Waffenkiste der Musketiere von Totenbuddler (FF sammlung zu den Musketieren) ================================================================================ Kapitel 1: Darf ich bitten? --------------------------- Darf ich bitten? Erklärung, ein Ball findet statt, Buckingham ist erneut wegen einen Friedensvertrag, oder eher wegen der Kriegserklärung? , nach Frankreich gekommen. König Louis will dieses mal auf Nummer sicher gehen und bereitet ein großes Fest um dem Englischen Lord zu imponieren... Der Ball war im vollen Gange, Edelleute und Damen wohin das Auge reichte, Masken und Geschmeide die das licht gleißend reflektieren. Eine Dame schöner als die andere, ein Herr herausgeputzter als der andere. An den Seiten des großen Saales standen die Wachen, die des Kardinals und die des Königs. Der König schritt mit der Königin am Rande der Tanzenden entlang, hin zu seinem Thron Ihnen folgen Hofdamen der Königin und die vier Musketiere. Endlich angekommen lassen sie sich nieder, ein kurzes zunicken vom König an den Kardinal als dieser sich neben seinen Thron stellt und sich zu ihm hinunterbeugt. Constance stellt sich an die Seite ihrer Königin und unterhält sich leicht mit ihr während beide die wirbelnden Massen vor sich beobachten. Eine Gestalt kommt auf sie zu, je näher er kommt desto klarer kann man Jussac erkennen. Hinter ihm hält auch Buckingham auf die Königliche Gesellschaft zu. Jussac aber, geht nicht wie die meisten wohl dachte zum Kardinal, der trotz allem den Kopf leicht hebt und ihn anschaut sondern verbeugt sich elegant vor der ersten Hofdame. „Madam Constance? Dürfte ich sie um diesen Tanz bitten?“ Die angesprochene ist für einen Moment ratlos, sie weiß nicht wie sie darauf reagieren soll, vor allem da sie den ganzen Abend auf solch eine Aufforderung wartete... jedoch von jemand anderem. Die Antwort wird ihr allerdings abgenommen, D`Artagnan tritt zwischen sie und Jussac. „Vergiss es, sie wird niemals mit dir tanzen!“ weißt ihn der jüngere zurecht, skeptisch blickt Jussac ihn an, „Und wer bist du das du ihr diese Worte in den Mund legen willst, lass die Dame selbst entscheiden.“ „Ich habe dich schon einmal vor ihren Augen besiegt und ich werde es wieder tun.“ fährt D`Artagnan auf bei des anderen Worten. Dessen Augen werden kalt, fast unmerklich schüttelt er den Kopf, „Jegliche persönliche Fehden sind an diesem Tage verboten.“ klärt er ihn nüchtern auf, „sich zu amüsieren und unter das Volk zu mischen wurde vom König manchen der Musketiere der Kardinals wache sowie der Königsgarde befohlen.“ Eine energische Bewegung mit der Hand in Richtung des Jüngeren unterstreicht seine kommenden Worte, „Gib den Weg frei und lasse mich die Worte der Dame vernehmen, es ist nicht deine Angelegenheit!“ Schon will der Jüngling etwas erwidern, da erklingt Buckinghams Stimme nahe bei ihnen, „Aber, aber, ein Streit auf solch einem schönen Feste?“ ein dünnes lächeln ziert sein Gesicht, „Der König wird doch kein böses Blut auf dem Ball haben wollen...“ Abgelenkt von der Garderobe des Englischen Dukes antwortet der König fahrig, ohne die beiden Streitenden auch nur eines Blickes zu würdigen, „Ja, das stimmt, keinen Streit, hört ihr!“ Jussac gibt sich so leicht nicht geschlagen, der Tanz mit der ersten Hofdame ist für sein Gefühl zum Greifen nah, „Aber, mein König,“ er verbeugt sich tief in seine Richtung, „ihr selbst habt angeordnet das wir tanzen sollen und...“ weiter kommt er nicht schneidet der König ihm mit rascher Geste das Wort im Munde ab. „ja so lautet meine Anweisung also geht tanzen!“ auf des Königs Worte folgt schweigen, die Stirn des Kardinals legt sich in Falten, „Mein König wenn ihr...“ „Nein Kardinal!“ der König gibt seiner Stimme Autorität, „Die beiden werden tanzen gehen, für meine Sicherheit ist auch so gesorgt, es kommt nicht darauf an ob ein paar Musketiere tanzen gehen.“ D`Artagnan schaut zwischen dem Kardinal, Jussac und dem König hin und her, letzterer strahlt einen fast schon grinsenden Buckingham ins Gesicht, zufrieden damit das er es so gut gelöst hatte. „Mein König, wir sollen nun...“ auch D`Artagnans Worte werden vom König abgebrochen, „Geht tanzen, ich sagte es doch schon!“ des Königs blick in des anderen Augen sind skeptisch, von einem Freund wie D`Artagnan hätte er keine Einwände erwartet. Betreten schauen sich Jussac und D`Artagnan an, beide bereuen die Misere in der sie nun stecken. „Vielleicht...“ versucht die beiden es unison noch einmal, die Hand des Königs fährt mit einem lauten Geräusch auf dessen Armlehne, „Ich sagte ihr solltet Tanzen gehen, sofort!“ er strafft seine Figur und blickt hoheitsvoll, „Es ist ein Befehl eures Königs, wollt ihr euch dessen widersetzen?“ Die beiden Herren verziehen das Gesicht, Unmut, Unwillen und bodenloses entsetzen spiegelt sich in ihnen. Doch sie verbeugten sich vor dem König und entfernen sich. Buckingham schaut ihnen mit dünnem lächeln hinterher, „Das haben Majestät wunderbar gelöst.“ schmeichelt er dem Jungen Manne. Dieser schaut halb erfreut, halb verärgert zu dem Engländer. Wenigstens konnte er so ein für allemal klarstellen und diesem zeigen das er der König ist und alle seine Befehle befolgen. Nun wird er ihn sicher nicht mehr für ein Kind mit Krone halten. Nur wenige Augenblicke später verabschiedet sich der Duke mit einer Verbeugung an ihn und die Königin. Der Kardinal der seit dem Streit der beiden verfeindeten Musketiere nichts mehr sagte blickt weiterhin auf die Tanzfläche, tief in seinem Innern fragt er sich ob er lachen oder weinen mag über den Anblick der sich ihm dort bietet. König Louis blickt nun zur Tanzfläche einen Moment schweigen alle, nur ein leichtes kichern ist von des Königin Hofdamen zu vernehmen, dann winkt er den Kardinal näher zu sich heran. Als dieser sich zu ihm beugt fragt der König, „Warum tanzen D`Artagnan und einer eurer Wachen dort unten?“ Verwunderung spricht aus seiner Stimme, wie kann D`Artagnan auf solch eine Idee kommen? „Nun,“ antwortet der Kardinal zögernd, „weil ihr, eure Majestät es so befohlen habt.“ Des Königs Stirn zieht sich kraus, wieder winkt er den Kardinal herunter, „Ich hatte gute Gründe dafür dies zu Befehlen, oder Kardinal?“ Dünn lächelt nun angesprochener, „Bestimmt Majestät, Bestimmt.“ Kapitel 2: Die Pistole oder auch, die vergeudete Nacht...? ---------------------------------------------------------- kurze Erklärung: Athos hatte seid Miladys Weggang keine andere Frau, jedenfalls denken so seine Freunde, das dieser zustand nicht haltbar ist ist vor allem für Porthos offensichtlich, Aramis hatte bei dieser Eröffnung nur still gelächelt. Nun gibt es in Frankreich so einige … Etablissements die in dieser Frage Abhilfe schaffen können. Kurzerhand wird also Athos geschnappt und in ein solches gebracht und dann... ? Dann fängt diese Geschichte hier an... Er weiß nicht genau was er hier tut, der windende Leib vor seinem Blickfeld beugt sich zu ihm vor und spricht mit, so denkt sie wohl, honigsüßer verführerischer Stimme, „Gefällt dir was du siehst?“ Er brummt, hat keine Lust hier noch länger zu sitzen, will sich das nicht noch länger antun. Er soll hier Milady vergessen. Er soll hier seine Frau vergessen, seine Liebe, seine Verbitterung. Was haben sich seine Freunde nur dabei gedacht? Ein schlanker Finger fährt sanft sein Gesicht ab, fährt leicht zu seinem Hals und bleibt auf seiner Brust liegen. Der Stoff des Hemdes scheint sich zu schnell unter der Hand der Frau zu erhitzen. Langsam, fast als würde man meinen das die … Dame... sich nicht bewegt schiebt sie sich auf seinen Schoß. Ihre zweite Hand legt sich zu der ersten auf des Mannes breite Brust, zusammen fahren sie weiter nach oben über die Schultern sodass ihre Körper sich berühren. Geschickt schmiegt sie sich an ihn um ihn fühlen zu lassen was sie ihm bieten kann. Ihre Hände gleiten wieder zurück und die Dame sucht anscheinend einen bequemeren Sitz, warum sonst sollte sie sich so auf des Musketiers schoss bewegen? Ein süffisantes lächeln schleicht sich auf das Gesicht während einer ihrer Finger an des anderen Gesichtes herunterfährt, „Herr Athos...“ schnurrt sie, „was könnte das wohl sein was ich da an meinem Bein spüre?“ Keck rutscht sie auf des anderen Schoß noch einmal, scheinbar Bequemlichkeit suchend, zur Seite. Unwillig murrt der Angesprochene und packt ihre Hand in seinem Gesicht, sie keucht bei der brutalen Geste auf nur um sich dann mit der Zunge über die Lippen zu fahren, Musketiere waren schon etwas besonderes. „Meine Pistole.“ knurrt Athos auf ihre Frage, die... Dame braucht ein paar Momente um den Sinn der Worte zu versehen, dann breitet sich ein Feuriges lächeln im Gesicht aus, „Wollt ihr damit vielleicht mal einen … Schuss abgeben, edler Herr?“ die Süße ihrer Stimme scheint beim anderen, wenn es zu einer Reaktion bei dem Herren Athos kommen sollte, höchstens auf Ablehnung zu stoßen. Er drückt den zierlichen Körper der sich mit all seinen Vorzügen wieder an sich gedrückt hat leicht von sich. „Dann hättet ihr ein Loch meine Dame.“ ist seine Stimme verstimmt? Oder nur gelangweilt? Oder … vielleicht versucht er auch nur eine Gefühlsregung zu verstecken? Sie lacht hell auf und sie lehnt sich zu ihm vor sodass ihr Mund an dem Ohr des Musketiers zu liegen kommt, „Aber mein Herr, ein Loch habe ich doch schon...“ wispert sie verführerisch. Fest umfassen starke Hände ihre Talie und drücken sie etwas weg, eine fließende Bewegung mit der anderen Hand und vor das eben noch verzückte Gesicht wird eine Pistole gehalten. Nun, allem anscheine nach mäßig belustigt antwortet ihr der Herr Musketier mit leichtem Spott in der Stimme, „Ich kann dir auch hier ein Loch verpassen“ er schweigt um dann, als wäre es ihm soeben erst eingefallen hinzuzufügen, „aber nur wenn Sie hier nicht auch schon eines haben.“ Ein paar Sekunden harren beide so, den Lauf der Pistole an die Stirn der Dame gelegt. Sodann springt diese auf, Empörung macht sich in ihrem Gesicht breit als sie durch den Vorhand rauscht und nicht mehr zu sehen ist. Athos legt den Kopf in den Nacken, sein Blick bemerkt die obszönen Fresken an der Deckenvertäfelung nicht. Sie fehlt ihm. Der Hauch der Gefahr fehlt ihm den er an ihr immer so gemocht hatte. Alles an ihr fehlt ihm... alles... Aus dem Nebenraum hört man Gelächter keinen Lied schlag später stehen auch schon seine zwei Freunde im Vorhang, Porthos grinst breit, „War sie nicht dein Geschmack?“ er schlägt dem sitzenden auf die Schulter, „oder weißt du nicht mehr wie es geht?“ Wieder lacht er schallend, sein Begleiter der am Türrahmen lehnt lächelt still ob der Possen. Murrend erhebt sich der mit dem Spott getrieben wird, „Lasst uns was trinken gehen.“ Er steckt seine Pistole wieder in den Gurt an seiner Hüfte. Vor den anderen, die noch immer belustigt schauen geht er voran in ihre Stamm Taverne. Keine stunde später tauchen mehr Musketiere auf, in schwarz gekleidet und mit rotem Zeichen. Die Musketiere des Kardinals. Ein dünnes Lächeln schleicht sich unbemerkt von seinen Begleitern auf sein Gesicht, vielleicht wird der Abend doch noch besser... Kapitel 3: Zehn Minuten Zuviel ------------------------------ kurze Erklärung: In Venedig springt Aramis auf ein Boot, nachdem er der Männlichen Begleitung dessen geholfen hat sich zu waschen sieht er eine Dame dort sitzen. Doch manchmal ist solch eine Bekanntschaft … eine Zuviel... Sie kamen schwankend auf die Beine, niedergeschlagen haben sie den trockenen Bericht Athos gelauscht der von ihnen dreien am längsten bei Bewusstsein geblieben war. Wie konnten sie so unvorsichtig sein das Milady sie hatte vergiften können? Athos schien alles noch immer nicht ganz glauben zu können, ging es nicht ihnen allen so? Das Milady mit der sie so manch eine Hürde genommen hatten nun gegen sie war, das sie ihnen in den Rücken gefallen war? Aramis und Porthos jedoch viel es leichter sich damit abzufinden, nur noch ein schaler Geschmack im Mund, der auch von dem vergifteten Wein kommen konnte, blieb noch. Athos Blick jedoch war ausdruckslos und auf die Becher gerichtet, „Wir haben versagt.“ stellte er fest. Die anderen beiden konnten nichts erwidern, das schlimmst war ja, er hatte recht. Ihre Mission ist fehlgeschlagen, sie hatten versagt, waren gescheitert, haben eine der wichtigsten Aufgaben versemmelt, haben ihr Königreich und ihren König enttäuscht, sich im Augenblick des Triumphs alles nehmen lassen, wie sie es bei ihren Gegnern sooft machten. Porthos schüttelte den Kopf, wie um die Gedanken aus seinem Kopf zu bekommen. Er griff zu der Weinflasche zögerte jedoch sie an die Lippen zusetzen auch wenn der Geschmack der Niederlage auf der Zunge brannte. „Ich brauch was zu trinken!“ er schmiss die Flasche hinter sich an die Wand, „aber etwas anderes als dieses Gesöff!“ Er dreht sich zu den anderen beiden um und fasste sie ins Auge, „lasst uns in die Taverne gegenüber gehen!“ er schlug Athos leicht auf die Schulter, „Ich denke wir können alle einen guten Tropfen vertragen!“ Aramis zögerte, „Es dürfte keine so gute Idee sein sich jetzt draußen zu zeigen, vergesst nicht das wir von den Wachen gesucht werden.“ Porthos wischt seinen Einwand weg, „Ach was, da draußen trinken genug Leute und wenn sie kommen dann machen wir sie fertig!“ Wieder ein leichter schlag auf Athos Schulter, „Nicht wahr Athos, wir können alle einen Schluck vertragen!“ Wie aus einer Trance schien dieser zu erwachen, „Ja... ja ich denke schon.“ „Es wäre wirklich keine gute Idee, lasst uns lieber nach Frankreich zurückkehren!“ Die beiden anderen schauen ihren Freund fragend an, dann lacht Porthos auf, „Habt ihr eine Frau bloßgestellt oder hat euch ein Ehemann bei der seinen erwischt?“ Aramis lächelt dünn, „Nein...“ Porthos lässt ihn nicht ausreden, „Dann wird es doch umso mehr Zeit in die Stadt und eine Schänke zu gehen!“ Ohne das Aramis noch einen Einwand erheben kann treten sie aus dem Haus und gehen die paar Schritte zu der leicht schäbigen Taverne. Glas um Glas wird gelehrt und langsam mundet ihnen auch der billige Italienische Wein der hier ausgeschenkt wird. Doch Aramis scheint nicht ganz bei der Sache zu sein, immer wieder schaut er sich um und die Damen um ihn herum scheinen ihn wenig zu interessieren. Die anderen beiden bemerken davon nicht viel, zu beschäftigt sind sie damit ihre Sachen zu vernichten, ob wein oder Gans ist hierbei unwichtig. Plötzlich taucht eine Dame im der Taverne auf, Porthos sieht sie und schlägt mit der Hand auf den Tisch, „Schau mal Aramis, wäre das keine für dich?“ lallt er etwas. Doch als er sich umschaut kann er den anderen Musketier nicht sehen, dann bemerkt er ihn auf dem Boden hocken. „Was machst du denn da unten?“ fragt er mit der Verwunderung eines angetrunkenen, „Ah...!“ sein Angesicht erheitert sich als er sich eine Antwort denken kann, „Hast du die kleine etwa vernascht?“ er kichert leicht doch sein Gesicht wird wieder überlegender als der andere den Kopf schüttelt, „Was dann?“ auf Porthos frage schüttelt Aramis strickt den Kopf, „Kein Wort mehr!“ flüstert er eindringlich, „Das dort ist keine Dame!“ „AAAaahh“ glaubt der große nun zu wissen, „Du hast sie nicht bezahlt, warte das können wir ändern.“ Seine Hand geht in die Höhe und will gerade das Fräulein herbeiwinken als er einen Dolch im Rücken spürt. Die Hand noch immer erhoben und plötzlich schlagartig nüchtern dreht er den Kopf, Aramis Dolch drückt sich an den Stoff seiner Jacke, „Kein Wort Porthos, nimm jetzt deine Hand nach unten und lass es um Himmelswillen natürlich aussehen!“ „Was machst du da Aramis?“ mischt sich nun Athos ein, die Erinnerung an den Verrat vor kurzem verleiht ihm einen leicht panischen Glanz in den Augen. Der Angesprochene schnaubt kurz, „Ich verhindere das Porthos diese … Dame“ er spukt das letzte Wort beinahe aus, „nicht auf mich oder besser uns aufmerksam wird.“ Porthos hat seine Hand sinken lassen, „Nimm das Messer weg, ich werde sie nicht herholen.“ Zögerlich wird der Dolch weggenommen, doch noch wird Schutz in Porthos massiger Gestalt gesucht. „Ist es eine Adlige der du das Bett gewärmt hast?“ fragt der große nun, Aramis schüttelt den Kopf, „Hat ein Mann von deinem Stelldichein mit seiner Gattin ein Kopfgeld auf dich ausgesetzt?“ Erneut ein Kopfschütteln, „Was hat es dann mit dieser Dame auf sich?“ fragt Athos ungeduldig mit einem Blick auf diese. „Es ist keine Dame.“ meint Aramis verbittert. Auf die Fragenden Blicke seiner Freunde hin seufzt er und erklärt sich. „Als ich einem Herren den Schlüssel abnahm, so hatte er … sie dabei, nun sie fragte wer ich denn sei. Ich antwortete ihr, das ich kein Priester sei.“ sein blick streift über seine Kumpanen, „Wie ihr wisst passieren solche Verwechslungen mir häufiger. Sie Antwortete daraufhin nur das sie keine Dame wäre.“ Er vergräbt sein Gesicht kurz in den Händen, „Hätte ich nur da schon gewusst wie ernst sie es meinte...“ „Wollte sie danach also Geld?“ unterbricht Athos ihn schlicht in der stockenden Erzählung. „Nein,“ erwidert er überlegend, „Nein SIE ist einfach nur keine Dame und auch kein leichtes Mädchen“ Wieder wird die Dame gemustert, „Soll das heißen das sie eine Königin ist? Was anderes als Dame oder leichtes Mädchen gibt’s doch nicht...“ grübelt Porthos. „Hilft es euch wenn ich erwähne das ihre ausladende Oberweite nicht natürlich ist?“ seufzt er, „Ist sie etwa ausgestopft?“ fragt Porthos erneut dann schaut er sie noch einmal an und lacht, „Oder soll das etwa heißen... sie ist gar nicht..“ sein schallendes Gelächter hallt durch die Taverne, nur japsend versucht er zu sprechen, „Ein … Kerl... im.....“ wieder unterbricht ihn eine Lachsalve, „Kleid!!!“ „Wann hast du..... …..“ vom lachen unterbrochen versteht der andere doch sehr genau was gemeint war, mit den Zähnen knirschend ob des Lachanfalls des anderen antwortet er verstimmt, „Früh genug!“ Wieder blickt er in den Raum und bemerkt das Gesprächsthema auf sie zukommen, „Wir sollten aber nun verschwinden!“ Die anderen schauen auch zu dem näher kommenden Wesen, leise gluckst Porthos noch. „Ich hatte ihr gesagt ich würde nur kurz Wein besorgen gehen...“ Er springt auf und rennt los, die Beiden anderen hinter sich wissend. In Venedig hatte er definitiv seine zehn Minuten gehabt, zehn Minuten Zuviel! Kapitel 4: Des Königs neue Kleider ---------------------------------- Eine Schlacht tobt, Reiter, Türme, Bauern und die Damen kommen zum Einsatz. Der französische Monarch schlägt ein Gefecht gegen seinen erbittertsten Feind, den Kardinal. Dass er währenddessen über die neuste Mode redet, scheint der Grund seiner vernichtenden Niederlage zu sein. „… Rot soll die brandneueste Farbe sein, ein frisches Rot wie das von reifen Äpfeln.“ König Lui schaut sich zweifelnd einige der Stoffmuster, an die ihm ein Diener hinhält. Der nervöse Schneider, welcher hilflos den zornigen Blicken des Kardinals ausgesetzt ist, hofft inständig der König möge sich entscheiden. Solange rot noch die begehrteste Farbe ist. „Richelieu, wie ist dieser Farbton? Zu gewagt?“ er scheint nicht zu bemerken, dass sein Gegenüber ihn soeben um seine Dame erleichtert hat. Der Triumph darüber mit fliegenden Fahnen zu gewinnen dünkt den Kardinal nicht heiter, im Gegenteil, seine Kiefer mahlen aufeinander. Seine Augen sind starr, sprühen Funken. „Majestät, ihr solltet euch lieber um unsere Partie bemühen, wenn ihr nicht aufpasst, werde ich bald euren König stürzen.“ Zu seinem Leidwesen scheint der junge Mann die Stärke des Stoffes interessanter zu finden als seinen treuen Ratgeber. „Das Spiel?“ als würde er das Brett zum ersten Mal wahrnehmen, schaut er darauf, „Oh ja, welche waren noch gleich, meine …?“ Ein Feines, eher Gepresstes lächeln zwingt sich auf des Kardinals, passend zur Kleidung, hochrotes Gesicht, „Die weißen, Hoheit.“ „Aber, davon sind ja nur noch so wenige da!“ „Darüber versuche ich, eure Majestät ja in Kenntnis zu setzen.“ Der König schneidet Richelieu mit einer lakonischen Handbewegung das Wort ab, „Nun ich hatte auch etwas Bedeutenderes zu tun, nicht wahr.“ Aus Angst der Kardinal könnte ihn Hinrichten, sollte er seinen Kopf nur ansatzweise bewegen bleit der Schneider, steif, wie eine Statue. Dem König scheint die fehlende Bestätigung nicht weiter zu stören. „Einigen wir uns einfach auf Unentschieden.“ Das strahlende Lächeln auf seinem Gesicht lässt auch das Hohnlachen des Kardinals wachsen, „Wie eure Majestät, gebietet.“ Unwillkürlich tritt der Diener mit den Stoffproben bei den Worten einen Schritt zurück. Es scheint, als könne man das Mahlen der Zähne hören, die sich im mühsamen Ringen um Beherrschung aneinander reiben. „Nun was meint ihr?“ der junge Mann hält eines der Farbmuster an sich, den fragende Blick zum Kardinal gewendet. „Rot steht nicht jedem.“ Weicht der Mann der Kirche aus, darum bemüht nie mehr von dem König um Rat in der Mode gefragt zu werden. „Wie ihr seht, trage ich rot, weil mein Amt es mit sich bringt. Ihr dagegen könnt aus zahllosen Farben wählen.“ Der Monarch wirkt nachdenklich, der Kardinal sieht hier eine Chance auf etwas Ruhe. Auf ein Duell mit seinen Fechtmeistern, zum Beruhigen seiner momentan wenig patriotischen Ansichten. „Das solltet ihr mit eurem Schneider besprechen.“ Sagt der rotgekleidete Mann und steht auf. Der Schneider scheint den Wink zu verstehen. Er führt, in dem Innigen Wunsch sein Leben noch etwas zu behalten, seinen Herrn, der in Gedanken versunken ist, ehrerbietig aus dem Raum. Der Kardinal seufzt, bevor eine Bewegung seines Armes das Schachbrett durch die Luft wirbeln lässt. Klickend fallen die fein geschnitzten Figuren auf den Marmorenden Boden. Richelieu winkt nach einem Pagen. „Bring mir Wein und sage den Fechtmeistern sie sollen sich bei mir einfinden.“ Er wendet sich um, zum Schreibtisch. Bis die Herren hier sind, kann er sich ebenso um die Regierungsangelegenheiten kümmern. Er dreht sich noch einmal um, einem Einfall folgend, „Und sorgt dafür, dass hier aufgeräumt wird.“ Er wedelt mit der Hand in Richtung der auf dem Fußboden liegenden Figuren. Am nächsten Tag scheint das goldene Licht der aufgehenden Sonne, durch die mit Buntglasverzierten Fenster in die Kapelle als ein Bote des Königs den Kardinal sucht. Hier, auf den Knien, die Hände zum Gebet verschränkt, findet er ihn. Ein niederer Priester hält den Burschen auf und fragt nach dessen Begehr. Der Kardinal verrät seine Unruhe nicht, als das Gespräch der Männer immer länger andauert. Als der Gottesmann sich schließlich an seiner Seite anfindet, deutet nichts auf die neugierde des Knieenden Dieners der Kirche hin. „Herr verzeiht.“ Beginnt er mit einer Verbeugung, „Aber der König verlangt nach eurer Anwesenheit.“ Seufzend erhebt sich der, trotz seines Alters, noch immer geschmeidige Mann. „Ließ er ausrichten, worum es geht?“, fragt Richelieu, argwöhnisch. Die Unterhaltung der jungen Männer war länger gewesen, als das nur diese Worte gewechselt wurden. „Nein Herr," tiefer verbeugt sich der andere, will er doch nicht dass der Kardinal das Lächeln in seinem Gesicht sieht, „Er erwartet euch im Thronsaal.“ Mürrisch, da er ahnt, dass etwas im Busch ist, macht sich der Kardinal auf den Weg zum Thronsaal. Immer wieder kommen ihm Bedienstete entgegen. Sie verbeugen sich tief, tiefer als gewöhnlich. Und auch die überschaubaren Edelleute, die so früh schon auf den Beinen sind, bemühen sich dem Kardinal ihre Ehrerbietung zu zollen. Plötzlich hört Richelieu hinter sich ein prusten, dann ein Kichern. Schnell dreht er sich um, gerade noch kann er sehen, wie eine Magd eine andere wegzieht. Beide haben die Hand vor den Mund geschlagen. Was geht hier nur vor? Fragt sich der Kardinal und Wut steigt in ihm Hoch. Er ist es weder gewohnt noch findet er es gut, als Witzfigur dazustehen. Schneller schreitet er aus, die Bediensteten an der Tür zum Saal gehen in Deckung als sie den wütenden Mann in seiner roten Robe näher kommen sehen. Die Türflügel schwingen auf, der Kardinal erstarrt. Der König steht vor seinem Thron, ins Gespräch vertieft mit einem Adeligen. Dieser scheint nicht zuzuhören, auch wenn seine zusammengezogenen Brauen von Konzentration zeugen, so gleitet sein Blick immer nach unten ab. Ein dümmliches Lächeln will sich auf seinen Gesichtszügen breitmachen, doch versucht er sich in den Griff zu bekommen und nur auf das Antlitz seines Herrschers zu sehen. Die Augen des Edelmanns weiten sich, aus seinem Gesicht verschwindet schlagartig jede Farbe. Er hat den Kardinal ausgemacht. Nach einem Blick auf den gottesfürchtigen Mann bekreuzigt sich der Adelige und weicht zurück. Nun wendet sich der König um, die Brauen leicht zusammengezogen. Was hatte den anderen so verstört? Als er den Kardinal erblickt, breitet sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, er geht auf seinen treusten Berater zu. „Richelieu, wie schön, dass ihr es einrichten konntet.“ Der Angesprochene hat sich bisher keinen Schritt bewegt, ungläubig steht er zwischen einem Schock und brennendem Zorn hin und hergerissen da. „Eure Majestät.“ Erwidert er tonlos und verbeugt sich nicht einmal eine Handbreit. „Wie findet ihr mein neues Gewand?“, fragt der König und breitet die Arme aus, sodass der Kardinal ihn genau betrachten kann, obgleich es auch so scheint, als wolle er den Älteren umarmen. Stumm, mit rotem Kopf und zusammengepressten Mund starrt Richelieu auf die Robe des Monarchen. Sie gleicht der seinen fast aufs Haar. Nur der Hut des Herrschers weißt noch einmal auf dessen Geschmackslosigkeit hin. „Nun, mein König,“ er fährt sich über die Lippen, sucht nach Worten, die nicht seinen Kopf kosten könnten. „Es geziemt sich nicht, dass ihr solch ein schlichtes Gewand tragt …“ er zwingt sich zu einem Lächeln, das nicht recht gelingen will. „Ach was, mein guter Freund.“ Sagt der Regent, „Lasst uns doch ein Stück gehen und über euren Bemerkenswerten Geschmack der Kleidung reden.“ Zusammen treten sie aus dem Palast in den Garten. Ein Luftzug streift sie und wirbelt des Königs rote Robe etwas in die Luft. Ein überraschter Laut entfährt dem Monarchen, dass in ein leichtes Lachen übergeht. „Nun, Kardinal, weiß ich endlich, warum euch dieser Stil so zusagt. Wahrlich, ein sehr befreiendes Gefühl!“ Einen Schritt hinter dem Herrscher geht Richelieu und muss zusehen, wie seine Majestät in dem Garten seine neue Garderobe vorstellt. „Blei Band …“, murmelt er immer wieder, wenn ein erneuter Luftzug den König ein Lächeln auf dem Gesicht entlockt und die Robe in die Höhe wirft. „Blei Band ist dabei sehr wichtig …“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)