Bis(s) zum letzten Augenblick von Sikay ================================================================================ Kapitel 1: letzter Ferientag ---------------------------- Kapitel 1: letzter Ferientag Bellas POV "Ich bin gefangen in einer menschlichen Hülle, nicht in der Lage die Vorzüge der Unsterblichkeit, oder die Freiheit eines Wolfes zu genießen." Ich wachte auf und ein heller Sonnenstrahl traf meine Augen. Ich kniff sie wieder zusammen. Es musste bereits Mittag sein. Noch ehe ich meine Gedanken darüber, wie lange ich wohl geschlafen habe, beenden konnte, ertönte eine dunkle aber freundliche Stimme hinter mir. „Na Bella? Hast du gut geschlafen?“ „Jake!“ Ich stieß einen grellen Schrei aus und zuckte im nächsten Moment zusammen, als ich bemerkte, wie empört meine Stimme klang. Dabei sah ich Jakob immer gerne. Er saß im Rahmen meines Fensters und lächelte zu mir hinüber. „Was machst du hier?“ fragte ich ihn, und bemühte mich freundlich zu klingen. „Es ist schon Mittag. Dein Vater hat mich hereingelassen und mich gebeten, dich aufzuwecken.“ Ich sah ihm in die Augen, zog eine Augenbraue hoch und legte die Stirn in Falten. Ich wusste, dass Charlie zu dieser Zeit gar nicht Zuhause war, sondern auf der Wache. Er verließ jeden Morgen früh das Haus und ich schlief in diesen Ferien immer so lange, dass ich ihn erst abends sehen würde. Ich sah Jakob abwartend an, „Na gut, ich bin durchs Fenster gekommen“ Gab er schließlich zu. „und ich wollte dich fragen, ob du nicht Lust hättest, heute etwas mit mir zu unternehmen.“ Ich war es nicht gewohnt, dass mich Jake beim Schlafen beobachtete. Normalterweise fand ich Edward in meinem Zimmer vor, wenn ich die Augen öffnete. Doch das änderte nichts daran, dass ich froh war ihn zu sehen. „Na, wie sieht’s aus Bella?“ Er lächelte mich an, so wie fast immer, wenn er mich ansah. Im ersten Moment antwortete ich nicht, sondern überlegte welche Frage er mir vorher gestellt hatte. Viel zu oft schon schwebten meine Gedanken zu Edward Cullen. Als es mir wieder einfiel, welche Frage er mir gestellt hatte, stand ich langsam aus dem Bett auf und ging auf ihn zu. „Okay Jake, aber zuerst muss ich mich anziehen.“ Sagte ich und nutzte einen seiner unaufmerksamen Momente aus und verpasste ihn einen Stoß, sodass er von dem Fensterrahmen hinunter in das weiche Gras fiel. „Hey!“ „Du wartest da bis ich fertig bin!“ rief ich ihm zu und streckte frech die Zunge raus. Schon 10 Minuten später öffnete ich die Haustür. Ich hatte mich beeilt, natürlich, schließlich wollte ich ihn nicht warten lassen. „Da bist du ja!“ rief Jake freudestrahlend, so wie ich es von ihm gewohnt war. „Und nun komm mit!“ Kaum hatte ich die Tür hinter mir verschlossen, spurtete er auch schon in Richtung des Waldes. Ich hatte Mühe ihm zu folgen, denn, auch wenn er nicht seine Werwolfsgestalt annahm, war er viel schneller als ich. Ich eilte ihn hinterher, doch schon kurz darauf hatte ich ihn aus den Augen verloren. „Jake!“ schrie ich und drehte mich suchend um, als ich den Wald betrat. „Wo bist du?“ Doch es blieb still. Kein einziges Geräusch nahm ich wahr, bis etwas Nasses und Kaltes meinen Nacken sanft berührte und ein spitzer Schrei meinerseits die Stille unterbrach. Ich drehte mich ruckartig um und blickte direkt in die Augen eines großen, braunen Wolfes, genauer gesagt, eines Werwolfes. „Da bist du ja.“ Flüsterte ich ihm zu und strick sanft über den Kopf des Tieres. Der Werwolf Jakob schloss die Augen und genoss dies. Als er sie wieder öffnete, nickte er immer wieder mit seinem Kopf zu Seite, als wolle er mich darum bitten auf seinen Rücken zu klettern. Er kniete sich zu Boden und nur zögerlich zerrte ich mich hoch, als würde ich auf ein Pferd steigen. Elegant sah war wahrscheinlich anders aus. Reiten konnte ich nie. Ich war immer zu tollpatschig und bin zu oft von einem Pferd gefallen, als dass ich es nochmals versuchen wollte. Doch sein Rücken war sehr bequem. Das Fell war weich und gemütlich. Vorsichtig vergrub ich meine Hände darin um mich fest zu halten. Noch ehe ich etwas sagen konnte, erhob sich Jakob und rannte los. Diese Geschwindigkeit... es war atemberaubend. Zwar hatte mich Edward auch schon öfters zu einem schnellen Lauf mitgeschleppt, doch dies war ein vollkommen neues Gefühl. Es schien, als würde die Welt einfach an uns vorbei ziehen. Es war ein Gefühl von Freiheit und Unbeschwertheit, als gäbe es nur uns beide. Ich schloss für kurze Zeit die Augen und genoss jeden Augenblick. Als ich sie wieder aufschlug, erblickte ich ein Haus, oder eine Hütte, wie man es auch nennen mag. Jakob blieb stehen und ich sprang, ein wenig geschickter, von seinem Rücken. Als ich wieder Boden unter den Füßen hatte, verschwand er plötzlich hinter dem Haus und kam als Mensch zurück. „Tut mir Leid Bella, aber ich habe mir extra meine Kleidung bereit gelegt. Ich verwandle mich nicht gerne... vor Menschen.“ Meinte er und ich taumelte langsam auf ihn zu, noch ein wenig benommen, von dem Weg hier her. „Kein Problem.“ Sagte ich und versuchte zu lächeln, als ich auf ihn zukam. „So, und was machen wir heute?“ fragte er und lächelte mir wie immer entgegen. Ich ließ mich auf eine Bank fallen, die neben dem Haus stand, ehe ich zu nachdenken begann. Da ich schon öfters mit Verletzungen, nach dem Besuch bei Jakob, zurückgekommen war, musste ich Charlie versprechen, gut auf mich aufzupassen. Doch ich liebte die Abenteuer und die Ausflüge auf dem Motorrad, die Jake und ich unternahmen. Auch wenn ich dabei immer mindestens ein Mal stürzte. „Wie war das eigentlich für dich?“ Also, du weißt schon, der Weg zu mir?“ Mit dieser Frage riss er mich aus meinen Gedanken und ich überlegte noch mal kurz bevor ich eine Antwort gab. „Es war einfach wunderbar. Ich fühlte mich so frei.“ Gab ich zu und begann zu schwärmen. „Ja, das ist es. Wir können das gerne wiederholen und die Motorräder heute mal stehen lassen. Ich bringe dich dahin, wo du hin möchtest.“ Schlug er vor und ich spürte wie mein Gesicht leicht errötete. Ich versuchte selbstsicher zu wirken und stimmte seiner Idee zu. „Nun gut. Ich hoffe du bist einverstanden, wenn ich uns erst mal was zu essen mache.“ „Du kannst kochen?!“ brach es aus mir hervor und ich musste ein Kichern unterdrücken. „Nun ja, ich meine eigentlich, dass noch etwas von gestern Abend übrig ist.“ „Schon okay.“ Unterbrach ich ihn, da ich mir lange Erklärungen ersparen wollte. Ich folgte Jakob ins Haus und hinein in die Küche. Es war merkwürdig ruhig. Ungewöhnlich. „Ach ja, die anderen sind nicht da. Sie meinten, vielleicht wollen wir alleine sein.“ Erklärte er mir, als er den suchenden Blick in meinen Augen bemerkte. In diesem Moment war ich froh, dass ich nicht, wie Edward, Gedanken lesen konnte. Nach einer kleinen aber ausreichenden Mahlzeit, verließen wir das Haus wieder. Es war angenehm warm draußen. Die Sonne schien, untypisch für Forks, und ich spürte ihre Wärme auf meiner Haut. Jakob stand dicht neben mir und freute sich darüber, dass ich glücklich war. „Also Bella, wo solls denn hingehen?“ „Das überlass ich dir. Überrasch mich.“ „Nun gut.“ Antwortete er mir knapp und schon im nächsten Moment fand ich ihn in Werwolfsgestalt wieder. Ich kletterte auf seinen Rücken, dieses Mal ein wenig selbstsicherer, und kaum war ich bereit, spurtete Jake auch schon los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)