Never endling Story von hausdrachen (Marco x Reader Story) ================================================================================ Kapitel 2: Problems ------------------- Ein lautes Hämmern an deiner Tür ließ dich aus dem Schlaf fahren und du musstest dich einen Moment sammeln, bevor du dich erinnern konntest, was passiert war. Du wusstest, dass deine Leute nie so an die Tür hämmerten, wenn es nicht wichtig gewesen wäre. Demnach schnell warst du auch aus dem Bett. Einerseits hattest du die Befürchtung, dass ihr angegriffen wurdet und andererseits wolltest du verhindern, dass – wer immer das auch war – er dir die Tür aus den Angeln kloppte. Du rissest die Tür auf und stauntest nicht schlecht, als Marco vor dir stand. „Langschläfer, was?“, wollte er von dir wissen. „Was willst du auf meinem Schiff? Verzieh dich gefälligst“, knurrtest du angesäuert. Ohne deinen Kaffee nach dem Aufwachen warst du mehr als nur unausstehlich und du hattest weniger als gar kein Interesse daran, noch vor einer stärkenden Mahlzeit mit diesem Kerl zu streiten. Kurz warfst du einen Blick auf die Uhr. Es war gerade mal sechs Uhr morgens. „Ja, hast du noch alle Bretter im Schiffsrumpf, oder was? Bei Gol D.’s schwarzem Bart! Es ist ja noch nicht mal hell draußen!“, zetertest du auch gleich los, folgtest ihm aber dennoch aufs Deck. „Dir auch einen guten Morgen. Deine Crew ist schon bei uns auf dem Schiff. Anweisung von Pops. Ihr werdet die regulären Aufgaben, die ihr auch auf deinem Schiff ausgeführt habt, hier bei uns weiter machen.“ „Heißt im Klartext?“, fragtest du gähnend nach. „Dein Smutje wird in unserer Küche helfen, dein Navigator bei der Bestimmung unseres Kurses und so weiter und so weiter“, antwortete er gelangweilt. „Und das heißt für mich, ich darf Whitebeards Platz einnehmen?“, haktest du grinsend nach. Natürlich war das nur ein Witz gewesen. Niemals würdest du dir anmaßen, die Position eines der vier Kaiser zu übernehmen, aber er schien das anders zu sehen. „Träum weiter. Niemand kommt an Pops ran.“ „Entspann dich. Das war ein Scherz. Schon mal was von Lachen gehört? Das ist sehr erheiternd“, erklärtest du mit einem bekräftigenden Nicken. „Ich lache später. Deine Aufgabe wird darin bestehen, meiner Division unter die Arme zu greifen. Ich hab viele Neuzugänge bekommen und so kannst du gleich mal deine Führungsqualitäten unter Beweis stellen.“ „Bin dir aber dennoch untergeben, richtig?“ „Allerdings. Das heißt, du hast zu tun, was ich sage, wenn ich es dir sage.“ „Untersteh dich, das auszunutzen.“ „Würde mir nie einfallen“, verteidigte er sich. „Sicher doch“, antwortetest du sarkastisch. Das Grinsen in seiner Stimme, obwohl du sein Gesicht nicht sehen konntest, hattest du gar nicht überhören können. Der Mistkerl würde es schamlos ausnutzen, dass du ihm unterstellt warst. An Deck angekommen standest du vor einem weiteren Problem. Du hättest in die Takelage klettern müssen, um dann vom obersten Mast aus das Deck der Moby Dick erreichen zu können. Doch du bezweifeltest, dass du dem schon gewachsen warst. Sicher, du hattest relativ gut geschlafen, aber du hattest entsetzlichen Hunger. Kein Wunder eigentlich, wenn man bedachte, dass du vier Tage lang nichts gegessen hattest. Wahrscheinlich hatten sie dich in der Zeit mit irgendwelchen Nährmitteln per Infusion versorgt. Trotzdem änderte es nichts an der Tatsache, dass du dich der Kletterei nicht gewachsen sahst. Aber du warst auch zu stolz um Marco um Hilfe zu bitten. Wenn überhaupt hättest du deinen besten Freund gefragt, aber nach Marcos Aussage, war der nicht mehr an Bord. Was also tun? „Ich würde gern hier frühstücken.“ „Nein“, war die schlichte Antwort. „Nein?“, echotest du verblüfft. „Nein. Soll ich es dir zeichnen, oder was? Anweisung von Pops, ihr sollt alle auf unserem Schiff sein. Das schließt dich mit ein.“ Ergeben seufztest du auf und hobst wieder deinen Blick. Dann musstest du es wohl oder übel versuchen. Auch wenn dir schon bei dem Gedanken schlecht wurde, du schienst keine Wahl zu haben. Einem Edward Newgate widersetzte man sich nun mal nicht so leicht. Noch einmal atmetest du tief durch, bevor du dich an den mühsamen Aufstieg wagtest. Marco machte es sich einfach und verwandelte sich in einen Phönixmenschen. Du hattest gerade mal ein Viertel geschafft, als er neben dir auftauchte und dich angrinste. „Brauchst du Hilfe?“, fragte er dich amüsiert. „Alter, geh mit einem Seekönig spielen, du gehst mir auf die Ketten“, murmeltest du nur, bissest die Zähne zusammen und klettertest mutig weiter. Du warst beim Halbmast angekommen, als du eine Verschnaufpause einlegen musstest. Keuchend ließest du dich gegen das massive Holz sinken, deine Beine baumelten kraftlos in der Luft und den Kopf hattest du mit geschlossenen Augen gegen den Mast gelehnt. Nur einen Moment. Nur so lange, bis der Schwindel wieder nachließ und du geradeaus sehen konntest, wolltest du sitzen bleiben. „Weißt du, du musst nur höflich fragen, dann trage ich dich hoch“, schlug Marco vor. „Als würde ich dir die Genugtuung geben, du Mistkerl!“ Mühsam rappeltest du dich wieder auf die Beine und stütztest dich am Mast ab. So viel zum Thema kurz verschnaufen. In Gedanken maltest du dir aus, was wohl der schmerzvollste und grausamste Tod für Marco sein würde. Verbrennen kam ja schon mal nicht in Frage, zu deinem Leidwesen. Erschießen fiel auch flach, so lange er keine Seesteinhandschellen trug. Genauso erdolchen – was dich richtig störte, denn du warst in der Lage mit deinen Wurfdolchen einer Fliege genau zwischen die Augen zu treffen – was blieb da noch? Er war ein Teufelsfruchtnutzer. Vielleicht solltest du ihn einfach, wenn er besoffen war, über die Reling schubsen. Wenn alle anderen am feiern waren, würde man den Penner sicher nicht so schnell vermissen. Ja, das wäre sicher schön einfach. So mit deinen Mordgedanken beschäftigt hattest du vergessen, dass das Holz rutschig durch Tau sein könnte. Das allerdings fiel dir wieder ein, als du den Halt verlorst. Mit einem erschrockenen Aufschrei fielst du zurück in die Tiefe. Im Flug drehtest du dich um die eigene Achse und sahst den Boden immer näher kommen. Doch im letzten Moment – du hattest schon mit deinem Leben abgeschlossen – schob sich etwas leuchtend Blaues zwischen dich und den harten Boden und bremste so deinen Sturz. Dann hörtest du rasches Flügelschlagen, begleitet von einem leisen Knistern. Verblüfft sahst du dich um und fandest dich auf Marcos Phönixrücken wieder. Während er dich hoch trug drehte er nur kurz seinen Kopf und musterte dich. Deutlich konntest du den Spott in seinen Augen sehen. Super. Das würdest du sicher noch mal zu hören bekommen. Der Tag begann ja schon mal richtig spitze. Sanft wie eine sprichwörtliche Feder landete er auf dem Deck der Moby Dick und du sprangst förmlich von seinem Rücken. Wolltest so viel Sicherheitsabstand wie möglich zwischen euch bringen. „Pass in Zukunft besser auf“, wies er dich an, nachdem er sich zurück verwandelt hatte. „Ach, leck mich doch.“ „Auf das Angebot komme ich gern zurück“, grinste er schon wieder. Ja, ertränken gefiel dir immer besser, musstest du zugeben. Schon allein, um dieses dämliche Grinsen nicht mehr sehen zu müssen. „Vergiss den Seekönig. Nimm einen Schwarm Piranhas“, sagtest du nur, bevor du an ihm vorbei stolziertest. „Und du kennst den Weg woher genau?“ Mit zuckender Augenbraue bliebst du wieder stehen, normalerweise ein Zeichen, dass du wirklich kurz vor dem Ausrasten standst, doch ihn schien das herzlich wenig zu interessieren. Der Mistkerl fühlte sich zu sicher. Leise lachend ging er an dir vorbei und winkte dir vor einer Tür auffordernd zu. Widerstrebend folgtest du der Aufforderung. Eines war klar: Es mochte sein, dass Whitebeard gesagt hatte, dass du ihm unterstellt warst, aber unterkriegen würde er dich deswegen noch lange nicht. Du würdest schon zeigen, aus welchem Holz du geschnitzt warst. Schweigend brachtet ihr euren restlichen Weg in die große Mensa zu. Ohne zu zögern, oder gar auf das leicht wütende Schnauben Marcos achtend, gingst du sofort zu deinen Freunden, als du sie erspäht hattest und setztest dich neben sie. „Danke, dass ihr heute Morgen auf mich gewartet, oder mich auch nur geweckt habt. Wirklich vielen Dank dafür“, murmeltest du gleich angesäuert. Bevor dein bester Freund dir antwortete, schob er dir einen Kaffee zu und wartete, bis du die erste Tasse geleert hattest. „Sorry dafür, aber der Phönix hat darauf bestanden, dich zu wecken. Was hätten wir tun sollen?“ „Nein sagen wäre vielleicht eine Möglichkeit gewesen“, schlugst du immer noch geladen, aber deutlich ruhiger vor, nachdem das Koffein durch deinen Körper rauschte und dich langsam wach werden ließ. „Tut uns Leid, Käpt’n, wirklich“, entschuldigte sich deine Ärztin. „Hat er dir denn auch die frohe Botschaft unterbreitet, was wir die nächsten Tage tun werden?“ „Sicher. Und genau deswegen werde ich auch noch mal mit dem Kapitän persönlich reden. Mir gefällt es nicht, dass sie uns trennen wollen. Sie scheinen zwar fast alle freundlich zu sein, aber sie sind trotzdem immer noch feindliche Piraten, die wir nicht unterschätzen sollten. Es könnte trotzdem eine Falle sein“, antwortetest du so leise, dass nur deine Crew dich verstehen konnte. „Mit diesen fast allen meinst du nicht zufällig den Vize, oder?“, grinste dein bester Freund belustigt. Fast hättest du dich an deinem Kaffee verschlugt, würgtest ihn notgedrungen herunter und musstest dadurch fürchterlich husten. Der Kaffee war dann doch noch ziemlich heiß gewesen. „Kann es sein, dass du ihn doch irgendwie magst?“ „Diesen Mistkerl? Ich mag ihn erst dann, wenn er im Meer ersäuft. Dann und selbst dann nur vielleicht, kann ich ihn leiden, aber auf keinen Fall vorher!“ Verdammt! Warum wurdest du denn plötzlich rot? Das war nicht fair! Du mochtest ihn nicht, hasstest ihn regelrecht. Genau, das war keine Schamesröte, sondern pure Wut! Ja! Das musste es sein und nichts Anderes! Nur Wut. „Ja, wenn du meinst… Also wirst du dich wirklich mit Whitebeard anlegen? Hast du das echt drauf?“ „Sicher hab ich das. Du kennst mich, Hoshi. Ich kenne genau meine Grenzen, kann also durchaus auch einschätzen, wann ich meine Klappe zu halten habe“, erklärtest du deinem besten Freund ruhig. „Fein, aber bevor du mit ihm sprichst, warte bitte noch eine Stunde, Kapitän. Der Mann hat vorhin seine Medikamente bekommen – ich sollte dabei sein – und er war deswegen ziemlich missgelaunt. Wäre also besser, wenn du warten würdest, bis er wieder bessere Laune hat, um mit ihm zu sprechen.“ „Jetzt will ich erstmal frühstücken. Davor geht eh nichts“, entschiedst du gelassen und nahmst dir ein Brötchen und – dein Herz schlug vor Freude höher – deine Lieblingsmarmelade, Erdbeer-Honig. Dick bestrichst du damit deine Brötchenhälfte und bissest genussvoll hinein. Gerade wolltest du den Geschmack völlig genießen, als du einen forschenden Blick in deinem Rücken spürtest. Verwundert drehtest du dich zwischen Hoshi und Mizu – deiner Ärztin – um und sahst direkt vor dir Marco stehen, der dich schon wieder mit diesem Grinsen ansah, welches für dich mittlerweile ein richtiger Unheilbringer war. „Du bist aber gierig“, kommentierte er nur. „Was willst du jetzt schon wieder, du Nervböller“, wolltest du genervt wissen, nachdem du deinen Bissen mühsam hinuntergeschluckt hattest. „Dich zur Arbeit rufen, was sonst?“ „Darf ich vorher noch frühstücken?“ „Ist nicht mein Problem, wenn du nicht aus dem Bett kommst. Wobei es gern mein Problem wäre, muss ich zugeben“, fügte er mit einem Blick auf deinen Körper hinzu. „Solltest du nicht mit einem Schwarm Piranhas spielen gehen? Ich komme, wann ich will, kapiert?“ „Tatsächlich? Erzähl mir mehr“, grinste er verwegen. Vorsichtshalber rutschten deine Freunde ein Stück weg. Für sie war klar, dass die Bombe gleich platzen würde und dann nur ein Schlachtfeld übrig bleiben würde. „Du willst mich unbedingt reizen, was? Glaubst du, ich kann es nicht mit dir aufnehmen? Denkst du, ich wäre so weit gekommen, um mich dann von dir, ausgerechnet von so einem dahergelaufenen arroganten, perversen und hinterlistigen Mistkerl unterbuttern zu lassen?!“, wolltest du wissen, wobei deine Stimme zum Schluss immer lauter wurde. Dir wurde bewusst, dass es totenstill in der Mensa war und sämtliche Augen auf euch gerichtet waren, doch es war dir scheißegal. Du hattest genug und zwar endgültig. Der Penner konnte so nicht mit dir umgehen, immerhin warst du ein Piratenkapitän, verdammt! „Das hinterlistig nehme ich mir zu Herzen, Schätzchen“, grinste er gespielt beleidigt. „Wie hast du mich genannt?“, flüstertest du bedrohlich und deine Freunde hielten den Atem an. „Schätzchen. Oder wäre dir Herzchen, oder Mäuschen lieber gewesen?“ Im nächsten Moment rammtest du ihm deine Faust in den Magen. Deine ganze Kraft legtest du in den Schlag und er ging tatsächlich einen Moment in die Knie. Wütend funkelte er dich an. „Tickst du noch ganz sauber?“, wollte er von dir wissen und im nächsten Moment hielten ihn Ace und zwei weitere Männer zurück, damit er nicht auf dich los ging und dich vermutlich noch in der Luft zerriss. Mit einem kalten Blick mustertest du die Szene, die sich dir bot. Innerlich bekamst du schon ein wenig Angst, besaßt aber genug Selbstbeherrschung, um das nicht zu zeigen. „Selbst Schuld, Idiot! Ich kann es nicht leiden, wenn man mich so nennt. Ich habe einen Namen!“ „Den du uns aber noch nicht genannt hast“, verteidigte Ace seinen Kameraden der Fairness halber. „Liegt vielleicht daran, dass mich noch keiner gefragt hat. Und dem da“, nicktest du abfällig zu Marco, „werde ich ihn garantiert nicht verraten, wenn er mich weiterhin so behandelt!“ Einen Moment zwang sich Marco offensichtlich zur Ruhe, straffte kurz sein Hemd und setzte ein Lächeln auf, bevor er eine leichte Verbeugung andeutete. „Hätte die liebreizende Dame die Güte, mir vielleicht ihren Namen zu nennen?“ Jetzt war es an deinen Freunden, dich festzuhalten. Der Spinner nahm dich immer noch nicht für voll. „Lasst mich los! Den mach ich alle! Ich lass mir das nicht länger bieten!“ „Jetzt beruhige dich doch, Käpt’n! Komm schon, das ist es nicht Wert. Und außerdem bist du noch nicht wieder fit“, versuchte Mizu dich zu beruhigen. „Vergiss es! Lasst mich endlich los!“, fauchtest du kochend vor Wut. Du hattest nicht ausgeschlafen, dir ging es eh schon dreckig und Hunger hattest du auch. Da musste dich der Mistkerl nicht auch noch für blöd verkaufen. Plötzlich wurde es Hoshi zu bunt und er stellte sich zwischen dich und Marco. „Ihr Name ist Jonetsu Tekina(die Leidenschaftliche). Und du solltest dich jetzt wirklich verziehen, bevor sie endgültig ausrastet.“ „Auf welcher Seite stehst du eigentlich Hoshi?!“, fuhrst du ihn wütend an. „Im Moment auf keiner. Ist euch eigentlich klar, dass ihr beide euch wie Kleinkinder benehmt? Das ist lächerlich und gerade für dich, da du nach wie vor unser Kapitän bist, sollte das unter deiner Würde sein, dich so zu streiten.“ Knurrend löstest du dich ruckartig von deinen Freunden, wurdest aber dennoch langsam ruhiger. Das war etwas, was nur Hoshi fertig brachte. Wenn du mal austicktest, konnte wenn dann nur er dich wieder beruhigen. „Ihr könnt euch nicht riechen, schön, von mir aus. Man kann nicht mit jedem klar kommen. Aber dann geht euch gefälligst aus dem Weg und balgt euch nicht wie zwei Fünfjährige um ihr Spielzeug. Bedenkt eure Positionen, auch wenn ihr aus unterschiedlichen Crews kommt.“ „Von mir aus. Dann soll er einfach seine Fressleiste halten.“ „Tek! Halt’s Maul jetzt!“, schrie Hoshi dich gereizt an und du zucktest zusammen. So redete er normalerweise nie mit dir. Nicht mal wenn du wirklich Mist gebaut hattest. „Akzeptiere einfach, dass er dir das Leben gerettet hat, belass es dabei und geh ihm aus dem Weg. Wir haben andere Sorgen, als so einen Kindergarten.“ „Schon gut. Ist okay“, antwortetest du perplex. Gerade eben hatte er noch seine Scherze gemacht und jetzt drehte er so durch. Das war der eigentliche Grund, warum du wieder runter kamst. Hoshi stand gerade wirklich auf Marcos Seite, aber nur, weil er dir das Leben gerettet hatte. Dein bester Freund wusste genau, dass du zu stolz warst, um dich zu bedanken. Wahrscheinlich hatte er das schon übernommen, während du noch bewusstlos gewesen warst. Mühsam musstest du dir die nächsten Worte abringen und dich zwingen Marco dabei direkt anzusehen. „Tut mir Leid. Wir hatten keinen guten Start. Aber ich bin sehr nachtragend…“ „Stell dir vor, das hab ich bemerkt“, antwortete Marco sarkastisch. Wieder begann deine Augenbraue zu zucken und du balltest die Hände zu Fäusten. Gerade musstest du dich wirklich zusammen reißen, dem Phönix nicht an die Gurgel zu springen, ob es dir nun nützte, oder nicht. „Tek“, warnte Hoshi dich leise. Tief atmetest du durch und schlossest kurz deine Augen, bevor du sie wieder öffnetest und dich mit einem Lächeln an Marco wandtest. „Jaaaahhh. Ich kann recht kompliziert sein. Aber man gewöhnt sich dran.“ Fragend zog Marco seine Augenbrauen hoch. Eigentlich gefiel es ihm, sich mit dir anzulegen. Diese Kehrtwendung schmeckte ihm daher ganz und gar nicht, aber er dachte sich, dass das nur so lange der Fall sein würde, wie Hoshi in der Nähe war. Dann würde Marco eben dafür sorgen, dass ihr allein wart. Bis dahin hieß es wohl oder übel zurückstecken und die Klappe halten. „Also schön. Trotzdem müssen wir an die Arbeit. Es gibt viel zu tun.“ Leise seufztest du und nicktest ergeben. Dann würdest du dich eben in dein Schicksal fügen. Aber sehr lange würdest du dir solche Sticheleien nicht bieten lassen. Hoshi hin oder her, auch deine Geduld war irgendwann erschöpft. Noch einen letzten Blick warfst du sehnsüchtig auf dein Frühstück, bevor du Marco aus der Mensa folgtest, die neugierigen Blicke sämtlicher anderen Anwesenden im Rücken spürend. Schweigend führte dich Marco durch verschiedene Gänge und du hattest nicht vor, die Ruhe zu brechen. Schließlich war er es, der die Stille auflöste, sich zu dir herumdrehte und dich musterte. Fragend hobst du eine Augenbraue und sahst zu ihm auf. „Woher der plötzliche Sinneswandel?“ „Was interessiert’s dich?“, wolltest du wissen, statt zu antworten. Kurz zuckte er mit den Schultern. „Reine Neugier.“ Leise seufztest du auf. Es konnte nicht schaden, ihm zu antworten. Er hatte nur eine simple Frage gestellt. „Ich kenne Hoshi, seit wir Kinder waren. Wir träumten zusammen davon, Piraten zu werden und stachen zusammen in See. Gemeinsam haben wir schon so manches Abenteuer erlebt, das schweißt zusammen.“ „Ist er dein Freund?“ „Hoshi? Er ist der Bruder, den ich nie hatte. Mit anderen Worten, nein. Wir sind wie Geschwister. Ist doch bei euch ähnlich, oder? Oder würdest du eine der Krankenschwestern deines Kapitäns flachlegen?“ „Erwartest du darauf eine ehrliche Antwort?“, wollte er amüsiert von dir wissen. In der Mensa hatten auch die Krankenschwestern gesessen und dir waren sofort ihre wirklich sehr kurzen rosafarbenen Röckchen aufgefallen. Die Blusen boten ebenfalls einen ziemlichen Ausblick. Wenn du dann noch dazu rechnetest, dass Marco eben auch nur ein Mann war, konntest du auf die Antwort verzichten, wusstest du sie doch eh schon. Darum schütteltest du auch nur mit einem angedeuteten Grinsen den Kopf. „Ich gebe sie dir trotzdem. Sie sind nicht mein Typ.“ „Ach? Sind sie nicht?“ Jetzt warst du wirklich verblüfft. „Du verwechselst mich gerade mit Thach. Er jagt jedem Rock hinterher. Ich selbst bin wählerisch.“ „Ah, ja? Und was ist dann dein Typ?“ Langsam kam er auf dich zu und du wichst im Reflex einige Schritte zurück, bis du die Wand im Rücken spürtest. Immer noch kam er dir immer näher, stützte sich schließlich rechts und links von deinem Kopf ab, nahm dir so jede direkte Fluchtmöglichkeit und sonst war keiner auf dem Flur, der dir vielleicht hätte helfen können. „Wenn ich jetzt sagen würde, jemand wie du, wie würdest du reagieren?“ „Wahrscheinlich gar nicht?“ „Und warum?“, fragte er, während er mit seiner Nasenspitze langsam über die Haut deines Halses fuhr. Die Wärme seines Körpers und zusätzlich noch sein Atem auf deiner Haut ließ dich unbewusst schaudern. „Weil ich genau wissen würde, dass du nur spielen würdest. Und das ist nicht mein Stil. Um ehrlich zu sein, hasse ich es, wenn man mit mir spielt. Oder überhaupt mit den Gefühlen anderer.“ Obwohl deine Stimme fest und überzeugt klang, schien etwas in dir von ihm magisch angezogen zu werden. Überlegend hielt er inne, verweilte direkt über deiner Halsschlagader und nur sein Atem neckte weiter deine dort sehr empfindliche Haut. Mit Mühe konntest du ein Keuchen unterdrücken. Dann stieß er sich plötzlich von der Wand ab, richtete sich wieder auf und vergrub die Hände in seinen Hosentaschen. „Schade eigentlich“, war das Einzige, was er dazu sagte, bevor er sich abwandte. Einen Moment musstest du dich wirklich sammeln. Was war das gerade bitte gewesen? Schließlich folgtest du ihm doch weiter. Wieder herrschte Schweigen zwischen euch, doch dieses Mal gefiel es dir irgendwie nicht. „Also. Was genau steht an?“, fragtest du deshalb, einfach um die Stille zu brechen. „Zum Beispiel die Inventur. Die Männer sollen das Lager überprüfen. Durch unser kleines Zusammentreffen, bei dem später auch die Marine mitmischte, konnten wir unmöglich alles auffüllen. Jetzt müssen wir überprüfen, was wir auf der nächsten Insel besorgen müssen. Es wird deine Aufgabe sein, meinen Männern ihre Aufgaben zu geben und sie den ganzen Tag zu beschäftigen.“ „Und du machst dabei was genau?“ „Ich hab anderes zu tun. Aus diesem Grund kam es mir auch ganz gelegen, dass wir uns getroffen haben.“ „Du verarschst mich doch gerade wieder“, sagtest du mit Misstrauen in der Stimme. „Nein. Diesmal wirklich nicht.“ „Oh Wunder“, murmeltest du leise, doch blieb das nicht ungehört. „Sag mal… Wieso kommen wir eigentlich nicht miteinander klar?“ „Was fragst du mich das? Du fängst doch immer an.“ „Mich persönlich reizt es. Keine Ahnung wieso. Es gefällt mir, dich auf die Palme zu bringen. Vielleicht weil du dann echte Gefühle zeigst.“ „Klar, das sagt mir Mr. Gletscher persönlich. Dann ist das ja auch voll überzeugend.“ „Jetzt fängst du aber an.“ „Vielleicht sollten wir wirklich auf Hoshi hören und uns schlicht aus dem Weg gehen. Das würde uns beiden sicher eine Menge Nerven sparen“, seufztest du leise auf. „Komm, gib es zu. Dir gefällt der Streit genauso wie mir“, zwinkerte er dir grinsend zu. Genervt riebst du dir die Stirn. „Einbildung ist immerhin auch eine Bildung. Bei manchen die Einzige.“ „Sollte das eine Beleidigung sein?“ „Wenn du dich angesprochen fühlst, kann ich nichts dafür, oder?“ Leise lachte er auf. „Mir gefallen deine schlagfertigen Antworten wirklich.“ Langsam schütteltest du deinen Kopf. Vielleicht solltest du es lieber dabei bewenden lassen. Zumal es ja in gewisser Weise ein Kompliment an dich gewesen war. „Okay, von mir aus. Wenn du meinst. Wo muss ich denn hin? Ich würde mich gern an die Arbeit machen.“ Schnell und mit wenigen Worten erklärte er dir den Weg. Obwohl du versuchtest aufmerksam zuzuhören, konntest du dir nicht wirklich alles merken. Was sicher auch daran lag, dass du das Schiff nicht kanntest. Trotzdem gabst du keine Widerworte, nicktest brav und machtest dich schließlich auf den Weg. Fünf Minuten später hattest du dich hoffnungslos verlaufen. Nach Marcos Beschreibung solltest du mittlerweile an Deck stehen, aber irgendwie warst du in einem der Frachträume gelandet. Verwirrt kratztest du dich am Kopf. Eigentlich hattest du einen recht guten Orientierungssinn. Aber dafür musstest du natürlich die Umgebung kennen, was hier nicht der Fall war. Zu deinem Glück trafst du etwas weiter hinten auf einen korpulenten Mann. Grinsend sah er dich an und entblößte faulige und schiefe Zähne. Einige fehlten sogar. „Verlaufen, Kleine?“, grinste er dich an. „Wie man sieht. Ich wollte eigentlich an Deck.“ „Ich stelle mich erstmal vor. Mein Name ist Marshall D. Teach. Sehr erfreut“, streckte er dir seine riesige Pranke entgegen. Widerwillig reichtest du ihm deine Hand, auf die er einen Kuss gab. Nur mit Mühe gelang es dir ein Schaudern des Ekels zu unterdrücken. „Wenn du willst, bringe ich dich auf das Deck.“ „Das… wäre sehr freundlich, danke“, erwidertest du mit einem angedeuteten Lächeln und er grinste zufrieden, bevor er dir den Weg wies. Deutlich fühltest du seinen lüsternen Blick auf dir ruhen, ignoriertest es aber. So musstest du wenigstens seinen Schweißgeruch nicht ertragen, weil du vor ihm laufen konntest. Immer wieder glitt sein Blick über deinen Körper und die Begierde, die von ihm ausging war fast greifbar für dich zu spüren. Wieder musstest du ein angeekeltes Schaudern unterdrücken. Gerade wart ihr eine Treppe hochgegangen, als Teach dich an der Schulter packte und gegen die Wand drückte. „Was soll das werden?“, wolltest du wissen. Das Zittern in deiner Stimme konntest du leider nicht ganz unterdrücken und diese Tatsache ließ ihn noch breiter grinsen, während seine massigen Hände über deinen Körper strichen. „Weißt du, es ist eine Schande. Unsere Nakama dürfen wir nicht anfassen. Die eiserne Regel vom Kapitän. Aber du gehörst ja nicht zu unseren Nakama. Und du bist verdammt heiß.“ „Lass mich los“, sagtest du, während sich deine Atmung beschleunigte. Doch nicht aus Erregung, sondern aus Angst. Eigentlich war du ziemlich cool, aber der Kerl jagte dir eine Scheiß Angst ein. „Und wenn nicht?“, raunte er in dein Ohr, was dich schaudern ließ. Der Mistkerl würde dich doch wohl nicht wirklich… „Was geht hier vor?“, unterbrach eine Stimme Teach dabei, dir unter dein einfaches schwarzes Hemd zu fahren. Wie von der Tarantel gestochen ließ er dich los. „Nichts, Vizekapitän. Absolut gar nichts“, antwortete Teach gelassen, schlich sich aber trotzdem vorsichtig an Marco vorbei. Du währenddessen rutschtest langsam an der Wand herab. Der Typ hätte dich wirklich fast vergewaltigt. Dir wurde bewusst, dass du zittertest und schlangst Halt suchend deine Arme um deine angezogenen Beine. Eine Hand auf deiner Schulter ließ dich zusammenzucken. „Ganz ruhig. Ich bin’s nur“, sagte Marco beruhigend. Langsam hobst du deinen Blick und sahst ihn einen Moment an, rangst mit dir selbst, was du tun solltest. Plötzlich löstest du dich aus deiner Starre und lehntest dich vor gegen Marcos Brust, der – zwar recht überrascht, aber ohne Widerworte – seine Arme beschützend um dich legte. „Ist alles wieder okay. Teach wird dich nicht mehr anrühren. Das verspreche ich dir.“ Langsam schütteltest du mit dem Kopf, versuchtest dich wieder zu entspannen, während Marco auf dich einredete. „Vielleicht belassen wir es heute doch lieber dabei“, schlug er nach einer Weile vor. Energisch schütteltest du wieder deinen Kopf. „Nein! Nein, ist schon in Ordnung. Ich komm klar. War nur… verwirrt und überrascht, das ist alles“, versuchtest du dich herauszureden. „Schön. Wenn du unbedingt willst. Aber dann verteilen wir die Aufgaben gemeinsam und du bleibst dann in meiner Nähe. Nur zur Sicherheit“, fügte er nach deinem misstrauischen Blick hinzu. Gerade wolltest du widersprechen, als dir sein entschlossener Blick auffiel und du nur ergeben nicktest. Marcos Gesellschaft war dir um einiges lieber, als die Möglichkeit Teach wieder allein zu begegnen. Das nächste Mal würde vielleicht niemand in der Nähe sein, um dich zu retten. Langsam half dir Marco auf und lächelte dich aufrichtig an. Es war keine Spur von einem gehässigen Grinsen oder Spott zu sehen. Nur ein freundliches Lächeln. Gemeinsam gingt ihr wieder nach oben, doch bevor ihr die Tür zum Deck erreichtet, brachst du die Stille. „Weißt du, mit einem ehrlichen Lächeln kommst du bei Frauen schneller voran.“ Überrascht hielt er mit der Hand auf der Klinke inne und drehte sich halb zu dir herum. „Wie meinst du das?“, wollte er wissen. Geheimnisvoll lächeltest du ihn an. „Find’s doch heraus“, schlugst du schließlich vor, drücktest dich an ihm vorbei, wobei du wieder die unnatürliche Wärme seines Körpers fühltest und öffnetest die Tür, bevor du in die wärmende Sonne tratst. Okay. Ich weis, es ist mitten drin zu ende, aber hier passiert einfach zu viel auf einmal >.< Das ganze ende war anders geplant. Eigentlich machte sich der Faden ab dem Punkt beim Frühstück selbstständig... Geplant war, dass du wirklich erst zuende frühstücken kannst xDDD Aber egal ^^ dafür hab ich schon eine Idee wie es weiter gehen kann, aber man will ja nicht spoilern, ne^^ deswegen viel spaß mit dem Kapitelchen^^ lg hausi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)