Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 230: Zufall oder ein großer Plan? ----------------------------------------- Einige Minuten, welche allen Anwesenden wie Stunden vorkamen, herrschte absolute Stille im Raum. Niemand wusste etwas auf das eben Erfahrene zu erwidern. Selbst die sonst so vorlaute Aysha brachte keinen Ton raus. Sie hatte Hinata inzwischen einiges zugetraut. Gerade was den Kampf gegen Vampire angeht, hatte sie die Fortschritte der jungen Hyuga, sowie deren Entschlossenheit und Ehrgeiz beim Training deutlich bemerkt. So wunderte sie es auch nicht unbedingt, dass die sonst so schüchtern wirkende Schülerin in der Lage war, gleich fünf angreifende Vampire alleine auszulöschen, solange diese nicht das Format von Orochimaru hatten, was ja nicht viele Blutsauger besaßen. Wahrscheinlich kam ihr der Umstand, dass Hinata auf den ersten Blick recht hilflos wirkt, dabei auch zugute, denn viele Menschenjäger unterschätzen die Menschen eh. Da wird keiner der Angreifer die Schwarzhaarige für eine Gefahr gehalten haben, bis es zu spät war. Das jedoch, was der blonden Sezaki die Sprache verschlägt, ist die Vorstellung, dass dieses Mädchen, welches sich entschieden hatte, den Kampf gegen Vampire aufzunehmen, um ihr Dorf, ihre Freunde und ihre Familie zu beschützen, tatsächlich ihren Onkel getötet haben soll. Auch wenn es war, um ihn vor der Verwandlung in ein Menschen mordendes Monster zu bewahren, hätte sie dies Hinata niemals im Leben zugetraut. Ebenso wie die anderen Anwesenden im Raum. Das erste Geräusch, welches nach einer gefühlten Ewigkeit wieder im Zimmer ertönt, ist ein leises Schluchzen, welches jedoch schnell immer lauter wird. Und keinen hier wundert es, von wem dieses kommt. Hinata hatte sich so gut es ging schon während der Erzählung zusammen gerissen, um ihre Tränen zurück zu halten. Auch nachdem Neji den anderen mitgeteilt hatte, was mit ihrem Vater und Onkel passiert war, hielt ihre Selbstbeherrschung noch an, sodass sie die Tränen zurückhalten konnte. Doch das Berichten über den Urlaub hat in ihr alle Erinnerungen wieder wach gerufen... hat dafür gesorgt, dass sich die Bilder dieses schrecklichen Abends erneut vor ihrem inneren Auge zeigten und die Gefühle von jenen Momenten wieder auf sie einprasselten. Lange hielt sie diesen stand, doch irgendwann war es einfach zu viel. Gerade die Erinnerung daran, dass sie das Leben ihres Onkels eigenhändig beendet hat, lastet so schwer auf ihr, dass sie von diesen Gefühlen droht zerquetscht zu werden, wenn sie diese nicht endlich raus lässt. „Hinata, beruhige dich!“, will Neji versuchen, seiner Cousine irgendwie zu helfen. Doch beim Versuch, dieser sacht über den Rücken zu streichen, zuckt diese nur ängstlich zusammen. „Hinata, komm schon, Kopf hoch. Auch wenn es dauern wird, es wird alles wieder gut!“, versucht nun auch Sakura, ihre Mitschülerin irgendwie auf andere Gedanken zu bringen. „NEIN, WIRD ES NICHT!“, schreit diese sie jedoch nur verzweifelt an, ehe sie unter Tränen und heftigen Schluchzern weiter spricht, „Nichts wird wie... wieder gut. Ich... ich habe ihn... meinen Onkel... getötet! … Ich bin ei... eine … MÖRDERIN!!!“ „Nein, das bist du nicht!“, klingt nun Narutos Stimme ruhig und gefasst zu der völlig aufgelösten Hinata, was diese mit geröteten, geschwollenen Augen zu dem Vampir aufblicken lässt. „Doch... bin... ich“, kommt nur ein kratziges Flüstern über ihre Lippen. „Nein!“, widerspricht der Blonde weiterhin ruhig, erhebt sich und geht mit beruhigendem Blick zu seiner Mitschülerin herüber. „Bleib weg von ihr!“, wird Neji plötzlich wütend und will nach Naruto schlagen. Doch dieser wehrt den Schlag einfach mit einer Hand ab, ohne den Blick auch nur ein mal von Hinata abzuwenden. „Du bist keine Mörderin, Hinata! Du hast deinem Onkel einen großen Gefallen damit getan. Denn so konnte er nicht nur als Mensch diese Welt verlassen, ohne zuvor zum Monster zu werden. Sondern du hast ihm auch unsagbare Schmerzen erspart!“, hockt sich der Vampir ohne den Braunhaarigen zu beachten vor die Schwarzhaarige und streicht ihr sacht mit der freien Hand über die Wange, welche nach wie vor von Tränen weiter benetzt wird. „Lüg nicht!“, beginnt diese nun am ganzen Leib immer stärker zu zittern. „Das tue ich nicht! Das Gefühl, wie den Körper nach und nach das Leben verlässt... wie der Tod seine kalten, unbarmherzigen Hände nach einem ausstreckt, wünscht man seinem größten Feind nicht. Ich hatte damals, weil ich noch ein Kind war und mein Körper diesen Schmerz nicht lange ertragen konnte, das Bewusstsein verloren, bevor mich diese Kälte vollkommen einnehmen konnte. Dennoch erschaudere ich noch heute, wenn ich nur an diesen Moment denke. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es deinem Onkel ergangen wäre, hätte er diesen Schmerz bis zum letzten Atemzug ertragen müssen... Glaube mir, es war das Beste so!“, spricht der Rotäugige ruhig und beruhigend weiter, den Blickkontakt keinen Moment unterbrechend. „Na... Naruto!“, fällt Hinata dem jungen Mann nach diesen Worten um den Hals und klammert sich an ihm fest. „Schon gut, lass es raus! Es ist schwer, sehr schwer sogar. Aber du bist stark, Hinata. Du wirst das irgendwie schaffen. Außerdem bist du nicht allein. Wir alle hier sind für dich da. Doch nun lass erstmal alles raus, alles was dich bedrückt und dich traurig macht. Das wird dir etwas helfen!“, flüstert Naruto ihr weiterhin beruhigend ins Ohr, während er sie sanft in seine Arme schließt und ihr mit einer Hand behutsam über den Rücken streichelt. Doch anders als bei Neji lässt sie es dieses mal zu, zuckt nicht zurück, sondern klammert sich noch fester an den Blondschopf und lässt nun endgültig ihren Tränen freien Lauf. Bei dem Anblick, wie sich seine Cousine Halt suchend an den Vampir klammert und wie dieser es tatsächlich geschafft hat, zu ihr durchzudringen, verraucht Nejs Wut auf den Uzumaki schlagartig. Stattdessen bilden sich nun auch in seinen Augen Tränen, welche bisher von Wut und Zorn zurückgehalten wurden. Auch wenn diese sich im Gegensatz zu Hinata, welche laut weinend und schluchzend ihr Gesicht an Narutos Schulter vergraben hat, stumm ihren Weg in die Freiheit bahnen, spürt der Hyuga eine deutliche Erleichterung. Bisher hat er es sich selbst nicht erlaubt, Tränen zu vergießen oder zu trauern. Er wollte für seine Cousine, welche es noch schwerer hatte als er selbst, stark bleiben. Doch dieser Versuch, seine Trauer zu unterdrücken, hat ihn innerlich immer mehr aufgezehrt. Sie nun heraus zu lassen, ist für ihn irgendwie ein befreiendes Gefühl. Es macht den Verlust, welchen er erlitten hat, nicht besser, aber er spürt, dass er nun wieder nach vorn schreiten kann. Bisher ist er seit dem nur auf der Stelle hin und her gestolpert. Mehrere Minuten verharren alle fast reglos. Erst als das Schluchzen und Zittern Hinatas völlig aufgehört hat, kommt wieder etwas Leben in den Raum. „Endlich hat sie sich beruhigt!“, ist Neji sichtlich erleichtert, während er sich die feuchten Spuren von seinem Gesicht wischt. „Bis sie sich wirklich von diesem Vorfall beruhigt hat, wird es noch eine ganze Weile dauern. Sie ist einfach nur vor Erschöpfung eingeschlafen!“, entgegnet Naruto in leisem Ton, um Hinata nicht zu wecken. „Dann sollten wir sie schlafen lassen. Das dürfte momentan das Beste für sie sein. Wir können sie in mein Zimmer bringen!“, schlägt Shikori vor, ehe sie zu Neji blickt und zu diesen meint, „Du solltest am besten auch mitkommen, Neji. Nicht nur, weil du Ruhe ebenfalls sehr nötig hast. So ist Hinata dann auch nicht alleine, wenn sie wieder aufwacht.“ Mit einem Nicken geht der Hyuga zu der Schwertkämpferin, während Naruto die schlafende Hinata vorsichtig auf die Arme nimmt und mit dieser dann ebenfalls zu der älteren Sezaki geht. Diese führt die beiden Männer dann in ihr Zimmer, wo Naruto die Schwarzhaarige vorsichtig auf dem Bett ablegt, sie zudeckt und ihr noch sanft eine störende Strähne aus dem Gesicht streicht. Selbst schlafend sieht sie noch immer fix und fertig aus. Und auch wenn Naruto nicht mehr mit der jungen Frau zusammen ist, so schmerzt es ihn dennoch, diese so zu sehen. Doch es ist ihm bewusst, dass er die Situation nicht hätte ändern können. Somit geht er dann mit einem leisen Seufzen wieder vom Bett weg und will das Zimmer verlassen, als er jedoch aufgehalten wird. „Naruto, warte!“, spricht Neji ihn an, welcher sich inzwischen auf Shikoris Aufforderung hin auf die Couch in deren Leseecke gesetzt hat, welche sich die Violetthaarige extra eingerichtet hatte, um einen Ort zu haben, an dem sie sich auch mal von den verrückten Ideen und Aktionen ihrer Schwester ausruhen kann. „Was gibt es denn noch?“, fragt der Vampir, während er sich zu dem Hyuga umdreht. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Mein Verhalten dir gegenüber vorhin war unangebracht. Du bist anders als diese Monster, denen wir begegnet waren. Ich hätte meine Wut auf sie nicht auf dich projizieren dürfen!“, hört man Neji an, dass ihm sein Verhalten wirklich leid tut. „Es gibt keinen Grund, sich zu entschuldigen, Neji. Ich bin ein Vampir und damit potentiell genauso ein Monster wie die Vampire, die euch angegriffen haben. Es war purer Zufall, dass nach meiner Verwandlung jemand da war, der mir gezeigt hat, wie ich meinen Blutdurst kontrollieren kann. Denn auch ich sollte eigentlich als Beute für diesen Vampir damals herhalten. Nur durch großes Glück kam ein Vampirjäger vorbei, welcher mein endgültiges Ableben verhinderte. Auch wenn ich es lange Zeit nicht wirklich als Glück angesehen hatte!“, entgegnet der Blondhaarige. „Egal ob Zufall, Glück oder sonst was. Es ist gut, dass du noch da bist. Denn im Gegensatz zu den anderen Vampiren verbreitest du keinen Kummer und Schmerzen, sondern kannst diese lindern!“, entgegnet der Hyuga mit einem sanften Blick auf seine Cousine. „Du solltest das nicht so allgemein sagen. Auch ich verletze andere, auch wenn ich dies meist nicht will. Und ich bin auch kein Samariter, welcher allen helfen will. Ich versuche nur alles, um meinen Freunden zu helfen. Denn ohne diese würde ich mein eigenes Dasein nicht ertragen können!“, entgegnet Naruto ehrlich, wobei ihm plötzlich der Räuberboss wieder einfällt, welcher Sasuke entführt hatte, >Wenn ich mich nicht unter Kontrolle habe, kann ich schlimmer werden, als diese Menschenjäger, welche nur jagen, um ihren Durst zu stillen. Dann kann es passieren, dass ich grundlos morde!< „Des einen Glück ist des anderen Unglück. So ist das eben im Leben. Es ist unmögliche, es immer allen Recht zu machen. Auch mir ist das Glück derer, die mir nahe sind, wichtiger als das Unbekannter. Und wer mir heute besonders wichtig ist, ist Hinata. Seit diesem Vorfall war sie vollkommen fertig. Selbst wenn sie mal kurz eingeschlafen war, wurde sie sofort von Alpträumen geplagt und war nur Minuten später wieder wach und schlottere verängstigt. So ruhig wie jetzt gerade war sie seither nicht eine Sekunde mehr gewesen...“, erzählt der Hyuga ruhig, während sein Blick wieder auf seiner Cousine liegt, ehe er diesen wieder auf Naruto richtet und ernst weiter spricht, „Ich hatte vorhin gesagt, dass ich etwas herausfinden wollte. Ich wollte herausfinden, wie es möglich war, dass Hinata mit einem Vampir zusammen und dabei glücklich sein konnte. Und wieso ihr auch nach eurer Trennung die Freundschaft zu dir so extrem wichtig ist. Doch nun weiß ich es. Du bist für sie da, so wie es keiner sonst ist. Ich kann es nicht wirklich beschreiben, aber früher war sie schüchtern, zurückhaltend und hat nie ihre Meinung gesagt. Durch dich wurde ihr eine andere Welt offenbart, sie in diese hineingezogen, in der sie mit ihrem früheren Ich unter gegangen wäre. Doch durch deinen Rückhalt hat sie es geschafft, sich weiter zu entwickeln, sodass sie dem ganzen standhalten konnte. Sie ist dadurch stärker geworden. Auch wenn sie noch immer ab und an ins Straucheln gerät, hat sie durch dich einen Halt gefunden, der sie immer wieder auffängt. Davon konnte ich mich gerade selbst überzeugen.“ „Ohne mich wäre ihr vieles erspart geblieben“, entgegnet Naruto nachdenklich. „Das sicherlich, aber dann wäre sie später sicher nicht zurecht gekommen. Schließlich soll sie das nächste Oberhaupt des Hyuga-Clans werden. Da wäre sie so, wie sie früher war, nicht weit gekommen. Doch jetzt kann sie es sicherlich schaffen, dieser Aufgabe später gerecht zu werden!“, hält der andere junge Mann dagegen, „Die Freundschaft zu dir tut ihr gut. Auch wenn es schon irgendwie seltsam ist, dass ein Vampir hier mitten unter uns lebt, und ich wohl einige Zeit brauchen werde, um dies wirklich zu akzeptieren, aber ich bin nun doch irgendwie froh, dass du hier bist, nicht nur in Hinatas Sinne. Und ich vertraue darauf, dass du ihr weiterhin beistehen wirst.“ „Nach allem, was dir mit Vampiren bereits widerfahren ist, kann ich mir vorstellen, dass dir dies nicht leicht gefallen ist. Daher danke ich dir, Neji. Und ich verspreche dir, dass ich dieses Vertrauen nicht enttäuschen werde!“, meint Naruto noch zu ihm und verlässt dann mit Shikori das Zimmer. Als die beiden wieder bei den anderen ankommen, setzen sie sich gleich wieder auf die Sessel, und nach einer kurzen Erkundigung nach dem Befinden der Hyugas kommt ihre Unterhaltung sofort wieder auf den Grund des Treffens zurück. „Nachdem Hinata mir von diesem Vorfall erzählt hatte, benachrichtigte ich sofort die Schulmeister in Iwa darüber. Eigentlich das normale Vorgehen bei solch einer Sache. Doch wie ich dann erfuhr, war dies nicht der einzige Vorfall. Die Schulmeister haben mir Kopien der Berichte anderer Vorfälle geschickt. Und davon nicht gerade wenige. Hier, seht selbst!“, erklärt Shikori, während sie unter dem Tisch mindestens vierzig Akten hervor zieht und auf diesem ausbreitet, „Die meisten dieser Fälle sind entweder Standardfälle, welche die Vampirjäger von Iwa und Kumo relativ schnell lösen und die Vampire eliminieren konnten, oder es handelt sich um Fälle, welche höchst wahrscheinlich mit Vampiren zu tun haben, dies aber nicht nachgewiesen werden konnte. Trotzdem sind die Jäger der beiden Schulen an diesen nach wie vor dran.“ „Was sind das denn so für Fälle?“, fragt Itachi nach. „Es sind meistens Angriffe auf Wanderer oder das Auffinden blutleerer Leichen an abgelegenen Orten. Zwei Fälle sind ähnlich dem von Hinata, wo sich kleinere Gruppen von Vampiren in Dörfer oder Städte vor gewagt und die Menschen dort angegriffen haben. Gerade in der Gegend um Kumo gab es auch Entführungsfälle, bei denen bisher keine Leiche gefunden wurde, die dazu gehören. Also im großen und ganzen typische Jägeraufgaben“, berichtet die ältere Sezaki. „Und was ist daran jetzt so seltsam?“, erkundigt sich Sasuke. „Zum einen ist es die Masse an Vorfällen. Eigentlich waren die Menschenjäger bisher sehr sorgsam vorgegangen, wenn sie jemanden getötet hatten, um eben nicht sofort die Aufmerksamkeit von uns Vampirjägern aus sich zu lenken. Da fielen im Jahr an beiden Schulen zusammen vielleicht mal zehn solcher dicken Akten an. Doch all diese Fälle hier, haben sich in den letzten beiden Monaten ereignet und es sind bei weitem noch nicht alle. Zum anderen sind aber auch ein paar... naja, sagen wir mal... fragwürdige Aktionen dabei“, bringt sich Aysha ein. „Wie, fragwürdig?“, will Sakura wissen. „Diese drei Fälle hier werfen einige Fragen auf!“, meint die Violetthaarige, zieht sich drei der Akten heraus und erklärt dann, „Das erste ist diese Geschichte. In drei benachbarten Dörfern an der Grenze des Blitzreiches zum Wasserreich werden regelmäßig Menschen von Vampiren entführt. Jedoch nicht, um diese zu töten. Die Jäger haben kürzlich herausgefunden, dass dort ein Vampir existieren muss, der alle zwei Jahre immer reihum aus einem der Dörfer jemanden entführt, um diesen zu verwandeln.“ „Wieso haben die Jäger dann noch nichts dagegen unternommen? Und wenn seit Jahren dort regelmäßig Menschen verschwinden, wieso haben sie es erst jetzt erfahren?“, fragt Itachi nach. „Die Bewohner der Dörfer sind nicht sehr kooperativ. Denn auch, wenn alle zwei Jahre ein Mensch durch diesen Vampir entführt wird, gibt es in der Gegend sonst keinerlei vampirische Vorfälle. Sie befürchten wohl, dass dieser Vampir, oder die Vampire – bisher können wir nicht ausschließen, dass mehrere dahinter stecken könnten – ansonsten die Menschen gezielt beginnen könnten zu jagen. Daher haben sie nie um Hilfe gebeten. Doch auch jetzt, wo der Fall bekannt ist, gibt es keinerlei Hinweise, wo der Unterschlupf des Vampires sein könnte. Trotz intensiver Suche konnte nichts gefunden werden. Die Jäger bleiben aber dran“, antwortet die Schwertkämpferin. „Den Fall mit dem Verrückten will ich erzählen!“, meint dann Aysha, klaut ihrer Schwester eine der Akten und beginnt zu erzählen, „Im Windreich wurde ein Typ aufgegriffen, der total verpeilt war. Der wusste weder, wo er war, noch welches Jahr gerade ist. Als ihn eine Gruppe Ordnungshüter aufgriff, behauptete er, von Vampiren entführt worden zu sein. Im Windreich keine gute Idee, sowas zu sagen. Die sind dort, was Vampire angeht, noch unwissender als die Menschen hier im Feuerreich. Hier wissen zumindest die Polizisten in manchen Orten, dass es Vampire gibt. Dort glaubt keiner daran... Naja, wie dem auch sei. Der Kerl hatte Glück, dass zufällig ein Jäger aus Iwa in der Nähe war und das Gespräch mitbekam. Er ging zu den Aufpassern, erzählte diesen, dass der Mann ein Onkel seiner Freundin sei, welcher aus der Psychiatrie vor drei Wochen verschwunden sei und er sich um diesen kümmern würde. Zum Glück haben die dem das abgekauft, sodass er den Mann nach Iwa zu den Schulmeistern brachte. Dort hat der dann ne krasse Story erzählt. Er hatte behauptet, dass er vor zehn Jahren von Vampiren entführt und eingesperrt worden sei. Doch anstatt, dass sie ihn hätten verwandeln oder fressen wollen, soll da ein Vampir gewesen sein, der an ihm und noch anderen Gefangenen irgendwelche Versuche durchgeführt hätte! Also echt mal, solch einen Mist hab ich vorher auch noch nie gehört... Auf jeden Fall meinte er dann noch, dass dieser verrückte Professor oder was auch immer eines Tages während einem dieser Experimente gestört wurde und ihm so die Flucht gelang. Ziemlich abenteuerlich, was?!“ „Was macht dich so sicher, dass es nicht wahr ist?“, erkundigt sich Sakura. „Zum einen können sich die meisten Vampire beim Geruch von Menschenblut kaum beherrschen, geschweige denn an denen zehn Jahre herumoperieren ohne auch nur ein mal in die Versuchung zu kommen, mal nen Schluck zu nehmen. Der wurde direkt danach befragt und der Vampir soll nicht mal geleckt haben. Zum anderen war der Alte kein Jäger, noch nicht mal ein Kämpfer. Dem wäre eine Flucht niemals gelungen. Gut, auf dem Bild sah es schon so aus, dass er einiges ertragen haben musste, aber ich vermute eher, dass da ein verrückter MENSCHLICHER Mafiaboss oder so dahinter steckt, aber kein Vampir“, begründet die Blondine. „Was meinst du dazu, Naru?“, wendet sich Sasuke an seinen Kumpel, welcher bisher nur schweigend allem aufmerksam zugehört hat. „Ayshas Einwände, so seltsam sie vielleicht auch klingen mögen, sind berechtigt. Kein Vampir, der sich die Mühe gemacht hat, zu lernen seinen Blutdurst zu unterdrücken, um Menschen nicht anzufallen, würde solch eine Aktion durchziehen. Also müssten es Menschenjäger gewesen sein. Doch für diese sind Menschen nur Nahrung. Die hätten auf jeden Fall sein Blut getrunken und ihn höchstwahrscheinlich keine zehn Jahre gefangen gehalten. Doch selbst wenn wir mal annehmen, dass da ein Menschenjäger total abgedreht wäre, hätte dieser den Mann niemals fliehen lassen. Die Gefahr, dass jemand hinter diese abscheulichen Taten kommt, wäre zu groß gewesen. Der hätte sofort die Verfolgung aufgenommen und ihn keine fünf Minuten nach dem Fluchtversuch gekillt“, stimmt der Vampir der jüngeren Schwester ausnahmsweise mal zu. „Es sei denn, es wäre seine Absicht gewesen, dass es heraus kommt!“, wirft Itachi ein. „Was?“, sieht Shikori den Mann fragend an, „Glaubst du wirklich, dass jemand wollen könnte, dass solch etwas Publik wird?“ „Dieser Fall scheint ziemliche Unruhe verbreitet zu haben. Vielleicht war das ja der Plan. Könnte doch sein, dass der, der dahinter steckt, eine Reaktion von der Seite der Vampirjäger provozieren will!“, entgegnet dieser. „Dann ist das ein verdammt schlechtes Timing. Denn die Jäger haben momentan schon genug um die Ohren!“, wirft Aysha ein. „Oder genau dies ist die Absicht. Den Jägern durch verschiedene Aktionen und rätselhafte Vorfälle so viel Arbeit zu machen, dass sie etwas Wichtigeres übersehen!“, kommt es dann von Sasuke, „Wie habt ihr denn von der Entführungssache erfahren?“ „Falls du andeuten willst, dass diese Entdeckung auch eingefädelt gewesen sein könnte, dann muss ich dies verneinen. Ein Jäger aus Kumo hatte zufällig ein Gespräch zweier Frauen mitbekommen, die im Wald Kräuter sammeln waren. Daraufhin hatte er dann Nachforschungen angestellt!“, erklärt Shikori ihm. „Machen wir uns über einen möglichen Zusammenhang später Gedanken und tragen jetzt erstmal alle Fakten zusammen. Wie sieht der dritte Fall aus?“, fixiert Naruto das Gespräch erstmal auf die kleinen Einzelteile, bevor das große Bild ins Auge gefasst werden sollte. „Gut, dann kommen wir hierzu!“, nimmt sich Shikori nun die dritte Akte und zieht ein Bild aus dieser, welches sie jedoch vorerst noch niemandem zeigt, „Ihr hatte ja vor unserem kleinen Ausflug mitbekommen, dass zu der Zeit ein Treffen der großen Bosse aus Wirtschaft, Politik, ect. stattfand.“ „Ja, auch wenn das ja katastrophal geendet hatte!“, stimmt Sakura zu. „Was war denn da vorgefallen?“, erkundigt sich Sasuke. „Du hast das nicht mitgekommen, Brüderchen? Wo waren du und Naruto unterwegs? Auf dem Mond?“, kann sein Bruder nicht glauben, dass der andere davon nichts wissen will. „Mit Ausnahme von kurzen Abstechern in nem kleinen Nest in der Steppe des Windreiches, Suna und Kiri, bei denen wir andere Probleme hatten, hab ich nen Bogen um Städte gemacht. Und da Sasu drauf bestanden hatte, mich zu begleiten, musste er eben mit“, erklärt der Vampir. „Was für Probleme?“, will Itachi sofort wissen, wobei sein Blick zwischen besorgt auf Sasuke liegend und vorwurfsvoll auf Naruto schauend hin und her schweift. „Dazu kommen wir später. Ich hatte nämlich zuerst gefragt, Itachi!“, verschiebt der Jüngere der Brüder dies nach hinten. „Mitten auf dem Treffen, welches in einem teuren, extra komplett reservierten Hotel stattfand, brach ein Feuer aus. Von den über dreihundert Teilnehmern konnten sich gerade einmal siebzehn Menschen retten. Die anderen kamen in den Flammen um“, berichtet Aysha. „Auch wenn es tragisch ist, verstehe ich nicht, was dies mit der Sache hier zu tun haben soll? Ich habe die Berichte auch mitbekommen, aber ich kann keinen Zusammenhang finden, welcher die Vampirjäger daran interessieren sollte. Die Ermittler vermuten, dass irgendwelche Politik- und Wirtschaftsgegner das Feuer gelegt haben“, wundert sich Sakura. „Im ersten Moment gibt es da auch keinen. Aber bei den Untersuchungen kam etwas zum Vorschein, was der Öffentlichkeit vorenthalten wurde. Durch das Feuer wurden alle Leichen bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Die Personen konnten nur anhand ihrer zahnärztlichen Unterlagen identifiziert werden. Doch bei den Ermittlungen wurde auch eine besser erhaltene Leiche gefunden. Anscheinend war ein schwerer Metallschrank auf diese gefallen und hatte sie vor den Flammen zum Großteil geschützt. Doch seht euch das Bild hier mal ganz genau an“, erklärt die Violetthaarige und reicht nun das Bild an die anderen weiter. Auf der Abbildung ist der angesengte Leichnam eines Mannes zu sehen. Darum die typischen, polizeilichen Markierungen der Beweisstücke und im Hintergrund der Metallschrank, welcher wohl zuvor den leblosen Körper bedeckt hatte. Sakura und Sasuke, welche sich das Bild zuerst betrachten, können nichts seltsames entdecken. Doch wir sie dieses dann an Naruto weiterreichen, starrt dieser es einen Moment ungläubig an, da ihm das fragliche Merkmal sofort ins Auge fällt. „Ein Vampirbiss am Oberarm!“, ist er sich nach kurzem Zweifeln dann doch sicher, dass die beiden kleinen Punkte, welche er auf der Abbildung ausmachen kann, Einstichlöcher sind, durch welche sich einer seiner Artgenossen an diesem Mann bedient hatte. „Richtig! Wäre dieser Vorfall nicht in Iwas Verwaltungsbereich passiert, hätte das wahrscheinlich niemand für voll genommen. Doch so wurde der Leichnam nochmals gezielt darauf untersucht und es wurde zweifelsfrei festgestellt, dass der Mann vor seinem Tod gebissen wurde“, berichtet Shikori, während sie dass Bild an Itachi weiter reicht. „Haben denn die Überlebenden nichts dazu sagen können?“, fragt Sasuke nach. „Das ist ja das Merkwürdigste daran. Die meinten nämlich, dass keine verdächtigen Personen da gewesen seinen. Das Feuer hätte alles verbrannt und die Teilnehmer getötet“, antwortet Aysha. „Das alleine sind ja schon ausreichend ungewöhnliche Vorfälle. Aber wir dürfen nicht auch noch das vergessen, was wir selbst erlebt hatten: die Vampirburg bei Kumo und die Sache mit Karin. Das ist mir alles irgendwie zu viel. Daher frage ich mich, ob diese ganzen Vorkommnisse wirklich nur zufällig gleichzeitig stattfinden, oder ob da ein größerer Plan dahinter steckt. Immerhin meinten diese Menschenjäger im Verbotenen Wald doch etwas von einem Krieg gegen die Menschen!“, bringt die Schwertkämpferin nun ihre Zweifel direkt auf den Punkt. „Zumal es noch mehr gibt!“, meint dann Naruto und fährt durch die fragenden Blicke der anderen fort, „Ich hatte mich in Suna mal mit einem der Werwölfe dort unterhalten. Er meinte, dass auch seinem Rudel aufgefallen sei, dass es zur Zeit deutlich mehr Aktivitäten der Vampire gebe als in den letzten dreißig Jahren zusammen. Außerdem gab es kürzlich auch gezielte Angriff auf Kiri.“ Daraufhin erzählt Naruto, was er und Sasuke von Miyu und Yasu erfahren hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)