Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 256: Ich hoffe, dass ich das nicht noch bereuen werde ------------------------------------------------------------- „Was ist los, Naru? Weißt du, wovon ich spreche?“, fragt Sasuke nach, den die Reaktion seines Freundes auf diese Erklärung stark irritiert. >Ich glaube, am besten wird es sein, wenn ich einfach so ehrlich wie möglich bleibe. Schließlich hatte ich ihm dies versprochen!<, entschließt sich Naruto und beginnt nach einem schweren Seufzen zu sprechen, „Ja, ich weiß, von welchem Gefühl du sprichst. Auch wenn ich mich an die Situation selbst nicht direkt erinnern kann, so hatte ich dieses Gefühl auch schon in anderen Situationen. Und da es sehr... naja, sagen wir mal... prägnant ist, bin ich mir eigentlich auch sicher, dass es genau dieses ist, was du meinst.“ „In anderen Situationen?“, fragt der Uchiha unbedacht nach. „Ja, beispielsweise in der Höhle, nachdem ich dich von den Banditen befreit hatte. Da war es mit das erste Gefühl, dass du durch deine Provokation wieder wachgerüttelt hattest“, antwortet der Mensch darauf und bemerkt, dass der andere scheinbar sofort an den entsprechenden Moment zurückdenkt. Dabei bleibt er enorm wachsam und greift auch bereits wieder zur Sicherheit nach dem Siegel, da er sich nicht sicher sein kann, ob die Instinkte diesen Moment nicht ausnutzen könnten, um den anderen zu überrumpeln. Ein paar Minuten denkt Sasuke an die Situation von den Ferien zurück. Er erinnert sich wieder lebhaft daran, wie er den anderen provoziert hatte, wie dieser ihn fest auf den Boden drückte, die Zähne des Vampirs an seinem Hals waren und kann sogar wieder förmlich den Schmerz an den Armen spüren, als sich der andere wieder von im entfernte. Selbst an seine Gedanken zum damaligen Zeitpunkt kann er sich wieder deutlich erinnern. Doch alle Empfindungen sind ausschließlich seine eigenen. Dieses unbekannte Gefühl von der Erinnerung an die Löwen ist nicht einmal ansatzweise wahrnehmbar. „Und, aus welcher Sicht hast du die Situation wahrgenommen?“, fragt Naruto nach, als er bemerkt, dass der andere mit seinen Gedanken wieder in der Realität angekommen ist. Dabei ist er auch erleichtert, dass Sasuke während des Nachdenkens nicht zu sehr von den Instinkten eingenommen wurde. Einen kurzen Moment wirkte es so, als würden diese so stark werden, dass sie zu einer Gefahr werden könnten. Doch genau da ist der Vampir auf einmal kurz zusammengezuckt und danach waren die Instinkte wieder schwächer. „War das so offensichtlich?“, ist es dem Uchiha gerade etwas unangenehm, dass sein Freund so einfach durchschaut hat, dass er direkt an die Situation gedacht hatte. „Noch offensichtlicher geht gar nicht. Also, hast du dabei auch Dinge wahrgenommen, welche nicht aus deiner Erinnerung stammen können?“, fragt dieser erneut nach. „Nein, konnte ich nicht. Ich habe alles nur aus meiner Sicht her wahrgenommen“, bekommt er nun als Antwort. „Dann liegt es vielleicht gerade daran, dass ich bei der Sache mit den Löwen vollkommen die Kontrolle verloren und nichts mehr mitbekommen hatte, dass sich da die Gefühle in den Instinkten verankert hatten, sodass du diese wahrnehmen kannst“, überlegt Naruto laut. „Wenn dem so ist, dürfte ich also keine weiteren, ungewöhnlichen Eindrücke erhalten“, entgegnet der Uchiha nachdenklich, „Auch wenn ich noch immer nicht ganz verstehe, was das ist.“ „Das wundert mich nicht“, meint der Mensch, woraufhin er einen fragenden Blick seines Freundes erntet und daher weiterspricht, „Wenn ich ehrlich bin, habe ich selbst erst heute wirklich verstanden, was dahinter steckt. Bisher hatten meine Instinkte meine Wahrnehmung diesbezüglich geschwächt, sodass ich es auch nur oberflächlich begriffen hatte.“ „Und was genau ist es? Denn diese Art passt wirklich nicht zu dir. Daher kann ich das irgendwie nicht glauben, dass du dich öfters so fühlst“, wird der Blondhaarige neugierig. „Ich kann mir gut vorstellen, dass dies für dich nur schwer nachvollziehbar ist. Denn es ist vermutlich auch nichts Gewöhnliches. Wie erkläre ich das am besten? … Das ganze hat begonnen, als ich mich als Vampir akzeptiert hatte. Denn erst dadurch sind mir ja manche Umstände erst richtig bewusst geworden. In erster Linie hierbei die unterschiedliche Daseinsdauer. Ich kann nicht bestreiten, dass ich Angst davor habe, was wohl in hundert Jahren sein wird. Es macht mir Angst, was sein wird, wenn ihr alle irgendwann nicht mehr sein solltet. Der Gedanke, irgendwann alleine sein zu müssen, ist schwer zu ertragen. Genau das ist der Auslöser. Ich hatte dir ja schon einmal gesagt, dass ein Teil von mir dich verwandeln will, um nicht alleine zu sein. Doch dies würde nur gegen deinen Willen gehen... Verstehst du jetzt, woher es kommt?“, erklärt der andere. „Das würde also bedeuten, wenn ich damit einverstanden wäre, dass du mich verwandelst, würde dieses Gefühl verschwinden?“, fragt der andere unbedacht nach. „SASUKE!“, ist Naruto sofort wütend und wird dabei so laut, dass sich der Vampir intuitiv die Ohren zuhält, damit er nicht das Gefühl hat, ihm würde der Kopf zerplatzen. >Okay, er ist noch immer strikt gegen diese Idee!<, denkt dieser kurz, ehe er entgegnet, „Das war nur rein hypothetisch gemeint. Also beruhige dich wieder!“ „Wenn du diese Hypothese noch öfter bringst, kann es sein, dass ich mich irgendwann wirklich nicht mehr kontrollieren kann, sollten meine Instinkte mit mir durchgehen. Also lass das!“, meckert der andere, nun aber wieder in normaler Lautstärke, „Allerdings kann ich nicht sagen, ob dieses Gefühl damit verschwinden würde. Theoretisch zwar schon, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass dem nicht so wäre. Woher das kommt, kann ich dir allerdings auch nicht sagen.“ „Wenn das so ist, sollten wir dieses Thema jetzt lieber beenden“, schlägt Sasuke vor, dem sein Freund nur zu gerne zustimmt. Ein paar Minuten unterhalten sich die beiden noch darüber, wie es jetzt wohl weitergehen wird. Die Chancen, dass Sasuke bis zu Inos Rückkehr ins Dorf durchhält, sind ja nun gar nicht mehr so schlecht. Doch wie soll es weitergehen, wenn Ino ihnen nicht helfen kann? Haben Itachi und die Mädchen vielleicht schon einen anderen Grund gefunden, wie es zu ihrer vertauschten Lage kommen konnte? Oder hatten sie noch nicht einmal Zeit, mit den Recherchen zu beginnen? Gibt es überhaupt andere Ideen, als dass es sich um ein Jutsu handeln könnte, denen sie nachgehen könnten? Denn beispielsweise mit Zauberei kennt sich ja niemand von ihnen aus. Und selbst wenn, hätten sie dann noch genügend Zeit übrig, um diesen Wegen nachzugehen und Lösungen zu finden, bevor Sasuke doch wegen des irgendwann wiederkehrenden Blutdurstes sein Selbst verlieren würde? Und wie lange würde die Ausrede mit der angeblichen Erkrankung ziehen? Mitten im Gespräch erstarrt Sasuke auf einmal und blickt wie hypnotisiert auf die Zimmertür. Er kann es nicht wirklich deuten, aber irgendetwas macht ihm gerade gewaltig Angst und er würde am liebsten nach oben flüchten. Doch etwas sagt ihm, dass dies die Lage nur verschlimmern würde, weswegen er still sitzen bleibt. „Sasu? Was ist denn los?“, wundert sich der andere, doch lässt seinen Freund keine Sekunde aus den Augen. Auch wenn es nicht so wirkt, als würde dieser gleich die Kontrolle verlieren, will er keinerlei Risiko eingehen. Daher liegt seine gesamte Konzentration auf dem Vampir neben ihm, sodass er nicht einmal mitbekommt, wie sich die Zimmertür öffnet und jemand hereinkommt. „Gut, wie es aussieht, muss ich nicht aktiv werden“, kommt eine Frauenstimme von der Tür und Naruto begreift, was den Vampir hat so erstarren lassen. „Stimmt ja, du wolltest ja noch mal vorbeikommen, Shikori“, dreht sich der Schwarzhaarige nun zu der hinzugekommenen jungen Frau um. Sasuke würde ihn wohl kaum in ihrer Anwesenheit angreifen. Selbst wenn er die Kontrolle verlieren sollte, würde er eher die Flucht ergreifen. „Hatte ich doch vorhin gesagt. Schließlich will ich eine vernünftige Erklärung, wieso Sasuke hier unten ist. Außerdem soll ich dir noch was von Hinata vorbeibringen, damit du nicht bis Freitag verhungerst, Naruto“, entgegnet die Jägerin und bemerkt dabei den Verband an Narutos Hand, wodurch sie ein wenig besorgt wird, „Was ist den mit deiner Hand passiert?“ „Verbrühung am Kochtopf vom Mittagessen. Also kein Blut und somit kein Grund zur Sorge. Der Verband ist auch nur zur Sicherheit drum, damit sich nichts entzündet“, antwortet dieser, geht zu der Frau, nimmt ihr den mitgebrachten Beutel ab und bringt diesen in die Küche. „Du kannst ruhig aufhören, Salzsäule zu spielen. Ich will nur die aktuelle Situation erfahren und dann bin ich voraussichtlich auch schon wieder weg, Sasuke“, wendet sich Shikori dann an Sasuke und setzt sich ihm gegenüber auf den Sessel, >Sein Blick ist klar. Also scheint tatsächlich im Moment keine Gefahr für einen Kontrollverlust zu bestehen. Und Naruto scheint auch nicht mehr so wacklig auf den Beinen zu sein wie noch gestern Abend. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass er nicht doch fallen und sich dabei verletzen könnte. Eine kleine, blutende Risswunde könnte schon genügen, damit alles außer Kontrolle gerät.< „Deine Anwesenheit alleine reicht schon aus, dass die Instinkte zur Vorsicht aufrufen. Besonders wenn du dich hier anschleichst“, entgegnet dieser, doch setzt sich nun wieder bequem und entspannt hin. Tatsächlich hatte sich seine Anspannung bereits in dem Moment wieder gelegt, als Naruto der Frau den Grund für den Verband erklärt hatte. Doch er blieb noch vorsichtig. „Ich konnte ja nicht einschätzen, in was für einer Situation ich euch beide hier vorfinden würde. Da gehe ich dann immer möglichst vorsichtig an die Sache heran“, entgegnet diese und sieht dann zu Naruto, welcher bereits wieder ins Zimmer kommt und sich gleich darauf wieder neben Sasuke auf die Couch setzt. „Hast du so wenig vertrauen in mich, dass ich die Situation richtig einschätzen und darauf reagieren kann, um das Schlimmste zu verhindern?“, fragt der Uzumaki leicht beleidigt nach. „Prinzipiell schon. Aber es lässt sich nun einmal nicht ausschließen, dass du hättest stolpern, dich dabei verletzen und somit nicht schnell genug handeln können, um zu verhindern, dass Sasuke die Kontrolle durch den Geruch deines Blutes verliert und dich anfällt und beißt. Unfälle passiert meist schneller, als man denkt“, entgegnet die Sezaki ruhig, bevor sie hinzufügt, „Zudem hattest du gestern auch unüberlegt gehandelt, als du dich einfach nach oben teleportiert hattest.“ „Dessen bin ich mir bewusst. Deswegen passe ich nicht nur genau auf alles auf, was ich oder Sasu machen und habe das hier stets griffbereit...“, wendet Naruto ein und deutet dabei auf das Siegel in seiner Hand, „sondern habe auch einen Fluchtweg vorbereitet. Ich habe nämlich nicht nur an allen Fenstern und der Haustür Siegel befestigt, damit Sasu das Haus nicht verlassen kann, sondern auch zusätzlich noch eines an der Tür innen im Gästezimmer zusammen mit einer Markierung für das Teleportationsjutsu. Ich könnte mich also im Bruchteil einer Sekunde dorthin in Sicherheit bringen oder Sasu dort einsperren. Und falls sich anderweitig Probleme mit den Instinkten andeuten, habe ich das markierte Kunai im Schlafzimmer direkt neben der Überbrückung von eurer Barriere platziert. Es würde also keine Minute dauern, Sasu da hoch zu bringen, die Barriere wieder zu aktivieren und selbst zu verschwinden. Ich habe also meine Lehren aus meiner gestrigen Unbedachtheit gezogen. Das wird mir nicht noch einmal passieren, Shikori. Versprochen!“ „Das hört sich zwar alles gut durchdacht an, aber es setzt voraus, dass du die Situation sofort realisierst und handeln kannst. Doch was ist, wenn du den Ernst einer Lage nicht sofort verstehst. Es kommt vor, dass man sich beispielsweise beim Lesen an Papier schneidet und dies nicht einmal mitbekommt. Selbst wenn es so tief ist, dass es leicht blutet. Und da du vermutlich nicht alle Informationen in Sasukes Körper direkt verarbeiten kannst, weil sie anders sind, als du es bisher als Vampir kanntest, könnte dies bereits zu einer Gefahr führen, ohne dass du diese begreifst“, argumentiert die Jägerin dagegen. „In diesem Fall würde Kurama uns unterstützen und mich aufhalten, bis Naru etwas unternommen hätte“, wirft Sasuke ein. „Der Fuchsgeist? Wie soll der in der Lage sein, zu helfen? Und warum sollte er das überhaupt machen?“, wundert sich Shikori. „Kurz gesagt, würde es ihn momentan auch stören, wenn das hier schlecht ausgehen würde. Deswegen ist er bereit, uns im Notfall zu helfen. Da das Siegel aktuell geschwächt ist, ist er auch problemlos in der Lage, mich im Ernstfall aufzuhalten. Und ich kann dir versichern, er bekommt echt alles mit, somit auch sofort, wenn die Instinkte beginnen Probleme zu machen. Teilweise sogar deutlich schneller als ich selbst, wie gestern bei der Sache mit Itachi. Da hatte er mich schließlich auch gewarnt“, erklärt Sasuke. „Er hatte auch vorhin geholfen, als Sasu Blut getrunken hatte, damit sich die Instinkte beruhigen konnten. Wenn nichts unerwartetes passiert, ist zumindest der Blutdurst bis Freitag kein Problem mehr“, ergänzt sein Freund. „Ich habe schon vermutet, dass er Blut getrunken haben muss. Anders wäre nicht zu erklären gewesen, wieso sich sein Zustand soweit verbessert hätte. Aber das bedeutet auch, dass es wohl zwischenzeitlich ziemlich schlimm um ihn gestanden haben muss, wenn du dieses Risiko eingegangen bist, Naruto“, bedenkt die Jägerin und erkundigt sich dann, „Doch inwiefern hat der Fuchsgeist dabei geholfen? Das begreife ich nicht ganz.“ „Als ich heute früh nach Sasu gesehen hatte, war ihm deutlich anzusehen, dass der Blutdurst ihn an seine Grenzen gebracht hat. Ohne Blut hätte er vermutlich nicht einmal den heutigen Tag überstanden. Deswegen gab es keine andere Möglichkeit“, erklärt zuerst Naruto den Grund für seine Entscheidung, ehe danach unerwartet Sasuke übernimmt. „Das war zugegeben eine echt knappe Sache. Als ich das Blut sah, verlor ich sofort die Kontrolle und hätte es aus eigener Kraft auch nicht geschafft, den Instinkten widerstehen zu können. Kurama hatte mich jedoch solange, bis sich die Intinkte nach dem Trinken wieder beruhigt hatten, vor diesen abgeschrimt. Und seitdem der Blutdurst weg ist, komme ich auf einmal sogar relativ gut mit den Instinkten klar, was mich ehrlich gesagt selbst überrascht“, führt er fort. „Das erklärt den Unterschied zu gestern Abend... Gut, ich gebe zu, dass ihr euch viele Gedanken gemacht habt, um die Gefahren zu minimieren und ja scheinbar auch der Blutdurst an sich aktuell keine akute Bedrohung ist. Dennoch bleibt ein Restrisiko. Aus welchem Grund wollt ihr dieses eingehen? Immerhin stehen eure Leben beziehungsweise Dasein auf dem Spiel, wenn wirklich etwas schiefgehen sollte“, gibt die junge Frau ernsthaft zu bedenken. „Wenn Sasu aber die ganze Zeit oben im Zimmer eingeschlossen bleibt, besteht ein sehr hohes Risiko, dass er unabhängig vom Blutdurst sein Selbst verlieren könnte. Langeweile macht es den Instinkten sehr leicht, die Kontrolle zu übernehmen, da man sich in seine eigenen Gedanken zurückzieht. Bei Sasu mit seinen ganzen Grübeleien ist das sogar noch wahrscheinlicher als es das bei mir selbst wäre. Darum ist es sinnvoll, wenn Sasu sich zumindest im Haus solange frei bewegen kann, wie die Instinkte noch keine Probleme machen. Sollte es Anzeichen geben, dass ein plötzlicher Kontrollverlust auftreten könnte, ist uns beiden bewusst, dass er dann wieder nach oben muss. Doch wie eben schon erklärt, habe ich dafür vorgesorgt“, erklärt der Schwarzhaarige. Einen Moment denkt Shikori über alles nach. Doch dann scheint sie beruhigt zu sein. „Also gut. Ich sehe mir die Siegel einmal an. Wenn das alles in Ordnung ist, dann kann Sasuke meinetwegen unten bleiben. Aber ihr müsst beide wachsam bleiben“, willig sie ein. Nachdem die beiden jungen Männer ihr dies durch ein kurzes Nicken bestätigen, erhebt sich die Jägerin und sieht sich ausgiebig in der Wohnung um, um die Siegel zu überprüfen. Während Shikori sich umsieht, sitzen Naruto und Sasuke einfach weiterhin auf der Couch und warten schweigend ab. Der Uzumaki muss nur kurz schmunzeln, wie ihm bewusst wird, dass sein Freund so still ist, weil er scheinbar jedem noch so kleinen Geräusch lauscht, welches von der Jägerin stammt. Er selbst hat sich einfach nur entspannt zurückgelehnt und achtet darauf, ob sich bei dem anderen irgendetwas verändert. Dem ist zum Glück nicht so. Als sich der Uchiha nach einigen Minuten kurzzeitig etwas anspannt, begreift Naruto sofort, dass dies bedeuten dürfte, dass die Schwertträgerin wieder auf dem Weg zu ihnen ist. Dies bewahrheitet sich nach wenigen Augenblicken dann auch, als diese wieder im Zimmer erscheint. „Und? Alles zu deiner Zufriedenheit?“, erkundigt er sich sogleich. „Die Siegel hast du geschickter angefertigt als erwartet. Doch ich habe es noch etwas optimiert. Durch drei zusätzliche Siegel konnte aus den punktuellen Barrieren eine große, durchgängige werden, sodass nun das gesamte Gebäude und nicht nur die Bereiche um die Türen und Fenster geschützt sind. Die Distanz zu den Wänden ist jetzt zwar nicht mal mehr ganz ein halber Meter, aber dafür ist es flächendeckend, sodass ein Durchbruch durch eine Wand unwahrscheinlich ist. Auch das Gästezimmer ist dadurch nun ringsum vollständig geschützt“, erklärt sie und holt dabei etwas aus ihrer Tasche, „Das einzige, was ich problematisch sehe, ist das hier. Bis alles wieder normal ist, werde ich das erstmal wieder an mich nehmen.“ Das herausgeholte Objekt ist das Siegel, welches dem Vampir ermöglicht hat, die Barrieren der Jägerinnen ungehindert zu durchqueren. „Meinetwegen. Ich habe damit kein Problem“, entgegnet Naruto. „In Ordnung, dann belassen wir es vorerst so und Sasuke kann meinetwegen hier unten bleiben. Ich hoffe, dass ich das nicht noch bereuen werde“, meint Shikori, ehe sie etwa aus ihrer Tasche hervorholt, „Ich hab noch was für euch. Ob ihr es ausprobieren wollt, liegt allerdings an dir, Naruto.“ Mit diesen Worten reicht sie dem Schwarzhaarigen ein augenscheinlich schlichtes, schwarzes Armband. Dieser nimmt es zwar entgegen, doch betrachtet es mit irritiertem Blick. „Die Schulmeister aus Iwa hatten mir die Unterlagen zu dem Vorfall in der Schule geschickt, wegen dem du deine Instinkte nicht mehr wahrnehmen konntest. Darunter war auch eine ausführliche Analyse der Substanzen aus den Rauchkugeln und deren vermutliche Wechselwirkungen, welche zu eben diesem Umstand geführt haben. Ich habe versucht, diese Wirkung nachzustellen und auf das Armband zu übertragen“, erklärt die Frau. „Soll das bedeuten, dass dieses Armband in der Lage ist, die Instinkte zu unterdrücken?“, fragt Sasuke überrascht nach. „Zumindest deren Einfluss, wenn alles wie gewollt funktioniert. Allerdings kann ich darauf keine Garantie geben, da ich es ja nicht testen konnte. Ebenso ist leider unklar, ob irgendwelche ungewollten Nebenwirkungen eintreten könnten. Doch vielleicht kann es im Falle eines Notfalls ja doch irgendwie eine Hilfe sein“, meint die Violetthaarige. „Shikori, das ist super!“, ist Naruto total begeistert, was die Angesprochene ein wenig überrascht, „Wenn das wirklich funktionieren sollte, hätten wir ein Problem weniger. Denn dann wäre es Sasu möglich, falls ihm die Energie doch noch mal ausgehen sollte, gefahrlos Blut trinken zu können. Das würde uns immens Zeit verschaffen, falls Ino das Problem nicht lösen können sollte.“ „Das stimmt zwar, aber ich hoffe dennoch, dass wir das noch diese Woche gelöst bekommen“, wirft Sasuke ein, dem die anderen beiden auch sofort zustimmen. „Also gut. Da nun alles geklärt ist, verabschiede ich mich wieder. Aber passt wirklich auf. Jede Unachtsamkeit könnte fatale Folgen haben und ich will meiner Verpflichtung nicht nachkommen müssen“, meint Shikori dann noch und wendet sich bereits zum Gehen. „Das will von uns auch keiner. Also mach dir keine Sorgen“, bestätigt der Schwarzhaarige. „Ich hab garantiert nicht vor, irgendwas zu machen, was dich verärgern könnte, solange ich in diesem Körper stecke. Schon bei dem Gedanken daran sträubt sich alles in mir“, meint dann noch Sasuke. Eigentlich wollte er dies leicht im Spaß sagen, aber da haben sich dann doch die Instinkte leicht eingemischt und ihm wirklich einen schwachen Schauer über den Rücken gejagt, sodass die Worte seine Kehle vollkommen ernst verlassen haben. Dieser innere Zwiespalt entgeht auch den anderen beiden nicht, welchen dies ein kurzes Schmunzeln auf die Lippen bringt. „Das beruhigt mich. Ich komme morgen noch mal nach euch schauen. Jetzt muss ich aber erst einmal wieder los. Sakura und Hinata warten in der Bibliothek auf mich“, verabschiedet sich Shikori und macht sich nun endgültig auf den Weg. „Puh... Auch wenn sie jetzt am Ende gelassen war, bin ich irgendwie erleichtert, dass sie wieder weg ist. Ich frage mich nur, wieso das gestern nicht so war“, überlegt Sasuke laut. „Gestern hattest du andere Probleme als ein gewisses Unbehagen wegen ihrer Anwesenheit. Zudem schätze ich, dass du die Informationen von den Instinkten nun besser deuten kannst“, meint Naruto. „Stimmt auch wieder. Aber wenn das immer so ist, begreife ich noch weniger, wie du es in ihrer Gegenwart so einfach aushältst“, wundert sich der andere. „Wie schon gesagt, ist das alles Übungssache. Ich habe mich an die Gegenwart von Vampirjägern bereits damals bei Jiraiya gewöhnt. Deswegen kann ich diese Warnungen inzwischen problemlos ausblenden, weswegen sie mich nicht stören. Problematisch wird es nur, wenn Anspannung in der Luft liegt. Denn dann könnte es ernsthaft zu einem Angriff kommen, weswegen ich auf der Hut sein muss“, erklärt der Mensch, als ihm auffällt, dass der andere irgendwie erschöpft wirkt, „Kann es sein, dass du müde bist, Sasu?“ „Wieso sollte ich? Ich habe doch vorhin erst geschlafen“, verneint der Angesprochene, ohne nachzudenken und seine Müdigkeit selbst zu bemerken. „Das muss nichts bedeuten. Die Anspannung gerade kann bereits ausreichen, dass du wieder Ruhe nötig haben könntest. Und tagsüber dürfte es dir bedeutend leichter fallen, dich zu erholen, als in der Nacht“, erklärt sein Freund ruhig. „Meinst du?“, bedenkt Sasuke und bemerkt nun doch, dass der andere richtig liegt, „Ich glaube, du hast recht. Irgendwie fühle ich mich doch wieder schlapp. Ich sollte wohl besser nach oben gehen.“ „Wenn du das möchtest, dann geh ruhig“, entgegnet Naruto nachdenklich. „Wenn ich mich ausruhen soll, müsste das doch die beste Methode sein, oder siehst du das anders?“, ist sein Freund von dieser Reaktion ein wenig irritiert. „Nicht unbedingt“, sieht der Mensch den Blondhaarigen teils ernst, teils verlegen an. >Ich frage mich, was ihm jetzt wohl durch den Kopf geht<, wundert sich Sasuke. 'Ich kann es mir denken!', hört er den Fuchsgeist amüsiert in seinem Kopf. 'Ach, und was?', fragt er daher nach. 'Streng dein Hirn selbst an. Was hat dich denn in diesem Körper am meisten beruhigt? Und ich meine damit jetzt nicht das Bad vorhin. Auch wenn du dabei eingeschlafen warst, gab es etwas anderes, das dich mehr beruhigt hatte', erhält er als Antwort. 'Wenn du mich so fragst... naja, Narus Gegenwart beruhigt mich sehr. Aber wie Shikori schon meinte, darf ich in seiner Nähe nicht leichtsinnig werden. Daher dürfte das fürs Ausruhen nicht gerade förderlich sein', bedenkt der Uchiha. 'Bengel, du scheinst den Kleinen gewaltig zu unterschätzen! Der weiß schon, wie er dich im Griff hat', klingt Kurama leicht spottend und fügt für den anderen unhörbar hinzu, >Zumindest wenn es darum geht, Gefahren abzuwehren. In anderer Hinsicht ist es ja eher umgekehrt!< 'Was soll das nun wieder bedeuten?', fühlt sich Sasuke gerade, als würde ihn der andere nicht ernst nehmen und ist ein wenig genervt. 'Das begreifst du auch selbst. Doch jetzt hör auf zu schmollen und schenke dem Kleinen mal wieder deine Beachtung. Der wartet schon', sind die letzten Worte des Fuchses, ehe dieser sich einfach zurückzieht und der andere ihn nicht mehr bewusst wahrnehmen kann. „Hatte Kurama wieder was zu meckern?“, fragt Naruto nach, als sich Sasukes Blick wieder bewusst auf ihn richtet, >Überraschend wie gesprächig er ist... und vor allem, dass die beiden scheinbar recht gut miteinander auskommen. Wenn das hier vorbei ist, sollte ich mich aufrichtig bei ihm bedanken, dass er momentan auf Sasu aufpasst.< „Nein, nur mal wieder eine Reaktion auf eine spontan in den Sinn gekommene Frage von mir“, entgegnet sein Freund, >Wobei er es nicht lassen konnte, eine neue Frage aufzuwerfen.< „Welche Frage?“, erkundigt sich der Schwarzhaarige interessiert. „Wegen deiner Reaktion gerade, dass ich nicht unbedingt nach oben gehen müsse, um mich auszuruhen“, antwortet der Vampir ehrlich. „Naja, ich hatte halt überlegt, was mich immer am meisten beruhigt hat und da war mir auch etwas eingefallen, was vielleicht besser helfen könnte, als alleine oben rumzuliegen. Zumal dabei die Gefahr besteht, dass du dich zu sehr in deinen Überlegungen verlieren und dadurch gar nicht zur Ruhe kommen könntest“, entgegnet Naruto, wobei sein Blick erneut ein wenig verlegen wirkt. „Du willst darauf hinaus, dass mich deine Nähe beruhigt, nicht wahr?“, liegt ein leichtes Lächeln auf Sasukes Lippen, während auch ihn beim Blick in die Augen des anderen ein schwaches Gefühl von Verlegenheit überkommt, dass er nicht wirklich nachvollziehen kann. „Bist du selbst darauf gekommen?“, entkommt diese unbeabsichtigte Frage nur als Flüstern den Lippen des Uzumaki. „Ich hatte einen Tipp bekommen“, gibt der andere zu, „Doch wie soll das im Moment helfen? Immerhin haben wir Shikori versprochen, achtsam zu bleiben.“ „Vertraust du mir?“, fragt Naruto weiterhin leise und müsste nicht einmal auf das leichte Nicken seines Freundes warten, um dessen Zustimmung zu erhalten. Denn diese ist überdeutlich in dessen Blick zu erkennen. „Dann entspann dich jetzt einfach und überlass das Aufpassen mir“, meint er noch mit einem sanften Lächeln. Sasuke schließt daraufhin langsam die Augen, womit er den Blickkontakt der beiden unterbricht. Ohne zu sehen, nimmt er nun den beruhigenden Geruch des anderen noch bedeutend stärker wahr. Hört dessen ruhigen und gleichmäßigen Atem. Spürt sogar die Wärme, welche von diesem ausgeht, ohne dass sich die beiden direkt berühren... zumindest im Moment noch. Gerade als sich der Vampir entspannt zurücklehnen will, hört er ein leisen Knarzen – welches er als Mensch vermutlich nicht einmal bemerkt hätte – und spürt eine schwache Bewegung der Polster der Couch neben sich. Als er sich still fragt, was sein Freund nun vorhaben könnte, bemerkt er dessen Hand in seinem Nacken, welche ihn zu ihm zieht. Ein wenig überrascht davon, lässt er es einfach zu und lehnt gleich darauf an der Schulter des Menschen, während sich der warme Arm sanft um ihn legt. Dadurch verstärken sich diese Wahrnehmungen sogar noch weiter. Ein wenige überrumpelt öffnet der Vampir noch einmal die Augen und sucht den Blick seines Freundes, welchen er auch direkt findet. Wie der Andere ihn einfach nur freundlich anlächelt, macht sich ein angenehmes Gefühl von Sicherheit in ihm breit. Ebenfalls mit einem Lächeln auf den Lippen schließt er nun die Augen wieder, lehnt sich einfach gemütlich an seinen besten Freund und genießt dessen Geruch, Wärme und Berührung. Das starke Gefühl der Sicherheit sorgt dafür, dass sich Sasuke schnell völlig entspannen kann und er der Müdigkeit, welche sich gleichermaßen nun immer stärker bemerkbar macht, einfach nachgibt und schon wenige Minuten später tief und fest eingeschlafen ist. Ein paar Minuten sieht Naruto dem Schlafenden zu, ehe er überlegt, was er nun tun will. Es seinem Freund gleichtun geht nicht, weil er dann im Ernstfall nicht handeln könnte. Doch wenn er jetzt bis zum Abend einfach nur Löcher in die Luft starrt, schläft er irgendwann noch vor Langeweile ein. Wie sein Blick dann auf das vor ihm auf dem Tisch liegende Buch fällt, findet er den Gedanken, einfach weiter zu lesen, als sehr passend. Nur leider liegt es nicht in seiner aktuellen Reichweite. Obwohl er sich bewusst ist, dass der an ihm lehnende Vampir vermutlich leicht aus seinem Schlaf aufwachen könnte, wenn er sich bewegt, versucht Naruto dennoch, sich so vorsichtig wie möglich nach vorn zu beugen, um das Buch zu fassen zu bekommen, ohne diesen zu wecken. Doch gerade als er das Buch greifen kann, rutscht der Schlafende von seiner Schulter und wacht dadurch auf. >Mist, genau das wollte ich nicht!<, grämt sich Naruto, wie sich Sasuke intuitiv leicht auf seinen Beinen abstützt und zum Menschen mit noch halbgeschlossenen Augen über die Schulter aufschaut. Irritiert vom Blick des Blondhaarigen, welchen Naruto gerade nicht wirklich zu deuten vermag, weiß er kurz nicht, was er machen soll. Doch gerade als er sich bei seinem Freund für die Störung entschuldigen will, schließt jener wieder die Augen und wendet sich in einer schnellen Bewegung so zu ihm um, dass er seinen Kopf mit Blickrichtung zu Naruto auf dessen Schoß betten kann. Die Beine zieht er dabei zeitgleich mit nach oben und leicht in Richtung Oberkörper, sodass er nun zusammengerollt wie ein Kätzchen auf der Couch liegt. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen schläft er nur wenige Sekunden später wieder, als sei nichts gewesen. >Also die Instinkte sind dafür nicht verantwortlich, aber wirklich klar war er eben auch nicht. Heißt wohl, dass er das hier einfach im Halbschlaf gemacht hat... Er überrascht mich echt immer wieder. Aber soll mir recht sein. So bekomme ich leichter mit, wenn etwas sein sollte<, denkt Naruto mit einem Grinsen, ehe er sich seinem Buch zuwendet, ohne den anderen ganz außer Acht zu lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)