Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 208: Gemeinsamer Weg? ----------------------------- ***Sasukes Traum*** Sasuke und Naruto sind an einem sonnigen Tag im Park in Konoha und unterhalten sich. Alles scheint in Ordnung zu sein, doch dann wird der Blick in den blauen Augen des Vampires auf einmal sehr ernst und der Uchiha bekommt ein ungutes Gefühl. „Sasu, ich muss dir was sagen!“, verstärken diese trockenen Worte des anderen dieses Gefühl noch. „Was ist denn los, Naru?“, erkundigt sich Sasuke dennoch, auch wenn er irgendwie im Inneren die Befürchtung hat, es lieber nicht wissen zu wollen. „Ich will endlich ich selbst sein. Aber das kann ich nicht, wenn ich hier bleibe. Darum werde ich das Dorf verlassen!“, kommt es emotionslos von dem Blondhaarigen. „Was? Aber wieso?“, ist der Mensch geschockt, „Ich dachte, es gefällt dir hier!“ „Tut es ja irgendwie auch, aber es ist einfach nicht der Ort, an den ich passe. Ich bin eben ein Vampir und kein Mensch. Aber ich muss mich, wenn ich hier bin, als Mensch ausgeben. Um hier bleiben zu können, muss ich die meisten Leute hier ständig belügen, und das ist nicht richtig. Und das will ich eben nicht mehr. Darum werde ich gehen. Also lebe wohl!“, sagt Naruto noch, wendet sich dann von dem Schwarzhaarigen ab und geht. „Halt! Warte! Geh nicht!“, will Sasuke seinem besten Freund nachrufen, doch kein Ton verlässt seine Kehle. Und obwohl er versucht dem anderen, welcher gemächlichen Schrittes läuft, nachzurennen, wird der Abstand zwischen ihnen immer größer. Auch die Umgebung verändert sich, wird von einer schwarzen Dunkelheit verschlungen, in welcher am Ende auch der Blondschopf verschwindet und Sasuke im Nichts zurücklässt. In der Dunkelheit erscheinen Bilder. Bilder von jenem Tag, an dem die beiden sich schon einmal voneinander verabschiedet hatten. Von jenem Tag, an dem die beiden noch sieben Jahre alt waren und Naruto mit seinen Eltern aus Konoha wegzog. Damals hatten sie einander versprochen, dass sie sich wiedersehen und dann noch immer Freunde sein würden. Und obwohl es neun Jahre gedauert hatte und es einige Hindernisse zu überwinden gab, konnten sie dieses Versprechen einhalten. Aber was ist dieses mal? Bevor Naruto ging gab es kein Versprechen in dieser Hinsicht. Nein, im Gegenteil, es gab nicht mal ein bis irgendwann. Naruto verabschiedete sich mit den Worten 'Lebe wohl!', einem endgültigen Abschied. Und wie Sasuke dies bewusst wird, hat er das Gefühl, als stäche ihm jemand einen Dolch in die Brust. Die Bilder verschwinden wieder und lassen den Menschen erneut in absoluter Finsternis zurück. Je stärker sich der Gedanke, den Blonden wohl nie wieder zu sehen, in Sasukes Bewusstsein drängt, desto schlimmer wird der Schmerz. Er hatte schon einmal neun Jahre auf die Rückkehr des anderen gewartet und nur der Glaube daran, dass der andere sein Wort halten und er zurückkehren würde, hat ihn ruhig im Dorf gehalten. Er weiß nicht, wie er reagiert hätte, hätte es damals nicht dieses feste Versprechen gegeben, denn schon damals hing er sehr an Naruto, an seinem besten Freund. Und mit der Zeit des Wartens wurde dies sogar noch stärker, sodass ihm heute schon der Gedanke, den anderen verlieren zu können, fast aus der Bahn wirft, ohne dass er wirklich versteht, warum! Sasuke will nicht wahr haben, dass der Vampir nun fort ist. Daher will er auf gut Glück nach ihm suchen und rennt durch die Dunkelheit. Doch nirgends gibt es auch nur den kleinsten Hinweis auf ihn. Nirgends gibt es überhaupt irgendetwas anderes außer dieser alles verzehrenden Finsternis. >Ich werde ihn niemals finden... Er ist fort! Für immer!!<, gibt Sasuke die Hoffnung auf und im selben Augenblick verliert er den Boden unter den Füßen und fällt. Fällt immer tiefer und immer schneller. Auch der Schmerz in seiner Brust wird immer stärker, raubt ihm beinahe den Verstand. Gerade als Sasuke glaubt, auf ewig weiter zu fallen, spürt er eine Berührung an seinem Oberarm und blickt nach oben. Zuerst kann er nur ein schwaches Licht wahrnehmen und eine Hand, welche ihn am Oberarm gegriffen hält. Doch schon nach einem kurzen Moment rutscht der Mensch aus diesem Griff und fällt wieder. Die Hoffnung, welche in ihm für einen kurzen Moment aufkam, doch wieder Halt zu finden, ist sofort wieder verschwunden, doch kehrt eben so schnell wieder, als er erneut diesen Griff spürt. Wieder sieht er zu diesem Licht auf, welches nun schnell stärker wird und in dem er schon kurz darauf eine Silhouette erkennen kann, die ihn an jemanden erinnert. An jemanden, von dem er glaubte, ihn nie wieder zu sehen. „Na... ru?“, fragt er hoffend zum Licht hin. „Keine Angst! Ich lass dich nicht im Stich!“, entgegnet ihm dieser jemand und zieht ihn zu sich nach oben in die kleine Lichtkugel inmitten des alles verschlingenden Schwarzes. „Naru?“, kann Sasuke es im ersten Moment nicht glauben, wie er nun in die blauen Augen des anderen sieht, welcher ihn freundlich anlächelt. >Jetzt hat er mir zwar geholfen, aber er wird doch eh gleich wieder verschwinden!<, trüben Sasukes Gedanken den Moment und der Mensch droht, erneut in die Dunkelheit hinab zu stürzen. „Hey, lass dich nicht hängen, Teme!“, hört er Naruto meckern, ehe er gleich darauf fest in dessen Arme gezogen wird, „Egal wo ich bin, wenn du mich brauchst, werde ich immer für dich da sein!“ >Dann darfst du gar nicht erst weggehen!<, denkt der Schwarzhaarige, während er sich dicht an den anderen kuschelt und spürt, wie sich die kleine Lichtkugel, in welcher die beiden stehen, immer weiter ausbreitet und die Finsternis um sie herum vertreibt. „Huch, was ist denn? Hast du Angst, dass ich verschwinde?“, fragt der Vampir mit sanfter Stimme und sieht dabei direkt zu dem Schwarzhaarigen, welcher den Blick betrübt erwidert, was ein eindeutiges 'ja' auf diese Frage ist, „Warum hast du so eine Angst, dass ich gehe? Auch wenn wir nicht an einem Ort sind, so bleiben wir doch weiterhin Freunde! Es bedeutet ja schließlich nicht, dass wir uns nicht wiedersehen können! … Oder gibt es einen anderen Grund, welcher dich so sehr an mich bindet?“ Während die ersten Worte mit beruhigendem Tonfall von dem Blonden kommen, mischt sich im letzten Satz etwas anderes mit hinein, was der Uchiha nicht direkt deuten kann. Es ist etwas für ihn Fremdes und zugleich Anziehendes, welches sich auch in den Blick des Vampires legt, welcher Sasuke dadurch völlig in seinen Bann zieht. Ohne nachzudenken nähert sich der Schwarzhaarige dem Gesicht des anderen mit seinem eigenen und legt seine Lippen auf dessen. Er weiß nicht warum, aber er will dem anderen einfach gerade so nahe wie möglich sein. Und selbst dieser Kuss, welcher von Naruto sofort erwidert wird, reicht ihm noch nicht aus. „Wer mit dem Feuer spielt, verbrennt sich!“, haucht der Blondschopf ihm entgegen, nachdem sie sich voneinander gelöst haben und sieht dem Uchiha wieder tief in die Augen. Erneut ist Sasuke von diesem Blick gefesselt, jedoch nun auch ein wenig verwirrt, denn die blauen Augen des Uzumaki sind nun auf einmal blutrot und scheinen ihn regelrecht zu verschlingen. Der Mensch ist davon fast wir hypnotisiert und, als Naruto beginnt, ihn von der Stirn an, über die Schläfe, am Ohr entlang zum Hals hinunter zu küssen, schließt er genießerisch die Augen und saugt dieses wundervolle Gefühl völlig in sich auf. „Dieses Mal lasse ich dich nicht mehr entkommen!“, flüstert der Rotäugige dem Menschen mit einer Mischung aus Vorfreude und Drohung ins Ohr, als er an diesem vorbeikommt. >Was meint er damit?<, wundert sich Sasuke, doch ist von den zarten Küssen zu abgelenkt, um tiefgreifender über diese Worte nachzudenken, sodass er deren Bedeutung erst erkennt, als Naruto bei seinem Hals ankommt und anstatt diesen ebenfalls zu küssen, ohne weiter Vorwarnung zubeißt. ***Sasukes Traum Ende*** Der Schreck, welchen der Biss im Traum dem Uchiha versetzt, ist so groß, dass dieser dadurch aufwacht. Doch selbst nach dem Erwachen ist er noch immer von dem Geschehen im Traum wie gefesselt und realisiert ein paar Sekunden nicht, was los ist. „Sasu? Ist alles in Ordnung mit dir?“, erkundigt sich Naruto irritiert. Durch diese Frage realisiert Sasuke erst, dass er in den Armen des Vampires liegt, und in ihm tut sich die Frage auf, ob das eben ein Traum oder doch Realität war. Eigentlich kann das nicht real gewesen sein, denn das Verhalten des Blonden, aber auch sein eigenes, waren einfach zu ungewöhnlich, auch wenn er nicht bestreiten kann, dass ihn die Erinnerung daran alles andere als unangenehm ist. Aber auf der anderen Seite waren die Gefühle, welche das alles in ihm ausgelöst hatten, einfach zu stark für einen einfachen Traum. Daher wandert seine Hand wie von selbst zu seinem Hals, um sich zu vergewissern, was nun Tatsache ist. Doch anstatt direkt am Hals anzukommen, um nach einer etwaigen Bissstelle zu tasten, legt sich seine Hand auf die des Vampires, welche noch immer dort ruht. „Hey, langsam mach ich mir echt Sorgen, Sasu! Du bist zwar nicht der Typ, der große Reden schwingt, aber dass du auf eine Frage gar nicht die Zähne auseinander bekommst, ist eigentlich nicht deine Art! Hat der Angriff oder das Fuchschakra etwa doch Schäden hinterlassen?“, kommt dem Blonden das Ganze verdammt eigenartig vor. >Der Angriff und das Chakra? … Wenn das alles ist, was ihm Sorgen macht, war es also hundertpro doch nur ein Traum, wenn auch sehr real!<, beruhigen sich Sasuke Gedanken wieder und ihm fällt nun auch bewusst auf, dass die Hand des Vampires unter seiner deutlich kalt ist. Wäre er selbst ein Vampir, wäre da wohl kein Unterschied mehr. Doch kaum, dass sich Sasuke wieder beruhigt hat, fällt ihm auch etwas anderes wieder ein. Schnell nimmt er seine Hand von der des Rotäugigen, befreit sich aus dessen Griff, sodass er wieder völlig auf dem Bett liegt, und dreht sich so, dass er dem anderen nur noch den Rücken zuwendet. „Sasu... was...?“, ist dieser von der Aktion verwirrt. „Wenn du dich die letzten beiden Tage nicht verdrückt hättest, müsstest du sowas jetzt nicht fragen!“, hört man aus diesen Worten deutlich heraus, dass Sasuke sauer ist. „Wie jetzt?“, treiben diese Worte Narutos Verwirrung zuerst in schon fast schwindelerregende Höhen, ehe der Vampir kapier, worauf sein Freund damit anspielt, „Bist du etwa echt sauer, dass ich mal eine Weile für mich alleine sein wollte?“ Als einzige Reaktion darauf bekommt er von dem anderen nur ein genervtes Grummeln. „Sasu! Jetzt benimm dich nicht wie ein eingeschnapptes Kleinkind! Ich war eben beschäftigt und brauchte auch etwas Zeit, um über ein paar Dinge in Ruhe nachzudenken. Vorher konnte ich nicht zurückkommen!“, versucht der Blonde zu erklären. „Können oder wollen ist da ja wohl die Frage! Und jetzt verschwinde wieder. Wenn ich dir vorher egal war, brauchst du jetzt auch nicht so auf überbesorgt tun. Also lass mich jetzt in Ruhe!“, meckert der Uchiha weiter, >Ich will zwar eigentlich nicht, dass er geht, aber da er sich eh bald verdrücken wird, soll er jetzt nicht unnötige Sorge vortäuschen!< >Dieser Teme! Sein Sturkopf hat seinen Verstand unterdrückt. Kommt zwar selten vor, aber wenn, ist dem nicht leicht beizukommen... Und dabei will ich keinen Streit mit ihm!<, denkt Naruto leicht betrübt, doch fasst dann kurzerhand einen Beschluss, den er auch sofort umsetzt. Sasuke geht davon aus, dass sich der Blonde mit ein paar kurzen Worten jetzt verabschieden, dann sofort verschwinden wird und sie sich erst in ein paar Wochen in Konoha wiedersehen werden. Das heißt, wenn der Vampir in der Zeit nicht Tobi über den Weg rennen sollte. Doch es kommt kein Ton von dem Blondhaarigen. Stattdessen bemerkt Sasuke, wie sich nach ein paar Sekunden die Matratze hinter ihm bewegt. >Was ist denn jetzt los?<, wundert er sich, als er auch schon spürt, dass sich zwei Arme sanft um ihn legen und sich jemand von hinten an ihn schmiegt. „Du irrst dich! Ich habe mir die meiste Zeit gerade wegen dir den Kopf zerbrochen! Wegen dir, deinem Sturkopf und unserer Meinungsverschiedenheit in den letzten Tagen!“, erklärt Naruto ruhig und lehnt seine Stirn an Sasukes Nacken. „Wie... wie meinst du das?“, ist der Schwarzhaarige erst verwirrt, doch dann legt sich ein schwaches Lächeln auf seine Lippen, >Wer hätte damit gerechnet, dass der jetzt das macht?!< >Es klappt also doch noch! Wenn er früher wirklich sauer auf mich war, weil er wegen eines Streiches von mir Ärger mit seinem Vater hatte, war das auch der einzige Weg, wie ich ihn dazu bringen konnte, mir richtig zuzuhören!<, lächelt auch Naruto kurz, ehe er ruhig weiterspricht, „Ich habe darüber nachgedacht, ob ich wirklich, bis die Schule wieder losgeht, alleine umherziehen will! Ich brauche diese Auszeit! Aber auf der anderen Seite kann ich deine Sorgen auch verstehen! Schließlich geht es mir anders herum auch nicht anders. Vor allem seit dieser Sache!“ „Welcher Sache?“, wird Sasuke nun doch neugierig und ist mit ganzer Aufmerksamkeit bei den Worten seines Freundes. Die Enttäuschung von zuvor ist dabei vollkommen vergessen. „Die Sache, wegen der ich dir gefolgt war, anstatt mich zu verdrücken, als ich die Chance dazu hatte!“, meint Naruto und berichtet dem anderen dann von seinem kurzen Zusammentreffen mit Tobi, als der Schwarzhaarige wegen dieses Räuberbosses im Krankenhaus lag. „Wieso hast du mir das nicht schon eher gesagt, dass du diesem Typen begegnet bist!?“, ist Sasuke sofort wieder wütend, doch diesmal nicht wegen seiner Enttäuschung dem Blonden gegenüber, sondern wegen seiner Sorge um diesen. „Weil ich genau wusste, dass du dich so aufregen würdest, aber bisher nicht wirklich in der Verfassung warst, das einfach so wegstecken zu können!“, erklärt Naruto ruhig und hält den Menschen, welcher versuchen wollte, sich aufzusetzen, fester in seinem Griff, sodass dieser sich nicht losreißen kann. >Stimmt! Das hatte er ja erwähnt gehabt!<, fällt es dem Uchiha ein, wodurch er sich wieder beruhigt und kurz objektiv über die Sache nachdenkt, >Naru war mir also gefolgt, weil er sich gesorgt hat, da es Tobi jetzt auch auf mich abgesehen hat. Doch obwohl dieser Maskentyp Naru bei diesem Treffen hätte schnappen können, hatte er es noch nicht einmal versucht. Und auch ich wäre an diesen Tagen ein leichtes Ziel gewesen, doch es war nichts passiert. Aber warum? Kann es sein, dass er gar nicht beabsichtigt, einen von uns zu erledigen? Zumindest momentan nicht? Wenn ich mich recht entsinne, hatte er vor seinem Verschwinden damals im Verbotenen Wald soetwas verlauten lassen, dass wir noch einen Aufschub uns herausgekämpft hätten. Muss er also noch irgendwas vorbereiten, ehe er an Naru oder mir Interesse hat? Wenn dem so sein sollte, sollten wir die Zeit nutzen, um uns einen Plan gegen ihn zurechtzulegen... Aber wie dem auch sei. Im Augenblick scheint keine akute Bedrohung von ihm auszugehen. Dennoch würde ich lieber an Narus Seite bleiben, nur für den Fall der Fälle!< „Naru?“, fragt er dann an den Vampir gewandt, nachdem er mit seinem vorherigen Gedankengang geendet hat, „Du sagtest, dass du wegen deines Alleinganges nachgedacht hättest. Zu welchem Ergebnis bist du jetzt dabei gekommen?“ „Zu dem, dass ich nicht auf diese Auszeit verzichten kann...“, beginnt Naruto ruhig zu erklären, wobei der deutlich spüren kann, dass sich der Mensch sofort verspannt, „... aber auch, dass ich diese nicht unbedingt alleine verbringen muss!“ „Wie meinst du das?“, fragt der Schwarzhaarige überrascht, aber auch skeptisch nach. „Ich denke, du weißt genau, worauf ich damit hinaus will!“, entgegnet der Rotäugige, aber spricht dann doch noch das aus, was der Uchiha schon gar nicht mehr zu hören gehofft hätte, „Wenn du es wirklich willst, kannst du mich meinetwegen begleiten!“ „Ich dachte, du könntest nicht du selbst sein, wenn ein Mensch in deiner Nähe ist!“, kann Sasuke diese Meinungsänderung noch nicht ganz glauben. „Was das angeht, solltest du wohl noch etwas wissen. Falls du mich begleiten solltest, werde ich mich nicht nach dir richten, sondern tun, was ich will. Ich werde mich nicht verstellen und auch nur in einer Hinsicht zurückhalten, nämlich wenn es darum geht, dass der Drang, dich zu verwandeln zu stark werden sollte. Trotzdem solltest du in der Zeit stets auf der Hut sein, denn ich weiß nicht, ob es mir immer gelingen würde, mich im Griff zu haben. Denn momentan komme ich mit mir selbst nicht wirklich klar!“, erklärt der Blonde und fügt gedanklich hinzu, >Selbst jetzt muss ich auf der Hut bleiben, dass mein Durst nicht durchkommt. War halt doch ein Fehler, letzte Nacht über das Gespräch mit Daichi das Jagen zu vergessen!< >Wenn ich mich also entscheide, mit ihm mitzugehen, werde ich ihn endlich mal ganz ohne seine Maske erleben. Und selbst, wenn ich mich dann etwas umstellen und auf der Hut bleiben muss, ist das nur ein Grund mehr, ihn nicht alleine ziehen zu lassen. Schließlich will ich endlich wissen, was wirklich in ihm vorgeht! … Aber was sage ich dann...?<, ist sich der Mensch sicher, was er tun will, doch denkt dann an seine Bitte an Gaara, „Hättest du mir das nicht heute Nachmittag schon irgendwie sagen können? Ich hatte nämlich vorhin erst mit Gaara gesprochen, dass ich ihn und seine Geschwister alleine zurück nach Konoha begleiten würde.“ >Er hatte also wirklich bereits gedacht, dass ich weg war. Sonst hätte er sich wohl nicht dazu durchgerungen, das zu fragen. Und deswegen meinte Gaara auch, dass Sasuke wohl was mit mir zu besprechen hätte!<, versteht der Vampir nun die Warnung des Rothaarigen, als sie sich kurz trafen, und entgegnet dann, „Ich glaube, er wird das schon verstehen, wenn du es ihm sagst. Das heißt, wenn du mich wirklich begleiten willst!“ „Das du deswegen überhaupt fragen musst!“, kontert der Uchiha, >Was glaubt der, warum ich ihm hierher nach Suna gefolgt bin?!< „Verstehe! Dann hole ich dich übermorgen ab, ehe ich aufbreche. Eigentlich wollte ich ja morgen schon los, aber da du da ja noch Bettruhe verordnet hast, warte ich den einen Tag noch!“, meint Naruto, lässt den Menschen, welchen er bis dahin noch immer fest in den Armen gehalten hatte, wieder los und will schon aufstehen, als Sasuke ihn aufhält. „Musst du wirklich sofort wieder los? Könntest du heute Nacht nicht hierbleiben?“, fragt der Mensch mit leicht verlegenem Unterton in der Stimme nach und dreht sich zu dem Blonden um, wobei er sein eigenes Tun nicht versteht, >Was ist los mit mir? Warum will ich nicht, dass er geht?< >Muss das sein? Meine Instinkte machen es mir gerade eh schon schwer genug!<, wollte der Vampir die restliche Nacht eigentlich nutzen, um Jagen zu gehen, doch schafft es einfach nicht, die Bitte des anderen auszuschlagen, „Deine Anhänglichkeit, wenn du nicht ganz gesund bist, ist manchmal echt anstrengend. Aber wenn du unbedingt willst, bleibe ich eben hier!“ „Danke, Naru!“, flüstert Sasuke, als er den anderen nach dessen Worten sofort vorsichtig wieder zu sich ins Bett zieht und sich an diesen ankuschelt. >Der begibt sich nicht nur freiwillig in die Höhle des Löwen, sondern verbarrikadiert die auch noch von innen, womit er sich selbst den Fluchtweg versperrt... Ich frage mich echt, wie lange das noch gut geht!<, bringt die Nähe des Menschen die Instinkte des Vampires mal wieder völlig durcheinander. Noch ist der Wunsch, den Schwarzhaarigen zu beschützen und dessen Glück zu bewahren, stärker, als der Wunsch, ihn für immer an seiner Seite zu haben. Doch wie lange dieses Kräfteverhältnis noch vorhalten wird, kann Naruto nicht einschätzen. Er kann nur hoffen, dass dies noch recht lange der Fall sein wird. Es dauert nicht lange, bis Sasuke wieder tief und fest eingeschlafen ist, und dieses Mal friedlich träumt. Der Vampir muss sich zu Anfang noch sehr konzentrieren, dass die Nähe des anderen seinen Durst nicht zu stark anwachsen lässt. Doch irgendetwas hält den Durst diesmal zurück, was vor zwei Nächten in der Wüste nicht so war. Und nach knapp einer Stunde begreift Naruto sogar, was es ist: Der Geruch des Menschen. Sasukes Geruch hat auf Naruto noch immer eine beruhigende Wirkung. Zumindest solange, wie nicht der Geruch von dessen Blut damit vermischt ist, wie es zwei Nächte zuvor der Fall war. Und diese beruhigende Wirkung ist sogar so stark, dass sie, als der Blonde sich gezielt auf den Geruch des anderen konzentriert, die Instinkte nach einer Weile vollkommen besänftigt und auch Naruto noch einige Stunden entspannt schlafen kann. Als Sasuke am nächsten Morgen erwacht, liegt er noch immer in Narutos Armen. Sofort fällt ihm wieder das Gespräch von der vergangenen Nacht ein, inklusive seiner Bitte an den Blonden, bei ihm zu bleiben. >Oh man... was war da nur in mich gefahren? Bin ich jetzt total verblödet? Erst bin ich beleidigt, dass er sich nicht hat blicken lassen, und dann lasse ich ihn nicht nur nicht gehen, sondern klammer mich schon fast wie ein verliebtes Mädchen an ihn. Das ist sowas von bescheuert!<, tadelt sich der Mensch sofort selbst und will sich, in der Hoffnung, dass der andere noch schläft, schnell aus dessen Armen befreien. „Na, endlich wach?!“, dringen da aber schon die Worte des anderen zu ihm durch. „Äh... ja... Morgen!“, nuschelt der Uchiha vor sich hin und setzt sich dann schnell mit verlegenem und von dem Vampir abgewandtem Blick auf. >Verdammt sieht der gerade niedlich aus! Und ich hab gerade eh zu tun, mich im Griff zu behalten... Scheiß Blutdurst! … Wenn ich nicht schnell hier wegkomme, bemerkt er noch was oder ich greife ihn an!<, muss der Uzumaki kurz schwer schlucken, ehe auch er sich erst aufsetzt und gleich darauf erhebt, „Dir auch einen guten Morgen, Sasu. Wie es aussieht, bist du ja wieder sehr fit. Dann kann ich mich ja beruhigt noch um ein paar Dinge kümmern, bevor wir morgen aufbrechen. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, daher rechne nicht damit, dass ich bis heute Abend zurück bin. Ich komme dich aber auf jeden Fall morgen abholen. Es gibt also keinen Grund, wieder beleidigt zu sein, wenn ich wiederkomme! … Also, bis dahin!“ Gleich darauf macht sich Naruto auch schon auf den Weg, ohne auf eine Reaktion des Menschen zu warten. Dabei vergisst er aber nicht, seine Augenfarbe wieder zu verbergen. Sasuke ist über den unerwarteten Aufbruch des anderen aber eher froh als beleidigt. >Ich glaube, ich sollte Gaara gegenüber besser nichts bezüglich der letzten Nacht sagen!<, beschließt dieser, das alles einfach abzuhaken. „Du kannst rauskommen, Daichi! Ich weiß, dass du da bist. Was willst du?“, bemerkt Naruto sofort, als er das Kagegebäude verlassen hat, dass ihn jemand beobachtet, spricht diese Person aber erst an, als er ein Stück entfernt in einer verlassenen Gasse ankommt. „Warum denn so mürrisch? Ich wollte mich nur erkundigen, wie es mit deinem Kumpel gelaufen ist! Irgendwas scheint ja deine Pläne durcheinander gebracht zu haben, oder warum hast du deine Jagt letzte Nacht ausfallen lassen?“, fragt der Werwolf, als er plötzlich in seiner menschlichen Gestalt neben dem Vampir auftaucht. „Er war sauer, dass ich mich über nen Tag nicht hatte blicken lassen, und das auch noch ohne ihm vorher was zu sagen. Deswegen war ich die Nacht lieber dort geblieben, ehe ich ihn noch mehr verstimmt hätte!“, antwortet der Blonde. „Soll das bedeuten, dass du dich entschlossen hast, bei ihm zu bleiben, dass du ihn nicht auf dich wütend machen willst? Oder ist er nur verdammt nachtragend, sodass du bei deiner Rückkehr dann keinen Ärger mit ihm haben willst?“, fragt der Wolf neugierig nach. „Er kann zwar manchmal auch ziemlich hartnäckig sein, wenn es um sowas geht, aber es ist der erste Fall. Er wird mich auf meiner Reise begleiten! Das war es doch, was du ohnehin eigentlich wissen wolltest, oder Wölfchen?“, grinst der Blonde wissentlich. „Ich bin halt froh zu hören, dass du dir deinen gewählten Weg nicht selbst verbaut hast! Wärst du alleine gegangen, hättest du dich nach deiner Rückkehr verraten, und dann wäre es das gewesen, mit dem Leben in diesem Dorf bei deinen Freunden!“, grinst der andere keck zurück. „Du meinst, mit meinem Dasein in diesem Dorf!“, verbessert der andere. „Nein, ich meine Leben!“, bleibt Daichi bei seiner Wortwahl, „Du bist zwar als Vampir eine untote Kreatur, aber dennoch hast du es geschafft, dir soetwas wie ein Leben aufzubauen. Also wertschätze dies auch entsprechend. Schon alleine für deinen geliebten Schwarzhaarigen, nachdem sich dein und sein Weg schon wieder gekreuzt haben!“ „W.. wie...?“, ist Naruto beim letzten Satz sprachlos. „Nichts für ungut, aber so, wie du über ihn sprichst, erkennt man deutlich, dass da mehr als nur Freundschaft zwischen euch im Spiel ist. Also viel Glück mit ihm! Ich muss jetzt wieder los!“, lacht der Schwarzhaarige und ist im nächsten Augenblick auch schon verschwunden. „Du bist ein Trottel, Daichi! Wir gehen zwar jetzt einen gemeinsamen Weg, aber mehr als Freundschaft wird da niemals zwischen uns sein!“, murmelt Naruto leise vor sich hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)