When I loved Jigsaws von BountyHunterXX13 (Das Leben einer Praktikantin im Jigsaw-Fall) ================================================================================ Kapitel 1: Wahrheit und Lüge ---------------------------- Mitleidig betrachtet der einzige Arzt unter den sogenannten 'Pigheads' die junge Frau. Natürlich wird sie ihn sofort erkennen, wenn sie wieder aufwacht...falls sie wieder aufwacht. Er ist nämlich ihr behandelnder Arzt im St. Eustace Hospital. Spezialisiert auf die Otologie. Die kleine hier, Lea Bookforest der Name, hat nämlich mehrere Probleme gleichzeitig. Eines tödlicher als das andere. Deshalb, um sich über den Ernst der Lage Gewissheit zu verschaffen, hätte sie heute einen Termin bei ihm gehabt. Er seufzt und fühlt noch einmal ihren Puls. Insgeheim hofft er, Lawrence Gordon, sogar, dass sie nicht mehr aufwachen wird, denn die bevorstehende Diagnose wird ihr Leben drastisch verändern, sowie der Krebs und der Verlust Gideons Johns verändert hat. Blos... Lea ist noch so jung. Gerade erst sechzehn geworden. Und doch, auf gewisse, mentale, Weise so alt. Insgesamt zweiundzwanzig Mal, in den vergangenen sieben Monaten, hatte er ihr das Leben gerettet. Die Hälfte ungefähr wegen gewaltsamen Fremdverschuldens, der Rest waren Selbstmordversuche. Schon damals wusste er von ihrem unfreiwilligen Drogenproblem. Sie sollte schon öfter mit einem Psychologen reden, doch immer, kurz vor einem Termin, wurde sie verhindert. Wie sie einen Praktikumsplatz beim FBI bekommen hat ist ihm heute noch ein Rätsel. Von ihrer Vergangenheit weiß er aber einige Ausschlag gebende, aber auch vernichtende Argumente: Als Dreijährige kam sie in ein Internat. Dort lernte man sehr früh die Bedeutung von Höflichkeit und Zurückhaltung. Auch wurde gelehrt, welche Fragen gestellt werden dürfen. Dann, an ihrem fünften Geburtstag wurde sie auf ein weiteres Internat geschickt. Sowohl die üblichen Fächer, als auch Psychologie und Medizin wurden an jenem Ort unterrichtet. Mit zwölf kam sie wieder nach Hause, um gleich in eine weitere, unnötige Schule gesteckt zu werden. Jedoch musste sie seit dem bei ihren Eltern leben. Ann, ihre Mutter, ist ein Herz von einem Menschen. Allerdings weiß sie sich nicht gegen den tyrannischen Vater zu wehren. Wegen jeder Kleinigkeit wird er sofort handgreiflich. Mitleidsvoll senkt er seinen Blick. Ihr Vater weiß, Gott sei Dank, nichts von ihrem momentanen Aufenthaltsort. Zwar treffen sie sich am Wochenende, doch seit Beginn ihres Praktikums pendelt sie zwischen den Wohnungen von Special Agent Strahm, Detective Matthews und Hoffman, dem sie auch schon mitgeteilt hat, von seiner Nebenbeschäftigung zu wissen. Es ist eine Schande, dass ein sechzehnjähriger Teenager so viel erdulden muss und noch wird. Sorgfältig beschaut er noch einmal ihre bandagierten Hände. Die Innenfläche der linken ist vollkommen weggeätzt. Die der rechten nur teilweise. Lea wird, genauso wie er, für den Rest ihres Lebens an einen Krückstock gebunden sein. Ihre linke Kniescheibe ist zertrümmert und wegen ihrer Krankheit kann man nicht einmal versuchen diese zu operieren. Hierzu kommt noch der immense Blutverlust durch ihre Hände, "Herr, bitte erlöse si-" Wie aufs Stichwort schlägt sie ihre Augen auf und versucht sich einen Reim auf die Situation zu machen. Dann, erst nach dem schäbigen Boden und durchgelegenem Bett, bemerkt sie den Arzt, "Dr. Gordon? Was machen Sie hier? Wo bin ich?" Lawrence grinst traurig. Die Kleine wird gewiss die Hölle auf Erden erleben. "Du bist in Sicherheit. Du hast das Spiel gewonnen. Aber zu einem Preis, den du nicht hättest bezahlen dürfen." Verwirrt versucht sie aufzustehen, doch mit der kleinsten Berührung ihrer Handinnenflächen lässt Lea davon ab. Panisch schaut sie auf ihre Verbände, "Fuck", Bilder des vergangenen Abends schießen durch ihren Kopf. "Hast du was gelernt?" "Wie bitte?!?" "Du hast mich verstanden. Du hast das Spiel gewonnen, also musst du auch um eine Einsicht reicher sein." Verwirrt schauen ihre weichen, braunen Augen in die seinen. Und doch, hinter der Angst, dem Zorn und der Verletztheit, kann er eine Überzeugung sehen, die zuvor nicht im Geringsten zu finden war: Selbstvertrauen. Abrupt steht Lawrence auf, nimmt seine frisch aufgebrühte Tasse Kaffee, "Halt mal. Und lass sie nicht fallen", und drückt diese ihr in die Hand. Ein paar Sekunden behält sie das Porzellan in ihren Händen. Doch mit einem "Vergessen Sies.", schleudert sie sie, mit einem von Schmerz verzerrtem Gesicht, auf den Boden. "Aha." "Was, 'aha'?" "Früher hättest du meinem Befehl unter allen Umständen Folge geleistet.", zufrieden geht er Richtung Tür, "Willkommen im Klub." Ratlos sieht die Jugendliche ihm nach. Was soll das? Bin ich jetzt wirklich..., unter Schmerzen versucht sie das Bett zu verlassen. Wenn sich ihre Vermutung bewahrheitet, dann... Dann hat sie den Jigsaw Fall gelöst. Langsam dreht sie sich zur Kante, Erst das rechte Bein belasten...Gut... Nun das lin-, ein Fehler. Sie war auf alles gefasst, nur nicht darauf, dass Lawrence ihre Kniescheibe nicht operiert hat. Die Misshandelte fällt hart auf den Boden. "Deine Kniescheibe ist zertrümmert. Dr. Gordon konnte nichts machen.", ein etwas älterer Mann, Anfang fünfzig, mit himmelblauen Augen, im schwarzen Mantel mit rotem Futter steht vor ihr. Besorgt kniet er sich zu der Hilflosen herab und gibt ihr den fehlenden Halt um wieder aufs Bett zu gelangen. "Mein Name lautet John Kramer.", freundlich streckt er ihr die Hand entgegen. Misstrauisch mustert sie ihn, "Sie sind Jigsaw." Seufzend lässt John seine Rechte sinken und setzt sich auf den Stuhl, auf dem Dr. Gordon vorher saß, "Die Medien gaben mir diesen Namen. Ich selbst wollte ihn nie. Kannst du dir denken, warum ich das Puzzle-Teilchen aus meinen Testpersonen schneide, die verloren haben? Oder das Tatoo, das jetzt deinen rechten Arm ziert?" Sie schaut auf diesen. Größtenteils wird ein schwarzes, 'aufgenähtes' Puzzleteil verdeckt. Auf Höhe der Vene im Handgelenk, "Als Zeichen, dass ihnen etwas fehlte. Der Wille zu überleben. Ich hatte ihn verloren, aber wiedergewonnen." "Du bist klug." "-gemacht worden.", kurz zögert sie, "Warum haben Sie nicht meinen Vater zuerst getestet. Er hat es nötiger als ich, den Bezug, die Wertschätzung, zum Leben, zu finden." "Die Ehre, das Spiel zu entwickeln und auszuführen, wollte ich dir überlassen. Du hast schon öfter darüber nachgedacht, stimmts?", ein leichtes Lächeln huscht über die Lippen des 'Mörders', "Bist du dabei?", abermals hält er ihr seine Rechte hin. Nach einigen Augenblicken ernstesten Überlegens schlägt sie ein. "Dein Praktikum kannst du natürlich behalten. Es wäre sogar von Vorteil." "Aber Hoffman-" "-wird mit seiner gesamten Abteilung verdächtigt. Deshalb zog Agent Strahm eine Unbekannte, eine 'Neue', hinzu. Keiner weiß von deiner... Nennen wir es mal Spionage.", rasch steht der totkranke auf, "Es wird Zeit dich ins Krankenhaus zu bringen." Just in diesem Moment erscheint Lawrence neben John, mit einer Spritze in der Hand, "Das Mittel wird dich in den Delirium artigen Zustand zurückversetzen, in dem wir dich gefunden haben.", vorsichtig versenkt er die Nadel in ihrem linken Oberarm. Wieder wird alles unscharf, und dann, nach einer kurzen Weile, schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)