Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 221: Ausflug ins Unterdorf ---------------------------------- Als Sasuke nach seinem Frühstück/Mittagessen nach Naruto sieht, tut dieser nur so, als würde er schlafen. Stattdessen hat er die ganze Zeit schon jedem noch so kleinen Geräusch gelauscht, sodass er auch mitbekam, dass sich der Uchiha der Zimmertür näherte. Er wusste genau, dass dieser sichergehen wollte, ob er sich auch wirklich ausruhen könne, weswegen er sich entschied, dies vorzutäuschen, um den anderen zu beruhigen. Denn obwohl er ernsthaft versucht, sich auszuruhen, lässt ihn seit vorhin ein enorm ungutes Gefühl nicht mehr los. >Was ist nur mit mir? Da draußen war doch nichts! Weder etwas zu sehen, noch ein Geräusch oder ein Geruch! Also wieso lässt mich das nicht mehr los? Woher kommt diese Angst?<, macht er sich Gedanken, als er auch schon die Haustür zufallen hört, >Vielleicht kann mir Miyu weiter helfen!< Mit dieser Überlegung erhebt sich der Blondschopf, verlässt das Zimmer und begibt sich eine Etage tiefer, wo die Frau ihn bereits im Rahmen der Wohnzimmertür stehend erwartet. Denn auch sie hatte die nach unten wandernden Schritte gehört. „Was treibt dich denn hier runter? Ich hatte, ehrlich gesagt, nicht damit gerechnet, dich vor Sonnenuntergang zu Gesicht zu bekommen!“, meint diese ernsthaft überrascht. „Ich muss mit dir reden!“, meint der andere, geht mit Miyu ins Zimmer und setzt sich dort mit dieser zusammen erst einmal, ehe er weiter spricht, „Ich hab seit vorhin ein schlechtes Gefühl, obwohl es eigentlich keinen Grund dafür gibt! Kann es mit diesen Zauber zu tun haben?“ „Wann genau war vorhin? War es bevor oder nachdem Sasuke mit Yasu ins Dorf gegangen ist?“, erkundigt sich diese erstmal. „Davor! Er aß gerade etwas!“, antwortet der Gefragte. „Insofern er nicht Gefahr lief, sich am Essen zu vergiften, kann es nicht am Zauber liegen. Denn dieser weist dich nur darauf hin, wann er deine Hilfe braucht. Und das schien ja nicht der Fall zu sein!“, meint die Blauhaarige, „Allerdings hätte ich eine Vermutung, was los sein könnte. Deine Instinkte sind sehr stark und manchmal nehmen sie etwas wahr, was nur bis ins Unterbewusstsein vordringt. Du hast etwas unbewusst mitbekommen, was diese Sorge auslöst, aber was dein Verstand nicht erfassen konnte.“ „Toll! Und was soll ich jetzt machen?“, ist der Rotäugige sichtlich unruhig. „Weißt du noch, was ich dir gestern geraten hatte, was du tun sollst, wenn du drohst, den Kopf zu verlieren? Das wäre jetzt vielleicht auch nicht schlecht, denn dieses Problem wirst du mit Nachdenken alleine nicht lösen können. Deine Instinkte habe etwas wahrgenommen, also können auch nur sie dir sagen, wie du reagieren sollst!“, meint die Blauhaarige. „Nur ungern, aber ich glaube, du hast recht!“, beschließt ihr Artgenosse, ihrem Rat zu folgen, drängt seine Gefühle zurück und lässt seine Instinkte die Führung übernehmen, was man auch sofort wieder an einem emotionslosen Ausdruck in seinen Augen erkennen kann. „Und, was wirst du jetzt tun?“, fragt die Frau nach. „Vorerst wachsam bleiben und die Füße stillhalten! Das hier ist gerade nur die Ruhe vor dem Sturm, aber es ist nicht vorherzusehen, wann er losbricht. Genau in dem Moment muss ich bereit sein, nicht später, aber auch nicht früher!“, sind die Gedanken des Uzumaki auf einmal wieder vollkommen klar, „Ich gehe derweil erstmal wieder nach oben, bis wir später los wollen!“ Mit diesen Worten verschwindet er auch schon wieder und lässt Miyu alleine unten zurück. „Jetzt bin ich mir absolut sicher, dass du etwas Besonderes bist!“, legt sich ein verschlagenes Grinsen auf die Lippen der Frau, nachdem der Blonde weg ist, „Ist nur die Frage, in welche Richtung du die Geschehnisse lenken wirst!“ Mit dem Sonnenuntergang begeben sich Miyu und Naruto ins Unterdorf. Bereits am Eingang, welcher von der Erdoberfläche dort hinunter führt, treffen sie auf einige Wachen, welchen ihrem Blick nach Naruto sofort auslöschen wollen. Doch da sich dieser in der Begleitung der Vampirin befindet, unterlassen sie dies und lassen die Blauhaarige sprechen. „Er ist kein Menschenjäger!“, beginnt diese, woraufhin sich die Angriffslust der Wächter etwas legt, „Wir sind auf dem Weg zum Sprecher, um eben jenes Missverständnis zu klären!“ „Also gut! Jeder hat das Recht, angehört zu werden. Also folgt mir. Ich bringe euch zu ihm!“, meint einer der Wächter und geht voraus, während die anderen beiden weiterhin ihrer Aufgabe nachkommen. Das Unterdorf ähnelt dem Dorf oberhalb von der Art der Gebäude her sehr. Aber es gibt einen großen Unterschied. Anstelle des Sonnenlichtes, welches oben alles erhellt, kommt das Licht hier tags wie auch nachts von weiß leuchtenden Kristallen, welche überall am Boden und an der Decke der Höhle zu finden sind. Die Sicht ist zwar deutlich schwächer als am Tage an der Oberfläche, aber für die sich dort überwiegend aufhaltenden Vampire genügt dieses Licht völlig, um sich problemlos zu orientieren. Der Wächter führt die beiden immer weiter ins Innere des Dorfes, bis sie auf einen gut geschützten Teil stoßen, welcher wie eine Höhle in der Höhle wirkt, und an dessen Eingang weitere Wachen stehen. Diese werfen dem Rotäugigen einen mehr als finsteren Blick zu, wie ein Großteil aller anderen Vampire, an denen sie zuvor vorbeiliefen, es ebenfalls tat. Jedoch halten sie die kleine Gruppe nicht auf, sondern lassen sie passieren. Das Innere dieses Teils erinnert weniger an ein Dorf, sondern eher an ein steinzeitliches Höhlensystem, in welches moderne Gegenstände hineingebracht wurden. An einer der Verzweigungen, welche weiter nach Innen führen, scheint ein recht alt wirkender Vampir bereits die Ankommenden zu erwarten. „Ihr sorgt ja für eine ziemliche Unruhe da draußen!“, lacht der Alte. „Es gibt etwas wichtiges zu klären, Sprecher!“, kommt Miyu ohne Umschweife zum Punkt. „Gut, dann folgt mir!“, wird der Sprecher sofort ernst, bittet Miyu und Naruto ihm weiter zu folgen, während er die Wache zurück auf ihrem Posten schickt. Dann geht er mit den beiden ans Ende eines der verzweigten Gänge, welche wie ein kleines, gemütliches Büro von der Einrichtung her wirkt. „Also, dann sprecht! Was gibt es so wichtiges?“, fordert er die beiden auf. Zügig erklärt Miyu ihm, was alles vorgefallen ist. Beginnend mit Narutos Schwierigkeiten mit den Wachen bei dessen Eintreffen im Dorf, darüber wie sie ihn gefunden und warum sie ihn nicht gleich ausgeliefert hat, bis hin zu ihrem kleinen Test mitsamt aller Feststellungen, welche sie dabei und auch beim anschließenden Gespräch machen konnte. Zuletzt berichtet sie auch von dem Vertrauensbeweis und dass sich Sasuke gerade mit Yasu im Dorf aufhält. „Verstehe, wenn das so ist, werde ich mich um alles Nötige kümmern. Lasst mir zwei Stunden Zeit, dann werden alle informiert sein, sodass Naruto ohne Aufsehen zu erregen ins Dorf gehen kann!“, sichert der Sprecher den beiden zu. „Na das passt doch perfekt. Ich wollte mit Naruto eh nochmal in die Bibliothek! Also dann machen wir uns auch gleich auf den Weg dahin. Ich danke Ihnen vielmals!“, verabschiedet sich die Vampirin höflich. „Ja, haben Sie vielen Dank!“, bedankt sich auch Naruto, ehe er sich erhebt und der Frau folgt, >So dürfte zumindest Sasu keine Probleme bei seinen Recherchen bekommen!< Zielsicher führt die Blauhaarige den Rotäugigen durch die Gänge des innersten Bereiches, bis sie in der Bibliothek ankommen, was man sofort an den unzähligen Büchern erkennt, welche dort überall in den Regalen stehen. An den Buchtiteln erkennt Naruto, dass es sich hierbei zum Großteil um irgendwelche Tagebücher aus den vergangenen Jahrhunderten, teilweise sogar Jahrtausenden handelt, von denen viele schon sehr mitgenommen aussehen. Auf der anderen Seite stehen aber auch ganz neue Bücher mit identischen Titeln neben vielen der ganz alten Exemplare. Naruto weiß noch von einem früheren Besuch dort, dass viele der Tagebücher abgeschrieben werden, um deren Inhalte auch noch weitere Jahrhunderte bewahren zu können. Weiter hinten gibt es dann noch einen kleinen Teil, welcher sich mit anderen Dingen befasst. Zum einen gibt es eine kleine Abteilung mit Kampfschriften, in denen spezielle Techniken der Vampire niedergeschrieben sind, welche den Menschen nicht preisgegeben werden dürfen, weil sie in den falschen Händen zu einer zu großen Gefahr werden könnten. Dabei handelt es sich jedoch nur um die gefährlichsten Techniken. Viele andere wurden bereits mit den Menschen geteilt. Zum anderen gibt es einen etwas größeren Teil mit speziellen Mythen, Sagen und Legenden, welche sich um die Vampire und andere nichtmenschliche Wesen drehen, von denen die Vampire jedoch wissen, dass diese der Wahrheit entsprechen, auch wenn die Tatsachen, welche dort niedergeschrieben sind, nur extrem selten eintreten. Außerdem bemerkt Naruto dieses mal erstmals noch einen weiteren Teil, welcher sich mit der Geschichte vor dem Krieg zwischen Menschen und den anderen Wesen vor 4000 Jahren beschäftigt. Beim letzten Mal hatte der Blondhaarige diesen Teil gar nicht bemerkt, doch dieses Mal beschließt er, wenn Zeit ist, sich da mal etwas genauer zu belesen. Gleich beginnen kann er damit jedoch nicht, da ihn Miyu erst zu dem Bereich mit den Sagen führt, wo sie gezielt nach einem bestimmten Buch sucht. Nach zwei Minuten hat sie es gefunden, schlägt eine Seite ziemlich mittig auf und drückt es Naruto in die Hand. „Hier, das meinte ich gestern mit deiner Gabe! Ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich mal jemandem begegnen würde, der eine dieser Sagen bestätigt, aber überraschenderweise ist es doch passiert. Und ich glaube, wenn du weißt, was mit dir los ist, fällt es dir vielleicht auch einfacher, mit dir ins Gleichgewicht zu kommen!“, meint sie, während der andere das Buch annimmt und anschließend skeptisch zu lesen beginnt. „Bist du dir wirklich sicher, dass dies auf mich zutrifft?“, fragt er überraschend monoton, nachdem er mit Lesen fertig ist. „Ja, bin ich. Ich kann mir vorstellen, dass du dich vielleicht anders wahrnimmst, aber du kannst mir ruhig glauben. Bei solchen Dingen bin ich unvoreingenommen und habe einen guten Blick für!“, bestätigt die Vampirin ihm. „Dann hoffe ich, dass du recht hast. Denn das könnte sehr hilfreich sein!“, kommt es von dem Uzumaki, ehe er dass Buch schließt und wieder an dessen Platz zwischen den anderen Büchern zurück stellt. „Wie meinst du das, dass es hilfreich sein könnte?“, wundert sich die andere. „Sagen wir mal so! Orochimaru war nicht der Einzige, der hinter mir her war. Es gibt da noch jemanden, der deutlich gefährlicher ist. Und dieser jemand hat es nicht nur auf mich, sondern auch auf Sasu abgesehen. Und wenn das, was da steht, wirklich auf mich zutreffen sollte, könnte es mir helfen, dass ich Sasu vor ihm beschützen kann!“, erklärt Naruto ihr. Danach wollen die beiden eigentlich wieder gehen, denn die zwei Stunden, um welche der Sprecher gebeten hatte, sind inzwischen um. Doch gerade, als sie am benachbarten Bereich vorbeigehen wollen, hält Naruto, welcher noch immer seinen Instinkten die Führung überlässt, plötzlich an und geht auf eines der Bücher dort zu. Überrascht blickt er auf eine Zeichnung auf dem Buchrücken, nimmt das Buch aus dem Regal und liest sich den Titel durch. „Das kann doch nicht sein? Oder etwa doch?“, fragt er sich selbst, schlägt das Buch auf und blättert es durch, bis sein Blick auf einer der Seiten wir hypnotisiert haften bleibt, „Daher kenn ich das also! Kein wunder, dass ich mich nicht daran erinnern konnte!“ „Was hast du denn da gefunden?“, fragt die Blauhaarige den anderen Vampir, tritt neben diesen und schaut ihm über die Schulter ins Buch, „Was willst du denn damit?“ „Das hier könnte eine Lösung eines Rätsels sein, wegen dem ich hierher gekommen bin. Und das, obwohl ich nicht erwartet hätte, diese Lösung hier zu finden!“, meint dieser, „Kannst du mir vielleicht etwas zum Schreiben besorgen? Ich muss mir ein paar Dinge notieren, falls ich sie finden sollte. Das kann allerdings ne Weile dauern!“ „Von mir aus. Aber denk daran, dass du alles, was in dem Buch steht, nicht an Menschen weitergeben darfst. Auch nicht an deinen Freund Sasuke!“, belehrt Miyu ihn, ehe sie die angefragten Schreibmaterialien holt. Es dauert mehrere Stunden, ehe Naruto endlich alles gefunden und notiert hat, was er herausfinden wollte. Zufrieden stellt er das Buch und die sechs weiteren, welche sich hinzugesellt hatten, wieder an ihre vorherigen Plätze zurück, faltet die Zettel, auf welchen er seine Notizen gemacht hat zusammen und steckt sie in eine Innentasche seiner Jacke. „So, von mir aus können wir jetzt gehen!“, meint er, während er sich zu Miyu umdreht, welche in der Zwischenzeit in der Nebenabteilung bei den Mythen und Legenden noch etwas geforscht hat, um sich die Zeit zu vertreiben. „Von mir aus aber nicht!“, entgegnet sie und stellt auch das Buch, in dem sie eben noch las, wieder zurück. „Was? Wieso denn?“, ist der Blonde verwirrt. „Weil es bereits Tag ist! Ist zwar toll, dass es dich nicht stört, in der Sonne umher zu laufen, aber ich kann darauf verzichten, verbrannt zu werden und zu Asche zu zerfallen!“, kommt es von der Frau. „Oh, tut mir leid. Daran hatte ich gerade nicht gedacht. Da ich mich möglichst unerkannt unter den Menschen aufhalte, ist es für mich ganz normal geworden, auch tagsüber tätig zu sein. Oder besser gesagt, musste ich mich daran gewöhnen!“, gibt der andere zu, „Und was sollen wir dann machen, wenn wir nicht zurück gehen?“ „Wie wäre es, wenn wir was essen? Wenn man schon mal im Unterdorf ist, kann man doch auch mal die Chance nutzen, nicht erst jagen gehen zu müssen!“, schlägt die Blauhaarige vor. „Ich weiß nicht so recht. Ich will nicht unbedingt so sehr in die Öffentlichkeit!“, meint Naruto. „Weil du dann den Blicken der anderen ausgesetzt bist? Darum brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Das dürfte sich inzwischen geklärt haben!“, lächelt Miyu ihn an, packt ihn am Arm und zieht ihn mit sich, „Jetzt komm schon!“ „Ist ja schon gut! Ich folge dir ja. Aber lass mich los!“, beschwert sich der Blonde. „Aber dann trödle nicht rum!“, kommt die Vampirin der Aufforderung nach und läuft voraus. >Die mit ihren Stimmungsschwankungen!<, geht es dem anderen nur durch den Kopf, ehe er seiner Artgenossin nachgeht. Außerhalb des innersten Bereiches bringt Miyu den Blondhaarigen direkt in eine Art Restaurant. Zwar gibt es dort eine Speisekarte, aber diese ist nur für menschliche Besucher vorgesehen. Die Mehrzahl der Gäste nimmt dort halt nur flüssige Nahrung zu sich, so wie nun Naruto und Miyu. Zu seiner Überraschung stellt der Uzumaki fest, dass seine roten Augen zwar noch immer die Aufmerksamkeit auf ihn lenken, diese nun aber nur noch aus kurzen überraschten Blicken besteht, die ihren Fokus recht schnell wieder auf andere Dinge richten. War ihm zuvor der Aufenthalt unter den anderen mehr als unangenehm, ist es nun für ihn doch recht entspannt. Sogar entspannter als damals vor fünf Jahren, als er zum ersten Mal hier unten war. Denn damals konnte er es kaum ertragen, unter seinesgleichen zu sein. Doch gerade jetzt stört es ihn nicht. >Ich habe mich wirklich sehr verändert!<, stellt der Blonde nachdenklich fest, während er den Kellner beobachtet, welcher zwei große Gläser gefüllt mit roter Flüssigkeit auf den Tisch stellt. „Ich weiß, eine etwas ungewöhnliche Weise, sein Blut zu sich zu nehmen, aber man will ja den Menschen, wenn sie mal vorbei kommen, nicht den Appetit verderben!“, meint Miyu und nimmt einen Schluck auf ihrem Glas. „Ich trinke öfters so! Hab schließlich keine Lust, jeden Tag extrem auf der Hut sein zu müssen, wenn ich mich in einem Dorf, in dem der Glaube an Vampire verloren gegangen ist, stärken will!“, entgegnet der Rotäugige und tut es der Frau gleich, „Und, wie gedenkst du den Rest des Tages um die Runden zu bringen? Denn wie ich dich einschätze, wirst du mich wohl nicht einfach so alleine gehen lassen, sodass ich auch bis zum Sonnenuntergang hier festsitzen werde!“ „Wow, du kannst wieder klar denken! Hat sich dein Zorn gelegt?“, fragt diese nach. „Sasu geht es wieder gut, also habe ich keinen Grund mehr, übermäßig sauer zu sein. Eine gewisse Wut ist zwar noch immer in mir, aber die beeinflusst mich nicht mehr. Vor allem jetzt nicht, denn schließlich sind meine Gefühle gerade ziemlich in den Hintergrund gerückt!“, ist die Antwort. „Na wenn dein Verstand wieder unvernebelt ist, was hältst du dann von einem echten kleinen Kräftemessen, Naruto? Ich konnte mich ja schon vorletzte Nacht davon überzeugen, dass du einiges drauf hast. Aber ich glaube, dass du deine wahre Stärke da noch nicht ausgeschöpft hattest!“, schlägt die Vampirin vor. „Du meinst, weil ich meine Instinkte nicht völlig zugelassen hatte, als wir in Sasus Nähe waren, nicht wahr?“, stellt der Blondhaarige fest und überlegt dann kurz, „Von mir aus! Da Sasu gerade nicht hier ist, kann ich ihn nicht gefährden. Es ist also die ideale Gelegenheit, um herauszufinden, wie gut ich im Ernstfall die Kontrolle bewahren kann. Auch wenn es dich wohl nur interessiert, ob es sich bestätigt, was in dem Buch dort stand!“ „Na und! Wenn wir beide was davon haben, ist da doch nichts Schlechtes dran!“, grinst die Frau und nimmt einen weiteren Schluck aus ihrem Glas. Nachdem die beiden in Ruhe ausgetrunken haben, gehen sie zu einem großen Trainingsplatz, welcher sich am Rande des Unterdorfes befindet. Zwar trainieren dort bereits einige andere Vampire, aber als sie Miyu erblicken, räumen sie sofort das Feld. „Du hast noch immer nicht an Einfluss hier verloren, was?“, stellt der Blonde fest. „Tja, es will sich halt keiner mit mir messen. Wird mit der Zeit leider recht langweilig!“, entgegnet die Blauhaarige. „Kein Wunder, dass du dich gestern so gefreut hattest!“, meint Naruto, während er seine Jacke auszieht und am Rand des Trainingsfeldes ablegt, „Ich nehme mal an, keine halben Sachen, oder?“ „Erfasst! Sonst lohnt es sich ja nicht!“, kommt es von der Vampirin, während diese sich schon kampfbereit hinstellt und mit den Knöcheln knackt. >Ich bin jetzt mal wirklich gespannt, ob ich mit ihr mithalten kann. Denn wenn dieses Buch Recht hat, sollte ich dazu in der Lage sein!<, bekommt der Rotäugige einen ernsten Ausdruck in den ansonsten emotionslosen Seelenspiegeln, „Na dann, lass uns beginnen!“ Sofort stürmen die beiden Vampire aufeinander zu und bereits beim ersten Aufeinanderprallen der Fäuste bekommen die Schaulustigen, welche sich am Rand des Trainingsplatzes versammelt haben, eine Gänsehaut. Denn die Erschütterung, welche dieser Aufprall auslöst, ist für alle deutlich zu spüren. Die selbst für Vampire unnatürlich große Kraft, welche die beiden Kämpfenden besitzen, ist beinahe greifbar. Keiner schafft es, auch nur für den Bruchteil einer Sekunde den Blick von diesem Kampf zu wenden. „Kaum zu glauben, wie du dich plötzlich verändert hast. Gestern Nacht hast du noch deutlich weniger präzise gekämpft. Und jetzt ist jede Bewegung perfekt. Kein einziges unnötiges Zucken!“, blickt die Blauäugige in die roten Augen des anderen, welche vollkommen fremd wirken. Würde Sasuke diesen emotionslosen, undurchdringbaren Blick sehen, er würde seinen besten Freund nicht mehr erkennen. Der Ausdruck in den Seelenspiegeln hat nicht nur jeden Hauch von Menschlichkeit verloren, sondern wirkt wirklich wie der einer Bestie, welche alles und jeden zu verschlingen droht. „Hör auf zu labern und kämpfe weiter!“, passt die dunkle, drohende Stimme perfekt zum Ausdruck der Augen, ehe Naruto die eine Faust zurückzieht und mit der anderen attackiert. >Diesmal darf ich mir keinen Augenblick der Unachtsamkeit leisten!<, gelingt es der Blauhaarige gerade so noch, dem Angriff auszuweichen und selbst einen zu starten, welcher jedoch von dem Uzumaki mit Leichtigkeit geblockt wird. Mehrere Stunden geht der Kampf nun schon, um den sich immer mehr Zuschauer gesammelt haben, welche ihren Augen kaum glauben können, dass es jemand mit Miyu aufnehmen kann. Bisher hat noch niemand wirklich einen Treffer gelandet, höchstens den anderen leicht gestreift. Doch während sich Miyu langsam eingestehen muss, dass ihre Kraft und Ausdauer sich dem Ende nähert, auch wenn sie es sich noch nicht anmerken lässt, hat Naruto noch einiges an Reserven übrig. „Na, wirst du langsam müde?“, will die Vampirin ihren Gegenüber nicht wissen lassen, wie es um ihre Kampfkraft bestellt ist. „Ganz und gar nicht!“, meint dieser nur und streift mit seiner Faust die Schulter der Blauhaarigen, „Aber wie es aussieht, wirst du es. Deine Bewegungen werden langsamer!“ „Das bildest du dir ein!“, kontert die Frau und greift sofort wieder an. Naruto bemerkt den Angriff sofort und ist eigentlich auch schnell genug, um diesem entgehen zu können. Doch gerade in dem Moment, in dem er zum Ausweichen ansetzen will, verspürt er eine Art Stich in der Brust. Dieser lenkt ihn für den Bruchteil einer Sekunde ab, was zur Folge hat, dass er den Tritt seiner Gegnerin mit voller Kraft in den Magen bekommt. Durch diesen wird er auch noch ein ganzes Stück durch die Luft geschleudert, bis sein Flug durch die Höhlenwand gestoppt wird. Diese ziert, nachdem der Blondhaarige an ihr herunter geglitten ist, ein deutlich erkennbarer Abdruck der Silhouette des Vampires. >Was war denn jetzt los?<, bemerkt Miyu sofort, dass etwas nicht stimmt, doch geht mit einem selbstbewussten Lächeln auf den Lippen auf den anderen zu, „Du hast den Trainingsplatz verlassen und somit den Kampf verloren. Aber ich muss zugeben, dass du mich ganz schon auf Trab gehalten hast. War ein echt toller Kampf!“ Als sie bei dem Uzumaki ankommt, welcher noch immer mit dem Rücken an der Wand lehnt, welche gerade seinen unfreiwilligen Flug beendete, reicht sie diesem die Hand, um ihm aufzuhelfen. Aber der Blonde reagiert auf die freundliche Geste gar nicht. Stattdessen hat er seine rechte Hand in Brusthöhe in sein Netzoberteil gekrallt, genau über dem Herzen, und sein Blick ist leer auf den Boden gerichtet. „Hey, was ist mit dir?“, macht sich die Vampirin nun doch Gedanken um ihn, nachdem sie ihn genauer betrachtet hat. „Irgendetwas... stimmt nicht! … Es fühlt sich an... als würde mir etwas wichtiges gewaltsam entrissen werden!“, klingt die Stimme nun monoton, aber auch leicht geschockt. >Etwas wichtiges? Könnte es sein, dass...?<, überlegt die Blauhaarige kurz und fragt dann, „Was ist es? Was wird dir genommen?“ „Was?“, flüstert der Uzumaki tonlos, als er auf einmal eine Stimme in seinem Kopf hört, die verzweifelt seinen Namen ruft, >Dieser Stimme! Das war doch...!< „Ja, was?“, fragt Miyu noch einmal nach. „Nicht was...“, blickt der Blonde plötzlich zu ihr auf, während er vor seinem inneren Auge das Gesicht einer bestimmten Person vor sich sieht, welches gleich darauf wie zerbrechendes Glas zersplittert, „... sondern wer! … Es ist Sasu! Er ist in Gefahr!“ Bei diesen Worten springt Naruto wieder auf die Beine und der Schmerz vom Tritt der Frau sowie des Aufpralls gegen die Felswand ist augenblicklich vergessen. „Ich muss zu ihm!“, ist das letzte, was von dem Rotäugigen zu vernehmen ist, ehe dieser in einer Rauchwolke verschwindet. >Ich sagte ihm doch, er würde es verstehen, wenn der Zauber ihn warnt. Auch wenn er dies erst im Nachhinein begreifen wird, da die Aufregung ihn gerade nicht so weit denken lassen wird. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass dieser Junge so schnell in Schwierigkeiten kommen würde, dass der Zauber Naruto rufen würde. Und was Naruto angeht, so schien er zwar von dem Ruf überrascht zu sein, aber nicht von der Tatsache, dass Sasuke in Gefahr ist. Steckt hinter Narutos enormer Sorge doch mehr, als nur ihr Band, welches er beschützen will? … Wie war das vorhin? Jemand ist hinter ihm und seinem Freund her... Kann es wirklich jemanden geben, der noch stärker als Naruto ist? Denn nur dann würde das alles einen Sinn ergeben. Eigentlich ist das schwer vorstellbar, da er inzwischen mit seinen wahren Fähigkeiten sogar stärker als ich ist, wie ich eben ja selbst feststellen konnte. Und das ohne seine Ninjatricks! Aber ausschließen kann man es ja auch nicht!<, bedenkt Miyu, >Am besten hole ich unser Zeug und breche, sobald die Sonne weg ist, sofort auf, um nach ihm zu sehen. Zu lange dauert es ja glücklicherweise nicht mehr. Vielleicht kann ich ihm ja dann noch helfen!< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)