Hidden Treasure von FamousFranzi (Das Leben der Nyoko Umino) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Hallo ich bin Nyoko Umino und das ist meine Geschichte. Schon seit ich klein bin besitze ich das Mangekyo Sharingan. Das ist mein Kekkei Genkai. Doch im Gegensatz zu anderen mit diesen Fähigkeiten erblinde ich nicht, da ich meine Mutter damals getötet habe, aber mehr dazu später. Mein Vater war darüber so traurig, dass auch er starb. Aus schlechtem Gewissen bin ich meinem Bruder weggelaufen. So lebte ich immer mehr oder weniger allein bis jetzt. Ich bin jetzt 16 Jahre alt und lebe bei Akazuki. Ich bin nicht freiwillig und doch gern hier. Sie ließen mir die Wahl entweder trete ich bei oder ich sterbe. Ich zog das Leben vor und so bin ich hier. Neben meinem Kekkei Genkai beherrsche ich das Rasengan, was mir ein Erimit beigebracht hat, den ich mal auf einer meiner Wege traf, aber auch dazu später mehr. Ich besitze zwei Schwerter. Als ich davon lief, habe ich sie aus dem Familien Besitz mitgenommen. Was genau es mit ihnen auf sich hat, kann ich auch nicht so leicht erklären. Es ist zumindest ziemlich kompliziert. Falls euch noch interessiert, wie ich aussehe: Ich bin nicht klein oder groß, ich bin genau richtig. Ich habe langes, dunkelbraunes Haar, welches ich meistens zu einem Pferdeschwanz zusammenbinde. Ich trage ein schwarzes Top und darüber ein kurzärmeliges Netz-T-Shirt, welches bis zum Bauchnabel reicht. Dann noch eine Hot Pants in Tarnfarben und schwarze Ninja-Schuhe. Oh, und wenn ich kämpfe trage ich meine Schwerter gekreuzt auf dem Rücken. Meine Augen sind meist von Mangekyo Sharingan erfüllt, doch wenn nicht sind sie bernsteinfarben. Ich weiß irgendwie nicht so richtig, ob ich aus dem Uchiha- Clan bin. Aber wo hätte meine Mutter sonst ihr Sharingan herhaben sollen? Hmm…wenn euch noch nicht langweilig ist und ihr neugierig geworden seid, dann fange ich an zu erzählen. Kapitel 1: Better than Drugs ---------------------------- Ich lief durch die Gänge des Hauptquartiers. Es war kalt heute Morgen, doch trotzdem lief ich in meinem luftigen Outfit durch die Gänge von Akatsuki. Im Hauptquartier trug ich meinen Mantel meistens offen. Ich war mindestens schon drei Jahre hier und ich konnte mich nicht beklagen. Ich hatte nicht das Gefühl zu den „Bösen“ zu gehören. Für mich waren die anderen zu den Bösen geworden. Doch manchmal kam mir das Töten immer noch falsch vor, obwohl ich eine recht kaltblütige Kämpferin bin. Damals hatten sie mir nicht die Wahl gelassen. Sie hatten von meinen Fähigkeiten Wind bekommen und hatten mich eingetütet, wie das Obst am Marktstand. Gegen einen oder zwei hätte ich mit Leichtigkeit gewonnen. Aber gegen alle? Nein. Sicher nicht. Außerdem fand ich sie schon immer recht interessant und als Einzelgängerin konnte ich selbst wählen, was ich tue. Meine Freunde-Akatsuki. Meine Familie-Akatsuki, bis auf wenige einzelne. „Hey Bitch!“, wenn man vom Teufel spricht, „Pain will dich sehen! Sofort sonst gibt’s Ärger!“ „Ach komm halt’s Maul Hidan du nervst manchmal echt. Und wenn du mich das nächste Mal ansprichst solltest du dir vorher mal die Zähne putzen.“ So ließ ich ihn stehen. Ich glaube, er mochte mich damals insgeheim, er hatte mich in drei Jahren zumindest noch nicht geopfert. Doch seine Worte beunruhigten mich, also lief ich auf dem allerschnellsten Weg zu Pain’s Büro. Pain war unser Leader. Naja aber da der schnellste Weg im Gebäude von Akatsuki eine Ewigkeit dauert, gabs natürlich trotzdem Ärger. Aber ich war stark, mutig und vorlaut und nahm kein Blatt vor den Mund. Außerdem mochten mich eh alle. Pain hatte eine Mission. „Nimmst du an?“, fragte er. „Wer sind meine Teampartner?“…“Wen hättest du denn gerne?“ Er sah mich forschend an. „ Deidara, Sasori und Konan, wenns möglich ist.“ Bat ich. Er überlegte kurz. „Gut. Ich wollte dir noch Zetsu mitgeben, aber es ist deine Entscheidung.“ Ich lächelte und sagte nur noch: „Mit dem habe ich mich ein bisschen verkracht also lieber nicht, aber keine Angst das renkt sich wieder ein.“ Ich zwinkerte ihm zu und verschwand aus dem großen, geräumigen Büro. Pain sah mir nur kopfschüttelnd nach. Er wäre ja fast süß mit den orangenen Haaren, wäre da nicht die Tatsache, dass er eine lebende Leiche ist. Das klingt vielleicht etwas seltsam aber man gewöhnt sich ganz leicht daran, wenn man oberflächlich an so etwas herangeht. Ich gab mich nach außen hin immer sehr oberflächlich, gleichgültig und verschlossen, doch manchen gewähre ich Zutritt zu mir und dann bin ich mutig, schlau, stark und vor allem vorlaut. Eigentlich kennt mich ganz Akatsuki so, doch zu Hidan beispielsweise bin ich immer noch eiskalt. Als ich am Mädchenbad vorbeilief, trat Konan gerade aus der Tür. Ich lief auf sie zu und rief: „Ach Konan, wir haben eine Mission. Endlich mal wieder zusammen.“ Konan ist meine einzige und beste Freundin. Ich kann ihr vertrauen, mehr als jedem anderen auf dieser Welt. Ich finde sie einfach wunderhübsch mit ihren lilafarbenen Haaren und der weißen Blume darin. „ Na geht doch! Endlich hats Pain begriffen. Wer kommt noch mit?“ fragte sie entzückt. „Deidara und Sasori. Aber Pain hat gar nichts begriffen ich durfte mir nur dieses Mal meine Mitglieder selbst aussuchen.“ Zwinkerte ich ihr zu und wir gingen gemeinsam in den großen Gemeinschaftsraum. Ich erzählte natürlich auch Sasori und Deidara von der Mission. Plötzlich spürte ich wie mir jemand von hinten auf den Rücken sprang. Ich wollte schon zum Angriff übergehen, als ich merkte, dass Tobi auf meinem Rücken saß. „Kommt Tobi auch mit auf Nyoko’s Mission?“, fragte er mit seiner Kinderstimme. „Tut mir wirklich leid Tobi aber du darfst dieses Mal nicht mitkommen.“ Antwortete ich etwas schuldbewusst. Ich wollte ihn eigentlich nicht dabeihaben…ich hatte fast Angst vor ihm, aber nur wenn er mit dieser Stimme und nicht mit seiner normalen dunklen Stimme sprach. Ich bat Sasori und Deidara sich fertig zu machen und ging mit Konan zurück ins Bad. Dort richteten wir unsere Kleidung und Haare und machten uns fertig für die Mission. Es war nichts Aufregendes. Nur zwei, drei Leute töten, zwar von hohem Rang aber für uns einfach zu besiegen. Ich hätte es eigentlich auch allein geschafft, aber ich genoss die Zeit , wenn ich mal mit Konan und den anderen allein war. Abgesehen von Itachi waren sie die normalsten hier. Doch zu Itachi hatte ich noch nie viel Kontakt. Als letztes schloss ich meinen Akatsuki Umhang und band mir meine Schwerter über den Rücken. Ich atmete tief durch und folgte Konan nach draußen. Auf der Hälfte des Weges stießen Sasori und Deidara zu uns. Wir liefen zu viert am Wasserfall vorbei nach draußen. Wir beeilten uns nicht, denn wir waren alle mal ganz froh aus dem Hauptquartier rauszukommen. Es war einfach entspannend. Wir redeten nicht viel. Das war das schönste an den dreien. Sie redeten immer nur im passenden Moment. Nach zwei Tagen hatten wir unser Ziel erreicht und versteckten uns in Sichtweite im Gebüsch. Bald lief auch die Gruppe aus zwölf Ninjas der Klasse A an uns vorbei. Drei für jeden. Kinderspiel. Da wir vier uns untereinander aufs Lippenlesen verstanden gab ich das Zeichen zum Angriff. Es ging los. Wir sprangen gleichzeitig aus dem Gebüsch. Wir kannten die Ninjas nicht. Sie trugen auch keine Strinbänder, also konnten wir auch nicht zuordnen, aus welchem Dorf sie kamen. Wir trennten sie, sodass jeder mit drei von ihnen zu tun hatte. Mir standen zwei Männer und eine Frau gegenüber. Alle drei trugen Ganzkörperanzüge und Gasmasken. Die Frau ging zum Kampf über. Durch mein Sharingan erkannte ich dass sie es mit „Shidori tausend Vögel“ versuchte. Blitzschnell bildete ich das Rasengan in meiner rechten Hand und schleuderte sie ungefähr fünfzig Meter von mir weg. Gut, sie mochte vielleicht nicht tot sein, aber zumindest war sie außer Gefecht gesetzt. Die Männer hatten aus dem Fehler ihrer Partnerin gelernt und griffen gleichzeitig an. Sie sprangen von oben auf mich zu doch ich nutzte das Jutsu des Tausches und tauschte den Körper mit ihrer verwundeten Mitkämpferin, die ich vorher schon erledigt hatte und so gaben sie ihr den Rest. Aus der Entfernung nahm ich Anlauf und zog im Rennen meine zwei Geschwisterklingen von meinem Rücken. Sie waren leicht geschwungen und lang. Auf ihrer silbernen Oberfläche waren Schriftzeichen eingeritzt, welche ihre Namen wiedergaben. Jadestachel und Silberdorn. Auf der Rückseite war je noch eine etwas kleinere Inschrift eingeritzt. Auf Jadestachel stand: Wir wurden gemacht um zu dienen… Und auf Silberdorn stand: und um zu töten. Ich liebte die beiden, nein, ich verehrte sie beinah. Sie hatten noch kein einziges Mal ihr Ziel verfehlt und sie würden es auch nie. Wenn ich mit ihnen kämpfte war es fast so, als wüssten die Schwerter was sie zu tun haben. Der Mann der sie mir gab sagte zu mir: „ Die Schwerter lesen deine geheimsten Wünsche und Gedanken und wissen stets, wen sie töten müssen.“ Bis heute habe ich keine Sekunde an dieser Aussage gezweifelt. Den einen der beiden Männer erwischte ich mit einem geschickten Manöver. Doch zu meinem Bedauern konnte der andere gerade so ausweichen. Ich sah kurz zu den anderen, doch bei ihnen lief alles glatt und wie geplant. Doch durch die Unaufmerksamkeit, der ich mich einer Sekunde ausgesetzt hatte gab meinem Gegner genug Zeit mir einen geziehlten Schlag unter den Kehlkopf zu verpassen. Ich keuchte auf, konnte nicht atmen. Konan wollte mir zu Hilfe kommen, doch ich hielt sie zurück. Jetzt hatte er mich richtig wütend gemacht. Ich wendete das Jutsu des Schattenbesitzes an, dem er nicht ausweichen konnte. Danach ließ ich mithilfe meiner Fähigkeiten eine Feuersäule aufsteigen, die ihn lebendig verbrannte. Konan lächelte. „Du bist eine wunderbar eiskalte Kämpferin!“ Ich grinste. Ich verbrannte noch die anderen Körper und wir machten uns auf den Rückweg ins Hauptquartier. Der Rückweg verlief weitgehend unspektakulär. Am Abend saßen wir am Lagerfeuer, das wir aufgebaut hatten und ich und Deidara hatten die erste Wache. Wir saßen auf einem umgestürzten Baumstamm und sahen ins Feuer. „Mir ist kalt“ sagte ich plötzlich und Deidara sah mich an. „Soll ich…?“ fragte er unsicher. „Ja klar sonst würde ich ja nicht so provokant „Mir ist kalt“ sagen!“ Ich lächelte. Deidara rückte näher und legte mir einen Arm um die Schultern. Ich kuschelte mich an seinen starken Körper und sah ihn an. „Weißt du Deidei, du bist wie ein Bruder für mich geworden. Ich hatte mal einen aber den habe ich nie wirklich gekannt, zumindest kann ich mich nicht erinnern. Aber wenn ich einen hätte, wäre er sicher so wie du.“ Ich legte meinen Kopf an seine Schulter. Er war etwas perplex sagte aber: „Ja, kleine. Ich mag dich auch. Du bist die jüngste bei Akatsuki und doch die schönste. Weißt du, ach ich kann das nicht richtig ausdrücken.“ „Versuch es.“, forderte ich ihn auf. „Okay.“, sagte er,“ Also…Ich muss es dir ja irgendwann sagen. Nyoko ich bin verliebt in dich, aber ich weiß, dass du nur meine kleine Schwester sein möchtest und deswegen reicht es mir Zeit mit dir zu verbringen. Ich genieße die Zeit in der wir zusammen sind. Ich hoffe, dass ich dir das jetzt gesagt habe ändert nichts an unserer Freundschaft.“ Ich musste wirklich ernsthaft überlegen, dann antwortete ich: „Nein, auf gar keinen Fall. Du bist immer noch mein großer Bruder. Doch ich werde Rücksicht auf deine Gefühle für mich nehmen, auch wenn ich sie nicht erwidern kann. Du wirst immer mein Deidei sein. Auch, wenn mir irgendwann etwas zustoßen sollte, was uns trennt.“ Er lächelte, genauso, wie ich es an ihm liebte: „ Ich werde alles tun, um dich immer zu beschützen!“ Irgendwann musste ich an seiner Schulter eingeschlafen sein, denn am nächsten Morgen wachte ich auf dem Boden neben Deidara auf…unter seiner Decke… Ich stand auf und weckte die anderen. Konan grinste und flüsterte mir zu: „ Geht da was mit Deidara?“ Ich verneinte glaubhaft und wir machten uns auf den Weg zurück nach Hause. Kapitel 2: Pay attention to your cover -------------------------------------- Zwei Tage später kamen wir an. Am Eingang begegneten wir Itachi und Hidan. Hidan brauchte mich nur zu sehen um gleich wieder rumzupöbeln: „ Hey schau mal Itachi. Die Schlampe kommt von ihrer Kleinkinder Mission zurück. Haha. Na haben sie dich retten müssen?“ Ich konterte gekonnt: „ Ach Hidan! Wenn du in mich verliebt bist, dann sag es doch einfach.“ Ich wollte gerade mit den anderen reingehen, als Itachi mich am Arm festhielt und Hidan mit den anderen fortschickte. Er blickte mich an und seine Augenbrauen verengten sich. Entweder er machte sich um irgendetwas sorgen oder er bemerkte wirklich erst jetzt, dass ich das Mangekyo Sharingan besaß. Seine eigentliche Frage vergessend, stellte er eine andere: „Wie gut kannst du noch sehen?“ Konnte das sein? Machte sich Itachi Uchiha gerade ernsthafte Sorgen um mich, oder wollte er nur seine eigenen Vorteile auskundschaften? „Ich erblinde nicht. Meine Mutter hat mir das Sharingan eingesetzt. Ich sehe sehr gut. Im Gegensatz zu dir wie ich gerade bemerke.“ Sagte ich. Er sah verwirrt aus. Sein Mund war leicht geöffnet, seine Augen zuckten angespannt hin und her: „Ich sehe noch sehr gut. Aber du hast recht lange wird es wahrscheinlich nicht mehr dauern.“ Plötzlich auf einen Schlag tat er mir leid. Mehr als je zuvor. In mir war das Bedürfnis ihn in den Arm zu nehmen und zu trösten. Der leichte Abendwind wehte herüber und strich durch meine offenen Haare, die ich vergessen hatte heute Morgen zusammen zu binden. Er strich mir eine lange dunkelbraune Strähne aus dem Gesicht. Er lächelte. Mir war noch nie wirklich aufgefallen wie gut er aussah. Das konnte daran liegen, dass er so gut wie nie lachte. „ Du siehst noch gut. Aber wie lange noch? Ich würde mir mal langsam Gedanken machen. Aber was war deine eigentliche Frage? Du bist doch sicher nicht mit mir hier draußen, um über meine Sehkraft zu reden.“ „Nein…natürlich nicht. Ich wollte fragen, ob die Mission zu hundert Prozent ausgeführt worden ist? Sie ist sehr wichtig für unsere Pläne. Darum haben wir auch dich beauftragt.“ Ich war etwas verwirrt. Wie er mit zusammengezogenen Brauen ernst in meine Augen sah. „ Ja natürlich. Wir haben alles zur Zufriedenheit Pain’s ausgeführt. Alle Ninjas besiegt, Spuren verwischt, alles wie immer.“ Sagte ich mit fester Stimme. Er nickte, drehte sich um und bat mich ihn hinein zu begleiten. Er lief sehr nah bei mir, bis wir in den Gruppenraum kamen. Dann verschwand er plötzlich unbemerkt nach links in einen der Gänge. Ein überdrehter Tobi rannte mit einer rasenden Geschwindigkeit auf mich zu und umarmte mich aufs heftigste. „Nyoko ist wieder da. Tobi freut sich. Tobi is a good boy.“ Rief er mit seiner Kinderstimme. Ich hatte beinahe Angst vor dieser Stimme. Sie war so unnatürlich. „Hey Biatch!“, rief Hidan,“mach mir nen Kaffee!“ Ich war zu nachdenklich um etwas besseres zu erwidern als: „Mach doch selber.“ Ich lief auf dem kürzesten Weg in mein Zimmer. Es war ziemlich dunkel. Aber das lag wahrscheinlich daran, dass es nach zwölf war. Nach dem Gespräch mit Itachi war ich verwirrt. Ich stellte meine Schwerter in die Ecke und zog mich aus. Ich trug jetzt mein Nachthemd und schloss die Tür ab, aus Angst, dass mich heute Nacht irgendjemand stören würde. So ging ich rüber zu meinem Bett und legte mich hin. Doch schlafen war mir nicht möglich. Ich musste an das Gespräch mit Itachi denken, an sein lächeln. Konnte man sich in einer Nacht verlieben? Nein. Ich nicht. Das war nicht mein Stil. Völlig verpennt stand ich am nächsten Morgen auf. Sonnenlicht fiel durch mein Fenster und heiterte mich sofort auf. Ich zog mich an. Auch bei Akatsuki konnte man gute Laune haben. Hier war nicht alles finster und böse wie alle dachten. Ich legte zuletzt meinen Umhang um und ging zum Frühstück. Das ist jetzt alles ungefähr drei Wochen her. Mir war in dieser Zeit immer deutlicher aufgefallen, dass Itachi mich beobachtete. Ich lebte mein Leben weiter. Mit meinen Freunden und den Missionen. An einem späteren Nachmittag lief ich mit Deidara durch einen der vielen Gänge Akatsuki’s auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum. Wir unterhielten uns über die letzte Mission und er umarmte mich, während wir liefen. Das war ganz normal für mich, aber etwas Besonderes für ihn. Auf halbem Weg begegnete uns Itachi. Er teilte mir mit, dass wir eine gemeinsame Mission hätten. Als ich ihn fragte, wer noch mitkäme, sagte er, dass wir zwei alleine gehen würden. Als er Deidaras Hand an meiner Hüfte bemerkte, sah er von der Hand in meine Augen und wieder zurück zu seiner Hand. Um unnötige Fragen zu vermeiden, löste ich mich von Deidara, sagte, ich müsse mich fertig machen und lief zurück in Richtung Bad. Ich bereitete mich vor wie immer. Zopf, Umhang, Schwerter. Doch heute betonte ich meine Augen etwas mehr beim Schminken. Ich realisierte erst, dass ich mich gerade für Itachi hübsch gemacht hatte, als ich schon zur Tür hinaus war. Hallo Erde an Hirn, dachte ich mir, du liebst Itachi nicht! Ich traf ihn im Gemeinschaftsraum und Deidara umarmte mich noch einmal mit einem etwas finsteren Blick in Richtung Itachi. Dann verschwanden wir aus der Tür. Während wir an dem Wasserfall vorbeiliefen fragte er: „ Ist es schlimm, dass wir die Mission alleine machen?“ Ich war überrascht und sagte: „ Nein überhaupt nicht. Aber ich denke Deidara stört es.“ Darauf sagte er nichts mehr und wir traten schweigend in die sternenklare Nacht. Es war kalt. Ungewöhnlich kalt für diese Zeit. Ich zog meinen Umhang enger und lief neben Itachi her. Außerdem war es dunkel. Zu dunkel. Ein Gen-Jutsu? Ich bemerkte, dass auch Itachi nervös geworden war. Um sicher zu gehen aktivierte ich mein Mangekyo-Sharingan. Doch ein Gen-Jutsu oder ein ähnliches Phänomen konnte ich nicht erkennen. Itachi bat mich vor ihm her zu laufen. Mein Misstrauen wuchs ins undenkbare. Also lief ich zur Hälfte vor ihm. Doch als der Mond auch noch hinter einer Wolke verschwand und wir beinahe nichts mehr sehen konnten wurde es mir endgültig zu dumm. Ich formte schnell drei Fingerzeichen…Pferd, Tiger, Schlange… und es bildete sich eine kleine Flamme in meiner Hand. Danach drehte ich mich zu Itachi um. Sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos. Ich wusste nicht, wem ich im Moment mehr misstraute. Der ungewöhnlichen Kälte, Stille, der Dunkelheit? Oder Itachi’s Regungslosigkeit? Plötzlich stürmte er auf mich zu, packte meine freie Hand und riss mich mit sich, in den Wald. Anscheinend war ich ihm zu langsam, denn nach kurzer Zeit hielt er an, setzte mich auf seinen Rücken und jagte mit mir durch den dunklen Wald. Ich war verwirrt. Nicht, dass ich es nicht mochte, dass er mich trug, doch der plötzliche Stimmungswandel belastete mich. Abrupt endete der Wald und abrupt blieb Itachi auf einer großen Lichtung mitten im Wald stehen. Mir fiel sofort auf, dass die Kälte verschwunden war. Ebenso war der Vollmond wieder zu sehen. Blaue Blütenkelche rekten sich zu ihm hinauf. Doch die Stille lag immer noch schwer auf der Umgebung. Ich sah Itachi an. Schweiß stand auf seiner Stirn und verklebte seine Haare. Es sah noch nicht mal widerlich aus. Im Gegenteil. Die nassen Haare machten ihn nur noch attraktiver. Er keuchte: „Eine Falle. Es war ein Gen-Jutsu!“ Beinahe wütend aber eher verzweifelt erwiderte ich: „Nein! Das kann nicht sein! Ich habe die gesamte Umgebung mit meinem Sharingan gecheckt…und du doch auch! Wir hätten etwas bemerken müssen!“ Sein Atem hatte sich beruhigt, er richtete sich auf, seine Sinne vollkommen unter Kontrolle: „Genau das war es gerade! Wer auch immer das Jutsu angewandt hat, hat dafür gesorgt, dass wir es mit dem Sharingan nicht erkennen können. Unser Gegner kennt….“ Er verharrte. Schließlich weiteten sich seine roten Augen und er schrei: „Runter!“ Wir fielen im selben Moment auf die Knie, als die blauen Blüten explodierten. Bomben!“, dachte ich, „ein Briefbombenjutsu, verdammt!“ Nachdem alle Bomben explodiert waren richteten wir uns auf. „B ist du verletzt?“ erkundigte sich Itachi. Ich verneinte bis auf die Platzwunde an meinem Kopf war alles okay. Doch das schlimmste bemerkten wir erst, als sich der Rauch verzogen hatte. Um die zwanzig Ninjas hatten sich im Halbkreis vor uns formiert. Sie waren aus Otogakure. Ototgakure? Unsere Mission ging gegen Suna, was wollten die von uns? Einer der Männer sprach uns an: „Ihr steht auf der Liste mit den meistgesuchten Ninjas. Wir müssen euch leider, leider ausliefern.“ Ich hätte ihm gern in sein dreckiges Grinsen getreten, aber ich merkte schon, dass Itachi den für sich haben wollte. Wir stellten uns mit dem Rücken zueinander und los ging der Spaß. Wie wir schon bemerkt hatten, brachte das Sharingan hier nicht viel! Das war mein Nachteil. Bis jetzt hatte ich mich immer darauf verlassen. Heute musste ich es anders lösen. Sie sprangen zu fünft auf mich zu. Mein erster Schritt waren vier Doppelgänger, mein zweiter das Rasengan. Zwei konnten ausweichen, drei traf es frontal. Okay. Auf Dauer würde diese Methode zu viel Chakra verbrauchen. Ich sprang. Auch eines meiner Talente. Übermenschliche Sprünge vollführen. Ich riss Jadestachel und Silberdorn aus den Schwertscheiden und sie Zogen silberne Bahnen durch die Nacht. Ich spürte ihre Kraft. Auf dem höchsten Punkt meines Sprungs glühten die Schriftzeichen auf, in der Vorfreude gleich Tod und Verderben zu sähen. Ich fiel, drehte die Schwerter Richtung Boden und rammte die Klingen in die erstbesten Körper hinein. Ebenso schnell, wie aus Butter, glitten die Klingen aus den toten Körpern wieder heraus. Meine Gegner konnten nichts gegen die Götterschwerter tun. Doch in jedem Kampf hatte ich die Angewohnheit eines zu vergessen: meine Deckung. So spürte ich erst einen scharfen Schmerz am Knöchel, dann im Rücken, schließlich im Nacken. Shuriken! Und noch sechs Gegner übrig. Ich steckte meine Schwerter weg und leitete mein Chakra in meine Hände. Wenige schnelle Fingerzeichen genügten. Schon hatte ich zwei lange Peitschen aus Feuer in meinen Händen. Dem ersten trennte ich den Kopf ab, die restlichen verletzte ich nur, aber das genügte. Ein Fingerzeichen und eine Wand aus Feuer war ihr Tod. Als wir auch den Rest der Körper verbrannt hatten viel uns auf, dass zwei Ninjas entkommen waren: Verdammt! Wir beseitigten die Asche und die restlichen Kampfspurn und plötzlich spürte ich, wie Itachi mir über den Rücken strich. Zuerst verstand ich gar nichts, doch dann erinnerte ich mich daran, dass ich drei Shuriken in meinem Rücken stecken hatte. Er half mir aus meinem Umhang raus und sah es sich an. „Also: dein Rücken ist voller Blut, die Wunden sind ziemlich tief, dein Netz-T-Shirt ist zerfetzt, nur deine Hot Pants sind noch sauber.“ Sagte er grinsend. Ich rollte die Augen und riss mir das Netz-T-Shirt runter. Jetzt hatte ich nur noch mein bauchfreies, schwarzes Top an. „Ich kann es heilen, aber ich muss an einen Bach oder See. Um mich selbst zu heilen brauche ich ein, mit mir verbundenes Element. In dem Fall Wasser.“ Während ich sprach hatte er die Shuriken aus Hals, Rücken und Knöchel gezogen. „ Kannst du sicher damit laufen?“ fragte er als er sich die Wunde an meinem Knöchel ansah. Ich versuchte aufzutreten: „ Ja klar…Aua…Nein…So ein Mist!“ Ohne abzuwarten hob er mich hoch, warf sich noch meinen Umhang über die Schulter und ging einfach los. Ich war zunächst unsicher, doch dann legte ich meinen Kopf an seine freie Schulter. Ich atmete den Duft von Itachi’s Shampoo ein. Er roch einfach gut. Schon fast verboten gut. Ich kuschelte mich in seine starken Arme und schlief relativ schnell ein. Kapitel 3: The morning after the fight -------------------------------------- Als ich das nächste Mal aufwachte, war es heller Tag und ich hörte einen rauschenden Bach. Ich setzte mich auf und sah Itachi schlafend im Gras liegen. Er sah so schön aus. So wunder, wunderschön. „ ..Hallo?! Aufwachen! Du bist nicht in Itachi verliebt! Oder doch?“, dachte ich mir. Ich zog meine Schuhe aus. Ich bemerkte, dass in den einen das Blut aus der Wunde am Knöchel reingelaufen war, also wusch ich ihn ab. Als erstes begann ich die Wunde an meinem Knöchel zu heilen. Ich konzentrierte das Wasser an meinen Handflächen, bis es begann grün zu leuchten. Die Wunde war verheilt, zumindest vorerst. Darauf folgte die Wunde am Hals, aber an die an meinem Rücken kam ich nicht ran. „ Die Wunde wird nicht so schnell heilen. Wir müssen zurück. Erschrick jetzt bitte nicht.“ Itachi, der aufgewacht war, trat von hinten an mich heran und zog mir mein Top aus. Ich nahm es ihm ab und wusch das Blut im Bach aus. Nun saß ich da. Im BH. Mit dem Rücken zu ihm. Itachi riss ein sauberes Stück von meinem blutigen und zerfetzten Umhang ab, tauchte es in das klare Wasser und begann vorsichtig meinen Rücken zu säubern. Jedes Mal wenn seine warmen Hände meinen Rücken berührten, bekam ich eine Gänsehaut. Er war nicht so, wie alle immer behauptet hatten. Er war nicht kaltherzig und verschlossen. Zu mir zumindest nicht. Er war auf seine Art der liebevollste Mensch, den ich je gekannt hatte. Ich konnte mir gar nicht denken, wie er es damals über sich gebracht hatte, seine ganze Familie zu töten. Nein, nicht seine ganze Familie. Sein Bruder war angeblich noch am Leben. „Es wird sicher besser sein, wenn Deidara oder Konan dich vernünftig behandeln. Wir gehen zurück.“ Ich war aufgebracht und drehte meinen Kopf zu ihm: Nein! Das können wir nicht machen! Wir können doch die Mission nicht einfach abbrechen. Pain wird sicher böse auf uns sein!“ Er sah mich traurig an: „Bitte. Tu es für mich. Soll er doch auf mich wütend sein. Aber es ginge mir besser, wenn ich mir nicht die ganze Zeit Gedanken um deine Gesundheit machen müsste. Obwohl ich mir auch so genug Sorgen um dich mache…“ Der letzte Satz war mehr gemurmelt, als wirklich gesprochen. Der hatte gut reden. Ich war nicht diejenige, die langsam aber sicher erblindete. Dass so ein wunderbarer Mensch bald nichts mehr sehen würde, machte mir sehr zu schaffen. Darum versprach ich ihm mit ihm zurück zu kommen. Er dankte mir, beugte sich vor und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Über meinem Gesicht lag ein rosa Schleier, als ich mein Top wieder anzog und aufstand. Doch kaum stand ich, knickte ich auch schon wieder zusammen. Itachi sah mich besorgt an. „ Ich kann meine Beine nicht spüren, noch irgendwie laufen.“ Rief ich entsetzt. Ohne ein weiteres Zögern hob er mich wieder hoch und trug mich Richtung zu Hause. Nach einer Weile sagte er: „ Darf ich dich mal was fragen?“ Ich nickte an seiner Schulter und er fragte: „ Was läuft da zwischen dir und Deidara? Ich meine er umarmt dich, ihr seid ständig zusammen und er will dich vor allem beschützen…?“ Ich grinste kurz aber dann sagte ich nur: „ Er ist mein großer Bruder und wird es auch immer bleiben. Er ist zwar in mich verliebt aber ich kann seine Gefühle nun mal einfach nicht erwidern. Ich hab ihn lieb und das reicht ihm im Moment auch.“ Itachi drückte mich enger an sich und ich atmete wieder diesen einzigartigen Duft ein. Dann sah er wieder geradeaus und lief weiter durch den Wald. Kapitel 4: Stay close to me --------------------------- Als wir am späten Nachmittag im Gruppenraum von Akatsuki angekommen waren, konnte ich bereits meinen ganzen Unterkörper bis zum Bauchnabel nicht mehr spüren. Ich hatte ein wenig Angst. Als Deidara mich in Itachis Armen liegen sah und dann noch die riesige Wunde an meinem Rücken, rastete er total aus. Sasori und Konan packten ihn und versuchten ihn zu beruhigen, doch erst als ich ihn bat, mich zu behandeln, bekam er sich erst wieder einigermaßen unter Kontrolle. Im Krankenzimmer setzte mich Itachi auf den OP-Tisch. Während Deidara sich meine Wunde ansah, redete er, ja brüllte fast auf Itachi ein: „Warum hast du nicht aufgepasst? Warum hast du sie nicht beschützt? Wie konntest du das nur zulassen? Du solltest dich wirklich schämen!“ Das wurde mir dann doch zu bunt. „ Halt die Klappe Deidara! Itachi kann nichts dafür, wenn ich nicht richtig auf meine Deckung achten kann…“ Doch Itachi ging dazwischen: „ Nein, er hat recht. Es tut mir sehr leid, dass ich dich nicht beschützt habe“, er nahm unauffällig meine Hand und strichelte mit dem Daumen über meinen Handrücken. Es fühlte sich gut an…, „Ich werde dir einen neuen Umhang holen, dann komme ich wieder und bringe dich in dein Zimmer, in Ordnung?“ Ich nickte und Deidara sah ihm feindlich nach, als er aus der Tür verschwand. Ich entschuldigte mich bei Deidara, machte ihm aber klar, dass ich auch sehr gut auf mich selbst aufpassen konnte und er mich nicht bevormunden musste. Er erklärte mir, dass ich meinen Körper nur nicht mehr richtig spürte, weil es vergiftete Shuriken waren. Es würde mit der Medizin, die er mir spritzte innerhalb eines Tages aus meinem Körper gespült sein. Itachi kam wieder zur Tür herein, hob mich hoch und trug mich, ohne ein weiteres Wort an Deidara zu verschwenden, in mein Zimmer. Ich dachte kurz nach und sagte dann: „Hilfst du mir noch beim Umziehen?“ Ich lachte über seinen leicht schockierten Blick und rief nur: „ Gib mir einfach nur mein Nachthemd aus dem Schrank, den Rest mach ich schon selber.“ Ich grinste. Als ich umgezogen war wollte er sich abwenden und gehen, doch ich hielt ihn zurück: „ Bleibst du heute Nacht hier, ich hab Angst, dass mich Hidan als hilflos ansieht und versucht mich zu Opfern!“ Er blieb kurz stehen, verharrte in der Bewegung und kam zu mir rüber. Super! Dieser Trick war vom feinsten. Er legte mich ins Bett mit dem Rücken zur Wand. „ Du musst keine Angst haben, ich bleibe heute Nacht hier.“ Sagte er und warf seinen Umhang zu Boden. Er legte sich neben mich, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lächelte. Ich legte mich auf seine Brust, doch das T-Shirt ging mir auf den Keks. Also schob ich es hoch und bedeutete ihm, es auszuziehen. Jetzt kicherte er leise, zog es sich über den Kopf und warf es achtlos auf den Boden. Dann verschränkte er die Arme wieder hinter seinem Kopf. Jetzt war es doppelt so angenehm auf seiner Brust zu liegen. Mit den Fingerspitzen fuhr ich nachdenklich die Konturen seiner Bauchmuskeln nach. Als er aus seinem grinsenden Schweigen erwachte sagte er ganz ernst zu mir: „Deidara hatte vorhin recht! Ich hätte dich beschützen müssen. Ich werde ab heute immer auf dich aufpassen.“ Er gab mir einen Kuss aufs Haar. „ Du bist die erste, die ich so nah an mich heranlasse.“ Ich stützte mich auf und sah ihn an, direkt in die roten Augen. „Ich bin doch selber dran schuld gewesen und hör auf dir so viele Sorgen um mich zu machen! Du bist derjenige der bald nichts mehr sieht! Ich muss irgendetwas dagegen tun! Ich kann doch nicht zulassen, dass so ein perfektes Wesen bald nichts mehr mit seinen schönen Augen sehen kann!“ Ich schlug mir die Hand vor den Mund. „Habe ich das eben laut gesagt?“ Er grinste amüsiert: „Ja hast du!“, und dann ernst weiter, „Aber ich glaube, dass nichts außer Sasuke’s Augen die Erblindung stoppen können.“ Er tat mir so leid. So unendlich leid. Ich hatte nicht das Gleiche Schicksaal wie er. Meine Mutter hatte mir ihre Augen gegeben und so das ewige Sharingan geschenkt. Aber er müsste sich Sasuke’s Augen einsetzten und da war immer noch diese Hemmschwelle in ihm. Er konnte doch nicht seinen eigenen Bruder nur wegen seiner Augen töten. „Weist du..“ überlegte ich „Ich bin eine recht gute Heilerin ich kann die Erblindung sicher nicht stoppen aber ich kann dir vermutlich deine alte Sehkraft zurückgeben und die Erblindung verlangsamen. Soll ich es versuchen, wenn ich wieder gesund bin?“ Er nickte und lächelte. Das war so selten. Itachi lächeln zu sehen. Jetzt sah er einfach perfekt aus. Wie ein Engel. Aber doch spürte ich, wie unsicher er war. Er legte vorsichtig einen Arm um mich. Seine Hand streichelte sanft meine Schulter. Ich drehte meinen Kopf so, dass ich ihn ansehen konnte. Plötzlich hatte ich Tränen in den Augen und sie liefen mir aus den Augenwinkeln auf seinen perfekten Oberkörper. Er sah mich fragend an. Doch zur Antwort drückte ich mich nur hoch, beugte mich über sein Gesicht und legte meine Lippen auf seine. Er nahm mein Gesicht in seine Hände, löste sich von mir und wischte mir die Tränen weg. „Seit dem ersten Moment draußen vorm Eingang begehre ich dich, wie ich noch nichts auf der Welt begehrt habe.“ Sagte er mit rauer Stimme. Ich wollte ihm sagen wie sehr ich ihn liebte, das ich alles für ihn tun würde, das alles gut werden würde, aber ich konnte es nicht, brachte kein Wort heraus. Sein Schicksaal tat in meinem Herz so weh, so unendlich weh. Ich wollte, dass diese Nacht nie aufhörte. Er zog mich zu sich herab und küsste mich erneut. Er war so sanft, so liebevoll. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter. Grub mein Gesicht in seine offenen, langen Haare. Ich atmete wieder diesen angenehmen Duft ein. Ich drehte mich zu seinem Ohr und flüsterte: „Ich will nie wieder ohne dich sein!“ Dann wies er mich nur noch an zu schlafen, damit ich schneller gesund werden würde. Das letzte was ich spürte, waren Itachi’s Lippen auf meinem Haar. Dann fiel ich in einen tiefen Schlaf. Alles was ich noch merkte, war diese angenehme Wärme, die von ihm ausging. Kapitel 5: Dunkle Vorahnung --------------------------- Als ich am nächsten Morgen aufwachte war das erste, was ich sah, Itachi’s geschlossene Augen. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Ich konnte nicht anders. Ich streckte eine Hand aus und strich ihm sanft durch das lange schwarze Haar. Dann legte ich meine Lippen ganz leicht auf seine und spürte wieder dieses Kribbeln im Bauch. Erst als ich spürte, wie er den Kuss erwiderte, wusste ich, dass er schon die ganze Zeit wach gewesen war. Seine rechte Hand strich langsam und vorschtig, um meine Wunde nicht zu verletzten, über meinen Rücken, seine linke lag unter seinem Kopf verschränkt. Er öffnete die Augen. Sie waren so unbeschreiblich schön. „Meinst du das ernst?“ fragte er. „Oh nein. Habe ich das schon wieder laut gesagt?“ Er nickte. „Ja!“ hauchte ich, „Ich liebe deine Augen. Sie sind die wundervollsten Augen, die ich je gesehen habe. Ich will nicht, dass du blind wirst, dafür sind allein schon deine Augen viel zu schön!“ Er lächelte. Da war es wieder. Dieses engelsgleiche Lächeln. Doch dann stand er auf grinste und sagte mir, dass wir uns langsam mal beeilen sollten. Verwundert, dass die Medizin doch so schnell gewirkt hatte, stand ich auf und zog mich an. Dann band ich mir noch die Haare zusammen und wir verließen mein Zimmer. Vor der Tür sagte er: „Verhalten wir uns so wie immer?“ Ich nickte und dann ging er in Richtung Gemeinschaftsraum und ich in Richtung Pain’s Büro. Ich musste mich noch für den Abbruch der Mission entschuldigen. Also lief ich durch die unzähligen Gänge, begrüßte und umarmte unterwegs meine Konan und stand schließlich vor der Tür zu Pain’s Büro. Ich seufzte und klopfte anschließend. Pain bat mich herein und ich schilderte ihm kurz die Sachlage. Meine Entschuldigung beendete ich mit einer übertrieben Tiefen Verbeugung. „ Entschuldigung angenommen“, sagte er gelangweilt, „ und jetzt ab mit dir zum Frühstück sonst werde ich richtig sauer“ sagte er ernst, doch dann sah er mein verängstigtes Gesicht und kicherte. Ich grinste zurück und stürmte hinaus. So leicht hatte ich mich ewig nicht mehr gefühlt. Ich stürmte in den Gruppenraum und sprang Deidara von hinten eiskalt auf den Rücken. Der Begriff zunächst mal überhaupt nicht, was los war, bis er mein glockenhelles Lachen ertönen hörte. So lachte ich selten. Nur wenn ich wirklich glücklich war und das war in meinem bisherigen Leben nicht allzu oft gewesen. Zetsu sah mich nur komisch an und seine weiße Hälfte sagte: „Sie ist manchmal etwas komisch…“ und die schwarze Hälfte antwortete: „sehr komisch!“ Ich hüpfte wie ein kleiner Gummi ball durch den Raum und fiel zuletzt Konan um den Hals, die gerade das Frühstück zubereitete. „Lass nur!“ rief ich, „ Das mach ich schon!“ Ich machte weiter und Konan zuckte nur die Achseln und ging rüber zu Sasori. Die beiden verstanden sich in letzter Zeit immer besser… Als Deidara sich ein Glas aus dem Schrank nahm, blieb er abrupt stehen und, ja, er roch an mir. Dann sagte er: 2 Du riechst heute so anders! Fast wie…“ Sein Blick wanderte zu Itachi. Für einen kurzen Moment geriet ich vollkommen in Panik doch dann setzte ich mein Pokerface auf und sagte lachend: „Was du dir manchmal für Sachen einbildest Deidei! Du bist so putzig!“ Er war empört. Sogar fast erbost: „ Ich bin nicht PUTZIG! Ich bin einer der meistgesuchten Ninjas der Welt! ICH BIN SICHER NICHT PUTZIG!“ Ich kicherte ließ ihn stehen und deckt zusammen mit Konan den Tisch. Als ich an Itachi vorbei ging zischte der: „ Glück gehabt.“ Das hatten wir wirklich. Ich hatte keine Ahnung, wie die anderen Reagieren würden, wenn rauskam, dass es ein Liebespaar bei Akatsuki gab. Doch dann stutze ich in meinem Gedanken. Liebte mich Itachi wirklich? Er hatte zwar gesagt, dass er mich seit dem ersten Moment begehrte, aber das musste ja nicht zwangsläufig heißen, dass er mich auch wirklich liebte. Ich würde ihn fragen müssen. Beim Frühstück vergaßen Hidan und ich natürlich nicht uns zu dissen. Herrlich! Der Alltag war wieder hergestellt. Naja fast. Denn jedes Mal, wenn Hidan mich beleidigte, errötete er sichtlich. Was war mit dem heute los? Doch ich sollte vorerst nicht dahinter kommen, denn Konan zog mich zum Training nach draußen. Sie ließ mich den ganzen Tag nicht gehen. Ihre Trainingseinheiten waren wirklich erschlagend. Vollkommen erschöpft lief ich am Abend durch die Gänge von Akatsuki in Richtung Zimmer, Richtung Bett, Richtung Schnauze voll. Mir tat alles weh und ich wollte nur noch schlafen. Doch zu meinem großen Bedauern begegnete ich auch noch Hidan auf dem Flur. Klasse. Auf den hatte ich jetzt auch keinen Bock mehr. „Hey Nyoko!“ Wow! Mit einem Mal war ich wieder hellwach. Konnte es sein? Hatte Hidan gerade allen ernstes meinen richtigen Namen benutzt? Das war doch unmöglich! „Lust auf n bisschen Spaß zu zweit?“ fragte er. Jetzt begriff ich. So etwas musste ja kommen. Wütend reif ich: Lass mich bloß in Ruhe, du notgeiler Idiot!“ Er ließ nicht locker und drängte mich gegen die Wand. Eine Flucht war damit unmöglich geworden. „Komm schon, du willst es doch auch, Bitch!“ sagte er und grinste dreckig. So. Das reichte endgültig! Ich schrie einfach: „Hilfe verdammt! Deidara hilf mir!“ Ich wusste, dass Deidara innerhalb von Sekunden hier sein würde. Keinen Augenblick später stand eine Gestalt im Gang. Aber es war nicht Deidara. Ich erkannte Itachi, wie er Hidan wütend mit der rechten Faust ins Gesicht schlug. Ein hörbares Knacken verriet, dass Nase und Wangenknochen gebrochen waren. Er schrie Hidan an: „Solltest du sie je wieder anfassen oder sonst wie bedrohen, schwöre ich dir, dass es dir schlechter gehen wird, als jetzt!“ Er zog mich an seine Brust und verbarg mein Gesicht an seinem Körper. Ich spürte, wie er einige Fingerzeichen formte und hörte kurz darauf Hidans entsetzliche Schmerzensschreie. Dann zog mich Itachi mit sich. Weg von dem schreienden und wimmernden Hidan. Es kam mir vor, als wäre ich in diesem Teil des Gebäudes noch nie gewesen. Unverhofft riss Itachi eine Tür auf, zog mich hinein und warf sie zu. Ich sah mich um. Anscheinend standen wir mitten in seinem Zimmer. Es wurde beherrscht von dem großen Bett, das in der Mitte des Raumes an der Wand stand. Nachdem ich mir das ganze Zimmer angesehen hatte, drehte ich mich zu ihm um. Er hatte anscheinend immer noch Probleme, seine Wut unter Kontrolle zu bringen. „Ich habe versprochen, dich immer zu beschützen…“ sagte er mit rauer, gepresster Stimme, „…und verdammt…“ jetzt schrie er beinahe, drehte sich zur Wand und schlug mit geballter Faust dagegen, „jetzt wäre ich wieder beinahe zu spät gewesen.“ Er sah mich verzweifelt an. Ich ging langsam auf ihn zu und sah ihm lange in die traurigen Augen, die so viele Geheimnisse bergen mochten. Er hatte sich wirklich Sorgen um mich gemacht. Das fand ich unheimlich süß. Bei mir war er so anders. Ich musste ihm wohl wirklich etwas bedeuten, denn ich hatte oft genug gesehen, wie kaltblütig und durch und durch bösartig er sein konnte. Ich trat an ihn heran, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn sanft. Er legte vorsichtig seine Hände um meine Hüften und zog mich näher zu sich. Plötzlich spürte ich, wie seine Zunge sanft über meine Unterlippe strich. Ich ließ es einfach zu. Unsere Zungen fanden sich und spielten ein enges Spiel. Ich hatte auf diese Weise noch nie einen Menschen geküsst. Es fühlte sich gut an und für einen Moment vergaß ich alles um uns herum. Alles Sorgen, alle Bedrohungen, alle Furcht, vor dem, was noch passieren würde. Schließlich löste er den Kuss. Ich blickte an ihm vorbei zur Wand und sagte kichernd: „ Was machen wir denn jetzt damit?“ Ich deutete auf das Loch, welches von seinem Schlag übrig geblieben war. Es war ziemlich tief, doch war nicht komplett durch die Wand gebrochen. Er sagte nichts dazu und sah mich wieder an. „Nyoko, ich muss dir etwas sagen. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob das Gefühl real ist, oder ob es nur vorrübergehend ist. Nyoko, ich liebe dich.“ Mir stockte der Atem. Mein Kopf war wie leer gefegt. Er liebte mich. Er liebte mich wirklich. „ Ich will nur dich.“ Sagte er und stellte sich hinter mich. „ Die ist für dich, damit du diese Nacht nie wieder vergisst.“ Er legte mir eine Kette um, daran hing ein silbernes Kreuz, in welches rote Edelsteine eingelassen waren. Er gab mir einen Kuss auf den Hals und flüsterte: „Du bist mein größter Schatz und ich gebe dich nie wieder her.“ Ich drehte mich zu ihm um und lächelte. Ich sah ihn an und sagte: „ Itachi, ich liebe dich auch. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr. Ich will nie wieder ohne dich sein müssen.“ Er hatte Recht behalten. Ich habe diese Nacht bis heute nicht vergessen. Ich hatte weder meinen Körper, noch meine Gefühle, Emotionen oder Handlungen unter Kontrolle. Es war wunderbar. Zu schön, um wahr zu sein. Doch wir ahnten noch nicht, dass dieses Glück nicht mehr lange anhalten sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)