Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 236: Ein ganz 'normaler' Trainingstag --------------------------------------------- Es ist Samstag und Naruto und seine Freunde sind bei ihrem Spezialtraining. Heute sind wieder die Sezaki-Schwestern an der Reihe, die angehenden Ninja in Vampirjägertechniken zu unterweisen. Doch nachdem das Training zügig begann, dauert es nicht lange, bis es auf einmal zu einer Unterbrechung kommt. „Sag mal, willst du mich verarschen, Blutsauger?“, bekommt Aysha augenscheinlich aus heiterem Himmel einen Wutanfall. „Was hast du denn, Aysha? Naruto hat die Übung doch gerade ganz normal ausgeführt“, wundert sich Hinata über die Worte der Blondine. „Von wegen! Der gibt sich heute anscheinend überhaupt keine Mühe!“, beschwert sich diese. „Ich gebe mir Mühe, Aysha. Das kannst du mir glau...“, will der Vampir versuchen die Sache zu erklären, doch wird von der jüngeren Jägerin unterbrochen. „Dass ich nicht lache! Ich bin zwar keine Expertin, was das Einschätzen der Fähigkeiten anderer angeht, aber wir haben inzwischen oft genug unsere Kräfte gemessen, sodass ich in deinem Fall trotzdem mit Sicherheit sagen kann, dass du heute auf keinen Fall alles gibst. Oder siehst du das anders, Schwesterherz?“, wendet diese sich am Ende an die Schwertkämpferin. „Um ehrlich zu sein, habe ich mich das auch schon seit Trainingsbeginn gefragt, was heute mit dir los ist. Einem ungeübten Beobachter mag es zwar entgehen, aber jemanden der selbst genügend Kampferfahrung hat und deine Kraft kennt, der bemerkt sehr schnell, dass deine Bewegungen heute schwerfälliger als sonst sind. Du reagierst langsamer und wirkst teilweise etwas unkoordiniert. Zumindest im Vergleich mit deinen Leistungen bei unserem letzten Training vor den Ferien. Ich würde sogar fast behaupten, dass dich heute sogar Sakura – welche im letzten Monat mit Aysha und mir zusammen weiter trainiert hatte – in einem Kampftraining besiegen könnte. Also was ist mit dir los, Naruto?“, möchte auch Shikori wissen, wobei sie jedoch einen deutlich ruhigeren Ton als ihre Schwester an den Tag legt. >Sie mussten es ja früher oder später bemerken – auch wenn mir später eindeutig lieber gewesen wäre<, geht es dem Uzumaki durch den Kopf, wobei er den Blick nachdenklich zu Boden gesenkt hat. Er weiß, dass er den Schwerstern nun erklären muss, was mit seinen Instinkten los ist. Doch trotz der bestärkenden Worte der Medizinerin am Anfang der Woche, ist ihm gerade etwas unbehaglich bei dem Gedanken, wie die beiden nun wohl darauf reagieren werden. Daher fällt es ihm auch um so schwerer, sich gerade die passenden Worte zurecht zu legen, mit denen er seine Erklärung beginnen könnte. „Auch wenn es einen leicht zu erklärenden Grund für das alles gibt, ist die Sache für Naru trotzdem nicht so einfach erklärt. Warum besprechen wir das also nicht nach dem Training in Ruhe“, schlägt Sasuke vor, um seinem besten Freund noch etwas Zeit zum Nachdenken zu verschaffen. „Wenn der Grund leicht zu erklären ist, dann soll der Blutsauger einfach mit der Sprach rausrücken und fertig ist. Außerdem hat dich gerade keiner gefragt, Möchtgerngenie“, wirft Aysha dem Uchiha einen genervten Blick zu, ehe sie gleich darauf wieder ungeduldig zu Naruto sieht. „Ich will nur verhindern, dass ihr, weil ihr Naru zu sehr drängt, etwas bei der Sache falsch versteht und es deswegen zu Missverständnissen kommt. Und nur mal nebenbei bist es doch normalerweise du selbst, die zu allem ungefragt ihren Senf dazu geben muss, selbst wenn sie keinen Grund dazu hat, Naturkatastrophe“, denkt der Schwarzhaarige nicht daran, jetzt einfach zu schweigen. Während seiner Worte ist er auch auf die blonde Jägerin zugegangen, sodass er jetzt nur noch wenige Schritte von dieser entfernt steht und ihr nebenbei auch noch den Blick auf den Vampir verwehrt. „Wenn ich etwas sage, dann hat das auch immer seine Berechtigung!“, beschwert diese sich, „Doch du hältst dich jetzt endlich mal aus der Sache hier raus!“ Bei ihren letzten Worten will Aysha den Uchiha zur Seite stoßen, um wieder zu Naruto sehen zu können. Doch ehe sie Sasuke auch nur streifen kann, wird sie plötzlich fest am Handgelenk gepackt, wodurch sie ihren Arm keinen Millimeter mehr bewegen kann. Gleichzeitig spürt sie einen unheimlichen Blick auf sich liegen, welcher sie intuitiv eine Verteidigungshaltung einnehmen und ihren Rosendolch ziehen lässt. Um wieder frei zu kommen, attackiert sie die sie haltende Hand mit dem Dolch, woraufhin diese auch augenblicklich verschwindet. Doch mit dieser ist auch etwas anderes plötzlich aus ihrer Nähe verschwunden – Sasuke. Ihren Blick schweifen lassend, benötigt sie ein paar wenige Sekunden, um das Geschehen gerade zu verstehen. Doch dann ist ihr klar, dass es Naruto war, welcher zu ihr und Sasuke geeilt kam, sie aufhielt und anschließend seinen besten Freund schnappte und mit diesem zusammen blitzschnell wieder auf Abstand gegangen war. Vermutlich, weil er diesen beschützen wollte, denn bei Ayshas Laune in dem Moment wäre es durchaus wahrscheinlich gewesen, dass Sasuke von ihr beim zur Seite schieben mindestens einen blauen Fleck abbekommen hätte. Dafür spricht zumindest, dass sich der Blondschopf nach dem Abstand gewinnen schützend vor den Uchiha gestellt hat. An und für sich stellt dies also keine all zu fragliche Situation dar. Schließlich wissen alle Anwesenden, außer Sasuke selbst, wie der Vampir für diesen wirklich empfindet und dass er alles tun würde, um ihn zu beschützen. Doch zwei Dinge passen dennoch nicht ins Bild. Zum einen die Geschwindigkeit, mit welcher der Vampir in dem Moment agiert hat. So wie er sich bisher beim Training angestellt hatte, hätte er es nicht schaffen können, rechtzeitig einzugreifen. Doch er war überraschenderweise dennoch schnell genug gewesen. Zum anderen, was noch verwunderliche aber auch deutlich beängstigender ist, ist der Ausdruck in Narutos Augen, mit welchem er die Blondine ansieht, als sich ihre Blicke nun wieder treffen. Er ist völlig kalt und emotionslos und für Aysha gerade um einiges unheimlicher, als jener Blick, den der Vampir hat, wenn er wegen seines Blutdurstes die Kontrolle verloren hat. Denn bei jenem weiß die Jägerin, was er zu bedeuten hat. Dieser Blick gerade gibt ihr keinen Anhaltspunkt, wie sie reagieren soll, weswegen sie sicherheitshalber erst einmal wieder eine Verteidigungsposition einnimmt, jedoch notfalls auch jederzeit in der Lage ist, selbst angreifen zu können. Doch nicht nur Aysha weiß in diesem Moment nicht so recht, wie sie sich verhalten soll. Auch den anderen Anwesenden geht es da nicht anders. Hinata, welche bisher ja ebenfalls noch nichts von der Bedeutung dieses Blickes weiß, bekommt es schon etwas mit der Angst zu tun. Zwar vertraut sie dem Vampir voll und ganz, aber gerade ist sie sich unsicher, ob dieser überhaupt noch klar bei Sinnen ist. Sollte dem nicht so sein, besteht nicht nur die Gefahr, dass er gleich die umstehenden Frauen angreifen könne, welchen es mit höchster Wahrscheinlichkeit gelingen würde, diesen in dem Fall außer Gefecht zu setzen. Das größere Risiko würde darin bestehen, dass Naruto eventuell Sasuke angreifen könnte und ihn davor niemand aufhalten könne. Da der Schwarzhaarige hinter seinem besten Freund steht, geht die Hyuga davon aus, dass er selbst dessen kalten Blick vermutlich nicht sehen kann und deswegen unwissend über eine mögliche Gefahr ist. Von daher ist sich Hinata unsicher, ob ein Eingreifen ihrerseits die Situation nicht negativ beeinflussen könnte, weswegen sie zwar aufmerksam bleibt, aber nichts aktiv unternimmt. Auch Sakura beschließt erst einmal abzuwarten und alles aufmerksam zu beobachten. In ihrem Fall jedoch nicht wegen des Vampirs, sondern wegen der Jägerinnen. Nicht umsonst hatte sie dem Blonden geraten, mit den Schwestern zuerst zu sprechen, bevor sie diesen Blick zu sehen bekommen. Nun ist es durch die Meinungsverschiedenheit zwischen Aysha und Sasuke doch dazu gekommen, dass er – so zu sagen – ungewollt mit der Tür ins Haus gefallen ist. Daher weiß die Medizinerin in dieser Situation aber leider nicht, wie die Sezakis reagieren werden. Gerade wegen der Älteren der beiden – welche sich gerade etwas hinter ihr befindet – macht sich die Rosahaarige Sorgen. Schließlich hatte Shikori geschworen, den Vampir augenblicklich auszulöschen, sollte die Gefahr bestehen, dass dieser zu einem Menschenjäger werden könne. Aufgrund des Blickes des Blonden wäre es durchaus möglich, dass die Jägerin eben jenen Verdacht ziehen könnte. Und dann würde sie sich durch nichts, was Sakura versuchen würde, von ihrem Vorhaben abbringen lassen. Sasuke macht sich ähnliche Sorgen wie seine Freundin. Auch wenn er selbst den Blick des anderen nicht sehen kann, genügt ihm dessen blitzschnelle Reaktion gerade eben und die unschlüssigen Blicke der Frauen um zu verstehen, dass der Vampir gerade instinktiv statt emotional handelt und man ihm dies ansehen kann. Jedoch wirklich verstehen tut dies von den anderen gerade nur Sakura, sodass das Verhalten von Hinata und den Schwestern nur schwer vorherzusagen ist. Die Tatsache, dass Aysha augenscheinlich zuerst einmal abzuwarten scheint, beruhigt Sasuke zwar ein wenig, jedoch weiß er nicht, wie lange dies anhalten wird. Zudem bereitet ihm der Umstand, dass Shikori mit der Hand sofort nach ihrem Schwert griff, auch wenn sie es noch nicht gezogen hat, und den Vampir nun mit einem nachdenklich-ernstem Blick betrachtet, doch einiges Unbehagen. Ihm ist bewusst, dass die Situation gerade zum zerreißen gespannt ist. Daher bleibt ihm bei Narutos folgender Handlung vor Schreck kurzzeitig der Atem weg. „Also entweder greift ihr jetzt an oder steckt die Waffen wieder weg. Ohne die lässt es sich nämlich deutlich angenehmer reden“, sagt Naruto, während er sich ganz normal hinstellt, sodass er bei einem Angriff im Nachteil wäre. >Was soll das denn?<, ist Aysha nun verwirrt und blinzelt mehrmals, um sicher zu gehen, dass dies gerade keine Einbildung ist. „Du hast dich also unter Kontrolle“, stellt Shikori nachdenklich fest, wobei sie ihr Schwert loslässt. „Ja, habe ich!“, bestätigt der Vampir, welcher nach wie vor von seinen Instinkten gelenkt wird. „Also auch wenn du normal redest, siehst du eher aus wie ein Psycho“, ist die Blondine noch immer etwas verwundert, doch steckt ihren Dolch trotzdem wieder weg. „Genau deswegen konnte ich vorhin im Training nicht alles geben“, entgegnet Naruto, wobei der Blick in seinen Augen zusehends innerhalb weniger Sekunden wieder normal wird. „Wie meinst du das? Was hat das Training mit dem gerade zu tun?“, fragt Hinata vorsichtig, nachdem sie sich wieder beruhigt hat, als die Kälte aus Narutos Blick gewichen ist. „Das hängt alles mit meinen Vampirinstinkten zusammen“, beginnt dieser und erklärt daraufhin, was es mit diesem emotionslosen Blick auf sich hat. „Einfach so die Gefühle auf Knopfdruck ausschalten... dazu dieser Blick mit den roten Augen... du bist echt ein Psycho, ein Psychoblutsauger!“, schüttelt Aysha nach der Erklärung lachend den Kopf. „Du kannst es echt nicht lassen, Naru immer wieder beleidigen zu müssen“, ist Sasuke vom Kommentar der Blondine sofort wieder genervt. „Lass sie doch, Sasu. Bringt doch eh nichts, sich darüber aufzuregen. Außerdem kennen wir sie doch nicht anders“, bleibt der Vampir hingegen ruhig, >Zumindest besser, als wenn es zu einem Kampf gekommen wäre.< „Zumal es wirklich nicht so ganz normal ist, was da jetzt mit die los ist“, meint auch Shikori dazu, wirkt jedoch recht nachdenklich, während sie anschließend fragt, „Jedoch frage ich mich, ob dies jetzt wirklich besser ist als vorher. Immerhin wirst du in Zukunft oft in Kämpfe verwickelt sein, schon allgemein wegen der Ninjaausbildung. Auch wenn du bisher immer nur mit halber Kraft gekämpft hast, wird es irgendwann vorkommen, dass dies nicht mehr ausreichen wird, sodass du keine andere Wahl haben wirst, als alles zu geben. Und dann wird es verdächtig werden, wenn irgendjemanden dieser Blick auffallen sollte. Vorher warst du zumindest im Stande, alles geben zu können, ohne dass dies gleich so deutlich auffallen konnte.“ „Das ist bei der Sache noch das kleinste Problem. Denn sollte ich wirklich vor Kakashi-sensei oder jemand anderem, der die Wahrheit nicht kennt, alles geben, werden so oder so Fragen aufgeworfen, die mich in Schwierigkeiten bringen werden. Doch zumindest habe ich mich jetzt wieder im Griff, anders als in Iwa. Ein Kontrollverlust oder auch nur eine unbedachte Überreaktion wie in Gegenwart der Schulmeister könnte deutlich größere Probleme nach sich ziehen. Denn ich bin absolut nicht scharf darauf, aus Versehen irgendjemanden umzubringen, nur weil meine Instinkte und Gefühle sich gegenseitig hochspielen“, entgegnet Naruto ihr. „Stimmt! Wenn es noch so wie vor einem Monat wäre, hättest du doch vorhin sicher anders versucht, mich von deinem kleinen Energiedrink fern zu halten“, grinst Aysha diesen provokativ an. „AYSHA!“, sieht der Blonde die Jägerin nun wütend an, „Nur, weil ich in der Lage bin, mich zu beherrschen, bedeutet das nicht, dass ich dir alles immer durchgehen lasse. Also übertreib es nicht!“ „Jetzt beruhigt euch mal beide wieder!“, mischt sich Shikori ein, „Aysha, es ist noch keine Woche her, dass du Itachi gegenüber etwas versprochen hattest. Ich dachte eigentlich nicht, dass ich dich so schnell daran erinnern müsste. Und was dich betrifft, Naruto, verstehe ich zwar, dass dich dies ärgert, aber damit machst du doch genau das, worauf es meine Schwester angelegt hat. Dann wird sie dich nämlich bewusst so lange weiter provozieren, bis du sie angreifst. Denn wenn ich ihr grinsen vorhin richtig gedeutet habe, ist sie eigentlich auf ein Kräftemessen aus.“ „Was? War das so offensichtlich?“, wundert sich die blonde Jägerin. „Da ich dich kenne, ja! Mal abgesehen von dem Vorfall am Haupttor konntest du dich jetzt über einen Monat nicht mehr richtig austoben. Früher hast du es so keine ganze Woche ausgehalten. Daher ist es nicht schwer zu erraten, dass du die erste, sich dir bietende Gelegenheit sofort ausnutzen würdest“, entgegnet die Schwertkämpferin. „Das Tor war noch nicht mal ansatzweise Austoben. Ich sitz schon die ganze Zeit wie auf heißen Kohlen. Außerdem interessiert es mich, ob unser Blutsauger hier in den letzten Wochen stärker geworden ist. Oder vielleicht ist er gar eingerostet. Nach viel Training hat sich das, was die beiden erzählt haben, ja nicht angehört. Mit Ausnahme dessen, dass er jetzt diese seltsame Psychonummer mit dem Gefühle abschalten drauf hat“, meint Aysha dazu nur locker. „Wenn du es darauf abgesehen hast, dann sag das gleich, denn ...“, sagt Naruto, wobei sich sein Blick innerhalb einer Sekunde wieder verändert, da er seinen Instinkten die Führung überlässt, „ … ich würde auch gerne herausfinden, wie es ist, so ernsthaft zu kämpfen. Immerhin hatte ich dazu bisher noch keine Gelegenheit. Die Flucht vor diesem Pflanzengeist kann man ja nicht als ernsthaften Kampf ansehen, da der Typ unberührbar war.“ „Muss das jetzt wirklich sein? Wir sind schließlich zum Trainieren hier und nicht, um euch hier beim Prügeln zuzusehen“, hat Sakura Einwände. „Viel Glück, wenn du die beiden Streithammel davon abhalten willst. Das käme dann schon einem Wunder gleich“, ist Sasuke zwar auch nicht wirklich von dieser Idee begeistert, doch weiß, dass es schon zu sehr außergewöhnlichen Umständen kommen müsste – wie ein Großangriff von Vampiren auf das Dorf oder ähnlichem – damit man die beiden jetzt noch stoppen könnte. „Außerdem kann auch das beobachten eines solchen Kampfes sehr lehrreich sein. Angriffe nur stupide zu üben ist etwas anderes, als diese in einer echten Kampfsituation angewendet zu sehen“, scheint auch die ältere der Schwestern keinen Grund zu sehen, die beiden von ihrem Vorhaben abbringen zu wollen. „Dann solltet ihr aber sehr gut aufpassen, wenn ihr was lernen wollt“, grinst Aysha und knackt mit den Knöcheln, während sie sich mittiger auf die Lichtung begibt, welche nach wie vor Haupttrainingsplatz der Gruppe ist. „Sind alle Tricks erlaubt, oder gibt es Einschränkungen?“, erkundigt sich Naruto, während er der Frau folgt. „Ich will mich richtig austoben, also gib alles, was du drauf hast. Wäre doch sonst langweilig!“, entgegnet diese vorfreudig und macht sich kampfbereit. Wie auf ein unsichtbares Zeichen hin, stürmen die beiden Blondhaarigen auf einmal aufeinander zu. Aysha ist die erste, welche versucht einen Schlag zu landen, welchem der Vampir mit Leichtigkeit ausweicht. Auch bei den nächsten drei Angriffen der Jägerin geschieht selbiges. Doch auch umgekehrt kann Naruto mit seinem darauffolgenden direkten Angriff keinen Treffer landen, weswegen er mehrere Schattendoppelgänger erschafft. Diese greifen die Menschenfrau zwar von allen Seiten her an, doch dauert es keine zwei Minuten, bis alle wieder verschwunden sind. Entweder, weil sie einen direkten Treffer von der Blondine einstecken mussten, oder weil sie sich beim Versuch, diese in die Enge zu treiben und zu treffen, gegenseitig ausgelöscht haben. Jedoch hat die ganze Aktion dem Uzumaki dennoch einen Vorteil verschafft. Denn während sich Aysha mit seinen Kopien herumgeschlagen hat, hat er sich schnell versteckt, sodass die Jägerin im Moment nicht weiß, wo sich ihr Gegner befindet. Während der Vampir und die jüngere Sezaki eifrig dabei sind, herauszufinden, wer von ihnen der Stärkere ist, stehen die anderen Vier am Rand der Lichtung und beobachten das ganze. Jedoch geht den drei Schülern dabei eine Frage durch den Kopf, die ihnen allen keine Ruhe lässt, bis es schließlich Hinata ist, welche die Frage schüchtern ausspricht. „Shikori?“, sieht sie nachdenklich zu der Violetthaarigen und fragt – als diese zu ihr sieht – vorsichtig, „Wieso warst du vorhin so ruhig geblieben. Ich meine, als Naruto das erste mal seinen Instinkten die Kontrolle überlassen hatte. Ich hätte gedacht, dass du aktiv eingreifen würdest. Es sah schließlich so aus, als hätte er jederzeit Sasuke angreifen können.“ „Weil ich das Risiko als tragbar eingeschätzt hatte“, meint diese und erklärt dann weiter, als die drei anderen sie verwundert ansehen, „Es sah zwar riskant aus, aber gab keine direkten Anzeichen dafür, dass Naruto Sasuke oder jemand anderem von uns hätte etwas antun wollen. Sein Blick war nur auf meine Schwester gerichtet. Es machte auf mich eher den Eindruck, als wolle er Sasuke beschützen, was eher zu seinem Charakter passen würde. Außerdem habe ich mir – seit der Sache im Verbotenen Wald – geschworen, dass ich was ihn betrifft nicht mehr vorschnell handeln werde. Hätte es auch nur das kleinste Anzeichen dafür gegeben, dass er Sasuke etwas hätte tun wollen, hätte ich ihn sofort außer Gefecht gesetzt, doch das gab es nicht. Deswegen musste ich zum Glück nicht eingreifen. Darüber hinaus gab es aber auch noch einen anderen Grund... Ich hatte diesen Blick bei Naruto bereits am Montag in der Schule schon einmal gesehen.“ „Wirklich? Wann denn?“, wundert sich Sakura. „Nach meinem Kampf mit Sasuke. Es war nur sehr kurz und ich dachte in dem Moment, ich hätte es mir nur eingebildet gehabt. Als ich den Blick heute noch einmal sah, war mir klar, dass es keine Einbildung war. Allerdings konnte ich am Montag nichts ungewöhnliches an Narutos Verhalten feststellen. Daher lag die Vermutung nahe, dass er auch dann, wenn er so düster dreinschaut, noch immer er selbst ist und sich völlig im Griff hat“, beendet Shikori ihre Erklärung. >Erstaunlich, dass sie das am Montag so genau mitbekommen hat. Ihre Beobachtungsgabe ist schon fast beängstigend beeindruckend!<, geht es dem Uchiha durch den Kopf, bevor sich wieder alle Blicke konzentriert dem Kampf der beiden anderen zuwenden. Dort steht Aysha nun schon seit gut drei Minuten in der Mitte der Lichtung und versucht herauszufinden, was der andere vorhat und wo sich dieser aufhält. Würde sie jetzt einfach in den Wald losstürmen und diesen suchen, wäre das Risiko zu groß, dass dieser sie von hinten überraschen könnte. Daher hat sie keine andere Wahl, als auf der Lichtung zu bleiben und alles ringsherum im Auge zu behalten, auch alles hinter ihr. Dabei überlegt sie, wie sie den Vampir ausfindig machen kann. Sie achtet auf jedes Geräusch und jede Bewegung im Geäst, doch außer durch den Wind verursachtes Rascheln und Schwanken der Blätter ist nichts auszumachen. Inzwischen kommen ihr die vergangenen Minuten schon wie eine Ewigkeit vor, sodass sie irgendetwas unternehmen muss. Doch leider fällt ihr nur eine Idee ein, wie sie den anderen aus seinem Versteck locken könnte. Auch wenn sie sich sicher ist, dass dieser Weg auch ihrer Schwester nicht wirklich gefallen wird, so ist sie das elendige Warten so leid, dass sie es einfach macht. Aus ihrer Tasche zieht Aysha ihre kleine Silberpistole hervor und schließt einfach wahllos in den Wald – mal nach oben in die Baumkronen, mal nach unten in die Büsche. Doch als sei es verhext, verirrt sich dabei eine der Kugeln direkt in Richtung von Sasuke. Dieser jedoch ist von der Tatsache, dass die Jägerin einfach so aus heiterem Himmel im Wald herumballert, so geschockt, dass er dies zu spät bemerkt, um richtig ausweichen zu können, sodass ihn die Kugel eigentlich an der Schulter streifen müsste. Doch dies tut sie nicht. Wenn auch anders als erwartet, lockt diese Aktion Naruto wirklich aus seinem Versteck. Nur wenige Zentimeter, bevor die Kugel den Schwarzhaarigen treffen würde, wehrt der Blondschopf diese mit einem Kunai ab. Sasuke kann dies gerade so realisieren, da rast Naruto auch schon auf die Jägerin zu und schlägt dieser die Pistole aus der Hand, welche daraufhin in hohem Bogen zum Rand der Lichtung fliegt und dort vor den Füßen der älteren Jägerin zu liegen kommt. Auch wenn diese sich eigentlich nicht in den Kampf einmischen wollte, so nimmt sie die Pistole sicherheitshalber an sich. Nach dem Kampf wird sie diese ihrer Schwester wieder zurück geben, doch im Moment hat sie keinen Bedarf daran, dass Sakura Sasuke den restlichen Kampf über permanent behandeln muss, um die Schusswunden zu heilen. Nach dieser Aktion geht der Kampf nun um so entschlossener weiter. Aysha setzt alles daran, den Vampir nicht noch einmal aus den Augen zu verlieren, da sie keine Lust hat, noch einmal wie auf dem Präsentierteller stehend auf diesen warten zu müssen. Doch diese Gefahr besteht nicht. Denn um eine ähnliche Situation, welche Sasuke in Gefahr bringen würde, zu vermeiden, lässt Naruto der Sezaki bewusst keine längere Kampfpause. Wer weiß schon, ob sie mit Kunai, welche sie seit der bestandenen Polizeiprüfung immer bei sich trägt, nicht inzwischen ein ähnliches Zielverhalten an den Tag legt, wie mit ihrer Pistole? So zieht sich der Kampf noch ganze zwei Stunden hin, ohne dass man einen eindeutige Sieger ausmachen kann. Zwar scheint Naruto den Kampf zeitweise zu dominieren, doch ehe er einen entscheidenden Treffer landen kann, befreit sich Aysha immer wieder aus der Zwickmühle und kann den Kampf wieder ausgleichen. Doch dann mischt sich auf einmal während einer kurzen Pause im aktiven Kampf, während der die beiden Kämpfenden versuchen, die nächsten Schritte des anderen herauszufinden, auf einmal Shikori ein. „So, hier beenden wir das ganze jetzt mal!“, sagt diese laut vom Rand des Kampffeldes und geht auf die beiden zu. „Häää? Was soll das denn jetzt, Schwesterherz? Wieso unterbrichst du uns?“, beklagt sich Aysha. „Weil du mir sonst die Ohren volljammern würdest, warum ich es nicht getan hätte. Du musst nämlich langsam los. Es ist nur noch eine Stunde bis zu deiner Verabredung mit Itachi. Und wie ich dich kenne, wirst du dich vorher erst noch richtig fertig machen wollen. Oder willst du verschwitzt in den Trainingssachen bei ihm aufschlagen? Außerdem denke ich, dass du dich inzwischen ausreichend ausgetobt hast und Narutos Stärkte kennen wir jetzt auch annähernd. Also einigt euch auf unentschieden und macht jetzt Schluss hier!“, kontert ihre Schwester ruhig. „Was? Schon so spät? Mist, dann muss ich wirklich schnell los!“, wird die Jüngere nun hektisch, eilt zum Rand der Lichtung, wo sie noch ein paar Sachen liegen hat, schnappt sich diese und ist dann auch schon fast verschwunden. Im Aufbruch hört man sie nur noch rufen: „Also gut, unentschieden! Glück für dich, Blutsauger. Dann bis morgen, alle zusammen!“ „Also wenn es um Itachi geht, kennt diese Naturkatastrophe echt kein Halten mehr“, stellt Sasuke erstaunt über den schnellen Kampfabbruch und Aufbruch der Blondine fest. „Sie ist halt über beide Ohren in ihn verliebt. Da ist das doch normal“, schmunzelt Sakura und lehnt sich an Sasuke, welcher kurz überrascht ist, doch dann leicht seinen Arm um sie legt. „Sie ist halt, wie sie ist. Auch wenn es mich schon überrascht, dass sie für diese Verabredung so schnell den Kampf abgebrochen hat“, kommt nun auch Naruto, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und wieder seinen Gefühlen die Führung überlassend, zu den anderen. „Es gibt, glaube ich, nur zwei Dinge, die sie dazu veranlassen können: Itachi oder ein Vampirangriff, bei dem sie die Angreifer auslöschen darf“, entgegnet Shikori darauf. Da es schon spät geworden ist und eine Weiterführung des Jägertrainings nun keinen Sinn mehr machen würde, entschließen sich auch die anderen, nun nach Hause zu gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)