Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 246: Wahrnehmungsunterschiede ------------------------------------- Ein kurzer Blick auf den Uchiha genügt Naruto, um zu verstehen, was gerade in dessen Kopf vorgeht. Der erschrockene Ausdruck in dessen Augen ist auch nicht zu übersehen, ebenso wie das schnelle Erstarken der Instinkte. „Sasu?“, spricht er ihn an, doch das zeigt keinerlei Wirkung. >Ich muss ihn schleunigst wieder beruhigen, sonst kann das schlimm enden!<, geht es ihm schnell durch den Kopf, wobei er dem anderen eine Hand auf die Schulter legen will. Doch dies soll ihm nicht gelingen. Obwohl Sasuke aufgrund seines Schocks nicht mitbekommt, was der andere vorhat, reagiert der Körper des Vampirs wie von selbst. Kurz bevor die Hand des Menschen seine Schulter erreicht, schlägt er diese weg, springt vom Bett auf und weicht zurück. Dabei wendet er seinen Blick von seinem Freund ab und starrt mit leerem Ausdruck in den Augen in Richtung Boden, während er die Hände schützend vor seinen Oberkörper hebt. Naruto will sofort zu ihm gehen. Aber so, wie er sich nun ebenfalls erhebt und auf diesen zugehen will, weicht der Blonde gleichermaßen zurück. >Hat er jetzt auf einmal Angst vor mir?<, wundert sich der Uzumaki und wartet einen Moment ab, >Ich habe weder vor, ihm etwas anzutun, noch stelle ich wirklich eine Gefahr für ihn dar. Also wieso sollte er sich vor mir fürchten und fliehen? Anstatt das Weite zu suchen, was ihm aufgrund der Barriere hier nicht gelingen kann, könnte er mich spielend ausschalten... Moment mal! Als er meine Hand wegschlug, spürte ich keinen Schmerz. Das bedeutet, dass er sich intuitiv zurückgehalten haben muss. Ach so, jetzt verstehe ich! Er hat nicht Angst vor mir, sondern davor, mich erneut ungewollt zu verletzen. Deswegen geht er auch auf Abstand und weicht vor mir zurück. Und das, obwohl er gerade nicht klar denken kann... Das ist echt eine beschissene Situation. Sobald ich versuche, etwas zu unternehmen, wird er nur versuchen, sich noch mehr zurück zu zeihen. Doch wenn ich nichts mache, dreht er aufgrund seiner Vorwürfe wahrscheinlich durch. Das Resultat wäre in beiden Fällen das gleiche, nämlich dass er entweder komplett die Kontrolle verliert, was ihn vermutlich so erschöpft, dass sein Blutdurst so schlimm wird, dass er diesen dann gar nicht mehr in den Griff bekommt, oder dass er sich direkt selbst verliert. Das darf ich auf keinen Fall zulassen! Doch dazu muss ich ihn irgendwie dazu zwingen, mir zuzuhören. Was sich als sehr schwierig erweisen dürfte, wenn wir hier im Zimmer anfangen, Fange zu spielen. Sollte er mich dabei dann versehentlich noch einmal verletzen, würde alles sogar noch schwieriger werden. Aber wie soll ich ihn ruhig stellen? … Ich glaube, ich habe nur eine Möglichkeit, auch wenn es mir lieber wäre, das nicht zu tun. Jetzt verstehe ich langsam, warum Sasu immer so gezögert hat, mich außer Gefecht zu setzen, wenn ich dabei war, die Kontrolle zu verlieren. Auch wenn ich weiß, dass dies die beste Lösung ist und er im Nachhinein sicher nicht böse deswegen sein wird, fühlt es sich dennoch so an, als würde ich ihn dadurch irgendwie hintergehen. Doch es geht einfach gerade nicht anders!< Nachdem Naruto mit Nachdenken fertig ist, holt er aus seiner Tasche das Siegel, mit dessen Hilfe Vampire bewegungsunfähig gemacht werden können. Zum Glück hat Sasuke dieses inzwischen immer bei sich, sodass es nun griffbereit ist. Jedoch ist ihm klar, dass es nicht so einfach wird, dem Vampir das Siegel anzuheften, da dieser nicht einfach zulassen wird, dass Naruto ihm nahe genug kommt, um ihn berühren zu können. Deswegen muss der ihn zuvor irgendwie ablenken. Doch leider hat er nicht gerade viele Möglichkeiten dazu. Er will nichts tun, was dem anderen ernsthaft schaden könnte. Zu irgendwelchen athletischen Tricks kann er nicht greifen, da er sich dabei sicherlich eher selbst verletzen würde, als den Blonden zu erwischen. Und zu allem Überfluss sollte er dabei auch noch nach Möglichkeit nicht zu laut sein, damit sich die anderen unten nicht sorgen oder gar wieder nach oben gestürmt kommen. >Mir fällt gerade echt nichts besseres ein. Wäre zwar ein Wunder, wenn das wirklich so klappt, aber das ist das einzige, was ich auf die Schnelle versuchen kann<, zweifelt er zwar selbst an der einzig machbaren Idee, die ihm in den Sinn kommt, doch probiert sie dennoch aus. Schnell schnappt er sich das auf dem Bett liegende Kopfkissen und wirft dieses auf den Uchiha. Er hofft, dessen Aufmerksamkeit dadurch für eine Sekunde von sich selbst abzulenken, sodass er nahe genug an ihn heran kommen kann, um das Siegel anzubringen. Deswegen eilt er auch sofort, als er das Kissen geworfen hat, diesem nach. Aber leider soll dieser Plan wirklich nicht so funktionieren. Sasuke würdigt das Wurfgeschoss keines Blickes, schafft es aber dennoch, es mit einem intuitiven Schlag zu Boden zu schleudern, während er gleichzeitig weiter vor dem Menschen zurückweicht. Dies alles geschieht ohne bewusstes Zutun des Uchiha, da dieser noch immer unter Schock steht und nur beiläufig überhaupt registriert, was passiert. Der Vampirkörper handelt einfach nur nach dessen Instinkten, welche glücklicherweise Sasukes Gefühle, welche zu seiner Schockstarre geführt haben, reflektieren– nämlich dem anderen nicht Schaden zu wollen. Denn zum Denken ist er zur Zeit nicht fähig. >Mist! Und was nun?<, ist Naruto zu langsam, um den ausweichenden Vampir zu erreichen. Ihm ist klar, dass er diesen – wenn der das gerade doch noch recht überraschende Vorgehen des Menschen so leicht abwenden konnte – nun nicht mehr erwischen wird. Doch es muss für ihn doch irgendeine Möglichkeit geben, seinem besten Freund helfen zu können. Zu Narutos Unglück stolpert er dann auch noch über das zu Boden gegangene Kissen, wobei er mal wieder daran erinnert wird, dass auch er mit seinem temporären Körper so einige Schwierigkeiten hat. Denn beim Versuch, sein Gleichgewicht wiederzufinden, fällt er mal wieder über seine eigenen Beine und droht so zu stürzen, dass er sich am Fensterbrett den Kopf anschlagen könnte. Auch wenn seine dicken Vorhänge vor diesem zugezogen sind, dürfte dies dennoch zumindest eine dicke Beule hinterlassen, wenn nicht gar schlimmeres. Doch eben jenes Unglück, soll sich für ihn dann doch als Glück erweisen. Denn bevor er sich verletzen kann, wird er auf einmal am Arm gepackt und in die entgegengesetzte Richtung gezogen, denn Sasuke war schnell zu ihm geeilt, um seinen Sturz zu verhindern. Diese Gelegenheit lässt sich der Schwarzhaarige nicht entgehen. Schnell packt er mit der einen Hand den ihn haltenden Arm, damit der andere nicht sofort wieder verschwindet, und befestigt nur den Bruchteil einer Sekunde später mit der anderen Hand das Siegel an diesem. Das dies zur Folge hat, dass Naruto nun gegen den anderen stolpert, dieser das nicht abfangen kann und dadurch nun beide zusammen zu Boden fallen, ist dem Uzumaki in dem Augenblick reichlich egal. Zumal auch er auf dem anderen landet und dadurch schmerzfrei ausgeht. Erst als er sich kurz darauf wieder aufrichtet, wird ihm bewusst, dass der Aufprall für den anderen jedoch ziemlich hart gewesen sein muss, und sieht deswegen besorgt zu diesem. Allerdings war das in der Situation sogar vorteilhaft, denn der Schmerz hat Sasuke wieder in die Realität zurück geholt, was sein Freund an dem nun wieder aufklärenden Blick in dessen Augen erkennen kann. Sasuke stand die ganze Zeit durch den Schock neben sich. Selbst als er seinem Freund zur Hilfe kam, geschah dies unbewusst. Denn den anderen zu schützen war den Instinkten in dem Augenblick einfach deutlich wichtiger, als diesem auszuweichen oder sich vor dem Siegel – welches diesen keinesfalls entgangen war – zu schützen. Erst der stechende Schmerz beim Sturz, bei welchem der Uchiha genau auf dem Hinterkopf geknallt ist, rüttelte diesen wieder wach. >Autsch... was ist denn jetzt los? … Moment, wieso... kann ich mich nicht bewegen?<, realisiert er nun wieder seine Lage. Doch ehe aufgrund der körperlichen Unbeweglichkeit Unruhe oder gar Panik in ihm aufkommen kann, bemerkt er seinen besten Freund, welcher ihn eindringlich ansieht. Irgendwie kann er selbst nicht ganz verstehen, wieso ihn dies so sehr beruhigt, denn immerhin sieht er sich ja dabei eigentlich selbst in die Augen. Doch auf irgendeine Weise erkennt er am Blick genau, dass es Naruto ist, welcher ihn da ansieht – und zwar schon die ganze Zeit über. „Ein Glück! Scheinbar hast du dich wieder beruhigt. Ich entferne jetzt das Siegel, dann kannst du dich gleich wieder bewegen. Aber hau nicht sofort wieder ab, verstanden?!“, meint der Mensch zuerst erleichtert, doch wird dann am Ende schon fast ein wenig befehlend. Gleich darauf spürt Sasuke, dass dieser seinen Worten auch sogleich Taten folgen lässt. Es dauert auch keine zehn Sekunden, nachdem das Siegel entfernt ist, dass sich der Uchiha nun wieder bewegen kann, woraufhin er sich vorsichtig aufsetzt. Naruto, welcher derweil wieder von Sasuke heruntergegangen ist und sich neben ihn auf den Boden gekniet hat, beobachtet seinen Freund bei jeder Bewegung genauestens. Falls dieser wieder versuchen sollte, sich von ihm zurückzuziehen, oder es Anzeichen geben sollte, dass er erneut die Kontrolle verlieren könnte, müsste er augenblicklich reagieren, denn noch einmal wird er wahrscheinlich nicht so viel Glück haben, ihn erneut zu fassen zu bekommen. Aber das einzig auffällige in diesem Moment ist nur, dass sich der Uchiha beim Aufsetzen den Hinterkopf hält. „Geht`s?“, fragt Naruto nach und sieht dem anderen dabei direkt in die Augen. „Abgesehen von einem extremen Brummschädel bin ich soweit okay, aber...“, entgegnet Sasuke, wobei sein Blick wieder zu den blauen Flecken an den Armen des anderen wandert. >Fängt der jetzt wirklich gleich wieder an, sich deswegen Sorgen zu machen<, denkt Naruto, welcher den Blick des anderen richtig deutet, genervt und schnippst diesem dann auf einmal gegen die Stirn, „Wehe du fängst jetzt wieder mit zu viel Grübelei an!“ „Autsch! Hey, was soll...“, will sich der Vampir beschweren, als er auf einmal kurz inne hält und dann sein Blick zur Zimmertür wandert. >Scheinbar haben sie unten den Sturz gehört<, begreift der Schwarzhaarige und erhebt sich, als auch schon Shikori und Aysha in das Blickfeld der beiden jungen Männer treten. „Was ist hier passiert?“, fragt die Schwertkämpferin sofort, wie sie die beiden erblickt. Im ersten Moment ist sie beruhigt, als sie den Menschen neben dem Vampir stehen sieht, auch wenn sie sich etwas wundert, wieso die beiden sich mitten im Zimmer befinden. Doch als sie bemerkt, dass Naruto das Siegel in der Hand hält, ist ihr sofort klar, dass etwas vorgefallen sein muss, was die Sicherheit des Menschen hätte gefährden können. „Alles in Ordnung“, will Naruto die Situation sofort beruhigen. „Ach, und wieso hockt das Möchtegerngenie hier auf dem Boden rum? Und soweit ich mich entsinnen kann, lag das Kissen da vorhin noch auf dem Bett. Also wenn ihr hier nicht gerade eine Kissenschlacht veranstaltet habt, scheint doch nicht alles in Ordnung gewesen zu sein“, entgegnet Aysha, während auch sie die Situation genau im Auge behält. „Ich... hatte die Kontrolle ver...“, will Sasuke darauf antworten, doch wird unterbrochen. „Sasu hatte sich deswegen zu viele Sorgen gemacht“, mischt sich der Uzumaki ein und schiebt dabei einen Ärmel seines Oberteils nach oben, wodurch die handförmigen blauen Flecken darunter zum Vorschein kommen, „Deswegen war er ziemlich neben der Spur und wollte unbewusst auf Abstand gehen. Doch er habt keine Sekunde versucht, mir zu schaden.“ „Und was hatte hier eben so gekracht?“, fragt die Violetthaarige nun wieder. „Bin beim Versuch, Sasu zu beruhigen, gestolpert“, erklärt Naruto weiter. „Wenn du dir dabei ne Schürfwunde zugezogen hättest, wärst du jetzt tot!“, kommt es bedrohlich-ernst von Shikori, wobei Sasuke merklich zusammenzuckt. „Was meinst du, weswegen ich das hier griffbereit hab?“, fragt der andere rhetorisch nach, wobei er auf das Siegel in seiner Hand deutet, „Zudem hatte ich ja nicht geplant, hier ne Bruchlandung hinzulegen. Außerdem kannst du mir glauben, dass ich schon aufpasse. Ich will ja schließlich auch nicht, dass Sasu erleben muss, wie es ist, richtig die Kontrolle zu verlieren und deswegen jemandem ernsthaft zu schaden.“ „Riskant war es dennoch, Naru. Daher solltest du jetzt besser gehen“, bringt sich da Sasuke ein, welchem man deutlich anmerken kann, dass ihn nicht nur die Sache von eben ziemlich mitnimmt, >Ich hatte nicht einmal richtig bemerkt, was passiert war. Auch wenn mir seine Nähe scheinbar sehr helfen könnte, bei Verstand zu bleiben, so ist die Gefahr für ihn im Moment einfach zu groß... Oh man, echt nervig, dass sich selbst unsere Rollen hier vertauscht haben. In Zukunft kann ich mich gar nicht mehr beschweren, wenn er sagt, ich solle sicherheitshalber auf Abstand gehen.< „Das sehe ich genauso. Deswegen solltest du jetzt besser mit uns zusammen wieder nach unten kommen. Je schneller wir einen Weg finden, euch wieder in eure eigenen Körper zu verfrachten, desto besser ist es“, bleibt die ältere Sezaki ernst, sodass den beiden Männern klar ist, dass diese diesbezüglich jetzt nicht weiter mit sich reden lassen wird. „Also gut, von mir aus“, meint Naruto dann, doch sieht zuvor noch mal zum Uchiha, welchem noch immer der Kopf schmerzt. „Versuch dich auf etwas anderes zu konzentrieren, dann verschwinden die Schmerzen ganz schnell“, flüstert er seinem besten Freund zu, sodass nur dieser es aufgrund des guten Vampirgehörs wahrnimmt, ehe er zu den beiden Frauen geht und dabei in einer Lautstärke, welche nun auch die beiden Menschen mitbekommen, ergänzt, „Am besten legst du dich wieder ins Bett und ruhst dich noch etwas aus. Wenn wir unten alles besprochen haben, komme ich noch mal hoch und erzähle dir, wie weit wir gekommen sind. Und mach dir nicht zu viele Gedanken wegen dem, was hier vorgefallen ist. Es wurde niemand ernsthaft verletzt und auch die blauen Flecken werden recht schnell wieder verheilen.“ „Was das angeht, Möchtegerngenie!“, kommt es auf einmal von Aysha, welche ein freches Grinsen auf dem Gesicht hat, „Ich kann zwar nicht nachvollziehen, was so in dir vorgeht. Aber dass du dir wegen der blauen Flecken Vorwürfe machst, ist doch einfach nur dämlich. Immerhin hast du dich doch eigentlich nur selbst verletzt. Sobald ihr wieder normal seid – insofern man bei euch überhaupt von normal sprechen kann – musst du dich mit den Folgen rumschlagen.“ Einen kurzen Moment sehen die anderen drei Anwesenden die Blondine verdutzt an. Doch dann hört man auf einmal ein leises Schmunzeln vom Vampir. Wie die anderen dann erkennen, dass Sasukes Blick erleichtert wirkt, fällt auch bei ihnen ein wenig die Anspannung ab. >Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Aysha Sasu wegen dieser Sache beruhigen würde<, ist Naruto der Blondine innerlich sehr dankbar. „Dann macht euch jetzt aber auch endlich runter und findet eine Lösung für dieses Problem. Denn ob ich das hier so bis Freitag durchhalte, ist fraglich“, entgegnet Sasuke, welcher sich dabei nun endlich vom Boden erhebt, das Kissen aufhebt und damit wieder zurück zum Bett geht. „Wir geben unser Bestes“, versichert die Schwertkämpferin noch, ehe sie mit den anderen beiden zusammen wieder nach unten geht. „Ich wundere mich, dass du nicht verhindern konntest, dass Sasuke diese Flecken bemerkt“, wendet sich Shikori an den Uzumaki, während sie langsam die Treppe herunter gehen – es will schließlich niemand, dass der junge Mann aufgrund seiner momentanen Tollpatschigkeit auf dem Weg stürzt. „Ich hatte unterschätzt, wie unterschiedlich die Schmerzwahrnehmung bei Vampiren und Menschen ist“, entgegnet dieser. „Wie meinst du das?“, fragt Aysha nach. „Naja... es ist so. Die Sinne von Vampiren sind ja bedeutend stärker als die von Menschen. Sie nehmen alles deutlich stärker wahr. Dazu gehören aber natürlich auch Schmerzen. Schon ein leichter Stupser ist wie für einen Menschen vermutlich wie ein Schlag mit einem Hammer. Auf Dauer würde man das keinesfalls aushalten. Deswegen können Vampire Schmerzen bis zu einem gewissen Maße einfach ausblenden. Man nimmt sie für den Bruchteil einer Sekunde wahr, doch wenn man sich nicht weiter darauf konzentriert, ist es, als sei nichts gewesen. Da zudem Wunden ja auch sehr schnell verheilen, machen leichtere Verletzungen einem Vampir nichts aus. Da bedarf es schon eines direkten Treffers von einem Schlag von Aysha oder Sakura, damit das mit dem Ausblenden nicht mehr funktioniert. Deswegen wäre eine solche Verletzung wie diese blauen Flecken für mich sonst sofort wieder vergessen und würde keinerlei Probleme machen... Solange ich die Arme nicht zu sehr bewege, habe ich auch so keine Schmerzen, selbst dann nicht, wenn ich mich darauf konzentriere. Doch wenn ich mich falsch bewege oder etwas diese Stellen berührt, durchzieht mich ein starkes Stechen. Damit hatte ich nicht gerechnet, weswegen es mir vorhin nicht gelang, den Schmerz vor Sasu zu verbergen“, erklärt Naruto den beiden Frauen. „Ich hatte mich schon öfter gefragt, wie es zusammen passt, dass Vampire auf der einen Seite empfindlicher als Menschen sind und dennoch deutlich mehr aushalten. Dennoch könnte auch dies Risiken für Sasuke in sich bergen, weshalb es um so wichtiger ist, eine schnelle Lösung für dieses Problem zu finden“, gibt Shikori zu bedenken, als die drei auch schon bei den anderen im Wohnzimmer ankommen. „Und, was ist mit meinem Brü...der...chen...?“, will Itachi sofort zu den Ankommenden eilen, um diese auszufragen, doch bleibt aufgrund eines drohenden Blickes seiner Freundin dann doch sitzen. Sogar die Worte bleiben ihm dadurch beinahe im Halse stecken. „Wie hast du es denn geschafft, den so schnell zu dressieren?“, kommt es dem Uzumaki unbedacht über die Lippen, was bei Shikori und Hinata für ein kurzes Schmunzeln, bei dem anwesenden Uchiha und Sakura jedoch für ein schweres Schlucken sorgt. „Das bleibt mein kleines Geheimnis!“, entgegnet die Gefragte bereit grinsend und mit den Knöcheln knackend. >Bei der Reaktion gerade würde ich ja auf 'handfeste' Argumente tippen. Aber die beiden sehen zumindest körperlich unversehrt aus. Zudem würden dann Shikori und Hinata auch anders reagieren. Doch ich denke mal, es wird für mich besser sein, es einfach mal dabei zu belassen<, hakt Naruto die Frage für sich jetzt einfach mal ab. „Zu deiner und Sakuras Beruhigung, Itachi, kann ich euch sagen, dass mit Sasuke im Moment alles in Ordnung ist. Scheinbar hatte er zwischenzeitlich Probleme mit der Selbstkontrolle, doch das hatte sich bereits wieder gegeben, als Aysha und ich oben angekommen waren. Um ihm nicht noch mehr Schwierigkeiten zu bereiten, sind wir jetzt auch alle recht zügig wieder nach unten gekommen“, erklärt Shikori, da sie weiß, dass sonst mit den beiden Angesprochenen wohl nicht viel anzufangen wäre, wenn sie an dem eigentlichen Problem weiterarbeiten wollen, „So, doch jetzt sollten wir wieder überlegen, ob es einen Weg gibt, dieses ganze Chaos hier schneller wieder zu bereinigen, als bis Freitag auf Inos Rückkehr zu warten und zu hoffen, dass sie die beiden wieder in ihre jeweils richtigen Körper bekommt. Wofür es nebenbei keinerlei Garantie gibt!“ Einen kurzen Moment noch sieht Sasuke zur Tür und lauscht den sich entfernenden Schritten. Danach legt er sich rücklings wieder aufs Bett, blickt an die Decke und versucht seinen dröhnenden Schädel zu ignorieren, so wie es Naruto ihm geraten hatte. Doch leider erweist sich dies als schwieriger als erwartet. Je mehr er versucht, auf etwas anderes zu achten, desto stärker wird ihm der Schmerz bewusst, welcher dadurch scheinbar sogar immer stärker wird. >Verdammt, tut das weh! Erst der Sturz auf den Hinterkopf, und dann musste Naru mir auch noch eine verpassen. Obwohl es nur ein Schnippen war, hat das ganz schön gesessen. Ich dreht hier noch gleich durch<, regt er sich innerlich auf. 'Wenn du damit schon nicht klar kommst, solltest du es dir besser doch noch einmal überlegen und den Kleinen doch nicht bitten, dich zu verwandeln. Denn im Gegensatz zu dem, was dieser sonst so aushalten muss, ist das hier nichts. Allerdings wundert es mich, dass es dir so große Probleme bereitet, dies auszublenden. Immerhin hast du das vorhin doch schon einmal mit den Schmerzen im Magen von dem Kampf gemacht', konnte Kurama die Gedanken des Uchiha deutlich mithören. 'Schmerzen im Magen?', überlegt Sasuke, als ihn die Situation nach dem Aufwachen wieder einfällt und er begreift, 'Stimmt ja! Doch da war der Schmerz nur ein kurzer Moment und auch bei Weitem nicht so stark.' 'Physisch betrachtet war das hundert mal heftiger als dieser kleine Kopfschmerz. Du hast dem nur weniger Aufmerksamkeit geschenkt als dem jetzt, weswegen es dir anders erscheint. Bei Vampiren wird die aktive Wahrnehmung sehr stark von der bewussten Auffassung bestimmt', erklärt Kurama. 'Soll das bedeuten, Vampire bemerken nur das, was sie bemerken wollen? Das kann doch gar nicht stimmen. Wie hätte ich sonst vorhin mitbekommen können, dass jemand nach oben kam, obwohl ich mich auf Naru konzentriert hatte?', zweifelt der Uchiha. 'Weil die Sinne von Vampiren ein Vielfaches mehr wahrnehmen, als sie bewusst verarbeiten können. Alles, was über die aktive Wahrnehmung hinausgeht, wird in Form der Instinkte verarbeitet und es waren eben diese, welche dich auf das Näherkommen der Schwestern hingewiesen hatten. Wenn man es genau nimmt, hatten sie dies schon fast eine halbe Minute lang getan, bevor du dies überhaupt begriffen hattest', erzählt der Fuchsgeist weiter. 'Ach, und woher weißt du das so genau?', fragt der andere skeptisch nach. 'Wie ich schon mal gesagt habe, bekomme ich alles mit, was auch dieser Körper hier mitbekommt. Dazu gehören eben auch die Wahrnehmungen und Hinweise der Instinkte, auch wenn sie mich nicht beeinflussen können... Anders als dich übrigens, wenn du dich nicht schleunigst mal wieder auf die Realität konzentrierst!', ermahnt ihn der Vierbeiner. 'Was? … Verdammt!', bemerkt Sasuke erst dadurch, dass er durch das Gespräch abermals nicht bemerkt hat, dass die Instinkte erneut stärker wurden. Schnell konzentriert er sich wieder bewusst auf seine Umgebung, wodurch es ihn gelingt, das Schlimmste abzuwenden und die Kontrolle zu behalten. 'Und, was macht der Kopf?', fragt der Kyubi auf einmal nach, nachdem Sasuke sich einmal mehr beruhigt und die Instinkte in den Griff bekommen hat. 'Wie? Der Kopf?', wundert sich der Vampir. 'Du hattest dich doch vorhin wegen deines Brummschädels beschwert', erinnert der andere ihn. 'Ach, richtig... Seltsam, die Schmerzen sind komplett verschwunden, aber ich könnte nicht einmal mit Gewissheit sagen, wann das war', stutzt Sasuke, 'Hast du mich etwa bewusst deswegen mit diesem Gespräch abgelenkt?' 'Nö, eigentlich nicht. Ich war nur dein Gejammer leid. Hättest du dich zu sehr darauf fixiert, hätte es passieren können, dass der Schmerz phantomartig länger geblieben wäre, obwohl die physischen Folgen keine fünf Minuten brauchen, um wieder zu verschwinden. Dieser Körper ist nun einmal in vielerlei Hinsicht anders als ein Menschenkörper', meint der andere gelangweilt. 'Oh ja, das merke ich mit scheinbar jeder Minute mehr und mehr', antwortet Sasuke und fixiert dabei mit den Augen einen Punkt an der Zimmerdecke, um nicht wieder den Kontakt zur Realität zu verlieren. 'Naja, scheinbar bist du ja im Moment stabil, sodass ich nicht gebraucht werde. Dann zieh ich mich mal wider zurück', will der Fuchsgeist die Unterhaltung eigentlich beenden. Doch da überrascht ihn der andere. 'Warte bitte!', meint dieser höflich, 'Ich würde mich gerne noch etwas mit dir unterhalten.' 'Worüber solltest du schon mit mir reden wollen?!', ist Kurama skeptisch. 'Durch das alles, was hier bis eben passiert ist, haben sich bei mir einige Fragen aufgeworfen... über die Eigenarten von Vampiren... über Naru... aber auch über dich... Wenn die anderen eine Lösung für dieses Problem hier gefunden haben, werde ich vermutlich nie wieder die Chance haben, direkt mit dir zu sprechen. Daher würde ich diese Gelegenheit gerne nutzen', erklärt Sasuke. 'Über Vampire und den Kleinen kannst du besser selbst mit ihm direkt reden. Ich habe nicht vor, dir da irgendwas zu erzählen, was ihn betrifft. Und was mich betrifft, wundert es mich, dass sich ein UCHIHA dafür interessieren sollte, außer für Dinge, welche mir zum Nachteil gereichen würden. Das ich solche Sachen für mich behalten werde, sollte dir doch klar sein. Ganz so blöd bist du schließlich nicht', entgegnet der Neunschwänzige. 'Ich habe nicht vor, dich über solcherlei Sachen auszufragen. Vor allem möchte ich damit diese ganze Situation hier besser verstehen können und ich hoffe, dass du mir dabei helfen kannst. Wenn du auf eine Frage nicht antworten willst, dann werde ich das akzeptieren!', meint Sasuke zuerst aufrichtig, bevor sein Tonfall dann einen leicht spitzzüngigen Touch annimmt, 'Ansonsten werde ich mir wohl die nächsten Stunden unentwegt über diese Fragen Gedanken machen... Oh, so weit ich mich entsinne, meintest du doch, dass du jeden meiner Gedanken mithörst. Von daher würdest du dann nur um so länger von diesen Fragen gestört werden, als wenn du mir helfen würdest, schnell Antworten darauf zu finden.' >Das ist ja wohl nicht zu fassen! Da erpresst mich dieser Bengel doch glatt. Und das in seiner Lage, in der er eigentlich keine große Lippe riskieren können sollte... Scheiß Uchiha!<, knurrt der Fuchs innerlich, ehe er genervt entgegnet, 'Du kleine, miese Ratte! Treib es ja nicht zu weit, das würde dir nicht gut bekommen! Doch meiner Ruhe zu liebe, dann frag halt. Aber erwarte nicht zu viele Antworten von mir.' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)