Wake me up von sinistersundown (Vegeta/Kakarott) ================================================================================ Prolog: Falling asleep ---------------------- Unsanft schreckte der Saiyajin hoch, wurde wie ein verfolgtes Tier aus seinem Traum gerissen. Sein Atem ging hastig und er musste sich ans Herz fassen um wieder etwas zur Ruhe zu finden. Blitzartig hatte sich dieses Gefühl durch seinen gesamten Körper gezogen. Durch Mark und Bein - es war schrecklich und ließ ihn schaudern wie schon lange nicht mehr. Wie Milliarden von Schlägen und Stromstößen... ein schier endlos langer, nach hallender Schmerz. Und sein Herz wurde mit einem Mal so schwer wie Blei. Son-Goku blickte sich verwirrt um, seine Augen huschten hektisch hin und her doch alles um ihn herum war ruhig. Das Raumschiff surrte leise; ab und an zischten die Ventile beim Entlüften des Getriebes. Nicht einmal die Aura des Prinzen nebenan konnte er wahrnehmen. Ruckartig sprang der Saiyajin aus dem Bett, stürzte zu dem riesigen Bullauge, das ihn von der Schwerelosigkeit des Weltalls trennte. Vorsichtig legte er eine Hand auf das eiskalte Glas. Er musste sich geirrt haben. Seine Sinne trügten ihn. Anders konnte es nicht sein...! "Ich muss immer noch träumen... bitte...lass mich noch träumen...!", wisperte er leise, während er leer hinausschaute, immer wieder an dem zweifelnd, was er gerade wahrgenommen hatte. Soeben waren mehrere Auren verloschen. Mehrere Auren, die er sehr gut kannte. Und noch viele, viele weitere. Er hatte es gesehen. Wie in einem Traum... Vor seinem innerem Auge sah der Krieger noch immer, wie tausende Splitter und Gesteinsbrocken durch die Luft gewirbelt wurden, wie alles auf einmal lichterloh brannte und schließlich verschluckt wurde. Es ging so schnell. Ohne Vorwarnung. In diesem Moment... für immer und endgültig. Rasselnd atmete er aus, als er vergebens ein Schluchzen unterdrückte, versuchte zu verdrängen. Doch es half nichts, dessen musste er sich klar werden. Zitternd rutschte Son-Goku an der Fensterscheibe hinab, schüttelte apathisch den Kopf. Die Erde war soeben zerstört worden. Trapped in our dreams --------------------- ››Es gibt keinen Gott!‹‹ Tiefste Schwärze hatte sich über den Himmel gezogen. Kein Stern war am Firmament zu sehen und nicht ein Laut hallte durch die Nacht... es weckte Erinnerungen in ihm, die er lieber verdrängt hätte. Seit jenem Vorfall hasste er Dunkelheit über alles. Diese alles umschlingende Schwärze des Alls... sie glich dem, was sich nun in seinem Innerem finden ließ... Bis heute war es ihm unerklärlich wie es zu dieser Situation kommen konnte. Das hätte nicht passieren dürfen, niemals. Mit einem Schlag hatten sie alles verloren, was ihnen lieb und teuer war. Wofür sie beide ihr Leben gelassen hätten. Und nichts blieb. Nur Asche und Staub. Und bis heute machte er sich Vorwürfe - dafür, das er in dieser einen Stunde nicht da war. Es zerriß ihn innerlich, machte ihn fast zu einem psychischen Wrack. Bulma sagte einst, das er anderen stehts das Gefühl gab, das alles wieder gut werden würde wenn er da war... doch er war es nicht. In der schwersten Stunde seiner Heimat, reiste er mit Vegeta durch das All um zu trainieren. Und als die Auren ihrer Freunde und die ihrer Familien erloschen, war es bereits zu spät. Nicht einmal die momentane Teleportation hätte geholfen. Sie waren Millionen von Kilometern entfernt gewesen. Zu weit. Zu weit, um ihnen beizustehen. Ob es die Ironie des Schicksals war, das die Erde ausgerechnet von einem Meteoriten zerstört worden war? Vielleicht... Son-Goku seufzte tief und fuhr sich müde über das Gesicht. Ihn hatte buchstäblich alle Kraft verlassen. Seine Hand sackte nach unten und baumelte nun über dem Rand des Sofas, auf dem er lag. Ja, er hasste die Dunkelheit seitdem die Erde nicht mehr war. Der Saiyajin kam sich so leer und allein gelassen vor. Ihm blutete das Herz und noch immer konnte er nicht begreifen, wie es dazu kommen konnte. Er hatte bisher doch alles Übel von der Erde ablenken können... Ob sie ihm verzeihen würden, wenn er sie eines Tages wieder traf? Ob seine Familie ihm vergeben würde, das er ihnen nicht zur Seite stand? Wer wußte das schon? Sie waren nun schon fast ein Jahr im All unterwegs, auf dem Weg nach Neu-Namek. Momentan waren die beiden Saiyajin noch zu weit von den Auren der Namekianer entfernt - Son-Goku hatte keine Chance, eine momentane Teleportation durchzuführen. Eine so weite Distanz schaffte er einfach nicht... Das hatten sie nun davon, in einem der abgelegensten Winkel des Alls zu trainieren... Die Zeit saß Son-Goku und Vegeta im Nacken - denn wenn ein Jahr um war, kam jede Hilfe für die Verstorbenen zu spät. Shenlong konnte nur jene wiederbeleben, die nicht länger als ein Jahr tot waren. So war zumindest die Regelung auf der Erde gewesen. Ob das auch für Polunga, den Drachen der Namekianer galt, wußte der Saiyajin nicht. Aber er hoffte, das es nicht so war; denn so wie es momentan den Anschein hatte, würden sie nicht rechtzeitig kommen. Dann wären sie die letzten Überlebenden der Erde. Die letzten Saiyajin... eines aussterbende Spezies... Vielleicht war es doch Schicksal...? "Verdammt...ich werde mir das nie Verzeihen können...!" "Was nicht verzeihen können? Das du einmal nicht den Helden spielen konntest, Kakarott?" Erschrocken zuckte Angesprochener zusammen und blickte zu der kleinen Treppe, die das Unter- und Obergeschoss des Raumschiffes miteinander verband. Vegeta hatte gerade die letzte Stufe passiert und war nun auf den Weg zur Küchentheke, um sich ein Glas Wasser zu gönnen. Um seinen Hals hing ein Handtuch; er kam gerade aus dem GR, der in dem Raumschiff integriert war. Schon seit Tagen trainierte der Prinz wie ein Besessener - es war wohl seine Art und Weise die Trauer zu verarbeiten, denn auch wenn es oft den Anschein hatte, als wenn es ihm nicht nahe ging...genau das Gegenteil war der Fall. Vegeta trauerte genauso um seine Familie, wie sein jüngerer Rivale. Und dennoch versuchte er, nach vorne zu schauen. Was brachte es denn, unendlich lange zu trauern? Nichts. Nur mehr Leid. Schon als Kind hatte er dies lernen müssen. Während Son-Goku die Tage nur an die Decke starrte und sich Vorwürfe machte, nutzte der Prinz seine Zeit wenigstens. Nach einer kurzen Funkstille erhob Son-Goku seine Stimme; sie klang leise und rau. "Vegeta... darum geht es mir doch gar nicht! Ich... verstehe einfach nicht, wie du das mit so einer Leichtfertigkeit hinnehmen kannst. Ich bin nicht wie du. Tut mir Leid." Der Saiyajin setzte sich auf und blickte trübe zu seinem Rivalen. Ja, er verstand Vegeta in vielerlei Hinsicht nicht. Auch wenn sie sich nach dem Kampf gegen den Dämon Boo besser verstanden als jemals zuvor; so konnte er die Gefühlswelt des Prinzen nicht ergründen. Sicher, Gefühle waren nie ihre Stärke, beide taten sich auf ihre Weise schwer damit und noch heute brauchte Son-Goku recht lange um die Bedeutung mancher Gefühle richtig zu deuten... aber bei Vegeta... Es war als wenn sich ein Schleier um den Prinzen legte, wenn er nicht wollte, das jemand wußte wie es ihm wirklich ergang. Dabei wollte Son-Goku wirklich wissen, was ihn beschäftigte, wollte Vegeta verstehen...und ihm helfen, wenn er Hilfe benötigte. Auch wenn er sie nie im Leben annehmen würde. Gerade diese Unnahbarkeit machte den Elitekrieger so interessant.... Vegeta schielte zu Son-Goku, setzte das Glas ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Ich sag dir mal was, Kakarott. Hör auf, mich mit deiner Gefühls-Kacke zu nerven! Anstatt hier dumm rumzusitzen könntest du mal deinen Arsch hier wegbewegen und irgend etwas sinnvolles tun! Ist ja nicht zum aushalten mit dir!" murrte der Prinz und warf das Handtuch über die Theke. Als Antwort erntete er nur einen tiefen Seufzer. Und das war definitiv die Falsche. Ehe Son-Goku auch nur blinzeln konnte, hatte er bereits eine Faust im Gesicht und landete mitsamt dem Sofa rücklinks auf dem Boden. Es polterte ziemlich, als das schwere Möbelstück auf dem Boden aufprallte. Perplex starrte der Saiyajin an die Decke und musste erst einmal seine Gedanken ordnen und realisieren, was da gerade passiert war. Er hatte nichts kommen sehen. Keine Faust, keinen Schatten. Nicht einmal den Windhauch hatte er spüren können. Warmes Blut passierte seine Oberlippe und jetzt merkte Son-Goku, das seine Nase angeknackst, vielleicht sogar gebrochen worden war. Vorsichtig wischte er sich das Blut aus dem Gesicht und betrachtete seinen Handrücken. Sein Blick glich dem eines Kindes, das gerade fasziniert mit dem Feuer spielte. Den Schmerz spürte der Saiyajin kaum, so gebannt schaute er auf seine dunkelrot verfärbte Haut. Irgendwie war es schon verdammt lange her, seit er das letzte Mal körperlich verletzt worden war... vielleicht Wochen? Oder Monate? Herr Gott, wie lange war er in seiner Traumwelt gefangen gewesen? Wie lange war seinem Blick die Realität entgangen? Wie lange hatte er nicht sehen wollen, das Chichi und seine Söhne womöglich für immer tot waren...? Hatte er vollkommen vergessen, wer er war? Erst in diesen Sekunden schien er zu begreifen, was er da in letzter Zeit tat - er hatte die Wahrheit aus den Augen verloren, sich selbst bemitleidet und die Hoffnung aufgegeben, obwohl noch nichts entschieden war. Sie konnten es noch rechtzeitig auf Neu-Namek schaffen. Noch konnten sie die Zukunft ändern und all das Ungeschehen machen. Warum es gerade Vegetas gewalttätige Ader war, die ihm das bewußt machte, verstand Son-Goku nicht. Als sich ein Schatten über ihm aufbaute, nahm er die Augen von seinem Handrücken und blickte in das unterkühlte Gesicht des Prinzen. "Na, ist Dornröschen endlich aufgewacht? Wo ist dieser gütige Saiyajin, den ich so zum kotzen finde?" fragte er mit einem leicht spöttischen Unterton. Vegetas Blick ließ nicht den Hauch einer gütigen Emotion erahnen. Er war gefasst und kalt wie immer. Einen Moment schaute er noch auf den Unterklassekrieger herab, ehe sich der Prinz umwandte und ging. Es wurde still. Über jene Worte nachdenkend, stand Son-Goku wieder auf, klopfte sich den Staub von der Hose und stellte das Sofa wieder richtig hin. Ja, wo war er, der Saiyajin mit dem Herz aus Gold? War er mit der Erde untergegangen? In einem See aus negativen, dunklen Gefühlen? "Wenn ich das nur wüßte, Vegeta..." wisperte Son-Goku tonlos... Diese Nacht war eine besonders unruhige für ihn. Sonst hatte Vegeta keine Probleme einzuschlafen, im Gegenteil. Sein Verstand gab zwar keine Ruhe, doch sein Körper zwang ihn zu ein paar Stunden Pause. Er verausgabte sich immer mehr in diesem Training, das er nur aus Verzweiflung so intensiv gestaltete. Um sich von den Dingen abzulenken, die für ihn von Schwäche und Verwirrtheit zeugten. Doch eines konnte er nicht leugnen, so sehr Vegeta es auch versuchte: Er vermisste Bulma. Seine starke, temperamentvolle Frau mit den feurigen Augen eines Saiyajin, die er lieben lernte. Und seine Kinder. Noch nie zuvor hatte Vegeta ein ähnliches Gefühl verspürt - weil es auch sonst nie jemanden gab, um den er trauern musste oder gar wollte. Früher war es ihm gleich, wer vor seinen Augen starb - ob es nun sein Vater oder ein Untertan gewesen wäre. Erst auf der Erde hatte er seinen inneren Frieden gefunden und gelernt, das es wirklich kein Verbrechen war seine Gefühle zu zeigen. Selbst wenn es nur im engstem Familienkreis geschah. Doch je länger diese innere Einsamkeit andauerte, desto mehr verfing sich der Prinz in seinem altem Muster. In dieser Gefühlskälte und dem Schamgefühl, diese zu zeigen. Es war ein innerer Frieden, der nun auf brutalste und groteskste Art gestört wurde. Nicht nur, weil er Trauer verspürte. Nein, es war etwas gänzlich anders, das den Prinzen beinahe in den Wahnsinn trieb. Etwas, das für ihn vollkommen inakzeptabel war. Immer und immer wieder versuchte er, sich diese Gedanken auszutreiben - aber wenn er im Laufe seines Lebens eines gelernt hatte, dann war es, den Tatsachen ins Auge zu sehen, mögen sie noch so unschön sein. Und diese unschöne Tatsache hatte auch noch einen Namen: Kakarott. Seit mehreren Tagen ging der jüngere Saiyajin dem Prinzen nicht mehr aus dem Kopf. Immer und immer wieder mußte er an diesen naiven Klotz denken; ganz besonders vor dem schlafen gehen - warum auch immer. Mehrmals am Tag erwischte sich der Prinz dabei, wie er an Kakarott dachte; wie es ihm wohl mit der Situation erging und warum er sich nun plötzlich so hängen ließ... denn sonst schöpfte der Saiyajin selbst in den auswegslosesten Situationen Mut und Hoffnung. Doch diesmal war es anders. Son-Goku ertränkte sich beinahe in Schuldgefühlen, Trauer und Selbstmitleid. Vegeta mochte es kaum selbst glauben, aber er wollte nicht, das sein Rivale sich so hängen ließ. Denn so kannte er ihn einfach nicht - und hatte es auch nicht vor. Der Prinz seufzte. Er sollte wirklich nicht zu viel Zeit mit ihm verbringen... war wohl doch schlecht für den Kopf. "Kakarott...! Du verdammter...Idiot...!" grummelte er, ehe der Schlaf ihn übermannte... Knochen zerbarsten, Blut tränkte den staubigen, kahlen Boden. Er sah in die Augen des anderen und wußte, das jede Hilfe zu spät kam. Es ging so schnell. Kraftlos brach sein Gegenüber zusammen, die klaffende Wunde in der Brust haltend. Langsam kniete er sich zu dem Sterbenden hinunter, um ihm die letzte Ehre zu erweisen... doch... "Du...bist...Schuld....! Du allein...! Du...allein bist Schuld an ihrem Tod...!" Ein irres Kichern ertönte. Fahle, weiße Augäpfel starrten quälend zu ihm hinauf... eine letzte Botschaft tragend. Wieder ein Kichern, lauter und immer lauter. Es wollte nicht aufhören. Dann ein Schrei - "Mörder!" "AHHHHH!!!" Aus voller Kehle schreiend erwachte Son-Goku aus seinem Traum. Sein Atem ging hastig und rasselnd, so als wenn er gerade einen Marathon hinter sich gebracht hätte. Rasch setzte er sich auf und blickte sich hektisch in seinem Zimmer um. Im rann der Schweiß nur so über die Stirn und ein Schauer jagte ihm über den Rücken. Doch der Saiyajin entdeckte nichts. Keine Wüste, kein Blut und keinen sterbenden Krieger, der ihn als Mörder bezeichnete. Er hatte nur geträumt. Doch es kam ihm vor, als wenn all das gerade eben passiert war. In der Realität. Als wenn vor seinen Füßen wirklich jemand elendig am verrecken wäre. Normal hätte er einen solchen Alptraum als Laune seiner Fantasie abgetan und normal hätte ihn ein solches Spektakel nicht so aus der Ruhe gebracht - wären da nicht zwei kleine Details: Erstens: es fühlte sich echt an. Absolut echt. Wie ein Ereignis, das in naher Zukunft geschehen wird. Wie eine....Vision. Und zweitens: der zu seinen Füßen liegende, sterbende Krieger war niemand anderes als Vegeta... Son-Gokus Blick wechselte ins fassungslose. Er zog die Beine an, legte den Kopf auf die Knie und vergrub die Hände im rabenschwarzem Haar. Wie konnte er nur so etwas träumen? Wie, zum Henker nochmal?! Er konnte doch nicht von Vegetas Tod träumen...! Vom Tod der letzten Person, die ihm noch geblieben.... "...die mir noch geblieben ist..." wisperte der Saiyajin tonlos als ihm die Bedeutung jener Worte klar wurde. Nach all den Jahren war er nun allein, hatte niemanden, absolut niemanden mehr. Nur sein Rivale war noch in seiner Nähe - auch nur, weil es so sein musste. Weil er keine andere Wahl gehabt hatte. Ihm wurde klar, das er nie viel Zeit mit seiner Familie verbracht hatte. Das er nie ein wirkliches Familienleben geführt hatte, nie wirklich daran teilgenommen hatte - was schlußendlich aussagte, das er ein absolut schlechter Vater und Ehemann war. Trainieren, um seine Grenzen zu überschreiten, war dem Saiyajin immer wichtiger gewesen, wie es schien. Son-Goku schnaubte, verzog angewidert vor sich selbst das Gesicht. "Ein Arschloch bist du, mehr nicht..." flüsterte er zu sich selbst, während seine Gedanken sich mehr und mehr verdunkelten. Wie oft hatte er den Geburtstag seiner Söhne miterlebt? Oder wie sie erwachsen wurden? Wie oft hatte er Chichi gesagt, das er sie liebte? War das überhaupt Liebe? Wahre Liebe...? Wenn er doch nie dagewesen war... Seit Vegeta zum ersten Mal die Erde heimsuchte, hatte Son-Goku immer weniger Zeit mit Chichi verbracht. Ihre Beziehung litt sehr darunter... doch langsam fragte er sich, ob es je eine richtige Beziehung gegeben hatte? Er hatte ihr als Kind versprochen, sie zu heiraten, wußte aber nicht, was dies bedeutete... Sicher, er zeugte zwei Söhne mit ihr - doch ob es aus Liebe geschah, stellte der Krieger nun in Frage. Denn wenn er sie geliebt hätte, wirklich und wahrhaftig, dann hätte er sicher vieles anders gemacht. Hätte sich mehr um dieses Band zwischen ihnen gekümmert, das wahrscheinlich nicht viel mehr als eine Illusion gewesen war. Etwas, das er sich vorgemacht hatte. Denn die Hingabe, die er seiner Frau schenken sollte, galt etwas anderem: dem Kämpfen. Der Suche nach Perfektion. Dessen wurde er sich in diesen Momenten immer bewußter. Der Kampf war das, was jeder Saiyajin liebte. Der Kampf... und alles, was damit für ihn in Verbindung stand... "Vegeta...." flüsterte Son-Goku, hob den Kopf. Dieser Traum... er musste dem Prinzen davon erzählen. Er musste ihn warnen. Es war kein gewöhnlicher Traum, dessen war sich der jüngere Saiyajin sicher. Und das Risiko, nun auch noch Vegeta zu verlieren, wollte er auf gar keinen Fall eingehen. Niemals! Entschlossen, dem Prinzen von diesem Traum in Kenntnis zu setzen, schlug er die Bettdecke bei Seite, stand auf und bahnte sich seinen Weg durch das dunkle Raumschiff. Jetzt - oder nie... Vegeta fluchte innerlich. Was zum Teufel sollte das denn nun bedeuten? So ein banaler Schwachsinn! Das kleine Licht über der Spüle in der Küche flackerte sachte, als er sich schwungvoll umdrehte und gegen die Arbeitsfläche lehnte. Er hielt ein Glas Wasser in der Hand, schaukelte es langsam hin und her. So ein beklommenes Gefühl hatte er selten gespürt und noch seltener war er schweißgebadet aufgewacht. Zerknirscht besah sich Vegeta das Glas in seiner Hand...drehte es.. und ließ es zwischen seinen Fingern zerschellen. Wasser spritzte in alle Himmelsrichtungen, Scherben und kleinste Glassplitter bohrten sich in seine Haut, ehe sie zu Boden gingen und dort abermals zerbrachen. Wenn er nicht aufpasste...und vor allem aufhörte, an Kakarott zu denken... war er bald genauso zerbrechlich wie dieses Glas. Dumpfe Schritte auf dem matten, kalten Fließenboden ließen den Prinzen aufhorchen. Aus dem Dunkel trat ein Schemen, der sich als sein jüngerer Leidensgenosse entpuppte. Wenn man vom Teufel sprach... "Was suchst du hier, Kakarott?" brummte Vegeta, schnappte sich ein Küchentuch und wischte sich das Blut von seiner Hand. Der hatte ihm gerade noch gefehlt. Verfolgte er ihn jetzt etwa schon? Reichte es nicht, das er ihn ständig in seinen Gedanken heimsuchte? "Das Gleiche könnte ich dich jetzt auch fragen, Vegeta... warum stehst du hier und zerbrichst Gläser?" stellte Son-Goku die Gegenfrage. Er war an den Prinzen herangetreten und hatte dabei ein paar Scherben aufgesammelt, die über den Boden geschlittert waren. Ein bisschen verwirrt schaute er auf den Kleineren herab; fragte sich insgeheim schon, wie er dem Prinzen von dem Traum berichten sollte. Glauben würde er ihm so oder so nicht. Aber der Saiyajin wollte, das Vegeta Bescheid wußte. Weil es ihn betraf. Weil er in direktem Bezug zu dem Geträumten zu stehen schien. Ob er ihm nun Glauben schenken würde oder nicht war seine eigene Entscheidung. Aber er würde es sicher nicht zulassen, das Vegeta etwas zustieß. Nicht auch noch ihm. "Geht dich nichts an." "...aber..." "Nichts aber. Rück' mir nicht auf die Pelle." Damit stieß sich der Elitekrieger von der Theke ab, warf das Tuch in die Spüle und wandte sich zum gehen. Son-Goku reagierte sofort, packte Vegeta entschieden an der Schulter. "Warte. Bitte. Ich habe dich...also ich..." begann er, wurde aber unterbrochen. Vegeta schüttelte seine Hand grob ab und blickte scharf über seine Schulter. Warum war der Mistkerl so anhänglich? Hatte er sich nicht oft genug deutlich ausgedrückt?! "Ich sagte: rück' mir nicht auf die Pelle! Lass mich einfach nur in Ruhe!" zischte er barsch und wollte seinen Weg fortsetzen. Doch der Jüngere ließ einfach nicht locker. Schnellen Schrittes war Son-Goku vor Vegeta getreten und stellte sich ihm demonstrativ in den Weg. "Bevor du gehst, hörst du dir an, was ich dir zu sagen habe!" Knurrend blickte der Prinz auf; der Kerl ging ihm auf den Sack und zwar gewaltig! Wenn er ihm jetzt so im Rücken hing, würde er nie einen klaren Kopf bekommen. Es war schon schlimm genug, das seine Gedanken um diesen verdammten, naiven Saiyajin kreisten und noch dazu ganz seltsame Formen annahmen! Doch Vegeta hatte wohl keine andere Wahl als einzulenken. Schnaubend verschränkte er die Arme vor der Brust und blickte Son-Goku zornig an. "Fass dich kurz." Tief vor Erleichterung seufzend, blickte Son-Goku den Prinzen dankend an. Einen kurzen Moment sammelte er sich noch, ehe er die Stimme erhob: "Ich hatte vorhin einen ganz seltsamen Traum. Da war eine endlose Wüste. Nichts als Sand und Berge. Und in mitten dieser stand ich. Ich sah dich sterben. Du hattest eine klaffende Wunde in der Brust und bis vor mir in die Knie gegangen. Dann hast du angefangen, irre zu kichern, hast mich angesehen und mir gesagt, ich sei an allem Schuld und das ich ein Mörder wäre... und es fühlte sich so echt an. So, als wenn es in naher Zukunft wirklich passieren wird!" Mit hartem Schlucken endete Son-Goku seine Erzählung und wartete gespannt auf eine Ansage alá Vegeta. Doch die kam nicht. Kein Gezeter. Stattdessen starrte der Prinz ihn einfach nur groß an, hatte seine aufmüpfige Haltung komplett aufgegeben und man konnte sehen wie es in seinem Hirn arbeitete. Wie er diese Worte Stück für Stück verarbeitete. Und irgendwie wurde Son-Goku bei diesem Anblick ganz, ganz komisch. Regelrecht schlecht... Es dauerte eine Weile, bis Vegeta seine Sprache wiedergefunden hatte; wenn auch zögernd. "Du... du hattest... denselben Traum wie ich. Du hast denselben Mist wie ich geträumt! Nur, das in meiner Version, DU da elendig verreckt bist!" brachte der Prinz zögernd hervor und starrte Son-Goku weiterhin unverwandt an und wußte anscheinend genauso wenig, was er davon halten sollte, wie sein Trainingspartner. Denn dieser bekam nun große Augen und ihm klappte die Kinnlade herunter. Wollte Vegeta ihn verarschen oder was? "...das ist...doch nicht normal....wir können doch nicht zur selben Zeit von unserem Tod träumen...!" Son-Goku glaubte, nicht recht zu hören. Das konnte doch nicht ernst sein...! Wobei... Nun kam der Saiyajin doch ins Grübeln. Es war so offensichtlich, das diese Träume etwas zu bedeuten hatten - und nichts gutes obendrein. Warum sollten sie beide denselben Traum träumen und dann auch noch mit einem solch grausamen Inhalt...? Denn wenn dieser Traum wirklich den Tod bedeutete...für einen von ihnen... wenn er wirklich eine Art Zukunftsvision war... Es war, als wenn jemand langsam eine Truhe öffnete. Eine Truhe voller Wahrheiten und dunkler Geheimnisse. Voller Gefühle, die bewußt verdrängt worden waren und sich in den tiefen der Seele verloren. Weil sie nicht richtig erschienen - doch Gefühle ließen sich nicht wegsperren. Es gab immer einen Schlüssel. Dieser Schlüssel war nun gefunden worden, hatte geöffnet was längst geöffnet werden sollte. Das Schloss war gebrochen und das Verschlossene kam nach und nach in das Bewußtsein gekrochen. Stück für Stück... Son-Gokus Herz machte einen Satz, schmerzte. Ein elektrisierendes Gefühl jagte durch seinen Körper, öffnete ihm die Augen für das, was all die Jahre ungesehen blieb. Der alleinige Gedanke daran, das Vegeta... sein Prinz... sterben und er vollkommen allein wäre... "Nein!" schoß es Son-Goku durch den Kopf. Vegeta durfte nicht sterben. Nicht hier. Nicht jetzt. Er brauchte ihn. Wie die Luft zum atmen. Zum Leben und überleben. Und mit einem Mal hatte sein Leben wieder eine Bedeutung - einen Sinn für den es zu leben lohnt. Son-Goku schluckte, sah seinen Gegenüber ernst an. "Vegeta. Diese Träume... sie...es ist eine Warnung! Es muss so sein, den sonst hätten wir sie nicht geträumt!" Es war ein deutlicher Apell in seiner Stimme zu hören. Der Prinz musste ihm einfach Glauben schenken. So blind konnte er nicht sein, als das er nicht sah, wie offensichtlich sich das Ganze darstellte. Doch Vegetas Stolz verbot ihm vieles. So auch, auf seinen Rivalen zu hören und ihm Glauben zu schenken. Wenigstens dieses eine Mal. "Glaub' von mir aus was du willst." Dies waren die einzigen Worte, die der Prinz für den Jüngeren übrig hatte. Er drehte sich auf seinem Absatz um und hatte es eilig, aus der Küche rauszukommen. Noch länger in Kakarotts Nähe... und er würde... durchdrehen. Durchdrehen vor Schmerz. Vegetas Gedanken rasten. Nicht, das er diesen Traum einfach so ignorierte, aber... Stolz. Er war zu stolz um auf ihn zu hören. Kakarott war ein Unterklassekrieger. Ein Nichtsnutz. Nervtötend und fürsorglich - demnach kein wahrer Saiyajin. Eine Schande für ihre Rasse. Und dennoch gehörte beinahe jeder Gedanke ihm. Es zeriss den Prinzen. Warum musste er ausgerechnet mit Kakarott in diesem engem Raumschiff eingepfercht sein...? Vegeta riss die Tür zu seinem Zimmer auf und knallte sie zugleich wieder zu. Er wollte nichts mehr hören und sehen. Zornig stapfte er in die Mitte des Raumes und starrte auf das Bullauge, welches ihm einen Blick ins All bescherte. Dunkelheit verschluckte ihn. Vegeta senkte den Blick. Er hatte es satt. Doch weglaufen konnte er nicht ewig, das wußte der Prinz genau; allerdings fragte er sich gerade, wann das ganze Wohl seinen Anfang genommen hatte... es lief doch sonst immer so gut. Mit ihm...und Bulma. Für ihre Verhältnisse, versteht sich... "Herrgott...das darf doch alles nicht wahr sein...warum gerade Kakarott..." wisperte er tonlos. Vegeta fühlte sich hilflos und ausgeliefert diesen Gefühlen gegenüber. Er konnte nichts dagegen tun. Nichts. Dieser Vollidiot bedeutete ihm einfach etwas... und hing an ihm wie eine Klette. "...hatte ich nicht gesagt das du dich verziehen sollst...?" Die Stimme des Prinzen klang rau und kraftlos als er sein Haupt wieder erhob. Ein Lichtkegel fiel durch die offene Tür auf ihn und es türmten sich zwei Schatten vor ihm auf - sein eigener und der Kakarotts. "Nein. Hast du nicht." In der Stimme seines Rivalen lag etwas, das den Prinzen irritierte. Sehr sogar. Er spürte genau, was dahinter lag. Angst. Angst um ihn. Son-Gokus Stimme zitterte merklich, als jene Worte über seine Lippen gingen: "Bitte Vegeta... ich...ich will doch nur...das du sicher bist..." Son-Goku trat zögernd näher, fasste den Prinzen an der Schulter und drehte ihn zu sich um, wollte das er ihn ansah - auch wenn alles, was er in dessen Augen finden würde, Abscheu war. "...ich will dich beschützen. Dich nicht... verlieren." Vegetas Augen weiteten sich. Diese Worte rauschten in seinen Ohren, ließen sein Herz schneller schlagen und bewegten etwas in ihm, das er verzweifelt versuchte zu bändigen. Doch er drohte zu scheitern... Bloß keine Schwäche zeigen! Er war schon einmal gedemütigt worden und nochmals würde der Prinz der Saiyajins dies nicht zulassen. Nicht so. Gewaltsam versuchte er, sich von Son-Goku loszureißen. Doch sein Körper gehorchte ihm anscheinend nicht; der Saiyajin konnte partout nicht die nötige Kraft aufbringen - so viel stärker konnte Kakarott doch nicht sein! Was war nur los mit ihm?! "Was faselst du da?! LASS MICH SOFORT LO-" Weiter kam er nicht. Jeder Laut wurde förmlich erstickt. Erschrocken hatte Vegeta alle Aktionen eingestellt. Anscheinend vollkommen überfordert starrte er nun auf den Brustkorb seines Rivalen, konnte nicht einmal atmen. Was zum Teufel war gerade geschehen...? Son-Goku hatte den Prinzen einfach in seine Arme gezogen, nichts sagend und dessen Worte komplett ignorierend. Es war ihm egal. Sollte Vegeta ihn hassen und verachten. Solange er sicher war, war ihm alles andere egal. Ob die Hölle zufrohr oder der Bratpfannenberg in Flammen stand. "Versteh doch..." wisperte Son-Goku, legte eine Hand auf Vegetas Hinterkopf, ".... ich kämpfe um zu beschützen, was mir lieb und teuer ist. Was mir wichtig ist. Du gehörst dazu, Vegeta... wenn dir auch noch etwas zustoßen würde.... ich könnte mir das nie verzeihen... " Son-Goku ließ den Satz unvollendet. Selbst der Gedanke daran schmerzte schon. Mehr noch als die Tatsache, das der Prinz allem Anschein nichts für ihn übrig hatte. Warum auch? Er war ja nur der ewige Rivale, den es zu übertrumpfen galt. Nicht mehr. Sekunden wurden zu Minuten. Eine unerträgliche Stille hatte von beiden Besitz ergriffen. Vegeta hatte sich nicht einen Millimeter gerührt. Wie eine leblose Puppe lehnte er in Son-Gokus Armen. Und dieser hielt ihn. Er hielt den Prinzen einfach weiter fest, solange er noch konnte. Wer wußte schon, was kommen würde, wenn Vegeta sich wieder gefangen hatte? Absoluter Hass vielleicht...? Der Saiyajin atmete langsam aus, legte nun das Kinn auf Vegetas Schopf; diese kleine Aktion schien den Kleineren aufgeweckt zu haben. Innerlich stellte er sich schon auf eine ordentliche Abfuhr ein... Doch das Erste, was Son-Goku zu hören bekam war kein Gezeter, sondern Schluchzen. Leises, dennoch bitteres Schluchzen. Ein wenig verwundert löste sich der Jüngere, blickte Vegeta fragend und zugleich besorgt an. Er weinte. Er weinte wirklich und der Unterklassekrieger konnte deutlich den Selbsthass spüren, den Vegeta für diese Tränen empfand. Schließlich begann der Prinz wie wild auf Kakarotts Brustkorb zu hämmern. Immer und immer wieder - doch die Schläge waren kraftlos und unkontrolliert. Eine Weile sah er dieser Handlung tatenlos zu; dann fing Son-Goku Vegetas Fäuste ab - im gleichem Zuge erhob der Prinz seine bebende Stimme: "Du verdammtes Arschloch! Ich hasse dich! Ich hasse dich, Kakarott!" gellte er, zitterte vor Zorn und Verzweiflung. Warum musste er sich erneut Blöße geben? Diese verdammten Tränen... sie kamen einfach. Nachdem das Echo jener Worte verklungen war, durchflutete ihn eine Welle von Gefühlen. Gefühle, die nur seinem Rivalen galten und welche er so lange ignoriert hatte. Wie konnte er sich nur in einen solchen Idioten vergucken? In so einen widerlichen, kleinen Mistkerl? Sein Körper fing an, unkontrolliert zu zittern und Vegeta rang mit der Luft. Es war zu viel. Er konnte es einfach nicht begreifen. Unbändiger Zorn, Trauer... und Selbsthass. Diese psychische Last konnte er einfach nicht mehr tragen. Diese ganzen Ereignisse der letzten Wochen und Monate, der Verlust seiner Familie und nun auch noch die definitive Erkenntnis, etwas für einen Mann zu empfinden, den er eigentlich besiegen wollte... War er denn nicht mehr ganz dicht in der Birne? Sollte das wirklich des Schicksals Wille sein...? Son-Goku hatte indessen den Blick gesenkt und Vegetas Handgelenke losgelassen. Wie konnte er auch auf eine andere Reaktion gehofft haben? Natürlich hasste der Prinz ihn nun noch mehr, als er es all die Jahre schon tat. Der Saiyajin hätte niemals von dem Traum und seinen Gefühlen erzählen dürfen... nichtmal ansatzweise. "Es tut mir Leid...." wisperte er, verkrampfte die Hände und biss sich derbe auf die Unterlippe. Es war aus.... aus und Vorbei... Wieder spürte er einen Druck gegen seine Brust. Eine Faust lag auf der Rechten. Sie zitterte immer noch. "Ja, mir tut's auch Leid! Ich hasse dich echt... dafür, das ich mich gerade in dich verknallen musste...! Deine bescheuerte Art und Weise...!" zischte der Prinz scharf, sprach nicht weiter. Nun war es raus. Und vielleicht würde nichts mehr wie vorher sein, aber es war so oder so egal. Alles hatte seinen Sinn verloren. Ob Liebe oder Hass... es war doch egal. Vollkommen nichtig. Ruckartig schaute der Jüngere auf. "Was...? Was hast du gesagt...?" fragte er ungläubig, die Stimme nicht mehr als ein Flüstern. Vegeta hatte sich verliebt. In ihn. Eine Welle von Wärme passierte Son-Gokus Magengegend, es kribbelte überall und seine Ohren rauschten. Sachte nahm er Vegetas Faust von seiner Brust, zog den Prinzen erneut in eine Umarmung - nur um ihm mit einem sachten, vorsichtigem Kuss zu antworten. Vegetas Lippen waren kalt und rau, doch für ihn gab es momentan nichts schöneres.Nichts wirkte einladender. Wieder weiteten sich die Augen des Prinzen angesichts der Tatsache, das Son-Goku ihn küsste. War das nun eine ehrliche Antwort? Oder doch nur eine Tat aus Mitleid...? Was es auch war, Vegeta ließ es ohne Wenn und Aber zu. Seine Lippen brannten regelrecht - die seines Rivalen waren so warm im Gegensatz zu seinen eigenen... "Ich liebe dich auch... mehr als ich es mir je träumen ließ..." flüsterte Son-Goku. "Aaah...! Verdammt, Kakarott! Lass das!" "Hmm....warum denn?" "LASS es!" "Haha...nein. Werd' ich nicht, Vegeta..." Son-Goku grinste süffisant und blickte auf Vegeta herab. ER hatte sich darauf eingelassen, und nun musste er da durch. Kneifen galt nicht. Der Prinz knurrte, fasste sich an die Stirn und wirkte alles andere als begeistert von der Idee. Wieder eine Demütigung mehr... aber eine, die ihm dennoch gefallen könnte... vielleicht. Vegetas Gedanken schweiften. Bis vor einer halben Stunde standen sie einfach nur im Raum, Arm in Arm und sich bewußt werdend, das sie einander liebten. Und jetzt lag er hier in seinem Bett, Kakarott dicht über ihn gedrängt und seinen Körper erkundend. An sich hatte er ja nichts dagegen, diese Berührungen fühlten sich unbeschreiblich gut an... aber ein bisschen dagegen gesträubt hatte er sich dennoch. Obwohl Kakarott zu wissen schien, was er tun musste um Vegeta den ein oder anderen Laut zu entlocken. Unbeirrt von Vegetas Mißfallen gegenüber der Tatsache, das gerade er unten liegen sollte, machte Son-Goku weiter. Langsam wanderte seine Hand über die straffe Brust des Prinzen, kitzelte seicht die Haut mit seinen Fingerkuppen. Noch nie war er ihm so nah wie jetzt. Selbst wenn sie bis zum Letzten kämpften, sich verbissen einen Schlagabtausch nach dem anderen lieferten, kamen sie sich nicht so nahe. Son-Goku konnte jede noch so kleine Unebenheit spüren, die Muskeln, welche ab und an unter seinen Händen zusammenzuckten. Er konnte den Herzschlag des Prinzen spüren, hören wie es schneller schlug... Beinahe ehrfürchtig schaute er zu ihm auf, nahm den Blick von der Brust seines Geliebten. Durfte er schon...weiter gehen? Tiefere Regionen erforschen...? Vegetas Blick war eisern. Der Prinz konnte sich wirklich nicht ganz mit dieser Situation anfreunden. Sein Rivale über ihm und im Inbegriff ihn zu vögeln... für Vegeta eine ziemlich groteske Vorstellung, die drohte sich zu bewahrheiten. Sicher, er konnte nicht mehr länger leugnen, sich nach einer so intensiven Nähe zu sehnen, aber das er der passive Part sein sollte... Kakarotts Blick erwidernd, lehnte er sich leicht auf, packte seinen Rivalen leicht an den Haaren und zog in näher. Erschrocken japste dieser auf und blickte ihn verwirrt an. "Wenn du mich schon nageln willst, dann tu es und warte nicht so lange du Depp! Ansonsten überlege ich es mir noch einmal, kapiert?!" Diese Ansage war hoffentlich deutlich genug! Son-Goku musste einfach grinsen. Ja, das war deutlich. Sehr sogar. Ein seichter Rotschimmer hatte sich über die Wangen des Prinzen gelegt, als er ihn endlich wieder losließ und sich entspannt zurücklehnte. Der Jüngere wartete nun auch nicht länger. Er rückte ein bisschen von Vegeta ab und besah sich die Shorts, die ihm den Blick auf das wirklich interessante verwehrte. Eine leichte Wölbung war unter dem dunklem, dünnen Stoff schon zu erkennen... Langsam legte er Hand an. Vegeta wollte es - und er ebenfalls. Mit leichtem Druck begann Son-Goku, Vegeta zu stimulieren. Spielerisch strich er über dessen Erregung, ehe er in die Hose griff und ihn anpackte. Ein zischender Laut entwich Vegeta und erwartend beobachtete er Kakarott dabei, wie dieser seine Hand an ihm rieb, mal mit leichtem und mal mit stärkerem Druck. Der Schweiß stand beiden jetzt schon auf der Stirn; für die Saiyajins war dies gewissermaßen Neuland. Gerade deshalb gab sich Son-Goku die allergrößte Mühe. Er wollte jeden Zentimeter Haut berühren, erfahren, was die Vorlieben des Prinzen waren und was nicht. Nun begann er, den Stoff herunterzuziehen. Absichtlich langsam, um Vegeta ein wenig zu ärgern - und dieser quittierte es mit einem Brummen. Gott sei dank trug er kein Oberteil mehr... War da nicht was von wegen "mach hinne"? Vegeta stöhnte leise auf, legte den Kopf leicht in den Nacken. Immer wieder führte der irdische Saiyajin seine Hand über des Prinzen volle Länge, rieb mit dem Daumen über die empfindliche Eichel um ihn zu stimulieren. Es erregte nicht nur den Prinzen mehr und mehr. Auch Son-Goku konnte von sich behaupten, scharf zu sein. Wenige Momente später flog die Shorts durch den halben Raum und gab endlich den Blick ganz frei. Schmunzelnd schaute Son-Goku zu seinem Bettgenossen auf - er freute sich über jeden noch so kleinen Laut der Lust, dem er dem Elitekrieger entlocken konnte; und die folgten immer öfter. Das gab ihm die Sicherheit und die Bestätigung, das es richtig war, was sie hier taten. Vegeta hatte eine Hand vor Mund und Nase gepresst um die Röte ein wenig zu verstecken; allerdings mit nur mäßigem Erfolg. Dieser Mistkerl machte ihn noch irre... warum musste sich das auch so verdammt gut anfühlen? So angenehm und berauschend, das er immer mehr von diesen wollte? "Hör jetzt...bloß nicht auf, Arsch....!" murmelte der Prinz gegen seinen Handrücken, blickte ihn fordernd an. Sein Blick streifte den seines Liebsten. Noch immer mit einem seichtem Lächeln im Gesicht, kam Son-Goku wieder weiter vor, nahm sachte Vegetas Hand herunter. "Versteck dich nicht...bitte. Ich will alles an dir sehen können. Deinen erhitzten Körper... und dein Gesicht. Alles..." wisperte er, küsste dem Prinzen auf den Handrücken und schließlich versiegelte er seine Lippen, ehe er auch nur daran denken konnte zu protestieren. Ein erstickender Ton war zu hören, ehe Vegeta seine Hand sinken ließ und diesen Kuss schließlich erwiderte. Aus einem anfänglich zärtlichen Spiel wurde ein Kampf um die Dominanz. Keiner der beiden Krieger wollte so einfach klein beigeben. Nach ein paar Momenten löste sich der Jüngere wieder, sah Vegeta verschmitzt an und richtete sich auf die Knie auf. Dann begann er, sich langsam das Hemd auszuziehen. Achtlos warf er es zu Boden und ignorierte das Scheppern, als der schwere Stoff ein paar Kacheln springen ließ. Das blaue, schummrige Licht welches den Raum nur spärlich erhellte, verlieh dem Saiyajin eine ganz besondere Ausstrahlung und betonte den durchtrainierten Körperbau nur noch mehr. Jede Erhebung löste sich deutlich aus den Schatten heraus. Vegeta schielte vorsichtig zu ihm, musterte Kakarott von oben bis unten. So genau hatte er ihn noch nie betrachtet. Im Kampf war sein Blick für derartige Dinge verschlossen... Ihm fiel nun auf, das sein Rivale etwas breitere Schultern hatte als er und auch so ein wenig muskulöser war. Der Prinz hingegen war wendiger, athletischer - aber nicht minder anziehend. Vorsichtig schaute er ihm in die Augen. Er hatte einen wirklich schönen Körper, ganz ohne Makel. Und er durfte ihn einfach so berühren... Neckisch sah Son-Goku Vegeta an, als er sich nun auch langsam die Hosen auszog. Durch den weit geschnittenen Stoff der Hose konnte man erst nicht erkennen, das der Saiyajin schon mehr als erregt war. Vegeta zog anerkennend die Augenbraue hoch. Gut bestückt der Junge... "Können wir jetzt endlich loslegen...?" Ungeduld schwang in der Stimme Vegetas mit; er wartete schon viel zu lange und seine Lenden begannen zu zittern. Das ließ sich sein Partner kein zweites Mal sagen. Er positionierte sich etwas, hob Vegetas Hüfte leicht an um mehr Freiraum zu haben und fing an, ihn zu weiten. Vorsichtig drang Son-Goku mit dem erstem Finger ein; dabei schaute er immer wieder kurz zu seinem Bettgenossen um sich zu vergewissern das er ihm nicht wehtat. Alles, was Vegeta verlauten ließ war ein erstickendes Keuchen. Er kniff die Augen zusammen und krallte sich in die Bettdecke. Das es sich so befremdend anfühlen würde, einen Finger im Hintern stecken zu haben, hätte er nicht gedacht. Reflexartig hatte er sich zusammengezogen, was das Ganze für Son-Goku nicht einfacher gestaltete. Doch der ließ sich nicht beirren. Mit einem klarem Ziel vor Augen machte er weiter, dehnte Vegetas Eingang und versuchte ihn so gut es ging daran zu gewöhnen. Immer wieder dehnte er ihn auf, führte nach und nach den zweiten und einen dritten Finger ein. Hin und wieder stöhnte der Prinz erregt und wünschte sich nur noch, endlich zum entscheidenden Teil kommen zu können. Um Vegeta etwas abzulenken, rieb er seine eigene Erregung an dessen Unterbauch. Die ersten Lusttropfen flossen bereits. Auch ihm dauerte das etwas zu lange, doch es war dem Saiyajin sehr wichtig, Vegeta nicht zu verletzen. Eine Weile bearbeitete er ihn noch, dann zog er sich aus ihm zurück. Jetzt oder nie. Der irdische Krieger beugte sich abermals vor, gab seinem Liebsten einen kurzen, flüchtigen Kuss, positionierte sich und spreizte die Beine des Prinzen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren drang er in ihn ein. Die Augen seines "Opfers" weiteten sich und er stemmte den Oberkörper auf; auch wenn er sich langsam daran gewöhnt hatte, stellte es eine ganz andere Dimension dar, einen Schwanz eingeführt zu bekommen...! "Hahh...ahh....shit....!" keuchte Vegeta, sah zu, wie sein Rivale immer tiefer in ihm verschwand. Son-Goku stimmte in sein Keuchen mit ein, hatte den Kopf tief in den Nacken gelegt. Erst, als er tief genug in ihm war, schaute er wieder auf Vegeta. Ruckartig hob der Saiyajin dessen Hüfte an, hielt ihn fest und begann, sich zu bewegen. Erst langsam, dann schneller. Es dauerte nicht lange, bis er seinen Rhythmus gefunden hatte und richtig loslegte. Was nun folgte, war wie tauchen. Nur viel intensiver, viel schwereloser. Das Gefühl von Freiheit breitete sich in ihren Herzen aus, war unaufhaltsam wie ein Fegefeuer. Freiheit und Liebe, mehr brauchten sie nicht um absolutes Glück zu spüren. Ihre Körper waren dicht aneinander gedrängt, die Hände krampfhaft ineinander verkeilt. Stöhnend holte Son-Goku immer wieder aus, drang mit viel Schwung in den Prinzen ein. Er genoss dieses Gefühl. Keine alles umschlingende Leere mehr, keine Schuldgefühle und keine Trauer... Nur er und Vegeta. "Haaahh.....ahh....Ve...Vegeta...!" Son-Gokus Stimme wurde immer rauher, je länger ihr Liebesspiel andauerte. Sein Körper glänzte vor Schweiß, die Anstrengung stand ihm ins Gesicht geschrieben - doch genug hatte er lange nicht. Noch nie konnte er sich so sehr austoben und noch nie hatte er Sex als so berauschend empfunden. An ein Ende war jetzt nicht zu denken. Vegeta hatte den Jüngeren näher herangezogen, drängte sich seinen Bewegungen immer mehr entgegen. Sein Liebster hatte sich inzwischen auf die Unterarme gestützt um mehr Halt zu haben. Sie küssten sich leidenschaftlich, erklommen zusammen die höchsten Gipfel und wurden zu einer Einheit... der Stolz war komplett vergessen. Nun trennte sie ihre Herkunft nicht mehr länger. Vegeta war es gleich geworden, wer ihn hier gerade flachlegte. Mit verhangenem Blick schaute er Son-Goku immer wieder an, beobachtete dessen angestrengte Gesichtszüge und wie er alles gab um ihn, den Prinzen, zufrieden zustellen. Wenn er nur wüßte, wie gut er sich anfühlte und wie glücklich er war, Kakarott zu haben. Jetzt, wo sie buchstäblich alleine waren... Son-Goku änderte seinen Rhythmus. Er zielte nun einen bestimmten Punkt an, und holte das Letzte aus sich heraus. Vegeta drückte den Rücken durch, bäumte sich leicht auf. Seine Stimme wurde immer lauter, je näher er seinem Höhepunkt kam. Kakarott nahm ihm noch jede Vernunft und den Verstand zugleich. Er krallte sich in dessen Haare, bewegte sich weiter mit ihm - dann ging es ganz schnell. Tausend Bilder rasten durch seinen Kopf, zeigten ihm eine Zukunft an der Seite Son-Gokus. Wie sie gemeinsam glücklich werden konnten... Wie ein elektrischer Schlag kamen und gingen diese Momentaufnahmen, waren nur ein Bruchteil einer Sekunde - dann wurde alles schwarz. Beinahe schreiend ergoss sich Vegeta und wartete auf das Ende. Wartete auf Erlösung, darauf, das diese so schönen Momente endeten.... denn alles endete irgendwann, irgendwo. Momente später folgte Son-Gokus Höhepunkt. Wie heißer Honig ergoss sich seine Liebe in Vegeta. Die Hitze stieg quälend langsam sein Rückrad auf, ließ ihn Sterne sehen. Reglos verharrten beide, um wieder zu Atem zu kommen. Erschöpft sank Son-Gokus Kopf auf Vegetas Brust, nachdem er sich aus ihm zurückgezogen hatte. "Vegeta..." "...halt die Klappe. Ich weiß das es gut war...." flüsterte der Prinz, strich seinem Partner durch das Haar. Er sollte jetzt bloß still sein und den Moment genießen. Son-Goku seufzte zufrieden. Er schmiegte sich eng an Vegeta, schloss die Augen und rief sich jedes Detail ihrers gemeinsamen Abenteuers zurück ins Gedächtnis. Er war zufrieden und unbeschreiblich glücklich. Endlich hatte er sie gefunden - seine wahre Liebe. Stundenlang hatte er wachgelegen und über diesen Traum nachgedacht. Und die Bilder, die er sah. Was bedeutete das nur? Musste wirklich einer von ihnen sterben...? Oder hatten sie tatsächlich eine gemeinsame Zukunft...? Vegeta blickte zu seiner Rechten. Kakarott lag friedlich dort, hatte einen Arm auf Vegetas Bauch gelegt - und sägte einen ganzen Wald nieder. Das der so extrem schnarchen musste...! Wie hatte sein Weib das nur ausgehalten...? "Vollidiot...." grunzte Vegeta, seufzte und starrte weiter an die Decke. Darüber nachzudenken brachte ihn auch nicht weiter. Vielleicht irrten sie sich auch, und der Traum hatte keine größere Bedeutung. Vielleicht hatten sie ihn auch nur geträumt, um endlich zueinander zu finden...? ".....lächerlicher Mist", dachte der Prinz und schielte abermals auf seinen Partner. War das wirklich so abwegig? Immerhin hatten sie erst dadurch realisiert, was sie wirklich fühlten. Sie beide. Hätte Son-Goku nicht den ersten Schritt gemacht und auf sein unschuldiges Herz gehört, würden sie sich noch immer in einem endlosen Sog aus dunklen Gefühlen befinden. "Ts... du bist echt unerträglich, Kakarott. Aber eines muss ich dir lassen: du weißt, wie man mich vollkommen aus der Fassung bringt und dann doch glücklich macht..." Mit jenen Worten setzte sich der Prinz auf, rückte näher an seinen Geliebten heran und schloss ihn in seine Arme. Er war sich sicher, das nichts geschehen konnte, solange sie einander hatten. Solange sie aufeinander acht gaben und nicht vergaßen, wer sie waren... sollten sie doch träumen was sie wollten... 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