Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 218: Mehr als ein Vertrauensbeweis ------------------------------------------ „Sasu, was ist jetzt schon wieder los?“, dreht sich Naruto sofort besorgt zu seinem Freund. „Ich weiß es nicht. Ich spürte nur kurz ein Stechen im Rücken und dann war mein Körper kurz taub. Genauso wie vorhin im Bad. Ich habe aber keine Ahnung, woher das kommt!“, antwortet Sasuke ehrlich, wobei er sich wieder gerade aufsetzt, als sei nichts gewesen. „Da stimmt doch irgendwas nicht! Ich bring dich jetzt hoch, damit du ein wenig schlafen kannst. Und wenn du morgen mit Yasu wirklich ins Dorf gehst, gehst du erstmal zum Arzt und lässt dich untersuchen, bevor du mit den Nachforschungen in der Bibliothek beginnst!“, kommt es in bestimmenden Tonfall von dem Vampir, wobei dieser den Schwarzhaarigen einfach auf seinen Schoß zieht, auf die Arme nimmt und sich mit diesem zusammen erhebt. „Hey, was soll das? Ich kann alleine laufen! Also lass mich sofort runter!“, beschwert sich dieser und versucht sich zu befreien, was jedoch vergebens bleibt. „Das werde ich nicht! Denn du verlierst mir heute etwas zu häufig das Gleichgewicht. Am liebsten würde ich dich auf der Stelle zum Arzt bringen, doch das würde für zu viel Chaos sorgen, sodass ich es wahrscheinlich nicht einmal bis zum Krankenhaus schaffen würde. Also hör jetzt einmal auf zu meckern und halt dich einfach nur fest!“, denkt der Uzumaki gar nicht daran, sein Vorhaben, den Menschen nach oben zu tragen, aufzugeben. „Ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass ich keinen Aufpasser brauche!“, meckert Sasuke weiter. „Da fallen mir aber allein in den letzten beiden Wochen mehrere Situationen ein, in denen du am Ende doch ganz froh warst, dass ich dir geholfen habe!“, kontert der Vampir. „Wärst du nicht einfach wortlos abgehauen, wäre es zu diesen Situationen aber auch gar nicht erst gekommen!“, ist der Uchiha inzwischen schon so genervt, dass er nicht mehr nachdenkt, was er dem anderen an den Kopf wirft, weswegen er diese Worte schlagartig bereut, wie er das erschrockene und zugleich traurige Gesicht des anderen sieht, „Äh, so war das jetzt nicht gemeint, Naru. Tut mir wirklich leid!“ „Doch, du hast es genau so gemeint, wie du es gesagt hattest! Und du hast recht. Ohne mich wären dir so manche Probleme erspart geblieben. Auch die von letzter Nacht!“, klingen die Worte des Blondhaarigen auf einmal kraftlos und monoton, wobei er den Menschen wieder auf dem Sofa absetzt und sich in Richtung der Tür wendet. „Naru, warte!“, ruft der Uchiha diesem hinterher, springt auf und will seinen Freund vom Gehen abhalten. Dabei stolpert er jedoch aufgrund der Eile über seine eigenen Füße und schafft es wegen seiner momentanen Erschöpfung auch nicht mehr, das Gleichgewicht wiederzufinden. Doch noch bevor er zu Boden stürzt, dreht sich der Blondschopf um und fängt ihn auf. „Du solltest besser auf dich aufpassen!“, meint dieser jedoch noch immer in monotonen Tonfall, wobei er den anderen bereits wieder von sich schieben will. Doch dies lässt Sasuke nicht zu. Als er bemerkt, was der Uzumaki vor hat, schlingt dieser, ohne darüber nachzudenken, seine Arme um dessen Hals, drückt sich an ihn und vergräbt sein Gesicht an der Halsbeuge des Vampires. „Was soll das? Lass los!“, beschwert sich dieser, wobei sein Gesicht noch immer ein betrübter Ausdruck ziert, welchen der Mensch jedoch nicht sehen kann. „Ich hatten nur gesagt, dass ich keinen Aufpasser brauche. Das bedeutet aber nicht, dass ich dich einfach verschwinden lasse! Ich bin dir schließlich nicht ohne Grund gefolgt. Du hattest mir versprochen, nicht mehr einfach so wegzurennen! Und ich lasse nicht zu, dass du hier so einfach dein Wort brichst!“, spricht der Uchiha, ohne sich dabei auch nur einen Millimeter von dem anderen zu lösen, „Außerdem hatten wir das mit den Gefahren doch auch schon oft genug besprochen. Du bewahrst mich deutlich öfter vor diesen, als dass ich durch dich in solche verwickelt werde!“ >Sein Puls ist unruhig! Hat er etwas Angst? Etwa davor, dass ich verschwinde?<, hört der Blonde das Rauschen von Sasukes Blut in dem Moment klar und deutlich, sodass er sich erst einen Moment konzentrieren muss, um seine sich dadurch wieder meldenden Instinkte zurück zu halten, ehe er die Arme um den Menschen legt und diesen sacht an sich zieht, wobei er bemerkt, dass dessen Puls dabei fast zeitgleich wieder ruhiger wird, „Ich habe trotzdem Angst, Sasu! Angst davor, dass du irgendwann meinetwegen dein Leben verlieren könntest. Denn wie ich vorhin bereits sagte, bin ich einfach noch nicht stark genug, um sicherzustellen, dass dies nicht passiert!“ „Und schon wieder blendest du aus, dass du nicht mehr alleine bist, Dobe! Ich werde dir immer helfen, egal was auf uns zukommt!“, kontert der andere in ruhigem Tonfall, doch denkt noch immer nicht daran, wieder locker zu lassen. >Immer also?<, stärkt dieses eine Wort erneut die Instinkte des Blonden, sodass dieser die Umarmung löst und den anderen vorsichtig wieder von sich schiebt, „Ich werde nicht weglaufen! Aber du solltest jetzt besser loslassen, Sasu!“ Kurz blickt der Uchiha bei diesen Worten zu dem anderen auf. Als sich die Blicke der beiden treffen, bemerkt er sofort, was in dem Blonden vorgeht, obwohl in diesem Falle keine Verengung der Pupillen ersichtlich ist. Stattdessen kommt wieder dieser menschlichkeitslose Ausdruck in die roten Augen, weswegen Sasuke der Aufforderung diesmal nachkommt. Doch kaum, dass sich die beiden nun nur noch gegenüber stehen, wandelt sich der Blick des Vampires wieder in den für ihn üblichen, wenn auch ein wenig nachdenklich. „Ihr beiden seid mir echt mal ein interessantes Duo!“, lassen die kichernden Worte der Vampirin die beiden Männer in ihre Richtung blicken. „Was gibt es denn da zu lachen?“, fragen die beiden wie aus einem Mund. „Ich finde es nur interessant, dass ihr beiden euch wegen solcher idiotischer Dinge in die Haare bekommt!“, entgegnet die Frau und wird wieder ernst. „Ach, und was findest du so idiotisch?“, fragt der Blondschopf nach. „Also, was dich angeht, Naru-chan, ist es die Tatsache, dass du dir dein Dasein echt selbst unnötig schwer machst. Du hast Angst, dass du aufgrund deiner Instinkte etwas tun könntest, was du nicht willst. Und das, obwohl du das seltene Glück hast, dass diese für einen Nicht-Menschenjäger sehr stark sind. Dabei würden deine Instinkte nie etwas machen, was du nicht willst. Schließlich sind sie ein Teil von dir, wie ich dir damals ständig versucht hatte, zu erklären. Das du die Kontrolle verlierst, liegt nur an deiner Angst, die von deinen Gefühlen ausgeht. Denn diese Angst bringt dich aus dem Gleichgewicht! Wenn du deine Instinkte und Gefühle beide völlig zulässt, brauchst du dir deswegen keine Sorgen mehr zu machen, vor allem nicht, dass du Sasuke verletzen könntest. Denn schließlich willst du ihn doch eigentlich beschützen, willst die Bindung zu ihm unter allen Umständen bewahren! Und ich gehe nicht davon aus, dass er dich mal gebeten hat, ihn zu verwandeln, oder? Denn solange dies nicht der Fall ist, weißt du doch selbst, dass du ihn verletzen würdest, wenn du ihn verwandelst. Glaubst du wirklich, deine Instinkte würden dich das tun lassen, was du unter allen Umständen vermeiden willst? Hör einfach auf, gegen dich selbst zu kämpfen, dann klappt schon alles!“, textet die Blauhaarige zuerst ihren Artgenossen zu, ehe sie sich an den Menschen wendet, „Und was dich angeht, Menschlein, wieso hast du solche Angst, dass er mal etwas Zeit für sich braucht? Die Bindung zu dir ist die wichtigste Bindung für ihn. Er wird dich nicht alleine lassen. Außerdem dachte ich, ihr seid Freunde, also wieso vertraust du ihm nicht einfach, anstatt ihn zu etwas zwingen zu wollen?“ „Was soll der Mist? Natürlich vertraue ich Naru!“, protestiert Sasuke energisch. „Du scheinst zwar darauf zu vertrauen, dass er dir nichts tut, solange seine Instinkte ruhig sind. Denn sonst wärst du ihm gerade wahrscheinlich nicht so um den Hals gefallen. Es sei denn du bist bescheuert oder naiv, aber so kommst du mir eigentlich nicht mehr rüber. Aber du vertraust ihm nicht in der Hinsicht, dass ihm eure Freundschaft ebenso wichtig ist wie dir! Du klammerst dich ja schon regelrecht an ihn und das ist für Naruto keine leichte Situation. Dennoch ist er nach wie vor an deiner Seite. Außerdem weißt du doch jetzt, dass du eine noch wichtigere Rolle in seinem Dasein spielt, als du es vermutlich gedacht hattest. Meinst du wirklich, er könne sich so leicht davon lossagen? Und selbst wenn dies möglich wäre, glaubst du, dass er dies überhaupt will?“, schafft es Miyu, dem Uchiha die Sprache zu verschlagen. „Sasu hat seine Gründe, warum er sich so verhält. Denn als wir uns wiedertrafen, war ich wirklich bei jedem kleinen Problem davongelaufen. Und gerade, wenn er wie jetzt nicht ganz fit ist, sind diese Befürchtungen bei ihm besonders stark. Es hat also nichts damit zu tun, dass er mir nicht vertraut. Eher ganz im Gegenteil: Sasu hat mehr vertrauen in mich als ich in mich selbst!“, nimmt der Blonde seinen Kumpel in Schutz, wobei der vorherige Streit bei beiden vergessen ist, ehe er auf die an ihn gerichteten Worte eingeht, „Und was mich betrifft, so versuche ich schon seit einer Weile, meine Instinkte zuzulassen. Aber seither habe ich noch mehr Probleme, die Kontrolle zu bewahren. Jedes Mal, wenn ich meine Instinkte einfach machen lasse, stehe ich kurz davor, etwas zu tun, was ich eigentlich nicht will. Also scheint deine These nicht ganz zu stimmen!“ „Einfach machen lassen und sie wahrlich zu akzeptieren sind zweierlei Dinge, Naruto! Das muss dir bewusst werden. Denn deine Instinkte zu akzeptieren, kann dir niemand beibringen. Deswegen musst du dies alleine schaffen, wenn du nicht ständig mit die selbst im Zwiespalt stehen willst!“, entgegnet Miyu und scheint dann kurz intensiv nachzudenken, ehe sie mit einem fragenden Blick zu den beiden jungen Männern sieht, >Ob ich das sagen kann, ohne dass Naruto gleich wieder wütend wird? Immerhin könnte das beiden helfen. Aber da es für Sasuke ein kleines Risiko enthält, könnte es ebenso passieren, dass Naru-chan deswegen völlig ausrastet. Was mach ich jetzt?< „Was soll dieser Blick schon wieder?“, bemerkt der männliche Vampir sofort, dass die Blauhaarige wieder irgendwas im Schilde führt, und wird deswegen extrem wachsam. „Mir ist nur gerade ein Weg eingefallen, wie mich zum einen Sasuke davon überzeugen könnte, dass an seinen Worten wirklich was dran ist, und ich zum anderen dir dabei auch gleich beweisen könnte, dass deine Instinkte für dich und andere wirklich keine Gefahr darstellen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob dir diese Idee gefällt!“, antwortet die Frau. >Von ihren Ideen hab ich die nächsten hundert Jahre genug!<, schießt es dem Uzumaki durch den Kopf, doch kommt er nicht dazu, die auszudrücken. „Und was soll das für eine Idee sein?“, fragt sein Kumpel nämlich bereits nach. „Du willst dich echt auf sowas einlassen? Nach allem, was letzte Nacht passiert ist?“, sieht Naruto diesen ungläubig an. „Man kann es sich zumindest erstmal anhören, oder? Denn ob wir das dann machen oder nicht, ist eine ganz andere Sache. Außerdem will ich es nicht so einfach auf mir sitzen lassen, dass sie behauptet, ich würde meinem besten Freund nicht vertrauen!“, entgegnet Sasuke darauf. >Darum geht es ihm also. Sein Stolz wurde angekratzt!<, begreift der Rotäugige, dass er jetzt gegen den Sturkopf des anderen eh nicht ankommen kann, „Also gut, hören wir uns die Idee mal an!“ „Ich hatte dir damals doch von dem Vertrauensbeweis erzählt, der sich hier im Dorf in den Jahrhunderten entwickelt hat. Erinnerst du dich noch?“, beginnt die Frau erstmal mit einer Frage. >Vertrauensbeweis? Da war doch irgendwas. Aber was? … Wie war das noch mal? Offiziell ist es nur ein Vertrauensbeweis, aber eigentlich steckt noch mehr dahinter, was aber nur den Vampiren hier bekannt ist. Doch was war das noch mal? … Ich komm einfach nicht drauf! Und auch nicht, wie dieser Beweis direkt aussah!<, grübelt der Blondschopf, doch kommt nicht drauf, bis er den Fuchsgeist in seinem Kopf laut lachen hört, 'Was ist denn daran jetzt wieder so lustig?' 'Wenn du so lange die Klappe hältst, wette ich, dass du diese ganze Geschichte vergessen hast, oder? Dabei finde ich das eigentlich total interessant. Vor allem für dich!', entgegnet dieser, denn ausnahmsweise gelange es dem Vampir mal, trotz tiefgründiger Überlegungen seine Gedanken vor seinem Untermieter geheim zu halten. 'Wenn du dazu was weißt, dann sag es mir bitte. Ich erinnere mich nur noch, dass da mehr dahinter steckt, als den Menschen hier im Dorf bewusst ist. Wenn ich mich recht entsinne, ging es dabei um diesen Vertrauensbeweis, ein Versprechen und noch etwas Drittes. Aber was das ist und wie dieser Beweis aussieht, hab ich keine Ahnung!', gibt der Blonde zu. 'Naja, dann weißt du ja zumindest noch, dass du deinem Schatzi gegenüber Teil zwei und drei bezüglich den Mund halten musst!', grinst Kurama, ehe er erzählt, 'Der erste Teil war der Vertrauensbeweis an sich. Der zweite Teil war ein Versprechen des Vampires an den Menschen. Und der dritte Teil war ein Zauber, welcher hilft, das Versprechen zu halten.' 'Ein Zauber? Woher? Und wie sieht dieses Versprechen aus?', will Naruto wissen. 'Wie der Zauber genau aussah, hatte sie damals nicht erklären können, weil du genervt aus dem Zimmer gerannt warst, als sie dazu kommen wollte. Und das Versprechen ist eines, welches du dir selbst schon auferlegt hast. Von daher dürfte das für dich kein Problem darstellen. Allerdings weiß ich nicht, ob du dir darüber überhaupt Gedanken machen musst. Denn schließlich besteht der Vertrauensbeweis daraus...', erklärt der Fuchs mit schadenfroher Stimme. „Was... nein...!“, rutscht es Naruto versehentlich laut heraus, als der Neunschwänzige ihm alles erklärt hat, und blickt dann ungläubig zu Miyu, „Das willst du nicht wirklich?!“ „Anscheinend erinnerst du dich wieder!“, kann diese sich bei dem verdatterten Blick ihres Artgenossen ein Grinsen nicht verkneifen, „Und ja, daran hatte ich gedacht, nur mit einer kleinen Änderung. Sonst wäre es in euren Fall zu einfach!“ „Könnte ich mal erfahren, worum es geht?“, will Sasuke endlich wissen, was nun Fakt ist. „Also kurz und knapp ausgedrückt, musst du es nur zulassen, dass dir Naru-chan nen Knutschfleck am Hals verpasst!“, ziert ein amüsiertes Grinsen das Gesicht der Vampirin bei diesen Worten. „Was?“, glaubt der Schwarzhaarige im ersten Moment, sich verhört zu haben, „Wieso soll sowas ein Vertrauensbeweis sein? Das ist doch eher etwas...“ „Zwischen Menschen hat es eine andere Bedeutung, das ist mir klar. Aber zwischen Mensch und Vampir ist es ein Zeichen des Vertrauens. Denn nirgendwo nimmt ein Vampir stärker das Blut eines Menschen wahr, als am Hals. Und da sich das nicht innerhalb eines Wimpernschlages umsetzen lässt, muss er sich der Gier nach Blut bewusst erwehren. Gelingt ihm dies nur für einen winzigen Augenblick nicht, hätte dies zur Folge, dass er zubeißen würde. Tja, und was das bedeutet, weißt du ja. Und noch eins solltest du wissen. Denn obwohl dieses Risiko theoretisch besteht, dürftest du dich nicht einmal versuchen, zu verteidigen. Es geht ja schließlich darum, dass du beweist, dass du Naruto vertraust, selbst wenn dein Leben auf dem Spiel steht. Obwohl ich bezweifle, dass du in der Situation schnell genug wärst, etwas zu unternehmen, sollte Naruto sich wirklich nicht beherrschen können und zubeißen wollen!“, erklärt die Frau. „Von der Seite habe ich sowas noch nie betrachtet!“, gibt Sasuke nachdenklich zu. >Ich ahne, worüber er nachdenkt. Er überlegt wirklich, ob er das machen will. Und bei seinem angeknacksten Stolz, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er sich dafür entscheidet!<, kann sich der Blondhaarige denken, was sich im Kopf seines Kumpels abspielt, und will daher sicherheitshalber zuvor noch Miyus ganze Idee wissen, „So sähe das normalerweise aus. Du hast aber vorhin von einer kleinen Änderung gesprochen. Was schwebte dir dabei vor?“ „Wie schon gesagt, wäre das bei euch beiden zu einfach. Schließlich hast du dich sogar besser im Griff als ich, also wäre damit das Risiko weg und der ganze Vertrauensbeweis wäre nur eine Farce. Vor allem, da Sasuke ja anscheinend in deinen Augen ablesen kann, wie gut du dich im Griff hast. Außerdem würdest du dadurch nicht erkennen, was ich dir damit deutlich machen will, sodass es letztendlich sinnlos wäre. Darum müsste man das Risiko etwas erhöhen. Ich dachte dabei an zwei kleine Variationen. Zum einen, damit du dich wirklich bemühen musst, mit dir ins Gleichgewicht zu kommen, müsste der Geruch seines Blutes in der Nähe sein. Nicht stark, nur ein kleiner Piekser in die Hand, oder vielleicht besser ins Ohrläppchen, da dieses näher liegt. Und zum anderen, damit Sasuke nicht an deinen Augen erkennt, was los ist, könnte er die hier derweil ummachen!“, erzählt diese von ihrer Idee und holt dabei ein Tuch aus einer Schublade eines im Zimmer stehenden Schrankes, welches sie Naruto zuwirft, „Er könnte beweisen, dass seine Worte der Wahrheit entsprechen, und dir könnte es helfen, deine Angst vor deinen Instinkten loszuwerden. Und es ist auch ungefährlicher, als es gerade scheint. Immerhin könnte ich notfalls eingreifen!“ >Normalerweise kennt sie sich bei sowas sehr gut aus. Also könnte es mir eventuell wirklich helfen, endlich diese Aussetzer in den Griff zu bekommen. Aber wenn sie zu langsam ist, könnte ich Sasu dabei verwandeln. Das Risiko ist einfach enorm hoch!<, macht sich Naruto seine Gedanken und sieht dabei von dem Tuch in seiner Hand zu Sasuke hoch, welcher auch intensiv nachdenkt. >Wenn das klappt, wird Naru vielleicht endlich etwas entspannter. Aber wenn, so unwahrscheinlich das auch sein mag, tatsächlich etwas schiefgehen, war es das mit meinem Leben als Mensch. Und in dem Falle wären wir garantiert nicht pünktlich wieder in Konoha und Naru bekäme Ärger mit Shikori... Aber ich will diesem Weib zeigen, dass sie sich irrt. Ich vertraue Naru! Und es ist schließlich ein Vertrauensbeweis, also sollte ich nicht überlegen, was schiefgehen könnte. Es wird auf jeden Fall klappen!<, hat der Uchiha seine Entscheidung getroffen, „Also ich hab mich entschieden! Wie sieht es mit dir aus, Naru?“ >Dieser entschlossene Blick! Ich weiß nicht, ob er es machen will oder nicht, aber er wird auf jeden Fall seine Entscheidung mit allen Mitteln versuchen durchzusetzen!<, ist dem Blonden zwar ein wenig mulmig bei seinen nächsten Worten zumute, aber er weiß, dass er gerade eh nichts ändern kann, „Mir persönlich wäre das Risiko zu groß. Aber da du es trägst, sollst auch du entscheiden!“ „Ich bin gerade nicht scharf darauf, zum Vampir zu werden. Das gäbe zu viele Probleme! Aber ich weiß, dass es nicht so weit kommen wird. Ich weiß, dass du dich beherrschen wirst, Naru. Darum lass es uns machen!“, meint Sasuke, während er dem anderen das Tuch abnimmt und dann zu der Vampirin blickt, „Allerdings hätte auch ich eine Bedingung! Denn ich will nicht, dass du dich einmischt, egal, was passiert. Denn wenn es einen Hinterausgang bei dieser Sache für den Notfall gibt, dann hat es genauso wenig mit Vertrauen zu tun, wie wenn ich Narus Verfassung an seinem Blick erkenne. Ich bin nicht für halbe Sachen. Also entweder mit vollem Risiko, oder gar nicht!“ „Wenn Naruto damit einverstanden ist, werde ich mich raushalten!“, stimmt diese zu. „Man kann dich eh nicht mehr umstimmen, oder?“, fragt der Rotäugige seinen Kumpel. „Kann man nicht!“, entgegnet dieser und verbindet sich dabei mit dem Tuch die Augen. „Dann bringt es auch nichts, noch mehr Zeit durch Reden zu verschwenden!“, gibt sich Naruto endgültig geschlagen und Miyu erkennt an dessen Blick, dass er Sasukes Forderung zustimmt. „Also gut, dann mach mal, Naruto! Ich halte mich raus!“, meint die Frau nur und begibt sich dabei an den Rand des Zimmers, um die beiden so wenig wie möglich zu stören. Aufmerksam zusehen tut sie jedoch trotzdem. Sasuke will gerade mit der rechten Hand nach einem Kunai in seiner Hüfttasche, welche er nach dem Baden wieder um gemacht hatte, greifen, als sich die linke Hand des Vampires um sein Handgelenk legt und diesen so daran hindert. Gleich darauf spürt er die rechte Hand seines Kumpels sanft an seinem Gesicht und dort seine linke Wange entlang streifen, wobei die Finger leicht über sein Ohr streichen. Erst ein wenig verwirrt über das Tun des anderen, begreift er dann aber schnell den Sinn dahinter. Denn wie die Finger unten am Ohrläppchen ankommen, spürt er kurz einen starken Windhauch an dieser Stelle, welcher von einem kurzen stechen begleitet wird. Direkt danach sind beide Hände des Vampires wieder verschwunden und der Mensch bemerkt, dass etwas Flüssiges an seinem Ohr leicht herunterfließt, wo die Finger des Blonden kurz zuvor verweilten. >Er hat sein Windchakra auch immer besser im Griff!<, staunt der Uchiha kurz, wie ihm klar wird, dass der andere ihm gerade mit einer winzigen Windklinge ins Ohr geschnitten hat. Nachdem somit die 'Vorbereitungen' abgeschlossen sind, wartet Sasuke darauf, dass es weiter geht. Er bemerkt, wie mit jedem Moment des Wartens sein Puls sich leicht beschleunigt, denn erst jetzt kommt in seinem Kopf die Bedeutung und das Risiko dessen, was nun geschehen soll, wirklich an. Zuvor hatte sein verletzter Stolz diese Erkenntnisse zurückgedrängt. Jedoch stammt die Unruhe, welche sich in ihm ausbreitet, nicht von der Angst vor den Risiken, sondern es ist eher eine Art Vorfreude, welche ihn erfasst. Nach und nach gelingt es ihm, diese in den Griff zu bekommen und seinen Puls wieder zu beruhigen, jedoch nur für einen kurzen Moment. Gerade als der Mensch innerlich wieder zur Ruhe gekommen ist, hört er ein leises Knarren, welches seines Erachtens nach aus Richtung der Tür zu kommen scheint. Und da es auch schon etwas her ist, dass er sich der Gegenwart des Blonden vergewissern konnte, kommen ihm sofort die Gedanken in den Sinn, dass sich dieser gerade jetzt vielleicht verdrücken will. Vielleicht ist diesem das Risiko doch zu groß geworden und er nutzt die Chance, um dort einfach wegzukommen... weg von dem Geruch seines Blutes, welches ihm schon so manches Mal an die Grenzen seiner Beherrschung getrieben hatte. Oder gar weg von ihm selbst, der sich in den letzten Wochen wirklich so ziemlich wie eine Klette aufgeführt hatte. Sasuke ist schon kurz davor, die Augenbinde einfach abzunehmen, um sicherzugehen, dass sein Kumpel noch immer vor ihm steht. Seine Hand zuckt bereits und will nach oben schnellen, als ihm jedoch eines klar wird: Wenn er die Augenbinde jetzt abnimmt, bestätigt er damit nur Miyus Worte! Dann würde er beweisen, dass er nicht in der Lage ist, darauf zu vertrauen, dass Naruto an seiner Seite bleibt. Und auch, wenn der Blonde sich bei den Drachen heimlich aus dem Staub gemacht hat, so war dies eine völlig andere Situation. Er hatte gute Gründe zu gehen und wollte eigentlich, dass Sasuke zusammen mit den anderen nach Konoha zurückkehrt. Doch inzwischen hatte er diesem doch versprochen, dass er ihn begleiten darf. Und außerdem würde er ihn, nach allem was zuvor geschehen war, wohl kaum alleine mit Miyu in einem Raum stehen lassen. Deswegen reißt sich der Schwarzhaarige zusammen, atmet einmal tief durch und wartet wieder ruhig, bis etwas passiert. Sasukes Vertrauen soll auch nicht vergebens sein, denn das Geräusch kam nicht von dem Blonden, sondern von Miyu, welche den Raum verlassen hat. Der Geruch von Sasukes Blut in Kombination mit dem Bewusstsein, was er gleich tun soll, haben die Instinkte des Vampires wieder hochkochen lassen und damit auch den Drang, Sasuke zu verwandeln. Die Frau kann dies dem Rotäugigen nicht zuletzt wegen der erneut deutlich verengten Pupillen und dem gequälten Gesichtsausdruck deutlich anmerken, weswegen sie ihm in einer Lautstärke, welche dieser zwar hören kann, für Sasuke aber zu leise ist, entgegnet, er solle aufhören, gegen sich selbst zu kämpfen. Zwar versucht der Uzumaki dies, doch immer, wenn er seine Instinkte mehr zulässt, wird die Angst, einen Fehler zu machen, ebenfalls immer größer. Sein ganzer Körper ist wie erstarrt und nur ab und an, wenn der Kampf zwischen Instinkten und Gefühlen am stärksten ist, durchzieht diesen ein heftiges Zittern. Ein paar Minuten sieht die Vampirin sich dies an, ehe es ihr langweilig wird. Mit den nur für Naruto hörbaren Worten, sie würde kurz nach Yasu sehen und wenn sie zurück sei und der Blonde sich noch immer nicht überwinden könne, sollten sie diese Sache doch besser lassen, verlässt sie den Raum. Ihre wahre Absicht, dass sich Naruto unbeobachtet eventuell besser überwinden könne, behält sie jedoch für sich. Dem Blondschopf ist bewusst, dass es Sasukes Stolz noch mehr ankratzen würde, wenn er dies jetzt nicht durchzieht. Und das hätte zur Folge, dass der Uchiha sicherlich enttäuscht von ihm oder gar sauer auf ihn wäre. Und keines von beidem will der Vampir. Darum schließt er die Augen und besinnt er sich noch einmal auf die Worte seines Kumpels, als dieser meinte, er sei nicht scharf darauf zum Vampir zu werden, ehe er die Gegenwehr gegen seine Instinkte aufgibt. Gleichzeitig ruft er sich in Erinnerung, dass er den Menschen unter allen Umständen beschützen wolle. Doch ungewollt drängt sich auch wieder der Wunsch auf, diesen niemals zu verlieren. Noch einmal durchzieht ein Zittern aufgrund des inneren Kampfes seinen Körper, ehe er gleich darauf völlig ruhig dasteht und die Augen wieder öffnet. Die Pupillen haben nun wieder ihre normale Form, doch der Blick, welcher auf den Uchiha gerichtet ist, wirkt emotionslos und ohne Menschlichkeit. Könnte Sasuke diesen sehen, würde er die ganze Sache wahrscheinlich doch noch abbrechen, aber dies kann er nicht. Und so bekommt er auch nicht mit, dass die Augen des Vampires vom Gesicht des Menschen über dessen Kinn erst zum Hals nach unten wandern, wo sich bereits ein paar Bluttropfen gesammelt haben. Dann schweift er von dort aus wieder nach oben zum Ohr, an welchem inzwischen eine schmale Blutspur verläuft und sich ein weiterer Tropfen unten am Ohrläppchen geformt hat, welcher sich in dem Moment löst und zu den anderen gesellt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)