Tochter von Vollmondlicht und Himmelblau von funnymarie (Itachi x Kushina, Teil 2) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- hallo, es hat etwas gedauert^^ aber hier der zweite teil von "Tochter von Vollmondlicht und Himmelblau" es folgt in Anschluss noch epilog^^ Was würdest tun? Wie würdest du dich entscheiden? Ich weiß es nicht! Ich denke, ich würde einfach versuchen, mein Bestes zu geben! Echt jetzt! Tsunade spürte schon von Anfang an, als Shizune nach einem energischen Klopfen an ihre Tür diese beiden Ninjas samt des großen Wolfes hinein geschleppt hatte, dass etwas mit ihnen faul war. So sicher wie sie wusste, dass sie niemals im Glücksspiel gewinnen würde oder geschweige denn eine Wette. Die Todeswette mit Yiraya verdrängte die Hokage aus ihren Gedanken. Die Fünfte legte ihre Papiere zur Seite, über denen sich gerade noch gebrütet hatte. Mit einer befehlenen Geste komplimentierte sie Shizune wieder aus dem Raum. Shizune leistete der Aufforderung sofort Folge, allerdings nicht ohne ihrer Tante noch einen unsicheren Blick zu zu werfen. Es war ihr ein Rätzel, wieso sie diese Fremden so bereitwillig zu ihr geführt hatte, aber dann vergaß sie es. Stattdessen beschäftigten sich ihre Gedanken bereits wieder mit den Verletzten und Verwundeten, die genau in diesem Augenblick eigentlich ihre Hilfe brauchten. Nachdem sie ihre Gehilfin hinaus geschickt hatte, da sie nicht wollte, dass sie in Gefahr geriet, wenn sich diese Leute als Feinde herausstellen sollten, seufzte sie kurz auf. Aber zu ihrer größten Überraschung konnte sie keine negativen Schwingungen von den Fremden wahrnehmen. Das bildete sie sich zumindest ein und hoffte das diese weibliche Intution sie nicht täuschte. Bisher hatte sich Tsunade auf ihre gute Menschenkenntnis verlassen können. Die Hokage der fünften Generation musterte die Fremden eingehend mit ihren karamelfarbenen Iriden. Dabei hatte sie ihre Hände nachdenklich zusammen auf den Tisch gefaltet. Ihr Kopf ruhte dabei auf ihren in einander verschränkten Fingern. Die junge Frau hielt sich nah bei dem Wolf auf, der anscheinend zu ihr gehörte, und hatte beruhigend eine Hand in seinem silberfarbenen Fell vergraben, dass sich merklich sträubte. Die Konochi war von durchschnittlicher Statur und nicht weiter auffallend, wenn man von der Anbumaske absah in der Form eines Fuchses. Im Gegensatz zu ihrem Tier, dass fast so groß war, wie sie selbst. Es hatte fuchterregende rotglühende Augen und seltsamer Weise hatte er eine direkte Charkaverbindung zu seiner Herrin. Auch der Mann war außergewöhnlich. Er hatte die schneeweißen Seelenspiegel der Hyuuga, jedoch pechschwarze Haare, die zu allen Seiten abstanden. Die Fünfte gewahrte zudem die ständige Ausstrahlung von Chakra. „Löst eure Verwandllung auf!“, befahl sie mit kalter Stimme. „Es schickt sich nicht, die Hokage hinters Licht führen zu wollen!“ Die Sanin war wütend, dass diese Ninjas dachten, sie würde dieser fast schon stümperhaften Täuschung erliegen. Die Hokage hatte schon ganz andere Tricks und Hinterhalte entlarvt. „Wie ihr wünscht!“, erklang es monoton in die angespannte Stille des Raumes hinein. Die Frau und der Mann sahen sich kurz an. Auf einen Nicken des Ninjas verschwanden alle drei in einer Rauchwolke, die sich schnell auflöste. Was Tsunade dann sah, würde sie wohl ihren Lebtag nicht vergessen. Vor ihr stand eine Miniaturausgabe des Kyuubi. Sein rotbraunes Fell glänzte im Schein der vom Fenster einstrahlenden Sonne. Seine neun Schweife bewegten sich wie tödliche Schlangen um ihn herum. Sein Körper war sehnig und von vielen Muskeln durchzogen. Seine schlitzartigen Pupillen waren direkt auf sie gerichtet und blutrot, wie die des Wolfes, als welchen er gertarnt gewesen war. „Keine Angst.“, hörte die Hokage nun eine melodische Stimme. „Er wird euch nichts tun, Meisterin.“ Du hast leicht reden, dachte die Fünfte nur schnippisch. Immerhin scheint er dir wohlgesonnen zu sein, durchlief es Tsunades Kopf ironisch. Die Frau hatte ihre Anbumaske abgesetzt und hielt sie nun mit ihrer Rechten umklammert, während ihre Linke nach wie vor auf dem Fell des Fuchses ruhte. Sie stand eng an ihn gelehnt und Tsunade betrachtete sie genauer, nur um einen weiteren Schock zu erleiden. Das Mädchen war kaum älter als sechszehn Jahre und hatte eine Statur wie eine Elfe. Sie war zierlich und klein. Ein langer goldblonder Zopf verlief hinter ihren Rücken und baumelte sichtbar bis zum Ende ihrer Hüften hin und her. Kleine wiederspenstige Strähnen hatten sich aus diesem gelöst und ringelten sich zu Löckchen um ihr Gesicht herum. Ihre Augen glichen denen der Hyuuga, aber mit den wesentlichen Unterschied, dass sie nicht schneeweiß waren, sondern ein Gemisch aus himmelblau und dem Vollmondlicht einer dunklen bedeckten Nacht. In ihren Zügen spiegelten sich Hinata und Kushina wieder. Zu gleichen Teilen hatte sie markante Merkmale von Beiden. Die Form ihrer Augen stammten eindeutig von der Hyuuga, aber die sanft geschwungenen Lippen von ihrer Großmutter. Auch erkannte Tsunade an der sichtbaren Rundung um die Mitte, dass die Blonde in anderen Umständen war. Genauso schnell wie bei den anderen zuvor ließ die Fünfte ihre Sinne über den letzten im Bunde gleiten. Verwirrt und mit einem Schaudern stellte sie fest, dass dieser junge Mann vor ihr wie ein Dublikat von Sasuke Uchiha aussah. Nur wesentlich älter und erwachsener. Seinen Rücken war breit und seine Gestalt sehr groß. Aber seine Augen unterschieden sich von denen des Verräters, den auf den Fotos gesehen hatte, die ihr die Anbu beschafft hatten. Sie wirkten kalt, aber nicht totbringend. Ebenso schien die Sonne in genau dem Winkel auf seine Iriden, dass sie ein smaragdgrünes Funkeln in ihnen ausmachen konnte. Tsunade hatte schon viel in ihrem langen Leben mitgemacht, aber das übertraff alles bei weitem. Sie konnte es kaum fassen. Als das weibliche Dorfoberhaupt den Kyubi leibhaftig gesehen hatte, war sie von ihrem Schreibtisch aufgespungen, trotz der beruhigenden Worte durch das Mädchen und hatte sich instinktiv in eine Angriffposition gebracht. Doch nun, da sie keinerlei Gefahr von den Anwesenden ausmachen konnte, zuckte sie resigniert mit den Schultern und ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken. Die drei wirkten nervös, schienen aber nicht auf einen Angriff aus zu sein. Die Kleine vergrub bei der stillen Betrachtung durch Tsunade ihre Finger tiefer in das Fell und die Schwänze des Kyuubi zuckten unruhig hin und her. Nur der Schwarzhaarige gab so gut wie keine Regung von sich. Was es nicht alles gab!, lief es ihr durch den Kopf. Noch einmal wanderten ihre Seelenspiegel über diese seltsame Gruppe. Gerade als der Sasukezwilling zum Sprechen ansetzten wollte, hob sie ihre Hand, um den Einhalt zu gebieten und tatsächlich schloss der junge Mann seinen Mund sofort wieder. Die Hokage der fünften Generation rieb sich massierend ihre Schläfen, fasste sich dann an ihre Nasenwurzel und seufzte schwer. In Gedanken bemitleidete sie sich selbst. Wieso mussten solche Dinge immer ihr passieren? Hatte sie denn nicht schon genug damit zu tun, Naruto zu bändigen und das Dorf zu schützen! Anscheinend wohl nicht!, beantwortete sich sie ihre eigene Frage selbst stumm. Dann straffte sie sich sichtbar. Ihre Haltung wurde aufrechter sowie ihre Schultern wieder gerade und durchgedrückt waren. Sie wollte sich keine Blöße geben. Ansonsten hätte sie den Posten als Hokage schon lange nicht mehr. Sie musste immer auf alles gefasst sein und konne sich Schwäche kaum, wenn nicht sogar überhaupt nicht erlauben. Es war ihre Pflicht, jederzeit und überall mit allem zu rechnen. Stets die Augen und die Ohren offen zu halten vor Gefahren, Intrigen und Komplotten. „Also, wenn ich richtig sehe, stehen vor mir der neue Jinchūriki des Kyubi und gleichzeitig wohl ein Spross unseres werten Naruto, ein Uchiha, aufgrund deiner Ähnlichkeit vermute ich einfach mal Sasuke als deinen möglichen Vater und der Kyubi, der eigentlich in dir sein müsste.“ Damit deutete sie vielsagend mit ihrem Kopf auf das einzige Mädchen im Bunde. Aber mal ehrlich, wer war schon darauf vorbereitet, dass man Besuch aus der Zukunft erhielt! Zu ihrer Verwunderung lief das Mädchen promt bei ihrer Geste knallrot an, worauf sie der Kyubi leise, dennoch bedrohlich anknurrte. Ein Schauer lief der Fünften bei diesem Geräusch über den Rücken, jedoch ließ sie sich auch das nicht anmerken. Das Mädchen streichelte besänftigend über sein gesträubtes Fell und das schien irgendetwas getan zu haben mit ihm, denn schlagartig hörte das Geräusch auf. Der Biju beruhigte sich, funkelte sie aber weiterhin mit seinen schlitzartigen Pupillen an. Es war wohl eindeutig, wer die Mutter der Kleinen war, durchdrang es die Gedanken der Fünften. „Das ist richtig, Tsunade-Sama.“, lenkte der Bengel ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. Seine Stimme klang kühl und distanziert wie bei seinem Vater. „Was wollt ihr hier?“, richtete sich die Hokage an ihn, da er offenbar so etwas wie der Anführer dieser seltsamen Schar darstellte. Kushina fühlte sich müde und ihr war schwindlig. Diese ganze Situation zehrte sehr an ihren Nervenkostüm, das so wieso schon kaum mehr vorhanden war. Shizune hatte sie zuerst in ein Krankenzimmer geführt, wo Itachi ihr gleich mitgeteilt hatte, dass er die Hokage zu sprechen wünschte. Wiederwillig, jedoch aufgrund des Sharingans, welches der Uchiha an ihr ausführte und sie so in einem Genjutsu gefangen hielt, hatte die Gehilfin sie zu ihrer Lehrmeisterin gebracht. Die ganze Zeit hatte sie angst gehabt, man könnte sie entdecken und entarnen. Denn sie hatten mehr als einmal merkwürdige und misstrauische Blicke erhalten, als sie zusammen durch die Korridore gegangen waren. Doch Kushina hatte diese Beobachter zum Teil ignoriert und mehr auf Shizune geachtet. Dabei war ihr einmal mehr aufgefallen, wie anders sie aussah. Die Shizune, die sich kannte, hatte tiefe Sorgenfalten gehabt und zum Teil irgendwie ausgezehrt gewirkt, aber nichts desto trotz war sie immer freundlich und aufmerksam gewesen. „Kushina?“ „Ja?“, kam es schniefend und gleichzeitig fragend von einem kleinen blonden Mädchen zurück. Die Frau beugte sich über das kleine Häufchen Elend. „War es so schlimm?“ Ein heftiges Nicken erfolgte und weitere Tränchen, die der Kleinen unaufhaltsam über die Wange liefen. „Komm mal her!“, ertönte es sanft und warm. Das Kind ließ sich das nicht zweimal sagen und warf sich regelrecht in die schon ausgebreiteten Arme. Beruhigend fuhren daraufhin schwiellige Finger über den schmalen Körper der Jüngeren. Leise Worte des Trostes und tiefen Verständnisses drangen ebenfalls in die verletzte Kinderseele ein. Heilten und schaften Vertrauen. „Sie hat dich sehr gern und weiß, wie viel Potential in dir schlummert. Deswegen ist sie hart und streng. Genauso wie Sakura-Chan. Sie wollen beide nur dein Bestes, dass verstehtst du doch? Oder?“ Die großen runden Kulleraugen schauten Shizune an und dann senkte und hob sich das Haupt von Kushina. Einmal mehr bewunderte die ehemalige Gehilfin der Fünften, wie sensibel das Kind war und ihre Augen schienen einem manchmal direkt in die Seele blicken zu können. Die Ehefrau von Kakashi Hatake hatte die Tochter des jetztigen Hokagen weinend in einer Ecke des Krankenhauses vorgefunden. Natürlich hatte sie nicht einfach vorbei gehen und die bitterenen Perlen des Kummers ignorieren können. Deshalb hatte sie das Kind getröstet. Sie wusste selbst am Besten wie hart Tsunade und mittlerweile auch Sakura sein konnten. Doch es war selten, dass die beiden Kushina so zu setzten, dass sie weinte. Aber Shizune wusste, dass man in einigen Fällen zu besondern Mitteln greifen musste, um das Beste aus einem zu Tage zu fördern. „Danke, Tante Shizune!“, meinte die Elfjährige leise, dennoch zutiefst ehrlich. Jetzt ging es ihr besser und sie fühlte sich im Stande, ihren strengen Lehrmeisterinnen wieder entgegen treten zu können. Sie drückte sich noch einmal an die Frau und konnte sehen, wie sich die müden Konturen zu einem Lächeln verzogen. Die Ältere ließ das Kind los und streichelte ihr noch einmal zärtlich über die wilden goldblonden Haare. Bei diesen aufwallenden Erinnerungen, die zusätzlich noch an ihrer Kraft gezehrt hatten, lehnte sich Kushina haltsuchend noch weiter an den Fuchs an. Sein Fell war warm und sein Körper war ihr ein Stütze, bot Sicherheit und Halt. Sie war so unglaublich müde und fast wie erschlagen. Es fiel ihr schwer, den Worten der Hokagen zu folgen. Der Kyuubi wusste um ihre Schwäche natürlich, da er mit seinem Schützling in permenter Verbindung stand. Einer seiner Schwänze streifte Itachi wie zufällig an der Schulter, obwohl er gerade dazu ansetzten wollte, die Frage der Hokage zu beantworten. Unvermittelt hielt der Uchiha inne und seine pechschwarzen Iriden glitten prüfend zu Kushina herüber. Suchend fuhren seine Augen anchließend in dem Raum umher, indem sie sich befanden, als er feststellte wie labil seine Liebe in diesem Moment war. Sie musste sich dringend setzten, wenn sie nicht vor den Augen ihre zukünftigen Meisterin zusammen brechen wollte. Das Zimmer diente ummissverständlich der Hokage als Büro, stellte er beiläufig fest. Überall lagen ganze Berge aus beschrifteten Listen, Anträgen und Strategievorschlägen. Es herrschte förmlich das reinste Chaos, dass auch nicht durch die Gehilfin der Fünften verschwand. An der Wand fand Itachi einen Stuhl. Ohne viel federlesens tratt er auf ihn zu und richtete es so, dass sich das Mädchen auf ihm niederlassen konnte. Behutsam plazierte der Uchiha sie darauf. Seine Hände umfassten ihre trotz der Schwangerschaft schmale Taille und drückten sie sanft in das Polster ihrer Sitzgelegenheit. Kyubi ließ sich neben diesem nieder und Itachi stellte sich hinter ihr. Seine Finger glitten besitzergreifend über ihren Nacken und besänftigend streichelte er über die weiche empfindsame Haut. Sie roch wie immer nach Zimt, der Duft, welcher überall an ihr haftete. Der Uchiha hatte von Anfang geahnt, dass es langsam zu viel für seine Freundin wurde. Sie wirkte blasser als vorher und die Aufregung hatte ihr nicht gut getan. Die ganze Zeit schon ging es ihr immer schlechter. Ihre Bewegungen wurden fahrig, wirkten kraftlos und angestrengt. Auch ihre Augen wirkten ausgelaugt, sowie ihre Reaktionen mehr als langsam waren, was gefährlich werden konnte, müssten sie überstürzt aufbrechen und schnellstmöglich verschwinden. Tsunade indessen besah sich dieses Schauspiel erstaunt. Eben noch hatten sowohl der Bengel, als auch das Fuchsungeheuer kalt und abweisend gewirkt, geradezu tödlich elegant. Aber im Umgang mit dem Mädchen waren sie behutsam und vorsichtig. Der Junge hatte sofort reagiert, als der Biju ihn auf dem müden Zustand der Konochi aufmerksam gemacht hatte. Selbstverständlich hatte die Hokage das versteckte Zeichen mit seinem Schweif bemerkt und es noch verwunderter registriert. Auch wirkten die Iriden beider nun wärmer, sanfter und weicher sobald sie sich auf die Blonde richteten. „Verzeihung, Tsunade-Sama. Wie sie sehen ist sie“, dabei blickte Itachi auf Kushina hinunter und seine Finger streichelten weiterhin über ihre Haut, “sehr erschöpft. Wir hatten einen langen Weg bis hierher.“, fügte er hinzu. Die Sanin nicke nur. Es war eindeutig zu sehen, dass diese beiden ein Paar waren. Allein wie der Bengel sie angefasst hatte und es noch immer tat. Ungewöhnlich für einen Uchiha, die solche Gesten, vor allem in der Öffentlichkeit doch stets vermieden hatten wie sie aus Erfahrung noch in Erinnerung hatte und wusste. Still über ihre Beobachtungen schlussfolgernd und bedeutete Tsunade ihm mit einer ermunternden Geste ihrer Hand fortzufahren. Dann begann der Bengel zu erzählen. Er erläuterte zuerst in welchem Verhältnis er sowie Kushina zueinander standen, damit die Hokage es nicht wagen würde, die Blonde aus seiner Obhut zu entfernen. Denn die Uzumaki gehörte ihm und er würde seinen Schatz nicht aus den Augen lassen bzw. so wenig wie möglich. Ferner sprach er von der Zukunft, von dem immer noch andauernden Krieg. Nicht alles, aber doch genug, damit die Fünfte realisierte, weshalb sie hier waren. Sie wurde, während Itachi monoton fortfuhr mit seinem Bericht, als ob er nur Zahlen und Fakten von sich geben würde, immer blasser. Er schonte sie nicht im geringsten und berichtete auch von den Opfern und von der neuen Strategie Madaras. Welche wiederliche Methode er gewählt hatte, um seinen Plan doch noch voran zu treiben und mit welchem Kalkür und welcher List er dabei agierte. Allerdings vermied Itachi es wohlweißlich, zu genaue Infomationen preis zu geben. Denn schließlich könnte es sein, dass er so unbeabsichtigt mehr veränderte, als sie eigentlich wollten. Er wog ab, was er verriet und lieber für sich behielt, obwohl auch hier die Folgen ungewiss sein würden. Schließlich hatte er geendet. „Dewegen sind wir hier. Wir müssen an einem entscheidenen Punkt eingreifen und hoffen dadurch das alles zu verhindern. Es ist wichtig.“ „Bitte helfen sie uns, Meisterin!“, kam es dazu flehend von Kushina. Die Uzumaki zitterte. Auch sie hatte es sichtlich mitgenommen, dennoch glänzten ihren Augen voller Eifer und Tatendrang. Sie wollte dieser Zukunft, diesem Krieg entfliehen, nicht länger dessen Willkür und Grausamkeit ertragen und hinnehmen müssen. Beruhigend spürte sie Itachis sanfte Berührungen weiterhin in ihrem Nacken und die Uzumaki hörte auf zu zittern. Tsunade sah diese beiden jungen Menschen an. Sie wirkten gezeichnet durch einen Krieg, der bereits zu viele Jahre getobt hatte und bereit alles zu tun, was nötig war, obwohl das Mädchen durch ihre Schwangerschaft doch sichtbar behindert wurde, um das sinnlose Morden und Töten zu beenden. Endlich einen Schlussstrich darunter zu ziehen. Die Hokage räusperte sich vernehmlich und deutete dann ein Nicken an. „Selbstverständlich. Ich werde euch jede Hilfeleistung geben, die ihr braucht.“ Was blieb ihr auch anderes übrig. Es gab keine Alternative. Denn immerhin kamen sie aus der Zukunft, um sie besser zu gestalten und sie glaubte ihnen, war doch der leibhaftige Anblick des Kyubi direkt vor ihrer Nase der beste Beweis und auch die Seelenspiegel dieser Kinder sprachen von Erlebnissen voller Trauer und Grausamkeit. Warum allerdings die Biju plötzlich ebenfalls auf ihrer Seite stand, war Hokage ein Rätzel. Doch war es letztlich unerheblich. Irgendwann, da war sie sich sehr sicher, würde sie es erfahren. Aber nicht heute und sie hatte im Gefühl, dass man ihr diesen Grund nicht anvertrauen würde. Erleichtert über diese Worte entspannte sich Kushina deutlich, genauso wie innerlich Itachi und der Fuchs. „Aber zuerst möchte ich dich untersuchen, wenn du nichts dagegen hast?“ Tsunade war immer noch eine Iroyonin. Als solche konnte sie nicht einfach zu sehen, das jemand litt. Besonders wenn dieser Jemand ein junges Mädchen in anderen Umständen war. Es war offensichtlich, dass die Blonde mehr als angeschlagen war. Zu ihrer größten Überraschung jeodch schüttelte Kushina entschieden mit ihrem Haupt. „Nein danke, das ist nicht notwendig.“, wehrte sie ab. Trotzdem ihre Stimme sicher geklungen hatte, wurde ihr Gesicht dennoch flammendrot, denn schließlich war es ihre Meisterin, der sie diese Bitte abschlug. Die Fünfte hatte ihr viel Wissen übermittelt und sie zusammen mit ihrer Ziehmutter exellent ausgebildet. Weit mehr als eine Sensei war Tsunade auch zu einer Vertrauten geworden im Laufe der Jahre und kam der Stelle einer Oma sehr nahe. Wann immer Kushina Kummer gehabt hatte, hatte sie sich darauf verlassen können, dass sie mit der Älteren darüber reden konnte, genauso wie mit Shizune. Auch hatte sie es Tsunade zu verdanken, dass sie damals an dem Außeneinsatz teilnehmen dürfte, wo sie ihrem Ausbilder Konohamaru das Leben gerettet hatte. Gerade als Tsunade wütend ansetzten wollte, wie fahrlässig diese Einstellung sein könnte für das Ungeborene, wurde sie unterbrochen. „Ich habe mich bereits selbst mehrmals untersucht. Es ist alles in Ordnung.“ Erneut wollte die Fünfte ihre Meinung darüber zum Ausdruck bringen, was die Ältere davon hielt, das ihr Vorschlag auf Ablehnung stieß, als Itachi dazwischen fuhr. Beschützend hatte er nun seine Hände auf den schmalen Schultern seiner Liebe zum Halt gebracht. Seine pechschwarzen Augen hatten sich vollkommen auf die Hokage gerichtet und fesselten sie in einer tödlichen Staare an Ort und Stelle. Bannten sie regelrecht an ihrem Platz. Kaum merklich beschleunigte sich der Atem Tsunades. „Ihr selbst , sowie auch eure beste Schülerin habt Kushina zur Iroyonin ausgebildet. Es besteht kein Grund ihr Urteil anzuweifeln, Hokage-sama!“ Auf das letzte Wort legte der Uchiha einen warnenden Unterton. Sie solle nicht weiter nach diesem Thema boren. Es ginge sie nichts an. Tsnuade erkannte eine Warnung, wenn sie sie hörte und beließ es bei einem Senken ihres Kopfes. „Nun gut, dann sollten wir jetzt klären, wie ich euch helfen kann und am Besten in die Nähe von dem Ort bringe, wo ihr sein müsst.“ Kushina war einfach nur dankbar für den Moment, ihre Ruhe haben zu können. Die Strapazen der Reise, obwohl sie bequem auf den Rücken des Kyubi hierher gelangt waren, sowie ihre Ankunft hier, waren stressiger und anstrengender, als sie es vermutet hatte. Die Blonde lag auf einer weichen nachgiegiben Madratze und genoss diesen Luxus sichtlich. Nach langen Wochen auf dem harten Waldboden oder dem Untergrund von Höhlen, war diese Unterlage die reinste Wohltat. Aber ganz so unbequem war es doch nicht gewesen, da sie schließlich immer auf dem Schoss von Itachi genächtigt hatte. Auch roch es hier angenehm und sie musste nicht hinter den nächsten Busch verschwinden, wenn sie mal für kleine Uzumakis musste. Es war herrlich. Entspannt erhob sich das Mädchen wieder von dem Bett. Das Zimmer, dass ihr von Tsunade zugewiesen worden war, befand sich direkt angrenzend an den Privatgemächern der Hokage. So war erstens sicher gestellt, dass keine neugierigen Ninjas ihr und ihren Gefährten nachstellen konnten. Außerdem hatte die Fünfte sie so besser im Auge, wie sie es charmant ausgedrückt hatte. Eigentlich hieß es, dass sie sie so beobachten konnte. Aber im Moment war das sichtbare Misstrauen ihrer Lehrmeisterin Kushina herzlich egal, auch wenn es etwas schmerzte. Alles was zählte war, dass sie die Unterstützung der alten Dame hatten. Das war wichtig. Natürlich herrschte noch Vorsicht und Skepsis. Aber das würde sich legen, dessen war sich die Konochi hundertprozentig gewiss, denn schließlich hatte das Mädchem mehr als einmal als Kind die Hokage um den Finger wickeln können und hatte sie ihren Willen immer ausnahmslos durchgesetzt. Ein leichtes Flattern im ihren Inneren erinnerte Kushina, warum sie sich erhoben hatte. In dem Raum befand sich neben einer großen Schlafwiese, auch ein großer Schrank, ein kleines Bad, Sitzgelegenheiten und ein mannshoher Spiegel. Genau vor diesem stand die Uzumaki jetzt. Ihre Hände hatten das große schwarze T-Shirt, welches Itachi gehörte, hoch geschoben und die weiße Hose etwas nach unten. Sie stand seitlich und betrachtete sich auf der spiegelnden Oberfläche. Ihr zierlicher zarter Körper war fülliger geworden und an einigen Stellen war die Haut bereits durch den größeren Umfang ihres Bauches gerissen. Sehr zum Greul des Mädchens. Diese Narben würden sich auch noch ausweiten und ein lebenlang zu sehen sein. Diese Tatsache missfiel der Konochi sehr. Kushina war nicht eitel, aber sie war immer stolz gewesen auf ihr Aussehen. Viele Male hatte man ihr bestätigt, wie sehr sie ihrer Mutter und Großmutter ähnelte. Und nun war die Haut ihres Bauch entstellt. Auch wenn es einen schönen Grund dafür gab. Dennoch schmerze sie es. Ob ihre Mutter und ihre Großmutter auch solche Narben davon getragen hatten, fragte sie sich im Stillen. Mach dir nicht solche Gedanken! Dem Krümel wird es egal sein, wie du aussiehst. Er wird dich trotzdem gern haben. Und auch dem Burschen wird es nicht stören. Kushina legte den Kopf schief und sah noch einmal in den Spiegel. Sie drehte sich nicht zu der Stimme um, die in ihren Gedanken sanft gesprochen hatte. Der Kyuubi lag vor dem Fenster auf dem Boden und genoss die Sonnenstrahlen, die auf sein rotbraunes Fell fielen. Seine Schweife befanden sich zusammen gerollt herum um seine Flanken. Seine schlitzartigen blutroten Pupillen waren unter den Liedern verborgen. Es wirkte, als würde er friedlich schlafen. Doch der Schein trog. Seine Sinne waren geschärft auf seine Umgebung gerichtet. Er hörte fast alles im Umkreis von hundert Metern, genauso wie er die Charkapräsenzen spüren konnte. Überall wuselten sie geschäftig hin und her. Da er keine Gefahr ausmachen konnte, blieb träge an seinem Platz liegen. Indessen wanderten Kushinas Augen erneut über ihr Spiegelbild. Ihre Haare fielen lockig und offen über ihre Schultern. Ihre Iriden fikzierten die gespannte Haut über der Rundung in ihrer Mitte. Das Bannzeichen, was sie als Jinchūriki auswies, war deutlich zu erkennen. Sie strich mit einer Fingerkuppe über das Mal. Auf ihrem Nabel verharrte sie. Dann gewahrte Kushina, wie sich etwas gegen ihre mittlerweile ganz aufgelegte Hand bewegte. Ein kleiner zarter Fuß. Sie lächelte. Es war ein Augenblick, der nur ihr gehörte. Ihr allein. An diesen würde sie zurück denken und er würde er ihr Kraft geben. Die Kraft, weiter zu machen. Nicht auf zugeben. Es war ein Zeichen. Davon war sie fest überzeugt. Diese kleine Bewegung. Sie verhieß ein neues Leben und eine bleibende Veränderung. Als sie hörte, wie sich die Tür öffnete, ließ sie das Oberteil los und es fiel so hinunter, dass es wieder ihren Bauch verhüllte. Da der Kyuubi auch weiterhin ruhig blieb, konnte es nur der Dritte aus ihrer Truppe sein, der den Raum betratt. Jeden anderen hätte der Biju sicherlich attacktiert, wenn nicht sogar augendblicklich ausgelöscht. Die Blonde drehte sich um und schaute gespannt Itachi an, der gerade herein gekommen war. Er wirkte angestrengt und sehr genervt, was sich daran zeigte, wie seine Augen blitzten. An seinem Gesicht war ansonsten wie immer keine weitere Regung auszumachen. „Und, wie war es?“, erklang es neugierig. Er antwortete nicht, sondern ging einfach an ihr vorbei ins Bad. Kushina zuckte die Achseln und ließ sich dann wieder vorsichtig auf das Bett nieder. Dann eben nicht! Tsunade hatte ihn auf einen der Zusammenkünfte der Generäle und Anführer sowie der restlichen Hokage mitgenommen. Itachi hatte sich zuerst geweigert, sie allein zu lassen, aber Kushina hatte ihm versichert, dass ihr keine Gefahr drohe, zumal der Kyuubi die ganze Zeit über ihre Sicherheit wachen würde. Nicht einem Moment wäre sie in seiner Abwesenheit ohne Schutz. Das musste schließlich auch der sture Uchiha erkennen und hatte wiederwillig zu gestimmt. Die Blonde kuschelte sich genießerisch in die weichen Laken und sog den markanten Geruch von dem ein, der sie geradewegs ignoriert hatte. Sein Duft haftete überball der Wäsche an. Herb und doch vertraut. Die Blonde liebte ihn, schwelgte geradezu in dem Geruch. Sie hörte aus dem Bad, wie das Wasser angestellt wurde. Itachi nahm wohl gerade eine Dusche. Nachdem sie genug davon hatte, sich von diesen Duft ihre Sinne vernebeln zu lassen und dabei noch auf falsche Gedanken kam, die sie erröten lassen würden, rollte sie sich einem schweren Walross gleich, so kam es ihr zumindest vor, auf die Seite und schaute dann aus dem Fenster. Eine exzellente Ablenkung, wie sie fand. Es war lang und führte bis zum Boden sowie es speerangelweit offen stand. Weiße Wolkenberge, die wie Zuckerwatte aussahen, zogen vorbei. Ein stetiger Wind wisperte durch die sich bewegenden Vorhänge. Die Sonne, mal verborgen und mal mit ihrem Licht strahlend, erhellte und verdunkelte das Zimmer in regelmäßigen Abständen. Die entstehenden Schatten warfen unwirkliche Muster an die Wände, die fantasievollen Tieren ähnelten. Eine milde Brise wehte herüber zu ihr und ließ sie erkennen, wie schön es war für diesen Augenblick einfach nur hier zu liegen. Die trügerische Atmosphäre einer heilen Welt zu genießen, die es eigentlich gar nicht gab. Doch das war Kushina im Moment mehr als nur egal. Sie hatte gelernt bei diesen seltenen Zeiträumen zu entspannen und für sie zu leben. Diese zeigten ihr jedes Mal aufs neue, wozu und wofür sie eigentlich kämpfte. Für solche Zeiträume und Zeitpunkte, indenen es tatsächlich so etwas wie Frieden gab. In der dieses Wort keine leere Bedeutung hatte. Schlagartig hörte das Rauschen auf. Wiederwillig stellte sich Kushina vor, wie die einzelne Tropfen perlenden Nasses seine alabastarfarbene Haut hinab liefen über die eindrucksvollen Muskeln, seinen gut definierten Körper, seine stramme Brust hinab. Nun gewannen diese Vorstellungen doch die Oberhand in den Gedanken der jungen Frau und ihre Wangen färbten sich rot. Ihr wurde heiß. Dennoch beruhigte sie schließlich der Anblick, der sich ihr direkt vor ihren Augen bot mit den weiten Himmelsbergen und dem blauen Firmament und ihre Fantasien verschwanden dahin, wo sie hingehörten. In die weiten Tiefen ihres Kopfes. Nach einer Weile gewahrte die Uzumaki, wie sich die Madratze senkte hinter ihr. Itachi war scheinbar fertig im Bad. Er musste wohl wie immer einem Raubtier gleich über den Boden geglitten sein, ohne sich dabei zu verraten oder das gerinste Geräusch zu verursachen. Es roch nach Seife und nasser Haut. Aber sie tat so, als hätte sie das nicht bemerkt. Stattdessen blieb sie weiter in dieser Position liegen und beobachtete scheinbar den Himmel. Von hinten umfassten sie zwei starke, aber liebevolle Hände und rollten sie behutsam herum. Itachi! Ihr Haar lockte sich durch diese Bewegungen noch mehr und die blonden Kaskaden verteilten sich überall auf ihren Körper und die Laken, als auch auf der Bettwäsche. Kushina blickte auf und sah in zwei rabenschwarze Iriden. Sein heißer Atem streifte über ihr Gesicht, dass dem seinem direkt zugewandt war. Sanft fuhr Itachi mit seinen Fingerkuppen über ihr Gesicht und strich einige verirrte Strähnen flüssigen Goldes hinter ihr Ohr, gleichzeitig liebkoste er dabei die weiche Haut ihres Halses. Das Mädchen schmunzelte dabei, weil seine Bewegungen sie kitzelten und erneut kam diese Hitze, die ihr bewusst machte, wie ihre Wangen aussahen. Doch das nicht weiter beachtend ließ sich die Schwangere wie selbstverständlich an die nur allzu vertraute Stelle nieder. Ihr Kopf fand den Weg von allein und bettete sich auf seiner Brust, die unbedeckt war und noch etwas feucht von dem Wasser aus der Dusche, welche der Schwarzhaarige genommen hatte. Sie fühlte die Erhebungen und Vertiefungen seiner stramm trainierten Muskeln. Er war schön. Einen Moment fuhren auch ihre Hände, ebenso wie seine es noch immer taten, über seine alabasterfarbene Haut, die sich hart und doch irgendwie weich anfühlte. Dabei schloss sie die Augen und horchte dann einzig und allein auf das Schlagen seines Herzens. Zuverlässig und wundervoll wie reinste Musik erklang dieser Rhythmus in ihr wieder. Stetig, wie das Rauschen von Wellen. So wie sie auch gleichzeitig noch ein weiteres Pochen ausmachen konnte. Seid fast drei Monaten konnte sie das kleine Flattern vom Herzen des Babies hören. Auch das stimmte sie glücklich. Es schien ihrem kleinen Untermieter gut zu gehen. Trotz der Strapazen. Regelmäßig jeden Morgen überprüfte das Mädchen die Gesundheit des Kindes und bisher war immer alles in bester Ordnung gewesen zu ihrer größten Erleichterung. Sie wollte sich nicht ausmalen, das es anders hätte sein könnte. Kushina nutzte den Moment, den ihr Freund damit verbrachte sich zu waschen und anderen Bedürfnissen nach zu gehen, damit, zu überprüfen, ob es dem Kind gut ging. Ihre Hand gelangte schnell unter ihr Oberteil und berührte ihre bloße Haut. Geübt materialisierte sie ihr Chakra und durchdrang ihr Innerstes. Sie hörte ein kleines Pochen gleich den entphindlichen Flattern eines Vogelherzens. Eine stille Träne der Rührung lief ihr über das Gesicht. Später würde sie von Itachi weggewischt werden, doch jetzt war sie ein Zeichen dafür, wie glücklich und voller Freude die Blonde in diesem Moment war. Itachi registrierte nur zu bewusst, wie sich ihr kurviger Körper an den seinen schmiegte. Ihre warme Haut an seiner Nackten. Es war Folter und tiefste Wonne zu gleich. Dort, in ihrem Leib, trug sie sein Kind. Ein Bestandteil von ihnen beiden. Ein Beweis dafür, was er für sie fühlte und ebenso ein Zeichen, dass sie ihm gehörte. So wie sein Vater es bei seiner Mutter war, so war auch er selbst sehr besitzergreifend. Kushina war sein Eigen und keiner würde sie ihm wegnehmen. Niemand. Probleme hatte es deswegen schon einige gegeben. Denn auch durch ihre Stellung als Tochter des Hokage war das Mädchen mehr als eine gute Partie gewesen. Zuerst hatte er als Bruder auf sie aufgepasst und darauf geachtet, dass kein Junge auch nur in ihre Nähe kam. Dass er selbst später der Mann sein würde, der ihr Herz in seinen Händen hielt, hatte er nicht geahnt. Aber nun war er umso glücklicher. Sie war sein kleines Wunder und ebenso eine wichtige Konstante in seinem bisherigen Leben gewesen. Einen festen Wohnsitz kannten sie beide nämlich nicht. Ständig waren sie umher gezogen, da es aufgrund der Stellung ihrer Eltern erforderlich gewesen war, immer dort zu sein, wo Entscheidungen getroffen wurden. Zwar kehrten sie immer nach Konoha zurück, doch hatten sie meist gerade ihre Koffer ausgepackt, dann hieß es, sie müssten erneut woanders hin. Allerdings musste man seinen Erzeugern zu Gute halten, dass sie erst angefangen hatten, umher zu reisen, als Kushina Vier Jahre alt geworden war. Dieses Leben war dennoch nicht einfach gewesen, aber dank Yiraya und Minato sowie auch Kushina war er gut damit zurecht gekommen. Denn sein Zuhause war eigentlich dort gewesen, wo diese Chaoten samt ihrer Schwester waren. Gedankenverloren glitten seine rastlosen Finger bei diesen Aufkommen an Erinnerungen durch ihr Haar. Es war seidig, gelockt und duftete nach Zimt und damit nach Vertrauen und Sonnenschein. „Itachi?“ Er hielt inne. Doch er wusste, was sie fragen würde. Er kannte sie gut. Bereits sein ganzes Leben. „Wie war es nun?“, wiederholte Kushina. Nur zu gut. Der Uchiha nahm seine Tätigkeit wieder auf. Als hätte er ihre Worte nicht vernommen. Strich weiter durch ihre Haare und bewunderte einmal mehr ihre Fülle und ihren elden Glanz. Wie leibhaftige Sonnenstrahlen. Seine Hand wanderte weiter von ihrer Mähne zu ihrem Hals und liebkoste auch dort ihre weiche rosige Haut. „Es war recht interessant.“ Gab er doch noch einer Weile Auskunft. Itachi wollte nicht darüber reden, um sie nicht noch zusätzlich zu beunruhigen. Es stand momentan nicht zum besten gegen ihren Feind. Madara gewann anscheinend die Oberhand. Kushina ärgerte sich über diese Antwort. Aber sie hakte nicht noch einmal nach. Wenn Itachi etwas nicht sagen wollte, dann tat er es auch nicht. In dieser Hinsicht war er stur und konnte bockig wie ein Esel werden, wenn man ihn drängte. Doch statt weiter zu schmolen, nahm sie seine noch freie Hand und plazierte sie über ihren gewölbten Bauch. In der ganzen Zeit, die er nun wusste, dass sie in anderen Umständen war, hatte er nicht einmal gesagt, was er davon hielt, geschweige denn, wie er dazu stand. Trotzdem hatte es einen Moment gegeben, während ihrer Reise, wo er offenbart hatte, was ihm zu diesem Thema durch den Kopf ging. Es roch nach Regen und Wald. Sie hatten für diese Nacht Unterschlupf unter einem Baum gefunden. In der Nacht hatte der Himmel seine Schleusen geöffnet. Doch sie waren zum Glück trocken geblieben dank der dichten Äste und der kaum durchlässigen dunklen Baumkronen. Dennoch duftete es ungenehm feucht. Irgendwie modrig und es war kalt. Kushina schlief noch halb, als sie die Stimmen gewahrte. „Warum sagst du ihr nicht wenigstens, dass du dich freust?“, vernahm sie die leise und auffordernde Stimme des Biju. Eine Hand streichelte währenddessen liebevoll über ihre Wange. Das Mädchen lag wie fast immer auf seinem Schoss, wo sie sich zusammengerollt hatte, wie eine kleine Katze. Meistens schlummerte sie so ein und erwachte in dieser Position ebenso am nächsten Morgen. Wenn sie Itachis Wärme spürte und den Duft seiner Haut wahrnahm, nur dann konnte sie mittlerweile richtig schlafen und erholt aufstehen. Außerdem war er die perfekte Wärmflasche. Auch jetzt befand sich die Konochi an diesem Platz. Wieder glitten sanfte, aber raue Finger über ihre Haut. Streiften ihren Hals, ihre schmalen Schultern und fuhren durch die seidigen Kaskaden ihrer blonden Mähne. Kushina musste sich anstrengen, weiterhin regelmäßig ein und aus zu atmen, damit sie nicht verriet, dass sie bereits nicht mehr im Land der Träume verweilte. Sondern ihre Sinnesorgane, insbesondere ihre Ohren, hervorragend funktionierten und genaustens auf ihre Umgebung horchten und ausgerichtet waren. Selbstverständlich wusste der Kyuubi um die Täuschung des Mädchens, jedoch hatte er nicht die Absicht, seinen Gesprächspartner über diesen Umstand aufzuklären. „Warum nun nicht?“, hakte der Fuchs nochmals nach. Einerseits wollte er um seiner Wirtin Willen, dass der junge Shinobi antwortete, andererseits war er selbst neugierig, da ihm menschliche Gefühle und Verhaltensweisen noch sehr fremd waren. Auch wenn Kushina ihn an ihren teil haben ließ. Es waren erst wenige Jahre, die er die Gelegenheit hatte, das menschliche Verhalten und ihre Anwandlungen von Emotionen gebührend nach zu vollziehen. Es faszinierte den Fuchs immer wieder aufs Neue, wie sehr Gefühle die Beweggründe für einige Taten lieferten. „Woher willst du wissen, dass ich mich überhaupt freue?“, meinte Itachi dagegen monotonen haltend. Die Blonde muss hart schlucken und sich noch mehr anstrengen, nicht auf der Stelle aufzustehen und ihrem Freund gehörig eine für diese Aussage zu scheuern, als sie das hörte. Normalerweise neigte sie gar nicht zu gewaltätigen Ausbrüchen, aber ihre Gefühle fuhren in letzter Zeit sowieso nur Achterbahn mit ihr. Lag wohl an der Schwangerschaft, vermutete das Mädchen. Zusätzlich hatte sich diese Aussage wie scharfe Messerstiche in ihr Herz gebohrt. Womöglich wollte es das Kind gar nicht? Der Biju seufzte laut und insgeheim verfluchte er den Dickkopf und den Stolz des Uchihas. Der Kyuubi hatte die Verletztheit seines Schützlinges bei diesen Worten genau wahrgenommen. Menschen!, er verstand sie manchmal wirklich nicht. „Das sieht man dir an. Du hast sie immer im Blickfeld und noch bevor sie überhaupt fallen kann, bist du bereits da. Wenn du sie ansiehst, dann wandern deine Augen automatisch nach unten zu ihrer Leibesmitte. Wenn sie schläft, dann streichelst du nicht nur sie, sondern deine Hände gleiten ebenso sanft über die Stelle, wo der Krümel ist. Soll ich noch mehr aufzählen?“, entgegnete der Fuchs scheinbar gelangweilt, obwohl er das überhaupt nicht war. Zu seinem größten Vergnügen konnte der Kyuubi sehen, wie sich Itachis Wangen leicht rötlich färbten. Doch nur seine außergewöhnlich guten Iriden erlaubten es dem Biju, diese Tatsache zu bemerken. Die Sonne war nämlich gerade erst im Begriff auf zu gehen und die Erde mit ihren Strahlen von der Dunkelheit der Nacht, erneut zu befreien. Wie jeden Tag. Überall war das Zwiellicht noch verherrschend und gab nur schwache Schatten und schemenhafte Siloutten preis. Bei diesen Gesten erwischt worden zu sein, war dem Uchihasprössling wohl sehr peinlich, vermutete der Fuchs aufgrund der Farbänderung im Bereich seiner Wangen. Dieses Phänomen hatte er bei seinem kleinen blonden Schützling schon ausführlich studieren können. Es war fast ein Dauerzustand bei ihr. Allerdings zu seiner größten Überraschung lächelte der Angespochene plötzlich. „Da hast du mich wohl auf frischer Tat ertappt!“, gab er offen zu. „Ja, du hast recht. Ich freue mich. Es ist zwar nicht der passendste Zeitpunkt. Aber es ist trotzdem..... schön.“ Selten sprach der Uchiha über seine Gefühle und ließ jemanden in sein Innerstes blicken. Doch nun hatte er ungerührt zu gegeben, was es ihm bedeutete, dass seine Liebe mit ihren gemeinsamen Kind schwanger war. Itachi wollte es eigentlich auch gar nicht leugnen. Jedoch hatte er als Shinobi auf die harte Tour lernen müssen, dass man seine wahren Empfindungen am besten für sich behielt und unterdrückte. Denn es war nicht förderlich mitten in einem Kampf Mitleid mit dem Feind zu verspüren. Im Gegenteil, es konnte einem das Leben kosten und tödlich enden. Des weiteren war es gerade ihm als einem der Anführer im Krieg nicht gestattet, sich von seinen Emotionen leiten und beherrschen zu lassen. Es musste sachlich und objektiv handeln, damit dadurch niemand zu schaden kam. Kushina schwebte bei diesen Worten auf Wolke sieben. Er freute sich tatsächlich. Sie konnte es gar nicht richtig fassen. Er, der kaum lächelte und seine Stimme sich immer anhörte, als würde ein Roboter sprechen oder einem Gefrierschrank entstammen. Solche Dinge aus seinem Mund zu hören. Die Blonde war regelrecht geschockt. Dennoch schaffte sie es irgendwie ihre Tarnung der Schlafenden weiterhin zu miemen, glaubt sie zumindest. Itachi fuhr sich nervös durch seine strubbeligen Haare. Seine Fingerkuppen berührten seine bloße Haut am Kopf. Sein Stirnband trug er so früh noch nicht. Ein Bannzeichen, wie es bei der Nebenfamilie der Hyuuga üblich war, zierte diese Körperpartie. Es war eine Vorsichtsmaßnahme, die im Krieg notwenig gewesen war. Alle Ninjas mit einem Kekkei Genkai, so wie das Sharingan und das Byakugan, mussten ein Siegel tragen, damit ihre Augen nicht gegen die fünf Großmächte verwendet werden konnte. Damit sie nicht ihrem Feind halfen, nochmehr Opfer zu fordern. Kushina war eine Ausnahme von dieser Regelung gewesen, da das Bluterbe der Hyuuga bei ihr nicht funktionierte. Seine rastlosen Finger streiften dabei erneut unabsichtlich sein Bannmal. Der Uchiha kam sich entblößt vor und fühlte sich unwohl. Normalerweise hätte er auch hier abgeblockt und den Biju im Ungewissen gelassen über seine wahren Gefühle. Aber an Kushinas unregelmäßiger Atmung hatte er bemerkt, dass sie doch wach war. Wenn er jetzt nicht offen zu gegeben hätte, was sie und das Baby ihm bedeuteten, dann hätte er sie sehr verletzt, vielleicht sogar im schlimmsten Fall verloren. Daher hatte er es vorgezogen, die Wahrheit offen darzulegen. Eine Weile herrschte Stille und nur das leise stetige Plätschern von Wassertropfen auf der Erde und auf das belaubte Geäst der Bäume war zu hören. Wie ein seidiger Vorhang vernebelte der Regen das Antlitz des Waldes und dennoch verlieh er ihm etwas unnahbares. Leises Rascheln und pfeifende Blätter lärmten gedämpft durch das Degicht. Der Schwarzhaarige betrachtete Kushina eingehend. Ihre lavendelfarbenen Lieder waren noch geschlossen. Ihre Atmung ging scheinbar wieder ruhig und gleichmäßig. Ihr Körper drückte sich gegen den seinen. Ihre Kurven, verstärkt durch seinen wachsenden Nachwuchs in ihr, sahen verlockend aus. Ihr süßer Mund war leicht geöffnet und glänzte einladend. Verlangte gerade zu, dass man ihn küsste. Doch er blieb eisern und kämpfte diesen Impuls nieder, ansonsten könnt er sich vermutlich nicht mehr zügeln. Es war außerdem nicht die Zeit für solche Intimitäten, auch wenn die Anwesenheit des Kyuubi von ihn dabei nicht als störend empfunden wurde. Im Gegenteil, Itachi hatte sich an diesen Umstand gewöhnt. Seine Rechte wanderte stattdessen vorsichtig von ihrenm Gesicht über den Hals und ihren vollen Brüsten hinunter zu ihre gewölbte Leibesmitte, die verborgen war durch schützende Stoffschichten. Behutsam schob er seine Hand unter ihr Oberteil und verharrte dort still. Er wusste, was passieren würde und doch war es jedes Mal fast wie ein kleines Wunder. Er fühlte die weiche, aber gespannte Haut. Ein kleines Etwas tratt gegen seine aufgelegte Handfläche. Sein Gesichtsausdruck wurde ehrfüchtig. Er konnte sich irgendwie nicht vorstellen, das in Kushina, dem Körper seiner Liebsten, den er genauso gut kannte, wie seinen Eigenen, ein anderes Leben heranwuchs. Auch wenn eine erneute Bewegung gegen seine Haut, dies mehr als nur bewies. „Sie machen mich glücklich.“ Und es stimmte. Mit allem, was ihn ausmachte, konnte Itachi es fühlen. Er wusste, Kushina machte ihn zu einem vollständigen Menschen genauso wie das Kind sie zu einer richtigen Familie machen würde. Nach seiner Aussage war das Mädchen beruhigt und ebenfalls überglücklich noch einmal in einen kurzen Schlummer gefallen, der geprägt gewesen war von bunten Farben und lächelnden Itachis mit Babygesicht. Kushina erinnerte sich nur zu gern an diesen Morgen zurück. Aber sie hatte ihrem Freund nie offenbart, dass sie bei diesem intimen Moment wach gewesen war. Das würde ihr kleines Geheimnis bleiben und der Einzige, der davon wusste, würde schweigen. Dessen war sie sich gewiss, ahnte das Mädchen doch nicht im geringsten, dass ihr Liebster über ihren kleinen Betrug doch bescheid wusste und im Bilde war. Als Itachi sie sanft auf die Stirn küsste, holte er sie damit wieder aus ihren Gedanken. Seine weichen Lippen streiften ihre Haut und sofort erhitzte sich ihr Gesicht deutlich. Aber wie immer ignorierte sie ihr vorlautes Blut, dass es sich anmaßte, ihr dauernd das Aussehen einer überreifen Tomate zu verleihen bei ihren Wangen. Erneut schaute sie in seine tiefschwarzen Iriden. Sein Gesicht mag unbewegt und distantziert aussehen, dachte Kushina. Seine Augen waren es in diesem Moment definitiv nicht. Ganz im Gegenteil, sie leuchteten, strahlten regelrecht. „Ich liebe dich!“, wisperte das Mädchen in die Stille des Zimmers hinein und an seine Brust gedrückt, dabei fäbten sich ihre Wangen in einem noch leuchtenderen Rotton. Nicht oft wagte sie es, diese drei kleinen Worte zu ihm zu sagen, aber ihr erschien dieser Augenblick wie dafür geschaffen. Er war nahezu perfekt. Seine Hände fuhren, statt einer Antwort zu geben von ihrem Gesicht langsam den Weg hinab zu ihren gerundeten Leib. Streiften dabei ihre Lippen, ihr Kinn üben ihre Halsbeuge hinab an ihren Brüsten vorbei. Wie damals! Seine Finger verharrten an dieser Stelle. Er schob die schützende Stoffschicht fort und dann beugte er sich vorsichtig vor und seine Lippen streiften über die gespannte warme Haut, genau die Stelle, wo das Mal prankte, welches sie als Jinchuuriki auswies, wanderten weiter über die Narben ihrer gerissenen Haut und striffen wieder hinauf zu ihrem Gesicht. Mehr brauchte er nicht tun. Es war das erste Mal, dass er dies machte und doch fühlte es sich vertraut an, richtig an. Seine Lippen waren weich und warm und eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem gesamten Körper aus. Doch das vergaß sie schlichtweg. Er liebte sie auch. Sie beide. Diese Geste war so eindeutig. So liebevoll und zärtlich. Und gleichzeitig bewies er ihr, wie egal es war, dass sie der Wirt des Kyuubi war. Nie würde er sie deswegen ablehnen oder gar ausschließen, so wie es ihrem Vater ergangen war. Wie er gelitten hatte, wegen dem Biju, versiegelt in ihm. Wie er ausgeschlossen und ausgegrenzt gewesen war deshalb. Dieses Wissen konnte ihr nie wieder jemand nehmen. Na siehst du!, vernahm sie die spitzbübische Stimme des Biju. Ihm ist es nicht wichtig! Ob er nun ihr Aussehen oder die Tatsache, dass sie war, was sie war, meinte, offenbarte er nicht. Hinata wusste es seid ungefähr zwei Wochen und sie hatte sofort mit der Hokage über die Tatsache geredet. Vereinbart hatten die Fünfte und die Hyuuga, dass sie wie Tenten hinter der Front den Ärzten zu Hand gehen würde. Auf ihre Umgebung achtend, dass niemand sie in diesem Augenblick beobachtete, fasste sie sich an ihren Bauch. Noch war er flach, da sie auch gerade erst im zweiten Monat war. Aber bald würde er sich runden. Würde fülliger werden und sie verraten. Zum ihrem größten Glück war die Hyuuga bisher von den markanten Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft wie beispielsweise der morgendlichen Übelkeit oder den Schwinderanfällen verschont geblieben. Ganz im Gegensatz zu Tenten, die Arme hatte alles durchmassen müssen und hatte jedes Klischee, was es für diesen Umstand gab, aussreichend bedient von heißhungrigen Attacken seltsamster Gelüste bishin zu peinlichen Entschuldigen und aus dem Raum hinausstürmen zu dem all morgendlichen Vergnügen des Übergebens. Wie würde Naruto auf die Neuigkeit reagieren?, fragte sich Hinata im Stillen. Würde er sich freuen? Oder liebte er immer noch seine Teamkamerdin? Sie hatte an jenem Abend nie eine klare Anwort auf ihre Frage erhalten. Hinata wurde sehr nervös, als sie die Neugier spürte, welche von dem Chaosninja ausging. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen und setzte schließlich zum Sprechen an. „Nun Naruto, du weißt doch sicher noch, wie Pain dich angegriffen hat und ich mich dazwischen gestellt habe, oder?“ Kein einziges Mal hatte sie diemal gestottert. Ihre Stimme hatte sicher und klar geklungen, aber auch nur weil sie ihren Schwarm dabei nicht angekuckt hatte, sondern krampfhaft hinauf zum Vollmond. Langsam dämmerte es dem Blonden, warum Hinata ihn hierher gebracht hatte. Ja, sagte er in Gedanken, er konnte sich noch ganz genau an diese Szene erinnern. Er war regelrecht aufgespießt worden von Pain und so auch gleichzeitig an den Boden gefesselt gewesen, so unfähig sich zu verteidigen, hatte er ein Gespräch mit Pain, der ja eigentlich Nagato war, geführt. Dann, als sein Gegner zum finalen Venichtungsschlag ausholen wollte, hatte sich die junge Hyuuga eingemischt mit einer ganz bestimmten Begründung. Sie liebte ihn und wollte ihn deshalb beschützen. Dafür wäre sie auch bereit, ihr Leben zu opfern, wenn es dem Zweck dienen würde, ihn in Sicherheit zu wissen. Während Naruto daran dachte, wartete Hinata auf seine Antwort. Verlegen räusperte sie sich nach einigen vergangenen Minuten in der Annahme, er wisse nicht, was sie meinte. Doch dieses Geräusch holte den Blonden wieder aus seinen Überlegungen und mit einiger Verspätung gab ihr darüber Auskunft. „Ja, das weiß ich noch!“, gab er mit rauer Stimme zu. „Gut...Em....du weißt also, was ich für dich empfinde?“ Unsicher hatte sie die letzten Worte nur noch geflüstert. „Ja!“ Mehr kam von ihm nicht. Kurz herrschte eine angespannte Stille zwischen den beiden Jugendlichen. Doch dann nahm Hinata all ihren Mut zusammen und stellte die entscheidende Frage, weshalb sie ihn überhaupt hierher gebracht hatte in dem Wissen, was seine Antwort sein würde. „Fühlst du das gleiche, wie ich für dich empfinde?“ Stille. Keine Antwort. Sekunden verstrichen. Eine Minute verging. Fünf Minuten vergingen. Immer noch keine Antwort. Stille. Verletzt wollte Hinata sich erheben und gehen. Nicht einmal eine Antwort war sie also ihm wert. Der Schmerz darüber fraß sich tief in die Seele der jungen Hyuuga. Gerade als sie sich endgültig davon machen wollte, wurde sie aufgehalten. Anschließend hatten sie sich geliebt, auch wenn es nicht geplant gewesen war. Doch eine richtige Auskunft auf ihre Frage hatte sie nie erhalten. War der blonde Chaot seiner Teamkameradin nach wie vor verfallen, sodass er nur Augen für die Haruno hatte? Hinata konnte ihn verstehen, falls das immer noch der Fall sein sollte. Sakura war hüpsch mit ihren zartrosa Haaren und den smaragdgrünen leuchtenden Augen. Auch war ihr Charakter ganz anders. Im Gegensatz zu ihr, Hinata, war die Konochi selbstbewusst, durchsetzungsfähig, stark und unglaublich hartnäckig. Auch nahm die beste Schülerin der Hokage kein Blatt vor dem Mund und scheute sich nicht, ihre Meinung offen preis zu geben. Während sie selbst es noch nie geschafft hatte, ihrem Vater die Stirn zu bieten. Ebenso hatte sie ihrem Cousin Neji nie erklären können, wie Leid ihr der Verlust tat, den er erlitten hatte durch sie. Wäre sie stärker gewesen und hätte sich damals nicht von diesem obersten Ninja aus dem Blitzreich entführen lassen, dann könnte ihr Onkel vielleicht heute noch leben. Neji hätte vielleicht einen Vater gehabt und wäre nicht so verbittert gewesen. Genauso wie es ihrer Schwester besser gehen würde. Dadurch, dass sie als Clanerbin der Hauptfamilie versagt hatte, musste nun Hanabi diese Lücke füllen und noch härter trainieren, als sie es ohnehin schon tat. Als die Ältere von ihnen wäre es Hinatas Pflicht gewesen, auf ihre jüngere Schwester zu achten. Doch stattdessen hatte sie Hanabi ihre Bürde aufgelastet. Sie war unfähig. Obwohl sie nun ein besseres Verhältnis zu ihrem Vater sowie ihrem Cousin hatte, war es für die Hyuuga immer noch schwer. Ihr Selbstbewusstsein war dennoch kaum mehr vorhanden. Zu lange hatte sie sich der Strenge und der kalten Worte ihres Erzeugers gegenüber gesehen sowie sich auch Nejis Grausamkeit nicht vergessen hatte. Sie war nicht nachtragend wegen diesem Verhalten. Im Gegenteil, sie lächelte ihre Verwandten mit einem ehrlichen Gesichtsausdruck an. Doch vergessen konnte sie die harten Jahre nicht und sie hatten das Mädchen geprägt. Aber wenigstens hatte sie den Mut aufgebracht und Naruto nach seinen Gefühlen fragen können. Das es soweit kommen würde und sie nun in anderen Umständen war, damit hatte die Hyuuga nicht gerechnet. Naruto lag unter einem sternklaren Himmel in der Nacht. Er war immer noch auf der Lichtung, auf die ihn die Hyuuga geführt hatte, um sich mit ihm auszusprechen. Eine Windböe fegte durch das Gras und entfachte eine Gänsehaut auf seinen nackten Oberkörper. Er vernahm ein leises Seufzen und spürte, wie sich Hinata näher an ihn kuschelte, um so Wärme von ihm zu erhalten. Nur durch seine Jacke bedeckt lag sie neben ihn und er spürte ihren weiblichen weichen Körper, der eng an den seinen geschmiegt war. Der Blonde ließ die letzten Stunden nocheinmal Revue passieren. Es war nicht geplant gewesen und doch hatte es ihm sehr gefallen. Zum erstem Mal war er einem Menschen so nah gewesen, wie es nur zwischen Mann und Frau möglich war. Sie hatten sich geliebt und er hatte gespürt, dass er der Erste gewesen war. Hinata hatte ihm etwas geschenkt, was kein Anderer jemals wieder bekommen konnte, ihre Unschuld. Aber auch für ihn war es das erste Mal gewesen, mit einer Frau zusammen zu sein. Aber Hinata war auch nicht unglücklich deswegen. Das Kind war wie ein Bestätigung. Das sie doch etwas richtig machen konnte. Das sie doch zu etwas fähig war und sei es auch nur dazu, wie jede Frau Leben zu entpfangen und es zu gebären. Es schien, als würde das Kind all ihre Selbstzweifel einfach verschinden lassen können. Und sie würde dieses Baby behalten. Ob mit oder ohne Narutos Hilfe. Zum ersten Mal war sie sich sicher. Sie würde eine gute Mutter sein und wenn sie deswegen vor ihrem Clan verstoßen werden würde! Auch das würde sie riskieren. Sie liebte das kleine Wesen in ihr bereits. Wie könnte sie denn nicht. Es war ein Teil von ihr und von ihrer großen Liebe. Dem Helden Konohas. Auch wenn er vielleicht nicht das gleiche fühlte. Das war ihr egal und nicht von Belang. „Hinata, geh bitte zum hinteren Lager und hol noch ein paar zusätzliche Verbände. Gleich wird eine neue Schar Verletzter eintreffen und wir müssen vorbereitet sein.“ Die Angsprochene nickte nur zackhaft und machte sich dann auf dem Weg. Der Iryonin mit dem Namen Sekka, dem sie zu geteilt war, behandelte sie mit Respekt und zudem war er auch nett. Wenn sie nicht gleich etwas fand oder brachte, dann schrie er sie nicht an. Stattdessen zeigte er ihr, wo sich das Gewünschte befand. Außerdem brachte er ihr nebenbei auch einige seiner Techniken des Heilens bei. Zu ihrer größten Freude schien Hinata auf diesem Gebiet begabt zu sein. Es gelang ihr schnell, das Chakra so zu regulieren und an zupassen, dass sie Erfolg hatte bei einer Heilung. Was ungewöhnlich war, wie ihr der Shinobi aus Sunagarkure meinte. Auch hier im zweiten Lazarett arbeiteten die fünf Großmächte nach Gaaras bewegender Ansprache Hand in Hand. Doch natürlich gab es auch Streitigkeiten. Lange Jahre der gegenseitigen Wut und des Misstrauens konnten nicht innerhalb von wenigen Wochen überwunden werden. Aber es war ein Grundstein gelegt worden. Insgesamt gab es fünf Lazarette, die sich überall verteilten auf dem Gebiet, wo die Schlachten stattfanden. Diese deckten jeweils einen Sektor der Front ab, welche ebenfalls in fünf Abschnitte aufgeteilt war. Hinata ging vorbei an anderen Zelten voller verwundeter Ninjas, drängte sich zwischen Genin durch, die ebenfalls hier eingesetzt wurden, da sie die letzte Reserve waren, sollten alle anderen Divisionen voller Jonin und Chunin, ausfallen. Noch gab es relativ wenig Verletzte. Aber mit jeder Stunde nahm ihre Anzahl drastisch zu. Endlich erreichte sie das Lager, wo die Vorräte an Medikamenten, Verbänden und anderen Arzneien gehortet wurden. Die junge Hyuuga fand auf Anhieb das Gesuchte und machte sich auf den Rückweg. Sie passierte geschäftig hin und her eilende Konochis und andere Menschen sowie unzählige Zelte in denen es ähnlich zu ging wie bei ihrem. Dabei überlegte sie, wie es ihren beiden Teamkameraden ergangen war. Hoffentlich erlitten sie keine schwerwiegenden Schäden. Sie mochte Kiba und Shino. Seid sie mit ihnen in einer Gruppe war, hatten sie sie unterstützt und ihr geholfen. Mit ihrem Training, ihrem Selbstbewusstsein. In vielen Dingen. Genauso wie ihre Sensei. Kurenai. Dieser Frau hatte sie ebenfalls viel zu verdanken. Das ausgerechnet sie ihren Ehemann verloren hatte, tat Hinata sehr Leid. Dennoch ließ sich die Schwangere nicht hängen. Die zukünftige Uzumaki dachte oft an ihre Lehrmeisterin und besuchte sie, wenn sie Zeit hatte. Zuletzt hatte sie sie in Konoha gesehen, aber das war nun ein paar Wochen her. Als die Hyuuga wieder im Zelt ankam, war zu ihrer Überraschung noch eine weitere Konochi anwesend. Neben dieser stand ein silbergrauer Wolf. „Gut Hinata, dass du kommst. Das hier ist Shia mit ihrem Wolf Ennea. Tsunade hat sie uns zu geteilt. Wenn nachher die Verletzen kommen, wird sie uns unterstützen.“, erläuterte ihr Mentor. Hinata betrachtete das Mädchen mit neugierigen Augen, jedoch mit dem Kopf schüchtern nach unten gebeugt. Sie war sehr zierlich und hatte seltsame Seelenspiegel. Auf den ersten Blick hätte sie gedacht, dass sie aus ihrem eigenen Clan kam. Doch diese Iriden waren nicht schneeweiß, sondern gemischt. Aber konnte die Hyuuga nicht recht bestimmmen, in wie fern sich die dieser Mix zusammenstellte. Ihre goldblonden Haare, die zu einem Zopf geflochten waren, erinnerten sie an Naruto. Sie trug ein weites Oberteil, dass sehr untypisch für Shinobikleidung war, ging es ihr durch den Kopf. Die Neue schien sehr nervös zu sein, denn nicht einmal schaute sie direkt in das Gesicht von Hinata, auch wenn diese es selbst ebenfalls nicht fertig brachte. Shia nickte ihr lediglich kurz zu und wandte sich dann ab, um dem Ninja weiterhin zu zu hören, der ihr gerade erklärte, welche Geräte wo waren und wie benutzt wurden. Ihre beiden Hände hatte die Blonde im silbergrauen Fell des Wolfes vergraben. Das Tier war noch größer, als Akamaru und er wirkte wesentlich gefährlicher. Es hatte wache Sinne und immer wieder schien es, als beobachtete er sie heimlich. Hinata fröstelte, als sie den Wolf so betrachtete und sich gewahr wurde, dass seine Augen tatsächlich mehr als einmal prüfend zu ihr herüber gingen. Die Hyuuga verbuchte das unter der Katergorie Einbildung und den Schlafmangel der letzten Zeit. Täglich stand sie lange auf den Beinen und half, wo sie konnte. Den Krieg hatte Madara ihnen vor ein paar Wochen erklärt. Seitdem hatte sie bis vor vierzehn Tagen direkt an der Front gestanden. Doch durch ihre anderen Umstände arbeitete sie nun im Lazarett, dass sich hinter den feindlichen Linien befand. Erst wurden die Schwerverletzten hier und den anderen vier Lazaretten behandelt und dann in die Hauptstadt des Blitzreiches gebracht, falls sie dann nicht wieder kampffähig sein würden. Dort hatte Shizune die Leitung über das örtliche Hospital übernommen. Nach wenigen Minuten, die schnell vergingen, kamen die ersten Verwundeten wie angekündigt an. Und sofort änderte sich die ganze Atmosphäre. Wo die Fremde vorher noch fruchtsam und schüchtern schien, war sie jetzt wie ausgewechselt. Gerade als der erfahrende Iryonin dazu ansetzen wollte, zu klären, was nun geschehen müsste, erklang plötzlich die Stimme der jungen Blonden. Selbstsicher und befehlend ertönte ihre sanfte Stimme durch das Zelt. Sie beruhigte die müden und ängstlichen Patienten auf Anhieb genauso wie sie ihr und Sekka Anweisungen gab. Ganz selbstverständlich hatte sie das Kommando übernommen, als hätte das Mädchen nie etwas anderes getan. Kushina überging die Tatsache einfach gekonnt, dass sie gerade in einem Raum mit ihrer Mutter war. Zuvor war sie von Tsunade hierher geschickt worden, da sich die Fünfte von ihrem Können als Heilerin überzeugen wollte. Dazu hatte sie ihr geraten, dass es nicht notwenig war, ein Tarnjutsu für sich selbst zu verwenden. Denn viele hatten Kushina nicht gekannt oder waren bereits Tod. Und die Ähnlichkeit mit Hinata könnte man sich dadurch erklären, dass sie aus dem Hyuugaclan stammte, jedoch einen Gendefekt hatte, der sich durch ihre seltsamen Augen bemerkbar machte. Nur das Erscheinungsbild des Kyuubi müsste geändert und verschleiert werden, was sie auch getan hatte. Diese Anwendung ihres Chakras erfoderte nicht sehr viel Konzentration. Und indem sie sich voll auf die Patienten einstellte, verhinderte Kushina es vollkommen die Nerven wegen der Anwesenheit ihrer Mutter zu verlieren. Ihr leibhaftig gegenüber zu stehen. Sie zu sehen, wie sie ging, atmete und redete. Das war alles, was sie sich je gewünscht hatte. Alles was sie immer gewollt hatte, doch nun, brauchte man sie. Daher gehörte ihr ganzes Streben jetzt den Verwundeten. Außerdem machte sie sich zusätzlich sorgen um Itachi, der direkt an der Front tätig war. Nichts desto trotz konnte sie mit Menschen umgehen. Schon als sie Vierzehn Jahre alt gewesen war, hatte sie kompliziete Operationen allein geleitet und durch geführt. Und da es im Krieg haufenweise Leute gab, die schwer verletzt wurden, mangelte es ihr nicht an Erfahrung. Sie wusste genau, wie und was sie tun musste, sprechen und handeln sollte. Sie roch den vetrauten Geruch der sterilen Lösungen, den metallischen Duft von Blut und den Gestank von rohem Fleisch. Kushina spürte ebenso die Nervosität und die Unsicherheit der Anwesenden. Es waren insgesamt zehn Ninjas, die alle samt schwer verletzt waren. Geübt glitten ihre Augen umher und analysierten in kurzen Abständen die Verwundungen und was sie dagegen tun musste. Noch ehe ihr Kollege auch nur im geringsten etwas sagen konnte, gab sie schon die notwenige Anweisung. Bald waren alle versorgt. Zuerst war sie nur von Mann zu Mann gegangen und hatte sie soweit geheilt, dass sie nicht auf der Stelle starben. Diese Prozedur dauerte nicht mal ein paar Sekunden. Im zweiten Durchgang konnte sie sich Zeit lassen, denn niemand lief mehr Gefahr zu verbluten oder zu ersticken, beispielsweise durch Blut in der Lunge. Dadurch, dass niemand vergiftet war, hatte sie ihr Augenmerk auf alle verteilen können und keiner war bevorzugt worden. Auf harte Weise hatte sie lernen müssen, schnell und effizient zu agieren und sich nicht unnötig Zeit zu lassen. In dieser Hinsicht hatten weder Tsunade, noch Sakura Rücksicht genommen. Aber nie hatte sich Kushina einen Vorwurf deswegen machen müssen, dass jemand gestorben war. Denn sie war nicht diejenige gewesen, die für die Verletzungen verantwortlich war. Deshalb konnte sie als Iryonin arbeiten, aber nicht in den Kampf geschickt werden. Denn die Folge einer Verwundung durch eine Waffe zu heilen, oder selbst dafür verantwortlich zu sein, war ein meilenweiter Untschied. Wärhend sie die Patienten versogt hatte, war der Kyuubi stets an ihrer Seite gewesen und hatte ihr mit seinem Chakra ausgeholfen. Da er es freiwillig und aus eigenem Antrieb heraus zu Vergügung stellte, war es nicht schädlich und hatte keine ätzenden Nebenwirkungen für die Personen, die sie damit behandelte wie es sonst der Fall gewesen war, wenn sich das Fuchsgewand gebildet hatte. Jetzt waren alle stabil und Kushina überließ den Rest ihren Mitstreitern. Denn inzwischen waren noch zwei Weitere hinzu gekommen, die sich bedingungslos ihrem Befehl, trotz ihrer offensichtlichen Jugend, unterworfen hatten, als sie gesehen hatten, was sie leistete im Umgang mit den Menschen. Kushina wischte sich einmal über die schweißnasse Stirn und merkte wie müde sie nun war. Es hatte sie enorme Kraft gekostet, sich nicht an Ort und Stelle einfach hin zu setzen. Aber es war nicht der rechte Zeitpunkt dafür. Sie musste die Gelegenheit nutzen, die ihr das Schicksal in Form von Tsunade verschafft hatte. Endlich hatte sie die Gelegenheit, Hinata kennen zu lernen und diese würde sie sich nicht entgehen, beschloss Kushina in diesem Moment. Das war ihre Chance! „Ich werde eine Pause machen.“, eröffnete die Konochi mit sanfter Stimme in die Runde. Alle Anwesenden wandten sich ihr augenblicklich zu. Der Älteste, der sie vorhin rumgeführt hatte, nickte. „Danke!“, sagte Sekka zum Abschluss noch ehrfürchtig, als Kushina sich zum gehen anschickte. Alle drei Iryonin waren zutiefst beeindruckt. Sie waren Zeuge von etwas geworden, dass sie nicht für möglich gehalten hatten. Denn mit dieser Menge an Patienten hätte man normalerweise zehn von ihrer Sorte gebraucht und dabei wären vermutlich zwei der Verwundeten dennoch gestorben. Aber dieses Mädchen hatte es nicht nur fast im Alleingang geschafft, die Verletzten sachgemäß und fachmännisch zu behandeln, sondern noch zusätzlich dafür gesorgt, dass alle überlebt hatten. Kushina schenkte ihnen ein kleines Lächeln zum Abschied und winkte Hinata noch zu sich heran. „Diese Konochi leihe ich mir kurz aus. Ich kenne mich hier noch nicht aus und würde gerne etwas essen!“ Hinata, die gar nicht so schnell reagieren konnte, wurde von der jungen Wunderheilerin am Arm gepackt und einfach entführt. Ihre Präsenz war im Zelt auch nicht mehr von Nöten, da alles unter Kontrolle und die Hyuuga keine professionelle Medic-Nin war. Sie hatte lediglich Chakra zu Verfügung gestellt oder auf Anweiseung Verbände angelegt. Doch auch dabei hatte sie wieder einiger gelernt und erfahren. Der getarnte Fuchs, verkleidet im Wolfsfell, folgte den Mädchen auf dem Fuße. Die ganze Zeit über hatte er seinem Schützling seine Kraft zur Verfügung gestellt und gleichzeitig darüber gewacht, dass sie sich nicht überanstrengte, was schwierig gewesen war, da sie ohne Unterlass gearbeitet hatte. Nun war er gespannt, wie es weiter gehen würde. Denn er konnte die aufgewühlten Emotionen in Kushina sehr genau wahrnehmen. Sie machten ihn selbst regelrecht konfus, was sich daran äußerste, wie sein Schwanz nervös hin und her zuckte. Die Uzumaki lief beim Laufen rot an, als sie daran dachte, wie überrumpelt sie eben ihre Mutter hatte. Doch zu ihrer Überraschung schien es Hinata ähnlich zu gehen. Auch ihre Wangen wirkten wie reife Tomaten, während sie nebeneinander her schritten. Die Blonde nahm ihren Mut zusammen. „Wo können wir denn in aller Ruhe etwas Essen?“ Hinata, die sich ziemlich sicher war, dass ihre Stimme versagen würde, deutete wortlos mit ihrer Hand geradeaus. Dann setzten sich ihre Beine erneut in Bewegung und ihre schwangere zukünftige Tochter folgte ihr. Dabei hakte sie sich wieder bei ihr unter. Der silbegraue Wolf schloss sich ihnen stumm an und lief neben Kushina her. Auf ihrem Weg wurden sie von vielen Ninjas neugierig angestarrt. Aber jedes Mal aufs Neue musste der Kyuubi nur leise aufknurren oder seine scharfen Zähne zeigen, was aussah, als würde er grinsen, wie Kushina fand und eilig wurde in eine andere Richtung geschaut. Hinata, die es hasste wie nichts anderes, so im Fokus der Öffentlichkeit zu sein, schritt eiliger aus. Da sie einen halben Kopf größer als Kushina war, hatte sie dem entsprechend längere Beine und so hatte die Blonde dann erhebliche Mühe, mit zuhalten. Kein Wort hatten sie seit dem Verlassen des Zeltes und ihrem kurzen Autausch über ihren Zielort miteinander gewechselt. „Könnten wir bitte wieder etwas langsamer gehen?“, keuchte Kushina mit schwerem Atem. Akrupt hielt Hinata an und man hielt es zwar nicht für möglich, doch das Rot auf ihren Wangen intensiviete sich doch tatsächlich um eine weitere Nuance ins Dunkle. „Natürlich, Veeerzeih.“, stotterte sie leise. Auch Kushina war es peinlich, ihre Mutter in Verlegenheit mit dieser Bitte gebracht zu haben. Aber das Tempo hatte sie nicht mithalten können. Die Uzumaki war müde und es fiel ihr schon schwer, aufrecht zu stehen, vom gehen erst gar nicht zu reden. Der Biju glitt besorgt um ihr Wohlergehen an ihre Seite. Sitz auf. Wiederstrebend ging sie auf das Angebot ein. Die Blonde ließ ihre Mutter los und setzte sich auf den dar gebotenen Rücken des Fuchses. Sein Fell fühte sich weich und geschmeidig an und sein Körper war angenehm warm. Auch hatte sie von dieser Position einen besseren Überblick und konnte mehr sehen als zuvor. Danke, hauchte sie in Gedanken in der Gewissheit, dass er es verstehen würde durch ihre Bande zueinander. „Willst du auch?“, fragte Kushina Hinata. Die Blonde sah, wie Hinata sich auf die Lippen biss, als ob sie auch neben ihr sitzen mochte. Die Hyuuga, die schon mehrmals auf Akamaru geritten war und es daher kannte, auf einem solchen Tier zu reiten, lehnte ab. Sie bevorzugte es, ihre eigenen Beine zu benutzen. Außerdem war sie zu schüchtern, um zu gestehen, dass sie es wollte. Kushina zuckte nur mit den Achseln und stumm setzten sie sich wieder in Bewegung. Die Uzumaki fand es bedauernd, dass Hinata Nein gesagt hatte. Denn sie hätte ihre Mutter gerne weiter berührt. Es war ein eigenartiges Gefühl. Sie zu sehen, mit ihr sprechen zu können. Außerdem hätte es noch genügend Platz gegeben. Bald kamen sie an ein Zelt an, wo es ersichtlich war, welchem Zweck es diente. Viele Shinobis saßen direkt davor auf dem Boden. Es gab nur wenige Tische und Bänke. Für Kushina war dieser Anblick nichts neues, da sie diese Art der Nahrungsverteilung schon selbst oft erlebt hatte bei den Stützpunkten, wo sie untergebracht gewesen war. Mehrere Ninjas waren eindeutig noch sehr gezeichnet von ihren Wunden, die mit weißen Verbänden bandagiert waren und ihre Mienen wirkten verhärmt und müde, während andere versuchten mit einem falschen Lachen die Stimmung etwas zu heben. Hinata fühlte sich scheinbar unwohl wie auch ihre Gefährtin. Schnell trugen ihre Beine sie daher zu der Ausschenke und dort angekommen holte die Konochi zwei Schüsseln mit dampfenden Inhalt. Diese brachte sie dann zu dem wartenden Mädchen, die nun inzwischen wieder von dem Rücken des Kyuubi geklettert war. So wie schon zuvor, erregten sie ebenso auch hier einiges Aufsehen. Neugierige und misstraurische Augenpaare musterten sie, weil Kushina kein Stirnband trug, das angezeigt hätte, welchem Dorf sie entstammte. Doch auch bewundernde und begehrliche Blicke waren unter den Betrachtern zu finden. Es hatte sich herum gesprochen, dass eine Konochi ohne Stirnwand als Iryonin wahre Wunder vollbrachte. Gerüchte verbreitenden sich rasend schnell, wie ein Laubfeuer. Doch waren es gefährliche Zeiten und eigentlich dienten Stirnbänder mit dem Emblem ihrer jeweiligen Dörfer als zusätzliche dafür, dass man zur Allianz gehörte. Aber Kushina hatte das noch nie getan, selbst als sie noch Zuhause gewesen war. Die Uzumaki lehnte es strikt ab, solche Erkennungsmale zu tragen, da sie sich nicht einer bestimmten Nation zugehörig fühlte, sondern sie fest davon überzeugt war, das sie alle nur Menschen waren. Jeder Einzelne war wichtig und es sollte unherblich sein, aus welchem Land er kam. Jedem sollte die gleich Behandlung zu teil werden und auch die gleich Betreuung. Als ausgebildete Iryonin machte sie keinerlei Unterschied, wen sie behandelte. So konfliktscheu sie sonst war, in dieser Hinsicht hatte sie einen Starrsinn an den Tag gelegt, dem der ihres Vaters in nichts nachstand. Selbst Itachi hatte sie am Morgen nicht dazu bewegen können, die von Tsunade ausgehängtigten Stirnbänder zu tragen. Beide Frauen liefen bei der sie beobachtenen Aufmerksamkeit von Seiten der Shinobis rot an. „Wohin?“, hauchte Kushina leise, kaum hörbar. Kyubi indessen mochte es gar nicht, dass diese vielen Menschen seinem Schützling Unbehagen bereiteten und daher tat er das, was bisher doch hervorragend funkioniert hatte. Er knurrte gefährlich auf und siehe da, schlagartig waren diese Feiglinge alle mit etwas anderem beschäftigt. Der ihnen am nächsten sitzende Ninja schaute in die Luft, als würde dort etwas Interessantes passieren, während sein Nachbar starr auf den Boden blickte. Zufrieden trat der Biju vor die Mädchen und schützte sie so zusätzlich vor weiteren Gaffern. Dankbar streichelte Kushina über das getarnte rostbraune Fell. Doch zu ihrer enormen Überraschung gesellte sich eine zweite Hand dazu. Hinata empfand das Gleiche wie die Blonde und war sehr froh durch die große Gestalt des Wolfes den bohrenden und lästigen Blicken zu entkommen. Anschließend führte die Clanerbin sie mit ihrer Ausbeute an Essen zu ihrem Lieblingsort hier auf dem Stützpunkt. Die Hyuuga hatte ihn zufällig eher entdeckt, als sie ein wenig die Umgebung ausgekundschaftet hatte an ihrem ersten Tag hier. Es konnte immerhin nicht schaden, wenn sie wusste, wo die Fluchtwege waren und an welchem Zelt man eine warme Mahlzeit bekommen konnte. Mal wieder stumm gingen die Konochis neben einander her, aber dieses Mal war es kein peinliches Schweigen. Im Gegenteil, es war angenehm. Es war nicht von Nöten, das jemand etwas sagte. Die junge Frau blieb stehen und deutete auf die Kante einer tiefen Schlucht. Dort ließen sie sich nieder. Man hatte eine fantastische Aussicht von diesem Punkt aus. Gigantische Berge und grüne geheimnisumwitterte Wälder aus denen Nebel aufzog, die sich zu deren Seiten schmiegten, tiefe Täler und klare saphirblaue Seen boten sich ihnen in all ihrer Pracht und Schönheit dar. Adler zogen ihre Bahnen über die schneebedeckten Gipfel und in weiter Ferne glitzerte das Meer durch die Sonne beschnienen wie tausende von Diamanten. Still verzehrten sie ihr Mahl. Ab und zu hörte man Schlürfgeräusche von Einer der Beiden. Kushina hatte großen Appetit und tilgte diesen mit der Suppe. Es war eine friedliche Atmosphäre. Der Wind wehte eine kühle Brise von den Bergen her. Langsam endete der Sommer und der Herbst würde Einzug halten. Die Nächte würden kühler werden und länger. Die zusätzlichen Stunden der Dunkelheit würden Madara noch mehr Gelegenheiten verschaffen, sie zu attackieren und zu eliminieren. Kushina hoffte, dass man sich dementsprechend vorbereitet hatte. „Du heißt also Shia?“, unterbrach Hinata sie nach einer Weile überraschend aus ihren Gedanken. Die Uzumaki nickte, da sie noch einen vollen Mund hatte. Dieser Name war erfunden worden von Tsunade. Denn sie konnte schlecht ihren wahren verwenden. Daher war sie hier Shia, Itachi Tai und Kyubi hatte sich selbst Ennea benannt. Warum er diesen ausgewält hatte, verriet er allerdings nicht. Kushina hatte ehrlich nicht damit gerechnet, von der Hyuuga angesprochen zu werden, da ihr Vater gemeint habe, dass ihre Mutter sehr schüchtern gewesen sei. Außerdem hatte sie es selbst vorhin erlebt. Hinata hatte nicht einmal versucht, direkten Kontakt zu ihr aufzunehmen, als sie im Lazarett waren. Die Uzumaki schluckte ihren Bissen hinunter. „Und du bist Hinata Hyuuga?“ Die gleiche Antwort. Zum ersten Mal musterte Kushina ihre Mutter genauer, dabei aß sie aber unbeirrlich weiter. Jetzt da sie sich unmittelbar gegenüber saßen, hatte sie die Gelegenheit sie genauer zu betrachten. Sie hatte milchweiße zarte Haut. Ihre war hingegen um einige Nuancen dunkler. Nicht so wie die tiefbraune ihres Vaters, aber ähnlich. Und tatsächlich leuchteten ihre Haare in den Strahlen der hellen Scheibe mitternachtsblau sowie ihre Iriden das Mondlicht reflektierten. Ihre Figur was etwas übbiger, als die ihre und Hinata war auch ein wenig größer als sie selbst. Ihr Gesicht war fein geschnitten und ihr Vater hatte immer gesagt, sie besäße genau die Konturen ihrer Augen. „Wie war sie?“ Naruto fasste sich an den Kopf und fuhr sich durch die struppelige blonde Mähne. Nicht zum ersten Mal fragte ihn seine Tochter, wie ihre Mutter vom Charakter und vom Wesen her ausgesehen hatte. Doch diesmal konnte er sich nicht drücken. Er hatte es ihr versprochen, heute darauf eine Antwort zu geben. Zu lange hatte er es vermieden, ihr darüber Auskunft zu geben. Den ganzen Tag war sie artig und brav gewesen, wie immer. Nie hatte sie sich beschwert, dass er zu wenig Zeit hatte wie es ihre Brüder taten. Auch hatte sie nichts gesagt, als sie bereits gestern Morgen erneut aufgebrochen waren zu einem geheimen Treffen und sie mal wieder ihre Freunde nicht sehen konnte. Denn als die Tochter des Dorfoberhauptes galt sie als besondere Zielscheibe und ein potentielles Opfer von Attentätern. Und Naruto wollte nicht noch einmal riskieren, dass er jemanden verlor. Den Schmerz seine Frau zu verlieren, haftete noch sehr lebhaft in seinen Erinnerungen, weshalb es ihm auch sehr schwer fiel, seinen Kindern von ihr zu berichten. Er seufzte. In seinem Kopf nahm Hinata Gestalt an. Wie sie ihn immer angelächelt hatte. Das Aufeinandertippen ihrer Zeigefinger, wenn sie nervös geworden war. Ihr vorsichtiger Blick, wenn sie meinte, er merke nicht, wie sie ihn heimlich angeschaut hatte. Ihre vollmondfarbenen Augen, die ihn sahen, so wie er war. „Sie war sehr schüchtern und ist oft rot geworden. Besonders, wenn ich in ihre Nähe gekommen bin. Sie hatte lange schwarze Haare, die seidig glänzten und in der Sonne mitternachtsblau strahlten. Sie hatte ein sanftes und liebevolles Lächeln. Und vom ersten Augenblick an, hat sie dich geliebt.“ Ihre gemeinsame Tochter hatte Hinata über den Verlust des ersten Kindes, einem Jungen, mehr hinweg geholfen, als die Geburt der Zwillinge. Aber den genauen Grund wusste er bis heute nicht. Sie hatte nicht mehr die Gelegenheit gehabt, ihm das mitzuteilen. Stets hatte seine Frau ihrer Tochter Lieder vorgesummt und Yiraya und Minato ermahnt, gut auf ihre kleine Schwester acht zu geben. Nichts desto trotz hatte sie alle drei Kinder von Herzen geliebt und sich um sie gesorgt und gekümmert. Kushina hörte gebannt zu. Es war das erste mal, dass ihr Papa ihren Fragen nicht auswich, wie sonst. Die Achtjährige stellte sich ihre Mutter wie einen Engel vor. Voller Liebe, Güte und Weisheit. „Sie war hilfsbereit und war immer besorgt um andere. Sie hatte eine schöne Stimme und behutsame Hände.“, fuhr der Hokage fort. Manchmal, wenn er nach einem Tag abends völlig fertig zu ihr gekommen war, dann hatte sie ihm mit ihren Fingern berührt und plötzlich fiel all das Negative von ihm ab. Wie durch Magie. Hinata hatte heilende Hände gehabt, die es ihm ermöglicht hatten, zu Ruhe zu kommen. Für einen Moment nur ihr Mann zu sein. Nicht der Freund, der Held, der Hokage oder der Vater. Er war nur Naruto Uzumaki. Nur er selbst. Das Kind war ganz leise und gab keinen Mucks von sich, während der der Hokage der sechsten Generation redete. „Wie habt ihr euch verliebt?“, erklang es neugierig von der Kleinen. Naruto lächelte sie wehmütig an. Es wirkte angestrengt und nicht echt. „Ein anderes Mal, ok mein kleiner Augenstern? Da erzähle ich dir das, echt jetzt. Aber nicht heute.“ Traurig nickte Kushina. „Versprochen?“ Statt einer Antwort, gab der Blonde seiner Tochter einen Kuss auf das blonde Haar und deckte sie anschießend zu, ehe er das Licht löschte und die Tür hinter sich schloss. „Du hast es versprochen?“, protestierte Kushina, als Naruto sie in ihr Zimmer schicken wollte. Minato und Yiraya waren mit Itachi und Sasuke auf einer Mission, während Sakura noch im Krankenhaus zu tun hatte und daher erst Spät Heim kommen würde. Nur ihr Vater und Kushina waren hier. Zuvor hatte sich Konohamaru um sie gekümmert. Der ehemalige ehrenwerte Enkel hatte sich sehr verändert mit den Jahren. Sein offenes und fröhliches Wesen war einer Ernsthaftigkeit gewichen, die nicht zu ihm passen wollte. Wenn Not am Mann war und jemand auf die Tochter des Hokagen aufpassen musste, war er einer von vielen, die einsprangen, um sich Kushinas anzunehmen. Aber es war auch nicht schwer, die Kleine ins Herz zu schließen. Ihr Naturell kam eindeutig nach ihrer Mutter und das Mädchen verhielt sich stets wohlgesittet und vorbildhaft. Ganz im Gegenteil zu ihrer Brüdern, die keinen Schabernack und keine Schwierigkeit scheuten. Doch nahm es den Chaotenzwillingen niemand übel, da Spaß und Aufheiterung nie verkehrt waren, wenn sich doch tagtäglich alles um den Krieg drehte. Naruto war gerade von einer Sitzung gekommen, wo er erfahren musste, dass schon wieder ein Dorf in die schmierigen Hände von Madara gefallen war. Einige Hundert Zivilisten waren dabei in Gefangenschaft geraten und viele dabei getötet worden. Gute Shinobis, die es nicht verdient hatten, waren bei der Rettungsaktion für die Befreiung der Gefangenen ebenfalls gestorben. Unter den Opfern waren auch Sai und Chouji. Er hatte jetzt einfach nicht die Ruhe und die Geduld, sich mit seiner Tochter auseinander zu setzen. Er konnte nicht. In diesem Moment fühlte sich der Uzumaki ausgelaugt und müde. Er hatte es satt. Schon wieder waren Freunde von ihm gestorben. Er hatte sie nicht retten können. Hinata fehlte ihm in diesem Moment so sehr und Kushina erinnerte ihn so stark an seine Frau. Mit ihren sanften Blick. Wie sie ihren Kopf schief legte, wenn sie etwas nicht verstand. Der Klang ihrer Stimme und die Art und Weise, wenn sie mit Lu umging. Dem kleinen Hund, den sie von Kiba bekommen hatte. „Das ist nicht fair!“, flüsterte die Neunjährige leise. Dem Hokagen der sechsten Generation brach es das Herz, als er ihre tränenerstickte Stimme hörte. „Shina, es tut mir Leid. Aber ich kann heute nicht. Es geht wirklich nicht. Echt jetzt.“ Und dann sagte seine Tochter etwas, was er wohl niemals vergessen würde. „Ich weiß.“ Statt weiter zu bohren, was sie auch so niemals tat, akzeptierte das Kind seine Entscheidung. Sie gingen auf ihn zu und umarmte ihn. Schmiegte sich an in seine großen Arme und an seine kräftige Gestalt. „Ich hab dich lieb, Papi. Echt jetzt.“, flüsterte sie leise an seine Brust gedrückt. Sie streichelte dabei mit ihren zarten Fingerchen über seine breiten Rücken. Und tat das, was Hinata immer vollbracht hatte. Mit diesen zarten und vorsichtigen Berührungen ließ sie ihn einen Moment vergessen, wo und wer er war. Gab ihm den Frieden, den er sich auch für die Welt der Shinobi wünschte und jeden Tag kämpfte. Für den er soviel erlitten und verloren hatte. „Alles wird gut, Papi! Du darfst weinen. Es ist in Ordnung. Ich werde es keinem verraten.“ Instinktiv hatte das Mädchen gewusst, wie sehr ihr Vater in diesem Moment litt. Und Naruto. Er hielt sich dieses eine Mal nicht zurück und erlaubte es sich, offen seinen Kummer freien Laut zu lassen. Tränen liefen über seinen Wangen. Hinata sah, wie fasziniert sie von ihrem Gegenüber gemustert wurde. Dieser Blick aus dem Augen ihres Gegenübers war forschend und gleichzeitig wissend. Unheimlich! Kushina war fertig und schluckte ihren letzten Bissen hinunter. „Du erwartest ein Kind, nicht wahr?“ Diese Worte sprach sie eher wie eine Tatsache aus und nicht wie eine Frage. Ihr Vater hatte Kushina nachdem Tod ihrer großen Brüder über diese Tatsache aufgeklärt. Nach der Beerdigung hatte Naruto sei bei Seite genommen und ihr dieses Geheimnis offenbart. Es war ein dunkler Tag. Regelrechte Wolkenberge in der Farbe vom tristen Grau erfüllten den Himmel und der Regen aus ihnen, befeuchtete schon seit dem Beginn des frühen Morgens den Boden sowie das Dorf, versteckt hinter den Blättern. Kein einziger Sonnenstrahl konnte sich einen Weg bahnen, um sein tröstendes Licht zu verströmen. Im Gegenteil, jetzt fing es sogar an zu donnern. So ein Wolkenbruch war allerdings sehr ungewöhnlich für diese warme Jahreszeit. Nichts desto trotz war es außerordentlich passend für diesen traurigen Anlass. Kushina stand in schwarz gekleidet da. Ihre Tränen vermischten sich mit dem Tropfen aus Wasser und ließen ihr Gesicht vor Kälte taub werden. Sie zitterte und der Schmerz des Verlustes ließ sie regelrecht beben. Krampfhaft biss sie sich auf ihre Lippen, um nicht laut zu schreien und so ihrem Kummer freien Lauf zu lassen. Dann spürte sie, wie sich ein Arm um sie legte. Das Mädchen schaute auf in das Gesicht desjenigen. Itachi wirkte so kalt und tödlich wie nie. Seine Konturen waren eisern und ließen den meisten Anwesenden einen unheilvollen Schauer über den Rücken laufen. Doch die Uzumaki machte sie nicht das Geringste daraus, sondern schmiegte sich eng an ihn. Zuvor hatte er es den ganzen Morgen über tunlichst vermieden, mit ihrem zierlichen Körper und ihrer zarten Haut in Kontakt zu kommen. Anscheindend konnte es jetzt zu lassen, dass sie sich wieder nahe waren. Sein Griff wurde fester, aber er tat ihr nicht weh. Diese Berührung spendete Trost und gab ihr Halt, den sie dringend brauchte. Lautlose Tränen liefen dennoch weiter über ihr Gesicht. So blieben sie lange stehen. An drei frisch ausgehobenen Gräbern. Kusuma Sarutobi. Minato Uzumaki. Yiraya Uzumaki. Diese drei Namen standen in Stein gemeiselt auf jeweils einer Steinplatte. Neben vielen anderen Grabsteinen. Unzählige waren im Laufe der vergehenden Kriegsjahre dazu gekommen. Das war nicht richtig, ging es Kushina durch den Kopf. Es konnte einfach nicht wahr sein. Das war falsch. Sicher würden ihre Brüder und Kusuma gleich hier auftauchen und sich einen ins Fäustchen lachen, über ihren wohl gelungensten Streich. Dann würden sie ordentlich Ärger bekommen, aber dann wäre alles wieder gut. Sie wären am Leben. Würden frech Grinsen. Denn die drei Chaoten waren trotz des Altersunterschiedes von vier Jahren dafür bekannt, dass sie nur Blödsinn anstellten. Oft genug mit dem Patenkind von Shikamaru zusammen. Itachi kannte seine Freundin gut. Er wusste, was sie in diesem Moment dachte. „Sie werden nicht wieder kommen. Sie sind tot!“ Diese zwei Sätze veränderten alles. Machten das Ableben der drei so real und wirklich, dass sie sich nicht länger davor verschließen konnte. Sie würden nie mehr wieder kommen. Das Mädchen würde nie wieder ihre Stimmen hören, von ihnen in den Arm genommen, aufgezogen, und angelacht werden. Nie mehr. Nein! NEIN! Das geht nicht. Itachi drückte sie noch näher zu sich heran. Schließlich nahm er vorsichtig ihren Kopf und zog ihn an seine Brust. Genauso wie sie, trug er ebenfalls schwarz, aber sein Schmerz war im Gegensatz zu ihrem nicht offenkundig und sichtbar anzusehen. Der Uchiha hatte seinen Schmerz tief in sich vergraben. Sein Blick wanderte über die Trauernden hinweg. Dort stand Kurenai an Gai gelehnt und sie wirkte so verloren. Ihre kaminroten Iriden waren leer. Ihre Haltung war gebeugt. Sie hatte ihren einzigen Sohn verloren. Ihr Kind, was sie mit Asuma verbunden hatte, ihrem ersten Ehemann. Ihr einziges Kind war tot. Nicht weit entfernt stand Shikamaru, der seinen Arm kampfhaft um Temari geschlungen hatte. Er war nah daran, zusammen zu brechen. Seine Söhne standen hilflos daneben, waren machtlos und konnten ihrem Vater nicht helfen. Ihre Trauer war allgegenwärtig. Naruto, der Sohn von Tenten und Neji, hatte sich einfach auf den nassen Boden gesetzt. Seine Kleidung sog sich mit der feuchten Nässe voll und wurde klamm und klebte ihm am enganliegend am Körper. Er war fertig. Kusuma war sein bester Freund gewesen. Sie hatten alles zusammen gemacht, außer Streiche zu spielen. Dafür war der Hyuuga zu vernünftig und zu konservativ erzogen worden. Seine Hände verdeckten sein Gesicht, aber man sah deutlich, dass er weinte. Etwas, was man bei dem jungen Shinobi noch nie gesehen hatte. Seine Eltern befanden sich in seiner Nähe. Aber ihr Spross wollte sich nicht von ihnen trösten lassen. Tenten hasste diesen Krieg. Ihr Sohn war kaum wieder zu erkennen. Aus dem einst fröhlichen Jungen war ein verhärmter Erwachsener geworden. Ebenso war ihre Ehe am Ende. Sie sprach mit Neji kaum mehr ein Wort und wenn doch, dann stritten sie nur noch miteinander. Viele Andere standen wie die soeben Erwähnten auch auf dem Platz und trauerten. Manche laut, einige still und leise. Wieder ein Verlust, wieder mussten Menschen sterben. Wie einst Sai, Choji und Ebiso. Wie viele anderen, deren Namen unbekannt waren oder die aus anderen Nationen kamen. Der Blick des Uchihas fiel auch auf seine Eltern. Die Beiden waren direkt neben Naruto. Kakashi mit seiner Frau und Tsunade im Schlepptau standen ebenfalls um ihn herum. Der Hokage war ein Schatten seiner Selbst. Er wirkte kraftlos und als hätte ihn seinen Willen mit dem Tod seiner Söhne verlassen. Itachis gute Sinne ließen ihn auch in diesem immer währenden Prasseln der feuchten Nässe auf die Erde nicht im Stich. „Naruto!“, sagte seine Mutter besorgt. Sakura betrachtete ihren besten Freund. Er hatte nun nicht nur die Frau seines Lebens verloren, sondern ebenso zwei seiner Kinder. Das Schlimmste, was einem passieren konnte. Doch auch sie selbst litt unter dem Verlust. Sie hatte die Zwillinge zwar nicht selbst geboren und zur Welt gebracht, aber waren die Beiden für sie nichts desto trotz fast wie ihre eigenen Söhne gewesen. Sie legte ihre Hand tröstend auf seine Schulter. Sasuke hingegen stand nur still neben ihm. Aber das war schon genug. Der Uchiha zeigte wie sein Sprössling seine Gefühle nicht offen, doch seine bloße Anwesenheit war Hinweis genug, dass ihm sein bester Freund wichtig war und das Ableben seiner ehemaligen Schüler ihm Nahe ging. Tsunade erlaubte es sich, ihrem Chaosninja Nummer eins zu umarmen. „Du bist nicht allein!“, flüsterte die ehemalige Hokage in sein Ohr. „Du bist nicht allein, Naruto!“, wiederholte die alte Frau. Kakashi stand ebenfalls nur stumm in der kleinen Gruppe da. Mehr denn jeh war Naruto sein Vorbild. Sein Schüler gab nicht auf. Selbst jetzt versuchte er ein verkrampftes Lächeln zu Stande zu bringen. Ein sanfter Händedruck seiner Frau erinnerte den Hataken daran, dass er ebenfalls nicht allein war. Der Kopierninja drehte seinen Kopf zu Shizune. Behutsam erwiederte er diese Bewegung. Auch dem Hataken hatten die Zwillinge viel bedeutet. Zum Teil hatte er mit Sasuke zusammen das Training für sie übernommen. Itachi wandte sich von dieser Szene ab und verschloss ebenso nun seine Ohren vor den Stimmen, die zu ihm herrüber klangen. Die Zeit verging stetig. Als der Regen letztendlich noch schlimmer wurde, verließen die Meisten die Beerdigung. Auch Itachi wollte nun gehen. Er hatte genug und wollte Kushina aus diesem Gewitter raus haben. Vorsichtig und behutsam buksierte er sie durch die mittlerweile feuchten und klammen Straßen Konohas. Dabei bemerkte er, dass seine Eltern und Naruto ihm langsam folgten zum Uchiha Anwesen, wo allerdings der Rest der kleinen Gruppe war, wusste er nicht und es interssierte ihn nicht im mindesten. Als sie fast angekommen waren, spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Itachi drehte sich um und sah sich seinem Schwiegervater in spe Gegenüber. Nasse blonde Strähnen klebten ihm im Gesicht. Seine himmelblauen Augen waren von einer tiefen Quall erfüllt. Wassertropfen perlten über sein Gesicht, ob es Tränen oder der Regen war, konnte er nicht erkennen. Vielleicht hätte er es mit seinem Sharingan herausfinden können, aber blieb darüber lieber im Ungewissen. Wortlos machte der junge Mann die Hände von Kushina los, die sich fest in seine klamme von Wasser durchtränkte Kleidung fest gekrallt hatten. Als die Sechszehnjärige ihren Vater erkannte, brachen neue Schluchzer hervor und schüttelten ihren zierlichen Körper. „Papa!“, kam es herzzereißend von ihr. Der Hokage der sechsten Generation legte nun seinerseits einen Arm und sie und führte seine Tochter selbst in das Anwesen. Itachi nickte er noch im Anschluss knapp zu, dann verschwanden die Beiden im inneren des mächtigen Hauses. Still ging nun er selbst direkt in sein Zimmer. Er wollte, außer Kushina, niemand anderen um sich haben. Jetzt war er allein. Sein Team gab es nicht mehr. Seine besten Freunde, seine Brüder waren gestorben. Eisern unterdrückte der Uchiha die Tränen, die aufkommen wollten. Er würde nicht weinen und er tat es auch nicht. Währenddessen waren Kushina und Naruto in seinem eigenen Zimmer, dass der Blonde seitdem besaß, als er mit seinen übrigen Familie in das Anwesen seines Freundes gezogen war. Sie saßen auf seinem weichen Bett. Die Jüngere hatte sich an ihren Vater gelehnt und er einen Arm um sie gelegt. Beide weinten, scheuten sich nicht davor, ihre Gefühle offen zur Schau zu stellen. Kannten keine Scham. Schließlich riss sich Naruto sichtbar zusammen, indem er hörbar einmal tief durchatmete. „Shina!“, wisperte er mit belegter Stimme. „Hm?“ „Ich hab dich ganz schrecktlich lieb. Echt jetzt!“ „Ich dich auch, Papi.“, hauchte das Mädchen. Stille. Beide schwiegen sie eine Weile. Gaben sich aber in dieser Zeit gegensetig Halt. Sie waren die Einzigen, die es noch gab von ihrer ehemals großen Familie. Nur sie zwei. Hinata war nicht mehr. Sein erster Sohn hatte nicht einmal das Licht der Welt erblicken dürfen. Yiraya und Minato waren ihnen ebenfalls genommen worden. Es war nicht fair. Überhaupt nicht. Doch dannach fragte niemand. „Ich muss dir etwas erzählen!“, meinte Naruto nach einer Weile, wo kein Laut von ihnen zu vernehmen gewesen war. Kushina schaute ihren Vater an. Er räupserte sich etwas, wohl um Zeit zu schinden, sich die Worte zurecht zu legen und um seiner Stimme Gelegenheit zu geben, sich wieder zu festigen. „Einmal hast du mich gefragt, wie ich mich in deine Mutter verliebt habe“, bei dieser Erinnerung schlich sich ein schmerzhaftes Lächeln auf das Gesicht des Hokagen der sechsten Generation, „und ich habe dir damals nicht geantwortet.“ Kushina nickte nur, als er sie ansah und erinnerte sich gleichzeitig. Das Kind war ganz leise und gab keinen Mucks von sich, während der der Hokage der sechsten Generation redete. „Wie habt ihr euch verliebt?“, erklang es neugierig von der Kleinen. Naruto lächelte sie wehmütig an. Es wirkte angestrengt und nicht echt. „Ein anderes Mal, ok mein kleiner Augenstern? Da erzähle ich dir das, echt jetzt. Aber nicht heute.“ Traurig nickte Kushina. „Versprochen?“ Statt einer Antwort, gab der Blonde seiner Tochter einen Kuss auf das blonde Haar und deckte sie anschießend zu, ehe er das Licht löschte und die Tür hinter sich schloss. „Nun, ich habe Hinata, deiner Mutter, nicht von Anfang an geliebt. Jedoch gab es ein Ereignis, dass uns im Anschluss zusammengeführt hatte.“ Naruto schaute starr an die Wand seines Zimmers und sah dort Dinge, die nur er sehen konnte. „Wir hatten miteinander geschlafen, kurz bevor ich aufbrach, um mein Training im Umgang mit dem Fuchschakra zu üben. Da ist sie.....Schwanger geworden.“ Kushina wurde blass. „Sie hat das Kind damals verloren, als der Krieg gerade ausgebrochen war.“ Vermutlich hatte er bereits zu diesem Zeitpunkt gewusst, dass sie mit Itachi zusammen in die Vergangenheit reisen würde. Er hatte ihr dies anvertraut, damit sie es verhinderte und das würde sie. Echt jetzt! Statt wie üblich feuerrot zu werden, wurde die Hyuuga kalkweiß. Ihre Hände verkrampften sich und die Schüssel, die schon leer war, fiel auf den steinigen Boden und zerbrach laut. Die Scherben lagen zu ihren Füßen. Die Konochi war aufgespungen und dabei klirrte es hörbar, als sie dabei darauf tratt. „Woher weißt du das?“, brachte sie atemlos heraus. Bei diesen Worten wich sie vor der Blonden und dem Wolf, der sich neben ihr niedergelassen hatte, zurück. Ihre Hände instinktiv schützend vor ihren Bauch verschränkt, um seinen kostbaren Inhalt zu verdeidigen. Niemand außer der Fünften und ihr wussten davon. Also warum kannte diese Fremde bitteschön ihr Geheimnis! Wieso? Und vor allen Dingen, woher? Langsam war Kushina aufgestanden. Ihre Schüssel stand bereits wohlweißlich plaziert neben ihr, damit nicht das Gleiche geschehen konnte, wie bei der von Hinata. Deutlich sah die Blonde die Bestürzung über diese Aussage in den Zügen der Hyuuga. Sie war außer sich. Vorsichtig, um ihrer Mutter nicht noch mehr unnötig Angst einzujagen, sagte sie: „Das ist nicht wichtig und ich werde es auch niemanden erzählen. Du kannst mir vertrauen.“ Aufrichtig und ehrlich erklangen die Worte in die Stille an der Felskante, wo es tief hinab ging. Der Wind verschluchte ihre Laute fast. So seltsam es war, Hinata glaubte dem Mädchen. Ihre Stimme war warm und beruhigend. In ihren Augen war Liebe und Hoffnung zu lesen. Ihre Haltung war aufrecht und gerade. Keine Falschheit konnte sie erkennen. Kushina fasste sich nun an ihren Bauch und hob ihr weites Oberteil ein Stückchen hoch. Zum Vorschein kam ein gerundeter Leib, der sich wunderschön wölbte unter einem enganliegenden weißen Shirt. „Da, ich bekomme wie du ebenso ein Baby.“ Dabei legte sie ihre Hände auf ihre Leibesmitte. Ein Lächeln stahl sich auf Konturen der jungen Uzumaki. Ihre Züge waren noch unten gewandt und betrachteten ihr kleines Wunder, dass gerade geschäftig mal wieder gegen ihre Bauchdecke tratt. Auch sie hatte ihr wohl gehütetes Geheinmis gerade ihrer Mutter anvertraut. Hinata hingegen war völlig überrumpelt mit dieser Konfrontation und fühlte sich mit der ganzen Situation sehr überfordert. Es war zuviel auf Einmal. Deutlich spiegelten sich die Gefühle der Hyuuga in ihrem Gesicht wieder. Als Kushina wieder aufschaute konnte auch sie sehen, wie verwirrt die Gleichaltrige war. Wie verletzlich und einsam. Niemand wusste, dass auch ihre Mutter froher Hoffnung war, wenn man von der Hokage absah. Keiner gab ihr die Gewissheit, wie schön und wundervoll es war, dass sie ein Kind erwartete. Keiner nahm sie in den Arm und niemand gab ihr Halt und Fürsprache. Sie war ganz allein. Die Blonde ließ ihr Oberteil selbst wieder sinken und ging dann mit sicheren Schritten auf die andere Konochi zu. Der Kyuubi war bisher still geblieben und gab auch weiterhin keinen Mucks von sich. Er wusste, dass er diesen Moment nicht stören düfte. Dieser Augenblick war wichtig für seinen Schützling. Davon hatte das Mädchen schon immer geträumt. Die Uzumaki war bei ihrem Gegenüber angekommen und zog sie einfach in eine warme Umarmung. Fest zog sie Hinata zu sich heran und endlich wusste sie, wie es war, in den Armen ihrer Mutter zu liegen. Auch wenn Kushina es war, die sie hielt und nicht umgedreht, so wie man es eigentlich erwartete. Aber das war egal. Es war trotzdem wundervoll und einzigartig. Ein kostbares Geschenk. Hinata war überrascht von dieser intimen Geste, wehrte sich jedoch nicht dagegen. Sie schmiegte sich sogar an diese Fremde, die sie doch gleichermaßen zu verstehen schien. Die ihr Halt gab und sie nicht verurteilen würde dafür, dass sie ein uneheliches Kind bekam. Das wusste sie einfach mit einhundert prozentiger Sicherheit. Denn es galt als verpönnt, ein Kind ohne Trauschein zur Welt zu bringen. Neji und Tenten hatten sogar deswegen in einer kleinen intimen Zeremonie geheiratet. Dabei gewesen waren nur die beiden und ein Priester. Aber Hinata hatte weder einen Ehering, noch den dazugehörigen Mann und dadurch auch keine Unterstützung. Auch ihr Clan würde sich höchst wahrscheinlich abwenden, trotzdem sie mittlerweile ein stabiles Verhältnis zu ihrem Vater aufgebaut hatte. Doch als Oberhaupt war er gezwungen, den Trationen der Hyuuga zu folgen. Diese waren sehr streng und alt, daher musste sie verstoßen werden, wenn Hizashi sich nicht öffentlich brüskieren wollte. Aber nun. Hinata war nicht mehr allein. Das fühlte sie ganz deutlich. Jemand war nun an ihrer Seite, auch wenn es nicht Naruto war. Doch es war tausendmal besser, als niemand. Die Hyuuga roch einen starken Zimtgeruch, der sie an Weihnachten und den Winter erinnerte. Und so verharrten sie. Arm in Arm. Die zukünftige Tochter und die noch ahnungslose Mutter. Tränen sammelten sich in bei ihnen beiden in den Augen und verließen die Seelenspiegel der Zwei. Kushina konnte sich nicht zurückhalten. Es war so schön. Sie dürfte ihre Mutter berühren, umarmen und trösten. Sie dürfte ihre Stimme hören, ihren Atem auf ihren Gesicht spüren, ihre Wärme an ihrem eigenen Körper fühlen, ihren Duft nach Kirschen und Walderdbeeren riechen. Endlich wusste sie, wie ihre Mutter richtig aussah. Der dunkle Schatten in ihrer Erinnerung nahm Gestalt an und formte sich zu einem echten Menschen zusammen. Keine fremden Erzählungen auf die sich zurückgreifen musste, wenn sie sich ein Bild von der Frau machen wollte, die ihr das Leben geschenkt hatte. Sie war real und stand nun in Fleisch und Blut vor ihr. Kein schwaches und zerknittertes Foto. Kushina selbst hatte nun eigene Erinnerungen, die nur ihr gehörten. Nicht ihren Brüdern, nicht ihrem Vater, nicht Onkel Kiba und Onkel Shino und nicht Tante Sakura. Auch nicht Onkel Neji und Tante Tenten. Nur ihr. Ganz allein ihr selbst. Der Biju war ebenfalls gerührt und dennoch vergaß er nicht einen Moment, seine Umgebung genau zu beobachten und mit seinen Sinnen über Kushina zu wachen. Denn niemals würde er es jetzt zulassen, das ihr etwas geschah. Seinem Schützling, die ihn vor der Dunkelheit gerettet und Verständnis gezeigt hatte in einer Situation, wo andere es längst aufgegeben hätten. Stumm saß er in einiger Entfernung und schaute selbst etwas ergriffen weiterhin zu. Nach einer Weile beruhigten sich die Mädchen wieder. Still sahen sie sich an und tiefes Verständnis für einander machte alle Worte ihrerseits unnötig und lag in ihren Iriden. Sie verstanden einander. Waren in einer ähnlichen Situation und dadurch auf gewisse Art und Weise verbunden. Wie sehr verbunden sie wirklich waren, sollte Hinata bald erfahren. Itachi befand sich direkt an der Front. Er wusste, dass heute der Tag sein würde, an dem sich alles entscheiden könnte. Er spürte es mit jeder Faser seines Körpers. Seid er mit Kushina samt des Biju hierher gekommen war und sich Tsunade gegenüber offenbart hatte, war vielleicht eine Woche vergangen. Er konnte es nicht genau sagen, da die Tage fließend ineinander übergingen in diesem endlosen Trott aus Missionen und wieder zu ihr Zurückkehren, zu seiner Liebsten. In dieser Zeitspanne hatte sich nicht allzu viel ereignet, wenn man davon absah, dass Kushina eine tiefe Freundschaft zu ihrer Mutter aufgebaut hatte. Den Uchiha freut es von Herzen, denn er wusste, wie sehr die Schwangere wirklich unter dem Verlust von Hinata gelitten hatte. Sie hatte viel geweint und sich oft gefragt, ob es ihre Schuld sei, dass ihre Mama nicht bei ihr sein konnte. Kaum jemand hatte von diesen Ängsten gewusst. Nur er und ihre Brüder. Doch erfolgreich hatten sie sie von diesen Schlüssen abbringen können. „Es ist meine Schuld oder?“, fragte ein kleines fünfjähriges Mädchen wispernd. Bestürtzt wurde sie von einem ihrer großen Brüder angesehen. „Wie kommst du darauf?“ Seine Stimme klang angespannt und leise. „Hat dir das irgendjemand eingeredet?“, erklang es wütend von seinem Pendant. Beide Jungen hatten sich vor das Kind gebeugt und schauten sie ganz genau und prüfend an. Minato und Yiraya liebten ihre Schwester über alles und konnten sehr handgreiflich werden, wenn es um sie ging oder sie ein Anderer zum Weinen gebracht hatte. Sie waren ihre Beschützer, seid sie noch ein Baby gewesen war. Der frühe Tod ihrer Mutter hatte beiden etwas schneller reifen und sie sich verantwortlich für die Kleine fühlen lassen. Obwohl alle ausnahmslos das Mädchen in ihr Herz geschlossen hatten, gab es einige, die ihrem Vater seine Position als Hokage neideten. Aber da sie an ihn selbst nicht heran kamen, versuchten sie es über seine Kinder. Eine Träne lief dem Mädchen über die Wange und verzweifelt versuchte sie sich den Tropfen aus Wasser mit ihren weißen Ärmeln wegzuwischen. „Nein!“, schniefte sie ohne großen Erfolg „Wer?“, hakte eine kühle Stimme nach. Itachi stand an einer Wand des Zimmers gelehnt und hatte Szene bisher eher stumm beobachtet. Ihm war schon die ganze Zeit aufgefallen, dass etwas nicht in Ordnung war. Kushina war ein fröhliches, wenn auch sehr schüchterndes Kind. Aber lächeln tat sie in der Gegenwart ihrer Brüder und von ihm eigentlich immer. Doch seid dem sie von dem Treffen der Kage zusammen mit Naruto zurück gekehrt war, war sie wie ausgewechselt. Still und kontaktscheu hatte sich die kleine Blonde in eine Ecke des Spielzimmers zurück gezogen und kein Wort mehr gesagt. Zuerst hatte es der junge Uchiha auf den erneuten Umgebungswechel geschoben. Es war der Dritte allein in dieser Woche und Zwei standen ihnen sogar noch bevor. Ein Treffen der Dorfoberhäupter jagte in diesen Tagen das nächste, da Madara einen enormen Angriff gestartet hatte und viel an Boden dadurch gewonnen und gut gemacht hatte. Kushina schaute auf. Wenn ihr Ziehbruder in diesem Ton mit ihr redete, dann forderte er eine Antwort damit ein. Direkt und ohne Unschweife. „Ich weiß nicht!“, flüsterte sie daraufhin tränenerstickt. Kushina war knallrot geworden durch das viele Weinen. Ihre langen blonden Haare waren wie eine schützende Mauer vor ihrem Gesicht und bedeckten es fast vollkommen, da sie den Kopf gesenkt hielt. Ihre Arme hatte sie verdeidigend vor ihren Oberkörper verschränkt, als wären die Anwesenden im Raum ihre Feinde. „Du lügst!“, kam es hart von dem Uchihasprössling zurück. Die Kleine zuckte ertappt zusammen und noch mehr Perlen salziger Nässe bahnten sich ihren Weg über die geröteten Wangen. „Neeeiiiiinnnn!“, wimmerte sie kläglich, indem Versuch die Unwahrheit zu kaschieren. Der Uchiha stützte sich ab von der Wand und ging dann gemessenen Schrittes zu den Dreien hinüber. Noch immer standen die Zwillinge bei ihr, machten aber keine Anstalten, sich einzumischen. Aus Erfahrung wussten die Jungen, dass Itachi nicht zu weit gehen würde bei ihr und Minato und Yiraya es einfach nicht fertig brachten, streng oder harsch mit der Jüngeren umzugehen. Kushina war das Nesthäcken und wurde von allen umsorgt. Itachi war bei ihr angekommen und ließ sich langsam nun in die Hocke sinken, damit er von Angesicht zu Angesicht mit ihr gegenüber stand. Ihre Augen trafen auf seine. Vorsichtig strich der Neunjährige ihr die gelockten Strähnen, die sich um ihr Köpfchen ringelten, hinter ihr Ohr. Liebkosend und tröstend fuhren seine Fingerkuppen über die weiche Kinderhaut der Uzumaki. „Wer?“, fragte er dieses Mal im sanfteren Ton nach. „Koharu Utatane!“, flüsterte sie schließlich ergeben, worauf weitere Tränchen kullerten. „Diese Hexe!“, verfluchte Minato laut die ehemalige Ratsherrin. Auch sein Bruder schaute grimmig. Die Greisin war nach der Amtsübernahme von Naruto als dem Hokagen, ihres enthoben worden. Genauso wie ihr Kollege. Zu oft hatten die beiden intregiert und manipoliert. Naruto hatte es als persönliches Anliegen gesehen und diese Tat war eine seiner ersten Handlungen gewesen. Außerdem hatte er seinem besten Freund Sasuke versprechen müssen, dass diese Mitwisser vom Itachis Geheimauftrag als Anbu nicht länger die Macht haben würden, Schaden an zu richten. Fortan waren sie nur noch geduldet gewesen, aber von der Gesellschaft abschottet und weitesgehend ignoriert in Konohagarkure. „Was hat sie genau gesagt, Shina?“, sprach Yiraya. „Sie...sie.....meinte,...dass ich schuld bin wegen Mama. Das...ich dafür verantwortlich bin.....dass...dass!“, weitere Wörter kamen dem Kind nicht über die Lippen. Wieder schluchzte sie herzzereißend auf und warf sich in die Arme von Minato. Ihr kleiner Körper bebte und zitterte, wurde geschüttelt vom vielen Weinen und dem peinigenden Schmerz. Fest drückte Minato seine Schwester an sich, während Yiraya beruhigend über ihren zarten kleinen Rücken streichelte. Einzig Itachi war wieder auf Abstand gegangen. Doch er wusste, dass noch mehr Berührungen die Quall nicht mildern würden. Daher tat er das, was er tun konnte. „Sie hat unrecht. Und du weißt es. Tante Hinata ist gestorben, weil sie entführt wurde und keine Geheimnisse der Allianz und des Dorfes an den Feind verraten hat. Sie war tapfer und niemand, ganz besonders du nicht, hat daran Schuld. Sie ist nicht wegen dir tot, sondern deshalb, weil Madara und dieser Krieg da sind.“ Kushina vernahm an die Brust von Minato gedrückt, von Yirayas sanften Fingern immer während gestreichet, die Stimme von Itachi. Er sprach so sicher und überzeugt, dass sie ihm einfach glauben musste und das sie es vom ganzen Herzen wollte. So sehr. Wohlweißlich verschwieg Itachi ihr allerdings, dass sich die Erwähnte sogar selbst das Leben genommen hatte, um keine Geisel zu sein und nicht doch noch wichtige Informationen offenbaren würde. Außerdem wollte die Hyuuga nicht der Gnade ihres Feindes ausgeliefert sein. Da hatte sie lieber den Freitod gewählt. Gefunden worden war die Leiche von ihr in einem niedergebrannten Dorf. Achtlos hatte man sie dort zurückgelassen wie einen Ballaststoff, wie etwas unwichtiges oder bereits Verbrauchtes. Dadurch, dass sie sich selbst noch dem Tode nahe, versiegelt hatte, war auch ihre sterbliche Hülle nutzlos gewesen für Madara und seine Schergen, sowie für seine krankhaften Ideen und wiederwärtigen Vorstellungen. Bis zum Schluss hatte er es nicht geschafft, sie zu brechen. Itachi schüttelte sich, wenn er an die Ausführugen seines Vaters dachte, der seinem Sohn auf immer währendes Nachfragen ein detaillierte Antwort gegeben hatte bezüglich dieses Themas, was ein Tabu geworden war im Hause Uchiha. Jedenfalls solange Naruto in der Nähe war. Wenn er daran dachte, was mit Hinata passiert war lief es im eiskalt den Rücken herunter und er war bei weitem nicht zimperlich. Auch deshalb blieb er so oft wie möglich an der Seite seiner Liebsten. Er wollte selbst für ihre Sicherheit und der des Kindes sorgen. Sofern es seine Missionen zu ließen, behielt er sie weiterhin im Auge. Er konnte die schmachtenden und liebeugelnden Blicke der anderen männlichen Shinobis spüren, ebenfalls kaum erttragen und das behagte ihm gar nicht. Kushina hatte sich bereits nach diesen wenigen Tagen einen Namen gemacht mit ihren heilenden Händen und der fachlichen Souveränität gegenüber ihren Patienten. Auch ihre liebreizende und warmherzige Art trugen ihr übriges dazu bei, dass seine Freundin sehr begehrt war. Aber zu seiner Erleichterung machte sie keinerlei Anstalten auf die Avancen einzugehen, die man ihr regelmäßig aus weiter Ferne machte. Ihr einziges Interesse galt ihrer Aufgabe zu heilen und Hinata. Jedoch zu seiner gewissen Erleichterung hatte ebenso der Biju immer ein wachsames Auge auf seinen Schützling. Der Kyuubi jagte den meisten Menschen eben soviel Angst ein, dass Kushina, obwohl sie so herzlich und hell war wie eine Sommersonne persönlich war, Abstand zu ihr hielten, wenn man von der Hyuuga absah. Nur aus Ferne wurde sie bewundert, doch auch das störte den eiferschüchtigen Uchiha schon. Allerdings hatte Itachi, wenn er an ihrer Seite verweilte, jedem Konkurenten zu verstehen gegeben, dass Kushina ihm gehörte. Leider schickte ihn Tsunade jeden Tag an die Front, denn sein Geschick und seine guten Sinne retteten viele Ninjaleben, sodass er nicht selbst ständig bei Kushina sein konnte. Auch heute war er wieder verkleidet als ein Mitglied des Hyuugaclanes unterwegs in Feindesland. Der getarnte Uchiha hatte sich unerlaubterweise von seiner Einheit entfernt. Aber diese Anfänger waren für ihn eh nur ein Klotz am Bein gewesen für ihn. Man merkte ihnen deutlich an, dass sie es nicht gewohnt waren, sich im Krieg zu befinden. Während er sein Lebenlang nichts anderes kannte und kennen gelernt hatte. Er war es gewohnt, dass jeder Augenblick sein Letzter sein konnte und hatte sich geübt mit seinen Gegnern gemessen auf die sich vorhin gestoßen waren. Blitzschnell und tödlich elegant hatte er sie einem nach dem anderen eleminiert und ihre Leichen versiegelt,damit diese nicht wieder missbraucht werden konnten. Anschließend hatte er seine so genannten Kameraden sich selbst überlassen und hatte seinen Weg fortgesetzt. Durch sein aktiviertes Sharingan wusste der Uchiha, dass diesen Shinobis derzeit keine wirkliche Gefahr drohte, da er alle potentiellen Feinde bereits ausgelöscht hatte. Vor kurzem hatte der feurige Trabant den Zenis überschritten und zeigte auf, dass es kurz nach Mittag war. Er sprang gerade von einem Felsen zum nächsten, als er ihn sah. Der Wind fegte staubtrockene Wüstenluft zu ihm herrüber und die Sonne erstrahlte erbarmunglos auf ihn nieder mit ihren heißen Strahlen, welche seinen Durst, den er seitdem Morgen verspürte, nur noch verschlimmerte. Seine Kehle fühte sich ausgedörrt und wie ausgetocknet an. Doch dieser Umstand hielt Itachi nicht davon ab, den Mann vor ihm genau zu mustern. Sein Gegenüber ließ sich keinerlei Emotionen anmerken und sein Gesicht blieb ebenso ausdruckslos, wie das des Uchihas. „Interessant!“, bemerkte eine kühle Stimme. Itachi entgegnete nichts darauf. „Das ist wirklich interessant. Bist du der, den ich vermute?“, wurde es nachgefragt. Der Schwarzhaarige nickte. Der Fremde hatte lange schwarze Haare und seine Augen leuchteten blutrot wie bei einem Dämon aus der Hölle. Sein schwarzer Umhang mit den roten Wolken wirkte verschlissen und alt. Seine Haut war erdig und unnatürlich blass. „Ja, das bin ich, Onkel Itachi!“ Es wurde dunkel. Kushina ließ sich müde auf ihre Pritsche fallen. In dem Zelt, dass sie sich mit Itachi teilte, war es ordentlich und alles wirkte wie gebügelt. Also musste er wohl vor nicht langer Zeit hier gewesen sein, denn er hatte das von ihr hinterlassene Chaos beseitigt, wie es seine Art war. Kushina war etwas chaotisch, was sie zu ihrem Leidwesen auch ihrem Vater zu verdanken hatte. Das Mädchen ärgerte sich, ihn verpasst zu haben. Seid Tsunade sie in das zweite Lazarett geschickt hatte, hatte sie kaum mehr Zeit mit dem Uchiha verbringen können. Es war erschreckend, wie sehr dieser Tagesrythmus bereits dem ihrem von Zuhause ähnelte. Funktionieren und seinen Aufgaben nachkommen. Und wieder kam die Angst, ihn zu verlieren hinzu. Wie schon einmal. Als sie ihn gesehen hatte am Rande des Todes. Seine geschwächten instabilen Körper. Seine schlaffen Muskeln und die fahle Haut. Dieser graue eisige Ton, den Menschen unaufhaltsam annahmen, wenn sie starben. Fast wäre es zu spät gewesen. So knapp und so nah dran, ihn wirklich zu verlieren, ihn hergeben zu müssen. Wenn er bei ihr war, war alles in Ordnung und sie fühlte sich sicher, dachte nicht an diese schlimmen Momente und Erinnerungen, als ihn beinahe an den Tod verlor. Doch sobald er unterwegs war, ging es ihr schlecht und sie machte sich furchtbare Sorgen. Ob er lebend zurückkehren würde, ob sie es schaffen würden, ihre eigene Mission erfolgreich zu beenden. So viele würdes und wenns! Weit schlimmer allerdings war es, dass sie nicht genau wusste, wann und wie ihre Mutter das erste Kind verlieren würde. Diese Frage hatte ihr Vater ihr nicht beantworten können. Es war nicht vorherzusagen, wann der Zeitpunkt kommen würde und ob sie ihn abwenden konnte. Diese Ungewissheit und diese Ängste nagten an ihr und Hinata blieb das leider auch nicht verborgen. Ständig fragte sie besorgt nach, was los sei. Dabei konnte Kushina ihr nicht die Wahrheit sagen. Aber lügen wollte sie auch nicht. Sie war immerhin ihre Mutter und sollte sie eigentlich verstehen und beschützten. Doch Hinata war in dieser Zeit nur ebenfalls ein schwangeres sechszehnjähriges Mädchen, dass in den Wirren dieses Krieges um das Überleben kämpfte. Diese junge Frau konnte ihr nicht helfen bei ihrer Mission. Die Blonde fühlte sich so hilflos. Ohne Itachi kam sie sich unvollständig und kraflos vor. Als ob er alle ihre Energie mitnehmen würde, sobald er sie verließ. Auch das Baby machte ihr zu schaffen. Denn mit ihrer Kleidung konnte sie ihren Zustand nicht mehr verbergen. Das Kind schien einen Wachstumsschub durch zu machen, da sie fast zu sehen konnte, wie sich der Umfang ihres Bauches stündlich vergrößerte. Das der Vater ihres kleinen Untermieters diese Veränderungen kaum zusehen konnte, weil er nur unterwegs war, machte es ihr nicht gerade einfacher mit dieser Situation um zu gehen. Im Gegenteil, es machte alles nur noch schwieriger und komplizierter. Doch es kusierten außerdem bereits Gerüchte über sie und ihre Schwangerschaft und ihre Andersartigkeit. Hinata blieb in dieser Hinsicht ihre einzige menschliche Stütze, sowie sie gleichzeitig ebenso eine Belastung war. Kushina fühlte sich allein. Einsam. Das bist du nicht!, erinnerte sie der Kyuubi. Ich bin da und der Bengel auch. Außerdem hast du endlich eine Gelegenheit, deine Mutter kennen zu lernen. Hör auf in Selbstmitleid zu versinken. Das schadet deinem Krümel bestimmt und nutzte stattdessen deine Chance, wies sie der Fuchs zurecht. Die Blonde schaute auf. Ihre Seelenspiegel schimmerten in wässrige Tränen gehüllt, welche langsam ihre Wimpern benetzten und sich einen Weg über ihre Wangen bahnten. Unaufhaltsam über die weiche Haut glitten. Sie versucht nicht einmal ihnen Einhalt zu gebieten. Zwar hatte Kushina seine Worte vernommen, doch scherrten sie sie im Moment nicht das Geringste. Sie wollte sich gehen lassen und sich einen Moment der puren Schwäche erlauben. Sie konnte nicht anders handeln. Zu viel lastete auf ihren schmalen Schultern. Es war so schwer. Der Biju seufzte auf und seine neun Schweife streckten sich nah ihr aus, um sie an seinen warmen pelzigen Körper zu drücken. Ihre zierliche Gestalt, trotz fülliger und gerundet wegen der Schwangerschaft, fühlte sich zerbrechlich an. Als würde sie aus Glas bestehen, dass bei einer unvorsichtigen Bewegung bersten und in tausend Stücke zerbrechen könnte. Er brummte beruhigend, als sich die Schwangere an ihn schmiegte. Seine mächtige Statur vibrierte bei diesem Geräusch. Kushina vergrub ihren Kopf in seinem flauschigen und mittlerweile vertrauten Fell. Er roch nach Wald und exotischen Gewürzen. Ganz tief inhalierte sie ihn ein und ließ sich dabei von Spitzen seines Felles kitzeln. Der Fuchs hatte sich mit seinem Schützling auf den Boden niedergelassen, der ausgelegt war mit weichen Teppichen. Seine feinen und gespannten Sinne fikzierten dennoch sein Umfeld. Aber es herrschte Nacht und Kushina hatte eine Pause als Iryonin, die sie sich redlich verdient hatte, da sie mal wieder ohne auszuruhen ihre Schicht durchgezogen hatte. Wie oft hatte er sie trösten müssen in den letzten Tagen. Der Fuchs hatte aufgehört zu zählen. All die Male, als sie schweigend am Rande des Lagers gewartet hatte auf die Rückkehr ihres Uchihas oder wie sie zusehen musste, dass doch ein Shinobi unter ihrer Aufsicht starb und ihren Händen einfach entglitt. Trotzdem sie damit leben konnte, nicht jeden retten zu können, war es schwer zu verkraften, wenn es dennoch großer Mühen und schwerer Anstrengungen nicht gelang, dieses Leben zu erhalten. Zu bewahren vor dem Gefreier Tod. „Shia!“, kam es eindringlich, aber sanft von draußen. Die Stimme klang gedämpft durch die dicke Stoffschicht des Zeltes hindurch. Sofort wischte sich das Mädchen die Tränen mit ihrem Ärmel weg und atmete ein Mal tief durch. Sie befreite sich sanft aus dem festen Griff der Schweife und richtete ihre dabei verutschte Kleidung. Danke, hauchte sie zärtlich in Gedanken und wandte sich bereits dem Eingang des Zeltes zu. Der Kyubi übermittelte lediglich eine sanfte Welle tiefer Zuneigung durch ihre Bande zueinander. Vor kurzem hatten sie herausgefunden, dass es ihnen möglich war, auch Gefühle von dem jeweils anderen zu emphangen. Eine Eigenschaft, die Kushina in der letzten Zeit sehr geholfen hatte, mit dieser Situation um zu gehen und sich doch nicht so allein zu fühlen. „Ja?“ Eine aufgeregte und nervöse Hinata betratt das Zelt. „Shia, ich muss dir etwas sagen!“, meinte die Hyuuga äußerst nervös. Ihre Stimme zitterte und sie schaute die ganze Zeit auf den Boden, als könnte sie es nicht wagen, der Angesprochenen direkt in das Gesicht zu sehen. Kushina fühte sich auf der Stelle schlecht und hatte eine böse Vorahnung. Die Blonde ließ sich einfach neben dem Kyuubi, der sich blitzschnell selbst getarnt hatte und neben ihr stand, nieder. Ihr war schwindlig. Bitte nicht! „Shia!“, rief Hinata entsetzt und bestürzt zugleich. Auch sie ging in die Hocke und streichelte behutsam über ihren Arm. „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so aufregen.“, entgegnetete die Hyuuga geknickt. Wieder fuhr sie sachte und beruhigend über die weiche Haut der Blonden. „Pass auf, Tai ist nicht mit seiner Einheit zurück gekommen. Aber er meinte, man sollte dir ausrichten, dass er bald kommen wird. Es ist also nicht schlimm. Ok?“, fragte ihr Gegenüber mit sanfter Stimme nach. Selbstverständlich war auch der Uchiha nur unter seinem Decknamen hier bekannt. Erleichtert nickte die Andere nur daraufhin. Ihr fiel nicht nur ein Stein, sondern regelrecht ein Komet vom Herzen. Kami sei Dank. Ihm war nichts passiert. Kushina hatte schon mit dem schlimmsten gerechnet. Sich ausgemalt, wie sein Körper mit dem grauen Hautton und leeren blicklosen Augen ins Nichts starren würde. Doch dieses grausame Bild verblasste wieder in ihren Kopf und löste sich in seine einzelnen Bestandteile auf. Sie zwang sich regelreicht dazu, dass Bild zu vergessen uns auszublenden. „Danke, dass du es mir gesagt hast.“, meinte Kushina letztlich müde. Wieder nickte die Hyuuga bloß. „Ich wollte nicht, dass du dich unnötig sorgst.“ Auch Hinata war in der Woche ihrer Zusammenseins nicht entgangen, dass die beiden neuen Ninjas ein Paar waren. Sie vermutete außerdem als Vater von dem Baby ihrer Freundin den eben Genannten. Die Konochi gab es in ihrem Inneren auch nur ungern zu, aber sie war eifersüchtig auf die innige Beziehung, die ihre Freundin führte. Wie Tenten hatte Shia das Glück, einen Partner an ihrer Seite zu wissen und der sie unterstützte und ihr Rückhalt gab. Ein ganzer Tag vergangen, ohne das sich Itachi im Lager eingefunden hatte. Keine Nachricht über seinen Verbleib hatte sie erreicht. Nicht einmal eine Spur konnte man finden. Alle Hinweise auf seinem Aufenthalt verliefen Sande. Als wäre der Uchiha vom Erdboden verschluckt. Kushina ging mit dem Verschwinden ihres Freundes so um, indem sie arbeitete oder schlief. Ihre Schwangerschaft zwang sie nun zu regelmäßigen Pausen, wobei auch der Kyuubi pingelich darauf achtete, dass sie diese einhielt. Doch trotz des Schlafes hatte das Mädchen tiefe Augenringe und sie wirkte unnatürlich blass. Nur Hinata schaffte es, dass sie sich zu einem angestrengten Lächeln durchrang. Aber es war absehbar, wann die Uzumaki zusammenbrechen würde aus lauter Sorge. Die Hyuuga war auch nicht länger gewillt, zu zusehen, wie ihre Freundin litt und keine Antworten erhielt. Daher hatte sie Tsunade ersucht, ein Team zusammenstellen zu lassen, was herausfinden sollte, wo sich der Gesuchte befand. Bereitwillig und ohne zu zögern hatte die Hokage dem zu gestimmt. Auch die Sanin machte sich schwere Vorwürfe, konnte allerdings nicht die Zeit erübirgen, sich um Kushina perönlich zu kümmern. Aber sie war bereit, alles Erdenkliche zu tun, damit Itachi gefunden wurde. So hatte sie Kakashi zusammen mit der Blonden selbst beauftragt, ihn eigenständig suchen zu dürfen. Allerdings hatte die Uzumaki hartnäckig darauf bestanden, dass auch Hinata sich ihnen anschließen sollte. In dieser Hinsicht hatte Tsunade nur wiederwillig nach gegeben. Kakashi musterte die beiden Mädchen und kam sich irgendwie etwas verarscht vor von seiner Chefin. Es war nicht so das er Vorurteile gegenüber weiblichen Ninjas hatte, aber beide wirkten nicht unbedingt gefährlich auf ihn, geschweige denn, dass sie sich selbst verteidigen konnten. Zumal man deutlich sehen konnte, dass Shia in anderen Umstanden war. Nur der silbergraue Wolf schien seiner Meinung nach dazu geeignet, ihn zu begleiten. Das Tier wirkte fast furchterrgend und seine Augen wie zwei rote Seen aus reinstem Blut. Aber Anweisung war nun einmal Anweisung und wer war er, dass er die Entscheidungen der Hokagen in Zweifel zog. Doch mussten sie durch die getarnten Zetzus enorm auf der Hut sein. Überall waren mittlerweile Ninjas gestorben durch diesen Mutanten, der so unmenschlich schien. Auch ihn selbst hätte es beinahe erwischt. Nur knapp war er mit dem Leben davon gekommen. Der Hatake drehte sich zu seinen Begleiterinnen um und bedeutete ihnen still mit einer Geste, dass sie sich auf den Weg machten. Sie sollten sie bald wie möglich aufbrechen. Zu seiner Überraschung stiegen die jungen Frauen auf den breiten Rücken des Wolfes, der sich vor ihnen bereits niedergelassen hatte. So könnten sie ihm schnell und still folgen, denn Kakashi hatte bemerkt, wie lautlos und tödlich sich das Tier bewegen konnte. Mit einer Eleganz, die ihres Gleichen suchte. Sie machten gerade Rast unter dem dichten Geäst eines starken Baumes. Kushina war sehr beunruhigt. Sie hatte gehört, dass ihr Vater persönlich in diesen Krieg eingriff. Sie durfte ihm nicht begegnen, da sie sonst Gefahr lief, sich selbst zu verraten. Aber es waren so enorm viele seiner Schattendoppelgänger im Einsatz, dass sich dies als äußerst schwierig gestalten würde. Eine weiche Berührung an ihrem Gesicht erinnerte sie wieder daran, wo sie waren. Hinata lag direkt neben ihr und hatte ihre Augen geschlossen. Sie war wohl eingeschlafen. Dabei hatte sich die Hyuuga ebenfalls wie sie selbst fest an das warme und flauschige Fell des Biju geschmiegt. Kakashi saß ihr Gegenüber und beobachtete sie skeptisch. Sein Gesicht wurde fast vollständig von der Dunkelheit der Nacht verschluckt und da sie es nicht riskieren wollten, ein Feuer zu machen, konnte die nur schemenhaft seine Konturen erkennen. „Wer bist du wirklich?“ Die Uzumaki hatte mit solch einer Frage gerechnet. Der ehemalige Sensei von ihrem Vater war schlau. Außerdem hatte er sowohl Minato, als auch Kushina bestens gekannt, sowie er genauso mit Naruto sehr vertraut war. Man musste vielleicht genau hinsehen, doch eine Ähnlichkeit zwischen ihr und Kushina sowie ihrer Mutter, die ja zum bildhaften Vergleich nur ein paar Zentimeter weiter von ihr friedlich schlummerte, war unverkennbar vorhanden. Des weiteren vermutete die Schwangere, dass der Hatake sein Sharingan aktiviert hatte, womit er vielleicht ihre Tarnung durchschauen konnte. Nicht im mindesten überrascht lächelte die Blonde wissend, wurde aber trotzdem tomatenrot, was Kami sei Dank bei diesen schlechten Sichtverhältnissen nicht auffiel. „Wen vermutest du?“, stellte sie als Gegenfrage. Der Kyuubi war unruhig. Seine Umgebung genau mit scharfen Sinnen im Auge behaltend, schlug sein Schwanz unregelmäßig und leise auf den Boden auf. Der Biju hatte in seiner getarnten Gestalt ja nur diesen einen Schweif, aber im Moment wollte er am liebsten seine alte Form zurück. Denn die neun Schwänze hättes es ihm leichter gemacht, gelassen zu bleiben, da er mit diesen mehr ausrichten konnte, sollte es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen der Vogelscheue und seinem Schützling kommen. Für ihn sah der Maskierte mit seinen zu allen Seiten abstehenden Haaren, dem verhüllenden Stoff im Gesicht und dem nur sichtbaren Auge wie eine Schreckschraube aus. Daher sein Spitzname für Kakashi. Zusätlich traute der Kyuubi dem Silberhaarigen nicht über den Weg, was nicht zuletzt daran lag, dass dieser ein Schüler des Mannes gewesen war, den er immer noch nicht leiden konnte. Seine Gefühle spürend hatte das Mädchen sanft eine Hand auf seine Flanke gelegt, an der sie lehnte. „Du könntest eine Schwester von Naruto sein. Immerhin siehst du Kushina ähnlich und hast die blonden Haare von Minato. Aber die Augen stammen eindeutig von dem Hyuugaclan und Hinata gleichst du auch teilweise. Außerdem hätte ich es gewusst, wenn die Kushina schon einmal schwanger gewesen wäre.“, wiederlegte der Kopierninja seine eigene These selbst. Die junge Konochi senkte bestättigend den Kopf und gleichzeitig wurde ihr zum ersten Mal klar, dass sie nicht nur etwas von ihrer Großmutter vererbt bekommen hatte, sondern ebenso ihr Großvater seinem Sohn und all seinen Enkeln seine goldblonden Haare vermacht hatte. „Wer bist du also?“ Die Muskeln des Fuchses hatten sich angespannt, als er den Namen gehört hatte, den er hasste. Nun streichelten filigrane Fingerkuppen über sein Fell. Liebevolle Gefühle wurden ihm entgegen gestrahlt und vertrieben die schlechten Emotionen. „Das kann ich dir nicht sagen. Auf jedenfall bin ich kein Feind.“, erklärte Kushina ausweichend. Der Hatake zuckte mit den Schultern und stand auf. „Wir sollten weiter.“ Auch das Mädchen erhob sich müde und schwerfällig durch das Gewicht ihres Leibes und weckte gleichzeitig mit einer behutsamen Berührung die Hyuuga. Diese streckte sich verschlafen und half dann ihrer Freundin, wieder auf den Rücken des Wolfes zu gelangen. „Weiter gehts!“, meinte Kakashi und rannte los. Dabei machte er sich seine Gedanken. Konnte es möglich sein, dass Shia die Tochter seines Schülers war? Aber wie sollte das gehen? Der Shinobi schaute hinter sich, wo Ennea dicht folgte. Mühelos sprang der Wolf von einer Astspitze zu nächsten und hielt locker mit ihm schritt. Itachi war unsicher, ob er richtig gehandelt hatte. Als er auf seinen Onkel und gleichzeitigen Namensgeber getroffen war, da hatten sie sich an einen ruhigen Ort zurück gezogen um zu reden. Doch dabei hatte er die Geschichte nun weitesgehend verändert, denn eigentlich hätte das ehemalige Akazukimitglied in diesen Stunden die wandelnen Leichen unschädlich machen müssen. Der Uchiha hoffte sehr, dass er nicht falsch reagiert hatte. „Es war richtig, dass wir uns getroffen.“ Der Schwarzhaarige schaute auf. Seine Miene war regungslos gewesen. Warum also hatte sein werter Onkel seine Gedanken erraten? „Deine Augen!“, entgegnete die leere Hülle. „Wie bei Sasuke!“ Ein Schmunzeln hatte sich das graue Gesicht gelegt. Itachi wandte seinen Kopf ab und sah stur auf den Boden. „Du bist ihm sehr ähnlich.“, stellte der untote Ninja fest. „Ich weiß.“ Eine kurze Zeit schwieg er. „Meine Mutter hat das auch immer gesagt und Naruto hat mir das oft unter die Nase gerieben.“, antworte Itachi nun doch freimütig. „Sakura?“ Ein Nicken erfolgte. „Wie?“, sprach sein Onkel schließlich. „Das weiß ich auch nicht. Niemand weiß es. Es ist ein Geheimnis zwischen ihnen, dass sie nie verraten haben. Auch nicht meiner Mutter gegenüber.“ Itachi sah, wie sich das ehemalige Akazukimitglied an die Stirn fasste und sich müde durch das Haar strich. Ein heißer Wind kam auf, da sie sich nach wie vor in der Wüste aufhielten. „Hauptsache mein kleiner sturer Bruder wird wieder zu Vernunft gebracht.“ Zustimmend senkte der Uchiha sein Haupt. „Er vermisst dich und hält viel von dir!“, meinte Itachi leise und schaute wieder auf den rotglühenden Boden. Deswegen konnte er auch nicht sehen, wie seinem Onkel eine einzelne Träne aus den schwarzen Augen floss. Als der junge Shinobi wieder aufblickte, war die Perle aus Wasser fort gewischt worden von der warmen Brise. Beide schwiegen einen Moment. „Was machen wir jetzt?“, fragte Itachi. „Du weißt, was ich tun werde, aber was dich betrifft.“ Der untote Ninja hielt kurz inne. „Das weißt du wohl selbst am Besten.“ Der Jüngere nickte. Er hob die Hand zum Gruß und machte sich dann auf den Weg. Schnell war er hinter den roten Felsen verschwunden, in dessen Schatten sie sich zurück gezogen hatten. „Das hast du gut gemacht, Sasuke! Er ist ein Prachtbursche geworden und wird sicherlich auch ein besserer Vater, als unserer es für uns gewesen ist.“ Diese Worte verklangen ungehört in einer stickigen Böe und als diese weiter gewandert war, befand sich niemand mehr auf dem Stein, wo bis gerade eben noch jemand gestanden hatte. Mittlerweile waren sie gut einen halben Tag unterwegs, ohne das sie etwas neues herausgefunden hätten. Kakashi lief voraus und ihm folgte auf dem Fuße der Wolf mit den beiden Mädchen auf dem Rücken. Kushina hielt sich am Fell fest, während Hinata ihre Hände um ihre Taille geschlungen hatte, damit sie sicheren Halt hatte. Die Truppe hatte seid ein paar Stunden den Wald hinter sich gelassen und rannten nun durch einen kargen Landstrich mit wüstenähnlichem Charakter. Es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis sie das Vorderland durchkämmt hätten und dann tatsächlich in die Wüste eindringen würden. Diese Region markierte eine der Grenzen des Blitzreiches. Die Blonde drehte gerade ihren Kopf, da sah sie, wie sich jemand ihnen näherte. Der Wind fegte ihr feine Staubkörner in die Augen und auch die anderen hatten Mühe, eine klare Sicht auf den potentiellen Feind zu bekommen. Auch die Nase des Kyuubi konnte kaum etwas riechen und seine Lieder waren verklebt von dem feinkörnigen Sand. Deshalb blieb er stehen und ebenso zog es Kakashi vor, eine Abstand zwischen sich um diesem Unbekannten zu haben. Gerade wollte Kushina fragen, wer dieser Fremde sei, als er sie angriff. Scharfe Shuriken, geforenes tödlich spitze Eiszapfen, tödliche Kunais und harte Sanddolche schossen auf sie zu. Ruckartig bewegte sich der schwere Körper des Biju und dabei glitt das Mädchen im Schreck von seinem Rücken. Sie vergass schlichtweg, sich festzuhalten und landete hart direkt auf dem steinigen Boden. Ein schmerzhaftes Ächsen entfuhr Kushina dabei und instinktiv hatte sie sich noch in der Luft zu einem Ball zusammen gerollt, damit dem Baby nichts geschah. Zu spät bemerkte der Fuchs, dass nur noch eine Konochi auf seinem Rücken saß und egal, wie schnell er noch reagieren würde, er würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Genauso wie Kakashi. Die fliegenden Waffen würden ihr Fleisch durchstoßen und sie verletzten, wenn nicht sogar augenblicklich töten. Erstarrt in der Bewegung an ihrem Platz blieb Kushina regungslos. Als sie kurz davor war, erstochen zu werden, fuhr ein Körper schützend dazwischen und schirmte sie vor der Gefahr ab. Entsetzt sah Kushina in zwei rote Augen, die ihr nur allzu vertraut waren. Itachi hatte einfach gehandelt und nicht mehr die Zeit gehabt, sich selbst zu verdeidigen und diesen Angriff abzuwehren. Derjenige drückte sie zu Boden und fing alle anscheinend für sie bestimmten Waffen ab. Der Angriff dauerte vielleicht eine Minute, doch Kushina kam es wie eine Ewigkeit vor und sie konnte genau wahrnehmen, wie oft sich ein Dolch, ein Shuriken, ein Kunai oder ein Eiszapfen in die Haut ihres Gegenübers bohrte. Jedes Mal zuckte sein Körper und es waren sogar meist zwei gleichzeitig, die sich in sein Fleisch rammten. Immer mehr presste er sie nieder und schmerzlich fühlte Kushina die raue Beschaffenheit des Bodens in ihren Rücken. Doch aus seinen schwere Gestalt und seinen heißen Atem in ihrem Gesicht. Die ganze Zeit schauten sie sich direkt an. In seinen Seelenspiegeln konnte jedes weitere Eindringen sehen. Aber er biss sich die ganze Zeit fest auf dem Mund, dass auch ja kein Ton seine Lippen verließ. Blut tropfte wie aus seinen Wunden von seinen Lippen und benetzte die Haut ihres Gesichtes. „Itachi!“, schluchzte die Blonde auf. Zärtlich fuhr der Uchiha mit seiner Hand über ihr Gesicht, wischte die Tränen weg und ignorierte die fortwehrenden Attacken mit den daraus resultierenden Schmerzen vollkommen. „Sscchhh!“, flüsterte er. Itachi fühlte den dicken Bauch seiner Liebe an den seinen und wie wild das Kind strampelte. Genauso wie seine Mutter hatte es Todesangst. Nochmehr drückte er beide zu Boden, damit nicht doch eine Waffe sie treffen konnte. Das dürfte nicht geschehen. Er würde es verhindern! Wenn nötig unter Einsatz seines eigenen Lebens. Diese Frau und ihrem Nachwuchs sollten Leben. Unter allen Umständen. Schließlich endete die Salve und noch in der gleichen Sekunde wurde der Gegner in Stücke gerissen. Kyuubi hatte Hinata mit einem seiner Schweife in sicherem Abstand von seinem Rücken gehoben und abgesetzt. Danach war er sofort auf den feigen Angreifer losgegangen. Noch in der gleichen Sekunde, wo er sah, dass Itachi zu der Rettung seines Schützlings herbei eilte, hatte er seine Tarnung, die in diesem Moment nur unnötig Charka verbrauchte, aufgelöst und sein wahres Antlitz vor den beiden Unwissenden enthüllt. Der Biju hatte ihre entsetzten Gesichter und das ängstliche Aufschreien gehört. Doch das hatte ihn in diesem Moment nicht gekümmert. Der Zetzu war nur noch zähflüssiger Brei, der in seinen Zähnen festhing und sie verklepte. Dieser Gegner war zwar besiegt worden von ihm, aber zu welchem Preis? „Itachi!“, wisperte Kushina erstickt. Sie war unter ihm hevorgekrochen, da er sich nicht selbst aus eigener Kraft erheben konnte. Dann hatte sie vorsichtig und voller Sanftmut seinen Körper herum gedreht und seinen Kopf in ihrem Schoss gebettet. Überall konnte sie sein Blut sehen, dass den Boden, seine Kleidung und auch sie selbst benetzte. Der Uchiha hielt seine Augen geschlossen und zum ersten Mal konnte die Uzumaki seine Schmerzen deutlich an seinem Gesicht ablesen, welche er zuvor eisern während des Angriffs unterdrückt hatte. Kein Laut war da zu vernehmen gewesen seitens des Schwarzhaarigen. Seinen feingeschwungenen Augenbrauen hatten sich nun vor Qualen zusammengezogen, seine Lippen waren zu einem dünnen schmalen Strich gepresst, seine Haut aschfahl und sein großer Körper war schlapp und träge. „Itachi, öffne deine Augen!“ Stille. „Bitte!“ Der Angesprochene nahm ihre Worte kaum zur Kenntnis. Alles kam ihm vor, als würde er durch dichte Nebel sehen und hören. Seine sonst so scharfen Sinne waren abstumpft. Dennoch kam er ihrer Bitte schwerfällig nach. Seine Lieder hoben sich langsam. Und dann sah er sie. Kushinas Haare wehten ihr wild und zerzaust ins Gesicht. Sie hatte einige Schramen und Dreck, der auf ihren Wangen war. Ihre Augen schwammen und reinste Wasserfälle strömten über ihre Haut. Doch sie schien nicht ernsthaft verletzt zu sein. Das war gut!, dachte er mit seltsamer Langsamkeit. Sonst brauchte nur Sekundenbruchteile, um so etwas zu erfassen und zu analysieren. Aber jetzt fiel im schwer, überhaupt in klaren Bahnen überlegen. „Das Baby!“, hauchte er leise und mit röchelndem Atem. „Es geht ihm gut. Es geht ihm gut, Itachi. Dank dir. Da, fühle.“ Unendlich vorsichtig nahm sie seine blutige Rechte und legte sie auf die Wölbung ihres Leibes, wo das Kleine immer noch kräftig zu tratt gegen ihre Bauchdecke. Natürlich hatte es die Gefahr bemerkt und auch den schweren Aufprall seiner Mutter auf der Erde mitbekommen. „Das ist gut!“, hauchte er. Seine Lieder senkten sich wieder und seine Hand wurde schlaff auf ihrem Bauch. Er war so müde. Doch er wollte Kushina weiter ansehen. Aber sein Körper gehorchte nicht mehr seinem Willen. „Itachi!“, schrie Kushina panisch. Sie verlor ihn. Und sie wusste es. Aber sie konnte nichts tun, dass hatte sie schon auf den ersten Blick gesehen. Ein Shuriken steckte sogar mitten in seinem Herz. Das es überhaupt noch schlug, glich einem Wunder. Überall waren die Charkafäden, die einen ganzen Körper durchzogen, durch trennt. Mehrere Organe waren beschädigt und er hatte zusätzlich innere Blutungen. „Bitte, Itachi, lass mich nicht allein.“ „Bitte!“, flehte sie. „Kushina! Ich habe angst!“, flüsterte Itachi. Der Shinobi konnte spüren, wie es zu Ende ging. „Das brauchst du nicht zu haben. Es ist alles gut, du wirst wieder gesund!“, belog die Uzumaki ihn uns sich selbst. Itachi hörte die Unwahrheit deutlich herraus und er konnte es daran merken, dass ihm immer kälter wurde und die Schmerzen immer mehr nachließen. Noch ein Mal öffnete der Uchiha seine Augen. Er wollte sie sehen. Ein allerletztes Mal in ihren Augen versinken, die aus Himmelblau und Vollmondlicht bestanden. Der junge Mann betrachtete sie. Tränen perlten weiterhin unaufhörlich über ihr Gesicht, doch nie hatte sie schönes ausgesehen. „Ich liebe dich.“ Er huste und Blut entströmte dabei seinem Mund. „Kushina......!“ Schwer vermutlierte sich die geliebte Name mit seinen Lippen. „Es tut mir Leid, dass ich es nicht vorher gesagt habe!“ Das tat es wirklich. Er bereute es nun zutiefst, jetzt wo er keine Zeit mehr hatte. „Bitte verzeih mir!“ Itachi röchelte und seine Atem ging schwer. Blut lief ihm in diesem Moment wieder aus seinem Mund und jetzt auch aus seinen Ohren. Seine Haut wurde endgültig grau. Seine Augen wurden schwarz und leer. Blicklos schauten die Iriden ins Nichts. Dann fühlte die Uzumaki, wie sein Herz aufhörte zu schlagen. „Itachi?“ Ihr Verstand wusste, dass er ihr nicht mehr würde antworten können. Aber ihre Gefühle nicht. „Itachi?“, schrie sie all ihre Verzweiflung, all ihren Schmerz hinaus. Ihr Kopf drückte sich gegen seine noch warme, doch blutige Brust, in der noch immer die ganzen Waffen steckten. „Nein. Nein. Nein.“ Sie presste seine noch warme Hand weiter fest gegen ihren Bauch. Dennoch rührten sich die Finger nicht. Streichelten nicht wie sonst darüber und liebkosten die gespannte Haut über ihrem gewölbten Leib. „Ich brauche dich und das Baby auch. Du kannst uns nicht allein lassen.“ Sie redete weiter. Flehte und bettelte, er möge seine Augen aufmachen. Sie ansehen mit seinen schwarzen intensiven Iriden. Ihr zärtlich über den Rücken streichen, so wie immer. Sie beruhigen und ihr den Glauben daran geben, dass alles wieder gut werden würde. Doch statdessen wurde sein Körper immer kälter. Stetig veringerte sich die Temperatur. „Wach doch auf!“, wimmerte sie. Staub haftete auf ihrer Kleidung und die Sonne brannte erbarmunglos auf sie nieder. „Ich liebe dich doch auch und ich verzeihe dir alles, nur bitte mach deine Augen auf. Schau mich an. Bitte, Itachi!“ Kushina weinte nun hemmungslos und ihr Körper wurde von ihrer Trauer regelrecht geschüttelt. Verzweifelt vergrub sie ihre Hände in seine Kleidung. „Bitte!“ „Shina!“ Der Kyuubi wusste, dass er sie nur schwer dazu bewegen könnte, von der toten Gestalt abzulassen. Trotzdem war es nicht gut, weder für sie, noch für den Krümel, weiter neben ihm auszuharren. Der Uchiha war unwiederbringlich verloren. Außerdem waren sie immer noch im Feindesland. Geradezu ein Zielscheibe für ihre Gegner. Sie boten sich wie auf einem Präsentierteller an. Zudem brennte die Sonne unerbitterlich auf sie nieder, was auch nicht gerade fördernd war in ihrem Zustand. Langsam näherte sich der Biju seinem Schützling an. Dann legte er einen seiner Schweife auf ihre schmale Schulter. Sie drehte sich nicht um und vergrub ihr Gesicht weiterhin an die kalte Haut ihres Liebsten. Der Fuchs konnte nicht einmal im Ansatz feststellen, dass sie ihn überhaupt bemerkt hatte. Nachdrücklich nahm er seine anderen Schwänze zu Hilfe und zog sie von ihm fort. „Nein, lass mich. Er braucht mich. LASS LOS!“, schrie sie ihn an und wehrte sich verbissen gegen ihn. Mit Händen und Füßen tratt sie um sich und beinahe wäre es ihr gelungen, sich aus den Fesseln zu befreien. Aber der Biju ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sanft, aber trotzdem ausdauernd schaffte er Stück für Stück mehr Abstand und schließlich drückte er ihren gebrechlichen Körper zärtlich gegen den Seinen. Dort brach das Mädchen endgültig zusammen. Hemmungslos klagte laut über diese Ungerechtigkeit und weinte Tränen über Tränen in sein rostbraunes Fell. Es war nicht fair. Es war grausam. Eine Weile ließ er es zu, dass sie ihrem Kummer frei heraus schrie und schluchzte. Er tröstete sie und hüllte sie mit seinen liebevollen Gefühlen für sie und den Krümel ein. Auch dem Kind stand er positiv gegenüber, wie konnte er nicht, wo doch die Mutter soviel für dieses kleine Wesen empfand. Es zerbrach ihm fast selbst das Herz, doch schließlich musste sie sich bald wieder fangen. Sie konnten nicht hier bleiben, sondern sie mussten sie schnell wie möglich an einen sicheren Ort. Du musst seine Leiche versiegeln. Absichtlich wählte diese vertraute und intime Art der Kommunikation zwischen ihnen Beiden. Ich kann nicht!, kam es unendlich müde zurück. Du kannst. Ich helfe dir dabei. Du bist nicht allein. Kushina schaute ihn stumm mit ihren Iriden an. Voller Leid und Kummer. Aber sie nickte. Zusammen gingen sie erneut auf die tote Hülle des Uchihas zu. Sein Gesicht, vormals von den tiefen Schmerzen gezeichnet, war nun glatt und friedlich. Als hätten ihn alle seine Sünden, Schmerzen und Sorgen mit seinem Ableben verlassen, was wahrscheinlich sogar genau der Fall war. Als würde er nur schlafen, dachte Kushina. Doch dem war nicht so und sie konnte diese Tatsache nicht verdrängen. Zudem drüfte sie es nicht. Sie musste handeln. Er durfte sich nicht umsonst geopfert haben. Sie sprachen die Worte und setzten ihr Chakra als eine perfekte Einheit frei, wie es auch der untote Itachi bald über das ganze Schlachtfeld tun würde, damit die Armee aus Leichen wieder tot umfiel und sie so nicht weiter missbraucht werden könnten von Madara und seinen Schergen. Der Körper des Uchihas verfärbte sich schwarz und löste sich anschließend im Rauch auf. Die Asche wurde von dem stetigen Wind davon getragen. Eine Brise davon wehte Kushina direkt in das Gesicht. Als würde er sie ein letztes Mal berühren und streicheln. „Lebwohl!“, flüsterte das Mädchen und legte eine Hand auf ihren Bauch. Das Kind hatte aufgehört, sich wild zu bewegen. Wahrscheinlich war es ebenso erschöpft von diesen Strapazen, wie seine Mutter. Die Wangen der Uzumaki waren noch feucht und glänzten in den Strahlen der Sonne. Letztlich drehte sich Kushina herum und sah Hinata und Kakashi direkt an. Hinata konnte nicht glauben, was sie gerade erblickte. Es war alles so schnell passiert und hinterher hatte sie es einfach nicht fertig gebracht, Kushina, wie ihre Freundin wohl eigentlich hieß, zu fragen, wer und was sie vor allen Dingen war. Dasselbe dachte sich der Hatake. Verteidigend hatte er neben der Hyuuga Stellung bezogen, denn noch immer drängten sich Aplträume in seinem Kopf von dem Angriff des Neunschwänzigen auf das Dorf. Er traute diesen beiden nicht über den Weg, war das Fuchsungeheuer doch für ihn Schuld am Ableben seines geliebten Senseis und seiner Frau. Kushina sah das Misstrauen und die Angst in den beiden Gesichtern. Deutlich spiegelten sich diese Gefühle wieder, doch bei dem Hataken konnte sie zusätzlich Abscheu und Wut erkennen. „Ich bin Kushina Hinata Uzumaki. Ich komme aus der Zukunft, bin der neue Jinchūriki des Kyuubi und die Tochter von Naruto und dir.“ Sie deutete mir ihrer Hand auf Hinata. Das Mädchen sah keinen Sinn mehr darin, ihre Identität länger geheim zu halten. Es war so wieso alles verloren. Itachi war tot. Ihre Mission vielleicht schon gescheitert. Die Angesprochene wurde merklich blasser und musste nun von Kakashi gestützt werden. „Wir werden jetzt Naruto aufsuchen und ihm sagen, weswegen wir hier sind. Ich bin es Leid, hier zu sein und möchte nach Hause.“ Sie wollte sich nur noch in ihr eigenes Bett legen und vergessen. Aber das ging noch nicht. Zuerst musste sie das hier zu Ende bringen. Das war sie sich, Itachi und den Anderen schuldig. Sicheren Schrittes ging die Schwangere direkt auf die Shinobis aus Konohagarkure zu und es war ihr egal, ob sie damit ängstigte. Es war unwichtig. Außerdem war heute auch der Tag, andem sie ihren Vater hätten aufsuchen müssen und dann wärens sie und Itachi zurück in die Zukunft gekehrt. Das würde nun nicht mehr passieren. Der Traum von einen gemeinsamem Leben in Frieden war mit Itachi gestorben und damit endgültig zerstört worden. „Halt!“, warnte der Hatake mit gefährliche leiser Stimme. Er fühlte natürlich Mitleid für das Mädchen. Dennoch traute er ihr nicht über den Weg. Das konnte genauso gut eine insszenierte Falle des Feindes gewesen sein. Außerdem konnte dieses Monster in der Gestalt eines Fuchses nicht plötzlich gut sein. Das konnte er sich einfach nicht vorstellen. Doch Kushina ignorierte seine Warnung einfach und als Kakashi tatsächlich dazu ansetzten wollten, auf sie loszugehen und die Schwangere zu attackieren, hatten sich eisernde Fesseln in Form von den Schweifen des Kyuubi um seine Hände gelegt. Aber er war nicht sanft, wie vorhin bei seinem Schützling, sondern sie Schwänze schnitten regelrecht in die Haut ein und schmerzten enorm. „Das solltest du besser nicht tun!“, erklang es in kurzer Entfernung. Unerbitterlich starrten ihn die blutroten Augen des Kyuubi aus schlitzartigen Pupillen wütend an. So unfähig, sich oder Hinata zu verteidigen, musste der Schüler des Vierten hilflos zusehen, wie sich das Mädchen ihnen unaufhaltsam näherte. Der Silberhaarige kam sich vor, als würde er in eine Ecke gedrängt werden, ohne die Mittel, sich irgendwie zu wehr zusetzen. Er allein gegen eine Übermacht, gegen die er nicht bestehen konnte. „Ich werde euch nichts tun. Immerhin hatte ich vorher genügend Gelegenheit!“, sprach Kushina diese Tatsachen aus mit einem kühlen Ton. Und es stimmte. Sobald Kakashi bei einer Nachtwache müde die Augen geschlossen hatte, hätte sie ihn problemlos überwältigen können. Fakt war jedoch, dass sie seine Schwäche nie ausgenutzt hatten. Daher hatte der Hatake kein Recht, schlecht über sie zu denken, bloß weil sie sich nicht gleich offenbart hatten. „Außerdem werde ich bestimmt nicht meine eigene Mutter töten.“, entgegnete die Schwangere kalt. Mit Itachi schien das Mädchen ihre warmherzige Art verlassen zu haben. Hinata schämte sich plötzlich, dass sie Frucht verspürt hatte. Dieses junge Ding vor ihr hatte gerade einen schweren Verlust erlitten und schließlich hatte sich doch die Hyuuga vorgenommen, gut für ihr Kind zu sorgen. Da konnte sie sich jetzt gleich beweisen und bei ihrer Tochter anfangen. Denn der Konochi war es nicht entgangen, wie blass und abgekämpft ihr Gegenüber aussah. Vorsichtig ging sie von dem immer noch gefesselten Kakashi weg und näherte sich ihrer Tochter an. Entsetzt registrierte der Hatake das und wollte laut aufbegehren, als sich seine Fesseln noch enger um ihn legten. Kein Ton verließ seine Lippen, denn er hatte dieses Warnzeichen erkannt. Kushina betrachtete ihr Entgegenkommen aus leeren Iriden. Es tat Hinata in der Seele weh, ihr Kind so zusehen. Schon am Anfang, als sie sich das erste Mal erblickt hatten, hatte sie gewusst, dass sie etwas mit dieser jungen Frau verbannt. Nun kannte sie endlich die Wahrheit und konnte dieses vertraute und doch gleichzeitig fremde Gefühl einordnen. Ebenso hatte sie es tief in sich gespürt. Deswegen war sie nicht ganz unvorbereitet aus allen Wolken gefallen. Unterschwellig hatte sie geahnt, in welchem Verhältnis die Gleichaltrige zu ihr stand. Das hatte sie nun unweigerlich bestättigt. Wortlos öffnete Hinata ihre Arme und kurz, doch herzlich ließ sich Kushina von ihren zarten Armen an ihren weichen Körper ziehen. Hinata wusste, dass diese Tat nur ein kalter Tropfen auf den heißen Stein war. Wenn sie sich vorstellte, dass Naruto nicht mehr da wäre, schon allein, wenn sie daran dachte, stellten sich ihr die Nackenhaare auf. Kushina machte sich wieder los und wandte sich an Kakashi. „Bleib hier oder komm mit. Es ist mir gleich, aber behindere uns nicht.“ Damit drehte sich die Uzumaki um. Sie fühlte sich wie unmächtig und als ob das alles nur ein Traum wäre. Ein böser Alptraum. Ein kräftiger Tritt gegen ihr Bauchdecke bewies ihr, dass es die harte Realität war. Sie nahm Hinata an der Hand und der Kyuubi hatte Kakashi bereits losgelassen. Die Konochis begaben sich auf seinen Rücken und die Hyuuga vertraute ihrer Tochter vollkommen. Deshalb hatte sie auch keine Angst vor dem Fuchs. Spürst du, wo sich mein Vater aufhält? Ein sicheres Gefühl wurde übermittelt. Soll ich mich wieder tarnen?, fragte der Biju. Er erhielt keine Antwort. Während der stillen Kommunikation hatte sich Hinata an den zarten Rücken ihres Kindes geschmiegt und die Hände liebevoll um ihren zukünftigen Enkel verschränkt. Doch gleichzeitig war es seltsam und beängstigend. Auch stellten sich ihr viele Fragen über ihre Zukunft und ob ihr die Antworten gefallen werden, da war sie sich nicht so sicher. Dennoch war es ein wunderbares Gefühl. Ihre Tochter war eine Schönheit. Hinata erkannte sich zu einem gewissen Teil in ihr wieder sowie etwas von ihrer Schwester und selbst von ihrem Vater. Der Kyuubi hatte sich mittlerweile in seiner wahren Gestalt auf den Weg gemacht. Wie ein roter Faden fand er den Weg und wusste, wie er den Originalnaruto finden konnte. Schließlich hatte er lange genug mit diesem einen Körper geteilt. Kakashi folgte ihnen mit einigem Abstand. Der Biju unternahm nicht mehr den Versuch, sich länger verstecken. Er eilte vorbei an kämpfenden Ninjas, die voller Angst und Verwirrung mitten in der Bewegung inne hielten. Doch es war ihm egal. Genauso wie seinem Schützling. Blicklos schoss ihre Umgebung an ihr vorbei und nur die warmen Körper, nahe dem ihren, ließen sie sich lebendig und nicht tot fühlen. Fest umschloss Hinata ihr Kind von hinten. Sie fühlte, wie tief und schwer die Schwangere verletzt war. Gleichzeitig könnte sie schören, dass sie Präsenz des Lebens in ihren Inneren wahrnehmen konnte. War die Hyuuga womöglich mit Kushina bereits schwanger? Als wenn die Blonde ihre Gedanken hatte lesen können sprach sie: „Ich bin dein drittes Kind. Vor gibt es noch mein zwei Brüder. Minato und Yiraya. Aber meinen ersten Bruder habe ich nie kennengelernt.“ Die Schwarzhaarige war entsetzt von diesen Worten. Kushina wusste, dass sie dies die letzte Gelegenheit war, ihre Mutter zu warnen. Daher nutzte sie diese sich bietende Gelegenheit, um die Gleichaltrige zu warnen. „Du hast dieses Kind verloren. Wie und warum weiß ich nicht. Deshalb sei vorsichtig, wenn ich nicht mehr da bin.“ Verkrampft und zu keinem Wort fähig, hielt Hinata Kushina weiterhin fest. Der kräftiger Wind wehte ihnen ins Gesicht. Und trug die aufgekommenden Tränen mit sich fort. „Ich hab dich lieb, Mama.“ Dieser Satz holte die Konochi zurück aus ihrem Kummer. „Ich dich auch, Kushina!“, nannte sie ihre Tochter zum ersten Mal bei ihrem richtigen Namen. „Und ich bin sehr stolz auf dich.“ Nun war es an der Blonden, nicht rührseeilig zu werden. Doch dazu hatte sie keine Gelegenheit mehr, denn in weiter Ferne konne sie zwei Gestalten ausmachen. Inzwischen hatten sie den wüstenähnlichen Landstrich weit hinter sich gelassen und waren wieder im Wald. Kakashi war nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich hatte er nicht mit dem rasanten Tempo des Kyuubi mithalten können. Wie der gelbe Blitz persönlich war der Biju durch die feindlichen Reihen geglitten und hatte keinem auch nie eine Chance geboten, sie zu attackieren. Jetzt war sie an ihrem Ziel angekommen. Mächtig konnte er sein Ich in dieser Zeit spüren und den Hass und den Zorn, die in ihm wallten und seit Dekaden sein Denken vergifteten. Naruto war in voller Konzentration versunken. Die imense Zahl seiner Doppeldänger, die sich überall auf den Schlachtfeld zum Schutz seiner Freunde aufhielten, kosteten ihn eine menge Kraft. Killer Bee war zu seiner Verteidigung hier und sollte ihn vor Angreifern schützten, da er im Moment nicht dazu in der Lage war. „Naruto?“ „Was ist Bee?“ „Das solltest du dir vielleicht mit eigenen Augen ansehen!“, kam es unsicher von seinem Freund zurück. Der Uzumaki knischte mit den Zähnen, öffnete jedoch seine Lieder. War er dann sah, schockierte ihn zutiefst und auch in seinem Inneren konnte er ein lautes Aufkeuchen von dem Kyuubi hören. „Hallo, Papa!“ Vor ihm stand ein schwangeres Mädchen. Ihre Augen waren ein Gemisch aus Himmelblau und dem Vollmondlicht. Lange blonde Haare, die zu einem Zopf gebändigt waren, rakten hinter ihrer Taille hervor. Sie ähnelte erschreckenderweise seiner Mutter und noch einem Menschen, den er ziemlich gut kannte und mochte. Hinter ihr rakte bedrohlich und finster die geschrumpfte Gestalt des Neunschwänzigen auf. Seine Schweife tänzelten um ihn herum wie tötliche Schlangen, bereit jeder Zeit zu zubeißen. Seine blutroten schlitzartigen Iriden fikzierten ihn direkt. Und neben der Blonden stand zu seinem Entsetzten Hinata. Zwei Monate hatte er sie nicht mehr gesehen. Seid dem Tag, wo er sich von ihr verabschiedet hatte. Stumm schauten ihn vollmondlichtfarbene Iriden an. Voller Liebe, Hingabe, Vertrauen und Licht. Doch gleichzeitig auch voller Sorge, Angst und Frucht. Naruto erwiederte diesen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken, genauso intensiv. Doch noch immer war er verwirrt und sich seiner eigenen Gefühle für dieses Mädchen ungewiss. Eigenlich liebte er Sakura. Doch seit Jahren war ihm bewusst, dass seine Teamkamerdin nie das Gleiche für ihm empfinden würde. Das war dem Uzumaki schon lange klar. Ihre Liebe gehörte seinem besten Freund. Sasuke Uchiha. Und das hatte er akzeptiert. Trotzdem bedeutete sie ihm nach wie vor viel. Aber auch Hinata war ihm nicht egal. Zumindest das konnte er mit Bestimmtheit sagen. Der Rest müsste sich mit der Zeit ergeben, wenn sie dazu noch Gelegenheit haben würden. Still nickte Naruto ihr zum Abschied zu und verließ anschließend Konoha. „Was...Wie.....?“, stammelte der zukünftige Hokage haltlos durcheinander. Kushina sah die jüngere Aussgabe ihres Vaters und verglich gedanklich das Bild von ihm, als sie ihn zuletzt gesehen hatte. Die tiefen Sorgenfalten waren verschwunden, genauso wie die grauen Strähnen, die sein goldblondes Haar durchzogen hatte und es fast silbrig aufgeleuchtet hatten in der Sonne. Seine ozeanblauen Seelenspiegel wirkten noch voller Leben und klar wie ein Bergsee. Ein Unterschied, wie Tag und Nacht. „Der Bengel scheint wirklich entsetzt zu sein.“, merkte der Kyuubi trocken mit einem ironischen Lächeln an. Hinata hielt sich dezent im Hintergrund, aber sie fand es ungeheuer spannend, wie Naruto reagierte. Sein Mund stand speerangelweit offen und seine Augen waren geweitet. Bee war einfach nur sprachlos und er fand diese ganze Situation skurill und seltsam, wie es seinem Untermieter in spe nicht anders erging. Die Uzumaki lächelte kurz. Aber es wirkte verhalten und nicht echt. „Ich bin deine Tochter. Kushina. Ich komme aus der Zukunft, um dir etwas wichtiges und enscheidenes für den Krieg zu sagen.“ Naruto fühlte sich völlig überrumpelt und war heillos übefordert. „Was ist das?“, redete er dennoch. „In meiner Zeit, etwa 25 Jahre in der Zukunft, herrscht weiterhin Krieg. Wir sind kurz davor, ihn zu verlieren. Deshalb wurde ich in die Vergangenheit geschickt. Um dir etwas zu sagen und um etwas zu verhindern.“ Aus den Augenwinkel sah Kushina, worauf sie die ganze Zeit geachtet hatte. Da der Kyuubi eingeweiht war, verhinderte er den Anschlag auf Killer Bees Leben. Einige Leichen und Zetzuklone hatten sich heimlich an die Gruppe heran geschlichen. Doch mit drei schnellen Charka versetzten Schwänzschlägen, die eine zutiefst ätzenden Wirkung hatten, waren die Gegner eleminiert und ausgelöscht. Entsetzt besahen sich die Umgebenden diesen kurzen Schlababtausch. Bee war weiß geworden wie eine Wand und auch die anderen waren blass. „Ohne Bee kann der Krieg nicht gewonnen werden.“ Kushina ging auf die Überreste der Feinde zu und hob eine dünne Viole aus Glas bestehend vom Boden auf. „Dieses Mittel kann einen Jinchūriki lehmen und kampfuntauglich machen. Normalerweile hätten sie Killer Bee damit erwischt und ihn verschleppt. Im Hauptquartier des Feindes hätten sie ihn wie die anderen ausgesaugt und dabei getötet.“, erklärte Kushina mit ruhiger sachlicher Stimme. Sie steckte die Flasche in ihr Gewand und holte eine andere herraus. Diese warf sie Naruto zu, der sie geschickt auffing. Bee indessen trat einige Schritte auf das Mädchen zu. „Jo, Dankemann. Da bin froh, dass ich nicht bin k.o.“ Die Blonde nickte lediglich. Dann streifen ihre Iriden wieder, die ihres Vaters. „In diesem Gefäß ist ein Gegengift. Falls sie es nocheinmal versuchen.“ Unmerklich nickte Naruto erneut. Aber noch immer war er heillos durcheinander. „Itachi wird einen Weg finden, wie man die Leichen unschädlich macht und nehmt euch vor Madara in Acht. Er ist nicht der, der er zu sein scheint. Außerdem soll ich dir von Onkel Sasuke ausrichten, dass du es gefälligst schaffen sollst, diesen Krieg zu beenden.“ Kushina ging nun zurück zu dem Kyuubi, der nach wie vor an derselben Stelle stand. Sie sah nicht, was ihre Worte für eine Wirkung erzielten bei ihrem Vater. Naruto fühte sich erschlagen, aber er konnte ja nicht ahnen, dass es noch dicker kommen würde. Dort angekommen nahm Kushina die Hände Hinatas in ihren Eigenen. Zärtlich legte die Hyuuga ihre Recht auf an die blassen Wangen ihres Kindes. Die Uzumaki schmiegte sich in diese liebevolle Berührung. „Es wird Zeit für mich zu gehen.“ Hinata nickte und zog Kushina in einer warme Umarmung. „Mama!“, schluchzte das Mädchen auf. Naruto hatte nur zu deutlich dieses Wort vernommen und war noch ein bisschen blasser geworden. Er hatte schon bei ihrem Aussehen vermutet, dass dieses Mädchen seine und Hinatas Tochter war. Nun bestättigte es sich. „Ich will nicht gehen!“ schniefte sie erstickt. Die Hyuuga wiegte sie sachte und murmelte beruhigende Sachen. „Es wird alles gut. Wir wissen jetzt, dass wir vorsichtig sein müssen und du hast Killer Bees Tod verhindert. Das hast du toll gemacht und bin sicher, wir werden siegen. Verlass dich darauf und ich passe auch auf deinen Bruder auf. Wir warten in der Zukunft auf dich und nun musst du gehen. Mein tapferer kleiner Schatz. Ich will doch meinen Enkel kennenlernen.“ Unter Tränen nickte Kushina. Dann drehte sie sich noch ein Mal um zu ihrem Vater. „Versprich mir, dass dieser Krieg endet. Dass ich in eine schöne friedliche Welt zurückkehre ohne Gewalt, Hass und Tod. Versprich es mir, Papa!“ Der blonde Chaosninja sah dieses junge Mädchen an. Blickte in ihre Seelenspiegel und erkannte und Maß an Leid, dass ihn erschreckte. Sie musste viel durchgemacht haben. Wie viel würde er erst von Hinata erfahren. Direkt traffen Himmelblaue Iriden auf die seiner Tochter und obwohl sie eigentlich nicht kannte, wollte Naruto ihr diese Bitte erfüllen. „Ich verspreche es!“ „Denk daran, Papa.“ Damit verschwand das Mädchen samt des Kyuubi. Sie lösten sich mitten in Luft auf. Kapitel 2: Epilog ----------------- Epilog Kushina hielt ihre Augen weiterhin fest geschlossen. Ihr Vater hatte ihr für die Rückreise in die Zukunft eine versiegelte Schriftrolle gegeben, wodurch sie nach Hause gelangt war. Sie fühlte das weiche Fell des Kyuubi unter ihren Fingern und seine die Wärme seines Körpers unter ihren Schenkeln. Noch als sie aufgebrochen waren, hatte sie sich auf seinen sicheren Rücken zurück gezogen. Kushina? Hm? Öffne die Augen! Ich hab Angst. Vertrau mir. Öffne deine Augen. Trotz der Fürsprache durch den Kyuubi, traute sie sich nicht. Zu oft hatte man ihr weh getan. Zu oft war sie enttäuscht und verletzt worden. Sei mutig. Kleine Shina. Kushina gewahrte durch ihre geschlossenen Lieder eine warme Brise und den Sonnenschein. Konnte sie es wagen?, fragte sie sich voller innerer Anspannung. Du kannst es wagen. Sieh selbst, was ich sehe. Gefühle voller Zuversicht und Hoffnung hüllten sie ein und verliehen ihr die Kraft, noch einmal zu glauben. Langsam hoben sich ihre Lieder. Sie stand wie zu Anfang auf dem Hokagenfelsen. Die Uzumaki befand sich auf dem Kopf ihres Vaters. Jedoch ohne Itachi. Nur sie, das Baby und der Fuchs. Aber um sie herum konnte sie Wärme fühlen, die von der Sonne ausging und eine angenehme Windböe, die ihr zärtlich die Haare aus dem Gesicht streichelte. Ihre wiederbenstige Mähne sich mal wieder aus dem Zopf gelöst, denn sie fast immer trug. Vorsichtig schaute sie hinunter auf ihre Heimat. Konoha lag friedlich da. Und wenn sie es ganz genau betrachtete, konnte sie leichte Unterschiede feststellen. Die Fahne, die sonst immer am Hokageturm selbst gehisst gewesen war, mit dem Zeichen der fünf Großmächte, dem Pentagram, war nicht auszumachen. Genauso wenig wie die Larzarettzelte, die um das Dorf herum gestanden hatte. Still schlich sich eine Träne aus ihre Augen. Auch die ganze Atmosphäre hatte sich grundlegend verändert im Dorf, versteckt hinter Blättern. War sie vorher gefährlich, kalt und abweisend, so war sie nun friedlich, idyllisch und warm. Ein kräftiger Tritt des Kindes ließ sie ihre Hand behutsam auf ihren Bauch legen. „Er hat es geschafft!“, flüsterte sie. Die Spitze eines seiner Schweife wischte ihr die aufgekommende Perle, bestehend aus salziger Nässe, von ihren Wangen fort. „Er hat er wirklich geschafft!“, wiederholte das Mädchen leise. Willst du nicht hineingehen?, frage der Fuchs sie in Gedanken. Und nachschauen? Kushina zitterte und plötzlich gaben ihre Beine unter ihr nach. Sofort wurde sie weich von den Schweifen des Biju aufgefangen. Er setzet sie vorsorglich wieder auf seinen Rücken. Na na, nicht schwächeln!, tadelte er sie. Das Mädchen war nicht fähig, eine Antwort zu geben. Stattdessen vergrub sie ihr Gesicht wieder in seinem flauschigen Fell. Verwirrt und unsicher strich der Kyuubi mit seinen Schwänzen über ihren Rücken, damit sie sich wieder beruhigte. Er konnte den Grund für ihre Tränen nicht nachvollziehen. Bis eine unendliche Welle der Wehmut und der Traurigkeit über ihn hinwegrollte. Nun die Ursache ihres Kummers kennend, zog er ihren Verstand in sich hinein und ließ das Mädchen an seinen übermenschliche scharfen Sinnen teilhaben. Spürst du es?, hakte er nach. Schockiert gewahrte der Neunschwänzige ihr Nicken. Ja!, hauchte sie gedanklich. Kannst du mich zu ihm bringen, bitte?, meinte sie schwach und fassungslos. Statt einer Antwort setzte sich der mächtige Körper des Biju von selbst in Bewegung. Mit einem gewaltigen Sprung direkt in die Tiefe, wo das Dorlf ausgebreitet zu ihren Füßen lag. Aber die Blonde verspürte keinerlei Angst. Nur Ungeduld. Sie wollte so schnell wie möglich an ihren Zielort angkommen. Weswegen der Kyuubi diesen Weg gewählt hatte. Mit Anmut und voller Grazie glitt er durch das Dorf. Von Dach zu Dach und von Haus zu Haus. Die Menschen, denen sie begeneteten, lachten und grüßten freundlich, als wäre es das Normalste von der Welt, dass der Fuchs mit Kushina auf seinem Rücken durch enge Straßen und belebte Gassen eilte. Der Uzumaki war es egal, sie reagierte nicht auf liebevollen Worte und die erhobenen winkenden Hände. Nur eine Name hatte Platz in ihrem Kopf. All ihre Aufmerksamkeit war ausschließlich auf diese eine Person gerichtet. Als sie angkommen waren, blieb der Kyuubi vor den Anwesen der Uchiha stehen. Kushina kletterte von seinen Rücken. Blieb aber neben ihm stehen. Da der Kyuubi wusste, dass sie von allein sich nicht in Bewegung setzten würde, brüllte er einmal so laut auf, dass die Vögel, welche in den umliegenden Bäumen genistet hatten, eilig und wild zwitschernd in alle Richtungen davon stoben. Nicht lange mussten sie auf eine Reaktion warten. Das Eingangstor des mächtigen Anwesens wurde regelrecht aufgesprengt und wer stand da? Stille. Nichts regte sich mehr. Und dann löste sich Kushina aus ihrer Starre. Ihre Beine setzten sich von selbst in Bewegung und flogen demjenigen direkt in die ausgebreiteten Arme. „Itachi!“, schniefte sie. „Kushina!“, wisperte er ihren Namen zärtlich. Heji Uzumaki, der die ganze Szene beobachtet hatte, lächelte verschmitzt, genauso wie seine beiden jüngeren Brüder, die hinter ihm standen. „Sie hat es geschafft!“, meinte Minato anerkennend. „Echt jetzt. Das kann man wohl laut sagen.“, stimmte Yiraya seinem Pendant zu. „Kriegt unser werter Uchiha trotzdem noch eines auf die Mütze?“, fragte nun Heji mit amüsierter Stimme. „Dafür, dass er unsere kleine Schwester geschwängert hat?“ Minato guckte schelmisch und gleichzeitig auch ernst. „Na, was glaubt du wohl! Wir sollten uns ran halten, bevor Papa aufkreuzt! Er hat schließlich auch noch ein ernstes Wörtchen mit unserem zukünftigen Schwager zu rupfen.“ Yiraya verzog bei diesen Worten mitleidig sein Gesicht. „Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Seinen kleinen Augenstern zu schwängern! Das wird Ärger geben!“ Und so kam es. Doch Itachi wäre kein typischer Uchiha gewesen, wenn er die Strafte nicht wie ein Mann angenommen hätte. Nachdem Naruto ihm ein blutiges Auge geschlagen hatte, war der kleine Augenstern dazwischen gegangen und er hatte sich einer wütenden schwangeren Tochter gegenüber gesehen, die Zetor und Mordur geschrieen hatte, bei der er einfach klein bei geben musste. Außerdem war der Uzumaki insgeheim stolz und freute sich riesig darauf, Opa zu werden. Wie seine geliebte Ehefrau. Kushina hatte die Zukunft grundlegend zum positiven verändert und das seltsame war, dass sich ihre Erinnerungen eigenständig füllten mit zusätzlichen Erlebnissen. Sie konnte sich auch an die Dinge erinnern, die ihr Eingreifen bewirkt hatte. Beispielsweise an ihren ältesten Bruder Heji, wie er gemeinsam mit den Zwillingen auf sie aufgepasst hatte und an ein schönes Familienleben mit ihrer Mutter. Gleichzeitig wusste sie dennoch über ihr altes Leben bescheid. Ihre zwei Identitäten fügten sich zu einem Ganzen zusammen mit der Zeit. Die Kushina, die im Krieg aufgewachsen und das Mädchen, welches in einer friedlichen Zukunft hineingeboren worden war. So wie ihr, erging es auch allen anderen. Sie behielten ihre Erinnerungen und die neuen kamem hinzu. Aber warum und wie Itachi doch noch am Leben sein konnte, blieb ungeklärt. Letztlich war es egal. Wichtig war einzig und allein, dass er lebte, wie all die Anderen. Ihr Vater hatte sein Verspreche bei ihrem Abschied gehalten. Kushina war in eine schöne und friedliche Zukunft zurück gekehrt. Natürlich gab es weiterhin Auseinandersetzungen und Schamützel. Dennoch war über zwanzig Jahre andauernde Krieg allem im Gedächtnis eingebrannt geblieben. Vielleicht als Warnung. Ein Mahnmal daran, wie wertvoll und hart erarbeitet der Frieden war. Er musste beschützt, gehegt und gepflegt werden und man dürfte ihn nicht als selbstverständlich erachten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)