Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 225: Endlich ich selbst ------------------------------- Durch den Stress mit Tobi und die Sorge um Naruto hatte Sasuke vollkommen ausgeblendet, dass auch er durch den Angriff recht erschöpft war. Und so kommt es, dass er nur wenige Minuten, nachdem er sich an den Blonden gelehnt hat, einfach einschläft. Wie Naruto dies bemerkt, legt sich ein leicht amüsiertes Lächeln auf seine Lippen, aber er beschließt, nichts zu unternehmen, sondern den Menschen schlafen zu lassen. Denn schließlich kann er nicht abstreiten, dass es ihn gefällt, den Schwarzhaarigen so entspannt in seinen Armen schlafend zu betrachten. 'Pass auf, dass du Halbinvalide den Kleinen nicht fallen lässt!', hört der Vampir Kurama in seinem Kopf scherzend. 'Falls du darauf anspielst, dass ich den rechten Arm noch immer nicht bewegen und ihn deswegen nur mit dem Linken halten kann, das ist mir schon bewusst. Doch ich würde ihn niemals fallen lassen und das weißt du!', bleibt der Vampir jedoch überraschend ruhig. 'Man ist das langweilig! Kannst du mir mal verraten, warum du auf einmal so entspannt bist? Da macht es ja keinen Spaß mehr, dich aufzuziehen!', beklagt sich der Fuchsgeist. 'Wie meinst du das?', wundert sich der andere. 'Ist dir das nicht aufgefallen? Seit vorhin bist du irgendwie anders. Selbst ich kann es nicht richtig beschreiben, aber es scheint, dass du ausgeglichener bist. Du reagierst zwar nach wie vor spontan, aber nicht mehr unbedacht. Und außerdem hast du sonst nie so geschwollen geredet, doch dann laberst du hier was von zwei Welten und gegenseitig jeweils nen Fuß in der anderen haben. Das passt nicht zu dir, selbst wenn dein Süßer mit der Metapher angefangen hat. Sonst kapiert du sowas oftmals nicht einmal und jetzt übernimmst und erweiterst du es sogar. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, du wärst na Gehirnwäsche unterzogen worden. Doch das kann ich ausschließen. Also was ist mit dir los?', hakt der Vierbeiner weiter nach. 'Jetzt wo du es so sagst, stimmt das sogar irgendwie. Aber ich kann es dir dennoch nicht beantworten. Diese Worte kamen mir einfach so in den Sinn und ich habe sie ausgesprochen. Es schien mir irgendwie passend. Und auch alles andere, was ich gemacht habe. Aber du hast recht. Noch vor kurzem hätte ich ganz anderes in diesen Situationen reagiert. Ich hätte nie und nimmer versucht, Sasu zu beruhigen, indem ich etwas mache, was ihn eigentlich noch mehr in Rage versetzen würde. Ist eh erstaunlich, dass es so gut geklappt hat!', begreift nun auch der Blondschopf, dass irgendetwas an ihm anders ist. 'Nicht nur das. Auch wie du allgemein auf ihn reagierst. Sonst musstest du dich in Situationen wie dieser gerade zusammenreißen, nicht über ihn her zu fallen. Und was ist jetzt? Du genießt es zwar, dass du ihn so halten kannst, aber du hast nicht die geringste Intention dies auszunutzen. Ich hätte ja gedacht, dass du ihm mindestens mal wieder nen Kuss stehlen würdest. Aber nix da! Das ist langweilig!', murrt der Neunschwänzige weiter. 'Ich würde dies schon gerne tun. Aber es wäre falsch. Er ist mit Sakura zusammen! Deswegen habe ich kein Recht, dies zu machen. Und allein dieses Wissen genügt mir gerade, meine Gefühle und Instinkte im Zaum zu halten. Auch wenn es wirklich seltsam ist, da dies sonst auch nicht ausreichend war', bedenkt der Vampir weiter. 'Ach egal! Falls du kapieren solltest, was auf einmal an dir anders gepolt ist, sag mir Bescheid. Bis dahin zieh ich mich zurück. Dich jetzt weiter zu beobachten ist nicht nur sowas von öde, sondern von dieser Schnulzstimmung wird mir auf Dauer sonst nur schlecht. Also viel Freude noch!', verabschiedet sich der Fuchs dann schnell und zieht sich soweit zurück, dass Naruto nicht einmal mehr den geringsten Hauch von ihm wahrnehmen kann. >Der ist wohl echt nur auf Krawall aus, dass den ein wenig Ruhe so nervt... Aber er hat mit einem Recht. Irgendetwas ist gerade anders mit mir. Und irgendwie komm ich schon noch darauf, was es ist!', lässt sich der Rotäugige die gute Stimmung nicht verderben und betrachtet weiterhin seine heimliche Liebe, welche noch immer friedlich in seinen Armen schläft. Nebenbei geht er dennoch in Gedanken weiterhin der vom Fuchs aufgeworfenen Frage nach. Noch mehrere Stunden schläft der Uchiha in den Armen des Vampires, ehe ihn die ersten Strahlen der Sonne, welche sich hinterm Horizont erheben, langsam aufwecken. Dabei dreht er sich so, dass er droht, von dem Ast, auf welchem die beiden ja noch immer sitzen, herunter zu fallen. Jedoch kann Naruto dem vorbeugen, indem er den Arm, welcher die ganze Zeit über um den Menschen geschlungen war, noch etwas fester um diesen legt und den Bewegungsfreiraum des andere damit soweit einschränkt, dass diesem ein schmerzhaftes Erwachen erspart bleibt. >Was ist das?<, wundert sich der Schwarzhaarige beim Wachwerden, wie er den festen Griff unterschwellig wahrnimmt, welcher ihn hält, und öffnet dann langsam die Augen. „Na, wieder wach?!“, ist das freundlich lächelnde Gesicht des Uzumaki das erste, was Sasuke wahrnimmt und was auch seine Mundwinkel etwas nach oben wandern lässt. „Ja... morgen Naru!“, kommt es von ihm, während er sich Aufsetzt und ihm beim Blick auf die Umgebung wieder einfällt, was in der Nacht los war, „Oh nein! Ich wollte doch gar nicht einschlafen. Und vor allem nicht hier oben. Hast du etwa die ganze Nacht aufgepasst, dass ich nicht hier herunter falle?“ „Waren doch nur ein paar Stunden. Außerdem hattest du die Ruhe wohl mindestens genauso nötig, wie ich zuvor. Also mach dir nichts draus!“, grinst der Vampir weiterhin und lässt den anderen frei. „Dir kann momentan echt nichts die Laune verderben, was?!“, stellt Sasuke ein wenig erleichtert fest. Hatte er schon befürchtet, dass die gute Laune des Blonden am Vorabend vielleicht nur Teil seines Traumes gewesen ist. „Nö, nicht wirklich. Auch wenn ich selbst nicht ganz verstehe, wo diese herkommt!“, entgegnet dieser und springt erst einmal wieder auf den Boden, wohin ihm sein Kumpel nur Sekunden später auch gleich folgt. „Egal woher es kommt. Ich bin froh, dass du anscheinend mal wieder richtig ausgeglichen bist. Denn es ist lange her, dass du solch eine Ruhe in deinem Blick hattest. Sonst warst du immer irgendwie zumindest leicht angespannt!“, gibt der Schwarzhaarige von sich, während er dem anderen dessen Jacke wieder gibt und sich selbst fertig anzieht. „Klar war ich sonst immer angespannt! Entweder musste ich wie ein Schießhund aufpassen, dass keiner erkennt, was ich bin, oder dass ich dich nicht gleich umbringe!“, kommt es dem Blonden daraufhin unbedacht über die Lippen, wodurch er jedoch dann versteht, „Ach so ist das!“ „Was meinst du?“, ist Sasuke über diese Äußerung erstaunt. „Es ist kaum zu glauben. Wenn man immer eine Maske trägt, fällt es einem gar nicht mehr sofort auf, wenn diese endlich mal weg ist!“, schüttelt der Blonde kurz über sich selbst den Kopf und beginnt nun ebenfalls, sich noch immer nur mit der linken Hand wieder ordentlich zu bekleiden. „Seit wann hast du solch einen Gefallen daran gefunden, in Rätseln zu sprechen?“, wundert sich der Uchiha, doch muss dann grinsen, „Brauchst du wieder Hilfe?“ Während sich Sasuke fertig angezogen hat, gelang es Naruto zwar, sich zumindest die Hose wieder richtig anzuziehen, aber bei seinem Netzoberteil stößt er auf dieselben Probleme wie beim Ausziehen. Er verheddert sich ständig. „Äh... ja, das wäre nett!“, meint er daher nur und sein Kumpel unterstützt ihn etwas. Doch auch dabei fällt ihm wieder auf, dass sich seit dem letzten Abend etwas in ihm verändert hat. Denn musste er, nachdem der Mensch ihm beim Ausziehen geholfen hatte, sofort ins Wasser fliehen, um die Entdeckung eines gewissen Problems zu verhindern, regt sich diesmal in dieser Hinsicht nichts bei ihm. Er empfindet die Nähe des anderen als angenehm, aber es hat keine weiteren Folgen. „So, das hätten wir!“, kommentiert der Schwarzhaarige, nachdem nun auch Naruto wieder vollständig bekleidet ist, „Könntest du jetzt vielleicht dennoch das von vorhin klarer erklären?“ „Danke dir!“, kommt es erstmal von dem Blondhaarigen, ehe er sich auf den Boden setzt und zu erklären beginnt, „Du weißt doch, dass ich mich in Dörfern eigentlich immer verstellen muss, um als Vampir nicht aufzufallen. Ich habe also dort immer eine Maske getragen. Und auch, wenn ich mir vorgenommen hatte, dies momentan nicht zu tun, gelang mir dies eigentlich nicht wirklich, was mir aber selbst nicht klar war. Denn eigentlich trug ich sogar immer mehrere Masken. Eine, die den Vampir vor den Menschen verbarg und von der ich wusste. Und eine, die dafür sorgte, dass ich mich nicht selbst sehen musste. Die den inneren Kampf, der unaufhörlich in mir ausgetragen wurde, vor meinem eigenen Blick verbarg. Ich wusste zwar, dass ich immer wieder mit meinen Gefühlen und meinen Instinkten in Konflikt kam, aber dass es stärkere Auswirkungen hatte, als dass ich einfach nur einer Seite nachgeben und die Kontrolle verlieren könnte, war mir nicht bewusst. Denn letztendlich hatte ich dadurch, dass ich eine Seite unterdrückte, einen Teil von mir selbst verleugnet. Und davor habe ich meinen Blick immer abgewandt gehabt.“ „Und jetzt ist es anders? Wie kam das?“, fragt Sasuke weiter und setzt sich neben den anderen. „Ja. Ich verstehe es selbst nicht ganz, aber ich glaube, als ich gestern alleine im Fluss war, war es mir gelungen, erstmals wirklich abzuschalten. Es war, als würden alle Sorgen und Befürchtungen mit der Strömung davongetragen werden. Mein Kopf war vollständig leer und somit wurde auch dieser Kampf durchbrochen!“, spricht dieser lächelnd weiter, ehe sein Gesichtsausdruck dann auf einmal etwas melancholisch wird, „Allerdings habe ich so das Gefühl, dass das nicht lange anhalten wird. Miyu meinte zwar, dass ich beides zulassen müsste, um ins Gleichgewicht zu kommen und mir mein Dasein nicht selbst unnötig schwer zu machen, aber man kann sich nicht so schnell ändern. Gerade ist die Situation einfach perfekt, sodass ich mich weder verstellen noch irgendwie kontrollieren muss. Wahrscheinlich ist es mir deswegen möglich, im Gleichgewicht zu sein... endlich ich selbst zu sein, nachdem ich verwandelt wurde. Aber das ist nun einmal nicht der Alltag. Deswegen ist es wohl nicht mehr, als ein schöner Vorgeschmack auf das, was vielleicht irgendwann einmal sein könnte.“ „Auf der einen Seite hört sich das ja recht pessimistisch an, dass du dies für nicht dauerhaft erachtest. Aber auf der anderen Seite ist das selbst mir gerade eine zu extreme Veränderung in deinem Verhalten. Wenn du so wieder nach Konoha kommst, denken noch alle, du seist nicht du, sondern irgend ein andere, der sich für dich ausgeben will!“, meint dann Sasuke, woraufhin ihn der Blonde erst kurz irritiert ansieht, doch dann zu lachen beginnt. „Stimmt! Schließlich hatte selbst Kurama gemeint, ich käme ihm vor, als wäre ich einer Gehirnwäsche unterzogen worden, so wie ich mich auf einmal verhalten würde!“, kommt diesem das kurze Gespräch mit dem Fuchsgeist zuvor wieder in den Sinn. „Na dann muss es ja noch schlimmer sein, als ich dachte“, stimmt auch Sasuke mit ins Lachen ein. „Hey, willst du mich jetzt beleidigen?“, spielt Naruto den Empörten, schnappt sich den Menschen, zieht ihn ohne Vorwarnung wieder auf seinen Schoß und kitzelt ihn mit der linken Hand kräftig durch, sodass dieser sich in seinem Arm nun noch stärker lachend windet. „Hey... lass das!“, bringt der Uchiha unter dem Lachen angestrengt hervor. Dabei sind seine Augen fest zusammengekniffen. „Ich denke noch nicht dran. Erst wenn du ganz lieb 'bitte bitte' sagst!“, klingt die Stimme des Blonden zwar neckend, doch in seinem Blick, mit welchem er den Menschen bedenkt, spiegeln sich im Augenblick deutlich seine wahren Gefühle für diesen wieder. Seine ganze Liebe, die er für den anderen in seinem Herzen trägt und so lange vor diesem verborgen hat, ist gerade deutlich in den roten Seelenspiegeln ablesbar. „Okay, du... du hast ja... gewonnen. Also bitte... bitte, bitte, Naru... hör auf!“, gelingt es dem Uchiha gerade so, diese Worte hervorzubringen, wobei er die Augen öffnet und direkt in die des anderen blickt. Jedoch soll ihm nicht die Zeit bleiben, den Blick des anderen bewusst zu bemerken. Fast im gleichen Moment, in dem sich die Blicke der beiden Freunde treffen, erkennt der Vampir in der Reflektion seiner Selbst in den schwarzen Augen, dass die seinen gerade etwas preisgeben, was der Schwarzhaarige nie erfahren soll und schreckt zusammen. Dabei verfestigt sich der Griff seiner Hand, welche bis eben den Menschen noch geärgert hatte, so sehr, dass dieser nun an der Berührungsstelle einen kurzen, aber dennoch relativ starken Schmerz verspürt. Dieser sorgt dafür, dass Sasuke, noch ehe er den Blick des anderen realisieren konnte, bereits erneut die Augen zusammenkneift und ein Zucken durch seinen Körper eilt. „Entschuldige, Sasu! Das wollte ich nicht!“, ist die Stimme des Blonden gerade nicht mehr als ein betrübtes Flüstern, während er seine Gefühle unbewusst zurückdrängt, sodass nun seine Instinkte die Oberhand gewinnen, was sich auch sogleich in den blutroten Seelenspiegeln reflektiert. „Schon gut. Das war doch nur ein Unfall und es ist... ja auch nichts... passiert...“, will der Uchiha seinen besten Freund beruhigen, doch wird selbst etwas unruhig, als er diesem wieder in die Augen sieht und in diesen nur Kälte und Emotionslosigkeit ausmachen kann. >Schon wieder dieser Blick. Schon wieder diese Kälte und Distanziertheit... Ich will das nicht sehen!<, wirkt Sasuke kurz erschrocken, versteift sich am ganzen Körper und wendet dann den Blick sofort in Richtung Boden, „Anscheinend hattest du mit deiner Vermutung recht. Es war wohl nur vorübergehend.“ „Hey, was ist los? Geht es dir nicht gut?“, kann der Blonde die Reaktion des anderen gerade nicht nachvollziehen und zieht diesen daher noch etwas mehr an sich, um ihm notfalls Halt geben zu können. Dabei wandert die Hand, welche Sasuke kurz zuvor noch Schmerzen bereitet hatte, nun sanft zu dessen Schulter, wodurch er mal wieder mit dem Rücken am Oberkörper des anderen lehnt. >Er ist so sanft und vorsichtig, obwohl sein Blick so kalt ist. Er wirkt zwar nicht bedrohlich, aber dennoch so fremd, nicht wie der eines Menschen... Moment! Naru ist ja auch kein Mensch mehr. Er ist ein Vampir. Und wenn ich an die Begegnung mit den meisten anderen Vampiren denke, kommt sein Blick denen doch schon recht nahe... Bedeutet das also einfach nur, dass er immer mehr durch und durch zum Vampir wird? Er sagte ja gestern Abend, dass es ihm immer schwerer fällt, an seiner Menschlichkeit festzuhalten. Aber auch, dass meine Nähe ihm hilft, diese zu bewahren. Also wenn ich nicht will, dass wir uns voneinander entfernen, darf ich mich davon nicht verunsichern lassen. Er ist nun einmal ein Vampir und daran lässt sich auch nichts mehr ändern. Aber dennoch ist er immer noch Naruto und mein bester Freund. Egal was auch passieren mag!<, fasst sich Sasuke ein Herz und sieht dem Blondschopf wieder direkt in die Augen, wobei es ihm noch immer innerlich schmerzt, diesen kalten Blick anzusehen, „Mit mir ist alles in Ordnung. Ich war nur...“ „Ach so, jetzt verstehe ich!“, begreift Naruto nun, wie er die Unsicherheit bei dem anderen erkennt. Sogleich schließt er die Augen und will seine Instinkte wieder zurückdrängen, doch wird er von dem Schwarzhaarigen unterbrochen. „Warte, Naru!“, ahnt dieser, was der Blonde vor hat und sieht diesen, welcher ein wenig fragend nun wieder die Augen öffnet, direkt und ernst an, „Du musst dich nicht wegen mir anders verhalten. Ich gebe zu, ich war gerade etwas überrascht und wusste nicht sofort, wie ich darauf reagieren sollte, aber jetzt komme ich damit klar. Also verstell dich nicht meinetwegen, sondern nutze diese Woche, die wir noch unterwegs sind, um wirklich du selbst sein zu können.“ „Hmpf... Baka!“, kommt es mit einem leicht neckenden Unterton von dem Blonden, wobei sich auf dessen Lippen ein Lächeln bildet. Auch in seinen Augen blitzt zuerst nur ein schwaches, amüsiertes Flackern auf, doch binnen weniger Sekunden wird dieses immer kräftiger, vertreibt die Kälte aus dem Blick des Vampires und bringt die Wärme und Freundlichkeit wieder dahin zurück. „Was heißt hier...!?“, will sich Sasuke zuerst beschweren, doch ist dann von dem Wandel in den Seelenspiegeln seines Freundes so gebannt, dass ihm kein weiterer Laut mehr über die Lippen kommt. Stattdessen macht sich unbemerkt ein schwaches, angenehmes Kribbeln in seinem Körper breit, welches er jedoch vorerst ignoriert. „Du kannst zwar wie kein Zweiter in meinem Blick erkennen, was gerade in mir vor geht, aber manchmal interpretierst du auch mal etwas Falsches hinein. Du hattest richtig erkannt, dass diese innere Ruhe wieder vorbei ist. Deswegen klappt es gerade auch nicht mehr, meine Gefühle und Instinkte gleichzeitig völlig zuzulassen. Und als ich vorhin übertrieben und dir dadurch weh getan habe, hatten meine Instinkte wieder die Führung übernommen. Ich weiß selbst nicht genau, warum. Vielleicht habe ich damit unbewusst auf Miyus Rat reagiert, denn sie meinte, ich solle in undurchsichtigen Situationen erstmal meinem Instinkt vertrauen. Oder es passierte automatisch, damit ich nicht gleich wieder wegen irgendwelcher Selbstvorwürfe durchdrehe. Keine Ahnung. Aber die Instinkte sind nur eine Hälfte. Meine Gefühle gehören ebenfalls zu mir. Deswegen kann man, egal ob meine Instinkte oder meine Gefühle die Oberhand haben, in keinem der beiden Fälle davon sprechen, dass ich mich verstellen würde. Gut, ich bin, wie mir ja vorhin klar wurde, auch in keinem dieser Fälle völlig ehrlich zu mir selbst, aber das klappt halt noch nicht so ganz, das bewusst hinzubekommen. Und wenn ich ehrlich bin, dann mag ich es in normalen Situationen wie jetzt gerade deutlich mehr, wenn meine Gefühle über den Instinkten stehen. Denn so fühle ich mich dir und den anderen einfach mehr verbunden. Aber es freut mich dennoch, dass du versuchst, es auch anzunehmen, wenn meine Instinkte die Oberhand haben. Denn ich kann mir vorstellen, dass das nicht so leicht sein dürfte. Vor allem, da es ja gerade diese sind, die den größten Unterschied zwischen Menschen und Vampiren darstellen!“, lächelt Naruto seinen Freund ehrlich an, doch hat sich nun wieder soweit im Griff, dass sein Blick das, was er vor dem Uchiha verbergen will, nicht länger offenbart, „Doch, Sasu...“ „Spar dir die Worte. Ich ahne schon, was du fragen willst!“, unterbricht Sasuke den Vampir, löst sich sacht aus dessen Griff und erhebt sich, >Das steckt also dahinter. Eigentlich hätte ich da auch selbst drauf kommen können. Er sagte ja selbst, dass Vampire normalerweise von ihren Instinkten gelenkt werden, wie die Menschen von ihren Gefühlen. Deswegen erinnert sein Blick, wenn er seinen Instinkten die Führung überlässt, so an andere Vampire und sein normaler Blick an den Menschen, den ich als Kind kannte. Er ist nun einmal beides!< Kaum, dass Sasuke steht, zieht er sein Oberteil ein Stück nach oben und entblößt dadurch die Stelle, an welcher Naruto zuvor so fest zugepackt hatte, dass es dem Menschen Schmerzen bereitet hatte. Eine schwache Rötung ist dort zu sehen, jedoch auch nur dann, wenn man wirklich direkt danach sucht. Andernfalls würde sie niemandem auffallen. Als Naruto sie erblickt, bildet sich für einen kurzen Moment ein betrübt-nachdenklicher Ausdruck in seinem Gesicht. Doch dieser verschwindet schnell wieder, während er sich etwas aufrichtet, sodass er nun vor dem Uchiha kniet, und die Hand sacht auf die Stelle legt. „Schmerzt es noch?“, fragt er vorsichtig nach. „Nein, kein bisschen. Es war wohl eher ein Schreck, als ein wirklicher Schmerz!“, entgegnet der Dunkelhaarige, wobei er nun das Kribbeln in seinem Körper bemerkt, welches durch die Berührung sogar noch verstärkt wird. Einen kurzen Moment genießt er dieses Gefühl, ehe es auch schon wieder vorbei ist. „Dann ist ja gut!“, ist der Uzumaki sichtlich erleichtert, während er die Hand wieder wegnimmt, sich ebenfalls vollständig aufrichtet und so nun seinem Kumpel gegenüber steht. „Mal ganz im Ernst, Naru! Du machst dir wegen jedem noch so kleinen Mist Sorgen um mich. Aber selbst riskierst du Kopf und Kragen, damit mir nichts passiert, aber ich soll mir deswegen keine Gedanken machen!“, klingen die Worte des Menschen ein wenig vorwurfsvoll, während er mit beiden Händen nach der rechten Hand des Blonden greift, welche noch immer die Farbe des Todes aufweist, „Ich weiß, dass ich als Mensch nicht ganz so widerstandsfähig wie du bin, aber dennoch bin ich nicht aus Glas. Also entweder schraubst du deine Dauersorgen ein wenig runter, oder du hörst auf, dich zu beschweren, wenn auch ich mir mal deinetwegen Sorgen mache!“ „Da sich an ersterem wohl nur schwer was ändern lassen wird, muss ich wohl versuchen zu akzeptieren, dass wir uns in diesem Punkt zu ähnlich sind!“, entkommt dem Rotäugigen ein Schmunzeln, wobei er das Gefühl der Wärme genießt, welches von Sasukes Händen auf die seinige ausgestrahlt wird, „Allerdings kann ich dich, glaube ich, was den Biss angeht, schon mal ein wenig beruhigen. Ich kann den Arm zwar noch immer nicht bewegen, aber ich kann gerade deine Berührung spüren. Die Taubheit hat also bereits nachgelassen. Da dauert es dann sicher auch nicht mehr zu lange, bis auch der Rest wieder hergestellt ist.“ Nachdem sie sich fertig unterhalten haben, beschließen die beiden, erstmal zu Miyu zu gehen, um dort Narutos Rucksack zu holen. Und danach wollen sie sich ja auch langsam mal auf zu Din und den anderen Feen machen. Diese dürften inzwischen schon mitbekommen haben, dass Naruto mal wieder im Ort ist und diesem deswegen bereits ziemlich erbost sein, dass er sich noch immer nicht hat sehen lassen. So machen es die beiden dann auch. Jedoch sind sie sehr überrascht, dass Yasu ihnen bei der Vampirin angekommen mitteilt, dass sie sich von dieser gerade nicht verabschieden könnten. Denn die Blauhaarige wurde noch einmal in den innersten Bereich gerufen und selbst ihm wurde nicht mitgeteilt, worum es gehe. Naruto kann sich dies nur durch zwei Gründe erklären. Entweder geht es um die Mörder von Yasus Frau und er wurde nicht informiert, um zu verhindern, dass er deswegen eine Kurzschlussreaktion bekommt. Oder es geht um einen Vorfall, der das gesamte Dorf in Panik versetzen könnte, wenn dieser publik würde. Solche Dinge werden unter den Vampiren in Kiri zuerst nur innerhalb eines kleinen Kreises, welchem unter anderem Miyu und der Sprecher angehören, beredet. Wenn sich dieser Kreis einig geworden ist, tauschen sie sich mit ausgewählten Vertretern der Menschen im Dorf aus, zu denen auch Vampirjäger gehören, und je nachdem, wie sie zu handeln gedenken, wird es dann im Dorf verbreitet. Einen anderen Grund außer dieser beiden kann sich Naruto für die Geheimnistuerei gerade nicht vorstellen. Und obwohl er ein ungutes Gefühl hat und deswegen am liebsten mehr über diese Sache erfahren würde, beschließt er, sich da rauszuhalten. Die Menschen und Vampire in diesem Dorf sind sehr stark. Egal, was es für Probleme geben sollte, sie würden schon damit fertig werden. Da muss sich der Uzumaki nicht noch mehr aufhalsen, hat er doch mit Tobi und seinem eigenen Gefühlschaos bereits genug zu tun. Und so holt Naruto schnell seinen Rucksack, die beiden Freunde verabschieden sich von Yasu und machen sich auf den Weg zur Feenwiese, um nun auch deren kleinen Bewohnern einen Besuch abzustatten. Dabei hofft Sasuke inständig, dass ihm dieses mal unnötige Streiche erspart bleiben. Als die beiden auf der Feenwiese ankommen, werden sie erstmal stürmisch begrüßt. Und dabei freuen sich die kleinen Wiesenbewohner nicht nur über die Anwesenheit des Vampires, sondern auch wirklich über die des Menschen. Und dies so sehr, dass sie über deren recht späten Besuch hinwegsehen. Dass Hinata und die anderen Frauen nicht dabei sind, finden sie zwar etwas schade, aber nachdem die beiden jungen Männer ihnen erklärt haben, wieso die anderen bereits wieder nach Konoha zurück gekehrt waren und dass sie beim nächsten mal sicher wieder mit dabei sein würden, beruhigen sich die Feen und beginnen damit, die beiden Besucher darüber auszufragen, was sie in den letzten Monaten so gemacht haben. Nach langen Erklärungen, bei denen die Feen besonders die Ereignisse auf der Klassenfahrt in Ame interessieren, da sich dort der Feenstein aktiviert hatte, gönnen diese den Freunden erstmal eine Pause und bereiten selbst eine kleine Überraschung für die beiden vor. Sie stellen extra für Naruto und Sasuke eine kleine Feier auf die Beine. Und diese soll einen vollen Tag andauern, sodass die nächste Erholungspause für die beiden erst am nächsten Vormittag kommen soll. Doch während der Vampir sich einfach nur im Schatten eines Baumes an dessen Stamm lehnt und noch weiterhin mit den Feen ein wenig redet, schläft Sasuke wenige Minuten später mitten auf der Wiese ein. „Sag mal, Naruto. Was ist da jetzt zwischen euch beiden?“, fragt Din den Blonden neugierig. „Worauf willst du hinaus?“, versteht dieser die Frage nicht ganz, „Wir sind Freunde, mehr nicht!“ „Bist du dir da sicher? Du benimmst dich zwar so, aber wir erkennen mehr, als du oder Sasuke!“, kommt es nun von Nayru, welche auf des Vampires Schulter sitzt. „Wenn ihr es eh wisst, warum fragt ihr dann?“, entgegnet dieser. „Wenn du es erkannt hast, warum sagst du es ihm nicht?“, gesellt sich nun auch Farore dazu. „Weil es nur Unglück mit sich bringen würde. Momentan ist er mit Sakura glücklich und das will ich ihm nicht zerstören. Außerdem würde ich, wenn ich diesem Gefühl nachgeben würde und es auch nur ansatzweise auf Erwiderung stoßen sollte, seinen Verlust nicht überstehen. Denn irgendwann wird spätestens die Zeit uns trennen. Doch glaube ich eh, dass er es nicht erwidern würde, und ich will das, was zwischen uns ist, nicht riskieren“, entgegnet Naruto wehmütig. „Wenn das Band stark genug ist, gibt es immer einen Weg, Naruto. Jedoch bedarf es auch eines gewissen Timings und Akzeptanz, um diesen zu finden!“, erhebt sich Nayru von Narutos Schulter und fliegt lachend mit den anderen in den Wald. >Und was soll mir das jetzt bitteschön sagen?<, begreift der Uzumaki diese Worte nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)