Morpheus und die Gefallenen von abgemeldet (Zera x Jaibo) ================================================================================ Prolog: -Puppe- --------------- Die Puppe ist verloren. Genauso, wie der Junge. Erwachsenwerden. Wie schrecklich. Sie haben ihn einkassiert. Jugendpsychiatrie. Ihn, den er so verehrt. Zera ... Ein Gedanke. Ein Name. Ein Gedanke, ein einzelner, der seinen Geist malträtiert. Er legt die Hand an die Kehle fühlt sich von innen an, wie geschluckte Glasscherben. Zera ... Eine Manie. Nur ein Name. Eine Person. Ein Junge. Nichts, als ein Junge. Doch für ihn ein Gott. Die Mütze ist ihm vom Kopf gerutscht. Er liegt auf seinem Bett und denkt an ihn. Sekundenzeiger ticken. Aschfahles Licht in seinem Zimmer, das nie wieder hell wird, seine Welt, die nie wieder hell wird. Zera ... ... war seine Welt. So weit entfernt. Weggesperrt. Wie konnte er nur entkommen? Immer noch der Rauchgeruch in der Kleidung. Die Unschuld schon lange verloren. Die schimmernden, wirren Augen in unbeantworteter Frage an die Decke gerichtet, der lautlose Schrei, der ihm entweicht. Zera ... ... sein Schrei. Sehnen. Er spürt es. Tief in sich drin. "Ich werde mich töten", sagt er bestimmt und steht auf. Kaum 14 Jahre alt. Kein Kind. Kein Erwachsener. Verloren in der unerträglichen Existenz. Er kann nicht schreien. Will nicht, dass man ihn hört. Sein kranker Vater und seine ängstliche Mutter. Ein Rasiermesser in den Händen. Zögern. Zera ... ... sein einziges Sehnen. Der Samen, der ihn füllte. "Nein", sagt er und legt es zurück. Es würgt ihn plötzlich, er reißtdieschuluniformaufdenkragenweilerimmerengerwirdimmerengerimmer ... Stoff, der lautlos zu Boden fällt. "Jaibo Ameya liebt Zera Tsunekawa." Das sagt er zu seinem Spiegelbild. Die Zimmerdecke dreht sich spiralenförmig, er kann den Anblick seines Körpers nicht ertragen, ein Kind, das zerstört wurde, alleine gelassen wurde in der Welt. "Was ist nur so falsch daran?", flüstert er und das erste mal seit vielen Jahren rinnen ihm einsame Tränen über die Wangen. "Warum...?" Nackt. Ein schmächtiger, dürrer Körper, nicht im geringsten erinnernd an einen Erwachsenen. Zera hat ihn geliebt, diesen Körper. Den Körper, aber ihn? Auch? Grinsendes Spiegelbild, das noch dasteht, auch, wenn er schon lange auf dem Boden liegt. Gedanken, die seinen Geist immer weiter vergiften. Lachender Spiegel. Weinender Spiegel. Die Frucht. Des Lebens. Lebensspender. Die Litchis sind verbrannt. Und seine Uniform stinkt erbärmlich nach Rauch. Er will ihn nicht teilen. Nicht mit dem Mädchen. Und nicht mit dem ewigen Leben. Augenlippenhändekörperinekstase. Er hat sich von ihm nehmen lassen. Auch, wenn er ihn dennoch geführt hat. Wie zerrissen er war. Wie zerrissen und verloren sie alle waren. "Nur noch Jaibo und Zera sind übrig", sagt er. "Und Zera ist ..." Ein trauriger Blick aus unendlich erloschenen Augen. Aber niemand, dem dieser Blick gilt. Nur der spiralförmigen Zimmerdecke, die unter einem Tränenschleier verschwindet. Morpheus, Morpheus, komme sanft in meine Einsamkeit, lass mich für immer schlafen. Solange ich nur bei ihm sein kann, bei ihm, dem wahren, dem einzigen, mein Herz gehört ihm. Es ist kalt. Eisigkalt im Zimmer. Und in seinem Herzen, das gleichzeitig verbrennt. Wie die Litchifelder. Hat er es gewusst? Sie sperren ihn ein, er kann unmöglich zu ihm, doch er will es so sehr ... Wieviel soll er ertragen? Wieviel noch ...? wieviel ... ... .. . DAS IST NICHT DAS ENDE. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)