Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 216: Bindungen und Ketten --------------------------------- „Was? Wie kommt das denn?“, hätte der Schwarzhaarige dieser Frau nicht so viel zugetraut. „Das liegt an ihrer Vergangenheit, was vor den zweitausend Jahren war!“, meint Naruto ernst. „Jetzt mach es nicht so spannend, Naru! Was war da los? Und woher weißt du das, wenn sie nur ungern über sich selbst spricht?“, will Sasuke nun mehr über die Vergangenheit der Blauhaarigen wissen. „Du weißt doch noch, wie meine Einstellung zu Vampiren war, als wir uns wiedergetroffen hatten, oder Sasu?!“, beginnt der Blonde mit einer Gegenfrage. „Als ob ich das vergessen könnte! Du hast alle Vampire, inklusive dir selbst, für Monster gehalten, weswegen du dich wegen jeder Kleinigkeit sofort selbst fertig gemacht und von allen anderen abgekapselt hattest!“, entgegnet der Mensch. „So ist es! Ich habe alle Vampire verabscheut. Also wieso sollte ich den Worten eines Vampires glauben, wenn der mir damals sagen wollte, wie ich mich verhalten solle, um ein richtiger Vampir zu werden?! Das ging mir alles sowas von am Arsch vorbei! Egal, was Miyu mir versuchte zu erklären, ich wollte ihr nicht zuhören. Doch irgendwann fand sie dann das Thema, mit dem sie meine Aufmerksamkeit bekam. Sie machte mir nämlich den Vorwurf, dass ich so, wie ich mich damals verhielt, auf dem besten Wege sei, ein Menschenjäger zu werden! Und daraufhin stellte sie mich vor die Wahl. Entweder, ich würde mich kooperativer zeigen, oder ich solle das Dorf sofort und für immer verlassen, denn sie würde auf keinem Fall zulassen, dass jemand den Frieden zwischen den Arten in diesem Dorf stören würde! Ein wenig beeindruckten mich diese Worte von ihr damals schon, aber ich ließ mir nichts anmerken. Stattdessen wollte ich wissen, wie sie darauf käme, mir vorzuwerfen, dass ich auf dem Weg sei, ein Menschenjäger zu werden. Schließlich gibt es nichts, was ich mehr verabscheute und noch heute verabscheue. Sie meinte nur, sie würde sich damit auskennen. Ich glaubte ihr dies jedoch nicht, wollte erst klare Beweise, dass dem so sei. Und der einzige Weg, mir diese Beweise zu liefern, bestand damals darin, dass sie mir von ihrer Vergangenheit erzählte. Das bemerkte sie auch, weswegen sie sich entschied, mir davon zu berichten. Allerdings nur unter der Bedingung, dass ich dies nicht weitererzählen würde. Darum kann ich da jetzt nicht weiter ins Detail gehen, Sasu. Denn auch, wenn ich sie gerade am liebsten erledigen würde, dafür, dass sie dich in eine solche Gefahr gebracht hat, so halte ich dennoch mein Wort!“, erklärt der Blonde, soweit es ihm möglich ist. „Das muss ja eine sehr interessante Vergangenheit gewesen sein, wenn sie dich damals überzeugen konnte!“, staunt der Uchiha nicht schlecht. „Eher tragisch, als interessant!“, murmelt der Rotäugige nachdenklich vor sich hin, ehe nun ihn die Neugier packt, „Aber jetzt will ich endlich auch mal was wissen. Denn wenn ich das trotz des Betäubungsmittels gestern richtig mitbekommen haben, scheinst du diesem Yasu da auch nicht zum ersten Mal begegnet zu sein, oder? Dabei dachte ich, dass ich der erste Vampir sei, den du bewusst getroffen hättest!“ „Bist du etwa eifersüchtig?!“, neckt der Uchiha seinen Kumpel etwas, ehe er ehrlich auf die Frage eingeht, „Ich war Yasu vor einem halben Jahr zusammen mit Sakura, Shikori und der Naturkatastrophe begegnet, als wir alle hier in Kiri Urlaub gemacht hatten, auch wenn ich damals seinen Namen noch nicht kannte und auch nicht gedacht hätte, ihn überhaupt nochmal wiederzusehen. Du weißt sogar schon von diesem Treffen, denn er war es damals zusammen mit seiner menschlichen Frau, die mich etwas zum Umdenken brachten, was meine damalige Unsicherheit dir gegenüber anging.“ „Das war damals Yasu? Dann sollte ich mich wohl mal bei ihm bedanken, dass unsere Freundschaft damals nicht zerbrochen ist!“, schmunzelt der Vampir zwar kurz, doch macht sich ernste Gedanken, >Wenn er eine menschliche Frau hat, wieso ist er dann hier bei Miyu? Er ist kein Neugeborener, also gibt es eigentlich nur einen Grund, weswegen er sich hier aufhalten könnte. Und das ist kein schöner! Und irgendwie habe ich die böse Vorahnung, dass sie tot ist. Fragt sich nur, warum?< „Na dann sollten wir doch gleich mal gehen!“, kommt es da von Sasuke und der Blondschopf kann hören, wie der andere in der Wanne sich erhebt. „Sicher, dass du schon wieder fit genug bist?“, erkundigt sich der Blonde, während auch er sich erhebt und für seinen Kumpel ein Handtuch und dessen bei der Tür fallen gelassene Kleidung holt. „Ja, ich fühle mich wieder besser! Behaupten, dass ich wieder völlig auf der Höhe sei, kann ich zwar noch nicht, aber ich schätze schon, dass sich auch der Rest in den nächsten Stunden wieder geben wird!“, entgegnet dieser, während er das Handtuch entgegen nimmt, sich abtrocknet und dann ernst hinzufügt, „Daher solltest du dich vielleicht auch wieder mit Miyu vertragen. Sie machte auf mich keinen wirklich schlechten Eindruck, auch wenn sie etwas mit diesem Test, oder was auch immer das sein sollte, übertrieben hat. Außerdem hatte sie dich immerhin vor den Wachen in Sicherheit gebracht. Und sie konnte ja nun wirklich nicht wissen, dass du ein Siegel besitzt, durch welches dich der Bannkreis von vorhin nicht aufhalten konnte. Ich hatte ihr nämlich nur das Nötigste erzählt, damit sie mir glaubte, dass du kein Menschenjäger bist. Sie weiß noch nicht einmal, dass du selbst ein Vampirjäger bist!“ >Sie schien vorhin wirklich geschockt über die Ausmaße ihres Angriffs gewesen zu sein. Trotzdem kann ich diese Wut nicht so einfach herunterschlucken und so tun, als sei nichts gewesen... Aber Sasu hat auch Recht damit, dass ich ihr zu Dank verpflichtet bin. Denn sie hat nicht nur mich, sondern auch ihn vor diesen durchgeknallten Wachhunden gerettet. Außerdem wollte ich sie deswegen eh noch etwas fragen, sodass ich sie schlecht ignorieren kann!<, bedenkt der Vampir kurz, bevor er entgegnet, „Also gut, ich werde versuchen, mich zu beherrschen. Aber sollte sie wieder irgendwas Komisches anstellen, weiß ich nicht, ob ich dies dann auch schaffe!“ „Na das ist doch immerhin ein Anfang. Dann lass uns mal zu ihnen gehen!“, ist Sasuke schon ein wenig erleichtert, zieht sich schnell noch das fehlende Oberteil an und macht sich dann mit seinem Kumpel auf den Weg nach unten. „Wieso machst du dich gerade so fertig, Miyu?“, spricht Yasu die Blauhaarige nach gut zehn Minuten des Schweigens an. Nachdem die beiden im Wohnzimmer im Kellergeschoss, welches Miyus eigentlicher Wohnbereich ist, angekommen waren, hatten sie sich schweigend in die beiden um einen Tisch befindlichen Sessel gesetzt, welche dort zusammen mit einem Sofa stehen. Die Vampirin verfiel sofort ihren Gedanken und war die ganze Zeit über abwesend. Dem Braunhaarigen entging dabei nicht, dass ihr Blick von Zweifeln geprägt war, doch ließ sie erstmal ihren Gedanken nachgehen, bis es ihm zu viel wurde und er die Frau ansprach. „Weißt du, Yasu. Ich hatte einmal viele Fehler begangen und mir deswegen geschworen, alles zu tun, um diese wieder etwas in Ordnung zu bringen. Doch mein Ungestüm heute hätte mich beinahe erneut einen solchen Fehler begehen lassen und das bereue ich!“, entgegnet die Gefragte. „Von was für einem Fehler sprichst du? Und was willst du in Ordnung bringen?“, wundert sich der andere, >Naruto hatte doch vorhin auch soetwas angesprochen!< „Ich kann nicht darüber reden! Wenn das herauskommt, befürchte ich, kann ich nicht länger hier bleiben. Vor allem nicht bei den momentanen Vorfällen!“, klingt die Frau betrübt. „Was soll das bedeuten?“, wird der andere dadurch skeptisch. Doch ehe Miyu auf diese neue Frage reagieren kann, hören die beiden Schritte auf sie zukommen und blicken deswegen zu der Zimmertür, welche schon kurz darauf geöffnet wird. „Ich hätte nicht erwartet, euch heute noch einmal zu sehen!“, staunt die Blauhaarige, als sie Sasuke und direkt hinter diesem Naruto erblickt. „Die Sache vorhin war zwar ziemlich aus dem Ruder gelaufen, aber dies war von keinem beabsichtigt gewesen. Deswegen sollten wir die Sache lieber auf sich beruhen lassen und uns aussprechen!“, meint Sasuke ruhig, während Naruto nur ernst zu seinen beiden Artgenossen blickt. „Wenn das so ist, dann kommt rein und setzt euch!“, bittet Miyu die beiden herein und weist mit einer Hand auf das Sofa. „Gern!“, kommentiert Sasuke kappt und kommt der Aufforderung sogleich nach. Naruto folgt ihm schweigend und setzt sich auf die Sofaseite, welche bei Miyus Sessel ist, sodass sich Sasuke auf die Seite setzten muss, die näher an Yasu liegt. Denn obwohl der Blonde noch immer wütend auf die Vampirin ist, ist es ihm lieber, selbst dieser näher zu sein, als sie direkt neben dem Menschen sitzen zu lassen. „Naruto, ich weiß, dass du wütend bist. Aber du musst mir glauben, dass ich dies nicht wollte. Und ich bin wirklich erleichtert, dass es Sasuke wieder besser geht!“, wendet sich Miyu mit ernster Stimme an den Uzumaki. „Versuchst du noch immer, deinen selbst auferlegten Schwur zu halten?“, fragt der Blonde nach und sorgt damit für deutliche Fragezeichen in den Gesichtern der anderen beiden Männer. „Es ist ein Schwur bis zum Ende! Natürlich versuche ich noch immer, ihn zu halten. Und mir ist klar, dass ich ihn diese Nacht beinahe gebrochen hätte. Und das bedauere ich auch, aber es lässt sich nicht mehr rückgängig machen!“, entgegnet die Angesprochene. „Ich glaube nicht, dass ich dir den Umstand, dass Sasu fast gestorben wäre, jemals ganz verzeihen kann, denn er ist mein bester Freund und mir sehr wichtig. Dennoch war es ein Unfall und ich werde versuchen, so gut es geht darüber hinwegzusehen. Zumal ich dir für die Hilfe mit den Wachen eh noch was schuldig bin!“, entgegnet der Rotäugige und sieht dann zu seinem anderen Artgenossen, „Und dir, Yasu, muss ich wohl gleich doppelt danken. Zum einen wegen der Hilfe gestern und zum anderen wegen der Sache vor einem halben Jahr. Denn hättest du damals nicht mit Sasuke gesprochen, wie ich vorhin erfahren habe, wäre unsere Freundschaft damals vielleicht zerbrochen. Und ich weiß nicht, ob ich dann heute noch hier sitzen könnte!“ „Das war nicht nur mein alleiniger Verdienst!“, wirkt der Braunhaarige schlagartig tieftraurig und ballt die Hände auf seinem Schoß zu Fäusten. „Stimmt, deine Freundin war...“, beginnt Sasuke zu sprechen, doch wird barsch von der Blauhaarigen unterbrochen. „Kein Wort mehr dazu!“, faucht sie ihn an, wodurch der Uchiha sichtlich verwirrt ist. „Also ist er wirklich deswegen bei dir!“, meint der Blondschopf ahnen, „Wie lange ist es her?“ „Zwei Wochen! Und ich war froh, dass er halbwegs damit klar kommt!“, entgegnet Miyu. „Nicht so, wie du vor langer Zeit, was?“, meint der Uzumaki und erhebt sich, „Eigentlich hatte ich noch eine Frage an dich, aber ich glaube, es ist besser, wenn wir das auf später verschieben. Kümmere dich erstmal um ihn!“ „Naru, was hat das jetzt wieder zu bedeuten?“, blickt Sasuke nun absolut nicht mehr durch und bleibt deswegen irritiert sitzen. „Das geht Dritte nichts an. Daher wäre es wohl wirklich besser, die Unterhaltung auf heute Abend zu verschieben!“, will Miyu Sasuke dazu bringen, mit dem Blonden den Raum zu verlassen. „Ist schon gut, Miyu! Es geht schon wieder. Das Thema kam gerade nur etwas zu überraschend!“, unterbricht Yasu sie jedoch und fügt dann mit Blick auf Sasukes Hals, an dem man noch immer leicht die Spuren von Narutos Knutschfleck von vor drei Tagen sehen kann, hinzu, „Außerdem ist es für die beiden vielleicht sogar sinnvoll, die Geschichte zu erfahren.“ „Ich ahne schon, worum es sich handeln könnte. Aber ist es dir wirklich recht, darüber zu sprechen?“, wirft Naruto ein und setzt sich nach einer Bestätigung des Braunhaarigen wieder, „In Ordnung, dann erzähl bitte!“ >Was hat das alles nur zu bedeuten?<, hat der Uchiha jeglichen Durchblick verloren. „Willst du das wirklich erzählen? Wenn du dich nicht beherrschen kannst, muss ich eingreifen!“, mahnt Miyu den Braunhaarigen mit ernster Stimme. „Das ist mir bewusst, aber wird nicht nötig sein. Ich habe mich wieder im Griff!“, entgegnet Yasu, doch wirkt dabei auf einmal sehr gefühlskalt, auch als er zu erzählen beginnt, „Es ist so, dass meine Liebste vor zwei Wochen leider verstorben ist! Jedoch nicht, weil die Zeit sie eingeholt hatte, sondern weil ich nicht in der Lage war, sie zu beschützen. Und dies hat mich leider schwerer mitgenommen, als es das eigentlich dürfte!“ „Wieso, als es eigentlich dürfte? Es ist doch verständlich, dass der Verlust einer geliebten Person einen schwer trifft!“, ist der Mensch irritiert, wohingegen Naruto nur ernst dreinschaut. „Das gilt für euch Menschen, aber bei uns Vampiren ist das anders!“, entgegnet Miyu. „Was soll da anders sein?“, findet der Schwarzhaarige diesen Einwand unlogisch. „Weißt du noch, was ich dir neulich in Iwa erzählt hatte, bezüglich des unterschiedlichen Einflusses der Gefühle und Instinkte auf Menschen und Vampire?“, fragt der Blonde seinen Kumpel und spricht, nachdem er an dessen Blick erkannt hat, dass dieser sich wieder an das Gespräch erinnert, weiter, „Der Verlust einer nahestehenden Person ist eine schwere emotionale Wunde, weswegen es für Menschen verständlich ist, dass soetwas nicht einfach so weggesteckt werden kann. Aber die meisten Vampire beachten ihre Gefühle nicht, weswegen es diese oftmals gar nicht stört, wenn jemand aus ihrem Dasein verschwindet. Ich weiß nicht, ob es einfach nur eine Schutzfunktion der Evolution als Reaktion auf das mögliche ewige Dasein eines Vampires ist, da man auf diesem Wege immer und immer wieder mit Verlusten konfrontiert ist, aber es ist so! Selbst wenn zwei Vampire schon seit Jahrhunderten zusammen sind und einer dann sein Dasein verliert, stört es den anderen normalerweise nicht, sondern er führt sein Dasein einfach ungerührt weiter.“ „Willst du mich jetzt verarschen, Naru? Soll das bedeuten, selbst wenn ich irgendwann mal sterbe, interessiert dich das dann kein Stück?!“, ist der Uchiha fassungslos. „Das du solch eine Frage überhaupt stellen musst, nachdem Naruto vorhin total ausgerastet war, weil du verletzt wurdest, ist schon ne schwache Leistung!“, spottet Miyu über diese Aussage, welche dem Rotäugigen die Sprache verschlagen hat. „Seiner Aussage gerade nach, wäre dies doch der Fall!“, verteidigt sich der Uchiha gereizt. „Naruto sprach gerade von dem Normalfall. Doch dieser trifft auf die wenigsten Vampire hier in Kiri und noch weniger auf diesen von Gefühlen geleiteten Sturkopf hier zu!“, spricht die Vampirin weiter, „Viele Probleme zwischen Vampiren und Menschen entstehen gerade dadurch, dass sie die Entscheidungen und Handlungen der jeweils anderen nicht nachvollziehen können, weil sie eben aufgrund völlig unterschiedlicher Wahrnehmungen agieren. Doch den Menschen ist es kaum möglich, sich von ihren Gefühlen loszureißen, um sich uns anzunähern und uns so besser verstehen zu können. Deswegen haben sich die Vampire hier entschlossen, ihre Gefühle zuzulassen, um den Menschen entgegen zu kommen. Nur deswegen funktioniert unser Zusammensein hier im Dorf so gut, dass es sogar Beziehungen untereinander gibt. Und manchen Vampiren hilft es sogar, dadurch an innerer Stärker zu gewinnen. Doch wie fast alles, handelt es sich auch hier um ein zweischneidiges Schwert. Und wenn es sich gegen einen richtet, dann mit voller Stärke.“ „Wie meinst du das?“, hat sich der Mensch nun wieder beruhigt. „Wenn die Gefühle stark genug sind, kann sich ein festes Band zwischen Menschen und Vampir bilden, welches Letzterem dabei helfen kann, einen Sinn in seinem Dasein zu finden, für diesen Menschen stark zu werden und seine Instinkte soweit zu bändigen, dass sie für keinen Menschen mehr eine Gefahr darstellen. Doch wenn dieses Band zerstört wird, kann dies in das genaue Gegenteil umschlagen! Mit einem Mal ist der Sinn des eigenen Daseins verschwunden und man verliert den Mut und den Willen, das Richtige zu tun. Dies kann zu einem erhöhten Aggressionspotential führen und oft auch dazu, dass Vampire, die zuvor friedlich unter den Menschen existierten, zu Menschenjägern werden. Die Kette, welche sie zuvor mit den anderen verband und ihnen Kraft gab, den Menschen ein Freund zu sein, wird zum Schwert, welches sich gegen diese richtet!“ >Kette? Irgendwie kommt mir diese Formulierung bekannt vor. Aber ich komm gerade nicht darauf, woher genau!<, kommt des dem Uchiha in den Sinn, ehe er nachdenklich meint, „Aber wenn das wirklich der Fall ist, müsste es doch irgendwelche Spannungen im Dorf geben. Ich meine, wenn jeder Vampir, welcher mit einem Menschen zusammen ist, bei dessen Tod droht, ein Menschenjäger zu werden, ist das doch ein unglaubliches Risiko, eine solche Bindung einzugehen!“ „Es ist nicht so, dass diese Bindung unweigerlich ins Gegenteil umschlägt. Sonst wäre Yasu jetzt nicht erst zum ersten Mal diesbezüglich hier!“, meint Miyu weiter. „Meine Liebste war nicht der erste Mensch, der mir nahe war. In eintausenddreihundert Jahren, welche ich schon als Vampir existiere, war ich bereits zuvor sieben Mal mit einem Menschen zusammen. Doch anders, als bei meiner Liebsten, verstarben die anderen, weil ihre Zeit einfach abgelaufen war. An diesem Fakt kann man nichts ändern, aber ich konnte mich darauf vorbereiten und so ihren Verlust verarbeiten, ohne diese Bindung zu verlieren. Doch dieses Mal war es anders! Meine Liebste wurde mir nicht von der Zeit, sondern von Menschenjägern genommen, weil ich zu schwach war, sie zu beschützen! Sie wurde vor meinen Augen getötet und ich konnte nur dumm zusehen, weil ich zu schwach war, um mich selbst zu befreien und ihr zu helfen!“, kommt es von Yasu, wobei seine Stimme gegen Ende mit jedem Wort dunkler und bedrohlicher wird und er am Schluss nicht mehr wirklich er selbst zu sein scheint. >Was ist denn jetzt auf einmal los? Irgendwie habe ich ein ganz ungutes Gefühl im Moment!<, kann Sasuke förmlich körperlich spüren, wie sich Gefahr zusammenbraut, als sich auf einmal Narutos Arm um ihn legt und ihn dicht an den Körper des Blondhaarigen zieht. Ein kurzer Blick über die Schulter zu diesem lässt den Uchiha dann noch unruhiger werden, denn der Blick seines Freundes ist nicht nur ernst auf den Braunhaarigen gerichtet, sondern die Pupillen in den roten Augen sind auch deutlich verengt, jedoch nicht aufgrund von dessen Blutdurst. „Ich war zu schwach! Nur deswegen musste sie schon sterben!“, murmelt der Braunhaarige inzwischen schon fast wie in Trance vor sich hin, was Miyu sichtlich beunruhigt. „Yasu, komm wieder zu dir!“, spricht sie ihren Artgenossen mit todernster Stimme an, doch dieser murmelt einfach weiter vor sich hin, als habe er sie nicht gehört. „Ohne sie hat doch alles keinen Sinn mehr! Wieso gibt es diese kurzlebigen Wesen überhaupt, wenn ihre Bekanntschaft einen nur so sehr schmerzt?“, verkehren sich Yasus Worte plötzlich in eine Richtung, die den anderen Anwesenden gar nicht gefällt, jedoch nur den Menschen überrascht. „Hör auf mit dem Scheiß und komm wieder zu dir!“, knurrt die Blauhaarige den geistig Abwesenden an, jedoch in einer deutlichen Lautstärke, die eigentlich nicht zu überhören ist. „Menschen bedeuten doch nur Schmerz! Damit sie einen nicht verwirren und schmerzen können, sollte es sie … GAR NICHT ERST GEBEN!!!“, flippt Yasu nun völlig aus und greift aus heiterem Himmel Sasuke an. Doch ehe dem Menschen etwas geschehen kann, springt Naruto auf und zieht den noch immer an ihn gedrückten Uchiha so mit sich aus der Gefahrenzone. Allerdings wäre dies nicht mal nötig gewesen. Denn noch bevor der Angriff den Schwarzhaarigen hätte erreichen können, hatte Miyu, welche schnell vor Yasu gesprungen war, diesen abgefangen. „Wer nicht hören will, muss eben fühlen!“, mault sie diesen an, während sie ihm einen heftigen Schlag verpasst und der Getroffene bewusstlos zu Boden fällt, „Ich hatte dich gewarnt, aber du wolltest ja nicht hören!“ „Autsch, das tat weh!“, kommentiert der Blonde diese Beobachtung einfach nur nüchtern und lässt dabei Sasuke, welcher sich unbewusst beim Ausweichsprung an ihn geklammert hat, wieder los. „Dich scheint das nicht zu wundern?!“, löst sich auch der Mensch sogleich von dem anderen. „In der Zeit, als ich bei ihr war, hab ich mir auch einige ihrer Schläge eingefangen, denn sie hatte mich öfters über meine Grenzen getrieben und kennt keinen anderen Weg, jemanden wieder zu beruhigen. Und im Gegensatz zu Vampirjägern macht sie sich keine Gedanken über irgendwelche Schwachpunkte. Sie setzt jemanden spielend mit purer Kraft außer Gefecht, was sogar Aysha Schwierigkeiten macht!“, erklärt der Gefragte. „Zeit zum Zielen hat man in solchen Situationen nur sehr selten. Also wieso sollte ich mir wegen sowas Gedanken machen!“, kommentiert die Blauhaarige locker, während sie sich den Bewusstlosen über die Schulter wirft und in Richtung Tür geht, „Bin gleich wieder da. Ich sorg nur schnell dafür, dass er sich und andere nicht verletzen kann, wenn er wieder zu sich kommt und bis er sich wieder eingekriegt hat!“ >Dafür braucht sie also diese speziellen Handschellen! Und wie ich sie einschätze, hat sie davon noch ein paar vorrätig, sodass das eine Paar, welches ich kaputt machen musste, sie wohl nicht weiter stören dürfte!<, schießt es Naruto durch den Kopf, ehe er zu seinem Kumpel sieht und meint, „Wir sollten uns wieder setzen!“ „Dich scheint das alles ja ziemlich kalt zu lassen!“, wundert sich dieser, während die beiden zum Sofa gehen und sich wieder auf diesem niederlassen. „Da ich von Anfang an, weil ich mich als Vampir nicht akzeptieren konnte, mich eigentlich stärker als jeder andere Vampir von meinen Gefühlen beeinflussen lasse, hatte Miyu mich damals bereits gewarnt und mir deutlich gemacht, was passieren kann, wenn man eine Bindung zu einem Menschen aufbaut, diese dann aber gewaltsam zerstört wird. Es ist zwar das erste Mal, dass ich es mit eigenen Augen sehe, aber da diese Frau äußerst realistisch beschreiben kann, ahnte ich bereits, was passieren könnte. Und da muss ich sagen, dass dies noch vergleichsweise recht glimpflich war. Ich hab schon mit ganz anderen Reaktionen gerade gerechnet!“, erklärt der Blondhaarige ruhig. „Das soll noch glimpflich gewesen sein?! Dann will ich nicht dabei sein, wenn es mal schlimm wird!“, muss sein Freund daraufhin erstmal schwer Schlucken, ehe er sich erkundigt, „Aber wenn es so gefährlich für euch ist, eine Bindung zu einem Menschen aufzubauen... und du von Anfang an von diesen Folgen wusstest... War das der Grund, warum du dich anfangs so abgekapselt hattest?“ „Nein, damit hat das nichts zu tun! Ich wollte einfach nur niemanden in Gefahr bringen, weder durch mich selbst, noch durch Orochimaru damals. Und außerdem hatte ich Angst, was passieren würde, wenn ich mich jemandem öffne und dieser mit der Tatsache, dass ich ein Vampir bin, nicht umgehen kann. Ich hatte damals nie gedacht, dass ich überhaupt in der Lage wäre, dass sich eine solche Bindung zu jemanden entwickeln könnte. Daher war das für mich auch keinerlei Thema!“, bekommt er als Antwort. „Und wie sieht es jetzt aus? Machst du dir jetzt deswegen Sorgen?“, fragt Sasuke weiter. „Nein, mache ich mir nicht! Denn Miyu gab mir damals etwas mit auf den Weg, auch wenn es erst in den letzten Monaten begann, von Bedeutung zu werden. Sie sagte damals nämlich: 'Um zu verhindern, dass eine entstandene Bindung zerstört wird, muss man nur eines tun: Stark genug werden, um die Person, mit der man sich verbunden fühlt, immer beschützen zu können!' Ich weiß zwar, dass ich das momentan noch nicht bin, aber ich werde alles tun, damit es mir nicht eines Tages so ergeht, wie Yasu jetzt. Und wenn es mein Dasein kosten sollte!“, sind die Worte des Vampires ernst, aber eindeutig ehrlich. „Das hört sich so an, als gäbe es für dich bereits eine solche Bindung!“, wird Sasuke dabei hellhörig und versteht nicht, warum er das Gefühl hat, als würde sich etwas in seiner Brust zusammenziehen. „Ja, die gibt es! Es gibt so eine Kette, die mich mit den Menschen verbindet. Auch wenn diese etwas anders ist als die zwischen Yasu und seiner Freundin!“, gibt der Blondschopf zu, wobei er in Richtung Boden blickt, >Denn ich habe weder den Mut, noch die Kraft dieser Person von meinen wahren Gefühlen zu erzählen und diese dann weiterhin vor mir selbst beschützen zu können!< „Ach, und wer ist es?“, rutscht es dem Menschen neugieriger heraus, als gewollt. >Man könnte fast meinen, er sei neidisch! Das ist einfach zu süß!<, fleucht dem Rotäugigen ein kurzes Grinsen über die Lippen, ehe er dem anderen direkt in die Augen sieht und meint, „Du liest doch sonst auch immer wie in einem offenen Buch in mir. Also finde die Antwort mal schön alleine, Teme!“ Der Blick des Vampires ist dabei vollkommen offen, aber zugleich auch durchdringend, dass es dem anderen für einen Moment den Atem verschlägt. Aber gleichzeitig löst sich auch dieses beklemmende Gefühl in dessen Brust wieder auf, obwohl sein Kopf noch nicht einmal begonnen hat, nach der Antwort auf seine selbst gestellte Frage zu suchen. „Das klappt auch nicht immer, Dobe!“, meint der Schwarzhaarige dann nur und wendet den Blick verlegen ab, >Woher soll ich wissen, wer für ihn die Kette darstellt, die ihn mit den Menschen verbindet? Ist ja nicht so, als hätte er schonmal sowas verlauten... lassen?< >'Ich bin nicht in der Lage, die Bindung zu dir einfach so zu trennen. Diese Bindung ist wie eine Kette, die mich an die Menschen fesselt.'<, hallen die Worte des Blonden im Kopf des Menschen wieder, welche ihm dieser bei seinem angeblichen Verrat im Verbotenen Wald sagte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)