痛い愛の思い出 von abgemeldet (~ Memories of a painful love ~) ================================================================================ Prolog: ~Prolog~ ---------------- Prolog Unaufhörlich prasselte der Regen auf die dunklen Straßen Tokios, hinterließen nichts, als immer größer werdende Pfützen, in die die Menschen immer wieder traten, wenn sie vor dem Regen flüchteten. Was so ziemlich jeder Tat. Mit Ausnahme einer einzigen Person. Langsam, fast schon gemächlich schlenderte sie über die feuchten Straßen, das kühle Nass prasselte unentwegt auf ihn ein, hatte er doch gar keinen Regenschirm bei sich, doch es störte ihn auch nicht. Seine braunen bis an seine Ohren gehenden Haare klebten an seinem Gesicht, an seinem Kopf, vereinzelt tropften einige Tropfen zu Boden oder auf seine bereits durchnässte Kleidung, doch es störte den braunhaarigen nicht im geringsten. Viel zu sehr war er in Gedanken versunken, die ihn zu erdrücken schienen. „Camui…. ich werde heiraten…“ schallte es in seinem Kopf wieder, ließen ihn seine Augen zusammen kneifen. Er wollte es nichtmehr hören, er wollte es vergessen. Doch er konnte nicht. „Wen?“ hörte er sich fragen, eine Frage, die er jetzt noch bereute gestellt zu haben. „Megumi…“ In diesem Augenblick zerbrach jede seiner Hoffnungen, er erkannte, dass jedes seiner Gefühle in Scherben zu seinen Füßen lag, sein Blick brach, doch sein Gegenüber schien es nicht zu bemerken. Kannte er ihn doch nicht so gut, wie er einst dachte? „Du… liebst sie sehr, oder?“ „Ja…“ hatte er geantwortet und er hatte dafür gelächelt, dem anderen alles Gute gewünscht. Und zum Glück hatte You ihn dann angerufen, ihn an den Studiotermin erinnert, sodass er losgegangen war, ohne sich von dem anderen nochmal zu verabschieden. Doch in das Studio war er nie gegangen. Er wollte jetzt allein sein, seine Ruhe haben und alles nochmal neu überdenken. „Camui…“ „Hm?“ Der Sänger schüttelte den Kopf, wollte dies alles nichtmehr hören. Zu schmerzhaft waren die Erinnerungen, der Klang seiner Stimme. Zu tief saß der damit verbundende Schmerz in seinem Herzen, doch er wusste, er würde diesem nicht nachgeben. Niemals. Und doch wusste er ebenfalls, dass dies eine Lüge war. Er würde es tun, schon allein deshalb, WEIL er ihn so verdammt liebte. Es war zum Haare raufen. Langsam füllten sich die braunen Augen mit Tränen, die auch sogleich seine Wangen hinab liefen und sich mit dem Regen vermischten. „Ich werde mitmachen…“ „Wobei?“ „Bei deinem Film, Moon Child…“ Gackt senkte den Kopf weiter. Der Moon Child Dreh war die schlimmste Zeit in seinem Leben gewesen. Er hatte Gefühle entwickelt, die alle dem anderen Sänger gegolten hatten und dieser hatte ihm durchaus zu verstehen gegeben, dass sie erwidert wurde. Doch Gackt hätte es besser wissen müssen. Nichts lief perfekt. Gar nichts… Kapitel 1: ~Kapitel eins~ ------------------------- Kapitel eins Leise seufzte der Sänger und starrte auf das Mikro vor seinem Gesicht. Heute liefen die Musikaufnahmen zu „Hoshi no Suna“, auf die er allerdings keine wirkliche Lust hatte. Auch, wenn er das nicht zugeben würde. Das würde er niemals. Außerdem war „Hoshi no Suna“ kein Rocksong, sodass er nicht wirklich viel zu tun hatte. Er musste nur an dem Klavier spielen und gefühlvoll singen. Keine Kunst für ihn. Seit er IHN gesehen hatte und auch ab und an mit ihm gesprochen hatte, tat er eigentlich nichts anderes. Auch den Song Lu: Na wollte er so singen, doch sein Management und die Band GacktJob stimmten ihn nach einigen Diskussionen um und er sah ebenfalls ein, dass es nicht wirklich zu dem Lied passte. „Gackt?“ riss ihn die Stimme seines besten Freundes You, der in der Band die Rhythmus Gitarre spielte, aus den Gedanken und langsam sah er zu den anderen, die ihn verwirrt ansahen. „Was ist los?“ fragte er. „Das frage ich dich. Du hast deinen Einsatz verpasst und nicht auf unsere Rufe reagiert!“ meinte You und Gackt zwang sich zu einem Lächeln. „Ich hatte gerade eine Idee für einen neuen Song, ich wollte ihn mir einprägen…“ erklärte er und sah, dass die anderen nickten. Nur You nicht. Denn dieser kannte seinen besten Freund gut genug um zu wissen wann dieser lügte und wann er die Wahrheit sagte. Und genau diese Eigenschaft war es, die Gackt momentan gar nicht gebrauchen konnte. Er wollte nicht, dass einer sah, wie sehr er litt. „Lasst uns nochmal anfangen! Und Gackt- san? Diesmal nicht den Einsatz verpassen!“ hörten sie eine Stimme rufen und Gackt sah zur Glaswand, hinter der einige Menschen standen. Unter anderem auch Gackts Manager. Der Solokünstler seufzte und gab das Zeichen zum spielen. Sofort erklangen die eingespielten Klaviertöne und Gackt wartete auf seinen Einsatz. „Fukaku shizumari kaeru tsutsumikomareta sora to karada O kogasu taiyou, anata ga kieteiku Nani o motome samayou no? Hitorikiri no boku wa ...“ sang er, legte all sein Gefühl hinein, hatte die Augen geschlossen. Dachte nur an IHN. „Sameta hitomi no oku de nikushimi o dakishimenagara Jibun o urandemo itami wa kie wa shinai Eien Ni ikiru kanashimi o dakishimete Kieta kimi o omoitsuzukeru koto shika dekinakute Boku no kawaru koto no nai kimi e no omoi wa Fukaku fukaku ima mo, Sou ... aishiteiru “ Auch wenn er die Augen geschlossen hielt, spürte er dennoch das Brennen dahinter. Als er an IHN dachte. An all die schönen und lustigen Momente. „Gacku?“ erklang die besorgt klingende Stimme seines besten Freundes, doch Gackt hörte sie nicht, nahm sie durch den Strudel der Erinnerungen nicht wahr. Er hörte nur noch IHN. Sein Lachen, seine Stimme, einfach alles. „Gacku!“ noch einmal erklang Yous besorgte Stimme und dann endlich öffnete der Sänger die Augen, bemerkte die Blicke der anderen auf sich. „Was ist los?“ wollte er wissen und sah zu You, der ihn besorgt musterte. „Ist… ist alles in Ordnung?“ fragte dieser nach, obwohl er wusste, dass er keine Antwort erhalten würde. Umso erstaunter war er, als Gackt ihm tatsächlich antwortete. „Natürlich ist alles in Ordnung. Wieso auch nicht?“ „Naja du… du weinst!“ erklärte der Gitarrist und erschrocken fasste sich Gackt an die Wange. Tatsächlich! Sie war feucht. Vergoss er jetzt schon wieder Tränen wegen ihm? „Entschuldigt… Ich weiß nicht, was mit mir los ist…“ Er lächelte schief, schnitt eine Grimasse. „Lasst uns weiter machen!“ forderte er und nach kurzem Zögern taten die anderen ihm den Gefallen. Und Gackt riss sich zusammen, durfte sich nicht noch einmal so gehen lassen. „Und jetzt sag mir bitte. Warum hast du vorhin geweint? Das hast du ja noch nie getan!“ You sah seinen langjährigen und besten Freund besorgt an. Sie hatten die Proben vorzeitig beendet, da es immer wieder technische Probleme gab unter denen Gackt und seine Band nicht arbeiten konnten. Nun saßen die beiden in Yous Wohnung, weil Gackt einfach nicht in seine wollte, erinnerte sie ihn doch ständig an IHN. You setzte sich mit zwei Tassen Kaffee, die er auf den niedrigen Tisch stellte, auf einen der cremefarbenen Sessel, sah zu dem braunhaarigen Solokünstler, der auf der Couch saß und gedankenverloren zu Boden sah. „Gacku?“ Angesprochener hob den Kopf, legte ihn schief, als er den fragenden Blick seines Freundes bemerkte. „Was ist?“ „Warum hast du vorhin geweint? Das sieht dir nicht ähnlich. Nicht, dass es mich stören würde, ich begrüße es wenn du endlich mal Gefühle zeigst, aber es hat mich dann doch überrascht.“ You sah ihn ernst an, was Gackt zum seufzen brachte. „Ich… Das kann ich dir nicht sagen… ich-!“ „Camui Gackt!“ unterbrach You seinen besten Freund, sah ihn eindringlich an und stellte die Tasse zurück auf den Tisch, nachdem er eigentlich einen Schluck daraus trinken wollte, doch Gackts Worte hatten ihn daran gehindert. „Wann kapierst du eigentlich, dass du mir die Wahrheit sagen sollst? Wir kennen uns schon so lange, wann vertraust du mir denn endlich? Es tut weh, zu wissen, dass du es nicht tust! Bedeutet dir unsere Freundschaft denn gar nichts mehr?“ You war aufgesprungen, sah Gackt fassungslos an. Dieser schluckte. „You…“ „Nein nichts „You“! Jetzt hörst du mir mal zu! Ich seh es nicht gerne, wenn du dich kaputt machst! Ich würde dir gerne helfen, doch du lässt es nie zu! Du und dein perfektionistischer Stolz! Werf den doch mal über Bord! Ich kann das nicht länger mit ansehen, wie du dich selbst zerstörst! Auch meine Geduld hat Gre- Camui!“ Angesprochener war ebenfalls aufgesprungen und an You vorbei aus der Wohnung gestürmt, hatte You einfach stehen gelassen. Yous Worte konnte er nicht mehr mit anhören. Sie schmerzten ihm sehr, trafen sie doch Punktgenau in sein Herz. Er stürmte die Treppe nach unten, riss die Haustür auf und rannte auf die Straße, achtete auf nichts und niemanden, spürte den Regen nicht, wollte einfach nur weit weg. Als er so langsam keine Luft mehr in den Lungen hatte, blieb er langsam stehen, hob den Kopf. Vor ihm erstreckte sich eine alte, verlassene Fabrik. Löchrige Fenster, Dreck, Schutt und morsches Holz lagen überall verteilt herum. Es erinnerte den Sänger an die Fabrik in Taiwan, dort, wo er Moon Child gedreht hatte. Langsam betrat er das alte Gebäude, trat vorsichtig über Bretter, Glasscherben und der gleichen. „Yuugure Ni kimi to mita orenji no taiyou nakisou Na kao wo shite eien no sayonara…” verließ es leise seine Lippen. Es war der Song zu Moon Child. Es war ihr beider Song, den, den sie gemeinsam geschrieben und gesungen hatten. „Yuugure ni kimi to mita orenji no taiyou nakisou na kao wo shite eien no sayonara Kirameku nami to tawamureteita mujyaki na kimi no sono yokogao suashi de sunahama wo kaakenukeru kimi ga itoshii“ Nur langsam und leise verklangen die Wörter, die in seinem Herzen eingebrannt waren. Er würde sie nie vergessen. Nie. Vorsichtig setzte er sich auf einen umgestürzten Balken, der unter dem freien Dach lag und ließ den Regen auf sich prasseln. Lange Zeit saß er so da. *makigami wo kakeagete nureta rippu de Up and Down yokubarisshu ni three four five oshaberi wa joukyuusha nan desu!* ertönte es erst leise, dann immer etwas lauter werdend, ein Vibrieren folgte dem Song. Sein Handy. Er fischte es aus seiner nassen Jeans, starrte eher abwesend auf das Display. You Kurosaki ruft an! blinkte es darauf, doch Gackt nahm nicht ab, ließ es weiter klingeln. Er wollte jetzt nicht reden. Weder mit seinem besten Freund, noch mit irgendwem sonst. Stumm starrte er in den Regen und spürte im ersten Moment nicht, wie sich unter die Regentropfen, die an seinem Gesicht herunter liefen, auch salzige Tränen mischten. Es machte ihm auch gar nichts aus. Er nahm es teilnahmslos hin. Irgendwann war das Klingeln verstummt. Es war dem Sänger nur recht. Ein tiefes seufzen entwich seinen Lippen, da klingelte es erneut. *Like you like me, so I hate blood and I won't be just like you. Papa, Mama, Ojiichan, Oneechan...Gomen ne, gomen ne. Sensei, Tonari no Obachan, Taro-kun, hontou ni gomen ne?* Gackt sah verdutz auf das Handy in seiner Hand. das war aber keiner von seinen Leuten! Er hob das Handy, blickte auf das Display. Miyavi ruft an! Leise seufzte er, bevor er sich dann doch entschied, den Anruf anzunehmen. „Gackt desu?“ *Gackt? Miyavi hier. Wo bist du?* Gackt verdrehte die Augen. Miyavi schien gute Laune zu haben. Wie immer eigentlich. „Haben die anderen gesagt, dass du mich anrufen sollst?“ *Die anderen? Du meinst You oder Chacha? Nein haben sie nicht ich ruf einfach so an. Wieso? Ist was passiert? Geht’s dir gut?* Hätte er doch nur nicht gefragt! Der Sänger seufzte und fuhr sich durch die klitschnassen braunen Haare. „Ja alles in Ordnung. Ich habe nur einfach keine Lust gerade irgendetwas Jobmäßiges zu tun…“ gestand er und hörte einen überraschten Laut auf der anderen Seite und verdrehte die Augen. „Ja auch ich habe mal keine Lust auf Arbeit. Unglaublich, aber wahr. Was willst du denn jetzt?“ *Frech wie eh und je. Hast du Lust, ein wenig was trinken zu gehen? Nur wir beide? Bei dem Wetter ist kaum einer draußen, da können wir uns auch freier bewegen.* schlug der Wirbelwind des JPop vor und Gackt dachte ernsthaft darüber nach. „Nur wir beide? Kein You, kein Chacha, kein… Hyde? Oder sonst wer?“ fragte er noch mal nach und hörte Miyavi lachen. *Natürlich! Oder willst du einen der anderen dabei-!* „Nein!“ unterbrach Gackt den anderen sofort. Das fehlte ihm noch. Moralaposteln auf einer Sauftour. Darauf konnte er verzichten. Er konnte förmlich sehen, wie Miyavi schmunzelte. *Okay. Wo bist du? Ich hol dich von da ab okay?* „Ich…“ Gackt sah sich um. Er kannte diese Fabrik nicht, sie sagte ihm nichts. „Glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass ich keine Ahnung habe, wo ich bin?“ *Was? Hast du dich verlaufen?* Miyavi klang erstaunt und Gackt konnte es ihm nicht einmal verübeln. Normalerweise verlief sich Gackt gar nicht. „Kann man so sagen… ich bin planlos durch die Gegend gelaufen, ich häng hier gerade in einer alten- Ah!“ Gackt verzog keuchend das Gesicht. Er war gerade durch morschen Boden getreten, ein scharfer Schmerz zog sich durch sein linkes Bein. Er ließ sich zurück fallen, zog sein Bein mit sich und betrachtete es. „Kuso~“ fluchte er. Das Hosenbein seiner Jeans war zerrissen, ein langer scheinbar tiefer Schnitt und einige kleinere Schrammen zierten sein linkes Bein, es war vollkommen Blutverschmiert. „Gackt? Was ist passiert? Wo bist du?“ drang Miyavis Stimme an sein Ohr und tief einatmend hob er das Handy an sein Ohr. „Alles okay… bin nur gestolpert!“ versuchte er den anderen zu beruhigen, was ihm aber nur mäßig gelang. Er kniff die Augen zusammen, als erneut eine Schmerzwelle durch seinen Fuß jagte. Er stöhnte unterdrückt. *Gackt Camui! Du sagst mir jetzt die Wahrheit!* hörte er Miyavi aus seinem Handy und atmete tief ein. „Bin eingebrochen… mein Bein blutet… Es ist nass, mir ist kalt, ich bin am Ende und mir ist zum heulen zu Mute. Ich habe Stress mit meinem besten Freund, weil er sich Sorgen um mich macht und habe zu allem Überfluss auch noch Liebeskummer! Zufrieden?“ *Wow. Das war ganz schön viel für jemanden wie dich. Sollen wir dann nicht lieber direkt zu mir fahren? Und in Ruhe über alles reden?* schlug Miyavi vor und Gackt seufzte. „Klar… ist wohl besser so… Aber ich weiß immer noch nicht, wo ich bin und-!“ *Keine Sorge. Ich hab dein Handy orten lassen ich bin vor der Fabrik. Ich komm jetzt rein!* „Aber sei vorsichtig… Hier kann jeden Moment etwas einstürzen… wie bei mir…“ erklärte der Sänger und hörte ein zustimmendes Brummen von Miyavi. Nach einigen Minuten der Stille, da die beiden nichts mehr gesagt hatten aber dennoch die Verbindung nicht hatten gelöst, hörte Gackt ein Knacken und einen leisen Fluch. Kurz darauf erschien Miyavi vor ihm. Er lächelte schief, doch als er Gackts Bein sah, verschwand dieses und er wurde ernst. „Gackt… wir gehen ins Krankenhaus!“ Kapitel 2: ~Kapitel zwei~ ------------------------- Kapitel zwei „Das werden wir nicht!“ „Gackt, bist du verrückt? Das muss untersucht und genäht werden!“ Langsam und vorsichtig, damit der Megastar keine weiteren unnötigen Schmerzen bekam, stütze ihn Miyavi auf dem Weg nach draußen aus der Fabrik zum Auto. „Es ist nur ein Kratzer! Nichts von Bedeutung!“ versuchte er den anderen zu beruhigen, was allerdings so gar nicht klappte. „Nichts von Bedeutung? Na wenn das so ist…“ Augenblicklich ließ der Jüngere Gackt los. Dieser atmete tief ein und ging alleine weiter. Miyavi war erstaunt, dass Gackt dies konnte, die Beinverletzung sah vorhin so schlimm aus. Oder es war nur durch das Blut so gewesen? Nein… Das war es nicht, dass sah er nun auch an Gackt, der sich sichtlich bemühte sich nichts anmerken zu lassen, doch das angespannte Gesicht, der Schweiß und das Zittern seines Körpers verrieten ihn. Miyavi seufzte, griff sich Gackts Arm und legte ihn sich wieder über die Schulter, stemmte ihn ein wenig nach oben. Dann ging er mit ihm weiter und auf das erstaunte Gesicht Gackts antwortete er nur: „Gut, gehen wir NICHT ins Krankenhaus. Aber ich werde mir das gleich mal ansehen!“ In seiner Stimme lag ein Ton, der keinerlei Widerworte zuließ, er duldete auch keine. Doch es schien, als habe der braunhaarige sowieso keinerlei Absicht ihm zu wiedersprechen, er konnte sowieso kaum die Augen offen halten und Miyavi spürte auch, wie der kleinere zitterte. Kein Wunder bei den Temperaturen und dem Regen. Und Gackt war ja auch nicht erst seit ein paar Minuten draußen. Plötzlich ertönte eine immer lauter werdende Melodie. *makigami wo kakeagete nureta rippu de Up and Down yokubarisshu ni three four five oshaberi wa joukyuusha nan desu!* Verwirrt sah er sich um, bis er bemerkte, dass es von einem Handy stammte. Aber er selbst hatte keinen Kontakt mit solch einer Melodie. Also gehörte es wohl zu Gackt. „Soll ich drangehen…?“ fragte er, doch Gackt schüttelte langsam den Kopf. Er wollte jetzt nicht mit You reden. Er würde sich nur wieder Dinge anhören müssen, die ihm wehtun würden. „Nein… Das ist You, ich… ruf ihn später an…“ log er. Miyavi verstand, da Gackt vorhin ja meinte, dass er mit den anderen gerade nicht reden wollte. Er nickte nur und führte den braunhaarigen weiter vorsichtig zu seinem Auto, öffnete, nachdem er dort ankam, die Tür und setzte Gackt vorsichtig hinein, schnallte ihn an. Dann schlug er die Tür zu, öffnete die Fahrertür und stieg, die Tür zuziehend ein, schnallte sich an, startete den Motor und fuhr los, immer wider besorgt zu Gackt sehend, der langsam zur Seite gerutscht war und schwer atmend nun auf beiden sitzen lag. Kurzerhand stieg Miyavi auf die Bremse, drehte sich zu Gackt um und streckte die Hand nach dem älteren aus. Als seine Fingerkuppen die blasse Stirn berührten, seufzte er leise. Fieber. Wie er es sich gedacht hatte. Entweder hatte er sich durch das Wetter erkältet, oder seine Beinverletzung hatte sich entzündet. Da Miyavi trotz des zerrissenen Hosenbeins nichts sah, konnte er diese Vermutung nicht bestätigen. „Es tut mir Leid Gackt. Egal was ich gesagt habe, ich rufe wenigstens einen Arzt zu mir!“ murmelte er und drehte sich zurück. Er hätte Gackt gerne eine Decke gegeben, da er genau sehen konnte, wie der Sänger in seinen nassen Sachen fror, doch er hatte keine hier. Deshalb entschied er sich, so schnell wie möglich zu sich nach Hause zu fahren. Vorsichtig legte Miyavi den Sänger auf das Bett in seiner Wohnung, öffnete vorsichtig das dünne schwarze Hemd des Megastars. Ein Glück für Miyavi, das Gackt schon lange das Bewusstsein verloren hatte, dennoch hatte er seinen Hausarzt angerufen und dieser würde auch bald da sein. Als er dem unteren das Hemd ausgezogen hatte und dieses in eine Ecke geworfen hatte, stockte ihm der Atem. Auf Gackts linkem Unterarm waren teils frische, teils feine alte Narben zu sehen. Er sah zu dem Gesicht des Sängers, sah, wie sich dieses immer mal wieder verzog. Er seufzte leise. „Gackt… was machst du nur für Sachen…“ murmelte er, strich durch die Schweiß- und Regennassen Haare und begann dann, Gackts nasse Jeans zu öffnen. Doch dabei schoss ihm das Blut in die Wangen, seine Hände zitterten und sein Herz klopfte wie wild. Normalerweise machte es ihm nichts aus, doch bei Gackt war es etwas ganz anderes. Erstens wirkte Gackt immer, egal in welcher Situation so unnahbar, dass viele Angst oder gewaltigen Respekt vor ihm hatten, zweitens war es für Miyavi unangenehm, weil… weil der den Sänger echt gern hatte. Nicht als einen Freund, seine Gefühle gingen weit über dieses Stadium hinaus, doch er wollte Gackt damit nicht bedrängen, hatte er doch schon lange bemerkt, welche Gefühle der Größere für seinen damaligem Schauspielkollegen empfand. Miyavi hatte es anfangs das Herz gebrochen, als er die Worte, die Gackt damals in einem Interview gesagt hatte, richtig gedeutet hatte, doch mittlerweile hatte er es ganz gut im Griff. Er liebte Gackt noch immer, doch Miyavi wusste, mit ihm konnte Gackt nicht glücklich werden. Ein plötzliches Klingeln an seiner Haustür riss ihn aus seinen Gedanken, sodass er aufschreckte und zur Uhr sah. 15.43 Uhr zeigte diese an. Miyavi seufzte und stand auf, ging zur Tür. Wie erwartet stand dort Dr. Yamada, Miyavis Hausarzt und Bekannter. „Konnichi wa, Ishihara- san!“ begrüßte ihn der Arzt und Miyavi verdrehte die Augen. Wann lernte der es endlich, ihn nicht so zu nennen? Er hatte es ihm schon tausende Male gesagt, doch der andere hatte nie darauf gehört. Und feuern wegen so etwas kam für Miyavi gar nicht in Frage. Zumal Yamada seine Sache sehr gut machte und immer stets diskret war. Miyavi nickte ihm zu und führte ihn in sein Schlafzimmer, wo Gackt noch immer lag, halb nackt, die Hose geöffnet und immer noch bewusstlos. „ Ishihara- san? Muss ich mir Sorgen machen?“ fragte der Doktor spitz und angesprochener weitete die Augen. Dachte er allen Ernstes, er würde Gackt derartiges antun!? So weit kam es noch! Als ob er so etwas tun würde! Für wen hielt der sich? Sollte Miyavi ihn wohl doch feuern? „Keine Sorge. Ich habe nur einen Witz gemacht. Ich weiß doch, dass sie so etwas nicht tun würden. Ich werde ihn mir jetzt mal ansehen.“ Yamada näherte sich dem Bett, während der bunthaarige ihn fassungslos ansah. War das sein Ernst!? „Jetzt sehen Sie mich doch nicht so an, Ishihara- san! So etwas traue ich ihnen nicht zu! Beruhigen Sie sich!“ erklärte er und nur langsam nahm Miyavis Gesicht andere, entspanntere Züge an. „Ich kann darüber nicht lachen…“ nuschelte Miyavi und half seinem Arzt dabei, auch Gackts Hose auszuziehen. Ihr beider Blick fiel auf den Schnitt an dem linken Bein und all das Blut. „ Ishihara- san. Bitte seien Sie so nett und holen mir eine Schüssel mit lauwarmen Wasser, einen Lappen und ein frisches, nicht fusseliges Handtuch!“ rief der Arzt und begann, Gackt nun gründlich zu untersuchen, sah daher nicht, wie Miyavi nickte und im Bad und Küche verschwand. Nachdenklich kramte der Gitarrist eine Schüssel aus dem Küchenschrank, ebenso ein fein gewebtes Handtuch und einen Lappen aus den anderen Schränken. Dann ging er damit in sein Badezimmer und stellte das Wasser an, drehte so lange an den Reglern, bis er die gewünschte Temperatur hatte. Er fragte sich immer wieder, wie es weiter gehen sollte, mit jeder Minute, die Gackt bei ihm verbrachte, wurde sein Verlangen nach eben jenem immer größer, doch er konnte den Sänger nicht einfach rausschmeißen oder zu einem anderen bringen, wusste er doch, dass Gackt gerade zu keinem anderen wollte. Und Hyde anrufen konnte er auch nicht, denn dieser war nach dem Moon Child Dreh ganz überstürzt zu einer Tour aufgebrochen, hatte sich nicht mehr blicken lassen, oder gar von sich hören lassen. Und das Resultat davon sah Miyavi an Gackts Unterarm. Seine Hände umklammerten die Schüssel so feste, das seine Knöchel weiß hervor traten. Wusste Hyde eigentlich, was er Gackt damit antat? Wusste der Sänger, was er dem Megastar bedeutete? Miyavi schüttelte den Kopf. Nein, offensichtlich nicht, denn sonst würde er sich anders verhalten. Langsam ging er mit den Utensilien zurück in sein Schlafzimmer und sah, dass der Arzt Gackts vernarbten Unterarm verbunden hatte und ein wenig dessen verletztes Bein abgetupft hatte. „Ah Ishihara- san. Ich hatte mich schon gefragt, wo Sie blieben. Wollen Sie die Wunde säubern, oder soll ich das tun?“ fragte ihn der Arzt, doch der angesprochene schüttelte nur den Kopf, setzte sich auf die Bettkante und stellte die Schüssel auf seine Beine, nahm die Watte entgegen, die der Arzt ihm reichte. Miyavi tunkte diese in das Wasser und drückte sie dann aus, nachdem er sie mit einer Pinzette, ebenfalls von dem Arzt bekommen, heraus gefischt hatte und tupfte damit nun das Bein ab, mit dem Lappen wischte er die weiteren, nicht an der Wunde befindlichen Blutspuren ab und als die Wunde freigelegt wurde, tupfte er das Bein mit dem Handtuch trocken. Der Arzt nickte anerkennend. „Sehr gut… ich werde das Bein nun nähen. Wenn ich dies getan habe, müssen Sie die Nähte ca. vier Wochen so lassen. Kommen Sie bitte regelmäßig, mindestens zwei Mal in der Woche zur Kontrolle. Nach diesen vier Wochen kommen Sie mit ihm bitte noch einmal zu mir, damit ich sehen kann, ob ich die Nähte entfernen kann.“ erklärte er und Miyavi nickte, während er dabei zusah, wie der Arzt mit jedem neuen Wort die Wunde immer mehr verschloss. Als dann auch der Verband angelegt war, erhoben sich die beiden und Miyavi begleitete seinen Hausarzt noch zur Tür, schrieb ihm nebenbei noch einen Scheck aus, den er dem anderen dann reichte. Er selbst wiederrum bekam einige Rezepte vom Arzt. „Ihr Freund hat eine Erkältung. Nicht besonders schlimm und doch macht mir sein Fieber Sorgen. Geben Sie ihm diese Medikamente, aber halten Sie sich genau an die Anweisungen und geben Sie ihm nicht beides auf einmal. Das kann sehr schädlich sein. Am besten geben Sie ihm das Fiebersenkende Mittel morgens und abends vor dem Essen, die Entzündungshemmenden Mittel nach Packungsempfehlung und doch früher oder später als die anderen Medikamente. Sie können ihm auch immer mal Erkältungslindernde Bäder einlassen und Wadenwickel legen. Achten Sie darauf, dass er viel trinkt und nur leichte Kost zu sich nimmt. Er soll sich ebenfalls ausruhen und nicht überanstrengen.“ erklärte der Arzt und Miyavi nickte langsam. „Hab verstanden. Und vielen Dank nochmal!“ bedankte er sich und verbeugte sich vor dem Arzt, der es ihm gleich tat. „Ich habe Ihnen zu danken, Ishihara- san. Schließlich habe ich so mal Gackt persönlich kennen lernen dürfen, auch, wenn dieser nicht bei Bewusstsein war.“ Er lächelte und Miyavi tat es ihm gleich, dann verabschiedeten sie sich und der Arzt verschwand. Seufzend schloss Miyavi die Tür, noch einige Minuten dort stehend. Er würde sich wohl doch einen neuen Arzt suchen müssen. Langsam und leise ging er in die Küche, bereitete alles für einen Tee vor, den er dann machen würde, wenn Gackt aufwachen würde. Dann ging er ebenso leise zurück in das Schlafzimmer und setzte sich an die Bettkante, strich immer wieder durch die doch weichen Haare des braunhaarigen, sah, dass dieser immer wieder etwas murmelte, doch er konnte nie verstehen, was es war, da Gackt keinen Ton rausbrachte. Nur seine Lippen bewegten sich stumm. Kapitel 3: ~Kapitel drei~ ------------------------- ~Kapitel drei~ „Gackt… jetzt komm schon! Du musst was essen!“ So langsam verzweifelte Miyavi an dem Sänger. Er versuchte jetzt schon seit einer halben Stunde den anderen zum Essen zu bewegen, als dieser endlich aufgewacht war, doch Gackt verweigerte es. Das einzige, was er zuließ, war das Trinken, was Miyavi langsam zur Weißglut brachte. „Gacku~ Jetzt komm schon! Ich hab die Suppe nicht umsonst gemacht!“ maulte der Jüngere, doch wieder schüttelte Gackt nur leicht den Kopf und Miyavi gab es auf. Grummelnd stellte er die Schüssel mit der Nudelsuppe auf den Nachttisch, stellte einen Teller darauf, damit die Suppe nicht so schnell abkühlte. Dann sah er zu dem braunhaarigen, der mit glasigem Blick an die Decke starrte, die Hände zitternd in die Decke gekrallt. Wortlos nahm Miyavi das Fieberthermometer vom Nachtschrank, legte es zwischen Gackts Lippen und wartete ab. Beide schwiegen sie, nur Gackts gelegentliches Husten unterbrach die Stille. Nervös rutschte Miyavi etwas auf seinem Stuhl herum und nur das piepsen des Thermometers rettete ihn davor, vielleicht etwas unsagbar Peinliches zu tun. Schnell nahm er das Thermometer an sich, starrte schweigend darauf. „Und?“ krächzte der Megastar und Miyavi wandte sich ihm mit ausdrucksloser Miene zu. Gackt fühlte sich unbehaglich. „39, 6° C“ war alles, was der jüngere erwiderte und ließ Gackt seufzen. Miyavi legte das Thermometer beiseite und stand auf. „Ich werde dir ein Bad einlassen. Ich hab da so ein Entspannungs- und Erkältungsbad, dass könnte dir gut tun!“ erklärte er auf Gackts fragenden Gesichtsausdruck und nachdem dieses verschwunden war und zu einem Nicken wurde, verschwand der Sänger in sein besagtes Bad, ließ warmes Wasser in die Wanne laufen und gab nebenbei den bereits erwähnten Badezusatz dazu. Sah kurz dabei zu, wie das Wasser schäumte, dann holte er ein Handtuch aus dem Schrank, legte es auf die breite Heizung, damit sich dieses aufwärmte und schaltete die Wasserzufuhr ab, als es die gewünschte Menge hatte. Kurz verweilte er noch im Badezimmer, dann ging er zurück zu Gackt, sah, dass sich dieser aufgesetzt hatte und sich versuchte, auszuziehen. Er seufzte leise, ging zu dem braunhaarigen. „Gackt… wieso hast du nichts gesagt? Ich hätte dir doch geholfen!“ murmelte er, half Gackt dabei, dass Hemd auszuziehen. Kurz darauf folgte die Hose, die Shorts würden allerdings erst später folgen. Dann half er ihm, sich aufzusetzen und half ihm in das Bad. „Warte mal kurz, ich muss deine Verbände abdichten!“ meinte Miyavi, holte zwei Tüten hervor und wickelte sie um die beiden Verbände des älteren, sodass die Verbände nicht nass wurden. „So. Jetzt noch die Shorts, dann schick ich dich in die Wanne.“ meinte er, half Gackt dabei, die Shorts auszuziehen und legte ihn dann in die Wanne. Gackt seufzte wohlig auf, rutschte ein Stück hinab und schloss die Augen. Miyavi lächelte. „Schön dass es dir gefällt. Soll ich noch das Radio anmachen?“ fragte er und sah Gackt nicken. Er stand auf, ging zu dem kleinen Radio auf der Ablage und schaltete dieses ein. //Woah! Kasane awaseta yumewo daite hateshinai rakuen e Mou nakusu monosae mitsukaranai kakenuketa harukana michi Nani hitotsu utagau kotomo shiranakattane// ertönte es aus dem Radio und Miyavi erstarrte. >Fuck! Das ist L` arc en ciel! Hydes Band!< dachte Miyavi und streckte die Hand nach dem Aus- Knopf aus und wollte das Radio ausschallten, doch Gackts heisere Stimme ließ ihn innehalten. „Lass… bitte…“ murmelte der ältere und Miyavi sah ihn an. Er war sich nicht sicher ob das eine gute Idee war, doch Gackt schien so, als meine er es ernst. Er seufzte und kam zurück zur Badewanne. Gackt schloss die Augen, sank tiefer in die Wanne. Als das Lied verklungen war, seufzte Miyavi innerlich auf. Doch plötzlich sprach der Nachrichtensprecher: //Das war L` arc en ciel mit ihrem Song, „Lost heaven“! Und wie mir gerade zu Ohren kommt, wird Sänger Hyde seine erfolgreiche Tour in Europa verlängern! Offenbar hat er große Erfolge zu verzeichnen!// Miyavi reichte es. Er sprang auf, lief zum Radio und schaltete dieses aus. Dann drehte er sich zurück zur Badewanne, sah, wie Gackt den Kopf gesenkt hatte. Miyavi meinte zu sehen, wie die Schultern des Sängers bebten. „Gackt…“ Miyavi ging vorsichtig auf ihn zu, kniete sich vor die Wanne und legte eine Hand auf seine Schulter. Mit Erstaunen bemerkte er, wie sich der ältere an ihn lehnte und die Augen geschlossen hielt. Sanft schloss er Gackt in seine Arme, strich ihm beruhigend über den nassen Rücken. „Gacku~ Bitte… nicht weinen… tu mir das nicht an bi- ach Gacku…“ Miyavi seufzte. Er hasste Hyde dafür, was er dem Megastar angetan hatte. Und immer noch antat. Vor allem jetzt, mit der Verlängerten Tour. Leise flüsterte er dem Braunhaarigen beruhigende Worte zu, strich sanft über seinen Rücken und nach einigen Minuten spürte er, wie Gackt sich beruhigt hatte, allerdings auch erschlaffte. Verdutzt sah er zu dem Sänger, bemerkte, dass er scheinbar eingeschlafen war. Er lächelte leicht, zog den kleineren aus der Wanne und legte ihn auf den Teppich, bevor er das angewärmte Handtuch holte und Gackt damit abtrocknete. Er zog ihm frische Shorts an, ebenso ein weißes T- Shirt und hob ihn dann hoch. Er spürte, dass Gackts Fieber etwas zurück gegangen war, er glühte nicht mehr wie noch vor einigen Minuten, was ihn erleichterte. Er legte den Sänger in sein Bett, deckte ihn gut zu und richtete sich dann auf. „Ich gehe kurz einkaufen Gacku… Du brauchst noch deine Medikamente… Bin in knapp einer Stunde wieder da!“ meinte Miyavi und ging zur Tür. Er wusste, dass Gackt ihn nicht hörte, doch es fühlte sich richtig an, ihm dies zu sagen. Er drehte sich noch einmal zu Gackt um, dann verschwand er aus der Wohnung. *Tewo nobashi tsukanda yumewa sotto kuzureyuku sunano shiro Tada tachitsukushiteta wakare michi hohoemiwo nokoshite Kieteitta kimiga egaku rakuen e to* dudelte es plötzlich in der scheinbar leeren Wohnung Miyavis einfach los. Neben bei hörte man auch ein vibrierendes Geräusch, dann war es wieder still. *We're saying goodbye, Lost Heaven. How we longed for Heaven. We're letting go of something we never had. Time goes so fast, Heaven is lost.* ertönte es erneut und veranlasste den braunhaarigen dazu, grummelnd zu blinzeln, da der Gesang ihn aus seinem Schlaf gerissen hatte, und die Augen nun ganz zu öffnen. Konfus sah sich Gackt um, bis er die Quelle dieses Lärms erfasst hatte. Sein Handy, welches vibrierend auf dem kleinen Nachtschrank lag und einen eingehenden Anruf ankündigte. Grummelnd und noch immer nicht richtig wach, setzte sich Gackt auf, rieb sich über die Augen und nahm sein Handy. Ohne auf das Display zu sehen, nahm er das Gespräch an. „Gackt desu?“ nuschelte er verschlafen, doch als er die Stimme am anderen Ende der Leitung erkannte, wich seine Müdigkeit schlagartig und trotz seiner Übelkeit setzte er sich abrupt auf. *Ohayo Ga- chan! Hyde desu!* meldete sich der ältere Sänger fröhlich am anderen Ende und Gackts Augen wurden feucht. „Haido…“ hauchte er fassungslos. Kapitel 4: ~Kapitel vier~ ------------------------- ~Kapitel vier~ Gackt wusste nicht, was er davon halten sollte. Einerseits war er froh, Hydes Stimme endlich wieder zu hören, andererseits tat sein Herz so verdammt weh. Außerdem war er noch zu fassungslos. Auch wenn dieser Anruf, SEINE Stimme, ihn aus der Müdigkeit gezogen hatte, sein Gehirn war scheinbar noch nicht ganz wieder da, sodass er ebenfalls verwirrt war. "Na Ga- chan~ Mehr wie meinen Namen hab ich schon erwartet!" lachte die Stimme am anderen Ende und verleitete Gackt dazu, die Augen zu weiten. Er hatte also noch die Frechheit, nach allem, was er getan hatte, etwas zu verlangen!? Gackt öffnete gerade den Mund um etwas zu sagen, da sprach Hyde auch schon weiter: "Hat es dir die Sprache verschlagen? Kann ich verstehen. Hör mal, ich wollte mich bei dir entschuldigen, dafür, dass ich mich nach dem Dreh nicht mehr gemeldet habe, aber mein Management hat mir ganz plötzlich diese Tour offenbart und ich war so überrumpelt davon, dass ich einfach zugestimmt habe!" Dem braunhaarigen stand der Mund weit offen. Was bildete sich Hyde eigentlich ein? Glaubte er, mit einer einfachen Entschuldigung wären die letzten Monate abgetan? Gackt wusste nicht ob er weinen, oder lachen sollte. „Haido ich-!“ "Es tut mir wirklich leid! Ich hätte dir zumindest Bescheid sagen sollen! Ich bin so ein Idiot!" unterbrach der kleiner Sänger Gackt und dieser schloss die Augen. Ja das war er. Ein egoistischer Idiot, der nicht sah, was er dem Braunhaarigen antat. "Jedenfalls… ich wollte meinen damaligen Fehler nicht wiederholen, deshalb hab ich angerufen. Ich wollte dir nur sagen, dass ich meine Tour um weitere drei Wochen verlängere!" Hyde klang so glücklich, so unbeschwert und genau dies versetzte Gackt einen gewaltigen Stich in sein Herz. „Ich… ich hab es schon durch das Radio mitbekommen… Deine Tour scheint sehr… erfolgreich zu sein…“ murmelte Gackt und verfluchte sich dafür, dass seine Stimme im Augenblick so verdammt kratzig klang. Hyde blieb dies natürlich nicht verborgen. "Ist alles in Ordnung mit dir? Du hast dich doch nicht etwa schon wieder überarbeitet!?" Irrte Gackt sich, oder klang der ältere besorgt? Er schüttelte innerlich den Kopf. „Nein hab ich nicht… Ich bin nur Erkältet und-!“ "Erkältet? Ah und ich dachte schon! Dann ist ja gut!" Gackt riss die Augen auf. War da tatsächlich Erleichterung in der Stimme des anderen? Kümmerte es ihn wirklich so wenig, was mit Gackt war? „Haido… Ich…“ fing Gackt an, doch von der anderen Seite der Leitung kam plötzlich nur ein Tuten. Verdutzt sah Gackt sein Handy an. Hielt es sich wieder an sein Ohr, weil er dachte, sich verhört zu haben, doch das hatte er nicht. Hyde hatte einfach aufgelegt! Mit zitternder Hand ließ er das Handy fallen, welches auf das Bett knallte und dort liegen blieb. Sein Herz tat ihm dermaßen weh, dass er gar nicht bemerkte, wie ihm Tränen über die Wange liefen. Plötzlich klingelte sein Handy erneut und ein Hoffnungsschimmer machte sich in seinem Herzen breit. Mit freudiger Erwartung nahm er das Handy wieder an sich, doch diesmal sah er auf das Display. *Miyavi ruft an* stand dort und Gackt schloss die Augen. Er atmete tief ein, wischte sich über die Augen und nahm den Anruf entgegen. „Gackt desu?“ meldete er sich und hörte ein leises Rauschen am anderen Ende. "Gackt? Hör mal, ich stehe vor dem Supermarkt. Wollte einkaufen. Willst du irgendwas Bestimmtes?" fragte Miyavi und Gackt dachte ernsthaft darüber nach. Alkoholisches wäre jetzt nicht schlecht, doch Miyavi würde es ihm nicht kaufen. Nicht, wenn er krank war. Aber so wahrscheinlich auch nicht. "Gackt? Bist du noch dran?" fragte Miyavi. Gackt konnte die Besorgnis in seiner Stimme hören, was ihn seufzen ließ. „Ja ich bin noch dran… Und nein, ich brauch nichts Bestimmtes…“ klärte er den anderen auf, bekam als Antwort erstmal nur schweigen, bevor dann ein leises seufzen erklang. "Alles klar. Ich bin in zwanzig Minuten wieder da!" meinte Miyavi, verabschiedete sich von Gackt und legte auf. Der braunhaarige ließ sich zurück in die Kissen sinken, da er einerseits erschöpft war und andererseits ihn der Schwindel überkam. „Haido…“ flüsterte er und schloss die Augen. Fast sofort fiel er in einen unruhigen Schlaf, der ihm einige Tränen entlockte. „Sch~ Ich denke, Gackt schläft. Sei also bitte leise You!“ ertönte es Minuten später in der stillen Wohnung des bunthaarigen, als genannter zusammen mit You eintrat. Miyavi hatte den anderen auf dem Weg nach Hause angetroffen. You hatte ihn schon fast panisch nach Gackt gefragt, in der Hoffnung, dieser wäre bei Miyavi und er hatte Glück gehabt. Miyavi hatte ihn kurzerhand mitgenommen, aber ihm das Versprechen abringen müssen, sich nicht gleich auf seinen besten Freund zu stürzen, da dieser ja noch Erkältet war. „Wo ist er denn?“ fragte besagter bester Freund Gackts und stellte die Einkaufstüten, die er von Miyavi unten in die Hand gedrückt bekommen hatte, auf die Küchenzeile ab. Miyavi tat es ihm nach, seufzte dann aber und räumte die Einkäufe aus der Tasche, sortierte sie auch gleich ein. „Im Schlafzimmer. Die letzte Tür auf der linken Seite am Ende des Flurs.“ erklärte Miyavi und You nickte langsam. Er drehte sich um, ging in die von Miyavi beschriebene Richtung und klopfte vorsichtig an die Tür. Doch er erhielt keine Antwort. Vorsichtig öffnete er die Tür und trat in das Schlafzimmer, ging zum Bett. Dort sah er seinen besten Freund, bleich, mit geröteten Wangen im Bett liegen, die Decke von seinem Körper gerutscht. „Gacku?“ Besorgt kam er näher, sah plötzlich die Tränenspuren auf den Wangen des anderen. You weitete die Augen. Gackt hatte geweint!? Er setzte sich auf die Bettkante, nachdem er die Decke noch einmal richtig über Gackt gezogen hatte und nahm dann seine Hand, die sich eiskalt und zitternd anfühlte. „Gacku… Es tut mir Leid… Ich hätte nicht so reagieren sollen… Mir war nicht bewusst, wie sehr du leidest wegen… ihm…“ murmelte You. Er hatte von Miyavi erfahren, wie sehr Gackt unter der Liebe zu dem kleinen Sänger Hyde litt. Wie sehr es an ihm nagte, dass Hyde einfach so gegangen war. Wie sehr es ihn verletzte, dass Hyde sich nach dem Moon Child Dreh nicht mehr gemeldet hatte und dass dieser seine Tour jetzt auch noch verlängert hatte. You strich seinem besten Freund durch die Haare, bemerkte die erhöhte Temperatur und seufzte. Er nahm den Lappen aus der Schüssel, die auf dem Nachttisch stand und wrang ihn aus, legte ihn auf die verschwitzte Stirn des Sängers. Dann viel sein Blick auf Gackts Handy, das neben der Hand des Sängers auf den Lacken lag. Verdutzt nahm er es an sich und sah, dass Gackt zwei eingegangene und angenommene Anrufe hatte. Der letzte war von Miyavi, was You nicht verwunderte. Doch der erste Anruf bereitete ihm Sorgen. Er war von Hyde. Kapitel 5: ~Kapitel fünf~ ------------------------- ~Kapitel fünf~ //Doch der erste Anruf bereitete ihm Sorgen. Er war von Hyde.// „Gacku… wieso tust du dir das an…? Was hat er dir getan, dass du weinst…“ seufzte You leise, legte das Handy auf den Nachttisch und setzte sich wieder an die Bettkante, legte Gackt vorsichtig eine Hand an die Stirn und stellte fest, dass das Fieber gesunken war, was ihn erleichtert aufatmen ließ. You fand, dass der brauhaarige sowieso schon viel zu viel durch gemacht hatte. Wieso also quälte sich Gackt auch noch wieder mit Hyde herum? Kam er einfach nicht über ihn hinweg? Wieso war ihm auch nicht aufgefallen, wie sehr sein bester Freund in den älteren verliebt war? You fühlte sich mehr als schuldig, schon allein, weil er nicht wusste, wie er Gackt dabei helfen konnte. Der Sänger wäre zu stur, um Hilfe anzunehmen, dass wusste You aber trotzdem wollte er ihm helfen. Gackt hatte seiner Meinung nach schon zu viel durch gemacht. Viel zu viel. „Wieso kannst du nicht einmal sagen, was dir fehlt… Mit Liebeskummer sollte man doch nicht so leichtfertig umgehen…“ flüsterte You, strich durch die braunen Haare seines Freundes und seufzte noch einmal. „Gacku bitte… Komm das nächste Mal zu mir… Sag mir bitte, was los ist… Ich ertrage es nicht, dich so zu sehen…“ flüsterte er, wischte sich einmal über die Augen. Es tat ihm unwahrscheinlich weh, dass sein Freund nicht zu ihm kam. Dass er all seine Probleme in sich hinein fraß, immer sagte, es sei nichts oder er werde schon selbst damit fertig. Es machte You fertig. „Hai… do…“ Dieses geflüsterte Wort ließ ihn aus seinen Gedanken schrecken und zu Gackt sehen, dessen Gesichtszüge sich verspannten. Seine Augen bewegten sich hecktisch unter den geschlossenen Liedern, er warf ab und an den Kopf zur Seite, seine Hand verkrallte sich in die Bettdecke. „Gacku…“ flüsterte You und nahm Gackts Hand, drückte sie leicht und strich mit dem Daumen über den Handrücken um ihm zu zeigen, dass er nicht alleine war. Doch es schien nicht zu helfen. „Haido… nein… Geh nicht…“ flüsterte der braunhaarige Sänger, verzog das Gesicht, leichter Schweiß stand auf seiner Stirn und er wälzte sich leicht zur Seite, streckte die Hand nach irgendetwas aus, was You nicht sehen konnte. Doch You wusste, das Gackt etwas in seinen Träumen sah. Und er wusste auch, dass es Hyde war. Leise seufzte er, nahm das feuchte Tuch aus der Schüssel und wrang ihn aus, tupfte Gackts Stirn damit ab. Leise seufzte der Sänger und öffnete langsam die Augen, sah sich unfokussiert um, bis sein Blick You fixierte, der ihn leicht anlächelte. „Hey Gacku…“ meinte You, strich Gackt durch die weichen, verschwitzten Haare und nickte ihm zu. „You…?“ flüsterte der Sänger leise, da ihm das Sprechen noch etwas weh tat, doch als er sah, das der andere nickte, musste er kurz lächeln. „Was… machst du hier?“ fragte er leise und der braunhaarige schmunzelte. „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Ich hatte Glück, dass ich Miyavi über den Weg gelaufen bin und er mir sagen konnte wo du steckst. Gacku. Warum hast du mir nie etwas gesagt? Warum hast du verschwiegen, dass dich die Sache mit Hyde so runterzieht, dich so belastet? Wir hätten dir doch helfen können, ICH hätte dir doch helfen können!“ murmelte You, sah seinen besten Freund vorwurfsvoll an. Dieser hatte die Augen geschlossen, den Kopf weg gedreht. „Ich… ich komme mir ziemlich mies vor, weißt du?“ murmelte You und brachte Gackt dazu, ihn erstaunt anzusehen. „Wieso denn das!?“ „Weil ich nichts gemerkt habe, weißt du? Schon vor ein paar Stunden hätte mir klar sein sollen, was mit dir los ist. Aber ich habe nichts gemerkt, vermutlich noch mehr Wunden aufgerissen…Und das tut mir echt Leid… Gacku, ich hätte echt etwas merken sollen ich-!“ You brach überrascht ab, als er einen Finger Gackts auf seinen Lippen spürte und sah, wie eben jener Besitzer des Fingers den Kopf schüttelte. „Nein You. Du musst dir keine Vorwürfe machen. Gerade du nicht. Wenn, dann nur ich. Schließlich habe ich nicht einmal den Mund aufgemacht, wenn du gefragt hast… Habe mich verschlossen, dicht gemacht… kein Wort gesagt, obwohl ich so dringend Hilfe brauchte… Wie du vorhin schon sagtest. Mein Stolz…“ murmelte der Braunhaarige Sänger und seufzte tief, hustete aber gleich darauf. You half ihm dabei, sich aufzusetzen, als der Husten nicht abebbte und klopfte ihm leicht auf den Rücken. „Danke…“ keuchte Gackt, doch You wank ab, legte Gackt sanft in die Kissen zurück. „Dafür nicht Gacku… Das würdest du auch tun, also ist das keine große Sache… Es wär auch keine große Sache, wenn du es nicht für mich tun würdest…“ „You…?“ flüsterte Gackt leise, You beugte sich etwas herab um den anderen besser verstehen zu können und sah ihn fragend an. „Halt die Klappe. Du redest wirr…“ murmelte Gackt, woraufhin der andere braunhaarige leise kicherte, bis sich plötzlich die Tür des Schlafzimmers öffnete und Miyavi hereinkam, mit zwei Päckchen und einer Tasse, aus der leichter Dampf aufstieg. „Hab hier deine Medikamente Gacku- nii. Außerdem eine Tasse heiße Milch mit Honig. In Europa, so hat man mir gesagt, wird das oft verwendet für gereizte Stimmbänder, kratzendem Hals und gegen Erkältungen. Auch, damit man besser schlafen kann…“ erklärte der bunthaarige, legte die Medikamente auf den Nachttisch und bedeutete You, Gackt aufzusetzen, was dieser auch tat und langsam reichte Miyavi die Tasse an Gackt weiter, der sie annahm und mit zitternden Händen hielt. Seine Augen waren geschlossen, sein Kopf etwas gesenkt. Miyavi und You sahen sich an. „Stimmt was nicht Gacku?“ fragte You besorgt, doch Gackt schüttelte den Kopf, stoppte plötzlich damit und besann sich scheinbar anders, denn langsam seufzte er, nahm einen Schluck der Milch. „Haido…“ kam es über seine Lippen, woraufhin die anderen beiden leise und synchron seufzten. „Gacku~ Bitte denk nicht an ihn, er-!“ „Er hat vorhin angerufen…“ unterbrach der Megastar den bunthaarigen und dieser hob eine Augenbraue, sah zu You, welcher nickte und auf das Handy am Nachttisch deutete. „Oh! Was… was wollte er denn?“ fragte er zaghaft, sah Gackt mit den Schultern zucken. „Ich… ich weiß nicht so genau… Er hat einfach angerufen, sich dafür entschuldigt, dass er so überstürzt gegangen war und mir wegen der Tour bescheid gegeben…“ murmelte Gackt und nahm einen weiteren Schluck aus der Tasse, die er dann weiterhin anstarrte. Von dem Anruf zu erzählen tat ihm weh, doch er musste es tun, schließlich wollte er sich jetzt helfen lassen. Brauchte einfach Hilfe. Er hörte ein leises seufzen, wusste aber nicht, von wem es kam, da er den Kopf gesenkt hielt, doch plötzlich wurde ihm die Tasse aus den Händen genommen und er in eine sanfte Umarmung gezogen. Anhand der Farben des Stoffes wusste er, dass es Miyavi war. Denn You trug ein braunes Shirt und dies hier war weiß- rot. Er spürte eine Hand, die durch seine Haare strich. „Gacku- nii… Lass dich davon nicht fertig machen… Er ist es absolut nicht wert das du dich für ihn so kaputt machst…“ murmelte Miyavi und hörte ein zustimmendes Gemurmel von You und drückte Gackt etwas fester an sich, da dieser sich an ihn gekrallt hatte. „Er hat sich so… unbekümmert angehört… So fröhlich…“ flüsterte Gackt gegen Miyavis Brust, der ihm daraufhin liebevoll über den Rücken strich. You bedachte dies mit einem seltsamen Blick, schwieg aber. „Ich… ich gönn es ihm ja aber… es tat so weh zu hören, dass er… das er… Wieso merkt er nicht, was er mir antut? Wieso kann er so fröhlich sein? Ich… ich liebe ihn doch…“ flüsterte Gackt und obwohl diese Worte den Gitarristen schmerzten, ließ er sich nichts anmerken. Er wollte Gackt keine Sorgen bereiten, wollte, dass es ihm gut ging und wenn das hieße, dass dieser Hyde liebte. auch, wenn diese Liebe ihn kaputt zu machen schien, er wollte sich dem anderen nicht aufdrängen. „Gacku- nii… Hör auf, an ihn zu denken. Oder rede demnächst mal mit ihm… Sag ihm, was Sache ist, wie du zu ihm stehst…“ Miyavi behagte dies nicht, ganz und gar nicht. Denn eine Abfuhr von Hyde, dessen war sich nicht nur der bunthaarige sicher, könnte der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen brächte und Gackt völlig zerstörte. Und wenn genau dies der Fall sein sollte, so dachte sich Miyavi, würde nicht nur You kommen und ihn auffangen, ihn gar von einem dummen Fehler retten. Kapitel 6: ~Kapitel sechs~ -------------------------- ~Kapitel sechs~ Es freute Miyavi, das sich Gackts Zustand immer weiter verbesserte, zumindest der Körperliche. Vom Seelischen wollte Miyavi nicht anfangen, er wusste, dass es seine Zeit brauchte, bis die Narben auf der Seele seines Freundes verschwanden. Doch Miyavi war froh, dass Gackt alles versuchte, um den kleinen Sänger zu vergessen. Und scheinbar hatte er damit auch Erfolg. Denn er redete nicht einmal über ihn. Allerdings wusste Miyavi nicht, wie es in Gackts Seele aussah, doch der Megastar hatte ihm und You versprochen darüber zu reden, sollte es zu viel werden. Doch Gackt hatte sowieso kaum Zeit an den braunhaarigen Sänger zu denken, da er bis zum Hals in Arbeit steckte. Er bereitete neue Songs vor, plante ein neues Album und ebenso eine Tour durch ganz Japan. Und genau deshalb stand Gackt heute mit seinem gesamten JOB im Studio, plante Songs und Choreographie mit ihnen ein. „Nein, nein, nein!“ schallte Gackts Stimme leicht gereizt durch das Studio. Tadelnd sah er You und Chacha an, die ihn seinerseits schon etwas genervt ansahen. „Was denn jetzt? Gacku, die Choreo war gut so wie sie ist!“ meinte You, doch sein bester Freund schüttelte den Kopf. „You. Meine Choreographie, und unweigerlich auch eure hat nicht gut, sondern perfekt zu sein! Das wisst ihr doch! Das seid ihr von mir gewohnt und das könnt ihr auch!“ erklärte Gackt, fuhr sich durch die Haare und erntete ein genervtes Stöhnen seines langjährigen besten Freundes und ein leichtes Nicken des Bandältesten. „Gacku~ Wir sind schon seid fünf Uhr hier! Hab erbarmen mit uns! Wir haben morgen noch ein Fotoshooting um sieben und wir haben jetzt schon elf! Wann sollen wir schlafen!? Wir müssen alle in verschiedene Richtungen und nicht jeder hat ein Auto! Und die Busse fahren auch nicht mehr um die Zeit!“ klagte Chacha und stellte seine Gitarre ab, stützte sich leicht darauf. Der Sänger wandte sich ihm zu, sah ihn lange an, bevor er seufzte, das Mikro wieder in den Ständer steckte und sie hinaus winkte. Er hörte die anderen Jubeln, ihre Instrumente verstauen und leise seufzen. „Konban wa Gackt!“ riefen die anderen, verbeugten sich kurz und nach einem brummen seitens Gackt, was ihnen ein grinsen ins Gesicht trieb, verschwanden alle. Bis auf You. Dieser Schritt langsam zu Gackt, der noch immer auf seine Notenblätter sah und legte ihm eine Hand auf die Schulter. You spürte deutlich, wie Gackt sich anspannte und leicht zusammen zuckte, doch der braunhaarige Sänger drehte sich nicht um. „Was ist los You? Willst du nicht nach Hause? Du musst schließlich früh aufstehen!“ fragte er stattdessen und You schmunzelte. „Das gleiche könnte ich dich auch fragen. Schließlich hast du noch Belle und Mai zu Hause die auf dich warten!“ kicherte er und sah Gackt den Kopf schütteln und leise seufzen. Dann drehte er sich doch zu You um, um ihm in die Augen sehen zu können. „Ich habe der Nachbarin die beiden gegeben, weil ich ja kaum noch zu Hause bin. Wenn wieder etwas Ruhe eingekehrt ist, werde ich die beiden wieder abholen. Sonst würden sie ja elendig verhungern, und das möchte ich nicht.“ erklärte er und zuckte mit den Schultern. You lächelte leicht. „Okay. Hast du dann Lust, noch etwas mit mir essen zu gehen? Ich sterbe vor Hunger!“ You legte sich spielerisch die Hand an die Stirn und es hätte Gackt nicht gewundert, wenn You in Ohnmacht gefallen wäre. Belustigt schüttelte er den Kopf. „Spinner. Allerdings hab ich keinen Hunger. Du musst wohl alleine gehen.“ meinte er, sah seinen besten Freund entschuldigend an. Dieser verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Jaja. Schon gut. Aber mach nicht zu lange, verstanden? Und… wenn was ist, Gacku, ruf an!“ ermahnte You ihn, und Gackt schloss müde die Augen und nickte. Damit schickte er You in den Feierabend, was dieser mit einem Lachen zur Kenntnis nahm und langsam das Studio verließ. Nach wenigen Minuten war Gackt alleine. Kein Geräusch war zu hören, außer seinem eigenen Atem. Das einzige, was mit ihm in diesem Studio war, war das Licht, welches noch eingeschaltet war. Ein leises seufzen entkam seinen Lippen, ehe er die Augen öffnete, das Mikrophon vor sich ansah. Nun war er alleine und fast augenblicklich nahm Hyde wieder den Platz in seinen Gedanken ein und schien ihm sein Herz zu zerdrücken. „Haido…“ hauchte er fast lautlos und schluckte. Wann würde der Schmerz endlich vergehen? Wann würde die Liebe zu dem kleinen Sänger verschwinden? Wann schaffte Gackt es endlich, über ihn hinweg zu kommen? So viele Fragen schwirrten in seinem Kopf herum, doch es war ihm unmöglich, eine Antwort darauf zu finden. Er verließ den kleinen Raum, ging in den etwas größeren Raum, in dem sein Klavier stand und setzte sich daran, legte die Finger an die Tasten. Er zögerte kurz, doch dann fing er an zu spielen. „Samayou kotoba wo utsumuite sagashiteta Itsukaraka, anata wo omoide ni shite shimatta ne... Nagasu namida no imi sae wakarazu Marude kanashimi wo arai nagasu youni Ima mo hitomi no naka, utsutteiru no wa nanimo kawaranai Kimi dake wo... Saigo ni kita kotoba dake ga mune ni tori nokosareta youni Kono omoi todoke, kimi no moto e Kanashimi wo merodii- ni nosete“ sang er leise, die Anfänge eines neuen Songs im Kopf. Und immer zu Hydes Bild im Kopf. Sein Lachendes Gesicht, seine vor Sorge gezeichneten Augen, sein glattes braunes Haar, seine Stimme, die Gackt immer bis unter die Haut ging. Diese ganzen Dinge schwirrten in seinem Kopf umher, als er den Song spielte. Seine Gefühle hinein legte. Seine Gefühle, die nur Hyde allein gehörten. Leise seufzte er, beendet das Klavierspiel und seinen Gesang und stand schließlich auf. Es brachte ihm nichts, wenn er noch länger hier blieb. Langsam stand er auf, ging zum Ausgang des Studios und schaltete das Licht aus. Er wusste, er war nicht alleine gewesen, doch im Vorraum hielt sich sowieso keiner mehr auf, also verließ er langsam das Gebäude, seufzte schwer. Er trat den Weg nach Hause an, da ihm seine Haustiere einfielen. Belle und Mei. Sein Hund und seine Katze, die ihm durch schwere Zeiten halfen. Ein Lächeln huschte über Gackts Gesicht, als er daran dachte, wie die zwei immer zu ihm kamen, wenn er Trost brauchte. Sie waren immer für ihn da und er für sie, sofern er mal nicht außer Landes war. Tief atmete er ein, streckte sich dabei um seinen Körper mal entspannen zu lassen. Den Kopf legte er in den Nacken, die Augen geschlossen. Kühler Nachtwind kam ihm entgegen, strich sanft über seine Haut. Es fühlte sich angenehm an. Gackt genoss die Stille, die um ihn herrschte und so seltsam dies auch klang, sie half ihm, Hyde zu vergessen. Sie verjagte alle Gedanken an ihn. Tief und befreit atmete er aus, öffnete die Augen und starrte in den wolkenlosen Nachthimmel. Es war selten, dass man in Tokio die Sterne sehen konnte und gerade deshalb genoss Gackt es. Genauso wie er den Mond liebte, doch der zeigte sich heute Nacht gar nicht. Plötzlich jedoch fröstelte Gackt und ließ die Arme sinken. Es kam nicht von dem Wind, dass er fröstelte. dass wusste Gackt. Und von der einen auf die andere Sekunde wusste er wieso, doch da war es schon zu spät. Grob wurde er von Unbekannten in eine dunkle Gasse gezerrt, bekam den ersten Schlag ab. Kapitel 7: ~Kapitel sieben~ --------------------------- ~Kapitel sieben~ Überrascht keuchte der braunhaarige Sänger auf, war unfähig den zweiten Schlag zu parieren, da er noch viel zu überrascht war. Das Resultat davon war, dass er schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden machte, auf den er durch den Schlag viel. Und schon landete der nächste Schlag in seinem Gesicht, doch den darauffolgenden konnte er dann doch abwehren, indem er die auf ihn niedersausende Faust packte und zur Seite schob und nun seinerseits mit der Faust ausholte. Er hörte ein knackendes Geräusch, als seine geballte Hand auf wiederstand traf und lächelte siegessicher. Man ließ von ihm ab und er wollte sich aufrichten, doch man ließ ihn nicht. Weitere Unbekannte packten seine Arme, hielten ihn auf dem Boden. „Was soll das!? Lasst mich los!“ rief Gackt, versuchte sich zu winden, sich loszureißen, doch zu allem Überfluss schienen die Unbekannten Stärker zu sein als er. Er wusste gar nicht, was genau hier eigentlich passierte, doch er wusste, er musste sich irgendwie befreien. Die Frage war nur wie, wenn er an beiden Armen und Beinen festgehalten wurde? Plötzlich spürte er einen harten Tritt in seinen Magen, der ihn aufkeuchen ließ, dann einen Tritt in die Seite. auch wenn Gackt hart im nehmen war, so hatten es diese Tritte doch in sich. Keiner seiner Angreifer sprach ein Wort, sie hielten ihn nur fest, schlugen und traten auf ihn ein. Der Sänger versuchte so gut es ihm möglich war, den Tritten auszuweichen, doch es viel ihm sichtlich schwer. Schon allein, weil er nur seinen Kopf bewegen konnte und das auch nur zur Seite. Und so ließ er ihn auch, kniff die Augen zusammen, biss sich auf die Lippe. Plötzlich jedoch spürte er, wie sich einer auf seinen Schoß setzte und sein schwarzes Shirt nach oben schob. Er riss die Augen auf, sein Kopf schnellte wieder nach vorne, ein leises keuchen entwich seinen Lippen, als man ihm über die Brustwarzen strich. „Was meint ihr… Ist Camui Gackt eine Sünde wert?“ kicherte der, der auf Gackt saß und der Sänger konnte sehen, wie er sich über die Lippen leckte. Ihm wurde übel. Er zerrte an seinen Armen, um sie frei zu bekommen, doch der Griff der anderen war feste. Zu feste, denn Gackt spürte seine Finger kribbeln, wie sie langsam kälter wurden. „Verdammt noch mal! Lasst mich los! Was soll der Scheiß!? Sucht euch ein anderes- Hmpf!“ Gackt riss entsetzt die Augen auf, als er die rauen Lippen auf seinen spürte, die sich grob und besitzergreifend auf seine legten, sie schmerzhaft massierten. Das Herz des Sängers schlug ihm bis zum Hals, er kniff die Augen zu, als ebenfalls raue Hände über seine Brust strichen, grob und intensiv darüber strichen. Sein gesamter Körper spannte sich an, er wollte nur noch hier weg, weswegen er noch einmal versuchte, sich zu befreien. Doch es blieb erfolglos, diese Kerle waren einfach stärker als er. Mit zunehmender Übelkeit spürte Gackt, wie die Zunge des auf ihm sitzenden über seine Lippen strich, doch Gackt verweigerte ihm beharrlich den Zutritt in seinen Mund. Dem Unbekannten schien diese Tatsache nicht zu stören, denn er löste sich von den Lippen des braunhaarigen, wanderte mit den Küssen weiter nach unten, den Hals entlang und knabberte gelegentlich an diesem, seine Zunge zog eine feuchte Spur mit sich. „L- Lass das! Hör auf damit! Finger weg!“ knurrte er, doch die anderen quittierten dies nur mit einem gehässigen Lachen, die Zunge wanderte tiefer, platzierte sich an den frei gelegten Brustwarzen, umspielte sie, was Gackt ein unweigerliches keuchen entlockte. „Hör auf damit! Was soll der Scheiß!? Lass das!“ knurrte er, wandte sich unter den Berührungen, doch kassierte er dafür nur eine saftige Ohrfeige, die ihn erneut aufkeuchen ließ. „Ja, ich glaube, dass ist er!“ kicherte der auf ihm sitzende und strich mit den Händen an den Seiten entlang, kratzte ein wenig an der empfindlichen Haut herum. Gackt verspannte sich augenblicklich, kniff die Augen zusammen. Wieso passierte ihm das eigentlich? Hatte er nicht schon genug gelitten? Die Küsse wanderten tiefer, bis hin zu seinem Bauchnabel, der mit der Zunge umspielt wurde. Gackt erschauderte, seine Augen brannten, doch er verhinderte mit aller Kraft, dass die Tränen über seine Wangen liefen. Diese Genugtuung wollte er den anderen nicht geben, auch, wenn er gerne geweint hätte. Es war das erste Mal, dass er bewusst weinen wollte. Selbst damals, als er die Abfuhr von Hyde bekommen hatte, hatte er nicht weinen wollen, obwohl die Tränen in seinen Augen gebrannt hatten. „Gackt hat einen sehr attraktiven Körper… wahrlich sehr muskulös…“ kicherte sein Gegenüber, zupfte am Bund der engen Lederhose, bevor die Hände zum Knopf der Hose wanderten, diesen öffneten und langsam den Reißverschluss nach unten zog. Die braunen Augen des Sängers weiteten sich unmerklich, als die Hand in seine Hose fuhr, ebenso in seine Shorts und über seinen Schritt fuhr. „L- Lass das! Das kannst du nicht tun! H- Hör auf! Fass mich nicht an! Du kannst doch nicht- Hng!“ Gackt schloss gequält die Augen, bog den Rücken leicht durch, als die Hand sein Glied fest umschloss, daran rieb. „Nein...wehe...lass das...ich will nicht...“ flüsterte er leise, sein Atem kam ihm zittrig über die Lippen. Er spürte die Hände, wie sie noch einmal über seine Seiten strichen, an dem Bund seiner Hose hielten und diesen packten, wie ihm die Hose mitsamt Shorts langsam, Stück für Stück herunter gezogen wurde. Hämisches Gelächter folgte, doch plötzlich ließ man von ihm ab, Gackt vernahm einen entsetzten und vor Schmerz getränkten Aufschrei. Doch er schaffte es nicht, seine Augen zu öffnen, hielt sie weiterhin geschlossen und blieb auch weiterhin liegen, als die anderen beiden ihn losließen und scheinbar auf eine andere Person zuliefen. Und wieder ertönten laute Schmerzensschreie, ein wütendes auf knurren und Gackt spürte plötzlich die Anwesenheit einer Person, die ihm sehr vertraut vorkam. „Gacku- nii? Geht’s dir gut?“ Gacku- nii… So nannte ihn nur eine Person. Eine Person, die die letzten Tage mehr für ihn da war, als sonst einer. Der ihm mehr geholfen hatte, als er sich selbst. „M- Miya…vi?“ krächzte er leise, sein Hals tat ihm weh, obwohl er nicht einmal geschrien hatte. Langsam öffnete er die Augen, sah die verschwommene Gestalt des Gitarristen über sich gebeugt, ein besorgter Ausdruck in seinem Gesicht. Dann lächelte er sanft und etwas unsicher. „Hey Gacku… Ist alles in Ordnung mir dir?“ Langsam und vorsichtig half der bunthaarige dem älteren, sich aufzusetzen, zog ihm das Shirt wieder in die richtige Position und half ihm auch, die Hose wieder richtig an zu ziehen. Plötzlich hörte er erneut einen Aufschrei und sah zum Eingang der Gasse, sah dort Sugizo stehen, der einen der Typen zu Boden warf, wo dieser auch liegen blieb. Langsam drehte sich Sugizo zu den beiden JRockern um, die noch immer auf dem Boden saßen, Gackt am zittern. „Geht es dir gut? Sind wir noch rechtzeitig gekommen?“ fragte er, näherte sich den beiden vorsichtig und kniete sich zu ihnen, sah, das Gackt sich an Miyavi klammerte, der ihn vorsichtig umarmt hatte. Miyavi nickte für Gackt, da dieser nicht antworten würde. Sanft strich er ihm über den Rücken, murmelte immer wieder leise, beruhigende Worte zu ihm, um ihn zu beruhigen. „Komm Gacku- nii… Ich bring dich zu mir…“ Miyavi stand langsam mit Gackt auf, hielt ihn weiterhin fest und nickte Sugizo zu, der sein Handy hervor geholt hatte und anscheinend mit ihren verabredeten Freunden sprach, das Treffen absagte. „Miyavi. Lass mich bitte mitkommen. Dann wäre mir wohler zu Mute…“ meinte Sugizo, als er das Handy wegsteckte und zum angesprochenen sah, der leicht nickte, Gackt noch immer über den Rücken strich. Gemeinsam gingen sie los, Richtung Miyavis Haus. Kapitel 8: ~Kapitel acht~ ------------------------- ~Kapitel acht~ „Hier.“ Miyavi reichte Gackt die Tasse Tee, die er gekocht hatte, nachdem er und Gackt die Wohnung betreten hatten. Sugizo hatte sie noch bis zur Haustür begleitet, dann war er gegangen, um den anderen einen Grund zu nennen, warum Miyavi nicht dabei sein konnte. Der braunhaarige Sänger nahm die Tasse mit zitternden Fingern an sich, doch anstatt daraus zu trinken, starte er die schwarze Flüssigkeit an, betrachtete sein Spiegelbild. Miyavi seufzte und setzte sich neben ihn, betrachtete die zitternde Gestalt neben sich sorgenvoll. Geschwind griff er neben sich zu der dünnen Wolldecke, die immer zusammen gefaltet und griffbereit auf seinem Sofa lag und faltete sie auseinander, legte sie Gackt um die Schultern, der daraufhin den Kopf hob und Miyavi schweigend ansah. Und dem quirligen Sänger tat es ihm Herzen weh, Gackts vor Schmerz gekennzeichneten Augen zu sehen. Diese Augen sollten wieder strahlen und zwar so, dass sie wirklich jedes Herz zum Schmelzen bringen können. So wie damals. Vor der Sache mit Hyde. Es war zum Haare raufen. Wusste Hyde eigentlich, was er Gackt da antat? Machte er sich überhaupt Gedanken um Gackt? Miyavi seufzte, als ihm klar wurde, dass er keine Antwort erhalten würde. „Willst du… willst du duschen gehen?“ fragte Miyavi vorsichtig, sah Gackt langsam nicken. Miyavi lächelte und stand auf, zog Gackt mit sich und stellte die Teetasse, die er dem älteren abgenommen hatte, auf den Wohnzimmertisch und führte Gackt den Flur entlang, hinein ins Badezimmer. „Bedien dich ruhig. Du weißt ja, wo alles steht. Ich hab bestimmt noch ein paar Sachen, die dir passen könnten… Warte kurz!“ Miyavi lächelte ihm noch einmal aufmunternd zu, dann verließ er das Badezimmer und verschwand in seinem Schlafzimmer, nur um gleich darauf mit einer Jogginghose und einem weiten T- Shirt wieder zu kommen. Er klopfte an die geschlossene Tür und trat dann ein. „Gacku- nii? Ich hab dir ein paar Schlafsachen mitgebracht. Ich habe gedacht, dass du heute bei mir-!“ Miyavi stoppte abrupt, als er seinen Kopf gehoben und die Situation erfasst hatte. Vor ihm stand Gackt. Aber nicht irgendwie. Sondern nackt, wie ihn Gott erschaffen hatte. Miyavi blieb bei diesem Anblick die Spucke weg, hatte er sich doch oft vorgestellt, wie der Mann seiner Träume nackt aussah. Und nun stand er hier, mit dem Rücken zu Miyavi. Allerdings hatte Gackt Miyavi gehört und sich langsam umgedreht. Nun sah Miyavi auch den Oberkörper des anderen, sah die Kratz und Bissspuren auf der blassen Haut, die violetten Abdrücke, die von den Tritten und Schlägen stammten. Beide schwiegen, sahen sich nur an. Langsam ging Miyavi auf den Megastar zu, blieb vor ihm stehen. Unsicher hob er die Hand, legte sie an eine der Kratzwunden, strich darüber. Er sah, das Gackt eine Gänsehaut bekam, spürte das Herz des Sängers höher schlagen. Langsam hob er den Blick, sah Gackt in die braunen Augen, in denen sich nun neben dem Schmerz auch Unsicherheit spiegelten. Miyavis Herz schlug schneller, schmerzhafter gegen seinen Brustkorp, als ihm klar wurde, dass dieses Herz, welches in Gackts Brust schlug, nicht für ihn schlug. Aber diese Nähe, diese braunen Augen raubten dem jüngeren den Verstand, seine Hand zitterte, als sie die Kratzspur nachfuhr. „Miy… avi…?“ Deutliche Unsicherheit spiegelte sich in der leisen, fast geflüsterten Stimme des Sängers wieder, was Miyavis Herz noch schneller schlagen ließ. „Sch~“ machte Miyavi nur, lächelte Gackt an und beugte sich zu ihm, Zentimeter um Zentimeter kam er diesen für ihn sündigen Lippen näher und legte seine schließlich auf Gackts, verharrte im ersten Moment so, da Gackt wie erstarrt schien. Doch Miyavi spürte, wie der braunhaarige sich langsam entspannte, sodass er den Kuss fortsetzen konnte, seine Lippen nun sanft mit denen von Gackt massierte und zu seiner größten Freude erwiderte Gackt den Kuss, anfangs noch zögerlich, doch immer mutiger werdend. Miyavi legte seine Hand an Gackts Wange, strich darüber, spürte, wie Gackt die Augen schloss. „Miyavi… wir sollten nicht… Ich will dich nicht ausnutzen…“ hauchte Gackt leise, als sie den Kuss gelöst hatten, doch Miyavi lächelte nur und strich ihm weiterhin über die Wange. Sanft legte Gackt seine Hand auf die Miyavis, umschloss sie mit seiner. „Ist schon okay Gacku- nii… ich weiß, dass du das brauchst… Ich weiß, wie es um dein Herz steht. Ich weiß, welche Qualen du erleidest. Ich weiß, was Hyde dir antut… Du kannst es nicht vor mir verbergen…“ Er entzog sich Gackts Hand, nahm sie stattdessen in seine und zog sie zu sich, sodass er den Unterarm des Sängers sehen konnte, auf dem er abermals frische Narben sehen konnte. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Gackt den Kopf senkte, zitterte, als ob er die Tränen zurück halten müsste. Miyavi zog den verletzten Sänger ohne jedes Wort in seine Arme, strich ihm über den Rücken, spürte, wie Gackt die Umarmung erwiderte, leise weinte. Miyavi wollte nicht, dass er weinte. Hyde war keiner dieser Tränen wert. Überhaupt gab es keinen Menschen, der es wert war, Gackts Tränen wert war. Niemanden. „Sch sch~ Gacku… Nicht weinen… zeig ihm nicht, wie sehr er dir weh tut… Lass es ihn nicht wissen!“ flüsterte er beruhigend, drückte ihn fester an sich. „Wie… wie soll er es denn wissen? Er… er ist doch nicht da…“ schluchzte Gackt leise. Und genau das war das Problem für Gackt. Hyde war nicht da, um zu sehen, was er mit dem einst starken Megastar anstellte. Dabei sollte er sehen, wie es Gackt ging, wie sehr er unter der Abwesenheit des kleineren litt. „Wenn du weiterhin weinst, wird er es irgendwann wissen… Er wird ja wieder kommen… In ein paar Tagen ist er wieder da… Gacku… Lass mich dir helfen… Ich will dir helfen den Schmerz zu vergessen. Loszulassen. Aber dafür musst du mich dir helfen lassen…“ murmelte Miyavi, drückte Gackt etwas von sich, hob sein Kinn an und sah ihm in die Augen. Gackt sah in Miyavis Augen die Ehrlichkeit aufblitzen, den Aufrichtigen Wunsch, ihm zu helfen. Sollte er es zulassen? Käme das nicht einer Ausnutzung gleich? Aber Miyavi wollte ihm schließlich helfen, also war es doch in Ordnung? Gackt schluckte, schloss die Augen. Miyavi nahm das als ein Ja, als eine Bestätigung der angenommenen Hilfe entgegen. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Züge, bevor er erneut die letzten Millimeter überbrückte und Gackt in einen Kuss zog, der von beiden Seiten erwidert wurde. Miyavi spürte Glücksgefühle in sich aufwallen, die seinen gesamten Körper durchfluteten. Sanft löste er sich von Gackt, sah ihn für einige Sekunden an, dann nahm er seine Hand und zog ihn zu seinem Schlafzimmer, warf ihn auf das weiche Bett und zog sich selbst das T- Shirt aus, kletterte zu dem im Bett liegenden und verwickelte sie beide erneut in einen Kuss. Miyavi bemerkte mit großer Freude, wie Gackt ihm die Arme um den Nacken legte, ihn so weiter an sich drückte. Miyavi freute das sehr und so zog er mit den küssen immer weiter nach unten, knabberte an dem Hals des älteren, sodass dieser den Kopf zurück legte. „Ich werde dir helfen… zu vergessen… was gerade war… ich werde dir den Schmutz nehmen Gacku- nii… ich werde dir zeigen… das Liebe auch heilend sein kann…“ hauchte Miyavi zwischen den Küssen, strich zusätzlich mit den Händen über die Brust des unter ihm liegenden, was genau diesen zum stöhnen brachte. Kehlig kam dieses Geräusch über die leicht geöffneten Lippen Gackts, seine Hände krallten sich in Miyavis Rücken, sodass süßer Schmerz durch eben jenen fuhr. „Miya… wir sollten nicht… ich will dich nicht…“ „Sch~ Ich sagte doch schon, dass es okay ist… Entspann dich…“ Miyavi beugte sich wieder nach vorne, sah Gackt kurz in die Augen, bevor er die Lippen des Sängers wieder in Beschlag nahm. Sanft massierte er sie mit seinen, bat um Einlass, als er mit seiner Zunge gegen die Lippen stupste und bekam diesen auch nach kurzem Zögern. Vorsichtig wagte sich Miyavis Zunge in die Mundhöhle, spielte mit Gackts Zunge und nach wenigen Sekunden wurde aus dem zaghaften Kuss ein leidenschaftlicher. Währenddessen waren Gackts Hände von den Schultern des Gitarristen gerutscht, strichen nun über die Brust Miyavis, bis sie an der Hose zum liegen kamen und dort den Knopf, mitsamt Reißverschluss öffneten. Miyavi keuchte auf, unterbrach den Kuss, als er spürte, wie Gackt ihm langsam die Hose mitsamt Shorts herab zog und sein bereits erregtes Glied preisgab. Unsichere braune Augen trafen Miyavis, schwerer Atem glitt über die feuchten roten Lippen. „Das ist… dein erstes Mal mit einem… Mann, hab ich… Recht?“ keuchte Miyavi, dem die Hitze seines Körpers zu schaffen machte. Er brauchte Erlösung und zwar sofort! Doch Gackt zu liebe hielt er sich zurück. Er wollte ihm nicht weh tun. Das Nicken des anderen bestätigte seinen Verdacht und so zögerte er. Doch der Blick aus den braunen Augen wurde sicherer und ein erneutes, diesmal zögerndes Nicken bestärkte ihn. Miyavi atmete tief ein, beugte sich herab und küsste Gackt noch einmal, während er begann, in ihn einzudringen. Er hielt allerdings inne, als Gackt das Gesicht verzog und gequält stöhnte. Miyavi ließ sich und Gackt Zeit, sich daran zu gewöhnen, bewegte sich erst wieder, als sich Gackts Gesicht entspannte, die Arme sich um Miyavis Nacken legten und Gackt stöhnend nickte. Kapitel 9: ~Kapitel neun~ ------------------------- ~Kapitel neun~ Nachdenklich starrte der braunhaarige Sänger an die Decke. Strich eher abwesend durch die bunt gefärbten Haare Miyavis, der neben ihm lag und zu schlafen schien. Gackt konnte es ihm nicht verübeln. Dieser Akt war auch sehr anstrengend gewesen. Und Gackt dankte es Miyavi, dass er ihn nicht vorbereitet hatte. Auch wenn die Schmerzen stark gewesen waren, sie lenkten ihn von seiner inneren Leere ab, zeigten ihm, dass er noch lebte. Und trotz allem nagte das schlechte Gewissen an ihm. Er hatte nun endlich begriffen, warum Miyavi ihm ständig half, warum er dies alles tat. Miyavi liebte ihn. Und er, Gackt hatte es nie bemerkt. Hatte es unter seinem Liebeskummer nie auch nur für möglich gehalten das diese Möglichkeit bestand. Gackt fühlte sich einfach nur schlecht. Er hatte Miyavi nicht ausnutzen wollen, hatte seine Gefühle nicht verletzen wollen. „Kuso…“ flüsterte er und sah zu Miyavi, der noch immer friedlich schlief. So entspannt sah der Gitarrist richtig niedlich aus. Gackt wurde rot, sah wieder zu der Decke. Für ihn war Miyavi immer ein sehr guter Freund gewesen, auf den er sich immer verlassen konnte. Nun wusste Gackt auch wieso das so war. Allerdings drängte sich ihm die Frage auf, wie lange die Gefühle des Gitarristen schon so für ihn waren. Denn Miyavi war immer da gewesen. „Wieso ist es nur so kompliziert…?“ murmelte er und richtete sich auf, verzog das Gesicht, als ein stechender Schmerz durch seinen Unterleib fuhr, doch mehrmals tiefes einatmen half ihm dabei, den Schmerz zu lindern. Langsam stand er auf, zog sich etwas umständlich eine Boxershorts von Miyavi an, da dieser es ihm noch erlaubt hatte, darüber ein T- Shirt und verließ langsam und leise das Schlafzimmer, steuerte die Küche an. Dort angekommen sah er sich kurz um, bevor er sich anschickte ein Frühstück für Miyavi zu zubereiten. Er bereitete Reis im Reiskocher zu, briet den Fisch in der Pfanne und stellte verschiedene Schüsseln auf ein Tablett. Er wollte Miyavi ein traditionelles Frühstück zubereiten. Glücklicherweise hatte Miyavi alles dazu da, sodass Gackt keinerlei Probleme damit hatte, es zuzubereiten. Schnell fand sich der Reis in einer Schüssel wieder, ebenso die zubereitete Miso Suppe, der Fisch, das gebratene Tofu, Natto, ein rohes Ei und zusätzliches gegorenes Gemüse fanden ihren Platz. Zufrieden legte Gackt den Löffel für die Suppe neben die Schüssel und die Stäbchen neben den Teller mit dem Tofu. Er stellte fest, dass er den grünen Tee vergessen hatte und schallte sich innerlich selbst dafür. Er setzte heißes Wasser auf und wartete, bis es fertig war. In der Zwischenzeit räumte er die Küche auf, da er sie ja so hinterlassen hatte. Und er wollte Miyavi nicht noch mehr Arbeit machen. Nicht nach allem, was er für ihn getan hatte. Das Pfeifen des Wasserkochers riss ihn aus seinen Gedanken und schnell schaltete er das Gerät aus, lauschte in die darauf folgende Stimme und atmete erleichtert aus. Miyavi war wohl nicht aufgewacht. Und das sollte er auch noch nicht. Gackt wollte ihn überraschen. Schnell goss er das Wasser in eine Tasse mit den grünen Blättern und wartete einige Minuten, bis er genau diese heraus holte. Vorsichtig hob er das Tablett auf, ging damit aus der Küche. Er war gerade im Flur angekommen, als es an der Haustür klingelte und kurz darauf klopfte. Genervt marschierte Gackt notgedrungen mit dem Tablett zur Tür und öffnete etwas umständlich die Tür. „Hier bei Ishiha-!“ fing er an, brach aber ab, als er die Person erkannte, die vor ihm stand. Braune, schulterlange Haare, schwarze Jacke, ebenso schwarzes Shirt, schwarze Hose und braune Stiefel. Gackt schluckte, als er sich die Statur des anderen genauer ansah, schließlich zu dessen Gesicht ankam. Seine Augen weiteten sich. „Ha-!“ fing er an, wurde aber unterbrochen, als die Person sich an ihn schmiss, ihn umarmte, sodass Gackt das Tablett fallen ließ, welches scheppernd zu Boden fiel und die Schüsseln dazu veranlasste, sich splitternd im Flur zu verteilen. Suppe und Tee flossen um seine nackten Füße, Das Ein war aufgeplatzt und lag nun mitten um Flur. Doch Gackt realisierte es kaum, selbst die Umarmung des anderen ließ ihn scheinbar kalt. Das einzige, was ihn beschäftigte, war ER. „Ohayo Ga- chan! Na? Hast du mich vermisst?“ lachte die Person, die Gackt noch immer umarmte. Es war Hyde. Er hatte seine Tour beenden können, war dann geradewegs nach Japan geflogen um seine Freunde zu sehen. Es hatte ihn verwundert, dass You ihm gegenüber eher abwesend und kalt gegenüber trat, doch er hatte sich nicht weiter darum gekümmert, sich nach Gackt erkundigt. Chacha, der von der ganzen Misere ja nichts wusste, hatte ihm gesagt, das Gackt bei Miyavi war, da es dem Sänger offenbar nicht gut ging, hatte Miyavi ihnen gestern Nacht noch bescheid gegeben wegen dem Fotoshooting, welches in Folge dessen abgesagt wurde. Hyde hatte sich bedankt und war dann abgerauscht, zu Miyavis Wohnung gefahren. Es hatte ihn schon gewundert, warum Gackt ausgerechnet bei Miyavi war, doch er hatte sich keine weiteren Gedanken gemacht, einfach geklingelt und war froh gewesen, dass Gackt ihm geöffnet hatte. „Ha… Haido…“ hauchte der Sänger fassungslos. Angesprochener löste sich von ihm, sah ihn mit strahlendem Gesicht an, doch es wurde ein wenig ernster, als er Gackts Gesichtsausdruck sah. „Ga- chan? Freust du dich denn nicht, mich zu sehen?“ fragte Hyde nun verwirrt. Doch es war nicht Gackt, der ihm eine Antwort gab. „Nein, dass tut er definitiv nicht. Und ich im Übrigen auch nicht.“ Es war Miyavi, der mit verschränkten Armen im Flur stand, gekleidet in einer Shorts und einem weiten, pinken Shirt. Der Gitarrist war sichtlich wütend. Durch ein lautes scheppern innerhalb seiner Wohnung war der bunthaarige aus dem bis dahin sehr angenehmen Schlaf geschreckt, hatte sich panisch umgesehen, bis er sich nach einigen Sekunden etwas beruhigt hatte und festgestellt hatte, dass es keine weiteren Geräusche dieser Art gab. Er hatte tief eingeatmet und sich nach Gackt umgesehen, der eigentlich neben ihm hatte liegen sollen, doch das tat dieser nicht. Verwundert hatte Miyavi den Kopf schief gelegt und war aufgestanden. Geistesgegenwärtig hatte er sich noch schnell etwas angezogen und war dann aus dem Schlafzimmer gegangen. Doch was er im Flur und ganz besonders im Eingangsbereich gesehen hatte, ließ ihn vor Entsetzen und Wut innehalten. Dort stand Gackt, vor ihm zu Füßen ein Tablett mit zerbrochenen Schüsseln und verstreutem Essen. Miyavi bemerkte milde interessiert, dass es seine guten Schüsseln waren, die nun zerstört auf dem Boden lagen. Doch was sein Interesse noch bei weitem auf sich zog, war die Person, die sich Gackt an den Hals geworfen hatte. Hyde. Bei seinem Anblick kamen ihm all die Momente ins Gedächtnis, die er mit Gackt gehabt hatte, als es diesem schlecht ging und unbändige Wut machte sich in ihm breit. Wie konnte Hyde es wagen, hier aufzukreuzen? Gackt zu umarmen? Diese Frage zu stellen!? Die nun Miyavi für Gackt beantwortete, da er genau wusste, das dieser momentan nicht in der Lage dazu war. Und nun sah Hyde ihn an. „Was meinst du damit?“ fragte Hyde verwirrt, sah von Miyavi zu Gackt und wieder zurück. Miyavi knurrte, ging zu Gackt und berührte vorsichtig seinen Arm, sodass dieser zusammen zuckte und sich zu Miyavi drehte. Behutsam nahm Miyavi Gackts Hand und bugsierte ihn in sein Wohnzimmer, setzte ihn auf die Couch und sich selbst platzierte er neben ihn. Hyde war den beiden verwirrt gefolgt, hatte sich nach einem Wink von Miyavi auf einen der Sessel nieder gelassen. Bevor aber auch nur einer der drei antworten konnte, ertönten plötzlich laute Stimmen, die näher kamen. „Hier! Die Tür ist sogar offen!“ „Mensch You! Willst du uns nicht endlich sagen, was los ist? Wieso verhalten sich alle so merkwürdig!?“ „Warte, gleich. Ich muss Miyavi und Gackt sprechen, es kann sein das- UWAH!“ „Vorsicht!“ hörten sie es nun von der Tür aus und seufzend erhob sich Miyavi, ging in den Flur. Verdutzt blieb er stehen. „Jungs? Was soll das hier?“ fragte er, als er You sah, der rücklings in Chachas Arme gefallen war und die Augen weit aufgerissen hatte. Hinter den beiden standen Masa und Ju- Ken etwas aus der Puste. „Kannst du nicht ein Warnschild oder so aufstellen!? Ich hätte mir was brechen können!“ schmollte You und deutete auf den vermischten Essenshaufen, woraufhin Miyavi seufzte. „Ich glaub, dass ist mein geringstes Problem…“ murmelte er und sah You vielsagend an. Dieser verstand und augenblicklich verfinsterte sich seine Miene. „Heißt das…?“ „Ja. Hyde ist hier.“ Kapitel 10: ~Kapitel zehn~ -------------------------- ~Kapitel zehn~ Angespanntes Schweigen herrschte im Wohnzimmer Ishiharas, als Miyavi mit seinen gefühlten tausend Gästen verteilt im Raum saß. Jeder von ihnen hatte einen grünen Tee erhalten, sogar Hyde, auch wenn Miyavi nicht der Meinung gewesen war, aber er war noch klar bei Verstand um dies getan zu haben. Er saß neben Gackt auf dem Sofa und auf der anderen Seite Gackts saß You. Ju- Ken und Chacha saßen auf jeweils einem der bequemen Stühle und fühlten sich vollkommen fehl am Platz. Und Hyde ebenfalls. Der braunhaarige hatte keinerlei Ahnung, warum Miyavi und You ihn mit zusammen gepressten Kiefer und angespanntem Gesicht ansahen. „Wieso…?“ kam es dann schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens von You und alle Blicke richteten sich auf ihn, selbst Gackt sah ihn an, doch anders als bei den anderen lag in seinen Augen tiefer Schmerz, Verletztheit und purer Schock. You zog es das Herz zusammen, als er diese braunen Augen so sah. Er wollte sie nicht so sehen und er wusste, das Miyavi auch so dachte. „Wieso bist du hier Hyde?“ präzisierte der braunhaarige seine Frage genauer, da er keine Antwort vom gefragten bekam. Dieser blinzelte kurz, ehe er verwirrt von einem zum anderen sah. „Na… Na aus dem gleichen Grund wie ihr auch, oder? Wegen Ga- cha-!“ „Still!“ Alle Köpfe flogen zu Miyavi, der den kleinen Sänger gerade so ruppig unterbrochen hatte und sahen ihn erstaunt an. Miyavi hatte seine Teetasse fest umklammert. „Ich glaube nicht, dass du noch das Recht hast ihn so nennen zu dürfen, nach allem, was du verzapft hast!“ knurrte Miyavi. Hyde sah ihn verwirrt an. „Kann mir mal einer sagen, was hier los ist?“ regte sich Hyde auf. Miyavi knurrte leise auf, dann sah er zu dem Sänger, wegen dem Gackt so viel Schmerz gehabt hatte. Noch immer hattte. „Wie kommst du eigentlich dazu, einfach abzuhauen, eine Tour zu starten ohne uns, oder wenigstens ihm!“ Miyavi deutete auf Gackt, der mittlerweile wieder auf seine Tasse sah, keinen der anwesenden ansehen wollte. „Bescheid zu geben!? Wie kommst du dazu, die Tour auch noch zu verlängern, ohne was zu sagen? Im Vorfeld!“ erstickte Miyavi Hydes Protest, als dieser gerade den Mund aufmachen wollte um eben dies zu tun. Protestieren. „Wie kommst du darauf Gackt nach all den Monaten anzurufen, ohne eine wirkliche Erklärung, gar einer Entschuldigung!? Und besitzt dann auch noch die Frechheit ihm fröhlich entgegen zu kommen, obwohl Gackt unter der Trennung litt? Wieso hast du dich nicht einmal nach seinem Befinden erkundet? Wieso hast du ihm all diese Monate lang nur Schmerzen entgegen gebracht mit deinem Verhalten!?“ Miyavi atmete tief ein. Er durfte sich nicht in Rage reden. Damit war keinem geholfen. Am allerwenigsten Gackt. „Hast du auch nur einmal daran gedacht, was Gackt in all der Zeit gefühlt hat? Was für ihn deine angeblich überstürzte Tour bedeutet? Welchen Freundschaftsbruch er in dieser und deinem Verhalten sah? Hast du eine Ahnung davon, wie lange Gackt wegen dir nicht schlafen konnte? Wie viele Tränen er vergossen hatte? Was er sich selbst alles antat, nur um den Schmerz des allein seins zu vergessen?“ Miyavi hatte sich Gackts linken Arm geschnappt und hielt ihn nun so, dass alle sehen konnten, was dort war. Viele kleine und auch große Narben waren dort zu sehen, aber auch alte Narben und neue. Mit großen Augen sahen alle den zerschnittenen Unterarm des Megastars an. Selbst You, der von den Narben keinerlei Ahnung hatte. „Gacku!“ Entsetzt, Vorwurfsvoll und auch ein wenig verständnisvoll sah You seinen besten Freund an, der weiterhin zu Boden sah. „Wieso hast du nie etwas gesagt? Wieso hast du das verschwiegen?“ flüsterte er und nahm Gackt in die Arme, strich ihm beruhigend über den Rücken, während Gackt sich an ihn krallte, die Augen geschlossen hielt. „Oh nein…“ machte Hyde plötzlich und stützte die seinen Arm auf den Tisch ab, legte seinen Kopf in seine Handfläche. „Gacku… Bitte… sag mir, dass du deine Worte damals nicht ernst gemeint hast…“ murmelte Hyde und sah den braunhaarigen fragend und verzweifelt an. Dieser schluchzte leise. „Sag mir, dass sie damals ein schlechter Scherz gewesen waren… Sag mir, das du mich nicht liebst… Das dein Geständnis eine Lüge, ein dummer Scherz war…“ hauchte Hyde und Miyavi riss sowohl der Geduldsfaden, als auch seine Augen weit auf. Unbändige Wut stieg in ihm auf. „D- Du hast das GEWUSST!?“ rief er entsetzt und auch You war fassungslos, drückte den wimmernden Sänger stärker an sich. „Du hast es gewusst und trotz allem so gehandelt!? Hättest du nicht etwas mehr Rücksicht auf ihn nehmen können? Weißt du eigentlich, was Liebeskummer mit der Seele eines Menschen anstellen kann? Weißt du eigentlich was du Gackt damit antust? Wie sehr du ihn verletzt hast!? Nur weil du sein Geständnis damals nicht ernst genommen hast!? Bist du noch ganz bei Trost!?“ Miyavi konnte sich nun beim besten Willen nicht mehr beherrschen. Hyde hatte gewusst wie die Gefühle des jüngeren zu ihm waren und hatte dies alles trotzdem getan? Miyavi verstand ihn nicht. Er verstand das Verhalten des kleineren Sängers nicht. „Wie kommst du eigentlich darauf. dass sein Geständnis ein Witz gewesen sein sollte!?“ fragte Miyavi ruhig, zumindest versuchte er sich gerade zu beruhigen. Er sah aus, als würde er jeden Moment explodieren. Normalerweise war Miyavi kein Mensch, der sich reizen ließ. Normalerweise war er ein Mensch, der mit allen gut klar kam. Doch hier war alles anders. Vor ihm saß ein Mann, der die Liebe seines Lebens verletzt hatte, ihn seelisch kaputt gemacht hatte Und da wunderten sie sich auch noch, dass Gackt so kühl, distanziert und Gefühlskalt war. Hyde seufzte leise, bevor er den Kopf hob, Miyavi verzweifelt ansah, doch damit stieß er bei Miyavi auf Granit. „Weil er wusste, dass ich heiraten werde… Weil er mich zu dieser Zeit einfach immer und überall zum Narren hielt. Weil er nach seinem Geständnis gelacht hatte!“ erklärte er und brachte sowohl Miyavi, als auch You dazu, ihn ungläubig anzusehen. „Hyde. Hat Gacku dir dabei in die Augen gesehen? Viel es ihm schwer, diese Worte auszusprechen? Hat er dir dabei in die Augen gesehen?“ fragte You ruhig, strich seinem besten Freund noch immer über den Rücken, da er genau spürte, wie Gackt mit den Tränen kämpfte. Sowas zu hören war aber auch nicht leicht. „Klar hat er danach gelacht! Um seine Unsicherheit zu verbergen! Um seine Verletztheit zu verbergen! Mensch Hyde! Denk doch mal nach! Als ob Gackt jemand wäre, der so leicht seine Gefühle preis gibt! Wenn er sowas sagt, dann sollte man wohl davon ausgehen, dass er es ernst meint!“ meinte der braunhaarige und seufzte leise. Verstört und entsetzt stand Hyde auf. Miyavi verengte die Augen, verschränkte die Arme vor der Brust. Langsam umrundete Hyde den Risch, kniete sich vor Gackt und You, nahm sanft Gackts Hände in seine. You konnte spüren, wie sehr Gackt sich verkrampfte und sah Hyde warnend an, dieser ignorierte es aber. „Ga- chan…“ fing der kleinere an, ein leises wimmern folgte Seitens Gackt, was Hyde leise seufzen ließ. Sanft strich er mit dem Daumen über die Handrücken des jüngeren. „Es tut mir Leid. Ehrlich. Ich hätte nicht so handeln dürfen. Ich hätte damals jedes Wort ernst nehmen sollen. Kannst du mir verzeihen?“ flüsterte er und fing sich von jedem anwesenden einen Ungläubigen Blick ein. Miyavi hatte die Arme aus der Verschränkung gelöst, Masa, Chacha und Ju- Ken hatten sich in ihren Stühlen leicht nach vorne gebeugt. „Raus…“ kam es dann plötzlich und alle sahen zu Miyavi, der die Hände erhoben hatte und den Kopf schüttelte. Das kam definitiv nicht von ihm! „Geh…“ ertönte die Stimme noch einmal und dieses mal kräftig genug um zu verstehen, von wem diese Aufforderung kam. Nämlich von Gackt, der Hyde allerdings nicht ansah. „Wa-!? Ga- chan…“ Hyde sah den Sänger verletzt an, hielt noch immer seine Hände, machte keinerlei Anstalt zu gehen. Und das war Miyavis Stichwort. Er machte einen Schritt auf Hyde zu. „Du hast es gehört. Er will dich hier nicht haben. Und wen Gackt hier nicht haben will, den will auch ich hier nicht. Und da dies meine Wohnung ist, raus!“ meinte er bestimmt, funkelte den braunhaarigen kleinen und doch älteren Sänger mit unterdrückter Wut an. Hyde wandte sich ihm zu, doch kurz darauf sah er wieder zu Gackt. „Ga- chan, bitte! Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe! Aber lass uns drüber reden! Es tut mir Leid, dass ich deine Worte nicht ernst gemeint habe, aber ich li-!“ „Raus!“ unterbrach Miyavi ihn, packte ihn am Arm und zog ihn auf die Beine. Miyavi hatte ganz genau gewusst, was Hyde nun sagen wollte und genau dies wollte er Gackt ersparen, auch wenn er wusste, dass der Megastar dies ebenfalls wusste. Doch diese Worte auch noch zu hören war wie ein Pfeil, mitten ins Herz. „Du hast die Frechheit hier ohne ein Wort aufzukreuzen, spielst mit den Gefühlen Gackts, verletzt ihn auch noch und dann willst du ihn auch noch dazu zwingen dir zu verzeihen? Hast du sie noch alle!? Verschwinde aus meiner Wohnung! Sofort!“ knurrte Miyavi, zog Hyde mit sich zur Tür. Er war sauer. Hyde hatte es geschafft und Miyavi wusste, dass es schwer werden würde, wieder herunter zu kommen. „Ga- chan! Ga- chan bitte!“ rief Hyde noch, doch alles was er hören konnte, war ein leises Schluchzen, ebenso leise gemurmelte Worte der anderen, bevor Miyavi seine Haustür aufriss und Hyde in den Flur schubste. Stolpernd fasste sich der ältere und drehte sich geschwind um, doch da hatte Miyavi schon die Tür zu geknallt. Niedergeschlagen sah Hyde diese an, bevor er leise seufzte und das Gebäude verließ. Miyavi indes lehnte sich noch einige Sekunden an die Tür, versuchte sich zu beruhigen und atmete tief ein, fuhr sich durch die Haare. Es half niemanden, wenn er jetzt anfing, wahlweise Sachen durch die Gegend zu werfen. Außerdem musste er noch das Chaos hier im Flur beseitigen. Miyavi betrachtete den Haufen an Schüsseln und Essen. Gackt wollte ihm allen Anschein Frühstück bringen. Miyavi fand diese kleine Geste süß. Schmunzelnd ging er in die Küche, kam mit Eimer, Kehrschaufel und einigen Lappen, sowie Handtüchern in den Flur zurück und fing an, die Sauerei zu entfernen, den Boden sauber zu wischen. Plötzlich sah er ein paar dunkelroter Flecken auf dem Boden und runzelte die Stirn. Sein Blick wanderte zu seinen nackten Füßen, doch er konnte dort nichts sehen. Und der einzige, der ebenfalls Barfuß herum lief war… „Gacku- nii!“ rief Miyavi durch die Wohnung, ging in das Wohnzimmer und sah dort angesprochenen, wie dieser sich gegen You lehnte und dieser ihm immer wieder leise gut zuredete. Die anderen sahen auf, als Miyavi zu ihnen stieß, in der Hand eine Pinzette und einen Verband, den er aus dem Sideboard des Flurs geholt hatte. „Was ist los?“ fragte Chacha und deutete auf besagte Utensilien, als Miyavi näher kam und sich vor Gackt kniete. Er sah dunkelrote Flecken auf dem Boden vor und auf dem Sofa. „Gacku- nii ist vorhin in den Schüsselhaufen getreten. Ich will das versorgen…“ erklärte der Gitarrist und machte sich gleich an die Arbeit, die anderen sahen ihm schweigend zu. Nur Gackts leises wimmern begleitete Miyavi bei seiner Arbeit. Kapitel 11: ~Kapitel elf~ ------------------------- ~Kapitel elf~ In den ersten drei Wochen hatte Hyde immer wieder versucht Gackt zu erreichen, wollte immer wieder mit ihm reden, stand auch manchmal sogar vor Gackts Haustür, schien dort auch zu übernachten, sodass die anderen beschlossen hatten, dass Gackt vorrübergehend bei Chachamaru schlafen und leben sollte. Denn die ständigen Anrufe und die ständigen Besuche an seiner Haustür zerrten an den Kräften des Sängers. Und da Hyde die Adresse Miyavis, Yous und Masas kannte, konnten sie ihn nicht bei einem der drei unterbringen. Und Chacha hatte sich selbst bereit erklärt seinen Boss aufzunehmen. Er hatte ihm extra ein Zimmer eingerichtet, hatte alles Wichtige aus Gackts Wohnung herbringen lassen. Nun saß er mit dem Sänger in seinem Schlafzimmer. Während Gackt am Schreibtisch saß, auf eben diesem einen Haufen unbeschrifteter Notenblätter liegend. In der Hand hielt er einen Stift, den er in keinem bestimmten Takt zu bewegen schien. Chachamaru selbst saß auf dem Boden, angelehnt an dem Bett, und spielte einige Akkorde von der neuen Melodie, die Gackt niedergeschrieben hatte. Allerdings hatte der neue Song weder einen Text noch einen Titel. Aber beide wussten, dass Gackt viel zu Ehrgeizig war um diesen Song unvollkommen zu lassen. Und sie wussten auch, dass niemand Gackt wegen diesem Song unter Druck setzte, hatte der Sänger doch schon genug Probleme. Just in diesem Moment klingelte das Handy des Sängers erneut und wieder erklang die ihnen mittlerweile zu vertraute Melodie in der Stille dieses Raums, was beiden ein seufzen entrang. „Wann kapiert Hyde endlich, dass du nicht mit ihm reden möchtest?“ seufzte Chacha und beendete sein Gitarrenspiel, lauschte dem Text, den er mittlerweile auch im Schlaf singen konnte. Gackt wiederum zuckte mit den Schultern. Es musste als Antwort reichen, denn er hatte keine Lust mehr zu sagen. Jetzt, wo auch die anderen seines Jobs Bescheid wussten. Denn damals, als Miyavi Hyde aus der Wohnung geworfen hatte, war Gackt nervlich zusammen gebrochen, die Fassade des Starken, distanzierten Mannes war zerbrochen und zum ersten Mann konnten die anderen drei Mitglieder sehen, wie ihr Boss wirklich war. You hatte den drein dann erklärt, was Sache war, wie Gackt zu Hyde stand, was dieser alles getan hatte und wie sehr Gackt darunter gelitten hatte, es noch immer tat. Masa, Chacha und Ju- Ken waren entsetzt gewesen, hatten nur ungläubig den Kopf geschüttelt. In ihren Köpfen war wohl die gleiche Frage gewesen, wie auch in Miyavis und Yous. Wie man einem Menschen nur dermaßen weh tun konnte, wie man ein Liebesgeständnis als Witz betrachten konnte. Und Gackt war ja nun wahrlich kein Mensch, der offen seine Gefühle zeigte. So ein Geständnis musste für den sonst so kühlen Sänger sehr schwer gewesen sein, die eigenen Gefühle einem Menschen dermaßen zu offenbaren war bestimmt nicht so einfach für ihn gewesen. Und dass diese Liebe, diese Offenheit so mit Füßen getreten, so ignoriert wurde, musste es für Gackt wahrlich noch schlimmer gemacht haben. Chacha konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie Gackt sich zu diesem Zeitpunkt gefühlt haben musste, wie es in seinem Inneren ausgesehen hatte, wie sein Herz zersplittert wurde. Aber wenigstens wusste Chacha nun den Grund für Gackts damaliges für ihn unverständliches Verhalten. Denn kurz nach dem Moon Child Dreh, als Hyde diese Tour begonnen hatte, da hatte der Sänger alle Termine für die kommenden Wochen abgesagt, hatte seinem Job ein paar Wochen frei gegeben. Klar, es hatte sie alle gefreut noch ein wenig länger frei zu haben dank des Films, doch diese Geste, dieses Verhalten hatte einfach nicht zu Gackt gepasst. Vielmehr hatten sie erwartet, dass er sich sofort auf neue Projekte stürzen würde, sie alle vorantreiben würden und sofort neue Songs parat haben würde. Fehlanzeige. Auf die ganzen Anrufe und Nachrichten seiner Kollegen und Freunde hatte er nicht reagiert, nicht einmal auf Yous, was die anderen ziemlich verwundert hatte. Sie waren so in Sorge um ihren Freund, dass niemand die zusätzliche Zeit hätte genießen können. Und ganz plötzlich war Gackt nach einigen Wochen wieder aufgetaucht, hatte geduldig alle Fragen, die ihm die Reporter gestellt hatten, beantwortet, hatte seinen Membern seine neuen Projekte vorgestellt, die neuen Songs vorgestellt und auf die Frage seines Befindens mit gut geantwortet, die Frage nach dem Grund der verlängerten Freizeit mit einem Schulterzucken und den Worten schwere Krankheit abgetan. Sie hatten alle gespürt dass es eine Lüge gewesen, hatten aber auch gespürt, dass Gackt nicht darüber reden wollte. Und dies hatten sie respektiert. Gackt würde schon von selbst zu ihnen kommen hatten sie sich eingeredet. Nun, dies hatte er zwar nicht getan, doch durch diverse unglückliche Ereignisse hatten sie nun den wahren Grund für sein Verhalten erfahren. Und keiner seiner Freunde war ihm böse deswegen. Sie standen alle geschlossen hinter ihm, würden ihm helfen darüber hinweg zu kommen. Und Chacha freute sich, nun ein weiteres Mitglied in ihrer Familie begrüßen zu dürfen. Miyavi. Der quirlige Superstar war zu einem Teil ihrer Familie geworden, hatte scheinbar Hydes Platz als bester freund abgelöst und war für den Sänger da, wenn sie mal nicht mit ihm weiter wussten. Und dafür war Chacha ihm unheimlich dankbar. Und er wusste, spürte auch, das Miyavi mehr empfand für Gackt als bloße Freundschaft. Es ging viel tiefer, vielleicht war die Liebe Miyavis auch so groß, dass sie Gackt eines Tages einnehmen und ihn Hyde so vergessen ließ. Auf der Gefühlsmäßigen Ebene. Chacha wünschte sich so sehr, dass ihr Sänger eines Tages restlos glücklich sein würde. Jemanden erneut so liebte, wie er es mit Hyde tat. das es jemandem möglich war, die tiefen Wunden seiner Seele als auch seines Herzens zu schließen. Das es jemand schaffte, ihm die Liebe wieder schmackhaft zu machen. Und Chacha hoffte so sehr, dass dieser jemand Miyavi werden würde. Denn der bunthaarige verstand es meisterlich, den älteren aufzumuntern, ihm aus dem Loch zu helfen, ihm die Hand entgegen z strecken und ihn heraus zu ziehen, wenn ihre eigenen Arme zu kurz dafür waren. „Chacha?“ riss ihn die Stimme des anderen aus seinen Gedanken und leicht zusammen zuckend drehte er seinen Kopf zu Gackt, der ihn fragend ansah. „Was ist?“ „Das könnte ich dich fragen. Du warst plötzlich so abwesend… Hast nicht mal gemerkt das dein Handy geklingelt hat, weswegen ich dran gegangen bin!“ erklärte Gackt schmunzelnd und lächelte verschmitzt, als Chacha doch tatsächlich rot wurde. Verlegen lächelte der älteste der Band und drehte sich nun ganz zu Gackt, die Arme auf das Bett gestützt. „Wer wars denn?“ fragte er, um von seinem für ihn peinlichen Moment abzulenken. Gackt lachte leise und dies wärmte Chachas Herz. „Masa. Er fragt, ob wir beide nicht Lust hätten, heute Abend auszugehen. Etwas trinken und so… Ich hab spontan zugesagt, ist das okay?“ fragte Gackt vorsichtig und brachte Chacha so zum Lachen. Verwirrt wurde er angesehen, doch er winkte nur ab, kicherte noch ein wenig, bevor er tief einatmete. „Klar ist das in Ordnung! Was denkst du denn?“ meinte er und sah zufrieden, wie Gackt lächelte und sich zurück lehnte, aus dem Fenster sah. „You kommt uns am Abend abholen sagte Masa. Sie haben Sugizo und Miyavi auch eingeladen. Allerdings weiß ich nicht, wo wir feiern… Aber es ist auch egal… Überraschungen sind gut, auch wenn ich in letzter Zeit viel zu viele davon hatte… es tut doch gut zu wissen, von wem ich diese Überraschung zu erwarten habe, hm?“ Gackt zwinkerte Chacha zu und dieser konnte ihm nur still Recht geben. Langsam senkte sich die Stille wieder über die beiden und wie automatisch griff Chachamaru nach seiner Gitarre, fing wieder an zu spielen, begleitet von dem Gesang Gackts, dem nun scheinbar ein passender Text zu seinem neuen Lied eingefallen war. Beide hatten ein Lächeln auf dem Gesicht. Kapitel 12: ~Kapitel zwölf~ --------------------------- ~Kapitel zwölf~ Das Lokal, in dem sie abhängen wollten, entpuppte sich als ihr Stammlokal am Ende der Straße. Es Wochentags kaum etwas los, da die meisten Menschen um die Zeit arbeiteten und so hatten die J- Rocker ihre Ruhe, konnten entspannen, sich zurück lehnen und ihre Shows zum besten geben. Während sich Miyavi und Sugizo einen Wettstreit lieferten, wer von den beiden der bessere Gitarrist sei (wobei Miyavi ganz klar vorne lag), saß Gackt mit seinem Job an dem Tisch in der Ecke, den rechten Arm lässig auf die Lehne gelegt, in der rechten Hand einen Cocktail. Auf seiner Nase thronte eine Sonnenbrille, die die Sicht auf seine braunen Augen verdeckte. Die Haare hatte er glatt frisiert, dazu trug er ein braun weißes Hemd und eine dunkelbraune Hose, die schon fast ins Schwarze ging und ebenso schwarze Schuhe. Ein Lächeln zierte sein Gesicht, als You wieder zu ihrem Tisch kam, eine neue Runde Getränke abstellte und sich neben ihn setzte, den Blick auf die Bühne gerichtet. „Also wenn die zwei eins können… dann ist es rocken!“ lachte er, sah dabei zu, wie Miyavi gerade eine ganze Reihe komplizierter Gitarrenriffs zum Besten gab und die anderen dazu anerkennend nickten. „Ja das können sie, in der Tat…“ schmunzelte Gackt und nahm einen Schluck aus seinem Glas, stellte es ab. „Ach You. Mir ist vorhin ein neuer Song eingefallen den ich dir gerne mal-!“ Irritiert starrte Gackt den Finger vor seinem Gesicht an, sah dann in das anklagende Gesicht seines besten Freundes. Dann begann sich der Finger von links nach rechts zu bewegen. „Ah ah! Wir feiern hier! Ich will kein verdammtes Wort über Arbeit hören. Nicht jetzt. Nicht hier, kapiert Gacku?“ You sah ihn so lange auffordernd an, bis Gackt nicht anders konnte als leise zu seufzen und ergeben zu nicken. Zufrieden mit sich und der Welt lehnte sich You zurück, lehnte sich an Chacha, woraufhin dieser fast automatisch einen Arm um ihn legte und mehr an sich drückte. Gackt beobachtete dies mit leichtem Argwohn und Ju- Ken sprach schließlich aus, was er sich gerade selbst gefragt hatte. „Jungs. Ihr seid doch nicht etwa… zusammen oder?“ fragte er vorsichtig, als befürchte er etwas unsagbar Dummes und Peinliches gefragt zu haben und Gackt war froh, dass nicht er es war, der es getan hatte. Augenblicklich sahen alle zu den beiden, woraufhin sich ein leichter Rotschimmer auf den Wangen der beiden bildete und dies war Gackt Antwort genug. „Herzlichen Glückwunsch ihr zwei!“ gratulierte er und nickt ihnen zu, bevor er sich wieder nach hinten lehnte, die Sonnenbrille nun abnahm. Er bemerkte, dass Chacha und You ihn entschuldigend ansahen. „Eh… Hab ich was verpasst, das ihr so ausseht, als habt ihr gerade etwas unsagbar Schlechtes getan, was ihr bereut?“ fragte er skeptisch nach, verengte etwas die Augen. You und Chacha sahen sich etwas perplex an, dann wieder Gackt. „Und du bist nicht böse?“ fragte Chacha, legte den Kopf schief. Gackt war verwirrt. „Wieso sollte ich? Wenn ihr euch liebt, dann ist das eben so. Nur weil ich Liebeskummer habe, heißt das nicht, dass ihr auch automatisch welchen haben sollt. Ist schließlich euer Leben. Solange ihr eure Streitereien nicht in die Band verlegt ist es mir Recht. Solange ihr daran gedacht habt, was eine eventuelle Trennung für Konsequenzen für uns alle haben kann, könnt ihr doch zusammen sein. Was denkt ihr denn? Das ich jedem sein Glück verbiete? Leute, gerade WEIL ich selbst so beschissenen Liebeskummer habe, will ich doch, dass es anderen nicht auch so ergeht.“ erklärte er schulterzuckend. Die anderen sahen ihn zuerst verblüfft an, bevor sie sich kurz zunickten und dann allesamt auf Gackt sprangen, ihn umarmten und unter sich begruben. Gackt selbst konnte nur noch einen erschrockenen Schrei von sich geben, der Miyavi und Sugizo dazu veranlasste ihr kleines Battle abzubrechen und zu ihnen zu sehen, bevor er unter den anderen begraben und durch geknuddelt wurde. „Du bist so süß Gacku!“ rief You, als er es schaffte, Gackt in dem Knäul aus Jobmembern zu umarmen und durch zu knuddeln. Die anderen folgten sogleich und Gackt antwortete ihnen nur mit einem gequälten Ächzen, bevor er spürte, dass die anderen von ihm weggezogen wurden. Hörbar sog er die Luft ein, die man ihm wieder schenkte und keuchte kurz auf, ehe er sich die Brust rieb und die Augen schloss. „Alles okay Gacku?“ fragte You und Gackt konnte deutlich die Sorge aus seiner Stimme vernehmen. Leise schmunzelte er, hob die Hand und winkte ab, was die anderen hoffentlich richtig auffassen würden. Und Gott sei dank taten sie es. „Wir wissen alle, das er süß ist, aber das ist noch lange kein Grund um ihn zu Tode zu knuddeln!“ meinte Miyavi und schüttelte den Kopf, ließ Masa los, den er bis eben noch am Arm gehalten hatte, um ihn von Gackt zu zerren. Dann setzte er sich neben ihn, schnappte sich sein Getränk und nippte daran. „Jungs. Papa muss mal für kleine Jungs!“ meldete sich Gackt zu Wort und brachte so alle zum Lachen. Irritiert sah er die anderen an. „Was ist Mensch?“ „Sorry wenn ich das so sage Gacku, aber du bist ganz und gar nicht unser Papa. Das ist Chacha!“ lachte You und lehnte sich an Chacha, der einen Arm um ihn legte und ihm einen sanften Kuss auf die Stirn gab. Gackt seufzte nur und verschwand kurz darauf in Richtung Toiletten, spürte ganz deutlich die Blicke, die ihm folgten. Als er endlich auf den Toiletten war, ging er zu einem der Waschbecken und sah in den Spiegel, nahm vorher die Sonnenbrille ab und sah in sein doch recht abgekämpftes Gesicht. Ein müdes Lächeln huschte über seine Züge, bevor er das Wasser aufdrehte und sich eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht warf. Augenblicklich spürte er, wie sich seine Haut etwas erfrischte und lächelte dankbar dafür. Er schnappte sich eines der Papiertücher und trocknete damit sowohl sein Gesicht als auch seine Hände ab und warf es in den Mülleimer. Dann ging er zur Tür, öffnete diese und hob den Blick, als er braune Stiefel sah, die vor ihm standen Sein Blick wanderte nach oben und erstarrte. „H- Haido…?“ hauchte er fassungslos, da er es immer noch nicht fassen konnte, wer da vor ihm stand. Wie hatte Hyde heraus finden können, wo er war? „Ga- chan! Endlich! Ich versuche schon seit Wochen dich zu erreichen! Ich fühl mich so schlecht! Bitte! Lass uns reden!“ flehte Hyde, doch der jüngere wollte nicht reden. Zu sehr riss Hydes Auftauchen alten Wunden auf. Er schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht reden. Nicht jetzt und auch nicht später! Das hast du dir selbst zuzuschreiben! Ich möchte nicht!“ Entschlossen, aber dennoch schmerzlich sahen braune Augen in die Hydes. Enttäuschung machte sich in den Augen des älteren breit und als sich Gackt an dem anderen vorbei zu drängen versuchte, packte er ihn grob am Arm, hielt ihn so vor sich fest. „Gacku! ich will jetzt mit dir reden! Wir müssen das endlich klären!“ „Ich will aber nicht mit dir reden! Und jetzt lass mich los! Du tust mir weh!“ Gackt versuchte sich aus dem zugegebenermaßen festen Griff zu befreien. Doch Hyde ließ ihn nicht gehen. „Nein! Ich lass dich erst los, wenn wir geredet haben!“ „Ich will aber nicht! Lass los!“ Angelockt durch den Lärm an der Tür zur Toilette konnte Gackt nun Miyavi und die anderen sehen, die erschrocken dem Szenario beiwohnten. „hyde! Lass mich los! Du tust mir weh!“ „Erst wenn du mit mir geredet hast!“ „Lass mich los!“ „Ga- chan!“ „DU SOLLST LOS LASSEN!“ schrie der Megastar und hob die Hand. *KLATSCH* „GACKU!“ riefen die anderen entsetzt. Kapitel 13: ~Kapitel dreizehn~ ------------------------------ ~Kapitel dreizehn~ „Kommt er zu sich?“ „Wird er wach?“ Geflüsterte Worte holten ihn aus seiner Bewusstlosigkeit, in die er gefallen war. Pochender Schmerz an seinem Hinterkopf tat dies auch, denn mit jeder Sekunde, die er wacher wurde, nahm der Schmerz zu. „Hey…“ Sanftes streicheln an seiner Wange ließ ihn erschaudern, zusammen zucken. „Er kommt zu sich!“ War das… You? Stöhnend blinzelte er und öffnete seine Augen. Seine Sicht war verschwommen, doch trotz allem konnte er verschwommene Gestalten erkennen, die sich über ihn gebeugt hatten. Noch einmal blinzelte er, dann wurden die Konturen schärfer und er konnte endlich die anderen erkennen. You, Chacha, Masa. Doch wo waren Miyavi und Ju- Ken? „Wo… was ist passiert?“ brachte er über die Lippen, legte langsam eine Hand an seinen Kopf, spürte plötzlich einen straff sitzenden Verband. Er runzelte die Stirn, als er ebenfalls ein Ziehen an seiner linken Handfläche spürte. Er hob diese an, sah einen Schlauch, der zu einem Infusionsbeutel führte. Also war er in einem Krankenhaus. Aber wie war er dahin gekommen? Diese Frage schien ihm wohl ins Gesicht geschrieben zu sein, denn You seufzte leise. „Ich erklärs dir…“ ~Flashback~ „DU SOLLST LOS LASSEN!“ schrie der Megastar und hob die Hand. *KLATSCH* „GACKU!“ riefen die anderen entsetzt. Hyde selbst konnte ebenfalls nicht fassen, was passiert war. Fassungslos sah er zu dem jüngeren, der scheinbar bewusstlos in einer der Kabinen lag. Hyde zitterte. Dann rannte You an ihm vorbei, auf seinen besten Freund zu, kniete sich zu ihm, musterte ihn kurz, bevor er fassungslos zu Hyde sah. „Bist du wahnsinnig!? Hast du ihm nicht schon genug weh getan!?“ „Ich… ich wollte nicht… You, das war keine Absicht, ich-!“ „Hau ab! Verschwinde! Ich lass dich ganz bestimmt nicht mehr in Gackus Nähe!“ rief You wütend und wandte sich wieder an seinen besten Freund. Drehte ihn vorsichtig auf den Bauch und sah, dass der Hinterkopf des Sängers komplett Blutverschmiert war. Ein Blick zu der Kloschüssel sagte ihm alles. Er sah noch einmal zu Hyde. „Du- du bist komplett irre! Wie konntest du Gackt nur so von dich stoßen!?“ fragte er ihn wütend. Hyde zitterte. „Ich… You, das war keine Absicht! Ich schwöre es dir! Es- es war eine Kurzschluss Reaktion! Ich wollte nicht, dass er sich so verletzt!“ Hyde wollte zu den beiden, doch eine Hand an seiner Schulter hielt ihn davon ab. Er drehte sich um und sah in die ausdruckslosen Gesichter der anderen. „Es ist besser, wenn du jetzt gehst.“ meinte Chacha und Hyde hörte die erzwungene Ruhe heraus. Er schluckte und nickte langsam. Dann wandte er sich ganz um und verließ mit hängenden Schritten das Lokal. Sofort stürmten die anderen zu You, knieten sich besorgt zu ihrem Sorgenkind. „Wie sieht es aus You?“ wollte Masa wissen, doch der Violinist konnte nur den Kopf schütteln. „Ich weiß es nicht. Er hat eine ziemlich starke Kopfverletzung. Er blutet immer noch. Ich denke, wir sollten einen Krankenwagen rufen. Aber möglichst unauffällig.“ murmelte er und Ju- Ken übernahm diese Aufgabe sofort, während die anderen alles taten, um Gackt zu versorgen, ihn gar wach zu bekommen. ~Flashback Ends~ „Heißt das… ich liege wegen… Hyde hier?“ fragte Gackt fassungslos und die anderen nickten betrübt. „Ja. Nachdem du Hyde scheinbar eine Ohrfeige verpassen wolltest, hat er aufgeschrien. Wir dachten zuerst du hättest ihn tatsächlich geschlagen, aber dann sahen wir, wie er dich regelrecht von sich geworfen hatte. Du bist durch die Kabinentür gekracht und mit dem Hinterkopf gegen die Toilette gekracht.“ erklärte Masa und Gackt weitete die Augen. Das war doch ein schlechter Scherz!? Aber dann erinnerte sich Gackt an einen dumpfen pochenden Schmerz an seinem Kopf, das Brennen seines Körpers und er erinnerte sich an die entsetzten Gesichter der anderen. „Oh mein Gott… Ich dachte nie… ich hab ihm das nie zugetraut… Wie konnte er… ich meine… Au~“ Er verzog sein Gesicht und starrte auf seine linke Hand, die scheinbar unerträglicher schmerzte. You und die anderen sahen sich kurz an. „Sollen wir eine Schwester rufen? Oder gleich den Arzt. Wir sollten ihn herrufen, wenn du erwacht bist.“ „Wie lang war ich eigentlich weg?“ wollte der Rockstar wissen und hörte die anderen seufzen. „Zwei Tage…“ antwortete You schließlich und ich riss die Augen auf. So lange!? Aber was war mit der ganzen Arbeit? Den Interviews? Den Fotoshootings? Den Werbeaufträgen? Die Musik und Videoaufnahmen? Als hätte You seine Gedanken gelesen, lächelte er beruhigt. „Ist schon gut Gacku… Die Termine wurden verschoben aufgrund Krankheit mehrerer Job Mitglieder. Es soll keiner wissen, dass du hier liegst.“ meinte er und Gackt sah die anderen entschuldigend an, doch diese schüttelten nur den Kopf. „Ist schon gut Gacku… Wir wissen, dass dies alles nicht leicht ist. Da wollen wir doch wenigstens das tun, was wir können um es für dich etwas leichter zu machen.“ erklärte Chacha und die anderen nickten. „Also mach dir keinen Kopf. Wir kümmern uns schon um alles. Und zwar so, dass du nichts mehr zu tun brauchst. Die einzige Aufgabe die du hast, ist, dass du Gesund werden sollst. Und das a la Camui Gackt, verstanden?“ meinte You und die anderen lachten und selbst Gackt schmunzelte. „Baka…Ach, Chacha?“ fiel es ihm plötzlich ein, und als er sah, das der angesprochene ihn fragend ansah, schloss er die Augen, legte eine Hand an seine geschlossenen Lieder und lächelte leicht. „Kagero…“ nuschelte er, spürte Chachas fragenden Blick auf sich. „Das Lied, welches du komponiert hast mit mir, vor zwei Tagen… Mir ist ein Titel eingefallen… Kagero… Ist der in Ordnung?“ fragte er und Chacha lachte leise. „Er ist perfekt. Wie alles, was von dir kommt!“ „Spinner…“ murmelte Gackt und atmete tief ein und öffnete erneut die Augen. Ihm wurde schwindelig und ein Übelkeitsgefühl kroch sich durch seinen Körper. „Gacku? Alles in Ordnung? Du bist so blass geworden…“ „Gackt?“ „Hey! Gackt! Hörst du uns!?“ Tatsächlich konnte Gackt die Stimmen seiner Freunde noch hören, doch sie schienen immer leiser zu werden, immer schwammiger. Er blinzelte noch ein zwei Mal, dann versank er in schwarze Dunkelheit. „Wie geht es ihm?“ Miyavi öffnete vorsichtig die Tür zu Gackts Krankenzimmer und lugte herein, trat dann aber mit Ju- Ken ein, als You eine flüchtige Handbewegung zum herein treten tätigte. Miyavi und Ju- Ken hielten in ihren Händen jeweils drei Kaffee Becher, die sie nun an die anderen reichten, sodass am Ende jeder einen hatte, da auch Ju- Jin zu ihnen gekommen war. „Er ist kurzzeitig aufgewacht. Wir haben ihm erklärt was passiert war, da er sich daran nicht erinnerte… Er ist fassungslos darüber, das Hyde so etwas getan hat…“ erklärte Gackt bester Freund und nahm einen tiefen Schluck des Kaffees, nickte Miyavi und Ju- Ken zum Dank kurz zu. „Wer wäre das nicht? Ich zumindest hätte Hyde sowas nicht zugetraut… Ich habe vorhin einen Anruf von Tetsuya bekommen… Er hat mich gefragt, was wir mit Hyde gemacht haben… Weil er völlig fertig bei ihm ankam…“ erklärte Miyavi und seufzte. You lachte freudlos auf. „Was WIR mit IHM gemacht haben!? Die Frage ist ja wohl eher, was ER mit Gacku getan hat!“ meinte er und sah zu besagtem, der scheinbar schlief. „Jungs.“ machte Chacha auf sich aufmerksam und dieser sah sie entschlossen an. „Wie wäre es, wenn wir Urlaub machen? Weit weg von hier? Noch Gackt plus Job und du natürlich auch Miyavi?“ Kapitel 14: ~Kapitel vierzehn~ ------------------------------ ~Kapitel vierzehn~ Der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung. Miyavi würde in einigen Tagen sowieso für vier Wochen frei bekommen, also würden sie ihren Urlaub in diese Zeit legen, sodass wirklich jeder Zeit hatte. Denn die Familie machte nur gemeinsam Urlaub. Und Gackt würden sie schon dazu bekommen, doch es bezweifelte keiner, dass er sich nicht überreden ließ. So wurden schon einmal grobe Pläne entwickelt, die bald unscheinbare und monströse Formen annahm, bis You das ganze beendete indem er einmal in die Hände klatschte und verkündete, dass sie nicht über Gackts Kopf hinweg entscheiden durften. Was alle nur allzu logisch fanden und so wurden die Pläne eingestellt und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, an dem auch Gackt wieder gesund war und mitentscheiden konnte. Denn Gackt hatte viele interessante Ideen. Und keine drei Tage, nachdem Gackt entlassen wurde, saßen die anderen auch schon zusammen in Yous Wohnung, jeder eine Tasse Kaffee in der Hand und am nachdenken. Einige Urlaubsziele waren schon aufgeschrieben worden, doch eine wirkliche Einigung war nicht erzielt worden. Gackt, Miyavi und auch You waren für die heißen Quellen, Chacha Masa und Ju- Ken waren für einen erholsamen Trip durch Kyoto, da die Tempel dort sehr außergewöhnlich sein sollen. Und nun dachten sie alle über das für und wider ihrer Urlaubsziele nach. Bis sich Chacha schließlich zu Wort meldete und so die nachdenkliche Stille durchbrach. „Mädels. Wie wärs, wenn wir es Gackt überlassen, wohin die Reise geht? Ich glaub, er hat es am meisten verdient!“ schlug er vor und sicherte sich zustimmendes Gemurmel der anderen. Nur Gackt schüttelte den Kopf. „Jungs, dass ist ein Gemeinschaftsurlaub! Das kann nicht ein einzelner doch gar nicht entschei-!“ Doch Gackt wurde erneut von Yous Finger unterbrochen, da dieser wieder vor seinem Gesicht auftauchte und hin und her wedelte. „Es ist beschlossen. Du entscheidest. Und da du zu den heißen Quellen willst, werden wir dahin gehen. Am besten Fliegen. Das geht besser!“ meinte er und damit war für ihn das Thema erledigt. Gackt seufzte frustriert und sah dann zu Miyavi, der breit grinste. „Ja Gacku- nii! Auf zu den heißen Quellen! Wird bestimmt super!“ grinste er und klopfte Gackt freundschaftlich auf die Schulter, sodass dieser brummte und schließlich nachgab. „Dann macht mal… geht eure Sachen packen, ich wird die Reservierungen übernehmen!“ gluckste You, der sich etwas ausgedacht hatte, wovon Gackt aber nichts wissen durfte. Nur er und Chacha wussten, was er vorhatte. Und er wusste, dass Chacha ihn in diesem Plan unterstützte. You erhob sich, zwinkerte Chacha zu und ging hinüber zum Telefon, blätterte im Telefonbuch nach und hatte nach kurzer Zeit die Nummer gefunden, die er brauchte. Er wählte die Nummer des Onsens, reservierte für sie die entsprechenden Zimmer und betonte, dass sie niemand anderes dort haben wollten, die Kosten würden sie dem Inhaber schon erstatten. Sie würden ihre Ruhe brauchen, keine Paparazzi sollten sie stören. Eine Ankunftszeit wurde vereinbart, man verabschiedete sich voneinander, dann legte You auf, sah, wie die anderen sich schon soweit aufgeteilt hatten, bestimmte Besorgungen zu erledigen. Und erfreut bemerkte er, dass sich Gackt und Miyavi zusammen geschlossen hatten. „Okay Mädels! Alles mit dem Inhaber abgesprochen! Wir werden die Quellen ganz für uns alleine haben! Für genau zwei ganze Wochen!“ erklärte er und sah die anderen wohlig seufzen, was ihn zum Lachen brachte. „sind die Quellen jetzt doch besser als Kyoto Jungs?“ lachte er und sah die anderen langsam und etwas verlegen nicken. Gackts breites Grinsen gefiel ihm. Über Miyavi brauchte er gar nicht reden. Der war ein Dauergrinser. „Also gut Jungs! Dann ab, Sachen packen! Wir reisen morgen ab! Um fünf Uhr am Flughafen und keine Minute später!“ You klatschte in die Hände und die anderen stöhnten auf. „Sagt mal Jungs… Hab ich was verpasst?“ meldete sich Masa zu Wort und alle sahen ihn fragend an. „Naja… Was passiert hier gerade? Ist Gackt nicht normalerweise der Sklaventreiber, der alle so herum scheucht und in aller Herrgottes frühe unsere Anwesenheit haben will? Seit wann bitte ist You dazu über gegangen? Und seit wann stört es Gackt, dass wir so früh am Flughafen sein sollen?“ fragte er reichlich verwirrt, was die anderen mit einem Lachen quittierten. Nur schwer konnten sie sich beruhigen. Masa sah von einem zum anderen. „Was denn?“ „Na wo er Recht hat, hat er Recht…“ stimmte Chacha schließlich zu und klopfte You auf die Schulter, bevor er ihn an sich zog und küsste. Die anderen grinsten breit. „Jungs~ Wollt ihr euch das nicht lieber für den Urlaub aufsparen? Da habt ihr genug Zeit an dem jeweils anderem rumzufummeln!“ lachte Miyavi und fing sich einen gespielt bösen Blick der beiden unterbrochenen ein. Miyavi grinste nur und legte Gackt einen Arm um die Schulter. Gackt wiederum wurde etwas rot um die Nase, was You und Chacha erfreut registrierten. „Also. Wie You schon sagte. Wir gehen jetzt unsere Sachen packen, machen noch ein paar Besorgungen und schlafen uns aus, sodass wir morgen um Punkt fünf Uhr am Flughafen sind! Am besten treffen wir uns am Souveniershop… Dann kann nichts schief gehen!“ erklärte Chacha und die anderen stimmten seufzend zu. „Fünf Uhr… Der Urlaub beginnt nicht nur früh… sondern auch wie ein ganz normaler Arbeitstag des Jobs…“ grummelte Masa und schüttelte den Kopf. Die anderen lachten. „Sieh es positiv Masa! Der Urlaub beginnt schon sehr früh! Außerdem… sei froh das Gacku nicht sagt, dass wir schon um vier sein sollen, und nein! Das wirst du jetzt nicht sagen!“ drohte You, als Gackt gerade schelmisch lächelnd den Mund öffnen wollte. Doch stattdessen grinste er nur. „Also los! Hopp hopp! Wir haben noch eine Menge zu tun!“ scheuchte You sie alle aus seiner Wohnung. Masa grummelte, als You die Haustür hinter ihnen zuschlug, und sie nun draußen standen. „Ich sags ja… vertauschte Rollen…“ meinte er, seufzte und verabschiedete sich von den anderen. So wie es auch die anderen untereinander taten. Sie alle gingen in verschiedene Richtungen, bereit für den morgigen Urlaub. Nur zwei blieben zurück. Miyavi sah den älteren fragend an, der wie abwesend in die Ferne schaute. „Ist… alles in Ordnung Gacku- nii?“ fragte er vorsichtig und ein kleines Lächeln stahl sich auf die Lippen des angesprochenen. „Ja… Alles in Ordnung!“ meinte er, drehte sich zu Miyavi um und bedeutete ihm, ihm zu folgen, da ihre Wohnungen auf dem selben Weg lagen. Schweigend gingen die beiden nebeneinander, wussten nicht, was sie sagen sollten. Einige Zeit lang gingen die beiden so weiter, bis Gackt vorsichtig Miyavis Hand mit seiner anstupste, sie schließlich in seine nahm. Überrascht sah Miyavi erst ihre beiden Hände und dann Gackt an, der den Kopf gesenkt hatte. Miyavi konnte schwören, dass der Sänger etwas rot um die Nase geworden ware, doch er sprach ihn nicht an. Seinen Blick nunmehr nach vorne gerichtet, gingen die beiden weiter. Schweigend, doch lächelnd. Und Miyavi drückte seine Hand etwas. Kapitel 15: ~Kapitel fünfzehn~ ------------------------------ ~Kapitel fünfzehn~ „Sagt mal… was an den Worten, fünf Uhr habt ihr nicht verstanden?“ fragte You, als ausgerechnet Gackt und Miyavi zu spät am Flughafen ankamen. Normalerweise war Gackt immer der erste, der bei den Treffpunkten war. Doch heute war er der letzte gewesen. Zusammen mit Miyavi. Was den anderen nicht weiter verdächtig vorkam, da Gackt wegen Hyde fast bei Miyavi eingezogen war. „Sag mal… was an den Worten, ICH bin der Boss hast DU nicht verstanden?“ meinte Gackt und knuffte You spielerisch in die Seite. Dieser lachte leise, schüttelte den Kopf. „Lasst uns gehen. Unser Flieger geht gleich!“ meinte Chacha und deutete nach rechts. Die anderen folgten seinem Blick und sahen den Schalter. „Auf, auf!“ lachte Miyavi, packte sein Gepäck und lief schon beinahe tänzelnd auf diesen zu, reihte sich in die Schlange ein. Die anderen folgten ihm kopfschüttelnd. „Miya~ Jetzt setz dich endlich hin! Du machst mich nervös!“ maulte Masa, als sie alle in dem Flugzeug saßen und den Flug genießen wollten. Doch jeder hätte wissen sollen, dass man in einem Flugzeug, in dem sich auch Miyavi befand, nicht entspannen konnte, da der bunthaarige scheinbar immer rumalbern musste. „Nahai~n!“ kicherte der bunthaarige und rannte den Gang des Flugzeuges hinab, nur um gleich darauf von einer Stewardess ermahnt zu werden. „Wer kam noch mal auf die Idee, den mitzunehmen?“ grummelte Masa und sank tiefer in seinem Sitz. You, der vor ihm saß, lachte leise und lehnte sich zurück. „Ach komm~ So schlimm ist er doch gar nicht! Er bringt wenigstens Spaß zu uns!“ meinte er und ließ zu, dass Chachamaru seinen Kopf auf seine Schulter legte, was Masa dazu veranlasste, die Augen zu rollen. „Soll das etwa heißen, dass wir nicht witzig sind?“ schnaubte er und bewirkte, dass das Grinsen des braunhaarigen breiter wurde. Er fuhr sich durch die Haare. Dann setzte er sich auf, drehte sich in seinem Sitz um und lachte Masa an. „Ach Masa~ Natürlich bist du witzig~ Aber an Miyavi kommt halt keiner ran, dass ist einfach so!“ erklärte er, woraufhin Masa nur schnaubte, die Arme vor der Brust verschränkte und schmollte. You kicherte und streckte seine Hand nach ihm aus. Verstrubbelte ihm die Haare, woraufhin Masa seine Hand wegschlug. „Lass das! Du weißt haargenau, dass ich das nicht leiden kann und-!“ „Jungs!“ unterbrach Chachamaru die beiden und sah sie tadelnd an. „Was denn?“ fragte You unschuldig und sah Chacha mit vorgeschobener Lippe an, woraufhin dieser nur seufzte und eine Reihe vor sie beide deutete. Interessiert beugte sich You über die Lehne und sah, wie sich Gackt in den Sitz gekuschelt hatte und die Augen geschlossen hatte. Offensichtlich war er eingeschlafen. You grinste. „Isser nicht süß wenn er schläft?“ murmelte er und streckte eine Hand nach Gackt aus, strich ihm durch die Haare. Bei ihm konnte er es sich erlauben, Gackt schmollte nicht so schnell bei so etwas wie Masa. Zumindest nicht, wenn er schlief. „Wenn du so weiter machst, weckst du ihn noch auf!“ mahnte Chacha ihn und genau in dem Moment kam Miyavi zu ihnen. „Kawaii~ Gacku- nii ist ja süß~“ meinte er verzückt und grinste breit. Doch dann legte er den Kopf schief. „Wo soll ich denn jetzt sitzen? Ich will Gacku- nii nicht aufwecken, aber wenn ich auf meinen Platz will, muss ich das ja wohl…“ „Hat sich der Herr jetzt ausgetobt?“ fragte Masa, der sich in seinem Sitz aufgesetzt hatte und den bunthaarigen nun musterte, der leise lachend den Kopf schüttelte. „Nein. Aber wir sind gleich da, deshalb haben die mir gesagt, dass ich mich setzen soll. Jetzt allerdings frag ich mich, wie ich das machen soll, wenn ich Gacku- nii nicht aufwecken will.“ Miyavi hatte die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf etwas schief gelegt. Er seufzte leise. „Naja du kannst auch einfach fragen, ob ich wirklich schlafe und fragen, ob ich dir Platz mache…“ kam es leise gemurmelt von Gackt, der langsam die Augen aufschlug und sich zu den anderen drehte, die leise seufzten. „Mensch… dabei sahst du so süß aus, als du schliefst… oder so getan hast…“ schmollte Miyavi, löste die Arme aus der Verschränkung. Gackt rollte mit den Augen, setzte sich allerdings so hin, dass Miyavi sich auf seinen Sitz quetschen konnte. Mit einem tiefen theatralischen Seufzer ließ er sich auf das Polster fallen, lehnte sich zurück, was Gackt leise kichern ließ. „Was?“ fragte Miyavi, doch Gackt schüttelte nur den Kopf. „So alt bist du nun auch wieder nicht, dass du dich so benehmen kannst!“ lachte er und brachte Miyavi zum grinsen. „Ja, eure graue Eminenz! ich hatte vergessen, dass ihr der ältere seid. Komisch. Ich sehe noch keine Falten in eurem Gesicht. Bitte oh Herr. Verratet mir das Geheimnis eurer Jugend! Ich bitte Euch in brünstig!“ Hastig verbeugte sich Miyavi so gut es ihm in dem Sitz ging und erhielt eine scherzhafte Kopfnuss von Gackt, der leise lachte. „Spinner!“ lachte er und Miyavi setzte zu einem Konter an, als auch schon die Durchsage ertönte, dass sie in kürze landen würden und die Passagiere sich zu diesem Zweck bitte anschnallen mögen. Hastig setzten sich die anderen richtig in ihre Sitze, schnallten sich, wie von dem Piloten angefordert an und nahmen eine bequemere Position in den Sesseln ein. „Wir sind dahaaaa~“ rief Miyavi fröhlich, als sie den Flughafen verließen, den sie vor knapp zehn Minuten erreicht hatten und zog sein Gebäck aufgeregt mit sich, während die anderen kopfschüttelnd stehen blieben, Miyavi beim herum springen beobachteten. „Seid ihr sicher, dass es ein erholsamer Urlaub mit ihm wird?“ fragte Ju Ken zweifelnd und doch grinsend, wie die anderen ebenfalls. „Naja, wenn nicht erholsam, dann dennoch spaßig. Und Lachen soll ja bekanntlich auch gesund sein, nicht wahr Gacku?“ You wandte sich an seinen besten Freund, der ganz in Gedanken versunken den Bunthaarigen beobachtete und nun aus seinen Gedanken gerissen wurde, als Chacha ihm einen Stoß gab und er aufschreckte. „Was!?“ fragte er verwirrt, sah die anderen seufzen und You den Kopf schütteln. „Schon gut. Ich wollte nur wissen, ob du der gleichen Meinung bist wie ich, wenn es heißt, das Urlaub mit Miyavi spaßig ist und Lachen bekanntlich gesund ist!“ erklärte You nur und Gackt nickte erneut abwesend, wieder zu Miyavi sehend, der ihnen bereits ein Taxi gerufen hatte, das sie zu ihrem eigentlichen Ziel bringen sollte. „Na los Jungs! Sonst werden die Quellen noch kalt!“ rief Miyavi scherzhaft, der schon sein Gepäck verstaut hatte und nur auf die anderen wartete. Chacha berührte Gackt am Arm, sodass dieser zu ihm sah. Der langhaarige lächelte ihm aufmunternd zu, nickte einmal, bevor er den anderen folgte, die sich dem Taxi näherten. Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck folgte Gackt ihnen, nachdem ihn die anderen gerufen hatten. Kapitel 16: ~Kapitel sechszehn~ ------------------------------- ~Kapitel sechszehn~ „Boah, hier bleib ich, ernsthaft… Das ist das geilste weichste Bett, worin ich jemals gelegen bin!“ lachte Miyavi glücklich, als er, die Arme weit von sich gestreckt, auf das weiße Bett gefallen war, das sich sofort an seinen Körper geschmiegt hatte und hatte sein Gesicht in die ebenso weißen Kissen vergraben. Gackt, der ihm langsam gefolgt war, schüttelte nur belustigt den Kopf, die Arme vor der Brust verschränkt. „Du hörst dich an, wie ein Mann mitten in seiner Midlife Crisis!“ kommentierte er und bekam prompt eines der Kissen ins Gesicht geschleudert, welches Miyavi ihm entgegen geworfen hatte. Mit einem dumpfen leisen Laut fiel es zu Boden und Miyavi wagte es, in Gackts Gesicht zu sehen, welcher die Augen geschlossen hatte, die Gesichtszüge scheinbar ruhig. Doch Miyavi wusste, dass der Schein trügen konnte. „Gacku- nii?“ fragte er vorsichtig, krabbelte ebenso vorsichtig zum Bettende, doch von Gackt kam noch immer keine Antwort und so langsam wurde Miyavi nervös, sein scheinbar aufgeklebtes Grinsen verschwand langsam. „Gackt?“ Es war das erste Mal, dass Miyavi ihn wieder so nannte. Doch auch darauf reagierte Gackt nicht, doch er öffnete schon einmal langsam die Augen, löste die Arme aus der Verschränkung und bückte sich nach dem Kissen, woraufhin Miyavi nach hinten zuckte und die Arme wie zum Kampf bereit erhob. Doch Gackt warf ihm das Kissen nur leicht entgegen, sodass es vor Miyavi auf dem Bett landete, dann drehte er sich um, schnappte sich seinen Schlüssel des Zimmers und verschwand aus diesem. Vollkommen verdutzt sah Miyavi ihm nach, die Arme sanken langsam auf das Bett, seine Miene spiegelte Verwirrung wieder. „Gacku- nii?“ „Yo Miyavi! Wo hast du Gacku gelassen?“ begrüßte You den Gitarristen, als dieser zu ihm und die anderen in den Speisesaal traten, der außer ihnen von niemandem besucht wurde. War ja auch klar, da sich außer Gackt, seinem Job und Miyavi keiner hier befand. Langsam und nachdenklich setzte sich Miyavi neben Masa, starrte die Flasche Wasser, die Chacha ihm zugeschoben hatte, einfach nur an. „Miyavi?“ Besorgt wurde der bunthaarige von den anderen angesehen, doch nur das leichte rütteln an seiner Schulter riss ihn aus seinen Gedanken. „He? Was?“ Verwirrt sah er sich um, sah in die besorgten Gesichter der anderen, die ihn allesamt musterten. „Was ist los?“ fragte er verwirrt, sah Chacha seufzen. „Das könnten wir dich fragen. Ist alles okay? Du wirkst so niedergeschlagen. Und wo hast du Gackt gelassen?“ fragte er und sah. wie Miyavi die Schultern sinken ließ. „Ich weiß nicht, wohin er gegangen ist… Er ist vorhin einfach gegangen, nachdem ich ihm ein Kissen ins Gesicht geworfen hatte, weil er so frech zu mir war… Dann hat er es mir wieder gegeben und ist gega- Wo willst du hin?“ Verdutzt sah Miyavi You nach, der aufgestanden und gegangen war, wollte ihm schon selbst hinter her, doch Chacha hielt ihn auf, in dem er ihm eine Hand auf die Schulter legte und den Kopf schüttelte. „Lass… You wird ihm besser helfen können… Ich glaube zwar nicht, das Gacku reden will, aber dennoch wird You ihm besser helfen können…“ erklärte Chacha, doch Miyavi schüttelte den Kopf, riss sich von ihm los und lief dem anderen hinterher. Er fand die beiden etwas abseits des Hauses, in der Nähe der heißen Quellen, die versteckt hinter einem kleinen Felsen lagen. „Ist es immer noch wegen Hyde…?“ hörte er You fragen und blieb abrupt stehen. Somit konnte er auch nicht sehen, das Gackt den Kopf schüttelte, hörte You nur leise seufzen. „Was ist es dann? Ist es… wegen Miyavi?“ fragte You. Es wurmte Miyavi, das er nichts sehen konnte und noch mehr wurmte es ihn, die beiden zu belauschen, doch wenn es für ihn der einzige Weg war, etwas heraus zu finden, dann musste er das tun. Denn er wollte wissen, wie Gackt zu ihm stand, was er in ihm sah. Einen guten Freund, oder doch mehr? „Was hat er getan Gacku, hm?“ fragte You beinahe liebevoll und brachte Miyavi dazu, lautlos zu seufzen, denn sonst hätte er die nächsten Worte Gackts niemals verstanden. „Er liebt mich… Miyavi liebt mich…“ murmelte Gackt leise und brachte genannten dazu, die Augen zu weiten. Hieße dass dann, das Gackt dies nicht mochte? Das er es nicht mochte, das Miyavi solche Gefühle für ihn hegte? „Und das ist jetzt schlimm, weil…?“ fragte You vorsichtig nach, denn auch er verstand den Sinn hinter den Worten nicht. „Ich… ich weiß es doch auch nicht… Ich bin so verwirrt… Ich mag es, dass Miyavi immer für mich da ist, das er sagt, er tue es gerne und das er nichts dafür verlangt… Aber gleichzeitig ist es so… ich weiß nicht… Ich fühle mich schlecht, weil ich nur nehme und nehme, aber nie etwas gebe… Und dann auch noch die Sache an dem Abend damals… Da war es auch okay für ihn… aber ich wollte ihn nicht ausnutzen… und doch haben wir es getan…“ murmelte Gackt und brachte Miyavi dazu, erleichtert auszuatmen. Also mochte er es, fand es nicht abstoßend. „Was soll das heißen, ihr habt es getan? Heißt es das, was ich vermute?“ hackte You misstrauisch nach und Miyavi konnte sich denken, bildlich vorstellen, dass Gackt den Kopf senkte. Miyavi schluckte, da er wusste, dass You eins und eins zusammen zählen konnte. „Oh… oh! Ihr… ihr habt miteinander… oh!“ war alles, was You heraus bringen konnte. „Hasst du mich jetzt?“ fragte Gackt leise und Miyavi weitete die Augen, konnte sich vorstellen, dass You es auch tat. „Wieso sollte ich dich hassen?“ „Weil… weil ich Miyavi ausgenutzt habe… ich habe zugelassen, dass wir zusammen geschlafen haben… Ich habe nicht daran gedacht, wie es für ihn würde… wie er für mich fühlt… Ich wusste nicht, dass er mich liebt, dachte, er macht sich nur genauso große Sorgen um mich, wie ihr… Ich… ich hasse mich dafür, ihn so ausgenutzt zu haben…“ murmelte Gackt leise, sodass Miyavi Schwierigkeiten hatte, ihn zu verstehen, doch er schaffte es mit der nötigen Konzentration. „Gacku…“ hauchte You und nahm, obwohl Miyavi es nicht sehen konnte, den anderen in den Arm. „Es tut so weh You… So weh zu wissen, wie er fühlt, das Wissen, ihn ausgenutzt zu haben… Ich möchte ihm nicht weh tun… Möchte nicht, dass er das selbe durchmacht wie ich… ich ertrage es nicht, ihn so zu sehen, sollte es mal der Fall sein…“ murmelte Gackt. You schwieg einige Minuten, bevor er leise seufzte. „Du liebst ihn, hm?“ fragte er und Miyavi zog es das Herz zusammen. Natürlich. Wie hätte er auch denken können, Gackt käme über Hyde hinweg? Wie konnte er nur so dumm gewesen sein? Wie konnte er annehmen, das Gackt ihn eines Tages lieben würde. Miyavi richtete sich langsam auf, wollte gerade gehen, doch Gackts nächste Worte ließen ihn inne halten. „Ja… Ja… Ja, ich denke ich bin soweit sagen zu können, ich liebe ihn…“ murmelte der braunhaarige und verwirrte Miyavi nun vollkommen. Doch die nächsten Worte zauberten ein strahlendes Lächeln auf seine Züge, sein Herz machte Luftsprünge und er zitterte vor Aufregung. „Ich liebe Miyavi…“ Kapitel 17: ~Kapitel siebzehn~ ------------------------------ ~Kapitel siebzehn~ Mit dem breitesten Lächeln, welches Miyavi in seinem ganzen Leben zu bieten hatte, stolzierte der bunthaarige zurück in den Speisesaal, in dem sich nur noch Masa befand, da Chacha vor wenigen Minuten gegangen war, um nach seinem Geliebten zu suchen. Schwungvoll setzte er sich auf seinen alten Platz, nahm sich frecher weise Masas Brötchen, welches dieser sich gerade nehmen wollte und biss herzhaft hinein. Masa seinerseits beobachtete ihn skeptisch, sagte nichts zu seinem geklauten Brötchen, da er sowieso schon satt war. Doch was ihn irritierte war die plötzliche Fröhlichkeit des Gitarristen, da dieser vor einer Stunde noch deprimiert und nachdenklich gewesen war. „Uhm… es freut mich ja sehr, dass es dir augenscheinlich wieder besser geht, aber… ich mach mir ein wenig Sorgen…“ meinte Masa dann doch noch und zog so Miyavis ganze Aufmerksamkeit auf sich, der ihn breit angrinste. „Wieso? Es besteht keinerlei Anlass dazu!“ meinte Miyavi fröhlich, was Masa eine Augenbraue heben ließ. „Bist du sicher? Vorhin warst du ziemlich bedrückt und nachdenklich und… naja, bist du wie eine Katze auf Drogen…“ murmelte Masa, woraufhin Miyavi lachte. „Nein wirklich, alles in Ordnung. Es besteht kein Grund zur Sorge, ich bin nur sehr zufrieden, was die gesamt Situation anbelangt!“ kicherte er und nahm sich zusätzlich Masas Kaffee, was diesen nicht störte, da dieser ohnehin schon kalt war, doch Miyavi schien dies nicht zu stören, denn er trank die Tasse leer, ohne eine Miene zu verziehen, ohne, dass sein Lächeln schwand. Scheinbar war wirklich alles wieder in Ordnung. Doch dass wiederum bedeutete, das Gackt irgendwas getan hatte, was Miyavi glücklich machte. Ihm die Liebe gestehen schloss Masa aus, da Gackt nach wie vor Hyde liebte, doch was war es dann? „Habt ihr miteinander geschlafen, du und Gackt?“ fragte er gerade heraus und sah, wie Miyavi augenblicklich in die Tasse prustete, sich an dem Kaffee verschluckte und heftig hustete. Masa seufzte und beugte sich zu ihm, um ihm auf den Rücken zu schlagen, damit er wieder Luft bekam. Und nach einigen Sekunden ebbte der Husten ab und Miyavi sah Masa mit hochrotem Kopf an, was zum Teil eben an seiner beinahe Erstickung lag und zum anderen daran, das er sich schämte. „W- Wie kommst du denn darauf?“ fragte er schockiert und Masa schmunzelte. „Naja, ein jeder Mann lächelt doch so, wenn er guten Sex hatte. Und da keinerlei Frauen anwesend sind, Chacha bereits an You vergeben ist, Ju- Ken und Ju- Jin eine Freundin haben und ich die ganze Zeit hier war, kann es ja nur Gackt gewesen sein. Es sei denn, du stehst mittlerweile darauf, ältere Männer abzuschleppen!“ meinte Masa frech und kassierte einen schockierten Blick von Miyavi. „Was, lag ich etwas so richtig? Oha, hätte ich Gacku gar nicht zugetraut!“ lachte Masa, doch Miyavi schüttelte den Kopf. „Nein… nein haben wir nicht…“ >Zumindest nicht gerade…< dachte er sich noch, zuckte mit den Schultern. Unwillkürlich fragte er sich, ob es überhaupt noch einmal passieren würde. Denn für Miyavi war es eines der schönsten Dinge gewesen, die er jemals erlebt hatte. Ob Gackt das auch so sah? Oder war es für ihn nichts weiter, als einfacher Sex? Aber Gackt hatte auch gesagt, das er ihn, Miyavi, liebte. Also musste er den Sex zwischen ihnen doch auch genossen haben, oder? Ah, es war zum Haare raufen und Miyavi seufzte frustriert. „Da! Schon wieder!“ riss ihn Masas Stimme aus den Gedanken und verwirrt sah er auf, sah in Masas Gesicht. „Was schon wieder?“ fragte er irritiert, woraufhin der schwarzhaarige leise seufzte. „Du warst schon wieder in Gedanken, dein Lächeln war verschwunden. Und egal, was du jetzt noch sagen wirst, ich mach mir Sorgen! Weil… naja, du gehörst doch jetzt… zur Familie und da…“ Masa druckste auf einmal herum, seufzte leise, was Miyavi wieder zum Lächeln brachte. „Danke. Das freut mich sehr, zu hören!“ meinte er ehrlich und neigte den Kopf etwas zur Seite, lächelte Masa warm an, der leicht rot um die Nase wurde. Jetzt konnte Masa auch verstehen, warum Gackt es immer wurde, wenn Miyavi ihn so ansah. Das war einfach nur niedlich. „Tu mir… einen Gefallen Miyavi, ja?“ meinte Masa und stand auf, das Lächeln verschwand aus Miyavis Gesicht und Verwirrung spiegelte sich darin. „Pass mir bloß auf Gackt auf, ja? Ich will nicht, dass ihm irgendwer noch einmal so weh tut…“ meinte Masa, bevor er den Saal verließ und einen noch verwirrteren Miyavi zurück ließ. „Und? Soweit alles wieder geklärt?“ fragte Chacha seinen Freund, als sie zusammen in ihrem Zimmer lagen, nachdem You Gackt alleine gelassen hatte und auf dem Weg zu seinem Zimmer auf Chacha gestoßen war, der ihn in ihre Räumlichkeiten gezogen hatte. Nun befanden sie sich in dem großen Doppelbett, Chacha in den Kissen, You den Kopf auf Chachas Brust gelegt, die streichelnde Hand des älteren in seinen Haaren, die sanft hindurch glitt. „Ja… Gacku ist sich seiner Gefühle für Miyavi bewusst…“ murmelte You leise und ein Lächeln stahl sich auf Chachamarus Züge. „Das ist gut…“ murmelte er und nickte sich selbst kurz zu. You seufzte. „Ja, das mag sein, aber die Frage, die sich einem jetzt stellt, wird Gackt diese Gefühle auch zulassen? Erkennen heißt nicht gleich akzeptieren und du vergisst, dass er noch immer ebenfalls in Hyde verliebt ist, egal, was dieser getan hatte…“ meinte You und drehte sich auf den Bauch, sah Chacha in die Augen, dessen Blick völlige Ruhe und Zuversicht ausstrahlte. „Ich bin mir absolut sicher, das Gackt das richtige tun wird… er ist manchmal sehr streng mit sich, treibt sich selbst bis zum äußersten und ist ziemlich… ängstlich, was seine Gefühle angeht, doch ich bin mir sicher, er wird das richtige tun. Hundert Prozentig. Er ist Perfektionist, er wird nichts unvollkommen lassen. Und eines Tages wird er bemerken, das Miyavis Liebe unvollkommen ist, nur Gackts Liebe zu dem jüngeren alles vollkommen machen kann…“ meinte er mit einem Lächeln im Gesicht, was auch langsam auf Yous Gesicht erschien. „Du kleiner Romantiker du…“ murmelte er, kletterte auf Chachamarus Hüfte und sah den unter ihm liegenden verträumt an. „Hab ich dir schon einmal gesagt, wie sexy du aussiehst? Wie süß, attraktiv, hingebungsvoll, niedlich, romantisch und-!“ You wurde abrupt unterbrochen, als Chachamaru den Kragen seines T- Shirts packte und ihn so nach unten zog, ihre Lippen miteinander verschmelzen ließ. „Ich liebe dich auch You…“ murmelte der langhaarige, als er den Kuss kurz gelöst hatte und fing Yous Lippen erneut ein, was You nur zu gerne zuließ. Sanft und dennoch mit Leidenschaft erwiderte er den Kuss, schob nebenbei Chachamarus T- Shirt nach oben, strich mit den Händen über die helle Brust, was dem anderen ein helles stöhnen entlockte. You grinste leicht in den Kuss hinein. Kapitel 18: ~Kapitel achtzehn~ ------------------------------ First time, that I did such a thing~ Aish, warum sprech ich englisch? >.< Ah, bitte, bitte hasst mich nicht für dieses Kapi! Ich hasse mich ja selbst schon! Aber ich kann gegen mein Hirn nichts ausrichten... und meine Hand... Die sind schneller als ich... >.< ___________________________________________________________________________ ~Kapitel achtzehn~ „Weiß einer von euch, wo sich Masa und Gacku aufhalten?“ fragte You verwirrt, als sie alle beim Frühstückstisch saßen und er bemerkt hatte, dass eben jene fehlten. Miyavi, der bis eben noch seine Miso Suppe gegessen hatte, sah auf. „Nein. Gacku- nii war auch relativ schnell auf den Beinen, nachdem wir gestern so spät alle ins Bett gegangen waren. Ich bin kurz aufgewacht und habe gesehen, wie er aufgestanden, sich umgezogen und dann gegangen ist…“ erklärte der Gitarrist und You seufzte. „Masa war die ganze Nacht nicht in unserem Zimmer…“ warf Ju- Ken ein und alle sahen zu ihm. „Nachdem wir gestern von den Quellen zurück kamen und uns in unsere Betten legen wollten, meinte Masa, er würde noch etwas spazieren gehen…“ erklärte er und die anderen seufzten. „Warten wir noch bis zu unserem Entspannungstermin. Wenn die beiden bis dahin nicht aufgetaucht sind, werden wir sie suchen gehen.“ entschied Chachamaru und schob sich ein Stück Fisch in den Mund. Die anderen nickten zustimmend, doch ihre Gedanken kreisten weiterhin um ihre beiden abwesenden Mitglieder. Eben jene gingen nebeneinander einen schmalen Pfad nach oben, der sie immer weiter nach oben auf den Berg bringen sollte, sollten sie weiterhin diesen Weg gehen. Doch keiner der beiden gedachte, jetzt umzudrehen und zurück zu gehen. Sie hatten sich heute Morgen recht früh getroffen, da beide kaum bis gar nicht schlafen konnten und hatten sich darauf geeinigt, einen gemeinsamen Spaziergang zu unternehmen. Und nun gingen sie immer noch schweigend nebeneinander, denn seit ihrem Aufbruch hatte keiner etwas gesagt, gar den Ansatz einer Konversation gestartet. Und obwohl Gackt spürte, dass Masa etwas sagen wollte, hatte er es nicht über sich gebracht, den anderen darauf anzusprechen. Bis: „Gackt…“ fing Masa nun doch an, je höher sie stiegen und je kälter es wurde. Erst dachte Gackt, Masa wollte ihn darauf aufmerksam machen, ihn dazu bewegen, umzukehren, doch das Gegenteil war der Fall. Er ging weiter und so folgte ihm Gackt irritiert und doch aufmerksam. „Das, was ich dir jetzt sagen werde, wird dir sicherlich ganz und gar nicht gefallen, da du schon genug um die Ohren hast… Aber ich habe lange darüber nachdenken müssen und habe gesehen, wenn man es nicht loswird, es immer nur für sich selbst behält…“ murmelte Masa und spürte, dass es kälter wurde, je höher sie beide stiegen. Auch sah er schon die ersten zarten Schneeflocken vom Berg fallen, doch das kümmerte sie beide wenig. Vielmehr waren sie auf das nun kommende Gespräch fixiert, welches Gackt sehr neugierig und auch beklemmend machte. „Ich habe wirklich, wirklich lange darüber nachgedacht, doch erst seit dem Gespräch mit Miyavi wurde es mir klar. Also so richtig.“ Als sie den ersten Schnee sahen, blieb Masa stehen, Gackt, der das zu spät bemerkte, blieb erst nach einigen Sekunden stehen und drehte sich zu Masa um. Verwirrung war in seinem Gesicht zu lesen. „Masa, was ist los mit dir? Ich verstehe dich nicht…“ meinte Gackt und Masa lächelte gequält. „Nein. Wie könntest du auch? Du hast es ja nie verstanden, noch nicht einmal bemerkt, was mit mir ist… Hast immer nur dein eigenes Leid gesehen…“ Masa hob den Kopf, den er bis eben noch gesenkt hielt und seufzte leise, als er den teils noch immer verwirrten Gesichtsausdruck und den teils verletzten sah. Er schüttelte den Kopf. „Ich mache dir keinen Vorwurf, dass du dich nur um dich selbst gekümmert hast. Du hast früher mehr auf andere als auf dich selbst geachtet. Es ist gut und verständlich, dass auch du mal deine Probleme lösen willst. Aber dennoch hatte ich erwartet, dass du siehst, bemerkst, was mit mir los ist. Aber du hattest nur Augen für dich, die anderen hatten nur Augen für dich. Es ist gut so, dass will ich gar nicht bestreiten, dennoch… dennoch schmerzt es, dass ihr nicht auf mich geachtet habt… Dass euch die anderen Familienmitglieder scheinbar nicht mehr so ganz wichtig sind… Oder waren wir nur ein Job? So, wie unsere Band?“ fragte Masa, quälte sich ein Lächeln ab, als er sah, wie die Verwirrung und der Schmerz wichen, nun Entsetzen sich auf Gackts Gesichtszügen breit machte. „Masa du… ihr wart niemals nur ein Job! Ihr seid meine Familie! Meine Brüder! Nichts ist mir wichtiger als ihr!“ meinte Gackt und schluckte. Masa lachte leise. „Ich weiß… meine Worte klangen hart, nicht?“ meinte er und zuckte mit den Schultern. Gackt bekam ein mulmiges Gefühl, sein Körper zitterte nicht nur vor Kälte. „Masa… was ist los…?“ fragte er unsicher. Er hatte das Gefühl, dass es nicht mehr Masa war, mit dem er hier sprach. Doch Masa seufzte nur, ging langsam auf Gackt zu. Dieser blieb stehen, sah Masa aber aufmerksam an. „Jetzt fragst du, was mit mir los ist? Nachdem du soviel Aufmerksamkeit gebraucht hast? Das finde ich sehr nett von dir…“ murmelte er, streckte seine Arme aus und packte Gackt am Kragen seines T- Shirts, riss es mit einem Ruck auseinander. Gackt riss die Augen auf, hob seine Hände und legte sie an Masas Handgelenke, versuchte, ihn von sich zu stoßen. Doch es gelang ihm nicht, er rutschte nur aus und viel hart zu Boden, sodass er keuchte und die Augen kurz zusammen kniff, sie dann allerdings aufriss, als er die Lippen Masas auf seinen spürte. „Masa was tust du- Hng!“ Gackt keuchte auf, als er Masas Hand spürte, die über seine nackte Brust strich, seine Brustwarzen neckte. Unweigerlich kamen die Erinnerungen an jene Nacht in seinem Gedächtnis hervor, drängten sich ihm auf. „S- Stop! Lass das! Masa!“ rief Gackt panisch, versuchte sich zu befreien, doch Masa ließ ihn nicht. Stattdessen wanderte die Hand nur tiefer, öffnete die Hose des braunhaarigen. „Unter all deiner Liebe zu Hyde hast du es nicht gesehen…“ murmelte Masa, zog den Reißverschluss der Hose nach unten, nachdem er den Knopf gelöst hatte, achtete nicht auf die Träne, die Gackt über die Wange rollte. „Ich liebe dich Gackt… mehr als mein eigenes Leben… Doch du hast es nie gesehen…“ hauchte der schwarzhaarige, öffnete seine eigene Hose, zog sie mitsamt Shorts herunter, ebenso Gackts. „Masa! Masa was tust du!? Lass das! Hör auf! Stop! Nicht! Masa!“ Gackt geriet in Panik, wandte sich unter ihm, versuchte sich zu befreien. Doch Masa ließ ihn nicht. „Und das ist der Grund… warum ich den JOB verlassen werde!“ meinte er noch, bevor er in Gackt eindrang. „MIYAVI!!!“ Gerufener hob abrupt den Kopf, starrte zu dem Berg. „Was ist los Miyv?“ #fragte Chachamaru besorgt, da er bemerkte, dass mit Miyavi etwas nicht stimmte und weil dieser die Arbeit an seiner Liege unterbrochen hatte. „Ich… ich weiß nicht… Ich dachte… ich… Ich hab das Gefühl, Gacku- nii hätte nach mir gerufen… Außerdem… hab ich ein merkwürdiges Gefühl im Magen…“ murmelte Miyavi bedrückt und spürte, dass Chachamaru ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Sollen wir Gackt suchen gehen? Macht dich das… glücklicher?“ fragte er und Miyavi nickte langsam. „Ja… ja, lass ihn uns suchen…“ Kapitel 19: ~Kapitel neunzehn~ ------------------------------ ~Kapitel neunzehn~ Zitternd und noch immer vollkommen neben sich stehend lag der braunhaarige Sänger auf dem Pfad des Berges, sein Körper fast schon durchgefroren, seine Lippen bläulich. Sein Oberkörper wies Kratz und Bissspuren auf, sein Unterleib brannte wie Feuer. Jede einzelne Faser seines Körpers schien in Flammen zu stehen, sein Organismus schien nur aus Schmerzen zu bestehen und in seinem Kopf herrschte noch immer die Frage nach dem Warum. Warum hatte Masa ihm das angetan? Warum? War das unbedingt nötig gewesen? Hätte er es ihm nicht anders sagen können? Warum musste er… dies tun? Gackt verstand es nicht, wollte es auch gar nicht verstehen. Er wollte nur noch eins: Sterben. Er konnte nicht mehr, ertrug es nicht mehr. Zu viele Schmerzen lasteten auf seinem Herz, seiner Seele, seinem Gewissen. Die Tränen rannen haltlos über seine Wangen, tropften daran zu Boden. Langsam richtete er seinen Körper auf, der sich so fremd anfühlte und zog sich sowohl die Hose, als auch die Shorts wieder zurecht, ging den Pfad allerdings nicht nach unten, sodass er zu den anderen gelangen konnte, sondern weiter nach oben, immer weiter, die beißende Kälte auf seinem Körper ignorierend. „Gackt!“ „Gacku!“ „Gacku- nii!“ „Masa!“ Hektisch rannten die JOB- Mitglieder und Miyavi durch das Onsen, auf der Suche nach ihren beiden Mitgliedern, die schon seit zwei Stunden überfällig waren und sich nicht gemeldet hatten. Sie machten sich Sorgen um die beiden, ganz besonders Miyavi, da sein mulmiges Gefühl von vor einigen Stunden stärker geworden war. „Verzeihen Sie?“ erklang dann plötzlich die Stimme des alten Hausbesitzers und die kleine Gruppe drehte sich erschrocken um, starrten den Mann an, der sie freundlich anlächelte. „Suchen sie beide Herrn Gackt und Herrn Masa?“ fragte er freundlich und die anderen nickten sofort. „Ich habe gesehen, wie die beiden zusammen diesen Pfad nach oben gegangen sind, sie sahen sehr ernst aus. Ich denke, sie hatten etwas sehr wichtiges zu besprechen.“ erklärte er und deutete auf den kleinen, unauffälligen Pfad, der einen auf die Spitze des Berges bringen konnte, wenn man ihn entlang schritt. Miyavi folgte ihm mit seinem Blick. Irgendwo da oben waren Masa und Gackt. Miyavi hoffte nur, das nichts passiert war, dass es den beiden gut ginge. Die Gruppe bedankte sich höflich, verbeugte sich noch schnell, bevor sie losrannten, nur schnell den Pfad erreichen wollten, in der Hoffnung, die beiden noch schnell zu finden, bevor einer der beiden oder gar beide immer höher stiegen, sich dem Schnee aussetzten. Mit langsamen Schritten fing der braunhaarige eher apathisch den Pfad weiter nach oben, die beißende Kälte auf seinem nackten Oberkörper ignorierend, genauso das Blut, welches aus den zahlreichen Wunden tropfte, ebenso die Schmerzen, die aus eben jenen Wunden resultierten. Doch die Schmerzen auf seiner Seele waren stärker, nahmen ihm die Luft zum Atmen, den Willen zu leben. Wieso taten ihm alle nur so weh? Erst Kami, als er gestorben war. Dann Mana, der ihm die Schuld dafür gab. Dann Hyde, der sein Liebesgeständnis als Witz ansah und ihm fortlaufend noch mehr weh tat. Und dann auch noch Masa. Masa, der ihm die Liebe gestanden, ihm gesagt hatte, dass er die Band verlassen würde und ihn dann Vergewaltigt hatte. Er verstand es nicht. Die Fragen nach dem Warum und Wieso wurden von seiner geschundenen Seele nur so hinaus geschrien, doch verließen sie nie seinen Körper, seinen Mund. Niemand würde diese Fragen je hören. „Hey! Aufgepasst!“ rief auf einmal eine Stimme, Gackt spürte einen festen Griff an seinem Oberarm und blieb dann Ruckartig stehen, denn genau dieser Griff verhinderte, dass er weiter ging. Denn wäre er nur noch einen weiteren Schritt gegangen, wäre er vom Pfad abgekommen und in die Tiefe gestürzt. Er wurde herum gedreht und Gackt konnte in das Gesicht eines ca. 30- 35 jährigen Mannes sehen. Vielleicht war er auch älter, Gackt wollte und konnte das auch gar nicht einschätzen. Doch er sah, dass der Fremde braune, verstrubbelte Haare hatte, einen schweren schwarzen Mantel trug, dazu eine braune Hose und feste, zugeschnürte schwarze Stiefel. „Ich hoffe, du hattest nicht vorgehabt, weiter zu gehen, oder?“ fragte der Fremde und musterte Gackt eingehend, bemerkte die ganzen Verletzungen am Oberkörper und auch den violetten Abdruck in Gackts Gesicht und die beiden Handabdrücke an dessen Hals. Die Augen des Fremden weiteten sich merklich, während Gackt zu Boden sah. „Ich… ich…“ „Sch, sag nichts. Ich verstehe schon. Oh man… dass ist ja echt unerhört… Wie kann man sowas nur tun?“ fragte sich der Fremde und fuhr sich über sein Gesicht, seufzte schwer. „Ah. Wie unhöflich. Jon mein Name. Jon Underdown.“ stellte er sich vor. „C- Camui Gackt…“ flüsterte Gackt leise, dem mit jeder Sekunde mulmiger wurde. Einer Person momentan so nahe zu sein nach der Sache mit Masa behagte ihm nicht. „Gackt? Der Gackt?“ Jons Augen weiteten sich noch ein weiteres Stück, doch bevor er oder Gackt antworten konnten, ertönte ein lauter Ruf. „Ya! Lass ihn los!“ rief Miyavi, der die komplette Szene völlig missverstand. Denn als er mit den anderen an der Stelle angekommen waren, an dem Gackt sich mit Jon befand, hatte er, aufgrund der Position der beiden, dem Fehlen von Gackts Shirt und den Verletzungen auf dessen Oberkörper prompt an jene Nacht denken müssen. Keuchend kamen sie endlich oben an, wobei Miyavi zu Gackt und Jon rannte, Gackt von dem für ihn Fremden wegzerrte. „Was hast du mit ihm gemacht!?“ funkelte er ihn an, doch Jon antwortete ihm nicht, streckte stattdessen, die Augen panisch aufgerissen die Hand aus und an Miyavi vorbei. „Miyavi!“ riefen Chacha und die anderen entsetzt und der gerufene drehte sich um und sah, wie Jons ausgestreckte Hand die von Gackt ebenfalls ausgestreckte Hand um Haaresbreite verfehlte und Gackt immer weiter zurück fiel. Denn ohne es zu wollen, hatte Miyavi, als er Gackt von Jon gezerrt hatte, Gackt nur über den Abgrund geworfen, sodass dieser nun fiel. Hastig streckte Miyavi eine Hand aus, bekam Gackts sogar ergriffen. Der plötzliche Ruck warf ihn allerdings zu Boden, wo er sich verbissen über die Klippe beugte, Gackts Hand fest umklammert. „Miyv! Halt ihn fest!“ rief Chacha panisch, rannte auf die beiden zu. Miyavi wiederum biss die Zähne zusammen, packte fester zu, als er spürte, wie Gackts Hand ihm entglitt. „Ich will dich nicht loslassen! Niemals!“ rief Miyavi panisch, sah, dass Gackt ihn panisch ansah. Miyavi spürte, dass Jon sich neben ihm warf, mit einer Hand Miyavi hielt, mit der anderen ebenfalls versuchte Gackt zu halten, doch Jon war kleiner als Miyavi, erreichte Gackt nicht. So musste er nur Miyavi festhalten, der ebenfalls drohte, über die Klippen zu fallen. „Gacku- nii! Halt durch!“ rief Miyavi, streckte seine andere Hand, jetzt, da Jon ihn hielt, nach Gackt aus, versuchte diese auch noch zu packen. „Miyv…“ Leise drang die Stimme Gackts an sein Ohr und Miyavis Blick richtete sich auf ihn. Auf das Tränen nasse Gesicht Gackts, dessen Augen wie tot wirkten und dennoch etwas ausstrahlten. Doch Miyavi vermochte nicht zu sagen, was es war. „Miyv ich… ich liebe dich…“ hauchte er, bevor seine Hand aus Miyavis rutschte, er fiel, gerade dann, als die anderen sie erreichten. „Nein, nein, NEIN! GACKU- NII!!!!“ Kapitel 20: ~Kapitel zwanzig~ ----------------------------- ~Kapitel zwanzig~ Vollkommen apathisch, nicht realisierend, was gerade passiert war, standen oder saßen die anderen am Rand der Klippe, völlige Ungläubigkeit in den Gesichtern, Tränen in ihren Augen und Wangen. Sie alle konnten nicht glauben, was gerade passiert war. Doch denjenigen, den es am meisten traf, war wohl Miyavi. Vollkommen aufgelöst und mit den Nerven am Ende lag er noch immer so, wie Gackt ihn zurück gelassen hatte, die Arme baumelten am Abgrund, das Gesicht Tränenüberströmt, der gesamte Körper zitternd. „Gacku- nii… Gacku- nii…“ kam es immer wider über seine Lippen, fassungslos sah er in den Abgrund hinab, konnte Gackt aber nicht erkennen. Plötzlich spürte er, wie ihn jemand aufrichtete und in den Arm nahm. Es war Jon. Chacha hatte den aufgelösten You in den Armen, dem dass ganze genauso nah ging wie Miyavi, hatte er doch gerade seinen besten Freund verloren. Ju- Ken hielt Jun- Ji in den Armen, sie alle trösteten sich gegenseitig. Sie konnten noch immer nicht glauben, was passiert war, wie das passiert war. Es war für sie unbegreiflich. „Wir… wir müssen Masa suchen… wir müssen ihm das… sagen…“ kam es dann auf einmal von Chacha, der You noch immer über den Rücken strich, da dieser haltlos weinte. Er konnte sich auch nicht einkriegen. Wie auch? Er hatte gerade seinen besten Freund verloren. Den Menschen, den er schon seit über 20 Jahren kannte. Der Mensch, der wie ein Bruder für ihn war, der Mensch, der immer für ihn da war, ihn an seine Grenzen trieb und ihm zeigt, wo diese überhaupt lagen, was er konnte und was er verbessern konnte. Er hatte den wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren. Auch wenn Chacha nun dazu gehörte, er ihn liebte, den Platz, den Status, den Gackt bei ihm eingenommen hatte, den konnte keiner erreichen. Und Chachamaru wusste dies, war You dafür überhaupt nicht böse. Im Gegenteil. Er war richtig stolz auf ihn. Denn Gackt war auch so eine Person für ihn geworden, wie er für You war. Gackt verdankte er viel, mehr als irgendwem sonst. „K… kommt…“ murmelte er, wischte sich einmal über die Augen und stand auf, zog You auf die Beine und sah, dass die anderen es ihm gleich taten, wobei Jon sichtlich Probleme mit Miyavi hatte, der einfach nicht von der Stelle weichen wollte. Doch nach einigen Minuten gelang es Jon schließlich, den bunthaarigen von dort weg zu ziehen und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück zum Onsen, in der Hoffnung, dort Masa zu finden. „Habt ihr ihn gefunden?“ fragte Chachamaru mit beherrscht ruhiger Stimme, doch Ju- Ken und Jun- Ji hörten das deutliche Zittern daraus. Sie wussten, auch er würde am liebsten Trauern, wie Miyavi und You, doch er konnte nicht, durfte nicht. Nicht solange Masa nicht gefunden wurde. „Nein. Aber ich habe die Befürchtung, dass er gar nicht mehr hier ist.“ meinte Ju- Ken und Chacha sah ihn verwirrt an. „Was meinst du damit?“ „Unser gemeinsames Zimmer… Seine Sachen fehlen aus dem Schrank, sein Koffer ist weg, die Gitarre ebenso.“ erklärte Ju- Ken ihm und sah, wie Chacha die Augen weitete. „Was soll dass heißen?“ „Wissen wir nicht, aber wir fanden das auf dem Schreibtisch. Ein Brief, adressiert an Gackt.“ Jun- Ji reichte ihm einen weißen Umschlag, auf dem in Masas Handschrift der Name Gackt stand. Chachamaru drehte ihn in seinen Händen immer und immer wieder, die Frage in seinem Kopf, ob er ihn öffnen und lesen sollte. Doch er kam zu dem Schluss, dass nur einer diesen Brief lesen durfte, wenn der, an den er gehen sollte, nicht mehr da war. „You…“ Langsam kniete sich Chachamaru vor seinen Freund, legte ihm eine Hand auf das Knie. Er befand sich nun bei You und Miyavi, die im Aufenthaltsraum des Onsens saßen, immer noch vollkommen paralysiert und in ihrer Trauer gefangen. Doch You sah auf, als er Chachas Stimme hörte, sah das sanfte erzwungene Lächeln auf den Zügen seines Freundes. „Wir haben Masa nicht gefunden… aber dafür das, von Masa an Gackt.“ er reichte ihm den Umschlag und You starrte auf das in schwarze Tinte geschriebene Wort vorne drauf. Gackt. Dieser Name versetzte ihm einen Schmerzhaften Stich in seinem Herz und neue Tränen perlten über seine Wange. „Du musst ihn nicht jetzt lesen. Ich dachte nur, da du ihm sehr nahe gestanden hast, solltest du diesen Brief auch bekommen. Es scheint nämlich so, dass Masa nicht mehr hier ist. Seine gesamten Sachen fehlen…“ erklärte der langhaarige und sah, wie You den Umschlag öffnete, ein einziges Blatt Papier heraus holte. Und auch dort konnte er die schwarze Tinte sehen, Worte, verfasst in Masas Handschrift. Langsam huschten seine Augen über die Zeilen. „Konban Wa Gackt. Wahrscheinlich willst Du das hier gar nicht lesen und ich kann das auch verstehen. Nach allem, was ich getan habe, würde ich es selbst nicht lesen wollen. Allerdings fühle ich mich dazu verpflichtet, Dir diese Zeilen zu schreiben, wenngleich sie nicht entschuldigen werden, was ich getan habe. Ich werde mich dafür auch gar nicht entschuldigen, weil es dafür einfach keine Worte gibt. Ich will nur, dass Du weißt, dass das, was ich dir oben auf dem Berg gesagt habe, der Wahrheit entspricht. Ich liebe Dich. Mehr als mein Leben. Mehr als irgendjemanden sonst auf dieser Welt. Und deshalb will ich auch, dass Du glücklich bist. Da ich allerdings glaube, dass Du das durch meine Tat nicht mehr richtig werden kannst, tue ich ebenfalls das, was ich Dir oben gesagt habe. Ich werde die Band verlassen. Ich werde GacktJob verlassen. Ob Du den anderen den Grund nennst oder nicht, ist ganz allein Dir überlassen. Ich werde es ja in den Nachrichten sehen. Schließlich kennen wir ja die Paparazzi. Einmal etwas gefunden, lassen sie nicht mehr locker. Ich werde einfach abwarten und sehen, wie Du das geregelt bekommst, was Du dir einfallen lässt. Und halte Dich auch nicht zurück. Ich habe es verdient, wenn Du auch erzählen willst, was ich getan habe. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deiner Musik, erhalte dir dein Lächeln, für das viele Menschen in der Welt sterben würden. Erhalte dir deine Energie, deinen Willen und deine Leidenschaft. Schreibe weiterhin solche Lieder, die bis tief unter die Haut gehen, die einen deine Leidenschaft spüren lassen, die ein gebrochenes Herz zu heilen vermögen und die, die Seele berühren können. Erhalte Dir alles, was Dich ausmacht. Sei Du selbst. Werde glücklich mit Miyavi, mit Hyde, mit den anderen und mit Dir selbst. Ich weiß nicht, ob wir uns jemals wiedersehen, und, ob einer von uns beiden dieses Wiedersehen überhaupt will. Aber ich denke, das Schicksal weiß was es tut. Es tut mir aufrichtig Leid, für alles. Arigatou gozaimashita. Masa." Fassungslos über diese Worte starrte You das Blatt nach Beendigung des lesens einfach nur an, sein Blick Tränenverschleiert, seine Hände zittrig. Er konnte nicht fassen, das Masa ausgestiegen sein soll. Das er die Band verließ. Und was bedeutete es, dass er Gackt angetan hatte? War da vielleicht mehr gewesen, als nur dieses Geständnis? You versuchte sich in das Gedächtnis zu rufen, wie sie Gackt vorgefunden hatten. Zitternd, ängstlich und verstört. Sein Oberkörper war freigelegt, Kratz- und Bissspuren auf dem Oberkörper und Hämatome im Gesicht und Brust. You weitete die Augen. Masa hatte doch wohl nicht…? „You? You ist alles in Ordnung? Hey!“ Von fern drang die Stimme seines liebsten an sein Ohr, doch wirklich erreichen taten sie ihn nicht. Vielmehr verirrten sie sich in seinen Gedanken, die um Masa und Gackt kreisten. Und mit einem Mal machte es Klick und alles wurde schwarz. Kapitel 21: ~Kapitel einundzwanzig~ ----------------------------------- ~Kapitel einundzwanzig~ Nachdenklich sah Chachamaru aus dem Fenster seines Zimmers, dass er sich mit You teilte. Eben jener genannter lag auf dem Bett, die Decke eng um den Körper geschlungen und sich immer wieder hin und her werfend. Chachamaru konnte es verstehen. Auch er hätte gerne um Gackt getrauert, so wie You und Miyavi es taten, doch er konnte sich das momentan einfach nicht erlauben. Denn erstens war er der Vater der Band, zweitens musste einer doch stark sein. Für sie alle. So trug er die Trauer in seinem Herzen, bis es Zeit war, sie heraus zu lassen, der Welt zu zeigen, was er fühlte. Doch jetzt, in diesem Augenblick waren You und Miyavi einfach wichtiger. Es freute ihn, dass Ju- Ken und Jun- Ji versuchten, Miyavi zu trösten, sodass er sich weitestgehend um You kümmern konnte. Erneut sah er zu You, der sich nun auf die andere Seite drehte, immer wieder vor sich hinmurmelnd. Chacha musste trotz dieser Situation schmunzeln, fragte er sich doch, was sein Geliebter träumte. ~Flashback~ „… You?“ erklang es leise und zögerlich aus dem Handy, welches You an sein Ohr gehalten hatte, als er den Anruf entgegen genommen hatte, ohne auf das Display zu achten. Genannter befand sich gerade in seiner Wohnung, zusammen mit seiner Freundin. Sie wollten die Weihnachtstage zusammen verbringen, gemütlich kuscheln und die traute Zweisamkeit genießen. Verdutzt sah er sein Handy kurz an, dann legte er es sich wieder an sein Ohr. „Gacku? Bist du das?“ „…“ es kam keine Antwort aus der anderen Leitung und dies brachte You dazu, sofort besorgt zu sein. „Gacku? Was ist los?“ rief er besorgt ins Handy und beugte sich nach vorne, aus der Umarmung seiner Freundin und stellte das Glas mit Rotwein zurück auf den Tisch vor sich, fuhr sich einmal durch die Haare. „Gacku, du weißt, dass wir Weihnachten haben und ich mit meiner Freundin zusammen feier? Warum rufst du an?“ fragte er noch einmal nach und hörte ein leises seufzen von seinem besten Freund. „… Du feierst mit deiner Freundin?“ kam es zögerlich und wieder so leise von ihm, dass Yous Sorge wieder mehr wurde. „Ja ich… das hatte ich vor. Warte. Wer ist bei dir? Feierst du wieder alleine?“ „… Es ist okay You. Feier weiter, ich wollte dich auch nicht stören…“ You sprang auf und stieg über seine Freundin hinweg, die ihn allerdings festhielt. Ihr Blick sprach Bände. //Wenn du jetzt gehst, siehst du mich nie wieder, verstanden?// Doch You ging. Schließlich war Gackt sein bester Freund und würde für ihn auch alles stehen und liegen lassen. Und wer das nicht verstand, dass You seinem Bruder helfen musste, der hatte an seiner Seite nichts zu suchen. You wusste, dass es ihr gegenüber nicht wirklich fair war, doch für ihn ging Gackt vor. Denn keine Zwei Minuten hatte er seine Schuhe und Jacke angezogen, dass Handy, nachdem von der anderen Leitung nur ein gleichmäßiger Tuut- Ton erklungen war, weggesteckt. „Es tut mir Leid. Aber wenn ich wiederkomme, bist du weg.“ meinte er noch, bevor er verschwand und sich in sein Auto setzte. Hoffentlich würde sie in ihrer Wut nichts Dummes mit seiner Wohnung anstellen. Er hoffte es würde nichts passieren. Kurze Zeit später erreichte er auch schon Gackts Wohnung und klingelte. Sekunden später ertönte ein Surren und You konnte die Wohnung betreten, ging die Treppen nach oben in den zweiten Stock, wo er auf Gackts angelehnte Wohnungstür zusteuerte. Er betrat die Wohnung, die einzig und allein von Kerzen erhellt wurde und steuerte das Wohnzimmer an, in dem er Gackt sah. Auf den Sofa sitzend, die Beine angezogen an den Körper, die Arme darum geschlungen und den Kopf auf die Knie gebetet. In der Hand hielt er ein Glas Rotwein. Zögerlich ging You auf ihn zu, kniete sich vor ihn und legte eine Hand auf Gackts Knie, der daraufhin aufschreckte und You überrascht ansah. „Was… tust du hier…?“ fragte Gackt leise und zögerlich, senkte den Blick. You lächelte. „Glaubst du, ich lasse zu, dass mein bester Freund Weihnachten alleine ist?“ fragte er und richtete sich auf, nahm Gackt das Glas Rotwein aus der Hand und stellte es auf den Tisch. „Das hättest du nicht tun müssen… Sie versetzen für mich… Ich weiß doch, wie viel sie dir bedeutet…“ murmelte Gackt und senkte seinen Kopf erneut, doch You verhinderte dies, indem er Gackts Wangen mit seinen Händen umfasste, den Kopf wieder anhob und ihn warm anlächelte. „Es gibt nichts, was mir mehr bedeuten würde als du… Du bist mein Bruder, mein Seelengefährte… Um nichts auf der Welt lasse ich dich Weihnachten alleine feiern… Nicht, nach allem, was passiert ist…“ Vorsichtig strich er ihm mit dem Daumen über die Wange, dann küsste er Gackts Stirn und nahm ihn schließlich in seine Arme, spürte, das Gackt sich in sein Hemd krallte. Keiner der beiden sagte ein Wort, doch wussten sie beide, dass Gackt litt. Schließlich war Hyde nicht da, um mit ihm zu feiern, wie er es versprochen hatte. Er war mit Tetsuya unterwegs zu dessen Familie, da auch Hydes Familie dort sein würde. Zaghaft strich er seinem besten Freund über den Rücken, versuchte ihm die Ruhe zu übermitteln, die er so dringend brauchte. „Merii Kurisumasu…“ hauchte You, spürte, wie Gackt lächelte. „Merii Kurisumasu You… Arigatou…“ flüsterte Gackt in die Umarmung hinein, während You ihm weiterhin über den Rücken strich. ~Flashback end~ „Gacku… Gacku…“ flüsterte You immer wieder, drehte sich schließlich in dem Bett wieder zu Chachamaru, der ihn schon seit geraumer Zeit beobachtet hatte und nun sah, wie die Tränen seines Geliebten wieder über dessen Wange rollten. Er seufzte leise, setzte sich zu You auf das Bett, bevor er unter die Decke krabbelte, bis hin zum Kopfende, lehnte sich mit dem Rücken dagegen und schloss You in seine Arme, strich ihm über den Kopf und den Rücken. „Lass es raus… Lass es raus You…“ „Es… es tut so weh…“ flüsterte You gegen Chachamarus Brust, klammerte sich an dem hellen Hemd des Bandpapas, während Chachamaru leise seufzte, You auf die Haare küsste, sanft mit der Hand über seinen Rücken fuhr. „Ich weiß… Ich weiß You…“ murmelte er und ließ es zu, dass eine Träne über seine Wange rollte, während er Yous schluchzen lauschte, die Tränen spürte, die sein Hemd durchweichten. „Wieso… wieso ist er… er… ich brauch ihn doch… Miyavi braucht ihn doch… Er muss doch unsere Herzen heilen, unser Licht sein… Er muss uns Stärke geben… Er ist doch mein Bruder… Wieso hat er mich alleine gelassen? Ich hab doch auch immer alles stehen und liegen gelassen für ihn… Warum ist er gegangen? Nicht zu mir gekommen? Bedeute ich ihm denn gar nichts, dass er einfach gegangen ist?“ schluchzte You leise, spürte, dass Chacha die Umarmung verstärkte. „Rede nicht so einen Unsinn. Du weißt doch, dass dies nicht stimmt. Er hat dich geliebt. Du warst sein Seelengefährte, der Mensch, der ihn am besten verstanden hatte. Du warst seine wichtigste Anlaufstelle, er ist immer sofort zu dir gegangen, wenn er gemerkt hatte, dass er doch Hilfe brauchte. Du warst immer für ihn da, dass hat er sehr an dir geschätzt und im gleichen Maße auch kritisiert. Schließlich kannst du doch nicht wegen ihm deine Freundin sitzen lassen, schon gar nicht an Weihnachten, das hat er mir mal gesagt…“ meinte Chachamaru und schaffte es sogar, dass You leise gluckste. „Da war er mir auch sehr böse wegen… aber insgeheim war er dann doch froh…“ murmelte You und schniefte noch einmal, bevor er sich aufrichtete und sich über die Augen wischte. „Danke Chacha…“ murmelte er und angesprochener lächelte sanft, strich ihm über die Wange. „Es bedarf kein Danke You… es ist selbstverständlich… wir sind eine Familie.“ meinte er und lächelte. Gerade. als sich You vorbeugen wollte, ihm einen Kuss auf die Lippen drücken wollte, krachte die Tür ihres Zimmers auf und ein gehetzter Ju- Ken stand im Türrahmen, hielt sich an jenem fest. „Ju- Ken? Was ist los?“ fragte Chacha besorgt, als er und You sich aufgesetzt hatten, ihn besorgt ansahen. Ju- Ken hob den Kopf, sah die beiden an. Da er noch immer schnell atmete, kamen die nächsten Worte nur stockend über seine Lippen. „Gefunden… Gackt… Klippe… fahren… Krankenhaus… lebt…“ quetschte er heraus und die anderen beiden rissen die Augen auf. „WAS!?“ Kapitel 22: ~Kapitel zweiundzwanzig~ ------------------------------------ ~Kapitel zweiundzwanzig~ Vollkommen geschockt und verzweifelt saß Miyavi in seinem Zimmer, Jun- Ji und Jon bei ihm. Auch wenn Jon nicht zu ihnen gehörte, so hatte Jun- Ji ihm angeboten, sie zu begleiten und Jon hatte ohne zu zögern angenommen. Denn er wollte helfen, so gut es ging. Denn er kannte Miyavi, zwar nur vom sehen her, aber dort war er immer fröhlich, aufgeschlossen und meist ein wenig ZU hyperaktiv für Jons Geschmack. Ihn jetzt so zu sehen, das fand er nicht gut. Nicht richtig. Doch sowohl Jon, als auch Jun- Ji wussten, dass Miyavi wohl nie wieder so sein würde wie vorher. Denn Gackt war weg, gestorben zwischen den Felsen des Berges. Und kurz zuvor hatte er dem bunthaarigen auch noch die Liebe gestanden. Sein Tod war nun das schlimmste überhaupt. Besorgt sahen die beiden zu Miyavi, der auf Gackts Bett saß, die Beine dicht an den Körper gezogen, die Arme darum geschlungen und aus dem Fenster sehend, der Blick ausdruckslos und leer. Jun- Ji setzte zum sprechen an, doch die Hand Jons auf seiner Schulter stoppte ihn abrupt. Er sah, dass Jon den Kopf schüttelte. Jun- Ji seufzte leise, dann sah er wieder zu Miyavi Dieser schien in seiner eigenen Welt zu sein, denn er bewegte sich überhaupt nicht. ~Flashback~ “Der Gast des nächsten Abschnittes ist „dieser“ Gast. Dieser Gast? Wer ist gemeint?“ Verwirrt sah Gackt von den Papieren auf, die er in der Hand hielt, sah zu dem Fenster, das ihn von den anderen trennte. Er befand sich im Studio des Radio Senders „Nine Nine“, einer der erfolgreichsten Radiosender Japans. Momentan moderierte er die Morgennachrichten und hatte einen neuen Gast angekündigt. Darüber schien auch er sehr verwundert zu sein. Denn sein Blick, verborgen hinter einer Sonnenbrille, glitt zur Tür, die sich just in diesem Moment öffnete und ein dauergrinsender Miyavi herein trat. „Dede Dede ~ Dede, Dede~“ machte er, tänzelte herein und legte auch prompt seine Arme um Gackt, der ebenso grinste wie Miyavi es tat. „Ya! Setz dich hin du!“ lachte Gackt, krümmte sich ein wenig, als Miyavi begann, ihn ein wenig zu kitzeln. Beide lachten genüsslich, bevor sich Miyavi von ihm löste, und sich auf den Stuhl ihm gegenüber setzte, während ein paar Arbeiter den Tisch an dem sie saßen aufräumten und Miyavi etwas zu trinken bereit stellten. „Hi!“ meinte Miyavi gut gelaunt und setzte sich auf den Stuhl. „Morgen.“ erwiederte Gackt und sortierte seinen „Tisch“. „Heutiger Gast ist Miyavi!“ meinte Gackt, nachdem er seine Arbeit am Tisch erledigt hatte und fing zeitgleich an, mit Miyavi zu lachen. „Das ist gruselig!“ lachte Miyavi und lehnte sich etwas zurück. „Halt die Klappe!“ schoss Gackt zurück und lehnte seine Arme auf den Tisch, beide lachten noch immer leise. „Hi. Hier ist Miyavi~“ murmelte genannter mit merkwürdiger Stimme und einem grinsen im Gesicht. „Halt die Klappe!“ unterbrach ihn Gackt wieder lachend, weswegen Miyavi breit grinste. „Das gibt gute Kritik für mich!“ „Nein, die bekommst du nicht! Von wem auch?“ meinte Gackt scherzhaft und schüttelte den Kopf. „Sie sagen, du klingst wie er…“ antwortete Miyavi darauf und Gackt hob, unter der Sonnenbrille nicht sichtbar, eine Augenbraue. „Danke fürs kommen.“ wechselte er schnell das Thema, und Miyavi lachte. „Ah, kein Problem, kein Problem~“ winkte er ab, woraufhin beide wieder lachten mussten. ~Flashback end~ Ein kleines, kaum wahrnehmbares Lächeln legte sich auf Miyavis Züge, als er an das Treffen in dem Radiosender dachte. Es war einer der lustigsten Momente mit Gackt gewesen und auch einer der Gründe, warum er sich in ihn verliebt hatte. Er hatte die Zeit dort sehr genossen, die Späße, die Alberei. Es hatte zu ihnen gepasst, hatte sie munter gemacht. Denn sie hatten um zwei Uhr morgens diese Aufnahme gemacht. Er hatte sich oft gefragt, ob irgendjemand um diese Zeit aufgeblieben war um sie beide zu hören. Doch wie er seine Fans und Gackts einschätzte, so waren sie wach geblieben. Und wieder war er bei ihm in Gedanken. Gackt. //Ich liebe dich// Seine letzten Worte, bevor er gefallen war. Worte, die ihn gleichermaßen beglückten, aber auch sehr traurig machten, bedachte man, wann sie gesprochen wurden und was dann darauf passierte. Hatte Gackt diese Worte etwa nur gesagt, weil er wusste, befürchtete zu fallen? Hatte er sie nur gesagt, weil er sonst keine Gelegenheit dazu hatte? Energisch schüttelte Miyavi den Kopf. >Hör auf so einen Mist zu denken Miyavi! < schallte er sich selbst in Gedanken. Sowas durfte er nicht denken. „Ist… alles okay Miyavi?“ fragte Jun- Ji und Miyavi wandte sich langsam an die beiden, die sich mit ihm im Raum befanden, allerdings auf Miyavis Bett saßen. „…“ Miyavi seufzte leise, bevor er spürte, dass die Tränen wieder liefen, auf Gackts Bett tropften. „Ich… ich vermisse ihn… Ich will doch nicht… er soll nicht… Er kann doch nicht… Wieso? Wieso ist er tot? Wir hatten doch noch so viel vor… Wir wollten zusammen singen… Wir wollten noch so viel zusammen machen… Wieso tut er das? Wieso lässt er uns alleine…?“ schluchzte Miyavi, vergrub sein Gesicht in seinen Hände und während er weinte, bebten seine Schultern, er zitterte. „Miyv…“ Jun- Ji stand von dem Bett auf, setzte sich zu Miyavi und nahm ihn in den Arm, strich ihm sanft über den Rücken, er spürte, dass sich der bunthaarige an ihn klammerte. „Er… er…“ „Ich weiß Miyavi… ich weiß…“ murmelte Jun- Ji und strich ihm weiterhin über den Rücken, während Miyavi einfach nicht aufhören konnte zu weinen. Es war lange her, dass er wegen jemandem so geweint hatte. Er hätte auch nie gedacht, dass er es eines Tages mal so für Gackt tun würde. Das er sich in ihn verlieben würde. Er schluchzte leise, die Umarmung des anderen wurde fester. Plötzlich hörten sie eine leise Stimme: „Hush, little Baby, don't say a word, Mama's gonna buy you a mockingbird. And if that mockingbird don't sing, Mama's gonna buy you a diamond ring. And if that diamond ring turns brass, Mama's gonna buy you a looking glass. And if that looking glass gets broke, Mama's gonna buy you a billy goat. And if that billy goat don't pull, Mama's gonna buy you a cart and bull. And if that cart and bull turn over, Mama's gonna buy you a dog named Rover. And if that dog named Rover won't bark. Mama's gonna buy you a herze and cart. And if that horse and cart fall down, Well you'll still be the sweetest little Baby in town.“ Beide sahen verdutzt und fragend zu Jon, der ihnen dieses Lied vorgesungen hatte und die beiden mussten zugeben, er hatte eine schöne Stimme. Doch sie wussten nicht so recht, was dieses Lied bedeuten sollte. Jon kratzte sich am Hinterkopf. „Dieses Lied singt man in Amerika den Kindern vor, wenn sie einschlafen sollen oder einen Alptraum hatten. Es soll sie beruhigen, ihnen Sicherheit vermitteln. Ich habe gedacht, es passt gerade hier in die Situation hinein. Entschuldigt.“ murmelte er etwas verlegen, doch Miyavi lächelte, löste sich etwas von Jun- Ji und wischte sich über die Augen. „Nein. Nein ist okay. Auch wenn ich nicht alles verstanden habe, es war dennoch schön. Der Klang dazu hatte etwas Wunderschönes und beruhigendes und… und… oh!“ Miyavi machte große Augen, woraufhin ihn die beiden fragend ansahen. „Gacku- nii hat das einmal für mich gesungen, als ich krank war und einfach nicht einschlafen konnte. Er saß an meinem Bett, hat sich um mich gekümmert. Da hat er das auch gesungen.“ erklärte er und ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine Züge. „Vielleicht wird es möglich sein, dass du es noch einmal irgendwann von ihm hören kannst.“ erklang es von der Tür her und augenblicklich sahen die drei dort hin, sahen dort Chachamaru, You und Ju- Ken stehen. You schien irgendwie erleichtert zu sein und froh, mehr noch als die anderen. Miyavi war verwirrt. „Wie meinst du das?“ fragte er nach. „Sie haben ihn gefunden… Sie haben Gackt gefunden… er lebt… er ist auf dem Weg ins örtliche Krankenhaus!“ flüsterte You vollkommen erleichtert und schaffte es so, dass die anderen drei die Augen aufrissen. „Gacku- nii… lebt?“ Kapitel 23: ~Kapitel dreiundzwanzig~ ------------------------------------ Ich habs versucht so verständlich wie möglich z machen. Wenn es dennoch fragen gibt, her damit, ich versuchs aufzuklären. Ehrlich, ich kann jetzt ne Doktorarbeit schreiben... Des weiteren, viel Spaß und lasst euch nicht zu sehr verwirren ^^ _________________________________________________________________________________ ~Kapitel dreiundzwanzig~ Ungeduldig lief You den weiß gesäumten Flur des Krankenhauses auf und ab, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und immer wieder leise murmelnd. Seit sie erfahren hatten, dass die vor einigen Stunden eingeforderten Rettungskräfte Gackt auf einem Felsvorsprunge schwer verletzt aber dennoch lebend, gefunden hatten, war ihnen allen ein riesengroßer Stein vom Herzen geflogen. Sie alle waren unendlich erleichtert gewesen. Nachdem man ihnen noch mitgeteilt hatte, in welches Krankenhaus Gackt geflogen wurde, waren sie umgehend dort hin gefahren. Das nette ältere Pärchen des Onsens hatte ihnen freundlicherweise ihr Auto zur Verfügung gestellt, was von den anderen mehr als nur dankend angenommen wurde. Wie ein Irrer war der sonst so ruhige You durch die Straßen gedonnert und hatte schließlich mit quietschenden Reifen vor besagtem Krankenhaus gehalten, war auch gleich ausgestiegen und schneller, als selbst Miyavi, der sich beeilt hatte, an der Rezeption gewesen und hatte sich nach Gackts Befinden erkundigt. Etwas perplex hatte die Rezeptionistin der Gruppe erklärt, dass sich Gackt noch immer im OP Raum aufhielt, hatte eine Schwester auch gleich gebeten You und die anderen dort hin zu bringen, auf dass sie dort warten konnten. Und das taten sie nun schon seit geschlagenen fünf einhalb Stunden. Und noch immer gab es kein Lebenszeichen von Gackt, einem der Ärzte oder sonst wem. So langsam verlor You die Geduld, doch er ließ es die anderen nicht wissen. Er seufzte leise und sah dann zu den anderen. Ju- Ken und Jun- Ji fehlten, sie hatten gesagt, dass sie etwas zu trinken und zu Essen auftreiben wollten. Chachamaru lehnte an der Wand, ein Fuß an dieser und die Arme vor der Brust verschränkt. Und Miyavi? Der saß, die Beine angezogen an den Körper und die Arme darum geschlungen auf einem der wirklich unbequemen Plastikstühle und starrte mit scheinbar leerem Blick an die Wand ihm gegenüber, hatte noch kein einziges Wort gesagt Doch You konnte ihn verstehen, hatte er doch selbst auch nicht das Bedürfnis zu reden. „Hey…“ riss ihn die Stimme Jun- Jis aus den Gedanken, da dieser ihm einen Kaffebecher vor die Nase hielt. Schwach lächelnd nahm er ihn an, legte ihn an seine Lippen, doch er trank ihn nicht. Nachdenklich beobachtete er, wie die beiden auch die restlichen Becher verteilten. Dann fiel You etwas auf. „Wo ist Jon?“ fragte er und sah sich um. Auch jetzt fiel den anderen auf, dass der braunhaarige fehlte. Wo war er hin? „Im Auto saß er aber noch mit uns, oder?“ fragte Chachamaru, der sich jetzt von der Wand abgestützt hatte und die Arme gelockert hatte. „Ja.“ meinte You doch bevor sie sich weitere Gedanken machen konnten, erlosch die Lampe über der Tür des Operationssaals, das anzeigte, dass eine OP noch im Gange war und die Türen öffneten sich. Gespannt sahen die fünf, wie Gackt auf seinem Bett heraus gerollt wurde, begleitet von einigen Ärzten und Schwestern, die immer wieder seine Werte kontrollierten. Sie alle wollten ihm nach, wollten an seiner Seite sein, doch sie blieben wo sie waren, warteten auf den Arzt, der ihnen allen erklären würde, wie es im Gackt stand. Er ließ auch nicht lange auf sich warten und kam, noch mit Handschuhe, Mundschutz, Haube und OP- Kleidung, aus dem Raum, striff sich die Handschuhe ab und entfernte den Mundschutz. „Sind Sie die Begleiter von Herrn Camui Gackt?“ fragte er die fünf und diese nickten sofort. „Wie geht es ihm? Wird er wieder?“ fragte You und wurde tröstend von Chachamaru in den Arm genommen. Sofort kuschelte sich You an ihn. „Wir haben unser möglichstes getan. Als er hier eingeliefert wurde, war er mehr Tod als lebendig. Er hat viele Hämatome, sein rechtes Handgelenk war verdreht, das rechte Bein wies eine so starke Verdrehung auf, dass der Knochen nicht nur herausgesprungen, sondern auch die Haut durchbrochen hatte. Wir konnten es wieder richten, doch er wird eine Therapie benötigen um das Bein jemals wieder richtig bewegen zu können. Desweiteren sind die ersten drei Rippen auf der linken Brustseite gebrochen und haben sich in die Lunge gedrückt, was wir allerdings auch wieder richten konnten. Seine rechte Schulter ist ausgekugelt, die Elle gebrochen, die Finger zertrümmert. Es ist fraglich, ob er seine Hand je wieder wird nutzen können. Es sind Verletzungen, die wir in den Griff bekommen haben, doch was uns Sorgen macht, ist Tatsache, dass seine Schädeldecke einen großen Riss aufweist. Er wird eine starke Gehirnerschütterung haben und ich denke ebenfalls ein Schädel- Hirn- Trauma.“ erklärte er und sah die Verwirrung in den Augen der anderen. „Hören Sie Sir, wir haben keinen Abschluss in Medizin, also-„ Chachamaru wurde durch den Arzt unterbrochen, der eine Hand gehoben hatte um ihn so zum Schweigen zu bringen. „Ich verstehe schon. Ich werde es ihnen so leicht wie möglich erklären. Warten Sie hier. Ich ziehe mich nur rasch um, dann machen wir uns auf den Weg zu Herrn Camui Gackt.“ meinte er und verschwand auch gleich wieder in den OP Raum. Die anderen sahen sich etwas irritiert an, warteten aber brav, bis der Arzt zurück kam. Wenige Minuten später standen sie vor Gackts Zimmertür. Wie sie vom Arzt erfuhren war dies ein Zimmer der Intensivstation und eigentlich durften nur Angehörige hinein, doch bei ihnen wurde eine Ausnahme gemacht, da sie ja wussten, wen sie da behandelt hatten. Schweigend traten sie ein, waren aber von der schieren Anzahl der ganzen Gerätschaften und Monitoren überwältigt. Kein Ton war zu hören, nur das Rauschen der Herz- Lungen Maschine, welche Gackt beim Atmen half und das Piepen des EKG Gerätes. welches die Herzaktivität des Sängers aufzeichnete und überwachte durchbrach die Stille. Das Zimmer an sich war komplett weiß, nur die Gerätschaften hatten eine blaue Umrandung. Sie waren überrascht, als sie einen anderen Arzt an Gackts Bettende stehen sahen, ein Klemmbrett in der Hand und eine Brille auf der Nase. „Das ist Dr. Kim Seoung, er ist Gackts behandelnder Arzt. Er wird euch alles weitere erklären… Für Fragen steht er selbstverständlich auch zur Verfügung.“ stellte der Arzt ihnen seinen Kollegen vor, woraufhin dieser aufblickte, dass Klemmbrett an dem Bett befestigte und die Brille abnahm, sie in seine Tasche steckte. Den anderen fiel auf, dass er schwarze Augen und braune Haare hatte. „Schönen Guten Tag. Wie mein Kollege gerade gesagt hat, ich bin Kim Seoung, Gackt- sans behandelnder Arzt. Bitte, setzen sie sich.“ Er wies auf einige Stühle, worauf sich die Member niederließen. Seoung selbst setzte sich auf Gackts Bettkante, schnappte sich das Klemmbrett erneut und setzte sich seine Brille auf. „Wo fange ich am besten an?“ murmelte er leise, überflog das Klemmbrett. „Gackt- san hat ein sogenanntes Polytrauma davon getragen. Als Polytrauma bezeichnet man in der Medizin mehrere gleichzeitig geschehene Verletzungen verschiedener Körperregionen, wobei mindestens eine Verletzung oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist. Ein Trauma wiederum wird in der Medizin als eine Schädigung, Verletzung oder Wunde, die durch Gewalt verursacht wird bezeichnet. Die häufigsten Ursachen für Polytraumen sind Verkehrsunfälle und Stürze aus großer Höhe. In diesem Fall der Sturz von der Klippe. Es war dringend nötig, Gackt- san sofort herfliegen zu lassen und auch während des Fluges alles Notwendige zu tun, denn bei einem Polytrauma sind wie bereits gesagt mehrere Körperregionen betroffen, sowie auch einige Organe. Hier waren es sowohl die Arme, als auch die Beine, die Brust, die Lungen und ganz besonders das Gehirn. Ein Sturz aus dieser Höhe bleibt für niemandes Gehirn ohne Folgen. Wenn doch, ist es ein riesengroßes Wunder. In Gackt- sans Fall wurde seine Schädeldecke in Mitleidenschaft gezogen, es zeichnet sich ein Riss auf seiner Schädeldecke ab, die eine Hirnblutung hervor gerufen hatte.“ erklärte er und You wurde blass. Er musste an Kami denken, der an einer Hirnblutung gestorben war. Würde Gackt auch…? „Ich kann Sie beruhigen, wir haben die Blutung rechtzeitig stoppen und behandeln können. Was das angeht, da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.“ beruhigte sie der Arzt relativ schnell wieder, woraufhin die anderen sichtlich entspannter wurden, dennoch große Sorge trugen. „Was uns allerdings Sorgen macht ist die Tatsache, dass der Riss mehr angerichtet hat, als Anfangs gedacht. Wie sich herausstellt, hat Gackt- san nicht nur einen Schädelriss, sondern einen Schädelbasisbruch. Ein Schädelbasisbruch entsteht nach einer sehr starken Gewalteinwirkung im Kopfbereich, am häufigsten durch Verkehrsunfälle, und ist eine lebensbedrohliche Verletzung. Typisch sind der Austritt von Blut und Gehirnflüssigkeit aus Nase oder Ohren. Entweder durch das eigentliche Trauma oder auch durch sekundäre Einblutungen in das Gehirn sind gelegentlich Bewusstseinsstörungen oder neurologische Ausfallserscheinungen vorhanden. Und genau deswegen kam es während der OP auch zu mehr als einem Herzstillstand, denn die Folge eines Basisbruches sind Erstickung oder Hirn- Druck Blutungen, die dann zu einem Herz- Atem und Kreislaufzusammenbruch führen können. Was letztenendes geblieben ist, ist ein Schädel- Hirn Trauma. Als Schädel-Hirn-Trauma bezeichnet man jede Verletzung des Schädels mit Hirnbeteiligung, aber keine reinen Schädelfrakturen oder Kopfplatzwunden. Es ist eine Lebensbedrohliche Folge von Schädelbasisbrüchen und muss stehts beobachtet werden, da eventuelle Folge oder Begleitschäden entstehen können.“ erklärte er und sah, wie die anderen 5 angestrengt versuchten, sich ein Bild daraus zu machen, was der Arzt ihnen gerade erklärt hatte. Darüber musste er leicht lächeln. Er stand auf und sah zu einem Monitor, der mit Kabeln und Verband an Gackts Kopf befestigt und verbunden war. Auf dem Monitor, der die Hirnstrommessung vornahm, waren kleine gleichmäßige Steigungen, ähnlich wie bei dem EKG Gerät zu erkennen. „Im großen und ganzen heißt das, sein Kopf wurde mehr in Mittleidenschaft gezogen als alles andere.“ meinte er und drehte sich zu den anderen um. „Und… was heißt das jetzt genau?“ fragte Chachamaru zögerlich und drückte You an sich, der sich an ihn krallte. „Es ist davon auszugehen, das Gackt- san an einer retrograden Amnesie leiden wird. Eine Retrograde Amnesie ist eine spezielle Form der Amnesie, bei der der Patient nicht mehr in der Lage ist, sich an Geschehnisse vor einem bestimmten, meist traumatischen, Ereignis zu erinnern. Eine retrograde Amnesie tritt auch meist in Kombination mit der sogenannten anterograden Amnesie auf. Dies wiederum bedeutet, dass der Patient nicht in der Lage sein wird, gelerntes länger als zwei oder drei Minuten zu behalten, bevor es wieder vergessen wird. Allerdings kann ich momentan erst einmal nur Vermutungen anstellen, was sein wird, wenn Gackt- san wieder erwacht…“ meinte der Arzt und Chachamaru sah ihn misstrauisch an. „Was meinen Sie damit, „wenn“?“ fragte er und brachte Seoung so zum seufzen. „Was ich damit sagen will ist, dass… Gackt- san liegt im Koma. Und wir wissen nicht, ob er je wieder aufwachen wird.“ Kapitel 24: ~Kapitel vierundzwanzig~ ------------------------------------ ~Kapitel vierundzwanzig~ Diese Nachricht schlug bei den 5 ein wie eine Bombe, wischte ihnen jegliche Farbe aus dem Gesicht. Mit großen, vor Entsetzen geweiteten Augen sahen sie den Arzt an. „Das… das kann nicht ihr Ernst sein… Dass kann nicht sein… Gacku… Gacku MUSS aufwachen!“ murmelte You völlig verzweifelt und Tränen rannen ihm über sein Gesicht. Langsam stand er auf und ging schwankend auf das Bett zu, in dem sein Freund lag. Es schien, als würde er schlafen, ganz friedlich. Im Grunde genommen tat er es ja auch, doch ob er je wieder aufwachen würde, dass wusste niemand. Vorsichtig nahm You die zerbrechlich wirkende Hand seines besten Freundes in seine, darauf bedacht den Katheter, der im Handrücken der Hand steckte und befestigt war, nicht zu beschädigen. „Gacku… Gacku bitte… das kannst du doch nicht tun… Wach auf… bitte wach auf…“ flüsterte er in einem solch traurigen Ton, dass den anderen die Tränen in die Augen schossen. Chachamaru biss sich auf die Unterlippe und ging langsam zu You, legte ihm eine Hand auf die Schulter, doch You schien dies nicht zu kümmern. Plötzlich hörten sie ein poltern und fuhren herum. „Miyavi!!!“ riefen sie erschrocken, sahen, dass der Gitarrist auf dem Boden lag, offensichtlich ohnmächtig geworden war. Schnell kniete sich Seoung zu ihm und nach einer kurzen Untersuchung sah er auf. „Nur der Schock. Keine Sorge er ist okay. Trotz allem werden wir ihn oben in die normale Station bringen, ihm ein Beruhigungsmittel verabreichen und ihn über Nacht hier behalten. Sie können mit uns kommen. Es wird ihnen gestattet sein, Gackt- san zu besuchen, doch halten Sie sich bitte strickt an die Besuchszeiten. Sollten Sie diese nicht einhalten, werde ich mich leider dazu gezwungen sehen ihnen Besuchsverbot auszuhängen. Sie dürfen noch hier bleiben.“ meinte er, als You schweren Herzens aufstehen wollte und sah die Unendliche Dankbarkeit in den Augen des Braunhaarigen, als er sich wieder zu Gackt drehte. „Ich werde Ihnen eine Schwester schicken, die Ihnen dann sagen wird, wann Sie zu gehen haben. Und fassen Sie ja nichts an.“ wies er You noch an, bevor er nach einer Schwester rief, die ihm mit Miyavi helfen sollte, ihn in ein Bett zu legen, welches dann nach oben gebracht wurde. Schweigend folgten die anderem dem Arzt und dem Bett, in dem Miyavi lag, hoch zur normalen Station, wo sich der Arzt und einige Schwestern um den Gitarristen kümmerten. „Wie ich schon sagte. Es war nur der Schock. Er hat es wohl nicht verkraftet. Er scheint Gackt- san ja sehr nahe zu stehen.“ mutmaßte Seoung und die anderen nickten lediglich leicht, setzten sich, nachdem die Schwestern und der Arzt gegangen waren, um Miyavis Bett. Plötzlich schwang die Tür erneut auf und zwei Schwestern schoben ein Bett in das Zimmer. Erst dachten sich die vier nichts dabei, dachten, es wäre ein normaler Patient, doch beim näheren Betrachten stellte sich heraus, dass dort Jon lag, schlief. Chachamaru betrachtete ihn besorgt. „Was ist passiert? Hat er sich irgendwie verletzt?“ fragte er und trat zu Jons Bett. Die Schwester schüttelte den Kopf. „Keineswegs. Er hat für Herrn Gackt Blut gespendet, als uns die Blutkonserven kurzzeitig ausgingen.“ erklärte sie und schloss Jon an einen Infusionsbeutel an, bevor sie die Gruppe alleine ließ. Verwundert sahen die anderen den im Bett liegenden an. Unwillkürlich stellten sie sich dieselbe Frage. Wieso hatte Jon das getan? Er kannte Gackt doch nur einen kurzen Augenblick. Warum also hatte er das getan? Die restlichen Member waren verwirrt, verstanden nicht, was das sollte. Und doch waren sie Jon sehr dankbar dafür, denn ohne neues Blut hätte Gackt wohl nicht überlebt. Nachdenklich, und jeder irgendwo anders im Zimmer stehend, seinen eigenen Gedanken nachhängend, blieben sie so. Sekunden wurden zu Minuten, Minuten zu Stunden. Sie schreckten erst auf, als sich die Tür des Zimmers öffnete und ein abgekämpfter, blasser You herein trat, für jeden einen Becher Kaffee in der Hand halten, den die anderen dankend annahmen. Langsam ging You zu Chachamaru, der an Miyavis Bett stand und lehnte sich an ihn, woraufhin Chacha ihm einen Arm um die Schulter legte. „Wie geht es ihm…?“ fragte er, den Blick nicht von Miyavi abwendend und brachte den langhaarigen zum seufzen. „Der Schock. Er hat es nicht verkraftet, dass Gacku… wahrscheinlich nicht mehr aufwacht…“ murmelte Chachamaru und drückte You fester an sich, als er spürte, dass dieser zitterte und sich an ihn krallte. „Er sah so zerbrechlich aus… und dann all diese Geräte… Diese Stille… die muss doch schrecklich für ihn sein… Nur dieses monotone Piepsen, dass macht ihn doch wahnsinnig…“ flüsterte You und spürte schon die ersten Tränen, wie sie über seine Wange liefen, weswegen er sich instinktiv noch enger an Chachamaru klammerte und dieser ihm beruhigend über den Rücken strich. „Ich glaube daran, dass alles gut geht… Gackt ist stark… Und ich glaube nicht, dass er sterben will, jetzt, wo er sich seiner Gefühle für Miyavi endlich bewusst wurde…“ erklärte Chacha sanft und ging dazu über, You durch die Haare zu streicheln. Beide schwiegen sie eine ganze Weile, wie auch die anderen, bis Jun- Ji seine Stimme erhob. „Jungs…“ machte er die anderen auf sich aufmerksam und schaffte es sogar, dass die anderen sich zu ihm drehten. „Ich weiß, dass es nicht gerade wahrscheinlich ungünstig ist… aber… Wie machen wir das mit der Presse? Mit der Tour, den Konzerten? Was sagen wir der Welt, wegen Gackt, wenn er nicht auftreten kann?“ fragte er unsicher. Die anderen wurden nachdenklich. „Ich denke…“ meinte Chachamaru schließlich nach einigen Minuten der Stille und seufzte. „Ich denke, es ist dass beste, wenn wir alles absagen und der Presse eine Teil- Wahrheit geben… Dass es einen Unfall in den Bergen gab, wo wir unseren Urlaub hatten und Gackt schwer verletzt wurde… Wir halten das Krankenhaus geheim, vermeiden weitere Aussagen, halten uns mir Informationen über seinen Gesundheitszustand so bedeckt wie möglich… Was Masas Ausstieg aus der Band betrifft, so sollten wir nur sagen, dass er dem Druck nicht mehr stand halten konnte, dass es auch persönliche Gründe für seinen Ausstieg gab…“ erklärte er und sah, dass die anderen damit einverstanden waren. Bis auf You, der jetzt plötzlich sauer schien. Sauer, wütend und ärgerlich, was Chachamaru mit weiterer Sorge füllte. „You, was ist los? Was hast du?“ fragte er ihn deshalb, bekam als Antwort allerdings nur ein ärgerliches Schnauben und die Verschränkung der Arme vor der Brust. „Masa war dem Druck nicht gewachsen, pah! Das ich nicht lache! Persönliche Gründe, oh ja, die hatte er in der Tat… Wenn er mir nur noch einmal unter die Augen treten wird, wird er keine mehr besitzen wenn ich mit ihm fertig bin!“ knurrte You und ballte seine Hände zu Fäusten. Die anderen sahen ihn ungläubig an. „You was ist los mit dir? Ich weiß ja, dass es eine beschissene Idee war von Masa, ausgerechnet JETZT auszusteigen aber-!“ fing Ju- Ken an, doch You unterbrach ihn mit einem Lachen. Einem sarkastischen Lachen. „Oh sicher war es die beste Entscheidung von ihm, JETZT auszusteigen. Schließlich würde Gackt ihn sowieso nicht sehen wollen, nach allem, was Masa getan hatte. Und wäre Masa nicht gegangen, Gackt hätte ihn rausgeschmissen. Und wenn nicht er, dann ich.“ meinte er knurrend, verwirrte die anderen allerdings noch mehr. „You, was soll Masa getan haben? Was hat er verbrochen?“ fragte Ju- Ken zögerlich, was You noch einmal zum schnauben brachte. „Er liebt Gackt. Er hat es ihm oben an der Klippe gesagt.“ meinte You. „Und das ist der Grund, warum ihr ihn rausschmeißen wollt? Warum es besser ist, dass er gegangen ist? You, findest du das nicht ein wenig zu hart?“ fragte Chachamaru, Vorwurf war in seiner Stimme. Schließlich konnte Masa nichts für seine Gefühle. You aber schüttelte den Kopf. „Wenns nur das wäre, hätte ich ihn drin gelassen, wäre ich nicht so wütend auf ihn. Nein. Oben ist noch viel mehr passiert… Das wurde deutlich, aus Masas Abschiedsbrief.“ meinte er und seufzte. Dann lockerte er seine Arme aus der Verschränkung. „Masa hat… Masa hat Gackt…“ You konnte es nicht aussprechen. Schon allein die Tat war entsetzlich, der Gedanke, dass Masa, MASA! dies wirklich Gackt antun konnte, sogar getan hatte! war entsetzlich. „Masa hat Gackt vergewaltigt.“ brachte You mühsam heraus und die Stille, die daraufhin folgte, war erdrückend. Kapitel 25: ~Kapitel fünfundzwanzig~ ------------------------------------ ~Kapitel fünfundzwanzig~ „Das… das ist nicht dein Ernst, oder? Masa… hat das nicht wirklich getan, oder?“ fragte Jun- Ji fassungslos und entsetzt, doch You wiedersprach ihm nicht. Jun- Ji wurde bleich und sank auf den Stuhl zurück, aus dem er wegen der Schreckensnachricht aufgesprungen war. Das durfte doch alles nicht WAHR sein! Masa konnte doch nicht SO ein Arsch sein!? Hatten sie sich etwa alle in dem schwarzhaarigen getäuscht? „Das erklärt auch, warum er so aussah…“ meinte plötzlich eine Stimme und alle drehten sich überrascht zu dem Bett, in dem Jon lag. Der braunhaarige hatte sich ein wenig aufgesetzt, sah die anderen erschöpft an. „Oben auf der Klippe… Seine Kleidung war zerrissen, sein Oberkörper mit Biss- Kratz und Schürfwunden übersäht, sein Gesicht hatte blaue Flecken und er war ziemlich verstört…“ erklärte er und seufzte. „Ich hätte nie gedacht, dass jemand zu so etwas fähig ist… Auch nicht Masa…“ murmelte er. Die anderen sahen sich schweigend an, entsetzten in ihren Gesichtern. Sie mussten wohl akzeptieren, dass Masa dies wirklich getan hatte, auch, wenn sie es sich nur schwer vorstellen konnten. „Verdammt nochmal, ich dachte Masa liebt ihn!? Wieso hat er das denn getan!?“ fragte Jun- Ji verzweifelt und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. You wollte ihm antworten, doch in diesem Moment ertönte ein leises Geräusch, was alle automatisch dazu veranlasste, zu Miyavi zu sehen, der sich etwas regte. Seine Augenlider flatterten und nur mühsam öffnete er die Augen. „Miyavi!“ Erleichtert traten die GacktJob Mitglieder an das Bett des Gitarristen, sahen ihn lächelnd an. Miyavis Blick flog erst einmal unfokussiert durch den Raum, bevor er an You hängen blieb. „Wieso bist du nicht bei Gacku- nii?“ fragte er ihn und brachte You zum seufzen. „Ich wäre noch bei ihm, aber für die Intensivstation gibt es begrenzte Besuchszeiten und wenn wir uns nicht daran halten, dann bekommen wir besuchsverbot und das wollen wir nicht… Auch wenn mir nicht wohl dabei ist, ihn dort unten alleine zu lassen… Das ist ein verdammt unangenehmer Ort…“ murmelte You und seufzte leise und brachte Miyavi zum nicken. „Und… kein anderer darf ihn heute mehr besuchen? Ich kann ihn erst morgen sehen, nicht wahr?“ fragte der bunthaarige und You nickte nun seinerseits. „Wir haben Glück, das wir ihn überhaupt besuchen dürfen… Der Arzt erklärte uns, das nur Angehörige ihn dort unten besuchen dürften, aber angesichts seines Status und unserer Freundschaft machen sie eine Ausnahme…“ erklärte er. „Aber das erstmal beiseite. Wie geht es dir?“ fragte er den Gitarristen, der sich langsam aufsetzte und sich durch die Haare fuhr, leise tief einatmete. „Wie solls mir schon gehen? Das siehst du doch…“ murmelte er und You schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid…“ „Nein, schon gut, für euch ist das ja auch nicht leicht… Wer hätte auch schon gedacht, dass die Dinge so dermaßen aus dem Ruder laufen? Wir hatten alle auf einen gemeinsamen, erholsamen Urlaub gehofft… und geendet hatte er in einer Katastrophe… Das einzige, was wir jetzt machen können ist, für Gacku- nii da sein und stark sein…“ erklärte der Gitarrist. Überrascht sahen sich alle an, dann wieder Miyavi. Dieser verengte die Augen. „Was?“ meinte er, brachte die anderen dazu, den Kopf zu schütteln. „Nichts… es ist nur… wir dachten, hätten erwartet, dass du… naja…“ „Das ich was? Heulend in der Ecke sitze, depressiv werde, weil Gacku- nii im Koma liegt? Falsch gedacht. Gackt hätte nicht gewollt, das wir so um ihn trauern. Außerdem besteht immer noch die Chance, dass er aufwacht, oder? Bis dahin heißt es stark sein und für ihn da sein.“ meinte Miyavi und brachte die anderen zum Lächeln. Miyavi war echt ein Stehauf Männchen. Was keiner von ihnen wusste, am liebsten hätte Miyavi geschrien, sie alle hinaus geworfen und sich tief unter der Decke begraben. Der Schmerz auf seiner Seele und seinem Herzen war zu groß. Am liebsten wollte er einfach ganz weit weg, alles hinter sich lassen. Diese Angst, diese Hilflosigkeit loswerden. Dieses Gefühl, nichts tun zu können, daneben zu sitzen, während das Rad der Zeit sich weiter drehte, die Ereignisse unweigerlich ihren Lauf lassend. Es war schrecklich, er war innerlich vollkommen leer, ausgebrannt nach dieser Schreckensnachricht. Doch für Miyavi fühlte es sich vollkommen falsch an, jetzt abzuhauen, aufzugeben, all jene alleine und zurück lassend, die er brauchte, die ihn brauchten. Sie waren, wie Masa gesagt hatte, eine Familie und so eine hielt immer zusammen. Apropos Masa. Miyavi stutzte und sah sich verwundert um. Dies blieb den anderen nicht verborgen. „Was ist los Miyavi?“ fragte Chacha und legte den Kopf schief. „Wo ist Masa? Spricht er mit dem Arzt? Ist er auf Toilette?“ fragte Miyavi und bemerkte, dass die anderen Blicke miteinander wechselten. „Miyavi… Masa ist nicht hier und er wird auch nicht kommen…“ murmelte Ju- Ken. Miyavi blinzelte verdutzt. „Was soll das heißen, er wird nicht kommen? Er ist doch Gackts Freund! Ein Familienmitglied! Mitglied von GacktJob?“ fragte er, war vollkommen verwirrt. Die anderen schüttelten den Kopf. „Nicht mehr Miyavi. Masa ist ausgetreten. Er hat die Band und somit die Familie verlassen.“ informierte ihn You, der die Hände zu Fäusten ballte, eine Hand von Chachamaru auf die Schulter gelegt bekam. „Wieso? Wieso ist er ausgestiegen?“ fragte er verwirrt, doch keiner Antwortete ihm. Miyavi wurde wütend. „Jungs, wieso ist er ausgestiegen?“ versuchte er es noch einmal. You schluckte. „Miyavi… du solltest wissen, auch wenn er nicht ausgestiegen ist, wir hätten ihn rausgeworfen…“ meinte er. Miyavi verengte die Augen in Skepsis. „Wieso? Herr Gott, jetzt lasst euch doch nicht alles aus der Nase ziehen!“ „Miyv… Masa liebt Gackt… Oben auf der Klippe hat er ihm seine Liebe gestanden… Ihm gesagt, dass er deswegen die Band verlassen werde und ihn anschließend… vergewaltigt…“ murmelte Chachamaru und sah, wie Miyavi blasser wurde. Würde er wieder ohnmächtig werden? „Er… er hat was!?“ hauchte der bunthaarige Gitarrist fassungslos. Er konnte nicht glauben, dass Masa so etwas getan haben sollte. Nicht Masa! „Oh Gott… wie kam er dazu, dies zu tun!? Dieses Arschloch!“ rief Miyavi aus und die anderen schreckten zusammen. Ju- Ken lehnte sich zu Jun- Ji. „Er überrascht mich immer wieder aufs Neue…“ flüsterte er diesem zu und Jun- Ji nickte langsam. „Wenn ich Masa in die Finger bekomme, dann Gnade ihm Gott! Wie kann er nur!? So ein Arschloch! Und dann auch noch der person, die er liebt! Gackt hat doch schon genug durchgemacht!“ Miyavi konnte es nicht fassen! War denn die ganze Welt verkorkst? Durch geknallt? Erst Hyde, und jetzt auch noch Masa!? Miyavi verstand die beiden nicht. Wenn sie Gackt doch lieb hatten oder liebten, warum taten sie ihm dann so weh? Waren sie nicht dazu verpflichtet, es so angenehm wie möglich zu machen? Ihn nicht noch mehr leiden zu lassen? Eins schwor sich Miyavi. Sollte er den beiden begegnen, dann würde dort, wo sie gerade waren, kein Gras mehr wachsen. Denn jetzt war er sauer. Kapitel 26: ~Kapitel sechsundzwanzig~ ------------------------------------- ~Kapitel sechsundzwanzig~ Aus Minuten wurden Stunden, aus Stunden Tage, aus Tage Wochen und aus Wochen schließlich Monate. Monate voller hoffen und Bangen, Zusammenbrüche und zusammenhalt. Das Band, welches die GacktJob Mitglieder miteinander teilten festigte sich mit jedem neuen Tag und auch Miyavi wurde fester in ihre Familie mit eingebunden. Sie alle wechselten sich mit den Besuchen in Gackts Zimmer ab, jeden Tag ein anderer. Schichten wurden getauscht, ausgelassen wenn ein anderer noch einmal ihren Sänger sehen wollte. Und meist war es Miyavi, der an dem weißen Bett saß, Gackts Hand hielt und dem Piepen lauschte, welches sie alle in den Wahnsinn trieb und gleichzeitig mit Freude und Hoffnung erfüllte, da sie so sehen konnten, das Gackt noch lebte. Und Miyavi war dankbar für jede Minute in der ihm bewusst wurde, das Gackt noch lebte. Er kam ihn so oft es ging besuchen und wenn er seine Besuchszeit schon überstrapaziert hatte, dann saß er bei You oder Chachamaru. Deren Wohnungen waren nun zu ihrem Treffpunkt geworden, dort verbrachten alle JobMitglieder die meiste Zeit. Meist mit und meist ohne Miyavi. Dieser war meist an drei bestimmten Orten zu finden. Bei Gackt im Krankenhaus, bei You oder Chacha oder bei Gackt zuhause, meist mit der Absicht seine Hunde Belle und Eneru zu füttern, aber die anderen wussten auch, dass er die meiste Zeit dort verbrachte, um Gackt nahe zu sein, wenn er ihn nicht im Krankenhaus besuchen durfte. Und so auch jetzt saß der Gitarrist auf Gackts Couch, vor ihm auf dem Tisch eine Tasse Kaffee, einige Notenblätter und auf seinem Schoß die Gitarre, die Gackt ihm geschenkt hatte. An seinem Ohr klemmte ein Bleistift, auf dem Tisch lag passend dazu ein Radiergummi von leuchtend weißer Farbe. Unbenutzt. Wie die Notenblätter. Obwohl Miyavi eigentlich einen Song schreiben wollte. Für Gackt. Die Ärzte hatten ihm erlaubt, einen einzigen Song für ihn zu spielen, ihn vorzutragen. Und dies würde er nutzen. Nur leider fehlte ihm die Inspiration dazu. Frustriert stellte er die Gitarre beiseite und langte nach der Tasse, nahm einen Schluck des Kaffees. Er wusste nicht wieso ihm die Inspiration fehlte. Denn sonst fiel ihm ein Song meist ohne wirkliche Probleme ein. Wieso hatte er jetzt so große Probleme damit? Lag es daran, dass seine Gedanken herumwirbelten, nicht in der Lage, klar zu werden und Platz zu lassen für Zeilen, Wörter, die er brauchte, um diesen Song schreiben zu können? Verdammt, dabei wollte er Gackt doch so unbedingt einen Song schreiben und auch vortragen. Frustriert schaltete er den riesigen Fernseher ein. Sofort sprang ihm das Bild in der oberen rechten Ecke in das Auge, als er zu den Nachrichten geschaltet hatte. Gackt. Es zeigte den Sänger. „Der seit letztem Monat verletzte Sänger Camui Gackt ist noch immer verschwunden, doch nach Angaben seines Managements befindet er sich in fähigen Händen um seine Verletzung auszukurieren. Leider wollte man uns, um seine Genesung nicht zu stören, nichts über seinen derzeitigen Aufenthaltsort mitteilen.“ meinte die junge Nachrichtensprecherin und brachte Miyavi zum Lachen. Würde man ihnen den Aufenthaltsort Gackt mitteilen, die Ärzte wären nicht in der Lage, ihrem Job nachzukommen. Die Intensivstation wäre belagert worden mit Fans, die alle nur den Sänger sehen wollten. „Unsere Versuche, mit den Mitgliedern von GacktJob zu sprechen, scheiterten, da auch deren Aufenthaltsort unbekannt ist, doch wir vermuten, dass sie sich bei ihrem Sänger aufhalten, ebenso der Gitarrist und Solokünstler Miyavi, der überraschend all seine Termine abgesagt hatte.“ Miyavi grinste daraufhin schuldbewusst, als er an die vielen enttäuschten Fans dachte, denen er keinen Grund geliefert hatte, warum er seine Tournee abgesagt hatte. Er machte sich eine mentale Notiz, ihnen bald wenigstens die Andeutung eines Grundes zu nennen und sich auch bald zu entschuldigen. Das war er ihnen schließlich schuldig. „Die von den Mitgliedern des Jobs gegebene Pressekonferenz vor einigen Wochen und die darin integrierte Nachricht, das Masa Shinozaki die Band verlassen habe, wurde gestern Abend vom Management bestätigt. Unklar ist allerdings, warum Masa die Band verließ.“ Die Stimme der Nachrichtensprecherin verstummte, als Miyavi den Fernseher ausschaltete. Er wollte möglichst nicht über Masa reden und wusste, dass die anderen dies auch nicht wollten, hatten sie ihm doch erzählt, dass sich Masa nach der Pressekonferenz mehrmals bei ihnen gemeldet hatte, in der Hoffnung, mehr zu erfahren. Sie hatten ihn alle mit Ignoranz, mit Nichtachtung bestraft. In Miyavis Augen eine gute Sache. Masa hatte nichts anderes verdient. Und wenn Gackt erwachte, würde Miyavi nicht mehr von seiner Seite weichen. Niemals wieder. Seine Augen weiteten sich. „Oh yeah!“ rief er. Er schnappte sich seine Gitarre, den Bleistift und legte sich die Notenblätter zurecht. Seine Finger glitten langsam über die Seiten der Gitarre. Endlich hatte er die Muse gefunden, die er brauchte, um Gackt den Song zu schreiben, den er schreiben wollte. Nun ertönten nur noch Gitarrenklänge und das Kratzen des Bleistiftes durch den Raum, machten Belle und Eneru neugierig, die mit großen Augen auf ihn zugetapst kamen. Miyavi lächelte, stoppte sein Spiel kurz, um die beiden auf das Sofa zu heben. Er sah, das sich die beiden aneinander kuschelten und setzte sein Spiel fort, sah aus den Augenwinkeln, das die beiden ihn mit großen Augen ansahen. Sein Lächeln wurde wärmer, das spielen an der Gitarre stärker, feiner und rockiger. So wie er es gewohnt war. Langsam rückten die Hunde in den Hintergrund, verschwanden schließlich ganz aus seinen Gedanken. Er spielte, schrieb und sank langsam aber sich immer wieder in seine eigene Welt, getragen und geführt von der Musik, die ihn zu dem gemacht hatte, was er heute war. „Tell me why... is this my life? Tell me why... It's a lie... Gimme pride, so that we can fly. Won't be cryin' no more. more more“ sang er, begleitete sich dabei selbst auf der Gitarre, hielt die Augen geschlossen. Er hatte nun endlich den passenden Text gefunden. Den Text, den er Gackt vorspielen und auch vorsingen wollte. „[Hey] mattaseta na Honey [Ho] sokonoke Wanna be I'm a japanese crazy 21st century Boy no kenzan nari [Hey] tsuite oide yo [Ho] misete yaruze zekkei wo V.I.P na seat2 ni Sweet na shi de koyoi mo kimi wo T.K.O“ Er wusste auch schon genau, wie es weiter gehen sollte und vermutlich hatte er auch weiter geschrieben und komponiert, hätte ihn das Klingeln an der Tür nicht unterbrochen. Aufgeregt sprangen die beiden Hunde auf, plumpsten auf den Boden und wetzten, laut bellend zur Tür, worüber Miyavi nur Lächeln konnte. Er legte die Gitarre auf das Sofa und stand auf. Es würde sowieso nur einer von den Jungs sein um nach dem Rechten zu sehen, auch wenn Miyavi ihnen schon tausendmal gesagt hatte, dass sie sich keine Sorgen machen brauchten. Sie glaubten ihm nicht. Und Miyavi würde sich das selbst auch nicht glauben, würde er es aus ihrer Perspektive betrachten. Dazu spräche zu vieles gegen. Auch wenn er wusste, er würde es nicht tun. Schließlich würde Gackt aufwachen. Irgendwann. Miyavi seufzte, als er die Tür erreicht hatte und ohne durch den Spion zu gucken öffnete er ihn. Blieb abrupt in seiner Bewegung stecken, als er die Person an der Tür sah. „Was…“ fragte er vollkommen überrascht, die Augen weit aufgerissen. „Ich… Hi!“ meinte die Person, schrie aber im nächsten Moment auf, als Miyavi ihm die Faust ins Gesicht schlug und zu Boden ging. „Was sollte das denn!?“ fragte die Person empört, rieb sich die Wange. „Ich will dich hier nicht sehen, Takarai Hideto!“ Kapitel 27: ~Kapitel siebenundzwanzig~ -------------------------------------- ~Kapitel siebenundzwanzig~ Miyavi konnte nicht fassen, dass Hyde tatsächlich mit ihm in Gackts Wohnung saß, auf einen der Sessel saß, eine Tasse Tee in der Hand. Was war nur in den Gitarristen gefahren? Ach ja. Er war immer viel zu nett, weil er wusste, dass Gackt, egal, was Hyde getan, oder eben nicht getan hatte, niemals wollte, dass es dem älteren schlecht ging. Und Miyavi akzeptierte seinen Wunsch, auch wenn es ihm gar nicht gefiel. Was ihm auch nicht passte, war die Tatsache, dass Belle und Eneru sich bei dem kleineren reichlich wohl fühlten. Denn sie saßen bei ihm auf dem Schoß, ließen sich kraulen. „Was willst du hier?“ quetschte Miyavi zwischen den Zähnen heraus, hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Hyde seufzte leise. „Ich… wollte ihn eigentlich besuchen, mit ihm über alles reden… Und ihm etwas geben… Ich war letzten Monat nicht in Japan, war in Amerika wegen meiner Tour…. So habe ich auch nicht mitbekommen, was mit Ga- chan passiert ist…“ murmelte Hyde und brachte Miyavi zum schnauben. „Du bekommst nie etwas mit und wenn doch, ist es zu spät! Dann hast du ihm schon mehr weh getan, als dass du ihm geholfen hast!“ Gott, er war so sauer! Am liebsten hätte er Hyde gleich noch einmal eine gescheuert, doch Gackt zu liebe hielt er sich zurück. Hyde senkte den Kopf. „Ich weiß…“ murmelte Hyde und brachte Miyavi zum Lachen. „Oh der Herr weiß? Das ist ja ganz toll, weißt du, Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung!“ meinte er sarkastisch und schüttelte den Kopf. „Miyavi… Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe… Wirklich und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass ich sie rückgängig machen könnte…“ seufzte Hyde und schüttelte nun seinerseits seinen Kopf. „Leider lassen sich die Dinge leider nicht mehr rückgängig machen und-!“ Hyde brach ab, als er erneut einen stechenden Schmerz in seiner Wange spürte, und sein Kopf zur Seite ruckte. Geschockt und entsetzt zugleich starrte Hyde Miyavi an, der seine Hand sinken ließ. „Ausgerechnet DU wagst es, solche Dinge in den Mund zu nehmen!? DU!? Hast du sie noch alle? Hast du eigentlich eine Ahnung davon, was deine Worte, dein Handeln verursacht haben!?“ Miyavi atmete mehrmals tief ein um sich zu beruhigen. Verdammt. Jetzt war ihm erneut die Hand ausgerutscht. Dabei wollte er dass doch gar nicht! Doch mit leicht wachsender Befriedigung sah Miyavi die rote Färbung auf Hydes Wange und Auge. Dementsprechend konnte er sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Allerdings registrierte er mit Sorge und Bedenken, dass die beiden Tiere fluchtartig in die Küche gewetzt waren. Seufzend stand er auf und folgte ihnen, machte ihnen eine Dose ihres Lieblingsfutters auf und verteilte dessen Inhalt auf einem Teller, den er dann auf den Boden stellte. Zögerlich gingen die Hunde darauf zu, schnupperten und machten sich dann fast augenblicklich über das Essen her, worauf Miyavi nur leise lachte und sie kurz abwechselnd hinter den Ohren kraulte, bevor er sich aufrichtete und wieder zurück ins Wohnzimmer ging, sich auf seinen Platz setzte und Stift und Papier zu sich heran zog, etwas darauf notierte. Hyde bemerkte irritiert, das es sich um eine Liste handelte. „Was… machst du damit?“ fragte er verwirrt, doch Miyavi antwortete ihm nicht, sah ihn auch nicht an. Erst nach einer Weile seufzte er. „Das ist eine Liste all der Dinge, die ich in Gackts Haus benutzt und leer gemacht habe, damit ich später weiß, was ich ihm zurück geben muss, wenn er wieder kommt…“ erklärte er schließlich und Hyde blieb noch immer verwirrt. „Warum tust du das…? Diese Liste?“ fragte er und hörte, wie Miyavi erneut schnaubte. „Nur weil ich mich hier eingenistet habe, mich auch um seine Tiere kümmere, heißt das nicht, dass ich seine Sachen einfach so benutzen kann, auf seine Kosten leben kann!“ erklärte er wütend und Hyde nickte verständlich. „Wo ist er denn jetzt eigentlich? Ich habe vorhin in den Nachrichten erfahren, dass Gackt verletzt wurde… wie ist das passiert? Wo ist das passiert? Wer ist dafür verantwortlich?“ fragte Hyde und sah Miyavi an, doch dieser hob erst einmal nur eine Augenbraue, war er doch etwas überrascht. >Jetzt, wo es scheinbar zu spät ist, da kommt er an und fragt nach Gacku- niis befinden? Jetzt er auf einmal darum bemüht sich Sorgen um Gackts Wohlergehen zu machen? Zu spät Hyde… du kommst wahrlich zu spät…< dachte er und schüttelte, die Arme nun vor der Brust verschränkt, den Kopf. Hyde wiederum wusste nicht, wie er dies zu deuten hatte. War das jetzt die Ansage, das Miyavi ihm nichts sagen wollte? War es vielleicht sinnlos zu fragen? Doch dann seufzte Miyavi leise und löste die Arme aus der Verschränkung. „Wir haben zusammen Urlaub gemacht… Gacku- nii, You, Chacha, Ju- Ken, Jun- Ji und… Masa…“ Hyde fiel auf, dass er den letzten Namen, also sprich Masa, ziemlich angewiedert betont hatte. Doch er würde nicht nachfragen. Nicht jetzt zumindest. Er wollte erst das andere erfahren. „Wir haben Urlaub gemacht, damit sich Gackt nicht ständig selbst quält… Damit er nicht ständig an dich denkt, damit er auf andere Gedanken kommt… Klar wollten auch wir entspannen, so war dass nicht, aber in erster Linie galt es, Gackt zu entspannen, was anfangs auch recht gut geklappt hatte… Doch dann gerieten die Dinge außer Kontrolle…“ Miyavi schloss angesichts der Erinnerung gequält die Augen, Schmerz machte sich in seinem Herzen breit, und er musste mehrmals tief einatmen, durfte sich nicht erlauben, vor Hyde zu weinen. Er musste stark sein, diesem Idioten zeigen, was er angerichtet hatte. Als er allerdings einen Körper und kurz darauf warme Arme spürte, die sich um ihn schlangen und an besagten Körper drückten, riss er die Augen weit auf, spürte eine Hand, die beruhigend über seinen Rücken strich, ihm so Trost und Wärme zu vermitteln versuchte. „Lass es raus Miyavi… ich weiß, was du für ihn empfindest… ich weiß es nur zu gut…“ flüsterte Hyde, denn er war es, der im Angesicht von Miyavis Schmerz eben jenen in den Arm genommen hatte. Auch wenn er wusste, dass es nur ein schwacher Trost war im Vergleich zu dem, was er falsch gemacht hatte, so wollte er dies doch trotzdem tun. Und es schien zu helfen, denn Miyavi ließ die Tränen laufen, Hyde spürte es, an den Stellen, die feucht wurden. Er ließ es geschehen, spürte er doch, dass diese Tränen Miyavi ein Stück des Schmerzes nahmen, den der Jüngere schon so lange mit sich herum getragen hatte. „E… Er fiel den Berg hinunter… durch ein dummes Missverständnisses… ich hab ihn dort herunter geschubst… meinetwegen… meinetwegen liegt er jetzt im Koma… meinetwegen… meinetwegen… wird er wahrscheinlich nie wieder aufwachen…“ flüsterte der Gitarrist erstickt, was dazu führte, dass Hyde seinen Griff um ihn noch verstärkte, was ein wenig schwer und auch seltsam aussah, denn Miyavi war viel größer als Hyde. Dies schien auch kein Kunststück zu sein, viele seiner Freunde waren größer als er. „Das ist nicht wahr… er wird aufwachen… das weißt du… Gackt ist erstens ein Kämpfer und zweitens ein Perfektionist… er würde vieles unvollkommen zurück lassen…Seine Lieder, seine Projekte, einfach alles… Aber am meisten würde er dich unvollkommen lassen… ich weiß, dass du ihn glücklich machen kannst und wirst… Ich werde dazu nicht und nie in der Lage sein… deshalb liegt es an dir Miyavi…“ flüsterte Hyde, strich ihm weiterhin über den Rücken. Und Miyavi war ihm für diese Worte dankbar, gaben sie ihm doch etwas von der Sicherheit und stärke zurück, die er brauchte. Doch eins machte ihn stutzig. Langsam löste er sich von Hyde, sodass dieser sich wieder setzen konnte und wischte sich über die Augen. Ein Glück war er heute nicht geschminkt. „Wieso nicht Hyde? Wieso wirst du dazu nicht in der Lage sein?“ fragte er verdutzt, atmete noch einmal tief ein und sah Hyde seufzen. Dann zog der ältere etwas aus seiner Jackentasche. Es waren zwei Briefumschläge, die er Miyavi langsam reichte. Miyavi musterte die beiden Umschläge genau. Doch außer ihre Namen stand dort nichts. Verdutzt sah er zu Hyde, der nickte. „Mach sie auf… dann wirst du verstehen… You und die anderen haben auch einen bekommen…“ murmelte Hyde und schloss die Augen, atmete tief ein, bevor er sie wieder öffnete, Miyavi dabei beobachtete, wie er den an ihn adressierten Umschlag langsam öffnete, eine ebenso weiße Karte heraus holte. »Sehr geehrter Herr Takamasa Ishihara. Unser Glück wird nun vollkommen - wir heiraten am XX. XX. XXXX. Unser Traum geht in Erfüllung! Wir, dass heißt, Takarai Hideto und Megumi Ooishi, werden in Kürze Heiraten. Zu diesem Anlass würden wir Sie recht herzlich einladen. Wir möchten Sie auch darauf hinweisen, dass eine bestimmte Kleiderordnung herrscht. Fernab heißt dass, bitte schwarz weiß. Männer in Anzügen, Frauen bitte in Kleidern. Die Zeremonie findet in der XX Kirsche statt, die anschließende Feier in dem Restaurant XX. Um Antwort wird gebeten. Recht herzliche Grüße und auf baldige Antwort, Hideto und Ooishi« Und ab da brannten bei Miyavi die Sicherrungen durch. Kapitel 28: ~Kapitel achtundzwanzig~ ------------------------------------ ~Kapitel achtundzwanzig~ „Du hast was!?“ fassungslos sah You den Gitarristen an, der mit gesenktem Kopf auf Gackts Sofa saß, die Hände in den Schoß gelegt. „Das ist jetzt nicht dein ernst oder!? Sag mir, dass das nicht stimmt!“ regte sich You auf, schüttelte fassungslos den Kopf, und als Miyavi ihm nicht wiedersprach, ließ er sich schwer in einen der Sessel fallen, vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Seid ihr jetzt alle vollkommen durchgedreht!? Sind Chacha und ich die einzigen, die sich noch normal verhalten!?“ meinte er. Was er damit meinte war, dass Ju- Ken und Jun- Ji sich von ihren Freundinnen getrennt hatten, weil diese nicht damit klarkamen, dass sie so viel Zeit mit den anderen verbrachten. In Folge dessen fing Ju- Ken an, eine Orgie nach der nächsten zu veranstalten, während Jun- Ji sich in den Alkohol stürzte. „Gott! Ich merk richtig, wie Gacku fehlt! Seit er im Koma liegt, drehen alle durch! Wirklich! Habt ihr denn bei seinem Anblick vollkommen den Verstand verloren, dass ihr denkt, euch so benehmen zu können!?“ You drehte gleich selbst noch durch. Sein einziger Halt war und blieb wohl Chachamaru, der ihm immer wieder half, ihn aus seinem Loch zog, wenn er wieder hinein gefallen war. Eigentlich hatte er auch auf die Hilfe der anderen gehofft, doch scheinbar vergebens, da er wusste, auch Chachamaru hatte seine Grenzen, auch wenn er You dies nie spüren ließ und ihm immer wieder versicherte, dass alles in Ordnung war. You glaubte ihm nicht, hörte er doch in der Nacht, wenn Chacha annahm er, You, würde schlafen, aus dem Bad die leisen Schluchzer des langhaarigen und You wusste immer, Chacha war diese gesamte Situation zu viel. Sie alle vermissten ihr stärkstes Bindeglied. Sie vermissten Gackt. Brauchten Gackt. Und wollten Gackt. Doch sie wussten, es würde die Zeit zeigen, wann und ob sie ihn überhaupt wieder bekamen. „Tut mir Leid You…“ murmelte Miyavi mit leiser Stimme und riss den älteren somit aus seinen Gedanken, sodass dieser den Kopf hob. „Vielleicht hätte ich das wirklich nicht tun sollen, doch ich war in dem Moment so wütend… ich mein, Gackt leidet wegen ihm schon genug… Hyde kann ihn doch nicht einfach zu seiner Hochzeit einladen… Nicht, wenn Gackt ihm noch immer hinterher trauert…“ murmelte er und ließ die Schultern sinken. You verdrehte die Augen. „Das ist noch lange kein Grund, so dermaßen auszurasten. Gackt hätte niemals gewollt, dass du ihm die Nase brichst und ihn fast grün und blau schlägst…“ meinte er, noch immer anklagend und brachte Miyavi zum seufzen. „Ja ich weiß… es war ein Fehler… Ich werde versuchen, demnächst nicht mehr so auszurasten…“ „Wenn es dann ein nächstes mal geben wird…“ seufzte der Brauhaarige und stand langsam auf. Langsam ging er Richtung Küche, drehte sich aber vorher noch einmal zu Miyavi um, musterte ihn kurz. „Ich mach mir nen Kaffee… willst du auch einen?“ fragte er den Gitarristen, der nur langsam nickte, leise seufzte und wie nebenbei Belle kraulte, die sich neben ihm niedergelassen hatte. You seufzte leise und ging in die Küche, setzte das Wasser für den Kaffee auf und packte zusätzlich vier Löffel Kaffeepulver in den Filter, bevor er das Wasser dazu gab, den Kaffee aufkochen ließ. Leise seufzte er, legte seine Hände auf die Tischplatte und ließ den Kopf sinken. Es dauerte nicht lange, da fing er an zu zittern, das verräterische Brennen in seinen Augen kehrte zurück und nur wenige Sekunden später tropften die heißen, salzigen Tränen aus seinen Augen hinab au die Platte. You konnte nicht mehr, war am Ende seiner Kraft. Trotz allem versuchte er die Familie so gut es ging zusammen zu halten. Doch es schien, als brachen sie immer weiter auseinander. Mit jeder Minute, jeder Stunde, jedem Tag der verging, entfernten sie sich alle zusehends voneinander und dies war es, was You ebenfalls zu schaffen machte, neben der Tatsache, dass Gackt, sein bester Freund im Koma lag. Wie weit würden sie auseinander gedriftet sein, wenn Gackt jemals aufgewacht war? Gäbe es den Job dann überhaupt noch? You hoffte es, waren sie doch eine Familie und neben Miyavi auch Gackts einziger Halt. Jeder brauchte hier jeden, doch so wie es jetzt aussah, brachen sie eher auseinander. Etwas, was You nie wollte. Niemals. Er zitterte noch immer, bemerkte nicht, dass der Kaffeekocher schon längst überlief. „You…?“ drang die zögerliche Stimme des bunthaarigen Gitarristen an sein Ohr, durchbrach seine Gedanken Gänge. Noch immer mit Tränen in den Augen sah er auf, zu Miyavi, dessen Gesicht sich sofort änderte, von besorgt zu Mitfühlend wechselte. Langsam schritt Miyavi auf ihn zu, stellte nebenbei die Kaffeemaschine aus und nahm den älteren schließlich in den Arm, strich ihm über den Rücken. „Es tut mir Leid… ich hätte nicht so ausrasten sollen… Ich hätte nachdenken sollen… Ich hab… ich hab ganz vergessen, dass es nicht nur für mich so schlimm ist, dass er im Koma liegt… ich hab gedacht, ich bin der einzige… in meiner Trauer hab ich ganz vergessen, wie schwer es auch für euch ist und hab mich dazu verleiten lassen, dies zu tun… es tut mir Leid… Du bist ihm genauso wichtig, wie er dir… Ich hätte das niemals vergessen dürfen… Auch ihr vermisst ihn… auch ihr braucht ihn, wie ich ihn…“ flüsterte Miyavi mit Tränenerstickter Stimme und spürte, dass You den Griff verstärkte, sich an ihn krallte. „G- Gott… ich vermiss ihn so… wie hälst du das nur aus…? Du liebst ihn und verzweifelst trotzdem nicht so wie die anderen… Du rastest mur ab und an aus…“ schluchzte You, was Miyavi leise lachen ließ. Sanft streichelte er über Yous Rücken, spürte, wie dieser Zitterte. „Ist ausrasten denn nicht weitaus schlimmer als alles andere…? Damit verletze ich im Grunde ja auch die Personen, die sich um mich Sorgen… und die Person, gegen die sich mein Zorn richtet und im Grunde genommen verletze ich auch die Person, dir mir am wichtigsten ist…“ murmelte er und seufzte. „Was wir alle machen ist falsch aber in dieser Situation völlig normal… Ich mein, wir können doch gar nicht anders… Irgendwie müssen wir die Trauer um Gackt und seinen „Verlust“ ausgleichen können, oder nicht?“ meinte Miyavi, strich ihm weiterhin über den Rücken und bemerkte nebenbei, dass sich Belle und Eneru auch in der Küche befanden. Leicht lächelte er deswegen. You seufzte leise „Vielleicht hast du Recht… aber man kann sich doch wenigstens versuchen etwas zusammen zu reißen, oder? Ich mein, keiner denkt mehr an den anderen… Alle Verhalten sich, als wären sie die einzigen, die Leiden…“ murmelte You und brachte Miyavi dazu, den Kopf zu schüttelten. „Das ist nicht wahr… ich kenne da jemanden, der auch an die anderen denkt, mehr als an sich selbst…“ meinte er und beide sahen sich in die Augen, wobei You den Kopf etwas schief legte. „Chachamaru?“ fragte You verwirrt, doch Miyavi lachte nur und schnippte ihm gegen die Stirn. You verzog das Gesicht und rieb sich diese. „Nein. Dich du Nuss. Du sorgst dich mehr um andere, als um dich. Das solltest du mal lassen. Schließlich braucht dich Chacha und auch Gacku, ne? Und auch die anderen!“ meinte Miyavi lächelnd und ließ You erröten. Beschämt sah er zu Boden, sah dann allerdings wieder auf, Miyavi in die Augen. Und bevor irgendeiner der beiden realisierte, was geschah, hatten sich ihre Lippen bereits getroffen. Viele Kilometer weiter entfernt, in einem abgelegenem Krankenhaus, rannte eine Krankenschwester aufgeregt durch die Flure des Gebäudes, auf der Suche nach jenem Arzt. Sie fand ihn schließlich im Bereitschaftsraum, Kaffee trinkend und Zeitung lesend. „Dr. Kim!“ rief die Schwester aufgeregt, lehnte sich an den Türrahmen an. Angesprochener senkte die Zeitung und sah sie fragend an. „Was ist passiert?“ „Ihr Patient. Camui Gackt. Er ist aufgewacht!“ meinte sie und in jenem Moment piepste das kleine Gerät an Dr. Kims Hüfte, bestätigte, was die Schwester gerade gesagt hatte. Camui Gackt war zurück. Kapitel 29: ~Kapitel neunundzwanzig~ ------------------------------------ ~Kapitel neunundzwanzig~ Sie wussten kaum, wie ihnen geschah. Sie wussten nicht, wie sie hier rein gekommen waren. Sie wussten auch nicht mehr, warum und wie es passieren konnte. Sie wussten nur: Sie hatten einen großen Fehler gemacht. Auch wenn es nur ein Kuss gewesen war, so konnte dieser doch schwer wiegende Folgen haben. Sowohl für You, als auch für Miyavi und noch viel schlimmer für Gackt und Chachamaru. Stöhnend vergrub Miyavi das Gesicht in den Händen, schloss die Augen krampfhaft. „Das darf doch nicht wahr sein… „ flüsterte er leise, ließ den Kopf hängen. Es war doch nur ein verdammter Kuss gewesen! Warum regte er sich so darüber auf!? Miyavi lachte gequält. Seine Schuldgefühle, sein Gewissen und seine Liebe waren Schuld. „Miyavi…“ ertönte die Stimme Yous zu ihm und nur schwer schaffte es angesprochener den Kopf zu heben. You sah man die Schuldgefühle ebenso an, wie man sie bei Miyavi sehen konnte. „Ich werde Chachamaru davon erzählen… es tut mir Leid aber ich habe keinerlei Gehei-!“ fing You an, doch der bunthaarige unterbrach ihn mit einem Wink seiner Hand. „Ist schon gut… sag es ihm… ich hätte es auch bei Gackt gemacht, wäre er wach…“ murmelte Miyavi und seufzte, ließ den Kopf wieder sinken. Gott er fühlte sich unglaublich schlecht, als hätte er Gackt betrogen. Dabei waren sie a) Noch gar nicht zusammen (oder doch? Miyavi wusste es nicht genau) und b) war es doch nur ein Kuss. Er hatte ja nicht mit You geschlafen! Aber wieso fühlte es sich so an? Wieso fühlte er sich dann so schrecklich? Miyavi kannte die Antwort. Weil er damit nicht nur Gackt verletzten würde, sondern auch You verletzt hat und Chacha noch folgen würde. Leise seufzte er und spürte kurz darauf eine Hand auf seiner Schulter, sah verwirrt auf, in Yous Gesicht. Seltsamerweise lächelte der ältere. „Dazu gehören immer noch zwei Miyavi… also gib dir nicht selbst die Schuld daran… ich bin mit dran Schuld, wir hätten es nie soweit kommen lassen dürfen…“ erklärte You doch Miyavi fühlte sich dadurch kein Stück besser. Leise seufzte er, schüttelte dann den Kopf und stand schließlich auf. Er wollte noch etwas erwidern, doch just in diesem Moment fing sein Handy an zu läuten. Verdutzt sahen You und Miyavi zu dem kleinen elektronischen Gerät das auf dem Nachtschrank vibrierte, dann sahen sie sich noch einmal an, bevor Miyavi das Handy nahm, auf das Display starrte. Die Nummer sagte ihm absolut nichts. Mit einem letzten Blick zu You nahm er ab. „Miyavi hier?“ meldete er sich vollkommen verwirrt. „Miyavi, hier ist Dr. Kim Seoung, Camui Gackts behandelnder Arzt!“ ertönte die Stimme des ihm vertrauten Arztes in sein Ohr und bewirkten, dass der Gitarrist zu zittern anfing, blasser wurde. >Oh bitte nicht… nein… Sag mir nicht dass er…< dachte er vollkommen panisch. Er schluckte mehrmals, um sich wieder zum sprechen zu bewegen. You, der beobachtend an der Tür lehnte, verengte besorgt die Augen. Wer war der Anrufer, wegen dem Miyavi scheinbar in Panik verfiel? Es konnte doch nur einer sein und das war… Gackts behandelnder Arzt mit einer verdammt schlechten Nachricht. You wurde blass, begann zu zittern. >Nein… nein, nein, NEIN! Gacku dass kannst du uns nicht antun! Das darfst du nicht! Wir… wir brauchen dich doch! Ich will meinen Bruder nicht verlieren! Bitte nicht! Gacku bitte! < dachte er ebenso panisch wie Miyavi, dem nun erste Tränen in die Augen schossen. „W- Was ist mit ihm…?“ fragte Miyavi mit zitternder Stimme und wild pochendem Herzen. You schluckte, trat etwas näher. „Ich kann Sie beruhigen… Herrn Camui Gackt geht es gut. Sogar so gut dass er aufgewacht ist!“ „ER IST WAS!?“ schrie Miyavi fassungslos, sprang auf die Beine und zitterte. Er konnte es nicht fassen! Gackt soll wirklich aufgewacht sein!? Das war zu schön um wahr zu sein! „S- Sie verarschen mich, richtig? S- Sie… Oh mein… Das ist ein Scherz nicht?“ Miyavi konnte die Tränen nicht mehr verhindern, die seine Sicht stetig verschleierten, jedesmal, wenn sie aus seinen Augen traten und über seine Wangen rollten. Dadurch konnte er You nicht deutlich genug sehen, der immer blasser geworden war, heftig zitterte und ebenfalls Tränen in den Augen hatte. „Nein Miyavi- san kein Scherz. Camui Gackt ist vor wenigen Minuten aufgewacht. Wir werden einige Tests mit ihm machen müssen, doch Sie dürfen ihn morgen denke ich schon besuchen kommen.“ erklärte ihm die ruhige Stimme des Arztes, doch Miyavi konnte diese Ruhe nicht teilen. Dazu fehlte ihm die nötige Kraft und Konzentration, zumal er sich sowieso nicht konzentrieren wollte. Sein einziger Gedanke war Gackt und würde es auch bleiben. Und doch reichte dieser eine Gedanke dazu aus, seine gesamte Konzentration einzunehmen. „Er ist wirklich… also er ist…da besteht kein Zweifel…?“ fragte er noch einmal unsicher nach und konnte sich ungefähr vorstellen, dass der Arzt am anderen Ende der Leitung leicht nickte, bevor er antwortete. „Ja es besteht keinerlei Zweifel… Camui Gackt ist vor wenigen Minuten aufgewacht… Allerdings muss ich mich hier auch schon verabschieden, die weitere Behandlung wartet. Wie ich eben schon sagte dürfen Sie morgen gerne vorbei kommen und ihn besuchen, meinetwegen auch die anderen, die weiteren Regeln werde ich Ihnen dann vor Ort erklären. Auf Wiederhören.“ Damit hatte der Arzt sich verabschiedet und aufgelegt, nur noch das Gleichmäßige Tuten war aus dem Handy zu hören. Geistesgegenwärtig drückte Miyavi schließlich auf den kleinen roten Knopf, bevor er das Handy sinken ließ, dieses lange anstarrte. Er spürte, wie sich erneut Tränen in seinen Augen bildeten, und er hielt sie nicht zurück. Wollte es auch gar nicht. „Miyavi…?“ kam die zögerliche und verweinte Stimme Yous an sein Ohr, drängte sich zwischen seine wirren und gleichzeitig so leeren Gedankengänge. Langsam sah er auf, schwarze Tränenspuren durch den Kaja an seinen Augen, seine Wangen fleckig, die Augen gerötet. „Ist Gacku… Ist er…?“ You konnte dies noch nicht einmal aussprechen. Wenn er es täte, hätte es etwas Endgültiges an sich, ein bitterer Beigeschmack in seinen Gedanken. Miyavi lächelte schwach und bitter. „Ja… Ja You…“ flüsterte er, sah, wie angesprochener in die Knie ging, Tränen über seine Wange rollten. You spürte, wie sein Herz noch einmal zerrissen wurde, das letzte bisschen Hoffnung verschwand. „Gacku- nii ist aufgewacht…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)