Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 251: Unbewusster Kampf ------------------------------ Während Sasuke noch dabei ist, den Inhalt der ersten Flasche restlos zu leeren, rollt Naruto ihm noch zwei weitere mit Blut gefüllte Falschen zu, welche er zuvor mit der anderen Hand noch immer hinter dem Rücken verborgen gehalten hatte. So wie der Vampir mit dem ersten Behältnis fertig ist, greift er sich auch schon das zweite, um sich dessen Inhalt ebenfalls einzuverleiben. Allerdings öffnet er dieses zumindest zuvor, sodass er normal daraus trinken kann. Das letzte Gefäß folgt schon wenige Augenblicke darauf. Naruto beobachtet das ganze Geschehen von außerhalb der Barriere ganz genau. Besonders achtet er dabei auf den Blick des Blonden. Er ist zwar erleichtert darüber, dass die Schmerzen sehr schnell aus diesem weichen, doch dies ist leider das einzig beruhigende. Denn zum einen wird die Blutgier scheinbar immer stärker, anstatt dass diese nachlässt, und auch die Präsenz seines besten Freundes kehrt einfach nicht in die Augen zurück. Selbst als dieser mit dem Leeren der dritten Flasche fertig ist, ändert sich dies nicht. Die Pupillen in den Augen des Vampirs sind noch immer nur schmale Linien und von Menschlichkeit fehlt jede Spur, was beweist, dass die Instinkte nach wie vor die Oberhand haben. Zwar scheint das Problem mit der fehlenden Energie gelöst zu sein, doch trotzdem giert der Blonde noch immer nach Blut. Die Art, wie Sasuke ihn gerade betrachtet, sagt Naruto eindeutig, dass dieser ihn wohl gerade versuchen würde anzufallen, wenn nicht noch immer die Barriere zwischen den beiden wäre. Dies schmerzt den Uzumaki gerade ungemein. >Verdammt! Es war also doch ein Fehler. Ich habe ihn verloren!<, geht es dem Menschen durch den Kopf, wobei sich erneut eine Träne ihren Weg aus dessen Augen bahnt und er mit trauriger Stimme flüster, „Bitte verzeih mir, Sasu. Eigentlich wollte ich genau das hier verhindern.“ Da er bei seinen Worten den Blick zu Boden abwendet, bemerkt Naruto nicht, dass sich für den Bruchteil einer Sekunde der Ausdruck in den blauen Augen des anderen verändert. Es ist zwar nur ein schwaches Aufblitzen, doch dieses ist genau das, was er eben erhofft hatte, ausmachen zu können und eben deswegen, weil er es nicht wahrnahm, nun so verzweifelt ist: ein kleiner Anflug von Menschlichkeit. Doch dieser verwindet auch schon fast sofort in der Sekunde wieder, in der er aufgetaucht war und schon einen Moment später wird der Blick leer und der Körper des Vampirs fällt reglos zu Boden. Erst durch das Geräusch des Aufpralls erhebt Naruto seinen Blick wieder und ist sehr irritiert, als er sieht, wie sich das rote Chakra des Fuchsgeistes um den Vampirkörper herum ausbreitet. Es sieht dabei jedoch anders aus, als wenn das Chakra bisher zum Vorschein kam. War es sonst wie ein wild wabernder Nebel, so liegt es nun ruhig wie ein dünner Film auf der Haut. An den Stellen, welche von Stoff bedeckt sind, erkennt man die Anwesenheit des Chakras sogar nur an einem ganz schwachen, rötlichen Schimmer, welcher durch diesen hindurch scheint. >Kurama? Versuchst du etwa gerade, Sasu zu retten?<, starrt Naruto den anderen nun einfach nur perplex an, wobei jedoch auch seine Hoffnung, seine große Liebe nun doch nicht endgültig verloren zu haben, wieder in ihm aufkeimt. In dem Moment, in welchem Sasukes Augen die rote Flüssigkeit sahen, verlor er jegliche Kontrolle über den Vampirkörper. Die Flut der Instinkte riss ihn im Bruchteil einer Sekunde mit sich. Als dann auch noch der metallische Geschmack sich in seinem Mund ausbreitete, trieb ihn eine weitere Welle noch weiter hinaus, sodass er mit Ausnahme der Gier nach Blut und dem sie immer weiter verstärkenden Geschmack des roten Lebenssaftes nichts mehr wahrnehmen konnte. Als letzterer dann endlich verschwand, war der Uchiha wie in einem schwarzen Nichts gefangen, nur umgeben von dem noch immer nicht gestillten Verlangen nach noch mehr Blut. >Verflucht! Das ist ja noch schlimmer als bisher. Diese Gier nach Blut ist ja nicht zu aushalten und alles andere ist weg. Ich bekomme nichts mehr mit, was dieser Körper macht. Wie geht es Naru? Ist er noch in Sicherheit, oder ist er ins Zimmer gekommen, weil er sich Sorgen um mich macht? Und was ist mit Kurama? Nicht einmal ihn kann ich wahrnehmen. Das bedeutet wohl, dass ich gerade dabei bin, mein Selbst zu verlieren. Ich habe keine Ahnung, wie ich dieser Dunkelheit entfliehen kann... Aber ich will das nicht. Ich will nicht in diesem Nichts verschwinden und Naru damit noch mehr Probleme bereiten!<, klammerte sich Sasuke mit seinen Gedanken unwissend an die Realität, wodurch er auf einmal die Worte seines besten Freundes leise vernehmen konnte und ihn ein schwacher, salziger Geruch erreichte, >Naru! Macht er sich etwa gerade Vorwürfe?< Als wäre von diesen Worten ein unsichtbarer Sog ausgegangen, wurde Sasuke dadurch wieder aus dem Nichts herausgerissen und konnte für einen kurzen Augenblick den Menschen mit gesenktem Blick vor der Barriere ausmachen, als auch schon erneut die Instinkte nach ihm greifen wollten. Doch dieses mal war da auch noch etwas anderes, was ihn noch etwas schneller zu fassen schien und ihn im letzten Moment vor der nächsten Welle wegzog und in Sicherheit brachte. Irritiert blickt sich Sasuke um, als der Einfluss der Instinkte auf einmal verschwunden ist. Das alles war gerade etwas zu viel für ihn, weswegen er einen Moment braucht, um zu verstehen, dass er sich nun wieder bei dem Fuchsgeist im Seelenraum befindet, zu welchem er nun noch immer verwirrt aufblickt. Er ahnt zwar, dass dieser ihn wohl gerade davor bewahrt hat, sein Selbst zu verlieren, doch die ganze Situation kann er momentan noch nicht durchblicken. „Vielen Dank für die Rettung! Das heißt wohl, dass wir uns jetzt so lange miteinander arrangieren müssen, bis die anderen eine Lösung gefunden haben“, meint er nachdenklich zu dem Vierbeiner, wobei er unbedacht in Gedanken hinzufügt, 'Ich hoffe nur, dass sich Naru nicht zu viele Sorgen macht, oder sich die Schuld dafür gibt.' „Kannst du knicken. Ich schmeiß dich nachher gleich wieder raus. Dann kannst du den Kleinen selbst beruhigen“, entgegnet Kurama, woraufhin ihn der andere nun noch verwirrter ansieht. „Wie meinst du das? So stark, wie die Instinkte momentan sind, kann ich denen doch keine zehn Sekunden widerstehen, ohne dass sie mich wieder in diese Dunkelheit reißen. Dann hättest du mich gar nicht erst hierher holen müssen“, fragt dieser nach. „Die Instinkte dürften sich in wenigen Minuten wieder beruhigen. Während des Bluttrinkens sind sie am stärksten. Deswegen hatte ich dich auch leider aus den Augen verloren, da selbst ich nicht erwartet hätte, dass der Kleine dieses Risiko eingehen würde. Doch da du gerade ausreichend Blut zu dir genommen hast, dürfte sich der Blutdurst bald legen und dann müsstest du es wieder einige Zeit aushalten können, ohne gleich durchzudrehen. Ist auch in Hinsicht auf den Chakraverbrauch dieses Körpers hier besser“, erklärt Kurama ihm. „Einige Zeit?“, hakt der Uchiha nach. „Da ich nach dir gesucht habe, hatte ich nicht mitbekommen, wie viel Blut du zu dir genommen hast. Mit Sicherheit kann ich nur sagen, dass es wohl mindestens einen Tag ausreichen wird. Doch vielleicht hat der Kleine auch so weit gedacht, dass er dir ausreichend Blut für die nächsten drei Tage mitgebracht hat. Dann könntest du vielleicht doch bis Freitag durchhalten, ohne dass ich dich hier länger als nervigen Gast beherbergen muss. Also frage ihn nachher einfach selbst und lass mich jetzt in Ruhe. Wenn die Instinkte wieder ruhig sind, schick ich dich zurück“, entgegnet der andere. Es vergehen gut zehn Minuten, in denen Naruto nichts anderes macht, als abwartend und hoffend zu dem noch immer auf dem Boden liegenden Vampir zu blicken. Das einzige, was er derweil gemacht hatte, war sich zu setzen, als er bemerkte, dass dies wohl etwas länger dauern würde. Doch selbst dabei hatte er den Blick nicht eine Sekunde von seinem Freund abgewandt. >Langsam frage ich mich wirklich, ob das Warten überhaupt einen Sinn hat. Wenn der Blutdurst zu stark geworden sein sollte, ist es gut möglich, dass die Instinkte jetzt wegen des Blutes zu stark bleiben, als dass Sasu sie beherrschen könnte. Selbst wenn Kurama seine Seele irgendwie vor diesen schützen können sollte, kann es durchaus sein, dass es momentan kein Zurück gibt. Aber falls Sasu doch wieder zu sich kommt, wird er sicher wissen wollen, warum ich das getan habe. Da kann ich doch jetzt nicht einfach weggehen... Egal, was ich mache, es könnte beides ein Fehler sein. Am besten warte ich einfach noch eine Weile. Wenn sich die Instinkte wieder beruhigen sollten, dann müsste das ja innerhalb der nächsten Minuten passieren. Wenn Sasu also nach einer halben Stunde noch nicht wieder wach sein sollte, gehe ich erst mal runter und schaue später noch einmal nach ihm. Ich hätte nämlich nicht gedacht, dass der Flur hier oben so kalt ist. Eine Erkältung kann ich allerdings jetzt nicht auch noch gebrauchen<, denkt Naruto sich. Zu seinem Glück muss er gar nicht ganz so lange mehr ausharren. Nach weiteren zwei Minuten bemerkt er, dass der rote Chakrafilm um den anderen herum sich langsam zurückzieht und noch bevor dies ganz beendet ist, setzt sich der andere auch schon langsam auf. Unwillkürlich hält der Mensch dabei den Atem an und versucht sofort, den Blick des anderen mit seinem einzufangen. Während Sasuke sich aufsetzt, hat dieser den Blick vorerst noch gen Boden gerichtet. Irgendetwas erscheint ihm gerade anders zu sein als bisher. Nachdem Kurama hin nur mit dem kurzen Kommentar, es sei für ihn an der Zeit zu verschwinden, einfach im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Seelenraum geschmissen hat, rechnete Sasuke bereits damit, dass er sich nun wieder gegen die Instinkte behaupten müsse. Doch dem war nicht so. Es war für ihn ganz einfach, die Kontrolle über den Vampirkörper wieder zu erlangen. Auch jetzt, wo er wieder in der Realität angekommen ist, hat er keinerlei Probleme mit den Instinkten. Er kann zwar irgendwie wahrnehmen, dass sie da sind, aber anders als bisher, scheinen sie ihn nicht beeinflussen zu wollen. Einzig ein schwaches Gefühl, dass er beobachtet würde und sich deswegen zur Tür wenden solle, macht sich bemerkbar. Doch dieses ist so geringfügig, dass er diesem nicht sofort nachgeben muss. 'Seltsam, das ist irgendwie vollkommen anders als bisher', stutzt er. 'Kein Wunder. Du bist im Moment satt und es droht dir keine Gefahr. Die Instinkte haben keinen Grund, penetrant zu sein. Allerdings solltest du ihnen doch mal nachkommen. Denn obwohl der Geruch des Kleinen ganz nah zu sein scheint, kann ich keinen Atem hören. Also schau endlich nach, was mit dem ist. Das kommt mir nämlich nicht ganz normal vor', schafft es Kurama, die Situation bedeutend schneller zu erfassen. „Was?“, entkommt es dem Blondhaarigen ungewollt laut, während er nun den Blick zur Tür wendet, wo er jetzt direkt in die schwarzen Augen des Menschen sieht, welche ihm mit einer Mischung aus Hoffnung und Sorgen entgegensehen, „Naru...“ Als sich nun endlich die Blicke der beiden wieder treffen, ist es, als würde bei Naruto das Denken für einen Moment aussetzen. Wie er endlich wieder seine große Liebe in den blauen Seelenspiegeln erkennen kann, springt er ohne über mögliche Konsequenzen nachzudenken auf, eilt durch die Barriere auf den anderen zu und fällt diesem um den Hals. Sasuke gelingt es gerade so noch, sich mit beiden Händen hinter sich abzustützen, bevor er mit dem Menschen zusammen umkippen und auf dem Boden liegend landen würde. „Sasu, ich bin so erleichtert!“, entkommt es Narutos Lippen, während er sein Gesicht an der Schulter des anderen vergräbt und seine Arme fest um dessen Nacken schlingt. Obwohl der Mensch gerade nicht auf seine Lautstärke geachtet hat und diese dem Vampir bisher ziemlich in den Ohren gedröhnt hätte, stört dieser sich dieses mal nicht im geringsten daran. Seine Verwirrung über die Aktion seines besten Freundes ist einfach so groß, dass ihm dies nicht einmal bewusst aufgefallen ist und er den unangenehmen Geräuschpegel daher einfach ausgeblendet hat. „Naru, was...?“, will dieser gerade erfragen, was der andere habe, als ihm ein salziger Geruch in die Nase steigt und er zum einen bemerkt, wie der andere zu zittern beginnt und sich zum anderen auf einmal etwas Feuchtes an seiner Schulter bildet, an welche sich dieser drückt. „Alles gut! Ich bin in Ordnung. Du hast richtig gehandelt“, meint er ruhig zu diesem, während er sich ein wenig nach vorn lehnt und anschließend vorsichtig seine Arme um den anderen legt. „Wirklich?“, nuschelt der Schwarzhaarige etwas unsicher, wobei er nicht im geringsten daran denkt, sich im Moment auch nur einen Millimeter von Sasuke zu lösen. „Ja“, entgegnet dieser mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, wie er bemerkt, dass zumindest das Zittern und das Fließen der Tränen nun aufhören und er nur noch den beruhigenden Geruch, die angenehme Wärme und den gleichmäßigen Puls und Atem des Menschen bei sich wahrnimmt. Mehrere Minuten verharren die beiden so, bis sich Naruto wieder so weit beruhigt hat, dass bei ihm die Logik wieder einsetzt und er sich bewusst wird, wie leichtsinnig er eben gehandelt hat. Nicht nur, dass er einfach in die Barriere gestürmt ist, ohne sich wirklich zu vergewissern, das sich der andere wieder richtig unter Kontrolle hat. Auch so wie er sich gerade an diesen klammer, ist eigentlich völlig lebensmüde. Schließlich bräuchte der andere gerade nur den Kopf leicht drehen und könnte ihm dann einfach in den Hals beißen. Vor allem da Sasuke in dieser Lage gerade das Rauschen seines Blutes wohl überdeutlich hören dürfte. Wie sich Naruto der Situation klar wird, verspannt er sich am ganzen Körper. Dies entgeht Sasuke nicht, sodass er den anderen, als dieser sich daraufhin wieder von ihm löst, einfach gewähren lässt, seine Arme von dessen Rücken nimmt und sich selbst wieder etwas zurücklehnt, wobei er seinen Freund mit einem fragenden Blick betrachtet. „Naru, alles in Ordnung?“, fragt der Uchiha nach, als sich die Blicke der beiden nun wieder treffen und er feststellt, dass in dem seines Freundes Nervosität und Unsicherheit steckt. Doch diese verschwinden nach ein paar Sekunden auch schon wieder und werden von Erleichterung abgelöst. „Ja, alles gut“, bestätigt dieser, wobei er sich beim Weitersprechen verlegen am Hinterkopf kratzt, „Allerdings könnte ich mich gerade selbst dafür ohrfeigen, dass ich eben genauso leichtsinnig gehandelt habe wie Sakura und Itachi gestern.“ 'Wieso leichtsinnig?', wundert sich der Vampir und hat mal wieder vergessen, dass dies jemand mithören kann, weswegen er für einen Moment etwas überrascht ist, als dieser sich zu Wort meldet. 'Im Augenblick stehst du echt mal wieder total auf dem Schlauch, Bengel!', klingt der Fuchsgeist höhnisch, ehe er mit etwas Schadenfreude in der Stimme weiter spricht, 'Hätte sich der Kleine vor einer halben Stunde so an dich gehangen, hättest du den Inhalt der Flaschen eben nicht mehr benötigt. Das war schon die reinste Einladung von ihm, gebissen zu werden. Selbst gestern hättest du wohl eher dem Blutrauschen als dem Atemgeräusch des Kleinen deine Aufmerksamkeit geschenkt. Dass du so gelassen bleiben konntest, liegt nur daran, dass du gerade richtig satt bist.' 'Ach, so ist das. Wie du das jetzt sagst, begreife ich es auch. Danke also für die Erklärung, auch wenn ich dir sehr verbunden wäre, wenn du dabei sachlich bleiben könntest.' 'Wieso sollte ich? Ist doch deine eigene Schuld, wenn du dein Hirn nicht einschaltest', merkt man Kurama richtig an, dass es ihm einen irrsinnigen Spaß macht, den anderen aufzuziehen. 'Irgendwie hast du ganz schöne Stimmungsschwankungen. Im einen Moment hilfsbereit und im nächsten besserwisserisch und nervig. Also ich werde wirklich nicht schlau aus dir. Trotzdem wäre ich ohne deine Unterstützung im Moment wohl total aufgeschmissen, also muss ich da wohl durch', entgegnet Sasuke und will sich dann wieder auf Naruto konzentrieren, als er noch einen letzten Kommentar von dem Neunschwänzigen hört. 'Wirklich scharf auf deine Gesellschaft bin ich schließlich nicht. Also wieso sollte ich auf Zwang höflich sein. Ich bringe die Dinge lieber direkt auf den Punkt und wenn du Bengel eben dein Hirn nur auf Sparflamme laufen lässt und die einfachsten Zusammenhänge nichts raffst, ist das doch nicht mein Problem', kommt es von diesem hämisch. 'Dazu sage ich jetzt mal nichts', will sich Sasuke darauf nicht einlassen. >Ich kann den Bengel ja nicht die ganze Zeit mit Samthandschuhen anfassen, sonst bildet der sich bald genauso was ein, wie der Kleine. Ich bin schließlich kein Schmusetier!<, grummelt Kurama noch für Sasuke ungehört, ehe er sich etwas zurückzieht, die beiden jungen Männer aber noch immer soweit im Augen behält, dass er notfalls eingreifen könnte, auch wenn er im Moment nicht davon ausgeht, dass dies nötig sein wird. „Was war los, Sasu? Du wirktest gerade irgendwie abgelenkt. Machen die Instinkte jetzt schon wieder Probleme?“, fragt Naruto nach, als sich der andere wieder auf ihn konzentriert. „Nein, die sind im Augenblick sogar völlig friedlich“, dementiert der Gefragte. „War dann etwa Kurama der Grund?“, fragt der Mensch weiter. „Äh... ja. Ich begriff anfangs nicht, warum du meintest, du hättest leichtsinnig gehandelt. Da konnte er es sich nicht nehmen lassen, mich diesbezüglich zu belehren“, kommt als Antwort. „Seine Art von Belehrungen kenne ich zur Genüge. Aber im Augenblick bin ich ehrlich gesagt sogar sehr froh, dass du nur deswegen so abwesend wirktest. Wenn jetzt bereits der Blutdurst wieder Probleme bereitet hätte, würde ich Schwarz sehen, dass du die nächsten Tage durchhältst“, meint Naruto, wobei sich ein erleichtertes Lächeln auf seine Lippen legt. „Nein, was das angeht ist alles gut. Die Schmerzen und das Brennen sind weg und auch sonst bin ich momentan im Kopf völlig klar. Um ehrlich zu sein, war ich anfangs, als ich wieder zu mir kam, sogar überrascht, weil ich mich jetzt schon direkt darauf konzentrieren muss, um die Instinkte überhaupt wahrzunehmen“, erklärt Sasuke. „Dann hat sich das Risiko zumindest gelohnt“, entgegnet Naruto, wobei er dem anderen nun direkt in die Augen sieht und nach Anzeichen der Instinkte sucht, welche er jedoch nicht finden kann, >Er scheint wirklich ganz er selbst zu sein. Keine Anzeichen von Blutdurst oder Energiemangel. Mit etwas Glück schaffen wir es bis Freitag. Bleibt nur zu hoffen, dass wir das Problem mit den vertauschten Körpern bis dahin wirklich lösen können.< „Du meinst, dass du mir die hier zugeworfen hast?“, meint der Uchiha, wobei er nach einer der leeren Flaschen greift, welche noch in seiner Nähe liegen und sich diese betrachtet, an deren Boden noch kleine rote Flecken zu sehen sind, >Seltsam! Vorhin bin ich nur beim Anblick des Blutes sofort durchgedreht und jetzt stört mich nicht einmal der schwache Geruch, der noch davon ausgeht. Es macht wirklich einen riesigen Unterschied, ob dieser Körper Blutdurst verspürt oder nicht.< „Ja. Ich war mir nicht sicher, ob du dich gegen die Instinkte in dem Moment behaupten kannst. Aber so geschwächt, wie du vorhin warst, hättest du vermutlich nicht mal den heutigen Tag überstanden. Das war der einzige Weg, sich etwas Zeit zu kaufen“, antwortet sein Freund ihm und ist selbst überrascht, wie ruhig der andere gerade beim Anblick der Flaschen ist, >Selbst darauf reagiert er nicht. Das sehe ich jetzt mal als gutes Zeichen dafür, dass er ausreichend Energie für die nächsten Tage hat. Wäre schön, wenn wir uns zumindest darum nicht mehr sorgen müssten.< „Zeit kaufen ist ein gutes Stichwort. Was glaubst du, wie lange das helfen wird, bevor der Blutdurst wiederkommt“, erkundigt sich dieser, wobei er die Flasche wieder weglegt und den Menschen wieder direkt ansieht. „Ich würde mit der Menge wohl bis Montag durchhalten können. Also zumindest dann, wenn ich mich bis dahin schonen könnte, was wohl nicht das Problem sein wird. Allerdings kann man sich da nicht sicher sein, da du in den letzten Stunden schließlich auch mehr Energie verbraucht hattest, als ich es erwartet hätte. Jedoch schätze ich, dass dies aktuell wohl nicht ganz so starke Unterschiede machen dürfte wie bisher. Wenn also nichts unerwartetes passiert, stehen die Chancen gut, dass sich der Blutdurst bis Freitag nicht oder zumindest nur schwach melden dürfte“, schätzt Naruto ab. „Wie kommst du darauf, dass der Unterschied aktuelle nicht so stark sein dürfte?“, hakt der Blondschopf nach. „Du steckst gerade in meinem Körper. Woran könnte es also liegen, dass du in den letzten Stunden mehr Energie verbraucht hast, als ich es in dieser Zeit hätte?“, beginnt Naruto mit einer Gegenfrage. „Naja, wenn ich so überlege, könnte es daran liegen, dass ich mehrfach fast oder gar völlig die Kontrolle verloren hatte“, überlegt Sasuke. „Hattest du das auch während der Nacht, als ich geschlafen hatte?“, hakt sein Freund nach. „Äh... nein, hatte ich nicht. Ich konnte die Instinkte sogar recht gut ausblenden, zumindest bis dann irgendwann der Schmerz zu stark wurde“, gibt der Vampir ehrlich zu. „Dennoch hattest du während der Nacht mindestens ebenso viel Energie verbraucht, wie in der Zeit, bevor wir uns schlafen gelegt hatte, wenn nicht sogar noch mehr“, stellt der andere nüchtern fest. „Aber wenn das stimmt, woran liegt dann der Unterschied?“, ist Sasuke nun verwirrt. „Es stimmt schon, dass dich die Kontrollverluste auf einen Schlag eine Menge Energie gekostet haben. Doch dann hättest du zumindest bis heute Nachmittag durchhalten müssen, ehe dich der Schmerz vom Blutdurst so heftig erfasst hätte. Diese Überlegung ließ mich schon seit dem Moment, in dem ich nach dem Aufwachen deinen Blick gesehen hatte, nicht mehr los. Deswegen hatte ich überlegt, wie es bei mir kurz nach meiner Verwandlung war. Anfangs verstand ich es auch nicht, doch als ich dann Kuramas Chakra sah, bin ich – so glaube ich zumindest – darauf gekommen. Ich hatte mir kurzzeitig Sorgen gemacht, dass der zusätzliche Chakraverbrauch, der mit der Nutzung des Fuchschakras einher geht, den Blutdurst noch weiter verstärken könnte. Doch dann fiel mir ein, dass ich diesen immer erst bewusst bemerkt hatte, nachdem das Fuchschakra sich wieder zurückgezogen hatte. Obwohl er Chakraverlust kontinuierlich passiert, bemerkt man es erst, wenn aufgrund anderer Bedingungen – also das Stoppen des Fuchschakras – das Bewusstsein es richtig registriert. Das ist mit dem Energieverbrauch ähnlich. Selbst wenn der Blutdurst nur schwach ist, drängen einen die Instinkte trotzdem konsequent dazu, diesen zu besänftigen. Auch wenn er noch so schwach ist, dass man ihn eigentlich ignorieren kann, kämpft man bereits da unbewusst dagegen an. Doch bereits da verbraucht man eben Energie, um die Instinkte zurückzuhalten, auch wenn man sich dessen nicht wirklich bewusst ist. Der Unterschied dabei ist nur, dass ich mit den Jahren gelernt habe, die Instinkte effektiver zurückzuhalten und daher in dieser Zeit weniger Energie verbrauche, als es bei dir momentan der Fall ist. Das ist wohl außer der körperlichen Veränderung noch ein weiterer Grund, weswegen Neugeborene mehr Blut benötigen als erfahrenere Vampire... Wie dem auch sei. Wenn meine Überlegung stimmt, bedeutet das, dass du deswegen so schnell die Energie, welche noch vorhanden war, verbraucht hattest, weil du unbewusst ständig eine gewisse Menge davon nutzen musstest, um dich gegen den Blutdurst zu wehren. Doch da dieser nun vorerst gestillt sein dürfte und auch sonst wohl keine Gefahr drohen dürfte, wegen der die Instinkte zu einem Problem werden könnten und du diese daher unterdrücken müsstest, sollte sich die Zeit, bis der Körper wieder Blut benötigt, nun weniger stark von dem unterscheiden, wie es sonst bei mir ist. Selbst wenn du etwas mehr Energie benötigen solltest, als ich es sonst tue, solange es nicht doppelt so viel ist, müsstest du so bis Freitag durchhalten können“, erklärt Naruto. Einen kurzen Moment sieht Sasuke den anderen nachdenklich an, ehe er erst kurz erschrocken und dann ein wenig genervt scheint. „Kurama schon wieder?“, fragt der Uzumaki nach, da er diesmal ahnt, was die Ursache dafür ist. „Ja“, antwortet Sasuke nach einem kurzen Moment, „Scheinbar passt deine Vermutung. Er meinte nämlich gerade – ich zitiere: 'Da hat der Kleine ja tatsächlich mal sein Hirn eingeschaltet. Dafür, dass er sonst selbst nicht checkt, was mit ihm los ist, ist es echt erstaunlich, dass der das so schnell gerafft hat!' Zumindest habe ich das zwischen seinem Lachanfall verstanden. Wobei ich finde, dass er sich zumindest hier besser nicht ganz so aufspielen sollte. Schließlich konnte er sich vorhin selbst noch nicht mal erklären, warum die Energie bei mir so schnell abnimmt im Vergleich zu dir.“ „Ach, lass ihn doch einfach. Am meisten kannst du ihn ärgern, indem du bei solchen Aktionen einfach ruhig und sachlich bleibst. Wenn du ihm keine Angriffsfläche gibst, kann er erzählen, was er will. Irgendwann vergeht ihm dann die Lust auf dumme Kommentare und man kann sich vernünftig mit ihm unterhalten“, muss Naruto ein wenig über die Reaktion des Fuchsgeistes schmunzeln, „Allerdings beruhigt es mich auch sehr, dass Kurama meine Vermutung bestätigt. Wenn wir mal beide der selben Meinung sind, stimmt diese meistens auch.“ „Das heißt also für mich, wenn ich hier die nächsten Tage brav rumliege und nichts tue, stehen die Chancen nicht schlecht, dass ich das überstehen kann, ohne mich selbst zu verlieren. Zumindest, wenn ich nicht vorher vor Langeweile nen Anfall bekomme und dadurch unnötig Energie verbrauche. Denn ob das mit dem Bluttrinken noch einmal gut geht, könnte wohl niemand mit Sicherheit einschätzen, so knapp wie das eben war“, spricht Sasuke eher zu sich selbst als zu seinem Kumpel, welchen er erst danach bewusst fragt, „Wäre es zumindest möglich, dass du mir hier oben Gesellschaft leistest, solange kein Kontrollverlust droht, Naru?“ Doch dieser hört in dem Moment schon gar nicht mehr hin, sondern ist in Gedanken versunken. Gerade als Sasuke ihn noch einmal ansprechen will, steht Naruto auf einmal mit einem breiten Grinsen auf den Lippen auf und verlässt mit den Worten „Bin gleich zurück!“ das Zimmer. 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