Das verflixte siebte Jahr von _Effy_ (Next Generation (Amor und Psyche)) ================================================================================ Kapitel 6: Verflixte Kessel --------------------------- Ein lauter, pfeifender Wind, schlug an diesem Morgen gegen die Fenster des Gryffindor Gemeinschaftsraumes und schlich sich in jede Ritze des Schlosses um den Schülern anzukündigen, dass der Sommer sich dem Ende zu neigte. Lorcan, Albus und Scorpius traten nacheinander, in den runden Raum voller Rot und Gold Töne, nachdem sie der Fetten Dame ohne Schwierigkeiten das Passwort Preis gaben, und erkannten augenblicklich die ihnen begehrte Schülerin. Lily Potter thronte auf einem braun-ausgeblichenen Diwan, der seine besten Tage vermutliche zu Zeiten ihrer Großeltern genoss, doch sie liebte dieses gemütliche Stück Geschichte. Die neuerdings Straßenköterblonden Haare, waren das erste, was man von der Potter erblickte. Ihre übrige Gestalt verschwand hinter einer exorbitanten Ausgabe des Tagespropheten, in dem sie scheinbar interessiert versank und ihre Umwelt wieder einmal nicht wahrnahm. „Hey“, rief ein besonders winziger Erstklässler empört, und deutete mit dem Finger auf die Slytherins, die sich seiner Meinung nach eindeutig im falschen Gemeinschaftsraum befanden. Vermutlich hätte man seine Tapferkeit loben sollen, sich gegen drei, beinah erwachsene Männer zu wehren und ihren sinngerechten Aufenthalt anzuzweifeln. Doch der junge Gryffindor, lernte schon schnell, dass er sich mehr Respekt vor älteren Schülern verinnerlichen sollte. „Hat man dir etwa nicht beigebracht, dass man mit dem Finger nicht auf andere Leute zeigt?“, fauchte Lorcan gereizt und gleichzeitig eine Spur amüsiert, trat zu dem Winzling und knickte ihm seinen Zeigefinger ab, bis der Erstklässler sich heulend von dannen machte. Während Lorcan, seiner Meinung nach, den Jüngeren Manieren beibrachte, von denen er nebenbei erwähnt, selbst kaum welche besaß, waren Albus und Scorpius nicht von anderen Schülern abzulenken. Sie nahmen an jeweils beiden Seiten der Couch Platz und drängten Lily somit in ihre Mitte. „Kann ich etwas für euch tun?“, fragte das Mädchen misstrauisch und faltete die Zeitung zusammen, ohne ihren Bruder und seinen bestem Freund nur einen Blick zuzuwerfen. Sie musste die beiden nicht ansehen um zu wissen welchen Gesichtsausdruck sie trugen. „Du hattest doch nichts mit Boomer?“, fragte Albus frei heraus, schließlich waren er und Lily noch nie begeisterte Anhänger des Drum herum Redens, außerdem war es das wichtigste Anliegen in seinen Augen. Weshalb sollte er sich mit andern Banalitäten abgeben. „Was?“, zischte sie und blickte ihren Bruder schließlich doch an. Dass nun auch Lorcan völlig Ohr war und sich über den Sofarücken lehnte, versuchte sie zu ignorieren. „Lil?“ Albus malte sich bereits jegliche Grausamkeit aus, mit der er den Ravenclaw foltern konnte. „Frag sie lieber mit wem sie noch nichts hatte?“, flötete Lorcan belustigt und kassierte einen wütenden Blick von Albus. Doch der wütende Blick des älteren Potters, war nichts im Vergleich zu dem Blick seiner jüngeren Schwester. Augenblicklich wünschte er, er hätte niemals etwas gesagt. „Wer hat dich Gesichtspilz gefragt?“, zischte sie durch die Zähne hindurch und funkelte ihn für einen Moment grausam an, bevor sie den Blick wieder abwandte. Lorcan versuchte das Gefühl, der Gänsehaut auf seinen Armen und das der erwürgenden Schlange um seinen Hals zu ignorieren. „Und nein ich hatte nichts mit Boomer. Wieso?“, voller Hass stopfte sie den Tagespropheten in ihre Tasche, zwischen ihren Beinen und erhob sich. „Er hat es behauptet“, sagte Albus und atmete hörbar erleichtert auf. „Davon träumt er wohl“, zischte Lily ein weiteres Mal, strich sich das Haar über die Schulter und schulterte ihre Tasche. „Noch was? Ich muss nämlich zu Zauberkunst.“ Albus und Scorpius tauschten einen kurzen Blick worauf der Potter mit seinen Schultern zuckte. Lily stolzierte kühl an den dreien vorbei, blieb jedoch schließlich am Ausgang stehen. „Al? Ich klär das selbst, also lass deine Finger da raus.“ Der Zaubertrankunterricht verlief für die Slytherins schleppend. Während Albus und Scorpius sich gegenüber saßen und nacheinander Zutaten in den Kessel schmissen, deren Namen sie nicht einmal aussprechen konnten, saß Lorcan einige Reihen entfernt mit Amanda Bullstrode, die ihm jedes Mal einen wütenden und rasenden Blick zu schmiss wenn er versuchte etwas in den Kessel zu schmeißen. „Nicht das“, vernahmen Scorpius und Albus sie fauchen, wie eine wild gewordenen Katze, während sie Lorcan auf die Hand schlug, als wäre er ein ungezogenes Kind. „Lass mich das gefälligst machen Scamander.“ „Sie ist nur so tollwütig, weil sie nicht mit dir zusammen arbeiten durfte“, flüsterte Albus und schmiss eine in Kot eingelegte Knolle in den Kessel, wobei sich seine Nase von dem penetranten Geruch leicht kräuselte „Sie steht auf dich, seit dem du das Sagen hast“, fügte er unnötigerweise hinzu und grinste als hätte er das letzte Puzzle Stück gefunden. „Kann sein“, antwortete der Blonde apathisch und ließ einen weiteren Blick über sein Zaubertrankbuch gleiten. „Was willst du denn nun mit Boomer anstellen?“, fragte er leise mit dem kläglichen Versuch abzulenken und blickte unkonzentriert zu seiner Tante, die auf der anderen Seite des Raumes stand und einige Hufflepuff- Schüler belehrte, dass sie gefälligst nicht in ihrem Unterricht experimentieren sollten. „Ich denke-“ „Scamander du Flasche, nicht das“, unterbrach ihn Amanda laut stark, während sie die Hände über den Kopf schlug und grimmig stöhnte. „So steht es aber im Buch“, versuchte Lorcan sich zu verteidigen und drückte ihr die Ledergebundene Ausgabe vor die Nase. „Das steht Lederminze, nicht Pfefferminze du Analphabet“, und mit diesen Worten, verließ ein erneutes Stöhnen ihre roten Lippen, während Lorcan noch mal in das Buch blickte und sich beschämt am Kopf kratzte. „Sie sieht ja wirklich gut aus, aber sie ist ein absolut, fieser Diktator“, sagte Albus leise und verkniff sich ein dreckiges Lachen. „Kann sein… Und?... was denkst du? Boomer?“, fragte Scorpius mittlerweile genervt und schenkte Lorcan und der Vertrauensschülerin der Slytherins keine Aufmerksamkeit. „Ach ja… ich denke…ich überlasse ihn Lily.“ Der Potter grinste seinen Freund an und schmiss eine weitere Knolle in den Kessel, während Scorpius gleichzeitig mit seinem Zauberstab rührte. Albus konnte nicht mehr nachvollziehen, weshalb er dermaßen gereizt war über Boomers Aussage. Es hätte von Anfang an klar sein müssen, dass er ihn provozierte, dass alles erlogen war. „Das wird wohl das Beste sein, besonders da die Alte, dich im Auge hat“, sagte Scorpius leise und warf einen vorsichtigen Blick zu der Professorin, die ihren Tisch immer dichter kam. Albus seufzte auf, als er aufstand und in den Kessel blickte um fest zustellen, dass die Farbe des Trankes nur im Entferntesten der richtigen Kobold Grünen Farbe glich. „Ich war noch nie gut in Zaubertränke, aber was ist mit dir los?“, fragte Albus und verpasste Scorpius einen tritt mit dem Schuh. Als Scorpius nur mit einem entschuldigendem Schmunzeln antwortete fuhr der Potter fort. „Jedenfalls lässt sie mich nach sitzen. Jede freie Minute hat sie gesagt. Und wenn sie so was sagt, dann stimmt es auch. Aber was will sie machen? Ihre Freizeit mit mir verbringen?“ „Sag ihr, dass es sich mit Boomer erledigt hat und du ihm kein Haar krümmst.“ „Das glaubt sie mir nicht.“ Ein erneutes Schmunzeln entkam dem Gesicht des Malfoys, als er sich zu Albus beugte und er wieder einmal flüsterte, da Professor Greengras nur noch einen Tisch entfernt stand. „Etwas Gutes hat es.“ Scorpius erhob sich und rührte noch einmal am Trank. „Du hast keine Gelegenheit Alice über den Weg zu laufen.“ „Witzig“, grunzte der Potter und blickte augenblicklich in die Augen von Daphne Greengras, die in einem dunkel grünem Umhang vor ihrem Tisch stand. „Was gibt es zu tuscheln meine Damen?“, fragte sie im üblich harschen Ton und steckte ihre Nase in den Kessel, während sich beide Slytherins, das Grinsen verkniffen. „Das nächste Mal will ich etwas Akzeptables sehen, Mr. Malfoy“, sagte sie distanziert und deutete auf das Gebräu. „Mr. Potter, sie dagegen bekommen schon gleich die Gelegenheit, diesen Trank erneut zu brauen. Soviel ich weiß haben sie eine Freistunde nach dem Mittagessen.“ Mit einem übertrieben freundlichen Lächeln, ging sie zu dem nächsten Paar und ließ Albus die Augen verdrehen. „Blöde Flusskuh“, zischte er leise und beobachtet wie die Hauslehrerin der Slytherins weitere Hufflepuff Schüler zu Schnecken machte. „Wie war´s eigentlich bei Tetra?“ Scorpius tat, was er immer tat wenn er müde war. Er strich sich durch das blonde Haar und ließ schließlich die Hände in die Hosentasche verschwinden. „Es war…merkwürdig.“ „Inwiefern?“, hinterfragte der Potterspross, während er seine Nase in das mittlerweile zerfetzte Buch steckte, um festzustellen, welche der vielen Zutaten und Anweisungen sinnwidrig in seinem Kessel zu sein schienen. „Sie hat uns nacheinander Kunststücke vorzeigen lassen.“ „Kunststücke?“ „Ich musste ihr meinen Patronus demonstrieren, während Dominique zu ihrer Unterhaltung von ihrer Kindheit erzählen sollte.“ Albus Blick glitt durch den Raum zu seiner blonden Cousine, die dabei war auf dem Tisch eine gemächliche Mittagstunde zu genießen, während ihr Partner eifrig den Kessel mit Zutaten füllte. „Mal unter uns. Wenn Dome in dieser Gruppe ist, kann es nur eine Gruppe für Schwachsinnige oder für zu Aggressionen neigende Schüler sein. Wer war noch da?“ „Niemand erwähnenswertes, den ich damit verbunden hätte in irgend einer Weise begabt zu sein. Außerdem kein einziger Gryffindor“, sagte Scorpius leise und versuchte sich ein Grinsen über den Witz auf Kosten Dominiques zu verkneifen. „Die Sache stinkt mir.“ Albus Blick glitt an diesem verregnetem Mittag durch das Heer an Schülern, ohne dass er sich bewusst nach jemanden umblickte. Doch seine Augen hafteten länger an einer Gewissen Persönlichkeit. Erst als ihm nach Minuten bewusste wurde, dass er Alice Longbottom ungeniert anstarrte, als hätte sie einen goldenen Quidditch Pokal auf dem Kopf, wandte er seine Giftgrünen Augen ab. Er musste zu seiner Erleichterung feststellen, dass sie wieder einigermaßen annehmbar aussah. Ihre schwarzen Augenränder hingen ihr nicht mehr in den Kniekehlen, die dunklen Haare waren zu einem filigranen Zopf geflochten, die üblichen merkwürdigen Accessoires ruhten auf ihrem Hals und in den Haaren und sie schien sich leise mit Rose zu unterhalten, die an ihrer Seite saß und sich eine Portion Limetten Pudding nach dem anderen in den Mund schob. Der weiße Verband, erregte für einen winzigen Moment Albus´ Aufmerksamkeit und ließ ihn augenblicklich schmunzeln, während er den Blick endgültig abwandte. „Rose ist ein Tier“, stellte er grinsend klar und brachte Scorpius Malfoy dazu über seine Zeitung zu blicken und eine Augenbraue zu heben. „Das ist sie in der Tat“, begann der Malfoy schmunzelnd und legte die Zeitung beiseite. „Die Wunden sind nicht durch Quidditch entstanden“, sagte er und deutete auf seinen aufgeschürften Ellenbogen, den er sich bei einem Sturz vom Besen zugelegt hatte. „Lass dir von jemanden eine Weisheit zukommen lassen, der sehr viel Zeit mit deiner Cousine verbringt. Sei bloß immer einer Meinung mit ihr.“ Die beiden jungen Männer tauschten einen debilen Blick über ihre Fantasien einer gewalttätigen Rose aus, denn Rose Weasley war nach Alice vermutlich die friedlichste und pazifistischste Person auf der Welt. Während Albus weiter in Gedanken versank, die ihm den Tag versüßten, wie zum Beispiel Rose, Linwood Boomer verprügelte, nickte er Dominique zur Begrüßung, die forsch den Slytherintisch ansteuerte. Vermutlich hätten Albus´ Alarmglocken läuten sollen, als er die großen Schritte der Weasley betrachtete. Vielleicht hätte er auch erkennen müssen, dass sich die Fäuste der Blondine ballten. Doch mit Sicherheit, hätte ihm das wütende Gesicht auffallen sollen. Wiederum hatte Albus andere Sorgen, als sich um die Gefühlswelt seiner Cousine zu sorgen. Und zu seinem Leidwesen bemerkte er diese winzigen Details nicht, stattdessen durfte er sie spüren. Bevor er reagieren konnte, hatte seine, zwei Monate ältere Cousine, ihre Faust mit brachialer Wucht ausgeholt und schlug ihm ins Gesicht. Als Albus nach hinten über die Bank kippte, sich die blutende Nase mit einer Hand hielt und der beunruhigenden und faszinierenden Stille der Großen Halle lauschte, ging ihm lediglich der Gedanke durch den Kopf, dass sie wirklich jegliche Kraft impliziert hatte. Der zweite Gedanken kam ihm augenblicklich, als er bereits ahnte wofür diese liebliche Geste war. Zu seinem bedauern, konnte er es ihr nicht einmal verübeln. „Miss Weasley, Mister Potter! Darf ich sie bitten, ihre Auseinandersetzungen außerhalb der Esstische zu führen.“ McGonagalls Stimme klang ruhiger, als Albus es vermutet hätte. Er erhob sich unter den verstörten und neugierigen Blicken der Schüler und unter dem beinah tobenden Blick Dominiques. „Ich hätte dir viel zugetraut“, begann Dominique so leise, dass nur er ihre Worte vernahm. „Aber nicht so was.“ „Es ist immer dasselbe. Ich bin ein Kind und werde auf verschiedene Weisen gequält“, flüsterte Amaryllis und blickte aus dem Fenster der Bibliothek, während ihre Hand die kühle Scheibe berührte. Seit Monaten regnete es das erste Mal in England. Die schwarzen Wolken zogen über das Schloss und ließen es düster wirken. Die stählernen Regentropfen hämmerten gegen die Scheiben und ließen die Akustik nur minder bestehen. Scorpius, der in einem breiten Stuhl Platz genommen hatte und die langen Beine unter dem Tisch ausstreckte, während er seine beste Freundin mit einem besorgtem Blick musterte, schien nur minder begeistert von der Tatsache, die ihm ein Stirnrunzeln auf die makellose Haut zauberte. „Hast du Gonni gesagt, dass es schlimmer geworden ist?“, fragte er argwöhnisch und musterte vermehrt das sonst so hübsche Gesicht Amaryllis Dursleys. Tiefe Schatten bequemten sich unter den braunen Augen. „Ja. Ich soll mich heute Abend an Finnigan wenden. McGonagall hat mir versichert, dass sie die Koryphäe dieses Faches sei.“ „Finnigan?“ Ein winziges Lächeln regte sich auf dem Gesicht des Malfoys, welches Amaryllis nur wenig begeistert erwiderte, als sie sich von der Scheibe abwandte und wieder in dem Stuhl, Scorpius gegenüber Platz nahm. „Lass es nicht Al hören.“ „Was machst du hier?“, zischte Albus Potter überrascht, als er die Tür zum Kerker öffnete und in den Klassenraum für Zaubertränke eintrat. Die grünen Augen verdrehten sich im Orbit, während ein genervtes Stöhnen seine roten Lippen verließ. „Wonach sieht es für dich denn aus Potter?“, antworte die jenige, die von seinem Anblick genauso überlastet zu sein schien wie der junge Mann in der Tür. „Ich hätte es ahnen müssen“, sprach Philippa Finnigan erneut und schlug mit voller Kraft das Buch auf dem Tisch zu, in welchen sie vor wenigen Sekunden noch eifrig geforscht hatte. „Wo ist Daphne?“, fragte Albus, da er keinen Grund sah mit dieser äußerst nervenzerreissenden Person, jegliche Art von Kommunikation zu halten. Seine Hand legte sich wieder an die Türklinke, bereits in Stellung davon zu laufen, doch zu seinem Leidwesen wurde er aufgehalten. „Setz dich! Daphne kommt nicht“, sagte die junge Professorin Kopfschüttelnd, als wolle sie ihre Aussage selbst nicht glauben. Eine ungemütliche Stille brachte für einen Moment über den kalten Raum. „Und nun soll ich bei DIR nachsitzen?“ In der Tat, musste er bei IHR nachsitzen die, die er mehr verabscheute, als in diesem Moment sich selbst. 80 Lange Minuten, saß er schweigend über seinem Kessel und schmiss eine Zutat nach der anderen hinein, während die Brut Satans, über einem Buch hockte und immer wieder etwas hinein kritzelte. Er war froh als Daphne Greengras ihn erlöste, mit dem Einwand, dass er sich an diesem Trank bei der nächsten Gelegenheit erneut versuchen dürfte, da sein zweiter Versuch, erbärmlicher war, als der Erste. „Mister Potter“, sagte Professor Tetra, mit freundlicher Stimme. „Es freut mich sie endlich zu sehen.“ Sie hielt eine Kanne hinter ihrem vergoldeten Pult hoch. „Tee?“, fragte sie galant und schenkte nach dem eindeutigen Kopfschütteln nur ihrer Wenigkeit etwas ein, während Albus den Raum durchquerte und auf dem Sessel ihr gegenüber Platz nahm. „Was halten sie davon?“, fragte sie mit einem Lächeln und deutete mit ihrem Kinn auf die aufgeschlagene Zeitung auf dem Tisch, während sich der Teelöffel in der Tasse von alleine bewegte und den Zucker umrührte. >Der Weg ist nicht mehr weit<, verkündete die Schlagzeile, unter welcher Minister Finnigan in einem braunem Anzug und im Gewitterlicht der Kameras verkündete, dass die größten und schwierigsten Maßnahmen zur Einweihung der Muggel, bereits eingeleitet worden seien. „Um ehrlich zu sein Professor“, sagte Albus und blickte in ein blaues Augenpaar, dass ihn neugierig musterte. „- halte ich rein gar nichts von dieser Idee. Auch, wenn ich vermutlich mit meiner Meinung alleine bin.“ Albus blickte unverblümt und ohne jegliche Scham in das überraschte und gleichzeitig zufriedene Gesicht der Professorin. „Ganz der kluge Kopf, für den ich sie gehalten habe Mr. Potter“, sagte sie mit einem begeisterten Lächeln, nickte fröhlich, wobei das blonde Gesicht um ihre Wangen tanzte, und nahm schließlich genüsslich und zufrieden ihre Tasse an den Mund. „Sie stehen übrigens nicht alleine mit ihrer Meinung da“, sie zwinkerte ihm zu und ignorierte das Unbehagen des jungen Mannes. „Aber, aber, wollen wir zu den Dingen kommen weshalb Sie hier sind. Meiner Meinung nach und der Meinung vieler anderer, haben sie einen Potenzial welches um jeden Preis gefördert werden muss. Ich bezweifle, dass sie nur die Hälfte dieses Potenzials ausschöpfen.“ „Darf ich?“, fragte Albus verlegen und deutete auf den letzten freien Platz neben Alice. „Natürlich“, brabbelte sie mit hoch rotem Gesicht und nahm sofort die Tasche mit den großen Herzen von dem letzten Stuhl in dem Klassenraum. An Alice´ anderer Seite hob Rose den Kopf aus ihrem Buch und widmete Albus unauffällig einen aufmunterndes Lächeln hinter ihrer Brille. Sie hatte es ihm empfohlen, dass er sich einfach der Sache stellen sollte und Alice nicht bei jeder Gelegenheit meiden müsse. Und die Empfehlung schien aufzugehen. Albus hasste diese eigenartige Stimmung zwischen ihnen und sein größtes Streben war es, diese wieder in ihren Normzustand zu befördern. Die Tür sprang auf und eine streng wirkende McGonagall betrat ihren Klassenraum mit agilen Schritten. Alice hörte nur mit einem halben Ohr zu, während die Dozentin etwas über Animagi berichtete, viel mehr war sie damit beschäftigt das pochende Herz und den Blutfluss ihres Kopfes zu beruhigen. Ein unvergleichlicher Duft von Albus Potter stieg ihr in die Nase, sobald er sich neben sie gesetzt hatte, als wäre nie etwas geschehen. Als hätte er sie nie berührt oder geküsst. Es schmerzte sie beinah in der Brust sein Gesicht aus den Augenwinkeln zu betrachten. Ihre Augen wanderten zu seinen Lippen, diesen unvergleichlichen, perfekten Lippen, die sie zum abheben gebracht hatten. Lippen, die ihr Gefühle gezeigt hatten, von denen sie nicht geahnt hatte, diese zu besitzen, geschweige denn sie zu genießen. Sein Oberarm spannte sich deutlich unter dem weißen Hemd, als er etwas auf ein Blatt Pergament kritzelte, was vermutlich nur er entziffern konnte. Alice konnte die Linien der Muskeln unter dem Stoff nur erahnen. Jedoch konnte sie sich an die Schweißperlen auf der glänzenden, gebräunten Haut erinnern. Sie bemerkte wie ihr Körper auf diese Erinnerung reagierte und versuchte ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. „Miss Longbottom?“, fragte McGonagall ohne jede Vorwarnung und blickte über ihre Brille hinweg das Mädchen in der Dritten Reihe an. „Ist Mister Potters Gesicht etwa interessanter als mein Unterricht?“ Alice hörte wie einige Mitschüler gehässig lachten und kicherten, während ihr Kopf vor Blutzufuhr zu platzen drohte. Alice schüttelte die dunkle Mähne und starrte auf ihren Tisch, während Albus sich neben ihr nicht regte. Der Satz der sie Nächte lang nicht schlafen ließ, kämpfte sich wieder in ihre Gedanken. Albus hatte ihn nach ihrem Fauxpas beiläufig, beinah spaßig gesagt. Doch sie wusste, dass es sein voller Erst war. „Verknall dich jetzt bloß nicht in mich“ Und genau dies hatte sie nicht gemacht. Sie hatte sich geradewegs in ihn “verknallt“. Es ging ihr nicht in den Kopf, wieso sie sich ständig verliebte. Erst Angus, dann Louis und jetzt Albus. Es war reines Glück, dass Louis ihre Gefühle erwidert und was tat sie? Sie schlief bei der erstbesten Gelegenheit mit Albus. Wie konnte man sich ständig verlieben, nur weil jemand nett zu ihr war? Wir konnte sie Louis dies antun? Und wie konnte sie sich selbst noch im Spiegel ansehen? Sie war ein abgrundtiefer böser Mensch. „Bist du sauer?“, hörte Albus die diabolische Stimme fragen und blickte weg von dem Kessel, den er bereit war, aus dem Fenster zu schmeißen. „Potter?“, fragte Philippa Finnigan ein weiteres Mal vorsichtig nach und schielte zu dem jungen Mann auf der anderen Seite des Raumes, der nicht im entferntesten daran zu denken schien ihr zu antworten. Daphne hatte sie zu ihrem Leidwesen ein weiteres Mal gebeten ein Auge auf ihn zu werfen, während seines Nachsitzens. Und wie konnte Philippa jemand bezaubernden wie Daphne etwas ausschlagen, obwohl Albus Potter, der letzte war, mit dem sie freie Stunden verbringen wollte. Albus schwieg weiterhin. Die junge Frau seufzte, schlug das Buch für Zaubertränke zu, erhob ihren Körper von dem Stuhl und trat nur langsam an die Seite des Potters. „Wie oft soll ich den Trank noch brauen?“, fragte Albus stur und mied jeden Augenkontakt, während er lieblos eine Zutat nach der anderen in den braunen Sud mit Wucht beförderte. „Bis du ihn richtig Zustanden bringst“, sagte sie leise und umfasste sein Handgelenk plötzlich um ihn daran zu hindern eine weitere Knolle in den Kessel zu pfeffern. Ihr wissender Blick galt der dicklichen Flüssigkeit, als sie seine warme Hand nur langsam wieder los ließ. „Ist dir in den Sinn gekommen, dass du mich auch um Hilfe bitten darfst?“ Die großen braunen Augen, versuchten etwas menschliches in seinem Charakter zu finden, doch stattdessen, blickte er eisig in seinen Kessel und widmete ihr keinerlei Aufmerksamkeit. „Es ist keine Sünde, dass du nicht alles beherrscht, Albus.“ Ein schelmisches Grinsen entwich ihr, während sie aufgab den Potter aus seinem Egorausch zu holen und wieder ihren Platz ansteuerte, während er sie ignorierte. Sie wusste, dass es eine Sache der Unmöglichkeit war, dass Albus Potter jemanden um Hilfe bat, besonders jemanden wie sie. Er würde lieber bis zu seinem Lebensende versuchen den ein und selben Trank jeden Tag aufs neue zu brauen, bis es ihm gelang, statt sie um Hilfen zu bitten. Abgesehen von ihrer Wenigkeit, war sie noch nie einem dermaßen sturen Menschen begegnet. „Hilf mir“, sagte er so plötzlich, dass sie vermutete sich verhört zu haben und unterbrach ihren Gedankengang. Augenblicklich musste sie sich berichtigen. Sie war noch nie einem dermaßen undurchschaubaren Menschen begegnet. „Klar“, sagte sie mit einem verstörten Grinsen sprang auf und trat wieder an seinen Tisch. „Mach Platz, du Anfänger und sieh zu.“ Das Augenrollen der Giftgrünen Augen entging ihr nicht, als er ihr vor dem Kessel Platz bot. „Weißt du Potter, wenn du mir-, oder noch besser Daphne nur mal endlich sagen würdest, weshalb ihr euch geprügelt habt, müssten wir beide, nicht mehr dermaßen viel Zeit miteinander verbringen.“ Wäre dieses Mädchen nicht das Mädchen was sie nun mal war, hätte Albus Potter vermutlich ein subtiles Grinsen aufgelegt und sie gefragt ob sie denn die Zeit mit ihm nicht genoss und mit dieser Frage hätte er vermutlich jedes andere Mädchen in Verlegenheit gebracht. Doch da dieses Mädchen in seinen Augen kein Mädchen war, sondern ein blutrünstige Furie namens Philippa Finnigan, ließ er ihr nur einen kurzen Blick zukommen, der ihr verdeutlichte, dass es ebenfalls nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehörte, die häufigen Nachmittage oder Abende mit ihr zu verbringen. Albus nahm, das nächste Glas aus dem hohen Regal in seine Hand, betrachtete den Inhalt und beschloss schweigend, dass es sich um rasende- Bullen- Augen handelte. Ohne zu murren, machte er sich darauf mit dem gelben Lappen in seiner Hand, das Glas zu polieren und es von Staub zu befreien, so wie bereits die letzte Stunde. Der Potter beobachtete wie, Philippa am anderen Ende der Kerkers vor einem überdimensionalen Kessel zappelt und einen gelblichen Sud mit voller Elan rührte, der verdächtigt nach verwesten Kätzchen roch. Albus schmunzelte, wandte seinen Blick unauffällig ab und grinste die Einmal Gläser wie ein debiler Troll an. Er hatte schon immer geahnt, dass sie die Sorte Hexe war, die Katzenbabys quälte. „Was kann ich tun, dass du sprichst Potter?“, fragte sie plötzlich nach langem still schweigen und brachte den Jüngeren dazu, aus seinen Gedanken zu entweichen. Albus stellte das Glas, welches er bereits seit einer viertel Stunde entstaubte sofort wieder in das Regal und nahm sich das nächste, wobei er die junge Professorin gekonnt ignorierte. Wenn es nach Albus ging, konnte sie sich die Zunge wund reden, er selbst würde nicht reagieren. Er hatte auch ohne diese Schreckschraube genug Probleme. Er brauchte es auch nicht noch sich in irgendeiner weise mit ihr zu beschäftigen. „Dann schmoll doch du Held“, hörte er sie zischen und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie sie sich ihre Fliegerbrille vom Kopf auf die Nase zog und wütend etwas in den Kessel warf. „Ooookay“, rief Philippa plötzlich wieder auf, nachdem sie Minute um Minute beobachtet hatte, wie er beinah voller Liebe die Gläser polierte. „DU willst nicht mit mir reden, ich hab es schon geschnallt Potter.“ Das Gesicht des Jüngeren, dass ihr Recht gab und sie fragend musterte, als wollte er sie fragen weshalb sie denn immer noch sabbelte, wenn sie es doch verstanden hatte, ignorierte sie. So schnell wollte sie nicht aufgeben. Sie brauchte de Kerker wieder für sich. Und da Albus jede freie Minute mit dämlichen Strafarbeiten im Kerker hockte, störte er sie bei ihren Plänen. Es funktionierte nicht, ihn an zu betteln, es funktionierte auch nicht an seine Vernunft zu appellieren, da dieses Kind ihrer Meinung nach nichts hegte was im Entferntesten einer Vernunft ähnlich sah. Auf folge dessen, war sie gezwungen andere Mittel anzuwenden. „Wenn du nicht reden willst, musst du wohl zuhören“, sagte sie entschlossen und betrachtete seinen offensichtlich interesselos demonstrierenden Rücken in einem grauen T-Shirt. „Damals“, fing sie an und überlegte nach den richtigen Worten, während sie ihre Stirn runzelte. „Es war nicht meine böswillige Absicht gemein zu dir zu sein und dich ständig vor allen bloßzustellen“, fing sie sachte an und schüttelte ihren Kopf, da sie sich lächerlich vorkam, diese alten Geschichten heraus zu krempeln. „-und obwohl, ich absolut nicht verstehen kann, dass du immer noch dieser Geschichte nach heulst, muss ich dir gestehen, dass das alles einen Grund hatte.“ Und plötzlich drehte sich Albus zu ihr um. Das bösartige Grinsen auf seinem Gesicht, brachte sie dazu für einen Moment den Faden zu verlieren. Er kreuzte die Arme vor der Brust und starrte sie herausfordern an, als wolle er ihr verdeutlichen, dass sie ruhig los legen konnte. Philippa konnte bis zu diesem Moment nicht verstehen, dass die jüngeren Schüler, jeden Respekt vor dem Potter hatten und das die Mädchen scharenweise ihm hinterherliefen und ihn bei den Mahlzeiten beobachteten, als hätte er einen Körper aus Gold. Doch plötzlich sah sie es. Es war die Dreistigkeit in seinem Ausdruck. Er war vermutlich der perfekte Rebell, den die Mädchen sich ausmalten und er war der perfekte Beschützer den die jüngeren sich erhofften. Das einzige was Philippa in ihm sah, war ein halbstarkes Kind, dass zu viel von sich hielt. Er hielt sich für das Zentrum jedes Geschehens. Und so sprach sie weiter. „Ich habe dich damals weder gemocht, noch nicht gemocht. Du warst mir absolut egal Albus. Ich war einfach über beide Ohren in James verknallt, und da er mir nur Aufmerksamkeit schenkte, wenn ich gemein zu dir war, musstest du nun mal leiden.“ Sie streifte die Fliegerbrille von ihrem Kopf und legte sie auf den Tisch neben sich, während sie Albus Blick weiterhin auf sich spürte. „Ich gebe dir einen Tipp fürs Leben Potter, der zwar vollkommen abgelutscht ist, aber in deinem Fall nicht besser passen könnte.“ Sie schenkte ihm ein kurzes bitteres Lächeln, bevor sie weiter sprach. „Es dreht sich nicht immer nur alles um dich.“ Wenn Philippa ehrlich war, machte Albus sie seit der ersten Minute zornig. Er war genau der Typ Schüler, der sie in ihrer damaligen Schule zur Weißglut gebracht hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)