Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 195: Silver und Mandrana -------------------------------- Nachdem Naruto sich auf den Weg gemacht hat, um mit den Drachen zu reden, dass seine Freunde diese treffen können, tritt erstmal einen Moment Schweigen bei den Menschen ein. Denn die Worte, welche der Vampir genau vor seinem Aufbruch an diese gewandt hatte, machen sie alle, sogar die an diesem Tag bisher dauerhaft hibbelige Blondine, recht nachdenklich. „Kommt mir das nur so vor, oder klangen die Worte des Blutsaugers gerade so ähnlich wie die von Großmütterchen Chiyo?“, findet Aysha als erstes ihre Stimme wieder. „Die beiden scheinen ähnliche Ansichten zu haben. Nur dass sich Naruto bei diesen nicht nur auf Menschen und Vampire, sondern auf alle Spezies zu beziehen scheint!“, hatte ihre Schwester gerade ähnliche Gedanken, kam aber nicht mehr dazu, diese zuerst auszusprechen. „Es erstaunt mich, dass Naruto so tiefgründig geredet hat. Er ist zwar manchmal sehr ernst und bedacht, aber das kam nun doch sehr überraschend!“, meint Sakura. „War er denn früher schon manchmal so bedacht?“, fragt sich Hinata laut. „Nein, war er nicht!“, bekommt sie von Sasuke sogar eine Antwort darauf, „Ganz im Gegenteil. Als Kind war Naru eigentlich ein totaler Träumer und völlig naiv. Damals scheiterte er meist schon an dem Versuch, mal ernsthaft über irgendetwas nachzudenken... Ich fand es bereits, als er wieder nach Konoha kam und wir den Beweis hatten, dass er es wirklich ist, schon verdammt eigenartig, dass von diesen Eigenschaften eigentlich nichts mehr vorhanden ist. Aber inzwischen glaube ich, dass dies an seiner Verwandlung liegt. Er hat schon so einiges durchmachen müssen, wovon wir wohl nie auch nur eine Ahnung haben werden. Und das hat ihn so verändert. Eigentlich ist es schon erstaunlich, dass er trotz allem sich für die Menschen einsetzt und nicht zu solch einem Monster geworden ist, wie die, die wir im Schloss bei Kumo getroffen hatten!“ „Wie meinst du das, Sasuke?“, wird Shikori bei diesen Worten hellhörig. „Erinnert ihr euch noch, dass die Schulmeister gestern meinten, dass auch die Menschen den Vampiren gegenüber Fehler begehen werden, von denen sie jedoch meist nichts ahnen? Das kommt häufiger vor, als man denken mag, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. Aber wenn sich diese Lappalien häufen, treffen sie den jeweiligen auch sehr schwer!“, beginnt der Uchiha nachdenklich, „Als wir damals auf dem Vampirschloss waren, schnappte ich so ein paar Kleinigkeiten auf. Und es scheint mir so, dass viele Vampire erst durch die Abweisung der Menschen zu Menschenjägern wurden. Und irgendwie kann ich das sogar ein Stück weit verstehen. Wenn man von allen wie ein Monster behandelt wird, obwohl man sich nie etwas zu Schulden kommen lies, fragt man sich doch irgendwann wirklich, warum man diese Personen beschützen sollte!“ „Es verlangt ja niemand, dass diese Vampire die Menschen beschützen. Das bekommen wir schon selbst hin. Aber es zwingt sie ja niemand, Menschen anzugreifen!“, wirft Aysha patzig ein. „Ich meinte nicht den Schutz vor von außen kommenden Gefahren, wie Räubern oder sowas. Ich meinte eine unsichtbare Gefahr!“, spricht der junge Mann auf einmal für die meisten Anwesenden in Rätseln. Nur eine der Frauen versteht diese Worte. „Du meinst die Gefahr, die von ihnen selbst ausgeht, nicht wahr?“, kommt es nach einem kurzen Moment des Schweigens von Hinata, worauf sie nach einem bejahenden Blick des Schwarzhaarigen erklärt, „Überlegt doch mal, warum sich Naruto früher selbst als Monster bezeichnet hat. Er hatte Angst davor, die Kontrolle über sich zu verlieren und damit andere zu verletzen. Vor allem sein Blutdurst machte ihm da Probleme. Es kostete ihn eine enorme Kraft, seine Selbstbeherrschung beim Geruch von Sasukes Blut nicht zu verlieren. Doch diese Kraft brachte er auf, um Sasuke nicht zu gefährden, um ihn somit vor sich selbst zu beschützen! Und das wird direkt nach seiner Verwandlung sicher auch nicht viel einfacher gewesen sein, wo es darum ging, seinen normalen Blutdurst in den Griff zu bekommen!“ „Wenn man es genau nimmt, kostet es ihn noch immer sehr viel Kraft! Auch wenn er sich inzwischen besser beherrschen kann, bemerke ich trotzdem von Zeit zu Zeit, dass ihm sein Blutdurst sehr zusetzt. Denkt doch nur mal an die Sache nach meinem Probekampf bei den Schulmeistern gestern. Die Schulmeisterin hatte nicht grundlos Sorge, dass Naruto die Kontrolle verlieren könnte. Nur, weil er sich mit ganzer Kraft dagegen gewehrt hat, griff er niemanden von uns an!“, ergänzt der Uchiha. „So hab ich das noch nie gesehen. Aber du hast recht. Wenn man immer nur auf Abweisung stößt, gibt man irgendwann diesen Kampf auf. Und dann sieht man auch keinen Grund mehr, warum man die Menschen nicht angreifen sollte!“, bringt sich nun auch Sakura ein und denkt dabei an den Abend, an welchem sie hinter Narutos Geheimnis kam, „Als ich Naruto damals bei der Jagd gesehen hatte und somit herausfand, dass er ein Vampir ist, hatte ich im ersten Moment auch Angst. Und ich konnte ihm ansehen, dass ihn dies enorm verletzte. Jedoch war es ihm nicht fremd, dass sah man ihm ebenfalls an. Er war ein wenig erschrocken, als er mich bemerkte, aber nur aus dem Grund, dass ich überhaupt da war. Meine Angst zu sehen, schien für ihn schon normal zu sein, auch wenn es ihn sehr mitnahm. Und genau deswegen hielt ich ihn auch auf. Er hatte ja nichts Falsches gemacht und dennoch verletzte ich ihn nur durch meinen Blick. Das wollte ich wieder gutmachen.“ „Ich habe so das Gefühl, dass du das auch gemacht hast, Sakura. Immerhin hast du ihn dazu gebracht, in Konoha zu bleiben. Und dadurch hat er wieder zumindest ein Stück weit, zu sich selbst zurückgefunden!“, setzt sich Sasuke nun neben seine Freundin und nimmt diese in den Arm, „Und auch ich bin dir dafür sehr dankbar, dass ich so meinen besten Freund wiederbekommen habe!“ „Hey, wehe ihr fangt jetzt an, hier herumzuturteln! Wenn mein Ita-chan nicht bei mir ist, ist sowas tabu, verstanden?!“, meckert Aysha. „Seit wann bist du denn so eifersüchtig, Schwesterchen?“, stutzt Shikori schmunzelnd. „Das ist keine Eifersucht. Ich vermisse meinen Ita-chan eben! Es ist so dämlich, dass der nicht mitkommen konnte“, setzt sich diese nun ebenfalls hin und driftet mit ihren Gedanken zu ihrem Freund ab. „Es dauert ja nicht mehr lange, dann siehst du ihn wieder!“, beruhigt ihre Schwester sie, ehe erstmal eine Zeitlang ruhe bei ihnen einkehrt. „Man, wo bleibt dieser Blutsauger nur? Der ist ja schon seit Stunden unterwegs!“, meckert Aysha, während sie wie ein aufgescheuchtes Huhn in der Höhle herumrennt und damit alle anderen verrückt macht. „Es sind gerade mal vierzig Minuten. Außerdem sagte er doch, dass es eine Weile dauern könne. Also beruhige dich mal wieder!“, hat Shikori wirklich Schwierigkeiten, einen ruhigen Ton zu treffen. Denn da die Blondine sich schon seit fünfunddreißig Minuten so aufführt und nur am Jammern oder Meckern ist, reist der Violetthaarigen nun auch schon langsam der Geduldsfaden. „Aber ich will endlich einen Drachen sehen!“, schreit die jüngere Jägerin nun rum und schlägt mit der Faust mit aller Kraft gegen die Höhlenwand, in welcher danach eine faustgroße Kuhle ist. „Naru hatte dich gebeten, leise zu s...!“, will Sasuke die Blondine gerade an die Worte seines Kumpels erinnern, als er etwas hört und deswegen erschrocken aufspringt, zum Höhlenausgang rennt und sich von dort aus vorsichtig umsieht, „Mist! Wenn das mal gut geht!“ „Was ist los?“, fragt Sakura und will mit den anderen Frauen zu dem jungen Mann eilen, als dieser wieder in die Höhle hineingeht und die anderen dabei mit zieht. „Was soll d...!“, will sich Aysha sofort wieder lautstark beschweren, als der Uchiha ihr auf einmal den Mund zuhält. „Halt endlich die Klappe und versteck dich!“, zischt er diese leise an und sieht dann zu den anderen, „Das gilt auch für euch. Die Naturkatastrophe hat jemanden hergelockt.“ „Soll das heißen, ein Drache ist hierher unterwegs?“, fragt Sakura zwar erschrocken, aber im Flüsterton, was der Schwarzhaarige mit einem Nicken bestätigt. „Den will ich sehen!“, will die Blondine sofort aufspringen. „Du bleibst hier! Naruto ist noch nicht mal auf dem Rückweg! Und wenn wir einen kleinen Fehler machen, könnte das enorme Probleme geben. Denn sollten die Drachen wirklich so einen Hass auf die Menschen haben, sind wir dran, wenn der uns entdeckt!“, hält Shikori ihre Schwester auf. „Vielleicht können wir mit ihm reden!“, will diese noch immer keine Einsicht zeigen, nimmt aber zumindest schonmal ihre Lautstärke deutlich zurück. „Hättest du vor einem Jahr mit einem Vampir gesprochen, wenn du ihm ohne mich begegnet wärst!“, kontert die Schwertträgerin. „Natürlich nicht! Aber das ist doch was ganz anderes!“, stellt Aysha weiterhin auf stur. „Nein, ist es nicht! Die Menschen sind daran Schuld, dass sie die Mehrheit ihrer Freunde verloren haben. Und nur, weil das schon dreihundert Jahre her ist, macht es das nicht besser!“, flüstert die Schwertträgerin ernst, als auf einmal eine riesige grüne Kreatur am Eingang der Höhle landet, von welcher nur ein unheimliches Grollen zu hören ist. >Verdammt! Jetzt wird es gefährlich. Der dort sieht nicht gerade gutgelaunt aus!<, muss Sakura einmal schwer schlucken, wie sie den Drachen erblickt, welcher beinahe den gesamten Eingang allein durch seine Größe versperrt. >Hoffentlich entdeckt er uns nicht!<, betet Hinata. >Wow, ist der cool!<, würde Aysha am liebsten sofort zu diesem Drachen rennen, doch wird weiterhin von ihrer Schwester zurückgehalten. >Das könnte verdammt knapp werden!<, hat Shikori mehr als nur ein wenig Respekt von dem Tier. >Bitte, Naru! Beeil dich! Wir brauchen deine Hilfe!<, hofft Sasuke auf eine sehr baldige Rückkehr seines besten Freundes, während der Drache langsam ein Stück ins Innere der leider in diesem Moment zu kleinen Höhle und somit den Menschen gefährlich nahe kommt. Und so dauert es nicht lange, bis er diese schließlich auch entdeckt, wobei die Geräusche, welche er von sich gibt, schlagartig um einiges bedrohlicher werden. „Und... und was jetzt!“, stottert Hinata, als der Drache die fünf Freunde mit den Augen förmlich durchbohrt und dabei leider immer grimmiger wirkt. „Hey, hallo! Wir wollen dir und deinen Leuten nichts tun! Wir wollen euch nur kennenlernen!“, reißt sich Aysha endlich von ihrer Schwester los, geht zwei Schritte auf das riesige Geschöpf zu und lächelt es mit ihrem fröhlichen Grinsen an. Dies sorgt jedoch nur dafür, dass dieses sie anbrüllt und nach ihr schnappt. In diesem Moment rettet nur die Enge der Höhle der Blondine das Leben. Wäre diese nämlich nur ein Stückchen höher, hätte der Drache sie erwischt. >Das ging ja mal voll nach hinten los! Aber wie kommen wir jetzt hier heraus? … Ob Genjutsu auch bei Drachen wirken? Falls ja, könnte ich ihn vielleicht damit ablenken, damit wir irgendwie an ihm vorbei zumindest erstmal ins Freie gelangen können. Es ist zwar sehr eng, aber vielleicht haben wir Glück und es gelingt. Bleibt dann nur zu hoffen, dass draußen nicht noch mehr davon warten!<, überlegt Sasuke, doch ehe er sein Vorhaben ausprobieren kann, ist von außerhalb der Höhle ein lautes Brüllen zu hören, >Na super! Er ist also nicht alleine. Das war es dann wohl!< Doch zur Überraschung aller, zieht sich der grüne Drache auf einmal wieder aus der Höhle zurück. Am Eingang von dieser wirft er einen kurzen Blick gen Himmel und es entkommt erneut ein Grollen von ihm, welches diesmal nicht mehr bedrohlich klingt. Nach einem anderen Grollen, welches nicht von dem grünen Drachen stammt, breitet dieser die Flügel aus und fliegt davon. „Soll das heißen, wir sind gerettet?“, fragt Sakura leise, während Aysha und Sasuke langsam und ausnahmsweise mal beide bedacht zum Höhleneingang gehen und einen vorsichtigen Blick nach draußen werfen. Im ersten Moment können sie nichts sehen und wollen schon Entwarnung geben, als auf einmal ein anderer Drache direkt vor der Höhle auftaucht und sich nun seinerseits vor dessen Eingang niederlässt. Dieser Drache ist sogar noch ein kleines Stück größer als der vorherige und hat blauviolette Schuppen. In dem Moment, in welchem er landet, verursacht er eine solch starke Windböe, dass die beiden Menschen in seiner Nähe ein gutes Stück zurück in die Höhle gedrängt werden. Sofort kommt bei diesen wieder ein ungutes Gefühl auf. Doch anders als der grüne Drache, bleibt dieser vor der Höhle sitzen und betrachtet die Menschen nur stillschweigend. „Wow, der ist ja wunderschön!“, entkommt es der jüngeren Sezaki leise. „Dieser hier scheint nicht so angriffslustig zu sein wie der andere eben!“, kommt es in geflüstertem Ton von Sakura, wobei sie vorsichtig hinter ihren Freund tritt. >Huch... das ist doch... Könnte es sein, dass...?<, bemerkt Shikori etwas, das sie hoffen lässt, dass die Gefahr vorerst vorbei ist, tritt zu ihrer Schwester und flüstert dieser zu, „Versuch doch mal mit diesem Drachen hier zu sprechen, Schwesterchen. Ich könnte mir vorstellen, dass er dir eher zuhört, als der grüne Drache eben!“ „Was hast du denn jetzt wieder mitbekommen, dass du so einen Vorschlag machst?“, fragt die Blondine erst leise zurück, doch geht dann ein Stück auf den blauen Drachen zu und meint, sich an den Rat von Naruto erinnernd, höflich, „Hallo! Mein Name ist Aysha! Ich finde es toll, dich zu sehen, und hoffe, dass wir uns vertragen können. Meine Schwester, die anderen und ich sind nämlich nicht hier, um Ärger zu machen, sondern nur, um dich und deine Freunde kennenzulernen. Wir würden gerne etwas über euch erfahren!“ „Wer hätte gedacht, dass du echt mal so höflich sein kannst!“, hören die Menschen dann auf einmal Narutos Stimme und erblicken den Vampir gleich darauf, wie er neben den Drachen am Höhleneingang tritt. „Naru, ein Glück, dass du wieder da bist!“, ist Sasuke froh, seinen Kumpel zu sehen. „Du hast verdammt lange gebraucht, Blutsauger!“, sieht die Blondine nur leicht beleidigt zu ihm. „Ich hatte gesagt, dass es länger dauern kann. Und auch, dass ihr keinen Lärm machen sollt. Doch was macht ihr, oder besser gesagt du, Aysha? Brüllt rum, dass man es überall hören kann. Hätte Mandrana nicht ein Einsehen gehabt und Silver gebeten, meiner Bitte nachzukommen, wäre er jetzt nicht hier und ihr wärt dem anderen Drachen eben zum Opfer gefallen!“, stellt der Vampir die Situation erstmal klar. „Das bedeutet also, dass das Brüllen, welches diesen grünen Drachen irgendwie davon abhielt, uns anzugreifen, von Silver kam!“, versteht Hinata, tritt nun neben Aysha vor den Drachen und verbeugt sich vor diesem, „Dann möchte ich mich hiermit vielmals für die Rettung bedanken!“ Auch die anderen bedanken sich danach. „Und? Was meinst du?“, blickt der Blondhaarige zu seinem Drachenfreund. „Von mir aus!“, erklingt von diesem nur kurz eine tiefe Stimme, ehe dieser die Flügel ausbreitet und sofort wieder davonfliegt. „Hey, wieso ist er denn jetzt schon wieder weggeflogen?“, blickt Aysha dem Drachen enttäuscht und traurig hinterher. „Er hat keine Zeit, um lange wegzubleiben. Den Grund werdet ihr aber bald erfahren. Und dann wirst du ihn auch wiedersehen, Aysha. Denn Mandrana wollte euch kennenlernen, kann aber gerade nicht aus ihrer Höhle weg, weswegen sie erlaubt hat, dass ich euch zu ihr bringen darf, insofern euch Silver nicht für eine akute Gefahr hält. Und das tut er im Augenblick nicht, sonst wäre er nicht einfach so zurückgeflogen!“, erklärt der Rotäugige, was die Laune der Jägerin sofort wieder in die Höhe schnellen lässt. „Na dann nichts wie los!“, kann diese es nun gar nicht mehr erwarten, weiterzugehen. „Ja, machen wir ja auch gleich. Die Taschen bleiben aber hier, denn der Weg ist sehr eng. Und Aysha, versucht dich etwas zurückzuhalten, sonst kommen wir vielleicht doch nicht dort an!“, warnt der Blondhaarige seine Freunde und führt diese dann weiter den Berg hinauf. Naruto führt die Gruppe zuerst zu einem recht engen Durchgang im Berg, durch welchen sie sich wirklich gerade so zwängen können. Doch als sie auf der anderen Seite wieder herauskommen, glauben die Menschen ihren Augen kaum. Überall fliegen oder sitzen Drachen herum. War der Anblick eines dieser edlen Geschöpfe schon überwältigend, ist es nun einfach unbeschreiblich. Jedoch wird die Situation von etwas getrübt. Denn sobald die Blicke der Drachen auf die fünf Menschen fallen, kann man in diesen förmlich den Hass und die Abscheu diesen gegenüber spüren. „Irgendwie machen die mir Angst!“, bekommt Hinata eine Gänsehaut dabei. „Müssen die so böse dreinschauen?“, geht es Sakura da nicht anders. „Ignoriert es einfach!“, entgegnet Naruto den beiden Frauen nur nüchtern. „Als ob man sowas, so einfach ignorieren könnte, Blutsauger! Du hast doch nur leicht reden, weil dir diese Blicke nicht gelten!“, meckert Aysha und ist etwas deprimiert, >Dabei wollte ich mich doch mit ihnen anfreunden und sie fragen, ob einer von ihnen nach Konoha mitkommen würde. Doch so wie die gucken, dürfte das in einem Tag nicht machbar sein! Zu schade aber auch!< „Man kann! Glaub mir!“, lässt sich der Vampir vom Protest der Blondine nicht stören, was seine Freunde ein wenig verwundert. „Wurdest du, als du das erste Mal hier warst, auch so beobachtet?“, erkundigt sich Shikori. „Am ersten Tag, wo ich hier war. Aber das war mir damals schon egal!“, kommt als Antwort. „So kalt kommst du doch sonst nicht rüber? Haben dir die letzten Tage zu sehr geschadet?“, ist Aysha nun doch recht irritiert vom Verhalten des Rotäugigen. „Ich war damals schon an solche und auch schlimmere Blicke zur Genüge gewohnt. Denn es ist egal, ob sie dir von einem Drachen, einem Werwolf oder einem Menschen zugeworfen werden, es schmerzt immer in gleicher Weise!“, entgegnet Naruto weiterhin nach außen scheinend ungerührt, doch der Uchiha bemerkt, dass dies nur gespielt ist. >Die Blicke der Drachen hier sind wirklich nicht ohne. Und wenn ich bedenke, dass Naru sich solchen Blicken ständig stellen musste, wenn er als Vampir aufgefallen war, ist es kein Wunder, dass er Angst hat, sich anderen anzuvertrauen... So wie er gerade dreinschaut, scheint er wieder an die Vergangenheit zu denken. Wahrscheinlich an andere Situationen, in denen er so betrachtet wurde. Es ist echt schlimm, dass ihn die Vergangenheit einfach nicht loslassen will!<, begreift dieser, wobei ihn etwas immer deutlicher wird, >Ich dachte, bevor wir aus Konoha los sind, dass ich mich in Narus Situation in etwa einfühlen könnte. Doch je länger wir jetzt schon unterwegs sind, desto mehr merke ich, dass ich das alles wohl noch immer gewaltig unterschätze. Aber eigentlich ist das ja nicht verwunderlich, da Naru ja immer versucht, soetwas für sich zu behalten. Und dass er sich die ganze Zeit an uns anpasst, hilft auch nicht, ihn wirklich durchschauen zu können... Ich wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, zu sehen, was wirklich in ihm vorgeht, und nicht immer nur kleine Puzzleteile zu bekommen, welche noch lange nicht zusammenpassen!< „Also was mich angeht, hab ich irgendwie ein mulmiges Gefühl bei der Sache. Ich komme mir vor, als säße ich auf einem Pulverfass mit kurzer Zündschnur, welche jede Sekunde entzündet werden könnte!“, könnte sich Shikori nicht vorstellen, sich solcherlei Blicke dauerhaft stellen zu müssen, doch begreift dadurch auch ein wenig besser, wie es Naruto in den letzten Jahren wohl erging. „Das wird aber nur der Fall sein, wenn ihr sie in irgendeiner Weise provoziert, was doch hoffentlich nicht der Fall sein wird!“, will dieser die junge Frau beruhigen, als ihr Ziel nun langsam immer näher kommt, „Wir sind gleich da! Dort hinten ist Mandranas Höhle!“ Bei diesen Worten zeigt er auf eine der Höhlen, vor welcher der blaue Drache sitzt, welchen sie bereits gesehen haben. Als sie bei Silver ankommen, welcher direkt vor dem Eingang der Höhle hockt, bedanken sich die Menschen bei diesem dafür, dass er ihnen den Besuch im Drachengebiet erlaubt hat. Danach lässt der Drache die Freunde eintreten. Drinnen ist dann das erste, was sie erkennen können, dunkles, bräunliches Fell, was die Menschen wundert. Denn keiner von ihnen hatte bis dahin von der Drachenart gehört, zu welcher dieser weibliche Drache zählt. „Da wären wir, Mandrana!“, meint Naruto und gleich darauf bewegt sich der Berg an Fell und ein mit Gesicht mit zwei gebogenen Hörnern und roten Augen blickt zu ihm und den anderen. „Das ging aber schnell!“, klingt die Stimme des Drachenweibchens zwar tief, aber nicht gefährlich. „Wow, was ist denn das für ein Drachen? Ich dachte bisher, dass die alle Schuppen hätten, aber doch kein Fell!“, platzt die Neugier aus Aysha heraus, woraufhin ein drohendes Grollen vom Eingang der Höhle her zu hören ist. „Aysha, benimm dich!“, weist ihre Schwerster sie kurz zurecht, ehe sie höflich zu der Höhlenbesitzerin sieht und das Schlimmste vermeiden will, „Bitte entschuldigen Sie die Neugier meiner Schwester. Wir sind Ihnen sehr dankbar, hier sein zu dürfen. Mein Name ist Shikori!“ „Ist schon gut! Wenn man jung ist, dann ist man eben neugierig. Solange man damit niemandem schadet, sehe ich darin kein Problem! Und im übrigen ist mir diese Reaktion nicht unbekannt. Naruto reagierte bei unserer ersten Begegnung recht ähnlich!“, scheint Mandrana sogar ein wenig amüsiert, „Mein Name ist Mandrana und ich bin ein Greifendrache. Das Fell ist für meine Art typisch. Aber da wir sehr selten sind, überrascht es mich nicht, dass euch Menschen dieses Merkmal unbekannt ist. In euren Überlieferungen werden wir schließlich meistens alle mit Feuerdrachen gleichgesetzt, welcher allerdings auch nicht mehr so oft anzutreffen sind.“ „Aufgrund dieses Menschenpacks sind wir alle dem Aussterben nahe!“, knurrt Silver von draußen. „Silver, dieser Vorfall ist jetzt schon dreihundert Jahre her. Inzwischen wissen die meisten Menschen nicht einmal mehr, dass ihr existiert, so wie es mit fast allen anderen Arten ebenfalls ist. Die meisten anderen wurden bereits lange vor euch vergessen und sind dennoch nicht ausgestorben. Und wenn...“, will Naruto den blauen Drachen beruhigen. „Ja, aber auch nur, weil sie sich vor diesen als Herrscher aufspielenden Mördern verstecken. Und wenn sie doch entdeckt werden sollten, war es das für sie, weil sie sich im Gegensatz zu uns nicht zur Wehr setzen!“, knurrt dieser aber nur zurück. „Silver, ich verstehe, dass du einen extremen Hass gegen uns Menschen hast. Aber bitte glaube mir, dass wir nicht alle so sind, wie jene, die euch damals vertrieben haben!“, geht die Blondine mit aufrichtigem Blick auf diesen zu. „Als ob ein Mensch unsere Situation verstehen könnte!“, macht dieser Kommentar den Drachen sogar noch wütender. „Nicht eins zu eins, aber wir können es!“, tritt Shikori neben ihre Schwester, „Als wir noch Kinder waren, wurde unser Dorf von Vampiren angegriffen. Dabei verloren wir unsere Eltern und alle Menschen, die wir kannten. In kürzester Zeit wurden wir aus unserer heilen Kinderwelt in die harte, einsame Realität gerissen. Als Folge dessen lebten wir nur noch für die Rache an jenem Vampir, der diesen Angriff in die Wege geleitet und unsere Eltern ermordet hatte. Wir wurde Vampirjäger und löschten jeden Vampir aus, der uns begegnet war. Denn auch wir waren der Annahme, dass alle Vampire gleich seien und nur auf eine Chance warten, Menschen zu töten. Doch als wir dann eines Tage fast in einem Kampf getötet wurden, war es gerade ein Vampir, welcher uns das Leben gerettet hatte... Dieser Hass gegen jene, die einem die Freunde und Familie genommen haben, verschwindet nicht so einfach. Auch dann nicht, wenn man versteht, dass nicht alles nur schwarz oder weiß ist. Aber zu erkennen, dass nicht jeder, der einer bestimmten Art angehört, so ist wie jene, die einen selbst verletzt haben, ist der erste Schritt, um die eigenen Schmerzen zu lindern und endlich klarer zu sehen. Hass vernebelt den Verstand und nur, wenn man seine Entscheidungen von diesem unabhängig trifft, ist man in der Lage, auch die guten Dinge wahrzunehmen. Und diese führen manchmal zu recht unerwarteten Begebenheiten.“ „Du meinst, wie die Begebenheit, dass wir jetzt sogar mit einem Blutsauger befreundet sind und zusammen durch die Gegend zeihen, was!“, meint die jüngere Sezaki grinsend und wirft einen kurzen Blick auf Naruto, welcher an den Schwestern vorbei auf den blauen Drachen zugeht. „Als ich vor vier Jahren hier war, dachte ich auch, dass ein friedliches Zusammensein mit den Menschen so gut wie unmöglich wäre. Aber inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, dass es doch möglich ist. Damals hielt ich mich nur unter den Menschen auf, weil ich die Vampire noch mehr verachtete und Angst vor dem Unbekannten hatte. Doch inzwischen bin ich gerne unter ihnen, auch wenn ich mich die meiste Zeit über verbergen muss. Es ist zwar nicht leicht, aber seitdem es Menschen gibt, die mich so akzeptieren, wie ich bin, ist es erträglicher geworden. Und außerdem ist mir dadurch etwas klar geworden. Das, was zu den Problemen führt, ist eine beidseitige Unwissenheit und Generalisierung. Wir müssen uns alle bemühen, nicht von den schwarzen Schafen auf alle zu schließen und stattdessen die anderen kennenlernen. Und was die Menschen angeht, so müssen diese erst einmal wieder erfahren, dass sie nicht alleine auf der Welt sind. Doch dann könnten es die nächsten Generationen vielleicht besser haben. Und das wünscht du dir doch auch, Silver!“, meint der Vampir und blickt dann, ebenso wie Silver, zu Mandrana. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)