Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 255: Ich kann dich ja füttern ------------------------------------- Nachdem er das Poltern gehört hat, ist Sasuke für einen Moment wie erstarrt. Er rechnet schon mit dem Schlimmsten: dass er gleich wieder mit dem Blutdurst zu kämpfen haben wird. Dieses mal sicher sogar noch mehr als am Morgen. Dadurch bemerkt er nicht einmal, dass keine Sekunde nach dem Poltern ein lautes Fluchen aus der Küche zu hören ist. 'Du kannst dich beruhigen. Was auch immer passiert ist, der Kleine hat sich zumindest keine blutende Wunde zugezogen', gibt Kurama nach einigen Sekunden Entwarnung, welche dem Vampir wie eine Ewigkeit vorkamen. 'Bist... du dir sicher?', ist dieser jedoch noch immer beunruhigt. 'Ja, bin ich. Bis zur Küche ist es nicht weit. Würde er bluten, wäre der Geruch schon längst hier angekommen. Aber es liegt kein Blutgeruch in der Luft. Allerdings scheint er nicht ganz unverletzt davongekommen zu sein. Zum Glück dürfte es aber wohl nur eine kleine Verletzung sein, die dir nichts ausmachen dürfte, wenn du jetzt zu ihm gehst', bestätigt der Fuchsgeist. 'In Ordnung. Aber woher weißt du, dass er verletzt ist, wenn er nicht blutet?', will Sasuke dann wissen, während er sich nun in Richtung des vorherigen Geräusches in Bewegung setzt. 'Finde das mal schön selbst heraus. Ich bin doch nicht dein persönliches sprechendes Lexikon', meint der andere dann nur noch und zieht sich anschließend etwas zurück, beobachtet das Geschehen jedoch zur Sicherheit weiterhin. Als Sasuke in der Küche ankommt, sieht er den Schwarzhaarigen auch sogleich, wie dieser sich die rechte Hand hält und das Gesicht schmerzlich verzogen hat. Gleich darauf kann er auch schon den Grund für das Poltern ausfindig machen, denn vor den Füßen des Menschen befindet sich ein Topf auf dem Fußboden. Dieser steht zwar auf seiner Unterseite, aber der Deckel liegt ein Stück daneben und der Inhalt des Topfes ist etwa zur Hälfte um ihn herum auf dem Boden verteilt. „Naru? Alles okay? Was ist passiert?“, geht der Uchiha vorsichtig auf seinen Freund zu. „Oh, endlich ausgeschlafen?“, versucht dieser zu scherzen, doch blickt etwas unsicher zu Boden. „Darüber reden wir später. Zeig mir zuerst deine Hand“, fordert Sasuke diesen auf und greift einfach vorsichtig, aber ohne auf eine Reaktion des anderen zu warten, nach dessen rechter Hand. Kurz zuckt Naruto, als er die Kälte der Hand des anderen an der seinen spürt. Doch schon einen Augenblick später breitet sich ein angenehmes Gefühl in dieser aus, was ausnahmsweise mal nicht an der Nähe seiner heimlichen Liebe liegt. Nein, es ist dieses mal einfach nur die Kälte an sich, welche die schmerzende Stelle an seiner Hand nun kühlt. „Glück gehabt! Das ist nur eine leichte Verbrühung. Wenn wir das gleich kühlen, ist schnell wieder alles in Ordnung“, ist Sasuke erleichtert und zieht Naruto einfach mit sich zum Waschbecken, wo er das Wasser aufdreht und die Hand des anderen, nachdem er diese unter dem Wasserstrahl positioniert hat, auch schon wieder loslässt, „Bleib einfach so, bis ich was anderes sage.“ „Äh... okay...?“, ist dieser ein wenig verdutzt, da er eigentlich schon befürchtet hatte, dass Sasuke wütend auf ihn sein würde. Immerhin ist es der Körper des Uchiha, den er verletzt hat. „Wolltest du dir gerade etwas zu Essen kochen?“, fragt dieser nach, während er sich daran macht, den Topf wieder auf die Arbeitsfläche zu stellen, um dann das verschüttete Essen aufzuwischen, >Jetzt verstehe ich, woher Kurama wusste, dass er verletzt ist. Bevor ich in die Küche kam, konnte ich es noch nicht deuten, aber es lag satt Blutgeruch ein sehr schwacher Geruch nach verbrannter Haut in der Luft. Echt mal wieder erstaunlich, wie ausgeprägt die Sinne von Vampiren sind. Jetzt wundert es mich nicht mehr, dass er damals in Iwa diesen kleinen Kratzer bemerkt hatte.< „Kochen wäre zu viel gesagt. Hinata hatte mir gestern noch etwas für heute vorbereitet und das wollte ich mir, nachdem mich ein lautes Magenknurren an die Zeit erinnert hatte, warm machen. Doch scheinbar bin ich irgendwie mit der Hand an den heißen Topf gekommen und das Ergebnis davon hast du ja eben gesehen“, antwortet Naruto leicht verlegen, während er sich mit der unverletzten Hand am Hinterkopf kratzt und den anderen peinlich berührt ansieht. „Da macht sie sich schon so viel Mühe und dann verschüttest du das noch fast alles“, entgegnet Sasuke, als er mit dem Aufwischen fertig wird. Dabei bemerkt er, dass es ihn aus irgendeinem unerfindlichen Grund zu stören scheint, dass es Hinata war, die für den anderen das Essen vorbereitet hatte. >Was ist das nur? Hinata hatte es doch nur nett gemeint. Sie ist eben um Naruto besorgt, da die beiden Freunde sind. Warum also wäre es mir lieber, wenn es nicht gerade sie gewesen wäre, die dies hier vorbereitet hätte?<, irritieren den Uchiha gerade seine eigenen Empfindungen und er fragt sich, ob diese von ihm selbst ausgehen, oder ob dies irgendeine Resonanz ausgehend von den vampirischen Instinkten sein könnte. „War ja keine Absicht...“, murmelt der Schwarzhaarige leicht schmollend vor sich hin. „Das ist mir schon klar“, muss der Vampir bei dem Anblick kurz schmunzeln. Dabei geht er auf den anderen zu, nimmt die Hand des anderen wieder behutsam und meint: „Die Wunde dürfte inzwischen ausreichend gekühlt sein.“ Ohne weiter darüber nachzudenken zieht Sasuke seinen Freund mit sich zum Tisch, bei welchem er diesen stumm anweist, sich auf einen der Stühle zu setzten, ehe er zu einem der Schränke geht. Aus diesem holt er eine dünne Binde und eine Kompresse hervor, geht wieder zu Naruto, wo er sich auf den Stuhl neben ihm setzt, und verbindet die Hand vorsichtig. „Meintest du nicht, dass Kühlen ausreicht?“, wundert sich dieser. „An und für sich schon. Doch glaubst du, du würdest es mitbekommen und auch realisieren, wenn die Stelle sich beginnt zu entzünden? In Anbetracht der enorm unterschiedlichen Wahrnehmung zwischen uns beiden, ist dies wohl eher unwahrscheinlich. Von daher sollten wir lieber kein Risiko eingehen, oder?“, entgegnet sein Kumpel. „Das stimmt schon. Aber so wird es mit Essen recht schwierig“, meint Naruto und wie zur Bestätigung, dass der Menschenkörper Nahrung nötig hat, ist ein lautes Magenknurren zu hören. „Versuch es zuerst mal. Falls es wirklich nicht klappt, kann ich dich ja füttern“, scherzt Sasuke, während er einen Teller auf dem Schrank holt, den Rest des Essens hinauf tut und diesen zusammen mit Besteck vor Naruto auf den Tisch stellt. „Hör auf, mich aufzuziehen. Das alles ist so schon unangenehm genug“, meckert der Mensch und greift nach dem Besteck. Doch beim Versuch zu essen zittert dieses in seiner Hand so sehr, dass das Essen sofort wieder herunter fällt. „Mist! Ich hab überhaupt kein Gefühl mit diesem Verband!“ „Zugegeben, eigentlich habe ich gerade nur einen Scherz gemacht. Doch wenn du dich wirklich so unbeholfen dabei anstellst...“, meint Sasuke grinsend und nimmt dem anderen einfach so das Besteck ab, „dann sollte ich meine Worte wohl doch wahrmachen.“ „Das meinst du jetzt nicht ernst?“, sieht dieser ihn mit großen Augen perplex an. „Jetzt stell dich nicht so an. Oder willst du den Rest auch noch auf dem Boden verteilen und selbst hungrig bleiben? Auch wenn ein Mensch wegen seines Hungers nicht die Kontrolle verlieren kann, ist es dennoch nicht angenehm, wenn dieser zu stark wird. Also hör auf, Löcher in die Luft zu starren, und mach den Mund auf“, entgegnet der andere teils ernst, teils amüsiert und hält seinem Kumpel den ersten Bissen vors Gesicht. „Wehe, wenn irgendjemand was hiervon erfährt!“, grummelt Naruto noch mahnend, ehe er das ihm vorgehaltene Essen annimmt. Nachdem Naruto aufgegessen und somit seinen Hunger gestillt hat, wäscht Sasuke schnell das Geschirr ab und räumt es weg, während der Schwarzhaarige ihn leicht schmollend noch immer am Tisch sitzen beobachtet. Irgendwie war es ja schon etwas süß, dass der andere ihn gefüttert hat. Doch das ist nichts im Vergleich zu der Scham, welche er bei dem Gedanken daran verspürt. Nur wegen einer kleinen Verbrühung und einem Verband dermaßen eingeschränkt zu sein, dass er nicht einmal in der Lage war, etwas zu essen, verletzt seinen Stolz enorm. Vor allem deswegen, weil er sich sicher ist, dass Sasuke in dieser Lage selbst problemlos damit klar gekommen wäre. „Ich bin echt jämmerlich, mich wegen so einer Kleinigkeit dermaßen unfähig anzustellen“, murmelt er vor sich hin, wobei in seiner Stimme eine Menge Wut auf sich selbst mitschwingt. „Das sehe ich nicht so“, kommt es daraufhin von Sasuke, welcher eben mit Wegräumen fertig geworden ist und dank der guten Vampirohren alles mitgehört hat, „Wir stecken nun einmal im Körper des anderen. Auch wenn wir langsam etwas besser klarzukommen scheinen, bedeutet das nicht, dass wir alles sofort hinbekommen. Bewegungsabläufe, die wir bisher ohne nachzudenken getätigt haben, erfordern jetzt ein immenses Maß an Konzentration. Da kann jede auf den ersten Blick noch so belanglose Schwierigkeit zu einem großen Problem werden. Es ist also absolut nicht schlimm, dass du das gerade nicht hinbekommen hast. Außerdem konnte ich so ausnahmsweise mal dir helfen und musste nicht wie bisher immer auf deine Hilfe bauen, ohne selbst helfen zu können.“ „Dass du als Vampir Probleme hast, ist nicht verwunderlich. Doch ich war – zumindest bis jetzt noch – den Großteil meiner Existenz selbst ein Mensch. Demnach müsste ich mit der Situation eigentlich umgehen können. Doch dem ist nicht so“, ist der Uzumaki weiterhin von sich enttäuscht. „Hör mit dem Selbstmitleid auf, Naru!“, sieht sein Freund ihn ernst an, „Du warst gerade mal zehn Jahre alt, als du verwandelt wurdest. In den letzten sieben Jahren hattest du dich weiterentwickelt. Als Kind warst du sowohl körperlich als auch geistig nicht so weit wie heute. Das kannst du also keinesfalls miteinander vergleichen. Daher sind die Grundbedingungen für dich, in meinem Körper zurecht zu kommen, nicht wirklich besser als meine in deinem. Klar, ich hatte von den Instinkten eines Vampirs zuvor keine Ahnung. Doch auf der anderen Seite kennst du, seit du ein kleines Kind warst, das Leben ohne eben diese Instinkte nicht mehr. Also tu mal nicht so, als ob das alles für dich hier so viel einfacher wäre als für mich. Zumindest so lange der Blutdurst ruhig bleibt, sind die Voraussetzungen für uns gleich.“ >Obwohl er gerade wütend auf mich und somit innerlich garantiert nicht ruhig ist, drängen die Instinkte nicht mal minimal an die Oberfläche. Echt unglaublich, wie gut er sich seit gestern an die Situation gewöhnt hat. Vermutlich kommt er gerade sogar deutlich besser mit unseren vertauschten Körpern zurecht als ich. Sasu ist echt erstaunlich!<, gesteht sich Naruto schließlich ein, „Vermutlich hat du recht. Ich habe das Dasein als Vampir immer nur als Belastung angesehen. Doch scheinbar hat es auch viele positive Aspekte, welche ich einfach nicht wahrgenommen habe... oder wohl eher einfach nicht wahrnehmen wollte und einfach als selbstverständlich hingenommen habe. Doch jetzt, da diese nicht mehr da sind, fehlen sie selbst bei alltäglichen Dingen.“ „Dann solltest du diese Dinge, wenn wir beide wieder normal sind, mal etwas mehr wertschätzen. Und bis es soweit ist, unterstützen wir uns gegenseitig, um mit den sich uns bietenden Probleme zurecht zu kommen. Zusammen schaffen wir das schon“, ist Sasuke nun wieder besser gelaunt. „Da hast du wohl recht. Doch jetzt lass uns rüber ins Wohnzimmer gehen. Ich kann mir selbst nicht erklären, warum das so ist, aber irgendwie habe ich mit uns beiden hier in der Küche gerade irgendwie ein ungute Gefühl“, lächelt der Schwarzhaarige, erhebt sich dann einfach und geht los. Sein Freund folgt ihm ebenfalls mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Im Wohnzimmer angekommen geht Naruto sogleich auf die Couch zu und nimmt ein Buch in die Hand, welches vor ihm auf dem Tisch lag. Eigentlich will er es zurück ins Regal stellen, als Sasuke auf einmal neben ihm steht und sich das Buch fragend betrachtet. „Ein Roman? Hast du den so weit gelesen, während ich im Bad war?“, fragt er etwas neugierig nach, insbesondere da das Lesezeichen schon recht weit mittig in dem Buch steckt. „Wieso so überrascht? Ich hatte schließlich nichts besseres zu tun. Bei irgendwelchen anderen Aktivitäten wäre mir das Risiko zu groß gewesen, mich zu verletzen. Dass das leider verdammt schnell gehen kann, hab ich ja gerade mal wieder deutlich mitbekommen. Und immerhin hatte ich ausreichend Zeit“, entgegnet Naruto, wobei er einen Blick auf den Verband an seiner Hand wirft. „Stimmt... auch wenn ich nicht ganz verstehe, wieso ich so lange dort geschlafen habe...“, meint Sasuke nachdenklich, während er sich auf die Couch setzt. „Mich wundert es eher, dass du schon wieder wach bist“, schmunzelt sein Freund, legt das Buch wieder zurück auf den Tisch und setzt sich neben ihn. „Wie meinst du das denn jetzt?“, ist der Uchiha verwirrt. „Wie fange ich am besten an... Erinnerst du dich noch daran, was ich mal darüber gesagt hatte, weswegen Vampire Schlaf brauchen?“, erkundigt sich der andere. „Moment... wie war das noch gleich...“, überlegt Sasuke kurz, ehe er sich wieder entsinnt, „Du meintest mal, dass du Schlaf nicht zur körperlichen Erholung benötigst, weil dies vom Blut kommt, sondern wenn du mental erschöpft bist.“ „Genau so ist es. Unter normalen Umständen könnte ich... also konnte ich theoretisch mehrere Wochen wach bleiben, ohne wirklichen Schlaf zu benötigen. Doch da ich mich unter Menschen aufhalte, erschöpfe ich schneller als wenn ich mein Dasein abseits von Menschen fristen würde. Deswegen habe ich mich daran gewöhnt, eigentlich täglich zu ruhen, was sich vermutlich bereits irgendwie im Körper festgesetzt hat. Dennoch vermute ich, dass du letzte Nacht – obwohl die Zeit, seit du in meinem Körper zu dir gekommen bist, auch psychisch enorm anstrengend war – keine Minute Schlaf gefunden hattest. Doch selbst wenn, dann war dieser alles andere als erholsam, wenn ich bedenke, wie es dir heute früh ging. Demnach ist es verständlich, dass sich der Körper, wenn sich die Gelegenheit bietet, die benötigte Ruhe nachholt“, erklärt Naruto. „Du meinst, wegen der Wärme des Wassers und den fehlenden Gerüchen war dies die ideale Gelegenheit. Soll das bedeuten, dass du mir in erster Linie deswegen vorgeschlagen hattest, baden zu gehen?“, wundert sich der Blondschopf. „Nein, der Vorschlag kam mir eigentlich nur wegen deines Kommentars gestern Abend. Jedoch hatte es mich nicht verwundert, dass es passiert war“, bekommt er als Erwiderung. „Woher weißt du eigentlich so sicher, dass ich geschlafen war und nicht einfach nur die Zeit vergessen habe? Außerdem erklärt das noch nicht, warum es dich überrascht, dass ich bereits wieder wach bin“, ist Sasuke noch immer nicht zufrieden. „Ich war zwischendurch mal kurz im Bad, um nach dir zu sehen. Doch du warst so im Tiefschlaf, dass du das ja nicht einmal mitbekommen hattest“, grinst Naruto kurz frech, doch wird dann schnell wieder ernst, „Das zeigte allerdings nur noch mehr, wie notwendig diese Ruhe für dich war. Daher dachte ich, dass du wohl erst wieder aufwachen würdest, wenn die Zeit dazu gekommen ist oder wenn dich die Instinkte eventuell wegen Shikori wachrütteln, wenn sie nachher nochmal vorbei kommt. Dass du zuvor ohne Grund aufwachst, hätte ich nicht erwartet.“ „Das mit Shikori kann ich nachvollziehen. Aber was meinst du mit, wenn die Zeit gekommen ist?“, begreift der Uchiha nicht ganz. „Überlege einfach mal, was der normale Tagesrhythmus für einen Vampir ist“, entgegnet der andere nur knapp, doch erkennt am fragenden Blick seines Freundes, dass dieser komplett auf dem Schlauch steht, weswegen er selbst erklärt, „Vampire sich Geschöpfe der Nacht, die eigentlich kein Sonnenlicht vertragen. Auch wenn dies aufgrund dessen, dass ich kein Reinblut bin, abgeschwächt ist, so wäre es für mich dennoch normaler, wenn ich nachts aktiv wäre und tagsüber schlafen würde, so wie am Ende der Ferien. Dass ich dies gerade nicht mache, liegt nur daran, dass ich mich in dieser Hinsicht meinen Bedürfnissen bewusst widersetze seit ich hier bin. Daher hätte ich erst zum Sonnenuntergang damit gerechnet, dass du von selbst wieder wach wirst.“ Einen Moment lang schweigt Sasuke und denkt über die Worte des anderen nach. So konkret hatte er selbst darüber noch gar nicht nachgedacht, selbst während der Ferien nicht, wo Naruto ja wirklich die Nacht über wach war und nur während des Tages geruht hatte. Doch da sich dies immer nur auf ein paar Stunden während der Mittagszeit bezog, hatte er das ziemlich unterschätzt. Zudem wird ihm beim Nachdenken auch bewusst, dass es sein Traum war, welcher ihn zuvor aus dem Schlaf gerissen hatte. Ohne diesen wäre er wohl selbst jetzt noch nicht wach... zumindest wenn ihn das Poltern aus der Küche nicht vielleicht erreicht und geweckt hätte. Allerdings fällt ihm, wie er an den Traum zurückdenkt, noch etwas anderes ein, worüber er mit Naruto eigentlich sprechen wollte. Doch irgendwie findet er nicht die richtigen Worte, um auf dieses Thema zu sprechen zu kommen und starrt daher nur weiterhin schweigend und mit nachdenklichem Blick auf den Tisch vor ihm. „Was hast du?“, bemerkt Naruto schnell, dass den anderen etwas bedrückt. „Äh... naja, ich... ach, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll...“, weiß dieser einfach nicht, wie er mit dem Thema anfangen soll. „Sasu, wir hatten doch gesagt, dass wir über alles reden können... naja, außer dieses einen Geheimnisses, welches jeder haben darf. Doch ich habe das Gefühl, dass es darum gerade nicht geht, also rück einfach direkt mit der Sprache raus. Unter Umständen könnte das aufgrund der momentanen Situation vielleicht sogar Einfluss auf unserer beider Sicherheit haben“, versucht sein Freund ihn zu ermutigen, >Ist es jetzt wegen dem, weswegen mich Kurama vorhin gewarnt hatte, oder beschäftigt ihn gerade etwas anderes?< „Ich glaube nicht, dass diese Sache eine Gefahr für uns darstellt, aber es... naja, ist irgendwie etwas sehr Intimes. Zudem will ich nicht, dass irgendwelche Missverständnisse auftreten“, meint Sasuke weiterhin unsicher und wendet leicht verlegen den Blick zur Seite ab. >Etwas Intimes??? Bitte lass ihn sich jetzt gerade nur ungeschickt ausgedrückt haben und wirklich diese Sache meinen. Denn alles andere will ich mir gerade gar nicht ausmalen, was er damit meinen könnte<, ist sich der Schwarzhaarige gerade nicht mehr wirklich sicher, ob er noch immer wissen will, was der andere zu sagen hat, doch reißt sich mit etwas Mühe schnell wieder zusammen, „Ich verspreche dir, ich werde weder sauer noch entsetzt sein. Du kannst also beruhigt sagen, was dich bedrückt, Sasu. Außerdem kannst du mich nach dem Spruch gerade doch nicht unwissend lassen!“ „Also gut“, fasst sich der Uchiha ein Herz, dreht sich zu seinem Kumpel um, blickt diesen direkt und ernst in die Augen und beginnt zu erklären, „Es ist so... Als ich vorhin im Bad war und mich gewaschen habe, bin ich dabei auch an die Bissstelle am Hals gekommen... Da ich ja keine eigenen Erinnerungen an deine Verwandlung habe, hätte dabei eigentlich nichts passieren dürfen. Doch als ich die Stelle nur leicht gestreift hatte, da... es ist irgendwie schwer zu beschreiben... mich ergriff ein schreckliches Gefühl. Es war, als würde mir das Blut in den Adern gefrieren und eine gewaltige Panik machte sich im Bruchteil einer Sekunde in mir breit... Selbst jetzt nur daran zu denken ist schon belastend. In dem Moment hatte ich es Kurama zu verdanken, dass ich wieder zu mir kam. Er hatte mich so laut angeschrien, dass mich dieser Schreck zurückholte... Ich glaubte, dadurch würde ich nun wissen, wie sich dies für dich anfühlt, doch Kurama meinte, dass dies nur ein Bruchteil der Empfindungen gewesen sein, was du in solchen Momenten verspürst. Das hat mich echt geschockt und daher muss ich mich bei dir entschuldigen... und das sogar in doppelter Hinsicht. Zum einen dafür, dass ich einfach so deine Erinnerungen angezapft hatte. Zum anderen dafür, dass ich dich während der Ferien dazu gedrängt hatte, dich dem zu stellen, ohne auch nur den Ansatz einer Ahnung zu haben, wie schwer dies in Wahrheit für dich sein muss.“ Naruto hört dem anderen einfach nur schweigend zu. Auch wenn dieser immer mal wieder kurze Pausen beim Sprechen eingelegt hat, hat er nicht einmal dazu angesetzt, etwas zu erwidern, bis Sasuke mit Erzählen fertig war. Doch auch jetzt, wo er im Blick des anderen erkennt, dass dieser alles gesagt hatte, was er sagen wollte, und nur auf eine Erwiderung des Schwarzhaarigen zu warten scheint, schweigt dieser noch einen Moment. Obwohl sein Blick einfach nur ruhig und aufmerksam seinen besten Freund betrachtet, hält jener diesem nach einigen Sekunden nicht mehr Stand und sieht wieder unsicher nach unten zum Tisch. Mit jeder Sekunde, welche Naruto weiter schweigt, wächst in dem Uchiha die Unsicherheit. Er hat keine Ahnung, was sein Freund jetzt wohl denken mag. Er hatte zwar versprochen, dass er nicht sauer werden würde, doch schließlich hat er – wenn auch unbeabsichtigt – Dinge erfahren, welche er eigentlich nie hätte erfahren sollen. Niemand sollte in den Gefühlen eines anderen herumwühlen. Auf einmal spürt Sasuke eine Berührung auf seiner Schulter und sieht überrascht zur Seite. Seine Unruhe war so groß, dass er den Hinweis der Instinkte, dass der Schwarzhaarige sich neben ihm nun bewegt, gar nicht wahrgenommen hat. Er befürchtet schon, dass ihn der andere nun wütend betrachten wird und er selbst diesen nur schwer standhalten könne, doch damit liegt er weit daneben. Narutos Blick ist freundlich und auf seinen Lippen liegt ein aufmunterndes Lächeln, welches den Uchiha förmlich in seinen Bann zieht. „Ich verstehe nicht, warum du dich dafür entschuldigst, Sasu“, meint der Uzumaki ruhig, „Es ist für mich natürlich etwas unangenehm zu wissen, dass du aufgrund der momentanen Situation Dinge von mir erfahren hast, die ich dir in dieser Heftigkeit eigentlich nicht zeigen wollte, aber das war ja keine Absicht von dir. Du hast ja nicht bewusst versucht, dies herauszufinden, also wieso sollte ich deswegen wütend werden? Und was deine Worte während der Ferien angeht, so hattest du damit doch recht. Irgendwann muss ich mich dem stellen. Was wäre denn, wenn mich auf einer Mission während eines Kampfes ein Feind an dieser Stelle trifft? Wenn ich dann aufgrund der Erinnerungen erstarre, bin ich ein leichtes Ziel. Um ehrlich zu sein, hatte ich schon vor einer Weile beschlossen, dich zu bitten, mir dabei zu helfen, dass ich das irgendwie in den Griff bekomme. Aber es hatte sich nie eine gute Gelegenheit ergeben, dies anzusprechen. Und wenn man es mal von dieser Seite her betrachtet, ist es vermutlich gar nicht mal so schlecht, dass du nun etwas genauer weißt, wie dies für mich ist. Also mach dir deswegen keinen Kopf mehr.“ Sasuke braucht auf diese Worte gar nicht zu antworten. Alleine an dem dankbaren Blick in den blauen Augen erkennt Naruto, dass dieser verstanden hat und die Unruhe und das schlechte Gewissen sind nun wieder verschwunden. Jedoch kommt dem Menschen dann ein Gedanke, wessen er sich einfach direkt vergewissern muss. „Doch sag mal: War dies das einzige, was du so gespürt hast, oder gab es noch andere Dinge?“, fragt er deswegen nach, >Kurama hatte – wenn ich mich jetzt so recht entsinne – von Gefühlen gesprochen. Das könnte also bedeuten, dass es mehr als diese eine Sache war.< Kurz wirkt Sasuke irritiert von der Frage. Doch dann schließt er einen Moment die Augen, atmet tief durch und sieht seinen Freund dann leicht nachdenklich an. „Es gab da noch genau eine andere Sache. Allerdings kann ich das nicht so wirklich deuten“, beginnt er, doch kommt dann kurz ins Stocken, als er überlegt, wie er dies Naruto am besten berichtet. Denn immerhin könnte es durchaus sein, dass sich der Uzumaki selbst an die Situation nicht komplett erinnert. Schließlich meinte er damals, dass er in genau diesem Moment einen Filmriss gehabt hätte. >Ist das jetzt gut oder schlecht für mich?<, denkt sich der Schwarzhaarige unsicher, doch lässt sich bei seiner darauffolgenden Aufforderung davon nichts anmerken, „Dann sag doch erst einmal, in welchem Zusammenhang die Sache war und wodurch du da etwas gespürt hattest.“ „Ich hatte mir seit gestern Abend immer wieder Gedanken gemacht, wie du mit bestimmten Situationen umgehst, gerade wenn du Schwierigkeiten mit deinen Instinkten hattest... Ja, ich weiß, du hattest mir davon abgeraten, zu viel zu Grübeln. Aber ich hatte gehofft, dass ich so mit der Situation besser klarkommen könnte... Dabei hatte ich entsprechend auch viel über die Ereignisse in den letzten Ferien nachgedacht, wodurch mir auch auffiel, dass sich die Erinnerungen beinahe so anfühlten, als sei ich gerade wieder in der entsprechenden Situation“, spricht der Uchiha weiter, ohne zu bemerken, dass sein Freund dabei innerlich immer unruhiger wird. >Verdammter Mist! Während der Ferien war mein Blutdurst meist nicht der Hauptgrund, weswegen ich die Kontrolle verloren hatte! Kurama meinte zwar, er habe diese Sache nicht mitbekommen, aber was, wenn doch und es der Fuchs nur nicht bemerkt hat?<, muss dieser kurz schwer schlucken, ehe er entgegnen kann, „Und die hast du dann aus meiner Sich mitbekommen, oder wie?“ „Nein, habe ich nicht“, widerspricht Sasuke ruhig und hört plötzlich ein erleichtertes Seufzen und ist etwas perplex darüber, was ihm der andere nun auf einmal für einen Anblick bietet, „Was denn? Ich dachte, wir reden offen über alles. Also was hätte ich dadurch mitbekommen können, was dich dermaßen beunruhigt haben könnte, dass du jetzt aussiehst, als seist du knapp dem Weltuntergang entgangen? Was verheimlichst du mir, Naru?“ „Nur genau die eine Sache, die du mir in Iwa zugestanden hast. Doch da mich diese insbesondere während der Ferien enorm oft beschäftigt hatte, dachte ich, dass du das mitbekommen hast“, rutscht es diesem versehentlich heraus. „Okay... Jetzt mache ich mir doch ein wenig sorgen, wenn es da einen Zusammenhang zwischen diesem Geheimnis und deinen Kontrollverlusten gibt“, stutzt der Vampir. „Ganz so ist es ja nun auch nicht. Aber ich hatte mir während dieser Zeit fast ständig Gedanken deswegen gemacht. Also überlappte sich das auch mit Momenten, in denen meine Selbstkontrolle nicht gerade die beste war. Doch egal wie gut ich meine Gefühle sonst im Griff habe, wenn ich damit beschäftigt bin, einen Kontrollverlust zu vermeiden, habe ich eben jene weniger im Griff und daher hatte ich befürchtet, dass du da was mitbekommen haben könntest, was du nicht solltest“, verteidigt sich der andere, ohne dabei zu lügen, „Doch jetzt sag endlich, was genau es ist?“ „Gut, dann will ich das jetzt einfach mal so hinnehmen“, weiß Sasuke noch nicht so wirklich, was er nun im Endeffekt davon halten soll, doch kommt zum eigentlichen Thema zurück, „Also, wie gesagt, hatte ich da an verschiedene Situationen während der Ferien gedacht. Und keine Sorge: Auch wenn ich diese sehr realistisch in Erinnerung hatte, habe ich alles so mitbekommen, wie an den jeweiligen Tagen, also aus meiner eigenen Perspektive... Zumindest bei auf bei einer einzigen Erinnerung. Denn als ich an den Angriff der Löwen dachte, war da etwas merkwürdig.“ >Der Löwenangriff? Da hatte ich die Kontrolle wirklich wegen meines Blutdurstes verloren. Also muss ich mir wohl doch keine Sorgen machen, dass er hinter meine Gefühle für ihn kommen könnte<, geht es Naruto erleichtert durch den Kopf. „Du hattest mich ja, nachdem du das Blut der Löwen getrunken hattest, geschnappt und mit dem Fuchschakra meine Wunden geheilt“, fährt der Uchiha fort. „Das war, als ich vollkommen die Kontrolle verloren und das nicht mal selbst mitbekommen hatte. Ich weiß davon nur, weil Kurama mir das damals gezeigt hatte. Was ist damit?“, fragt der andere. „Naja, wenn ich an genau diese Situation denke, spüre ich etwas, das ich selbst damals nicht spürte. Kurama hatte gemeint, dass dies irgendwie eine Art Erinnerung sein könnte, welche sich in deinen Instinkten verankert hatte und ich diese vielleicht gerade deswegen jetzt mitbekommen kann, gerade weil du damals von deinen Instinkten vollkommen übermannt wurdest“, spricht Sasuke weiter und denkt dabei noch einmal an diese Situation, weil er dem anderen dieses Gefühl so gut wie möglich beschreiben möchte. „Was hast du da gespürt? Jetzt komm bitte zum...“, will der Mensch es nun endlich genau wissen, doch wird dann nervös, als er plötzlich sieht, wie der Blick des anderen langsam abzuschweifen scheint. „Sasu! Hey!“, spricht er ihn daher etwas lauter an und greift vorsichtshalber sofort nach dem Siegel. Doch so schnell, wie Sasukes Blick sich trübte, so schnell klärt er sich wieder auf. „Ich will dir hier jetzt nichts falsches erzählen. Deswegen hab ich noch mal kurz an den Moment gedacht. Trotzdem fällt es mir noch immer schwer, diesem Gefühl, dass mich dabei überkommt, eine konkrete Bezeichnung zu geben. In erster Linie würde ich sagen, dass es der Wunsch nach Kontrolle ist. Jedoch nicht über einen selbst, sondern über andere. Das Verlangen, Macht über jemand anderes zu haben. Doch das ist es nicht allein. Es scheint auch Sorge und Angst, etwas zu verlieren, mit in diesem Gefühl zu stecken. Und eigentlich ist da auch noch viel mehr mit dabei, was ich nicht identifizieren kann. Ein reines Wirrwarr an Emotionen. Doch gerade dieses erste, stärkste Gefühl passt so gar nicht zu dir, Naru. Deswegen verstehe ich auch nicht, wo das herkommt“, berichtet der Uchiha endlich zu Ende. „Ha ha...“, entkommt Naruto daraufhin ein nüchternes Lachen, >Oh doch, und ob es zu mir passt. Zumindest auf dich bezogen, überkam mich das in den Ferien mehr als nur das eine mal. Und wenn ich jetzt an die anderen Situationen zurückdenke, kann ich das sogar deutlicher denn je spüren... Echt heftig, wie viel stärker ich in Sasus Körper meine Gefühle wahrnehme. Die Instinkte sind sonst ein echt starker Puffer... Doch was sage ich ihm jetzt dazu? Wenn ich diese Gefühle abstreite oder sage, dass sei nur eine Auswirkung der Instinkte, würde ich ihn belügen. Zumal er letzteres dann vermutlich versuchen würde, zu überprüfen. Wenn ich sage, dass ich dazu nichts sagen will, weil es mit meinem Geheimnis zu tun hat, denkt der noch, ich sei in Wahrheit ein irrer Kontrollfreak. Wobei es das ja auch nicht ganz trifft. Doch wenn ich einfach zugebe, dass ich von Zeit zu Zeit so empfinde, könnte er den gleichen Eindruck bekommen. Was mache ich jetzt?< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)