Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 210: Naruto zeigt Schwäche ---------------------------------- „Naru, komm wieder zu dir!“, ruft Sasuke, als er es gerade so noch schafft, dem Angriff des außer Kontrolle geratenen Vampires auszuweichen, >Das war knapp! Aber trotzdem... normalerweise hätte er mich erwischt. Er ist langsamer als sonst. Wahrscheinlich wegen der Auswirkungen der Sonne auf ihn... Für den Moment hat mich das zwar gerettet, aber ewig kann das nicht so gehen. Was soll ich also machen? … Eigentlich gibt es da nichts zu bedenken, oder? Ich will zwar nicht gegen ihn kämpfen, aber mir bleibt doch keine andere Wahl. Schließlich ist er derjenige, der sich Vorwürfe macht, wenn er mich erwischen sollte!< Während der Mensch überlegt, weicht er noch zwei weiteren Angriffen des Blonden aus, welcher ihn ununterbrochen attackiert. Doch so, wie er seinen Entschluss, was er machen solle, gefällt hat, stellt sich der Uchiha den Angriffen und versucht diese zu kontern. Beim ersten hat er dazu keine Chance, sodass er erneut ausweicht. Doch bei der nächsten Attacke gelingt es dem Schwarzhaarigen, hinter den anderen zu gelangen und ihn mit einem schnellen und gezielten Schlag in den Nacken außer Gefecht zu setzen, auch wenn der Schlag nicht hundertprozentig sitzt. Denn Naruto gelang es, sich etwas wegzudrehen, ehe es zu einem Volltreffer kommen konnte. „Sorry Naru, aber ich denke, das war auch in deinem Sinne!“, blickt der Mensch nachdenklich zu dem auf dem Boden liegenden Bewusstlosen herunter, >Und was mache ich jetzt? Ich habe keine Ahnung, wie lange er ohnmächtig sein wird. Der Schlag ging etwas daneben, was bedeutet, dass er früher zu sich kommen müsste. Auf der anderen Seite ist er aber durch die Sonne zusätzlich geschwächt, was das Aufwachen hinauszögern müsste. Somit habe ich also letztendlich keinen Anhaltspunkt, wie lange er wirklich schlafen wird... Ich sollte ihn versuchen, irgendwie in den Schatten zu bringen. Nur blöd, dass hier absolut kein schattiger Platz ist. Naja, dann muss ich ihn halt tragen, bis ich einen finde... Doch was mache ich, wenn er dabei wieder aufwacht und immer noch nicht wieder bei Sinnen ist? Dann wäre das hier gerade völlig umsonst gewesen. Aber wie könnte ich dem vorbeugen? … Ah, ich hab eine Idee!< Schnell holt Sasuke ein Siegel aus seiner Tasche und klebt es auf die Brust des bewusstlosen Vampires. Anschließend sieht er sich die Verletzung durch die Dornen des Baumes an. Diese ist zwar nicht schlimm, aber da er weiß, wie stark der Geruch seines Blutes auf den Blonden wirkt, beschließt er, doch ein Pflaster auf die Stelle zu machen. Als er damit fertig ist, nimmt er seine Tasche ab und setzt sie sich so auf, dass sie sich vor seinem Bauch befindet, damit er den Vampir auf den Rücken nehmen kann, und macht sich weiter auf den Weg. Und obwohl er schon ziemlich müde ist, da auch ihn der Weg unter der sengenden Hitze der Sonne sehr anstrengt und es ihm das zusätzliche Gewicht auf seinem Rücken nicht gerade leichter macht, setzt Sasuke noch mehrere Stunden immer einen Fuß vor den anderen, bis er zu einer kleinen Baumgruppe kommt. Ideal ist dieser Platz zwar nicht gerade, aber zumindest ein wenig Schutz vor der Sonne bietet er, was besser als nichts ist. Daher setzt er den noch immer bewusstlosen Naruto, als er dort ankommt, erstmal ab, nimmt ihm den Rucksack ab und lehnt diesen an einen der Stämme der Bäume, ehe er sich seines Gepäcks erstmal entledigt und sich erschöpft neben dem anderen niederlässt. >Verdammt! Das war anstrengender als erwartet. Ich brauch jetzt auch erstmal eine Pause!<, denkt sich Sasuke und will eigentlich nur kurz die Augen schließen, um diese auszuruhen, doch ist schon Sekunden später eingeschlafen. Etwa eine halbe Stunde, nachdem Sasuke eingeschlafen ist, erwacht Naruto wieder aus seiner Bewusstlosigkeit. >Uhmm... Was ist passiert?<, braucht er einen Moment, um sich wieder zurückzuerinnern, >Ach ja, der Geruch von Sasus Blut hat mich die Kontrolle verlieren lassen. Wieso kann ich mich nur noch verschwommen daran erinnern? Irgendwie beunruhigt mich das... Was war genau passiert? Ich hatte ihn angegriffen und er war ausgewichen. Dann war ich auf einmal weggetreten. Nach dem Gefühl in meinem Nacken stammt mein Blackout davon, dass er sich mal, Wunder oh Wunder, verteidigt hat. Außerdem habe ich glücklicherweise auch weder den Geschmack seines Blutes im Mund noch dessen Geruch in der Nase. Er hat es also geschafft, mich zu erwischen, bevor ich ihn schlimm verletzen konnte.< Durch diese Erkenntnis erstmal etwas beruhigt, will sich der Vampir nach seinem Kumpel umsehen. Der Geruch des Menschen ist sehr stark, sodass der andere nicht weit weg sein kann. Außerdem kann er auch das Geräusch eines ruhigen und gleichmäßigen Atmens und Pulses nahe bei sich hören, welches wohl in Anbetracht der Gegend, durch welche die beiden zuvor unterwegs waren, nur von einer Person stammen kann. Schließlich ist die Steppe nicht unbedingt ein Ort, an dem man viele Menschen antreffen würde. Doch wie der Blondschopf die Augen öffnen will, um nach dem Uchiha zu sehen, merkt er schlagartig, dass etwas nicht stimmt. Denn selbst mit größter Anstrengung gelingt es ihm lediglich, die Augen einen kleinen Spalt breit zu öffnen. Und auch andere Bewegungen sind ihm nicht möglich. Egal, was er versucht, mehr als ein schwaches Zucken bekommt er nicht zu Stande. Er ist nicht einmal in der Lage, irgendeinen Ton herauszubringen. >Was soll das? Wieso kann ich mich nicht rühren? Egal wie Sasu getroffen hätte, soetwas könnte dadurch nicht passieren. Also was zum Teufel ist hier los?<, steigt in dem Vampir auf einmal enorme Panik auf, da ihm der Moment in den Sinn kommt, an dem er schonmal nicht in der Lage war, sich zu bewegen. Und damals landete er kurz darauf für mehrere Tage in einem Käfig am Grunde eines Sees, wo er beinahe draufgegangen wäre. Mit jedem Moment, den er sich nicht bewegen kann, wird die Panik in Naruto immer größer, die Erinnerung an die Vergangenheit immer realer, bis er sich wieder in dieser Lage glaubt, fast schon das Wasser um sich herum wieder spüren kann, obwohl um ihn herum Trockenheit herrscht. >Nein, ich will das nicht. Ich will mein Dasein nicht verlieren, zumindest nicht so... Sasu, was ist nur passiert? Wo bist du? Bitte hilf mir!<, lässt die Angst in Naruto ihn völlig vergessen, dass der Geruch des Menschen ganz nahe ist. Mit steigender Panik versucht der Vampir immer mehr, die Starre irgendwie zu überwinden. Und auch, wenn sich sein Bewegungsradius weiterhin nur auf schwaches Zucken beschränkt, sorgt dies nach einiger Zeit dafür, dass er aus seiner sitzenden Position zur Seite ins Rutschen gerät und so mit dem Oberkörper auf dem Boden landet. Dabei streift er den neben ihm sitzenden Schwarzhaarigen und weckt diesen damit aus dessen Schlaf. >Was war das denn jetzt?<, wundert sich dieser und sieht dabei verschlafen neben sich, „Naru?“ >Wieso liegt er am Boden? Ich dachte, das Siegel sollte jegliche Bewegungen unterbinden!<, wundert sich der Mensch und dreht sich direkt zu dem Blondhaarigen, um diesen genauer zu betrachten, „Bist du wieder du selbst oder nicht?“ Obwohl die Augen des Blonden noch immer nur einen Spalt breit geöffnet sind, erkennt der Mensch die Panik in diesen. Unwillkürlich richtet er den anderen wieder etwas auf und versucht ihn zu beruhigen, indem er ihn an sich zieht und seine Arme um den Rotäugigen legt. Durch die Berührung wird der Vampir zumindest soweit aus seiner inzwischen entstandenen Hysterie gerissen, dass er das Geschehen um ihn herum wieder etwas bemerkt. Dadurch fällt ihm auch wieder der Geruch des anderen auf, ebenso wie dessen Wärme, die ihn nun auf einmal umgibt. Die von seinem Verstand vorgegaukelte Illusion der Vergangenheit wird von den realen Eindrücken verdrängt und gibt dem Blonden die Chance, wieder ein wenig klarer zu denken. >Sasu, er ist hier! Ein Glück! Seine Nähe schafft es wirklich fast immer, mich mindestens wieder ein wenig zu beruhigen. Aber wo war er vorher? … Ob alles in Ordnung ist? Oder gab es gerade Probleme? … Sein Puls ist ruhig. Das bedeutet wohl, dass keine Gefahr oder so droht. Also wurden wir auch nicht angegriffen, oder so. Aber wieso kann ich mich dann nicht bewegen?<, sind die Gedankengänge des Uzumaki zwar noch etwas wirr, aber wieder ruhiger. Die Angst durch die eigenen Erinnerungen konnte sein Kumpel aus ihm vertreiben, die vor der Wehrlosigkeit aber nicht. >Anscheinend hat er sich beruhigt. Jetzt muss ich nur noch irgendwie herausfinden, ob er sich wieder im Griff hat!<, überlegt der Uchiha, nachdem der andere nun vollkommen still in seinen Armen liegt, legt dann eine Hand an dessen Kinn und dreht das Gesicht des Vampires so zu sich hoch, dass er direkt in den geöffneten Spalt der blutroten Augen sehen kann, welche ihn irritiert anblicken, „Anscheinend bist du wieder bei Verstand. Das ist gut!“ Mit diesen Worten lässt er das Gesicht des Blonden wieder los und entfernt das Siegel von dessen Brust. In dem Augenblick, in dem das Stück Pergament den Blonden nicht mehr direkt berührt, löst sich die Starre aus dessen Körper und der Vampir richtet sich schlagartig auf, wobei er sich aus den Armen des Schwarzhaarige befreit und anschließend mit dem Rücken zu diesem sitzen bleibt. „Naru? Alles okay?“, fragt der Mensch und will seinem Freund eine Hand auf die Schulter legen, stockt jedoch bei den nächsten Worten des Blonden und zieht sie dabei dann auch wieder zurück. „Woher hast du dieses Siegel?“, klingt in der Stimme des Sprechenden Angst, Verwirrung und enorme Wut zusammen mit. „Von Shikori! Sie hatte es mir gegeben, kurz nachdem wir damals aus Kiri zurückkamen. Da du dich damals noch nicht beherrschen konntest, wenn du mein Blut gerochen hattest, meinte sie, ich sollte das besser immer bei mir tragen, für den Fall, dass du die Kontrolle völlig verlieren solltest. Denn dich dann in einer Tour niederzuschlagen, sobald du wieder zu dir kommst, wäre kein so guter Weg... Als ich meine Tasche für die Reise gepackt hatte, war es mir zufällig in die Hände gefallen und ich hatte es einfach eingepackt. Auch wenn ich es sonst eigentlich nie dabei hatte, war es einfach so ein Gefühl, und ich hab es mitgenommen. Und da ich vorhin nicht mal einschätzen konnte, wie lange du bewusstlos sein würdest, und es ungünstig gewesen wäre, hättest du das Bewusstsein wiedererlangt, solange du dich noch nicht wieder im Griff gehabt hättest und ich dich hier durch die Gegend getragen habe, hatte ich es genutzt!“, erklärt der Uchiha die Situation. >Stimmt! Als ich das Bewusstsein verlor, waren wir noch nicht hier. Und er muss mir währenddessen wirklich sehr nahe gewesen sein, denn ein Hauch seines Geruches haftet sogar noch an mir, auch wenn es nicht mehr sehr stark ist. Hätte dann unterwegs mein Blutdurst die Kontrolle über mich gehabt, wenn ich wieder zu mir gekommen wäre, hätte ich ihn getötet, ehe er mitbekommen hätte, dass ich wieder bei Bewusstsein wäre. Das Siegel war also im Endeffekt als Schutz für den Fall der Fälle gedacht!<, bedenkt Naruto die Worte seines besten Freundes, ehe er noch immer leicht verunsichert meint, „Verstehe! Das war in der Situation ein guter Einfall. Ich wäre dir aber dennoch sehr verbunden, wenn du diese Teil nicht all zu häufig benutzt!“ „Ach, und wieso nicht? Sonst hast du dich immer beschwert, wenn ich mich nicht ernsthaft versucht habe zu schützen!“, will dieser nun wissen. „Darüber, dass du dich endlich mal gewehrt hast, bin ich sogar erleichtert. Aber dieses Siegel weckt nur schlechte Erinnerungen. Ich hasse es, vollkommen hilflos zu sein!“, entgegnet der andere. >Schlechte Erinnerungen? … Ah, verstehe! Es geht um diese Sache. Er versucht sich schon wieder, vor einer Konfrontation damit, zu drücken. Aber so kommt er nie darüber hinweg... Hm... das wird ihm jetzt zwar nicht unbedingt gefallen, aber er muss endlich mal anfangen, sich seinen Ängsten zu stellen!<, entschließt sich der Uchiha kurzerhand und noch ehe der Blonde realisieren kann, dass sein Kumpel etwas vorhat, hat dieser auch schon mit einer schnellen Handbewegung das Siegel auf dem Rücken des Vampires befestigt. >Nein! Was soll das?<, steigt sofort wieder Panik in Naruto auf, wie er die Wirkung des Siegels spürt und er keinerlei Kontrolle mehr über seinen Körper hat, sodass er dabei ist, vornüber zusammenzuklappen. Doch noch ehe dies passieren kann, packt ihn eine Hand am Oberarm und zieht ihn nach hinten, wo er gleich darauf auf etwas stößt. Und dieses etwas ist nichts anderes als der Oberkörper des Uchiha, an dem der Vampir nun gelehnt wie eine fadenlose Marionette dasitzt, während sich der eine Arm des Menschen um seinen Oberkörper legt, um den Blonden zu stützen, und die andere Hand den Weg auf die Schulter des Rotäugigen findet, um diesen zu beruhigen. Gleichzeitig nebelt der Geruch des Schwarzhaarigen den Uzumaki förmlich ein, was in diesem ein wahres Gefühlschaos auslöst. Auf der einen Seite die Angst, weil er nicht in der Lage ist, irgendetwas zu tun, und wegen der Erinnerung an die Vergangenheit. Auf der anderen Seite die Nähe seiner heimlichen Liebe, welche gegen diese Angst anstrebt und versucht, für innerliche Ruhe zu sorgen. Und als weiterer Punkt spielen auch jetzt wieder seine Instinkte mit verrückt, die immer stärker versuchen, dafür zu sorgen, dass Naruto den Schritt geht, der sicherstellen könnte, dass er den Menschen nicht an die Zeit verlieren kann, was seinem für sich getroffenen Entschluss widerstrebt. „Was soll das Naru?!“, haucht der Schwarzhaarige Naruto mit einem leicht vorwurfsvollen Unterton ins Ohr, was bei dem Vampir im Bruchteil einer Sekunde alle verworrenen Gedanken aus dem Kopf bläst und ihn wie hypnotisiert den weiteren Worten des Uchiha lauschen lässt, „Hast du immer noch nicht verstanden, dass du nicht mehr alleine bist? Wärst du auf dich allein gestellt, wäre diese Situation kritisch. Aber solange jemand bei dir ist, gibt es immer einen Ausweg. Freunde stehen füreinander ein und helfen einander. Steckt einer in der Klemme, holen die anderen ihn wieder heraus. Und ich werde dich nie im Stich lassen. Das solltest du eigentlich wissen, Naru. Schließlich ist es andersherum doch ebenso, nicht wahr?!“ >Sasu, was hast du vor? Was soll das werden?<, vernimmt der Uzumaki zwar die Worte des anderen, aber deren Sinn bleibt ihm in diesem Moment aufgrund seiner Verwirrung durch das Tun des anderen verborgen. „Es gibt keinen Grund, Angst zu haben!“, spricht der Mensch weiter und lässt die Hand, welche bis eben um Narutos Oberkörper lag und diesen stützte, zu dessen Kinn wandern und bringt ihn dann dazu, dem Uchiha direkt in die Augen sehen zu müssen, „Begreif das doch endlich!“ Für einen Moment verliert sich der Blonde in den dunklen Seelenspiegeln seiner heimlichen Liebe und bemerkt deswegen nicht einmal sofort, wie die andere Hand des Menschen von seiner Schulter zu seinem Rücken wandert und dort das Siegel, welches ihn zu seiner momentanen Bewegungsunfähigkeit verbannt, mit einem schnellen Zug entfernt und den Bann somit löst. „Sasu!“, entkommt ein leiser Hauch den Lippen des Rotäugigen, wodurch er erst realisiert, dass seine erzwungene Starre wieder vorbei ist, woraufhin er den Blick verlegen nach unten abwendet, um nicht völlig in den Augen des anderen zu versinken. Gleichzeitig aber lehnt er sich nun bewusst an den anderen, welcher nach wie vor hinter ihm kniet und abwartend auf den Vampir schaut. „Na, was ist? Ist es endlich bei dir angekommen?“, fragt der Schwarzhaarige nach einer Weile nach. „Du meinst, dass du ein total nerviger Mistkerl sein kannst, Teme!“, entgegnet der Vampir genervt, „Das du anhänglich wie ne Klette sein kannst, hab ich in der letzten Woche nur zu deutlich mitbekommen. Und den Vortrag, dass ich nicht mehr alleine bin, hast du auch schon so oft zum Besten gegeben, sodass er einem schon fast zu den Ohren raushängt! Aber das alles ändert nichts daran, dass ich es hasse, wehrlos zu sein! Inzwischen sogar mehr als früher. Schließlich sind Vampire Jäger und sollten keine leichte Beute für jemanden darstellen!“ >Was sind denn das auf einmal für Worte? Und außerdem...<, weiß der Uchiha erst nicht, was er vom Verhalten des anderen halten soll, denn schließlich sitzt dieser noch immer entspannt an ihn gelehnt mit nachdenklich gesenktem Blick da, „Also irgendwie passen deine Worte und dein Verhalten nicht wirklich zusammen. Oder hat es einen tieferen Grund, dass du dich gerade so scheinheilig harmlos und hilflos gibst?“ „Selbst schuld! Wenn du mich sinnloser Weise mit dem Siegel nervst, musst du halt damit klarkommen, wenn ich dich mal als Lehne missbrauche, bis ich wieder fit bin!“, entgegnet der andere nur und blickt dabei mit einem frechen Grinsen auf den Lippen zum Menschen auf. >Dass er frech sein kann, weiß ich zwar, aber so extrem hab ich ihn zuletzt als Kind erlebt. Obwohl er meinte, dass er sich nicht mehr zurückhalten und endlich Vampir sein wolle, wirkt er gerade mehr wie der Naruto von damals, als sonst. Aber auf der anderen Seite war er die letzten Tage noch ruhiger als üblich, was wieder das genaue Gegenteil von damals ist. Wie ist er nun aber wirklich?<, wird Sasuke dadurch nachdenklich, >Naja, das werde ich hoffentlich noch herausfinden. Aber vorher hab ich noch ne kleine Rechnung zu begleichen. Wenn er unverschämt sein kann, muss er auch mit dem Echo rechnen!< „Was ist denn? Hat es dir auf einmal die Sprache verschlagen?“, fragt der Vampir noch immer grinsend nach, was ihm jedoch gleich vergehen soll. „Nein, aber...“, entgegnet der Schwarzhaarige und steht dann auf einmal ohne Vorwarnung gehässig grinsend auf, wodurch der Rotäugige mit dem Rücken im Sand vor ihm liegend landet, „... auch wenn wir Freunde sind, lass ich mich von dir nicht als Mistkerl bezeichnen, Dobe!“ Eine ganze Weile sehen sich die beiden jungen Männer nur gegenseitig tief in die Augen. Der Vampir auf dem Rücken am Boden liegend und der Mensch vor ihm stehend und grinsend zu ihm herunter blickend. In beiden löst dieser Moment ein gewisses Gefühl der Vertrautheit aus. Denn auch, wenn sie als Kinder die dicksten Freunde waren und so manchen Unsinn zusammen angestellt hatten, welcher meistens auf Narutos Mist gewachsen war, so hatten auch sie sich von Zeit zu Zeit mal in der Wolle und es kam zu kleineren Auseinandersetzungen, aus denen meistens der Uchiha als Sieger hervorging und der Blonde diesem am Ende zu Füßen lag. „Dann bist du eben nerviger Besserwisser. Gefällt dir das mehr, Teme?“, legt sich dann ein sanftes Lächeln auf Narutos Lippen, wobei er die Augen schließt und somit den Blickkontakt beendet. „Naja, ein wenig, Usuratonkachi!“, entgegnet der andere scherzend, tritt dann seitlich neben den Liegenden und streckt diesem die Hand entgegen, „Na komm, oder willst du noch lange faul dort rumliegen, Naru?“ „Ne, eigentlich nicht!“, kommt es von diesem, während er die Hand annimmt und sich aufhelfen lässt, wobei seinen Körper aber auf einmal ein starkes Schwächegefühl durchzieht, >Was ist das denn jetzt? Am Siegel kann das nicht mehr liegen. Also was soll das?< Kaum auf den Beinen, geben Narutos Knie auch schon sofort wieder nach, sodass er ein Stück zusammensackt. Sasuke bemerkt schnell, dass etwas nicht stimmt, schafft es aber erst den Blonden zu stützen, als dieser mit dem Kopf schon auf Brusthöhe des Menschen ist und so gegen diese lehnt. „Naru, was...?“, ist der Schwarzhaarige sichtlich verwirrt und geht mit dem anderen zusammen erstmal nach unten, bis beide wieder dicht nebeneinander auf dem Boden sitzen, wobei der Uchiha seinen Kumpel noch immer ein wenig festhält. „Ich... weiß es selbst nicht so genau, aber aus irgendeinem Grund... fühlt sich mein Körper auf einmal ziemlich kraftlos an!“, antwortet dieser, als sich kurz sein Untermieter meldet. 'Scheint nicht nur dein Körper zu sein, dem die Energie fehlt, sondern auch dein Hirn. Überleg doch mal, wo du hier bist!', spottet Kurama kurz, doch zieht sich schon gleich darauf wieder zurück, ehe der andere eine Chance hat, auf dessen Kommentar zu reagieren. >Wo ich hier bin?<, überlegt Naruto, als ihm klar wird, was passiert sein könnte, „Sag mal, Sasu. Wie lange bist du noch durch die Gegend gewandert, bis du hier Halt gemacht hast?“ „Wie lange? Keine Ahnung, aber mehrere Stunden auf jeden Fall. Aber was hat das damit zu tun?“, entgegnet der Gefragte. „Dann verstehe ich doch... was gerade mit mir los ist!“, entgegnet der andere, löst sich schwerfällig aus dem Halt seines Freundes und lehnt sich so zurück, dass er mit dem Rücken wieder am Stamm des Schatten spendenden Baumes lehnt. „Ach, und was ist nun los?“, fragt der Uchiha sofort mit Nachdruck in der Stimme nach, wobei sein Blick ernst und zugleich auch auf eine Antwort wartend auf dem anderen liegt. „Ich hab ganz einfach zu viel Sonne abbekommen!“, erklärt dieser ruhig, „Aufgrund dieses Siegels hatte ich die Schwäche meines Körpers nicht sofort richtig einschätzen können, aber da dieses inzwischen seine Wirkung vollständig verloren hat, wird mir alles klarer. Eigentlich ist es erstaunlich, dass ich im Moment überhaupt in der Lage bin, mit dir zu reden. Sonst war ich bei dieser Erschöpfung schon immer bewusstlos, so wie beim Sportfest damals in der Schule. Doch wahrscheinlich fehlt dazu auch nicht mehr viel, wenn ich mich schon kaum noch bewegen kann. Also wenn du nicht gerade vor hast, mich weiterhin durch die Gegend zu tragen, bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als bis zum Einbruch der Nacht hier zu bleiben. Denn erst, wenn die Sonne wieder weg ist, kann sich mein Körper wieder soweit erholen, dass wir weiter gehen können!“ „Von mir aus, können wir gerne bis heute Abend eine Pause einlegen. Allerdings wundert mich doch eine Sache. Beim Sportfest hattest du dich doch damals auch vor Sonnenuntergang wieder erholt gehabt!“, stellt der Mensch fest. „Damals war ich zum einen im Schulgebäude völlig vor der Sonne geschützt, was hier nicht möglich ist. Und zum anderen und wichtigeren Umstand hatte ich Blut mit, wodurch ich mich schneller wieder erholen konnte. Doch da meine Konserven aufgebraucht sind und ich in meiner Verfassung auch schlecht Jagen kann, bleibt nur die Möglichkeit, zu warten!“, erklärt der Vampir. >Das bedeutet also, dass es ihm, würde er trinken können, wieder schneller besser gehen würde!<, bedenkt Sasuke und kommt dann auf eine Idee, „Naru, warum...?“ „Vergiss es!“, unterbricht der andere ihn jedoch sofort vehement. „Du weißt doch gar nicht, was ich sagen wollte!“, stutzt der Mensch aufgrund dieses resoluten Einwandes. „Du wolltest vorschlagen, dass ich etwas von deinem Blut trinken soll, damit ich wenigstens wieder etwas zu Kräften komme!“, entgegnet Naruto und Sasukes Blick verrät deutlich, dass er damit voll ins Schwarze getroffen hat, „Das kannst du voll vergessen! Es ist nicht nur deswegen, weil im Augenblick die Gefahr, dass ich zubeißen würde, zu groß ist, da ich alles andere als fit bin. Ich will einfach nie wieder Menschenblut trinken. Die Folgen des letzten Males machen mir immer noch zu schaffen und ich will einfach unter keinen Umständen riskieren, dass ich Geschmack daran finden könnte. Denn wenn das passieren sollte, wäre es mir nicht mehr möglich, an deiner Seite zu bleiben. Und das will ich keinesfalls aufs Spiel setzen!“ Während Naruto dies überraschend ruhig erklärt, sieht er seinem Gegenüber die ganze Zeit direkt in die Augen. Und dieser Blick wirkt auf den Uchiha vertraut und fremd zugleich. Die Aufrichtigkeit, welche in diesem liegt, erinnert den Schwarzhaarigen sehr an die Kindheit der beiden. Es besteht kein Zweifel daran, dass Naruto seine Worte genau so gemeint hat, wie er es eben sagte. Und diese Gewissheit macht den Menschen aus irgendeinem Grund sehr glücklich. Doch auf der anderen Seite hat der Blick des Rotäugigen auch etwas Stechendes und Durchdringendes. Sasuke kommt es vor, als könne der Vampir ihn in diesem Moment vollkommen durchschauen. Als könne er ihm direkt in die Seele hinein blicken. Und dieser Umstand macht Sasuke von Sekunde zu Sekunde unsicherer, bis er letztendlich seinen eigenen Blick senkt, um so den Blickkontakt zu unterbrechen. Er versteht selbst nicht, warum er dies schon fast fliehend tat, doch er konnte sich einfach nicht überwinden, weiterhin in die blutroten Augen des anderen zu sehen. Es war, als wolle er verhindern, dass dieser etwas entdecken könnte, von dem der Uchiha selbst noch nicht einmal weiß, dass es da ist. „Verstehe! Entschuldige, dass ich diesen dummen Vorschlag machen wollte!“, nuschelt Sasuke ein wenig unsicher vor sich hin. „Schon vergessen, solange du nicht nochmal auf diese dämliche Idee kommen solltest!“, legt sich kurz ein freundliches Lächeln auf Narutos Lippen, ehe dieser sich entspannt an den Baumstamm hinter sich lehnt und die Augen schließt, „Du solltest die Gelegenheit nutzen und dich auch ein wenig ausruhen, Sasu. Du bist doch auch schon völlig erledigt. Und heute Abend geht es sofort wieder weiter, nachdem ich mich wieder bewegen kann und Jagen war!“ „Das hatte ich sowieso vor!“, meint der Angesprochene nur knapp und setzt sich neben den Blondschopf, um sich auch ein wenig am Stamm des Schattenspenders anzulehnen. Als auch der Uchiha für eine Weile die Augen schließen will, spürt er plötzlich ein Gewicht auf seiner Schulter. Ein Blick zu dieser gibt zu erkennen, dass es sich dabei um Naruto handelt, welcher sich gegen diesen gelehnt und sein Gesicht darauf gebettet hat. Eigentlich will sich der Mensch deswegen schon spaßend beschweren, als ihm das entspannte Lächeln auf den Lippen des Blonden auffällt. Dieses lässt jeglichen Protest, auch wenn er nur aus Spaß gemeint war, sofort im Keim ersticken. Stattdessen legt sich auch auf die Lippen des Uchiha ein Lächeln, ehe dieser sich nun wirklich zurücklehnt und schon bald darauf eingeschlafen ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)