Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 58: Ein Vampir mit menschlicher Seele --------------------------------------------- „Ist das so?“, fragt die Rosahaarige an Shikori gewandt. „Früher haben die Jäger Vampire, die dem Blut von jemandem verfallen waren, erst einige Zeit beobachtet und den entsprechenden Menschen beschützt. Aber es wurde nicht festgestellt, dass sich diese mit der Zeit irgendwie hätten besser kontrollieren können, wenn sie das Blut rochen. Allerdings stellte ja jeder Kontrollverlust eine große Gefahr dar, sodass der Vampir spätestens nach dem neunten oder zehnten mal ausgelöscht wurde. In den meisten Fällen sogar auf dessen eigenen Wunsch hin, da auch diese den entsprechenden Menschen nichts antun wollten. Und heutzutage wird normalerweise bereits nach dem zweiten mal gehandelt. Dass ein Vampir fünfzig mal oder sogar mehr verschont wurde, ist nicht bekannt. Aber ich kann es mir trotzdem kaum vorstellen! Denn immerhin hätte man dann doch damals wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt dafür finden müssen“, überlegt diese laut. „Die Kontrolle kommt meistens fast schlagartig, von einem mal zum nächsten. Aber ihr Jäger ward immer zu ungeduldig. Darum habt ihr dies nie mitbekommen!“, meint daraufhin Din tadelnd. „Aber das erklärt immer noch nicht, wieso Naruto plötzlich reden konnte!“, bringt sich dann auf einmal Sasuke ein. „Stimmt. Wenn man die Sache in seiner Wohnung mitzählt, war das gerade das vierte mal, dass er Sasukes Blut gerochen hatte, seitdem er ihm verfallen ist. Das passt nicht zu eurer Erklärung!“, stellt auch Sakura fest. „Naruto hat von sich aus in der Zeit, seit er ein Vampir ist, einen sehr starken Willen entwickelt. Und da ihm eure Freundschaft ebenso wichtig ist wie dir, Sasuke, konnte er für einen Moment seine Beherrschung wiedererlangen, auch wenn es nur für ein Wort gereicht hat. Aber er wusste genau, was er sagen musste, um dich dazu zu bringen, zu handeln“, erklärt die blaue Fee. „Stimmt, dass er eine enorme Selbstbeherrschung hat, haben wir ja auch gleich bei unserem ersten Treffen festgestellt!“, denkt die Violetthaarige an diesen Tag zurück und an die Tatsache, dass der Vampir überall mit Blut besudelt war, wo jeder andere Blutsauger die Kontrolle schon längst verloren gehabt hätte. „Aber woher wisst ihr, dass es möglich ist, auch diesen Blutdurst unter Kontrolle zu bringen? Ich kann mir das nämlich selbst nicht wirklich vorstellen. Und so oft kann das doch kein Mensch überlebt haben“, fragt Naruto nach. „Ihr wisst wirklich nichts. Heutzutage ist es zwar selten, dass jemand das Wissen und die Fähigkeiten besitzt, sich vor Vampirangriffen zu schützen oder dagegen zu wehren. Aber früher waren viele Menschen dazu in der Lage. Und wenn der menschliche Partner in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen, ist das ganz einfach!“, meint dann Din, was die Menschen und den Vampir sehr verwundert. „Und... und wann soll das gewesen sein?“, traut sich die Schwarzhaarige kaum zu fragen. „Vor etwa viertausend Jahren!“, antwortet Nayru ruhig. „Woher wisst ihr, was vor so langer Zeit war?“, ist Sakura fassungslos, wie auch die anderen. „Im Vergleich zum Leben einer Fee oder eines Vampires lebt ihr Menschen nur einen winzigen Augenblick. Auch wenn wir drei damals noch recht jung waren, können wir uns noch gut an diese Zeit erinnern. Denn damals haben alle Wesen friedlich zusammengelebt. Erst danach kam es zum Streit zwischen den Arten und nach vielen Kämpfen zur Unterdrückung der meisten. Und heute denken die Menschen, dass sie die Krönung der Schöpfung seien, obwohl sie den anderen gleichgestellt sind. Außerdem sind es die Menschen, die durch ihren Egoismus inzwischen unser aller Welt und den anderen Wesen am meisten Schaden“, meint Farore dann nachdenklich. „Die Menschen sollen den anderen am meisten schaden? Wenn ich mich recht entsinne, sind es doch diese Blutsauger, die ohne zu zögern töten! Wir verteidigen uns nur!“, ist Aysha nun richtig wütend. „Die Vampire töten nur, um ihr eigenes Dasein bewahren zu können. Und das gilt für beide von euch eingeteilten Sorten. Denn auch die, die Menschen jagen, tun dies nur aus diesem einen Grund. Aber ihr Menschen tötet nicht nur mehr Tiere, als es für euer Überleben nötig ist, sondern auch euch gegenseitig, nur um an Macht zu gelangen!“, ist Nayru ernst. „Es sind nur wenige Menschen, die Krieg gegen ihresgleichen führen wollen. Doch durch die Machtgier dieser wenigen, werden immer auch tausende Unschuldige mit hineingezogen. Aber da sind auch die Vampire nicht anderes. Denn Orochimaru wollte mich ja auch aus dem Grund auslöschen, um an die Macht des Kyubi, der in mir versiegelt ist, zu gelangen und damit die Menschen zu versklaven. Und hätte er die Menschen nicht gebraucht, um sie aussaugen zu können, hätte er wahrscheinlich sogar geplant gehabt, die Menschheit auszulöschen. Der einzige Unterschied ist, dass er so sehr von seiner eigenen Stärke überzeugt war, dass er alles alleine gemacht hatte!“, sagt Naruto auch ernst. „Das stimmt. Aber warum wollte er die Menschen versklaven? Ist es nicht so, dass sich niemand gerne unterdrücken lässt? Die Menschen unterdrücken momentan die meisten anderen Arten. Sie wollen sie auslöschen, weil sie Angst vor ihnen haben. Darum müssen sich die anderen verstecken. Doch niemand hält soetwas ewig aus. Irgendwann wird es immer jemanden geben, der etwas dagegen unternehmen will. Und leider wählen diese Personen oft den falschen Weg dabei, weil sie es den Unterdrückern gleichtun, anstatt einen besseren Weg zu wählen. Denn dieser Orochimaru war leider nicht der erste Vampir, der mit diesem Gedanken gespielt hat. Er ist nur seit langer Zeit der Erste, der einen konkreten Plan entwickelt hatte und dabei war, ihn in die Tat umsetzen zu wollen“, erklärt Farore, was die anderen nachdenklich macht. „Ja, da habt ihr recht. Ich glaube, andersherum würde es den Menschen genauso gehen! Jeder will, dass es seiner eigenen Art gut geht“, stimmt Hinata nach einer Weile des Schweigens zu und auch die anderen nicken. „Aber ich staune immer wieder, dass sich unser kleiner Blutsauger hier mehr für die Menschen als für Seinesgleichen einsetzt!“, kommt es dann von Aysha. „Wieso verwundert dich das?“, fragt Din die Jägerin. „Naja, alle anderen Vampire, die ich bisher getroffen hatte, waren stolz auf ihre Art. Aber Naruto meckert eigentlich ständig darüber, dass er jetzt ein Vampir ist und bezeichnet sich selbst als Monster. Ich kann diese Blutsauger eigentlich auf den Tod nicht ausstehen, aber als ich ihn so darüber reden hörte, sah ich in ihm eher einen Menschen, als einen Vampir. Ich schätze mal, dass das auch der Grund ist, warum ich mich mit ihm anfreunden konnte!“, erklärt diese. „Das ist doch normal. Naruto ist zwar ein Vampir, aber seine Seele ist noch rein menschlich, weil er seine Verwandlung noch nicht akzeptiert hat!“, meint dann Farore, als ob es das Selbstverständlichste der Welt wäre. „Natürlich habe ich das nicht und das werde ich auch nie. Ich wollte nie ein Vampir werden. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das irgendjemand freiwillig werden will!“, meldet sich der Blondschopf selbst zu Wort. „Du bist der einzige verwandelte Vampir, der seine Verwandlung nicht akzeptiert. Aber du bist auch der einzige, der versehentlich verwandelt wurde. Denn wenn Vampire Menschen verwandeln, dann nur mit deren Einverständnis!“, sagt Din wieder. „Wieso sollte sich jemand soetwas freiwillig antun?“, kann der Vampir dies nicht wirklich nachvollziehen. „Das kommt öfter vor, als du denkst, Naruto! Denn als Aysha und ich erfuhren, dass du versehentlich verwandelt wurdest, waren auch wir überrascht. Es ist zwar so, dass die Mehrzahl der Vampire Reinblüter sind, wodurch ja auch der Irrglaube aufkam, dass alle Vampire vom Sonnenlicht getötet werden würden. Aber alle Verwandelten, denen wir vor dir begegnet waren, wurden freiwillig verwandelt. Dafür gab es die verschiedensten Gründe. Manche waren als Menschen sterbenskrank, wollten aber noch nicht gehen, weil sie noch etwas wichtiges zu erledigen hatten oder ihre Lieben nicht alleine lassen wollten. Andere waren mit einem Vampir zusammen und wollten die Ewigkeit mit diesem verbringen. Es kam auch schon vor, dass ein Vampir aus irgendwelchen Gründen nicht mehr Jagen gehen konnte und dessen Partner ihn davor bewahren wollte, durchzudrehen und dann sein Dasein zu verlieren. Manche Menschen waren auch einfach von ihrem Leben enttäuscht und sahen darin so keinen Sinn mehr. Einer hatte uns sogar mal erzählt, dass er diese Entscheidung einfach nur aus Langeweile getroffen hätte. Wir haben in den Jahren, in denen wir Vampire gejagt haben, bedeutend mehr Vampire kennengelernt als ausgelöscht. Und wir haben sehr viele ausgelöscht, Naruto. Aber jeder von diesen ließ sich freiwillig verwandeln!“, erzählt die Schwertträgerin dem Blondhaarige und sieht dann zu den Feen, „Aber ich verstehe nicht, was sich dadurch ändern soll!“ „Die Verwandlung ist nicht vollständig abgeschlossen! Solange Naruto die Verwandlung nicht akzeptiert, bleibt seine Seele zwar rein die eines Menschen, aber sein Körper und seine Seele sind dadurch nicht im Einklang. Dadurch ist er zum einen nicht in der Lage, seine wahren Kräfte als Vampir zu nutzen, und zum anderen sorgt es dafür, dass für ihn sein Blutdurst prinzipiell schwerer zu kontrollieren ist als für andere Vampire. Außerdem sorgt dieser Umstand für ein ständiges Unbehagen, wenn er etwas macht, was ihn von einem Menschen unterscheidet. Und das betrifft nicht nur das Trinken von Blut, sondern auch allgemein den Einsatz seiner Fähigkeiten. Aber auf der anderen Seite hat dieses Unbehagen auch dazu geführt, dass er diese enorme Selbstbeherrschung entwickelt hat. Denn da er alles, was mit seinem Vampirdasein zu tun hat, verabscheut, da es ihm unangenehm ist, ist es für ihn umso wichtiger, ein möglichst normales Dasein wie ein Mensch zu führen. Aber dazu musste er bisher all seine Vampirinstinkte unterdrücken, um sich nicht irgendwie zu verraten. Dadurch hat er es trotzdem geschafft, seinen normalen Blutdurst nicht nur genauso gut wie andere Vampire zu kontrollieren, sondern ihn sogar noch besser beherrschen zu können. Dies wird auch der Grund sein, warum er sich auch beim Geruch von Sasukes Blut noch einen Moment unter Kontrolle hat, obwohl er sich garantiert noch nicht daran gewöhnt hat“, erklärt Nayru. „Und was würde passieren, wenn er es doch noch akzeptieren sollte?“, will plötzlich Sasuke wissen. „Seine Seele würde mit seinem Körper wieder in Einklang kommen. Er wäre dann in der Lage, seine wahren Kräfte zu nutzen und würde sich wahrscheinlich auch besser fühlen. Außerdem würde sein Blutdurst dadurch für ihn auch erträglicher werden. Seine Selbstbeherrschung und seine Persönlichkeit würden jedoch so bleiben wie zuvor!“, antwortet die blonde Fee ihm. „Das ist mir egal! Ich werde es niemals akzeptieren! Ich könnte es einfach nicht!“, kommt es darauf eiskalt von Naruto. „Man, du bist echt ein Masochist. Normalerweise mag ich es ja, Blutsauger leiden zu sehen. Aber bei dir bekomm ich schon langsam Mitleid, wie man nur so ein Idiot sein kann!“, wirft ihm dann einfach Aysha an den Kopf. „Aber das ist doch gerade der Grund, warum du ihn als einzigen Vampir akzeptierst, oder habe ich da vorhin was falsch verstanden Schwesterchen?“, wundert sich Shikori etwas. „Wo du es jetzt so sagst... hm... stimmt eigentlich. Aber manchmal nervt seine Selbstfolter eben!“, bedenkt ihre jüngere Schwester. „Ja, aber nur, weil du ihn lieber foltern würdest!“, wirft Sakura ein, woraufhin Aysha nur breit und frech grinst. „Aber es stimmt. Wenn ich so zurückdenke, hat er seine Fähigkeiten als Vampir bisher nur im Kampf gegen Orochimaru und vorhin im Trainingskampf gegen Sasuke genutzt. Und letzteres auch nur, um Sasuke klar zu machen, dass dieser in dem Kampf alles geben muss!“, überlegt Shikori laut. „Es gab noch eine Situation, wo er sie eingesetzt hat!“, meint dann Hinata und, als sie die fragenden Blicke der anderen sieht, erklärt sie es, „Auf dem Weg hierher hat er mich die ganze Zeit getragen und ist verdammt schnell gerannt. Wir waren ja Montag kurz vor Sonnenaufgang los und sind noch am gleichen Tag zu Sonnenuntergang hier angekommen!“ Die Schwestern sind bei dieser Erklärung von Narutos Fähigkeiten überrascht. Obwohl er noch nicht über seine vollen Kräfte als Vampir verfügen soll, ist er trotzdem dermaßen schnell und ausdauernd, dass er einen Weg, für den Ninja drei Tage brauchen, in einem Tag zurücklegen und dabei noch einen Menschen den gesamten Weg über tragen kann?! Doch dann geht den beiden das gleiche wie Narutos Mitschülern durch den Kopf. Wenn es für ihn unangenehm ist, seine Fähigkeiten zu nutzen, warum ist er dann nicht normal mit Hinata nach Kiri gegangen? Naruto kann sich denken, dass sich seine Freunde gerade diese Frage stellen, und beantwortet sie daher. „Ja, ich mag es nicht, diese Fähigkeiten zu nutzen. Aber da ich meine Eltern nach eineinhalb Jahren endlich wiedersehen wollte, hatte ich mich entschieden, sie trotzdem zu nutzen. Denn auch wenn ich die Tatsache, dass ich ein Vampir bin, verabscheue und meine daraus resultierenden Fähigkeiten nicht mag, so bin ich trotzdem einer und verfüge über diese Kräfte. Da kann ich sie ja auch mal für mich nutzen. Denn immerhin war das Wiedersehen mit meinen Eltern einer der Gründe, weswegen ich im Kampf gegen Orochimaru nicht ausgelöscht werden wollte“, erklärt der Blondschopf. „Einer der Gründe? Was gab es denn noch für Gründe?“, ist Sakura neugierig geworden. Naruto schweigt einen Moment, weil er sich nicht sicher ist, ob er antworten soll oder nicht. Aber schließlich hat er keinen Grund, seinen Freunden etwas zu verheimlichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)