Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 61: Abschluss mit der Vergangenheit ------------------------------------------- „Hast... hast du mich gerade Sasu genannt?!“, ist Sasuke auf einmal überrascht, >So hat mich keiner mehr genannt, seitdem er damals weggezogen ist. Naja, eigentlich auch nicht verwunderlich, da ich es damals ja nur ihm erlaubt hatte, mich so zu nennen!< „Oh, tut mir leid Sasuke. Ich weiß, wir sind keine Kinder mehr. Aber ich hab wohl etwas zu lange in Erinnerungen geschwelgt und da ist mir das gerade so rausgerutscht!“, ist das Naruto etwas peinlich, als er durch die Worte des Schwarzhaarigen realisiert, wie er diesen gerade genannt hat. „Das ist doch nicht so wild. Ich war nur gerade etwas darüber überrascht, Naru!“, entgegnet dieser danach, wobei er das 'Naru' besonders betont. „Also wenn wir schon wieder bei den alten Zeiten sind, dann aber richtig, Teme!“, kommt es breit grinsend vom Blondschopf. „Wie du willst, Dobe!“, meint dann der andere und die beiden jungen Männer beginnen zu lachen. Nach kurzer Zeit haben sie sich dann aber wieder beruhigt und setzen sich einfach nebeneinander auf den Boden. „Sag mal, Naru, bedrückt dich irgendwas?“, fragt Sasuke dann nach, als er bemerkt, dass Narutos Blick schnell wieder ernst wird. „Nein, es ist alles gut. Mir ist nur gerade etwas klar geworden, was mich selbst überrascht hat!“, meint dieser wieder lächelnd. „Und was wäre das?“, will der Dunkelhaarige wissen. „Mir ist klar geworden, dass ich die letzten Jahre über eigentlich ein totaler Idiot war, der sich sein Dasein selbst nur schwer gemacht hat. Und das nur, weil ich es verabscheue, ein Vampir zu sein und ich und meine Eltern Angst vor Orochimaru hatten!“, erklärt Naruto und blickt dann einfach in den Sternenhimmel. „Irgendwie sprichst du in Rätseln!“, meint Sasuke und folgt dann dem Blick seines Freundes, da er keine genauere Erklärung erwartet. Immerhin scheint diese Erkenntnis Naruto nachdenklich gemacht zu haben und da will er ihn jetzt nicht aus seinen Gedanken reißen. Aber er wird überrascht. „Als meine Eltern kurz nach meiner Geburt von Orochimaru erfuhren und dass er hinter dem Kyubi her war, sind sie ständig mit mir umgezogen. Dabei wollten sie damals eigentlich hier bleiben, wie ich letzte Woche von ihnen erfahren habe. Doch das ging ja leider dadurch nicht. Durch die ständigen Umzüge hatte ich auch als Mensch immer nur wenige Freunde. Und wenn ich ehrlich bin, kann ich mich auch jetzt, wo meine Erinnerungen wieder da sind, weder an Namen noch an Gesichter von diesen erinnern. Der einzige, an den ich mich erinnern kann, bist du, Sasu. Vielleicht liegt es daran, dass wir im Gegensatz zu allen anderen Orten länger als ein Vierteljahr hier waren. Aber ich glaube eher, dass es einfach daran liegt, dass du mein bester Freund warst. Denn du warst auch der einzige, mit dem ich nach dem Wegziehen noch geschrieben hatte. Den letzten Brief hatte ich dir zwei Tage bevor ich mein Gedächtnis verlor geschrieben!“, schweift Naruto etwas ab und wird dann auch noch auf einmal von Sasuke unterbrochen. „Dann hab ich mit meiner Vermutung ja richtig gelegen!“, meint dieser und fährt nach einem fragenden Blick seines Freundes fort, „Du hattest ja bereits erzählt, dass du damals in Oto gewohnt hattest, als das alles geschah. Und der letzte Brief, den du geschickt hattest, kam von dort. Der davor war aber von woanders abgeschickt worden. Und du hattest ja damals die Angewohnheit, immer schnell zu schreiben, wenn ihr umgezogen wahrt, damit ich immer deine Adresse hatte. Außerdem hattest du in dem Brief angekündigt, dass du mich in den nächsten Ferien mal besuchen kommen wolltest, weil ihr nicht all zu weit von Konoha entfernt wohnen würdet. Damals war ich total enttäuscht, dass du dann doch nicht gekommen warst. Aber inzwischen weiß ich ja, warum.“ „Du weißt nach über sechs Jahren noch, woher der letzte Brief kam, den ich dir geschickt hatte?“, ist der Blondschopf baff. „Du bist nicht der einzige, der in letzter Zeit viel an die Vergangenheit gedacht hat. Mir ging es genauso. Und dabei hatte ich mir die Briefe von damals eben nochmal durchgelesen und dabei ist mir das mit den Absendern aufgefallen!“, meint sein Mitschüler ruhig. „Du hast die Briefe noch?“, ist der Vampir verdutzt. „Ich hatte keinen einzigen weggeworfen! Du etwa?“, fragt Sasuke nach. „Ich weiß nicht, was aus den Briefen geworden ist. Bis zum Umzug nach Oto damals hatte ich alle in einer kleinen Kiste aufbewahrt. Aber nachdem ich meine Erinnerungen verloren hatte, kann ich mich nicht entsinnen, diese Kiste nochmal irgendwo gesehen zu haben“, gibt der Blondschopf etwas schüchtern zu. „Dann frag doch einfach deine Eltern, ob sie die Kiste damals weggeworfen hatten oder wissen, was daraus geworden ist. Du meintest doch, dass du jetzt ihre Adresse hast... Aber genug davon. Ich hatte dich vorhin unterbrochen, obwohl du gerade beim Erzählen warst!“, wechselt der Schwarzhaarige wieder das Thema, da er wissen will, was seinen Freund so nachdenklich macht. „Das werde ich machen!“, reagiert Naruto erst auf Sasukes Vorschlag, ehe er wieder in den Himmel schaut und mit wieder ernstem Blick weitererzählt, „Wie gesagt hatte ich selbst als Mensch wegen der ständigen Umzüge nie wirklich viele Freunde. Und nachdem ich dann zum Vampir wurde, hatte ich den Kontakt zu anderen noch weiter reduziert und mich mit gar niemandem mehr angefreundet, weil ich keinen verletzen wollte durch meinen Blutdurst, oder zur Zielscheibe für Orochimaru machen wollte, falls dieser mich finden sollte. Einzigst mit meinen Eltern und Jiraiya hatte ich dann noch Kontakt... Doch dann griff ich eines Tages sogar meine Eltern an, weil ich einige Tage kein Blut bekam und die Kontrolle verlor. Ich schaffte es zwar, mich wieder zu beherrschen, ehe ich einen von ihnen biss, aber dadurch verfluchte ich mein Vampirdasein noch mehr und brach den Kontakt zu meinen Eltern einige Zeit später ab.“ „Das war also der Grund. Was war denn damals genau passiert?“, fragt der Schwarzhaarige, nachdem Naruto mehrere Minuten einfach nur schweigend die Sterne betrachtet hat. Doch dieser schüttelt einfach nur den Kopf, wodurch Sasuke versteht, dass die Erinnerung daran für seinen Freund anscheinend noch immer sehr unangenehm ist und dieser deswegen nicht darüber sprechen will. Der junge Uchiha legt dem anderen eine Hand auf die Schulter und lächelt ihn leicht an, um ihm zu zeigen, dass er nicht weiter nachfragen wird und Naruto weitererzählen soll. „Das darauffolgende Jahr war ich, bis auf die Besuche von Jiraiya ab und an, immer allein gewesen. Erst, als ich dich hier wiedertraf, änderte sich das. Aber selbst da hatte ich immer Angst, dass ich dir oder jemand anderem etwas antun oder Orochimaru mich finden könnte, weswegen ich dir so lange verschwieg, was ich bin!“, spricht der Blondhaarige dann weiter. „Hattest du wirklich so große Angst vor diesem Vampir?“, erkundigt sich der andere. „Ja, die hatte ich. Ich wusste von Jiraiya, wie stark und gefährlich Orochimaru ist und dass er keine Gnade kennt. In einem Kampf eins gegen eins hätte und hatte ich auch keine Chance gegen ihn. Als ich Hinata vor ihm retten wollte, war ich nur am Weglaufen. Und trotzdem hätte er uns beinahe erledigt, wenn die Schwestern nicht aufgetaucht wären. Ohne ihre Hilfe hätte ich auch nie gegen ihn kämpfen können, da dieser Kampf schon im Voraus entschieden gewesen wäre. Und auch zusammen waren wir nur ganz knapp in der Lage, ihn auszulöschen“, erinnert sich der Vampir und spricht nach einem weiteren Moment des Schweigens ein wenig betrübt weiter, „In den beiden Wochen, in denen wir uns auf diesen Kampf vorbereitet hatten, musste ich immer wieder daran denken, dass dies vielleicht meine letzten Tage auf dieser Welt sein könnten. Ich wollte diesen Kampf eigentlich nicht kämpfen, aber ich wusste, dass es unausweichlich war. Zum einen wäre ich sonst immer auf der Flucht gewesen, weil ich mich dann, nachdem er mich gefunden hatte, nirgendwo mehr sicher gefühlt hätte. Zum anderen wollte ich auch niemanden hier in Konoha in Gefahr bringen. Ich war zwar davon ausgegangen, dass er mir folgen würde, wenn ich das Dorf verlasse, aber ich konnte mir nicht sicher sein, ob er nicht doch vor seinem Aufbruch noch hier im Dorf auf Jagt gehen würde. Und der Gedanke, dass er einen meiner Freunde hier oder gar dich töten könnte, ängstigte mich noch bedeutend mehr, als meine Machtlosigkeit ihm gegenüber.“ „Ihr habt ihn aber jetzt erledigt und es ist auch keiner von euch bei dem Kampf gestorben. Also brauchst du dir wegen ihm keine Sorgen mehr machen und kannst doch jetzt positiv in die Zukunft blicken!“, will Sasuke den Blonden beruhigen, da dieser gerade so wirkt, als würde er gleich beginnen zu weinen. „Ich weiß. Doch ich hätte eigentlich nicht erst jetzt damit anfangen müssen. Denn das ist es, was mir vorhin klar wurde. Durch die vielen Umzüge konnte ich zwar neben dir keine Freundschaften schließen, die lange hielten, aber ich lernte sehr viele Menschen kennen, sah die verschiedensten Orte und machte massenhaft Erfahrungen, was ich sonst nie getan hätte. Dass ich zu einem Vampir wurde, anstatt zu sterben, hat auch positive Seiten, auch wenn ich mir das lange nicht eingestehen konnte. Denn ich hab dadurch gelernt, mich zu beherrschen, was ich früher ja überhaupt nicht konnte, wie du ja weißt. Außerdem konnte ich so mein Versprechen dir gegenüber doch noch erfüllen. Und ganz nebenbei bleibt so auch der Kyubi weiterhin unter Verschluss und es muss sich, wenn ich nicht doch noch irgendwann ausgelöscht werde, niemand mehr Sorgen wegen ihm machen. Ich mag mein Vampirdasein zwar noch immer nicht und werde es wahrscheinlich auch nie akzeptieren, dass ich einer bin, aber inzwischen kann ich zumindest auch ein paar gute Seiten daran erkennen. Und auch die Einsamkeit hätte nicht sein müssen, wenn ich mir selbst etwas mehr vertraut hätte, anstatt mir immer nur Sorgen um meinen Blutdurst zu machen. Das hätte ich eigentlich spätestens damals verstehen müssen, als Sakura hinter mein Geheimnis kam. Denn nach dem ersten kurzen Schreck hatte sie mich ja nicht nur dazu gebracht, im Dorf zu bleiben, obwohl ich im Begriff war, zu gehen. Sie hatte mich von da an auch immer unterstützt, wenn jemand unangenehme Fragen hätte stellen können. Und damit meine ich nicht nur die Sache, wo ich in der Schule zusammengebrochen war. Auch wenn jemand gesehen hatte, wie ich abends durch die Straßen gelaufen war, um Jagen zu gehen, hatte sie behauptet, dass ich sie besucht hätte, weil sie mir helfen wollte, den Schulstoff, den ich bis dahin aufgrund des Schulwechsels noch nicht hatte, nachzuholen. Dabei war ich in Wirklichkeit noch nicht ein einziges mal bei ihr zu Hause. Ich hätte also das letzte halbe Jahr eigentlich hier glücklich werden können. Aber ich hatte mir das alles selbst verbaut!“, spricht Naruto das aus, was ihm auf der Seele brennt. „Dann schließ endlich mit der Vergangenheit ab und werde glücklich, Dobe! Es steht dir doch nichts mehr im Weg. Und selbst, wenn dein Geheimnis irgendwann mal auffliegen sollte, stehen die Schwestern, Hinata, Sakura und ich doch hundertprozentig hinter dir. Wir würden nicht zulassen, dass dir jemand etwas antut oder dich von hier verjagen will!“, meint der Schwarzhaarige überzeugt. „Das hab ich ja auch vor, Teme!“, lächelt der Blondschopf den anderen kurz an, lehnt sich an ihn, legt seinen Kopf auf dessen Schulter und schließt die Augen, „Trotzdem danke, Sasu!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)