Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 200: Distanz und Nähe ----------------------------- Als Sasuke wieder zu sich kommt, schmerzt ihn enorm der Kopf. Kein Wunder, da er von dem Schlag mit der Keule eine – Glück im Unglück – nur kleine Platzwunde davongetragen hat. Doch kann er nicht sehen, wo er sich befindet, denn seine Sicht ist ausschließlich schwarz. Nach kurzer Irritation und dem zurückdrängen des Brummschädels aus seiner bewussten Wahrnehmung stellt er auch schnell fest, was dafür verantwortlich ist. Denn seine Augen sind mit einer Augenbinde verbunden. Gleichzeitig bemerkt er, dass er stehend an einen Baum gefesselt ist, die Hände dabei so auf den Rücken gebunden, dass er diese kaum einen Millimeter bewegen kann. „Da scheint einer ja ziemlich Widerstandsfähig zu sein. Hätte nicht gedacht, dass es jemanden gibt, der nach solch einem Schlag bereits nach zwanzig Minuten wieder zu sich kommt!“, kann der Uchiha eine höhnische Stimme vernehmen. Es ist die Stimme desjenigen, der ihn niedergeschlagen hatte. Doch da er diese zuvor aufgrund der Bewusstlosigkeit nicht vernommen hatte, kann er sie nun niemandem zuordnen. „Wer seid ihr? Und warum habt ihr mich gefangen genommen?“, kann dieser an den Geräuschen der Umgebung erkennen, dass ihm zwei, wenn nicht sogar drei Personen gegenüber stehen müssen. „Stellst du dich jetzt blöd, weil du uns verarschen willst, oder kommst du echt von nem anderen Stern?“, erklingt eine zweite Stimme, der Begleiter des ersten Sprechers bei der Gefangennahme. „Nur aus einer anderen Gegend und hier eigentlich nur kurz auf der Durchreise!“, entgegnet der Schwarzhaarige kühl, >Egal, wer diese Typen sind, eines ist sicher. Die sind der Grund dafür, warum dieser Wald hier so gefährlich ist, was die Leute im letzten Dorf meinten. Aber wer genau sind die? Und warum haben die mich entführt? … Da ich kaum glaube, dass die mich einfach so losmachen werden, wenn ich sie höflich darum bitte, sollte ich versuchen, diese Fesseln so schnell wie möglich loszuwerden und dann von hier zu verschwinden. Leider kann ich meine Hände kaum bewegen, sodass es etwas dauern wird. Also muss ich versuchen, irgendwie Zeit zu schinden!< „Na, ob das auch wirklich der Wahrheit entspricht?“, zweifelt der erste Sprecher, „Ich denke eher, du bist so ein verfluchter Blauer, der uns nur ausspionieren will!“ „Nein, ist er nicht!“, ertönt eine dritte Stimme, welche schon einen beinahe mörderischen Unterton hat, „Der ist ein Ninja. Die Blauen kommen mit solchen Waffen nicht klar!“ Dabei zieht dieser eines von Sasukes Kunais aus der Tasche, welche der Uchiha am Bein befestigt hat. „Nimm die Pfoten von meinem Zeug!“, mault dieser sofort rum. „Da riskiert einer aber eine verdammt dicke Lippe! Was sollen wir mit ihm machen, Boss?“, fragt derjenige, der Sasuke niedergeschlagen hatte. „Wenn der nicht von den Blauen ist, bekommen wir von dem auch keine Infos. Also Schädel ab und fertig!“, meint dessen Kollege. „Nicht ganz!“, ist wieder die mordlüsterne Stimme zu hören, „Der Kerl zeigt keine Angst. Und solche Typen kann ich absolut nicht leiden. Dem werde ich erstmal höchstpersönlich seine Selbstsicherheit aus dem Gesicht prügeln. Er wird mich am Ende noch anflehen, ihm den Gnadenstoß zu verpassen! Doch diesen Spaß werde ich alleine genießen. Also verschwindet und sorgt dafür, dass auch der Rest auf seinen Posten bleibt und mich in meinem Vergnügen nicht stört.“ „Jawohl, Boss!“, kommen die anderen beiden dem Befehl sofort nach. „Du willst, dass ich um den Tod bettle? Darauf kannst du ewig warten!“, provoziert Sasuke den Bandenführer, um sich seine Bedenken nicht anmerken zu lassen, >Ich muss versuchen, so schnell wie möglich diese Fesseln loszuwerden. Wenn nur dieser eine Typ da ist, kann ich ihn vermutlich überrumpeln und von hier verschwinden. Aber wenn der mir zuvor zu viel zusetzt, dann sinken meine Chancen, hier herauszukommen gewaltig!< „Je mehr du solche Sprüche ablässt, desto mehr Freude wird es mir machen, dich vom Gegenteil zu überzeugen. Und desto länger werde ich auch deine Qualen hinziehen!“, lassen die Worte des anderen nur Unheilvolles erahnen. Naruto ist nun schon seit zwei Tagen alleine unterwegs. Seinen kleinen Umweg, um das Gebiet der beiden Räuberbanden zu umgehen, hat er hinter sich gebracht und befindet sich nun in der Nähe einer Kreuzung, an welcher der direkte Weg nach Suna und sein Umweg wieder aufeinander treffen. Wie auch schon die beiden Tage zuvor begibt er sich kurz nach Einbruch der Nacht auf die Jagd. Er holt sich jeden Abend nur eine kleine Beute, einen Hasen, ein Eichhörnchen oder ähnliches. Und eigentlich wäre es sogar unnötig, Jagen zu gehen, denn er hat keinen Blutdurst. Es ist eher die Jagd selbst, die ihn schon fast süchtig macht. Je weniger er seine Instinkte zurückhält, desto mehr ergreift ihn diese Sucht. Und das Schlimmste ist, dass der Vampir dies nicht einmal bemerkt. Es entgeht ihm völlig, dass er sich in den letzten achtundvierzig Stunden bereits relativ stark verändert hat. Und dies macht dem Fuchsdämon in ihm ziemliche Sorgen. >Es ist erschreckend, wie schnell der menschliche Teil in ihm schwächer wird. Durch das Unterdrücken seiner Gefühle für den Uchiha-Bengel unterdrückt er all seine Gefühle. Und in Kombination mit dem Nachgeben seiner Instinkte wird er durch und durch zum Vampir. Wenn das so weiter geht, verliert er sich in den nächsten Tagen selbst. Aber auf mich will er ja nicht hören!<, beobachtet Kyubi diese Veränderung mit Unbehagen. Als Naruto gerade mit der Jagd fertig ist und sich weiter auf den Weg nach Suna machen will, riecht er plötzlich etwas: menschliches Blut! Obwohl der Blondschopf es vom Kopf her erst einfach nur ignorieren und weitergehen will, rührt sich sein aber Körper keinen Millimeter. >Was ist denn jetzt los? Warum mache ich mir auf einmal Sorgen?<, wundert er sich, als er bemerkt, dass es nicht der Geruch des Blutes irgendeines Menschen ist, >Dieser Geruch! Das ist Sasus Blut! Und es kommt aus der Richtung des Räubergebietes. Soll das bedeuten, dass er mir doch bis jetzt gefolgt ist und ihm dort was zugestoßen ist? Am besten sehe ich schnell nach!< Schnell nimmt er seinen Rucksack ab, versteckt ihn in einer nahen Höhle und macht sich auf den Weg, um den Ursprung des Blutgeruches auszumachen. Um dabei nicht von den Räubern entdeckt zu werden, verwandelt er sich in einen Vogel und nimmt den Luftweg. Und dieser Umstand, dass sich der Vampir noch immer um seinen Freund sorgt, freut sogar seinen Untermieter. >Also sind seine Gefühle doch noch nicht völlig unterdrückt! Denn dass ihn seine Instinkte eben vom Gehen abgehalten haben, war eine Reaktion auf seine Gefühle für den Bengel. Ausnahmsweise ist dessen Starrsinn doch mal von Vorteil. Bleibt nur zu hoffen, dass er sich auch diesmal durchsetzen kann. Denn wenn nicht und Naruto dann mehrere Wochen alleine bleibt, kann es zu spät sein, wenn er nach Konoha zurück geht!<, setzt der Fuchs doch wirklich mal Hoffnungen in den jungen Uchiha. Es dauert knapp eine Viertelstunde bis Naruto an der Stelle ankommt, an der Sasuke angegriffen und niedergeschlagen wurde. Sofort erkennt er den Rucksack seines Freundes wieder, welcher am Wegrand auf dem Boden liegt. Ein paar Meter daneben befindet sich ein noch relativ frischer Blutfleck, jener, von dem er an diesen Platz geführt wurde. >Erst einige Minuten alt! Und zum Glück ist es nicht all zu viel Blut, also war die Wunde wohl nicht tödlich!<, stellt er fest, wie er sich, wieder in seiner normalen Gestalt, neben den Blutfleck kniet und diesen besorgt betrachtet, >Es gibt keine Blutspur und von hier aus kann ich ihn auch nicht direkt riechen. Wird daher etwas schwieriger, ihn zu finden. Aber irgendwie bin ich auch froh darüber, denn das bedeutet, dass er nicht irgendwo aufgeschlitzt oder geköpft im Wald liegt, wie andere Wanderer es hier schon taten... Also, wo steckt er? Ich werde es ja wohl noch schaffen, ihn hier zu finden. Er kann ja nicht all zu weit weg sein. So stark, wie es hier nach Menschen riecht, sind die Lager dieser beiden Banden nicht weit entfernt. Und da sie die Leute, die sie nicht sofort killen, in ihre Lager verschleppen, muss er ja in einem der beiden sein. Muss nur noch herausfinden, ob er in die Hände der Blauen oder der Roten gefallen ist.< Der Vampir konzentriert sich mit ganzer Kraft auf die menschlichen Gerüche, welche von links und rechts auf ihn zukommen und versucht, den Geruch seines besten Freundes herauszufiltern. Dabei verlässt er sich, wie die letzten Tage schon die meiste Zeit, voll und ganz auf seine Instinkte. Und obwohl die Wirkung von Sasukes Blut am vorherigen Tag aufgehört hatte, verengen sich auf einmal die Pupillen des Blondhaarigen, ohne dass sich dessen Blutdurst meldet. >Da ist sein Geruch! Aber etwas ist eigenartig. Bis eben gab es keine Spur vom Geruch seines Blutes, außer dieses Fleckes hier. Aber jetzt auf einmal mischt sich sein Blutgeruch unter seinen normalen Geruch. Wird er etwa gerade verletzt? Dann sollte ich mich beeilen! … Wenn die Kerle mich entdecken, dauert es einfach zu lange, bis ich da bin. Also muss ich mich weiterhin bedeckt halten!<, drängen langsam immer mehr Sorgen bei dem Rotäugigen an die Oberfläche, während er sich schnell den Rucksack des Uchiha schnappt und sich auf den Weg macht. Da er mit dem zusätzlichen Gepäck als Vogel nicht abheben könnte, entscheidet er sich für den Weg über Land und verwandelt sich kurzerhand in einen Fuchs, um nicht aufzufallen. Seit inzwischen fünf Minuten geht ein Dauerfeuer von harten Schlägen und Tritten auf Sasuke nieder. Und jeder Treffer sitzt genau dort, wo es so richtig weh tut. An den Oberarmen und im Gesicht sieht man ihm die Folgen dieser deutlich an und man kann erahnen, dass es an den durch die Kleidung verdeckten Stellen seines Körpers auch nicht anders aussieht. Dennoch kommt dem Uchiha kein Laut des Schmerzes über die Lippen und auch sonst lässt er sich seine Schmerzen nicht groß anmerken, was seinen Peiniger noch wütender und dessen Angriffe noch härter macht. >Verdammt! Wenn der so weiter macht, bin ich ohnmächtig, bevor ich die Fesseln gelöst bekomme. Aber es muss doch irgendeinen Weg geben, hier wegzukommen. Schließlich ist das nur irgendein einfacher Räuber und kein Ninja oder Vampir. Da werd ich doch irgendwie mit dem fertig werden können!<, sucht Sasuke nach einer Lösung für seine problematische Lage und muss dann einmal schwer schlucken, als ihn ein besonders harter Schlag trifft. Dabei schmeckt er deutlich sein eigenes Blut, welches von seiner aufgeschlagenen Lippe den Weg in seinen Mund gefunden hatte. Kein angenehmer Geschmack für ihn, der seine Gedanken jedoch gleich wieder zu seinem besten Freund abdriften lässt. >Tja, ist wohl doch gut, dass ich Naru noch nicht eingeholt hatte. Meinen Blutgeruch bemerkt er ja immer. Und ich bin echt froh, dass er mich nicht in dieser Lage sieht. Dann würde er nur wieder sagen, dass ich einfach immer zu unvorsichtig bin. Und irgendwie hat er damit ja auch recht. Hätte ich mir rechtzeitig mal eine Pause gegönnt, wäre ich jetzt nicht in dieser Lage, sondern hätte diese Typen sofort außer Gefecht setzen können!<, grämt sich der Uchiha, wobei er sich inzwischen schon erheblich zusammenreißen muss, um sich seine Schmerzen durch den Räuberboss nicht anmerken zu lassen. „Zugegeben, du kannst ganz schön was wegstecken. Aber es gibt immer Mittel und Wege, den Willen eines Opfers zu brechen!“, verliert dieser nun langsam die Geduld und hebt das Kunai auf, welches er zuvor aus Sasukes Tasche genommen hatte und bisher einfach achtlos auf dem Boden lag, „Wie wäre es, wenn wir dir jetzt erstmal ein Tattoo verpassen?“ „Mach doch, was du willst! Ich werde dich auf keinen Fall wegen irgendetwas anbetteln!“, entgegnet der Schwarzhaarige bedrohlich und schafft es dabei, für seinen Gegenüber kein Anzeichen von Schwäche in diesen Worten mitklingen zu lassen. „Jeder winselt bei meiner Behandlung irgendwann!“, meint der andere kalt und streift mit dem Kunai über Sasukes Wange und von dort aus herunter, den Hals entlang, über die Schulter, bis zum Oberarm, an welchem die Klinge anhält und sich in die Haut des Uchiha bohren will. Doch gerade, als sich der Druck der Klinge beginnt zu verstärken, spürt Sasuke einen heftigen Windhauch, die Klinge verlässt seinen Arm und anschließend sind drei Geräusche zu hören. Erst ein relativ leises, metallisches Klirren vom auf dem Boden landenden Kunai, dann ein leiser, dumpfer Aufprall und zuletzt ein lauterer, dumpfer Aufschlag. „Was ist los? Hast du es dir jetzt doch anders überlegt?“, provoziert Sasuke, um sein Unbehagen vor dem anderen geheim zu halten. Jedoch erhält er keine Antwort darauf. Stattdessen legt sich eine Hand an sein Kinn und hebt dadurch den leicht gesenkten Blick des Uchiha an. Gleich danach fährt eine kalte Zunge auf einmal das Kinn zum Mund entlang, genau über die aufgeschlagene Lippe, doch löst sich sofort wieder. >Was? … Kann das sein?<, ist Sasuke davon kurz völlig perplex und reißt unter der Augenbinde die Augen weit auf, während er ungläubig nuschelt, „N... Na... ru?!“ „Kein Mucks!“, erklingt die Stimme seines besten Freundes direkt neben seinem Ohr und er kann spüren, dass er sich an den Fesseln zu schaffen macht und diese dem Menschen abnimmt. Doch kaum, dass die Fesseln ab sind, geben die Beine des Uchiha wegen der vorangegangenen Tritte nach und er kippt nach vorne. „Du bist so ein Idiot! Wieso bist du nicht einfach mit den anderen nach Konoha gegangen?“, kommt es von dem Blondschopf, während er den anderen festhält und sich mit diesem zusammen erst einmal hinkniet, wobei der Uchiha sich gegen ihn lehnt. „Du bist der Idiot! Sich einfach so aus dem Staub zu machen, ohne mir vorher was zu sagen!“, ist der Schwarzhaarige beleidigt und will sich die Augenbinde abnehmen. Doch ehe er mit seiner Hand den Stoff berührt, packt der Vampir sein Handgelenk und hält ihn auf. „Was soll d...?“, fragt der Uchiha irritiert und wird dabei etwas lauter, sodass Naruto ihm mit der anderen Hand schnell den Mund zuhält, jedoch ohne ihn dabei loszulassen. „Lass sie noch um, bis wir hier weg sind. Ich erklär es dir später!“, klingt die Stimme des Vampires für Sasuke gerade irgendwie leicht befremdlich, irgendwie geradezu emotionslos. Dennoch gibt er mit einem knappen Nicken zu verstehen, dass er der Aufforderung nachkommen wird, woraufhin Naruto den Arm des anderen wieder loslässt und auch die Hand von dessen Mund wieder wegnimmt. „Die Gegend hier ist streng bewacht. Da kommst du in deinem Zustand gerade nicht ungesehen durch. Darum werd ich dich tragen. Also halt dich fest und versuch still zu bleiben!“, meint er dann noch, wobei er den Menschen auch schon auf die Arme nimmt, wobei diesem nun doch ein leiser Ausdruck seiner Schmerzen entkommt. Doch schließlich muss er nun nicht mehr auf unverwundbar tun. Der Vampir hat ja eh schon lange durchschaut, wie es ihm wirklich geht. Und so legt Sasuke seine Arme einfach um Narutos Hals und seinen Kopf auf dessen Schulter und lässt sich vertrauensvoll von dem anderen von diesem Ort wegbringen. Auch ohne sehen zu können, bemerkt Sasuke, dass Naruto sich sehr vorsichtig fortbewegt. Immer wieder ändert er das Tempo, hält urplötzlich an oder wechselt ohne Vorwarnung die Richtung. Und nicht all diese Manöver tun dem Uchiha in seinem angeschlagenen Zustand gerade gut, sodass er wegen der Schmerzen immer wieder mal zusammenzuckt. Es gelingt ihm gerade so, zumindest still zu bleiben, was jedoch auch recht anstrengend für ihn ist. Dem Vampir entgeht dies zwar nicht, doch kann er gerade keine Rücksicht darauf nehmen. Denn nach dem, was eben passiert war, will er es nicht auf einen Kampf ankommen lassen. Er wäre zwar in der Lage, seinen Freund in einem solchen Falle zu beschützen, aber er ist sich nicht sicher, ob er die Schäden in Grenzen halten könne, oder ob es so laufen würde, wie kurz zuvor. Nach etwa zwanzig Minuten kommen die beiden bei der Höhle an, in welcher Naruto seinen Rucksack zurückgelassen hatte. Vorsichtig setzt der Vampir Sasuke ab und lehnt ihn mit dem Rücken an die Höhlenwand, ehe er den Rucksack seines Freundes, welchen er die ganze Zeit über auf hatte, abnimmt, den Schlafsack daraus nimmt und ihn auf dem Boden ausbreitet. „Wo sind wir hier?“, fragt der Uchiha nach, während er nun endlich die Augenbinde abnimmt. „In eine Höhle außerhalb des Gebietes der Räuberbanden. Allerdings kann ich nicht einschätzen, ob sie dich suchen werden und dabei eventuell bis hierher kommen. Darum werd ich am Eingang aufpassen gehen, während du dich erstmal etwas ausruhst. Morgen bring ich dich zu einem der Dörfer hier in der Nähe, damit sich ein Arzt deine Verletzungen ansehen kann. In der Nacht wäre es zu gefährlich!“, antwortet der Vampir, doch wirkt dabei irgendwie kühl dem anderen gegenüber. „Ich will erstmal wissen, was genau los war! Wer waren diese Typen? Wie hast du mich gefunden? Und was sollte ich nicht sehen?“, hat der Mensch erst einige Fragen. „Ein Dickschädel wie eh und je!“, schüttelt der Blondschopf kurz den Kopf, erschafft einen Schattendoppelgänger, welchen er direkt zum Höhleneingang schickt, und geht dann zu Sasuke, wo er vor dem Schwarzhaarigen stehen bleibt, „Also gut. Ich beantworte dir sofort deine Fragen. Aber du wirst dich hinlegen. Sonst kippst du in ein paar Minuten um, so fertig wie du gerade bist. Denn ich hab keinen Bock, dich dann auflesen zu müssen!“ >Ich bin wirklich ziemlich fertig. Nicht nur wegen dieser Typen vorhin, sondern auch, weil ich mich zuvor übernommen hatte! … Aber was ist nur mit ihm los? Er ist irgendwie so anders!<, bedenkt der Mensch kurz, ehe er entgegnet, „Also gut! Von mir aus!“ Naruto hilft ihm auf und zum Schlafsack herüber, wo sich Sasuke wirklich ohne Widersprüche hinlegt und dann zu dem Vampir blickt. Dieser setzt sich ein Stück daneben an den Rand der Höhle und lehnt sich mit dem Rücken an die Wand. Danach blickt auch er zu dem Schwarzhaarigen, seufzt kurz und geht dann auf die Fragen des anderen ein. „Der Wald, in dem du gefangen genommen wurdest, ist das Schlachtfeld von zwei Räuberbanden, den Aoi Kami und den Akai Kami. Die, die dich geschnappt hatten, waren die Akai Kami, oder auch die Roten, wie sie hier in der Gegend genannt werden. Der Geruch deines Blutes hatte mich auf deine Fährte gelockt. Erst zu der Stelle, an der deine Tasche lag, und anschließend direkt zu dir. Da ich sehr aufpassen musste, nicht von den Spähern der beiden Gruppen entdeckt zu werden, hatte ich allerdings recht lange gebraucht, um zu dir zu kommen. Daher war ich nicht schnell genug, um zu verhindern, dass du verprügelt wirst!“, erklärt der Vampir bis zu dieser Stelle ruhig, doch beim Weitersprechen werden sein Blick und seine Stimme auf einmal eiskalt, „Als ich dazukam, sah ich nur, wie er dich mit einem Kunai bedrohte, und dann hab ich einfach gehandelt!“ „Einfach gehandelt? Was soll das bedeuten?“, ahnt Sasuke nichts Gutes. „Ich hab den Kerl mit einer Windklinge geköpft. Er ist tot!“, kommen diese Worte völlig emotionslos über die Lippen des Blondhaarigen, was seinen Kumpel schockt, „Das war auch der Grund, weswegen du die Augenbinde in dem Moment nicht abnehmen solltest. Hättest du den kopflosen Körper vor dir liegen gesehen, hättest wahrscheinlich auch du nicht stumm bleiben können. Aber wenn einer dieser Räuberhandlanger uns entdeckt hätte, wäre es mir auch mit meinen ganzen Kräften nicht gelungen, dort einfach so wegzukommen. Vermutlich hätte es dann noch mehr Opfer gegeben und darauf war ich nicht wirklich scharf!“ „Wie kannst du das nur so gleichgültig erzählen?!?“, ist der Uchiha nun völlig geschockt, setzt sich auf und sieht dem anderen entsetzt in die Augen, welche keinerlei Rührung zeigen. „Was denn? Hast du jetzt auf einmal Angst vor mir, nur weil ich mich gerade lediglich minimal zurückhalte? Das überrascht mich jetzt aber!“, klingt der Blonde wenig interessiert. „Minimal zurückhalten? Du kommst mir gerade wie ein ganz anderer Mensch vor, Naru!“, kann der andere dies einfach nicht fassen. „Du scheinst wohl etwas neben der Spur zu sein. Sonst hättest du mich wohl kaum als Mensch bezeichnet. Schließlich weißt du, dass ich ein Vampir bin. Und seit ich von euch weg war, konnte ich das auch mal wirklich sein. Und wenn ich mir morgen sicher sein kann, dass du wieder in Ordnung kommst, werde ich auch wieder meiner Wege gehen. Und ich gebe dir einen guten Rat: Folge mir nicht! Nochmal werde ich dir nämlich nicht zur Hilfe kommen, wenn du Probleme haben solltest!“, meint der Vampir weiterhin unbeeindruckt. „Ich meinte damit, dass du gerade völlig verändert wirkst. Ich dachte damals, als du nach Konoha zurückkamst, schon, dass du kalt und abweisend wirktest. Aber das ist nichts gegen jetzt gerade. Ich hätte nie gedacht, dass es dich so kalt lassen würde, wenn du jemanden getötet hättest. Da frage ich mich echt, inwiefern du meintest, dich gerade zurückzuhalten!“, glaubt Sasuke gerade, einen Fremden vor sich zu haben. „Du willst also wissen, was los wäre, wann ich mich nicht zurückhalten würde?! Sicher, dass du dieses Risiko eingehen willst?“, fragt der Vampir in einer undefinierbaren Art und Weise, während sich seine Pupillen ein Stück verengen. „Wenn du so direkt fragst, ja! Denn noch schlimmer als gerade eh schon kannst du dich nicht mehr benehmen!“, lässt sich Sasuke jedoch nicht einschüchtern, >Was ist nur mit ihm los? Es ist geradezu so, als würde er versuchen, mich zu vergraulen. Aber wieso? Ich dachte, dass endlich alle Dinge geklärt wären.< „Na wenn du das nicht noch bereust!“, legt sich ein düsteres Lächeln auf Narutos Lippen, ehe auf einmal alles blitzschnell geht. Naruto hockt auf einmal direkt vor dem Schwarzhaarigen, packt diesen an den Oberarmen und drückt ihn auf den Schlafsack zurück. Noch ehe der Uchiha auf diese Aktion reagieren kann, hat sich der Blondschopf über ihn gebeugt und so fixiert, dass er sich nicht mehr wehren kann. „Was soll das werden?“, ist Sasuke unsicher, wie er reagieren soll. Doch da er gerade handlungsunfähig ist, hat er eh keine große Wahl. „Du wolltest doch wissen, was passiert, wenn ich mich nicht zurückhalte... wenn ich mich nicht mehr verstelle!“, blickt der Rotäugige dem anderen direkt in die Augen, welcher seinen Blick nicht deuten kann. Auf der einen Seite ist in diesem Blick eindeutig Gefahr zu erkennen, was der Mensch im Blick seines Freundes noch nie auf ihn gerichtet gesehen hatte. Ebenso wie diese enorme Distanz, welche dem Uchiha ganz und gar nicht gefallen will, ihm sogar in seinem Inneren einen gewaltigen Stich versetzt. Doch auch irgendetwas anderes ist in dem Blick. Der Wunsch nach Nähe! Der Wunsch, sich eben nicht von dem Menschen zu entfernen, sondern bei ihm zu bleiben. „Was soll das werden? Und warum bist du so kalt? Das bist nicht du!“, wird der Schwarzhaarige langsam doch etwas unsicher und will daher klare Antworten haben. „Doch, das bin ich! Ich weiß selbst nicht, wieso es mich gerade recht kalt lässt, dass ich diesen Räuber getötet habe. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich ein Vampir bin. Vielleicht kann ich deswegen die Bedenken diesbezüglich einfach ausblenden. Oder es liegt daran, dass ich der Meinung bin, dass dieser Kerl es einfach nicht anders verdient hatte. Schließlich hatte er vor, dich zu Tode zu quälen, und wer weiß, wie viele andere Menschen seinetwegen schon den Tod gefunden haben... Aber eigentlich glaube ich, dass es einen ganz anderen Grund hat!“, kommen jedoch eher noch mehr Rätsel, als Fragen beantwortet werden. „Ach, und was soll das für ein Grund sein? Und lass mich endlich los!“, beklagt sich der Mensch. „Das werde ich nicht, denn du bist dieser Grund! Wenn ich daran zurückdenke, was ich empfand, als ich diesen Kerl getötet habe, sind da nur zwei Gefühle: Erleichterung und Ärger! Erleichterung darüber, dass er dir nichts mehr antun kann. Dass du nun vor ihm sicher bist! Und Ärger, dass ich nicht früher da war, um dir zu helfen. Dass ich es nicht geschafft hatte, dich vor diesen Verletzungen zu bewahren!“, wird die Stimme des Blondschopfes todernst, während er eine Hand von Sasukes Oberarm löst und mit den Fingern vorsichtig über die aufgeschlagene Lippe streicht. Der Mensch ist davon so überrascht, dass er die sich daraus bietende Chance, sich zu befreien, nicht ergreift, sondern nur starr liegen bleibt. „Ich bin kein kleines Kind, das einen Aufpasser braucht. Auch wenn ich dir für deine Hilfe dankbar bin, so hätte ich sicher auch alleine einen Ausweg gefunden, ohne dass jemand dabei hätte sterben müssen!“, entgegnet dieser, nachdem sich seine Verwunderung etwas gelegt hat. „Das weiß ich!“, überrascht Naruto ihn, „Ich weiß, dass du keinen Aufpasser brauchst. Doch seit ich meine Instinkte zulasse, übermannen sie mich manchmal. Und das besonders, wenn es um dich geht... Du bist mir sehr wichtig, Sasu! Ich will dich nicht verlieren und gerade deswegen habe meine Instinkte leichtes Spiel, wenn etwas wegen dir ist. Sei es Aysha mit ihren Beleidigungen oder jemand, der dich angreift, wie dieser Räuber. Dann habe ich mich einfach nicht mehr unter Kontrolle. Und gerade deswegen bin ich alleine losgezogen, um das wieder in den Griff zu bekommen. Denn ich will nicht, dass ich in einem schwachen Moment dir deswegen schade!“ „Das ist doch Blödsinn! Wenn du willst, dass ich dich alleine ziehen lasse, dann sag mir mal, wo die Gefahr für mich besteht, wenn du mich eigentlich beschützen willst!“, ahnt Sasuke gerade nicht, was er heraufbeschwört. Denn der Vampir kämpft schon die ganze Zeit mit sich selbst und durch diese Provokation verliert er nun diesen Kampf. „Ich sagte... ich will dich nicht verlieren!“, übernehmen nun Instinkte und Gefühle die Handlungen des Blonden, woraufhin dieser den Menschen wieder völlig bewegungsunfähig macht und sich blitzschnell mit dem Gesicht dem Hals des Uchiha nähert, an welchem dieser kurz darauf Narutos spitze Zähne spüren kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)