I'm just more von -ladylike- (... More than I thought) ================================================================================ Kapitel 12: Bonuskapitel: 3 Words --------------------------------- Am Abend von Mayas Wutausbruch. Siehe Kapitel „We found love“ There's only 1 thing 2 do 3 words 4 you I love you There's only 1 way 2 say those 3 words And that's what I'll do I love you (1, 2, 3, 4 – Plain White T’s) Versonnen zieht Aiji die Decke höher, bis sie Mayas Schultern erreicht. Der Flummi ist völlig am Ende, sieht so erschöpft aus, als wäre er den ganzen Weg von Tokyo nach Frankfurt zu Fuß gerannt. Vorsichtig streicht er dem Blonden eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Jetzt sieht er so friedlich aus. „Kleiner, Kleiner …“, murmelt Aiji leise, „was machst du bloß für Sachen?“ Die Antwort darauf war ein Brummeln und eine unkoordinierte Bewegung mit dem Arm, als wolle Maya nach seinem besten Freund greifen. Mit einem zärtlichen Lächeln legt Aiji ihm eine Hand auf die Schulter. Wie kann ein einziger Mensch einem so weltbewegend erscheinen? Wie kann jemand, der nur daliegt und schläft, einfach alles sein, was wichtig ist? Wie kann dieser eine Mensch ein ganzes Leben verändern? Wie schafft Maya es bloß, sich selbst zum Mittelpunkt der Welt zu machen? Diese und noch so viele weitere Fragen sind Aiji bereits durch den Kopf gegangen. Und jetzt, hier, in diesem Zimmer in Deutschland, scheint sein ganzes Herz explodieren zu wollen. Es will die ganzen Emotionen und Farben ausspucken, die darin so lange gefangen waren. Vorsichtig steht Aiji auf, holt seine Zeichenblock und die Bleistifte, setzt sich wieder. Dann beginnt er zu zeichnen. Fängt mit den Konturen des Kiefers an, arbeitet sich hoch zu den Haaren. Es ist nicht einfach, den kalten Lichtkegel der Straßenlaterne, die von draußen hereinscheint, mit dem warmen Gesicht in Verbindung zu bringen, doch es funktioniert, ohne dass das Radiergummi herausgekramt werden muss. Als nächstes kommt die grazile Nase, die geschlossenen Augenlieder, das rechte halb verdeckt von blonden Strähnen. Die Lippen, geschwungen und voll, leicht geöffnet. Nach und nach entsteht ein Porträt, das nicht wirkt, als wäre es von Aijis Händen gezeichnet worden, sondern von seiner Seele. Es ist nicht einfach die genaue Abbildung von Maya. Es ist so ähnlich wie das Bild, auf das Ruki ihn angesprochen hat: Es ist so, wie Aiji seinen besten Freund sieht. So, wie er ihn Tag für Tag erlebt, nicht der erste Eindruck, gebannt auf ein Stück Papier. „Aiji …“, murmelt es plötzlich und der Angesprochene zuckt ein wenig zusammen. Sein Blick wandert zum Bett, wo Maya gerade die Augen öffnet und sich schlaftrunken über die Stirn reibt. „Wo bin ich?“ „Du bist in unserem Zimmer, es ist alles gut.“ „Sind die anderen …?“ „Sehr erschrocken? Es geht.“ Aiji lächelt beschwichtigend und schiebt sich neben seinen besten Freund ins Bett. „Natürlich ist es ein wenig seltsam, wenn du einfach ausrastest, aber ich glaube, sie haben es recht gut verkraftet. Ruki hat ihnen alles erklärt. Mach dir einfach keine Sorgen und schlaf noch ein bisschen.“ „Hmhm … Wenn du meinst …“ Zufrieden schlingt Maya Aiji die Arme um die Hüften und nimmt seinen Geruch in sich auf. Er riecht so ruhig und irgendwie … na ja … friedlich. Zwar weiß er nicht, ob man wirklich friedlich und ruhig riechen kann, doch in diesem Fall wirkt es wirklich so. So, als wäre die Welt in bester Ordnung – zumindest bis man dieses Zimmer verlässt. Sacht streichen Aijis Finger durch sein Haar. „Maya?“, hallt es irgendwann – Minuten, Stunden später? – leise durch die Dunkelheit, die Finger in seinem Haar verharren. „Schläft du wieder?“ Es klingt eher nach einer rhetorischen als ernst gemeinten Frage, doch Maya antwortet trotzdem, das Gesicht vergraben an Aijis Brust. „Neein …“ „Kannst oder willst du nicht schlafen?“ „Beides … Können wir reden, oder so?“ Aiji nickt. „Klar, können wir. Irgendwelche Vorschläge?“ „… Sag mal, wie lange habe ich gerade eigentlich geschlafen?“ Maya setzt sich auf und kuschelt seinen Kopf gegen Aijis Schulter. „Lange? Schlafen die anderen schon?“ „Ja, sie schlafen – zumindest glaube ich das. Ich hab die ganze Zeit neben dir gesessen, die letzten zwei Stunden.“ Ein kleines Etwas, für ein Lächeln noch zu schwach, hebt seinen einen Mundwinkel kaum merklich an. „Du hast geschlafen wie ein Stein, du hast mir sogar freiwillig Porträt gelegen.“ Irritiertes Stirnrunzeln des Flummis. Normalerweise hasst er es, als Vorlage zu dienen – nicht, weil er etwas dagegen hat, gezeichnet zu werden, sondern viel eher, weil er nicht so lange am Stück stillhalten kann. „Hab ich?“ „Hast du … guck mal.“ Kurz raschelt es neben dem Bett, dann hält Aiji ein Blatt Papier in den Lichtkegel der Straßenlaterne. Neugierig beugt Maya sich darüber. Ungläubiges Staunen breitet sich auf seinem Gesicht auf. Das Porträt wirkt, als hätte man es mit Sternenstaub gezeichnet. Weich und glänzend, fast zauberhaft. Geschwungene Linien, die die Konturen des Gesichts so – na ja, irgendwie – leicht erscheinen lassen. „Das … ist echt schön!“ Fasziniert nimmt Maya das Blatt Papier in die Hand und streich über seine geschlossenen Augenlider. Sein bester Freund ist wirklich ein unglaublich guter Zeichner. „Wie machst du das bloß immer?“ „Geduld, Maya, Geduld. Das ist ein echtes Wundermittel“, lächelt Aiji, während er seine Nase in Mayas Haar vergräbt. „Vielleicht solltest du das auch mal ausprobieren.“ „Nööö … Hab ich schon. Geht nich … Geduld is echt schwer … Du, Aiji? … Was würdest du machen, wenn du wüsstest, dass jemand in dich verliebt ist?“, wiederholt der Flummi die Frage, die Ruki ihm vor ein paar Tagen gestellt hat. Der Körper unter ihm zuckt leicht zusammen, beinahe kommt es ihm so vor, als hätte sein bester Freund zu atmen aufgehört. „Aiji? Alles in Ordnung?“ „… Warum fragst du mich das?“ Die Stimme zittert ein wenig. „Keine Ahnung … Ruki hat es mich vor ein paar Tagen gefragt, als wir mit Takeya gespielt haben. War echt komisch. Ich hab ihn gefragt, warum er das wissen will, aber er meinte nur, er wäre halt interessiert. Als ich dann nachgelegt hab und wissen wollte, ob er verliebt ist, hat er nur mit den Schultern gezuckt. Da stimmt doch irgendwas nicht! Meinst du, er ist verliebt?“ Aiji hört seinem besten Freund überhaupt nicht zu. Stattdessen flimmert der Gedanke in seinem Kopf herum, dass Ruki bei Maya Nachforschungen angestellt hat. Dummer kleiner Baka! Er kann nur hoffen, dass der Flummi nicht auf die Idee kommen würde, eingehend über die Fragen nachzudenken und somit eventuell auf den richtigen Weg zu kommen. „Aaaaaiijiiii??? Ich hab dich was gefraaaahagt!“ „Hm??“ „Ich hab dich gefragt, ob du glaubst, dass Ruki verliebt ist.“ „… Vielleicht. Warum nicht. Sag mal, was hast du ich denn geantwortet?“ Irritiert schaut Maya ihn an. „Wie jetzt? Warum sollte ich auf eine Frage antworten, die ich Ru-“ „Nein, so meinte ich das nicht. Was hast du geantwortet, als er wissen wollte, was du tun würdest, wenn du wüsstest, dass jemand in dich verliebt ist.“ „Achso.“ Die Augen des Blonden werden verträumt, er setzt sich vernünftig auf und sieht seinen besten Freund grinsend an. „Ich hab gesagt, ich würd mit der Person reden – und ich würde halt den Inhalt des Gesprächs davon abhängig machen, ob ich auch verliebt bin oder nicht. … Oder so was ähnliches zumindest.“ Anscheinend erwartet er nicht wirklich eine Erwiderung seitens Aiji, denn er lehnt sich nur gegen die Wand in seinem Rücken und schaut geradeaus ins Dunkle. Stille kann sich auf verschiedene Weisen auswirken. Es gibt die angespannte, unangenehme Stille, bei der man am liebsten einfach nur ganz schnell den Raum verlassen möchte, die unruhige Stille, die auf irgendetwas hinarbeitet oder die Art von Stille, die sich als friedlich bezeichnen lässt. Und genau die Art von Stille legt ihren weichen Mantel über das Gästezimmer, über die beiden Freunde im Bett, über das ganze Chaos, das sich im Laufe des Tages in der Wohnung abgespielt hat. Alles scheint zur Ruhe zu kommen, den Kampf aufzugeben, leise zu werden. Auf der Straße vor dem Fenster läuft ein Haufen kichernder Teenager, wahrscheinlich auf dem Weg nach Hause aus irgendeiner Diskothek, für die sie rein gesetztechnisch noch viel zu jung waren. Ihre lauten Stimmen dringen hinauf, sie erzählen irgendwelche Witze, über die man nur lachen kann, wenn man mehr getrunken hat, als gut für einen ist. „Maya“, fragt Aiji irgendwann, als die Teenies schon lange weitergezogen sin, „würdest du dann mit mir reden?“ Der Flummi braucht ein wenig, um den Sinn hinter den Worten seines besten Freundes zu verstehen, dann wendet er sich ihm zu, die Augen groß in einer Mischung aus Unglauben, Verzückung und Ratlosigkeit. Stumm streckt er eine Hand aus, legt sie leicht in Aijis Halsbeuge. „Heißt das … dass du … mich …?“ Aiji nickt unsicher und das erste Mal in all der Zeit, die Maya ihn kennt, wirkt er angreifbar. Als würde ein falsches Wort nicht nur den Moment, sondern auch die Existenz dieses Menschen zerstören. Als würde eine einzige Geste das vernichten können, was man wohl eine starke Persönlichkeit nennen kann. Doch Maya hat keinesfalls vor, irgendetwas zu vernichten oder irgendeine Existenz zu zerstören. Nein, ganz und gar nicht. Stattdessen lächelt er verzückt, schaut Aiji in die Augen und sagt: „Ich … ich glaube, ich meine, ich … Es ist ein bisschen kompliziert, verstehst du?“ Schlagartig wird Aijis Blick trüb, das erwartungsvolle Funkeln schwindet. Schnell spricht Maya weiter: „Du … bist immerhin mein bester Freund und … ich weiß nicht, in wie fern ich dich – na ja – liebe. Also, natürlich liebe ich dich, das weißt du, aber ob ich dich so richtig liebe liebe.“ Das Funkeln ist vor dem letzten Satz schon beinahe ganz verloschen: „Aber wenn du willst, dann könnten wir es ja ausprobieren?“ Aiji schluckt hart, seine Lippen zittern, eine winzige Träne bildet sich in seinem Augenwinkel. Erschrocken beugt Maya sich ein wenig vor, streicht seinem besten Freund eine Haarsträhne aus der Stirn. „Hey … Aiji. Es tut mir leid, ich …“ „Nein … dir braucht nichts leidtun … Alles ist gut, ich … bin nur so …“ Er bricht ab, kneift die Augen zusammen, öffnet sie dann wieder. „Sag mir nur, dass ich nicht gleich aufwache und feststelle, dass ich nen scheiß Kater hab.“ „Nee, ich glaub, du wachst nicht-“ Weiter kommt Maya nicht, viel zu überrascht ist er, als Aiji ihn mit einer schnellen Bewegung dicht an sich zieht und ihn anstrahlt wie die Sonne höchstpersönlich. „Und wie wir das ausprobieren wollen …“ Langsam nähern sich ihre Gesichter, kurz verharren die Nasenspitzen voreinander, die beiden sehen sich in die Augen, dann treffen sich ihre Lippen. „Ich liebe dich, Maya … Schon so lange.“ ____________ Tüdeldüüüü .. das waaaar's :D Ich hoffe, der kleine Bonus hat euch nochmal Spaß gemacht! Und bevor ich jetzt gaaaanz endgültig Adieu sage, noch einmal ein großes, großes Danke an alle, die favorisiert, kommentiert und gelesen haben! Was wäre ich bloß ohne euch? Ich hab euch gaaaaanz doll lieeb!! *Herzchen in den Augen krieg und jeden einzeln durchknuddel* Und als kleines Bye-bye-Geschenk stell ich euch noch einen imaginären Teller mit den geilsten Toffifee-Keksen hin, die ihr JE gegessen habt!! *kichernd Teller hinstell und dann verschwind* LG, lady Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)