The Vampire's Destiny von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 45: Die Beerdigung -------------------------- Kapitel 45: Die Beerdigung ~ Kai ~ Wieso nur musste das passieren? Wieso muss ausgerechnet ich so was durchmachen? Es ist einfach nicht gerecht. Ich war wirklich der felsenfesten Überzeugung, dass ich endlich eine richtige Familie haben würde. Einen Vater- der mich liebt; einen Onkel- der mir alle meine Wünsche erfüllt, und eine Oma- bei der ich so viel Essen darf, wie ich nur will. So habe ich mir meine Familie immer vorgestellt und jetzt... Ist ein Familienmitglied tot. Ich stehe vor dem Grab und sehe den Beerdigungsleuten zu, wie sie den Sarg in die Erde einlassen. Zusammen mit Ruki, der mich die ganze Zeit im Arm hält, mache ich vier Schritte vorwärts und lasse meine Rose nach unten Fallen. Dann gehe ich in die Hocke und breche dort weinend zusammen. Wir hatten es doch geschafft gehabt. Wieso also, musste das noch passieren… ~*~ * ~*~ ~ Aoi ~ Ich muss unbedingt Tora retten, wo er doch nur meinetwegen, in dieser Misere steckt. Hizaki hätte nie ein Auge auf ihn geworfen, wenn er nicht noch einmal zurück gekommen wäre. Es ehrt mich irgendwo, dass er meinetwegen zurück kam, aber es macht mich auch traurig und ich frage mich, ob ich so einen Freund an meiner Seite, überhaupt verdient habe. Und wo steckt eigentlich Kamijo? Hat der unser Abkommen etwa vergessen? Das würde ihm ähnlich sehen, ist er doch immer nur auf seinen Vorteil bedacht. Typisch. Hizaki hockt immer noch über Tora und da ich nicht zulassen kann, dass ich ihn so verliere, versuche ich mich mit aller Kraft aufzurichten. „Ohne mich bist du wirklich total aufgeschmissen, was?“ Ich drehe mich zur Seite und sehe, mit einem überdimensionalen Lächeln, Kamijo in der Tür stehen. Also hat er mich doch nicht hinters Licht geführt. Oder ist er wegen Hizaki hier? „Oh nein, Aoi, ich bin nicht wegen Hizaki, sondern wegen dir hier. Ach... und übrigens, dein Sohn ist wieder wohl auf und wartet mit Hiroto und Shou auf dein Erscheinen. Wir sollten deinen Kleinen also nicht so lange warten lassen und diese Farce hier beenden.“ Kamijo stürzt sich auf Hizaki und schleudert sie mit unglaublicher Kraft, durch die Wand hindurch, ins angrenzende Bad. Dort bleibt sie aber nicht lange liegen, sondern erhebt sich sofort wieder. Kamijo hilft mir auf zu stehen. „Kümmere du dich um Tora, ich übernehme Hizaki“, sage ich zu ihm, doch er schüttelt den Kopf. „Wir tauschen die Rollen, denn im Moment, bist du zu schwach.“ „Aber du wirst von ihr kontrolliert.“ „Nicht mehr“, grinst er mich an und stürzt vorwärts. Seit wann das denn? Hizaki weicht Kamijos Angriff aus und steht eine Millisekunde später, vor mir. In ihrer Hand erscheint ein Pflock und mit dem greift sie mich an. Meine Reaktionsfähigkeit ist aber leider noch zu geschwächt und so schafft sie es, mir den Pflock in den Oberarm zu rammen. Ich gehe zu Boden. Kamijo stürzt sich erneut auf Hizaki, doch diesmal hat sie es kommen sehen und so zieht sie mir den Pflock wieder aus dem Arm, dreht sich blitzschnell um und steht nun hinter Kamijo. Sie stößt zu... und trifft sein Herz. Er ist sofort tot. Zeit zur Trauer bleibt mir nicht, denn Hizakis Aufmerksamkeit, liegt sofort wieder bei mir. „Ich habe doch gesagt, dass ich nicht so leicht aus zu tricksen bin. Und nun zu dir, mein lieber Aoi.“ Ich sehe mein Ende schon kommen, aber da passiert etwas, womit ich nicht mehr gerechnet hätte. Ich bekomme einen Kraftschub und... mir kommt der Gedanke, dass es nur Uruha sein kann, denn der Kraftschub kann nur durch Blut verursacht wurden sein und da ich keines zu mir genommen habe... Also hat es doch was Gutes gehabt, dass Hizaki mich und meinen Bruder miteinander verbunden hat. Wer hätte das gedacht. Ich warte ab, bis sich Hizaki zu mir beugt. „Schade, wirklich sehr schade...“, flüstert sie mir ins Ohr und die Chance, dass sie mir nun so nahe ist, nutze ich aus. Mit einem Ruck drehe ich mich mit ihr um und vergrabe sie unter mir. Ohne mit der Wimper zu zucken, versenke ich meine Zähne in ihren Hals, und reiße ihn auf. Nur keine halben Sachen. Die Tür öffnet sich und ich nehme, Tsukasa, Reita und einen weiteren Menschen war. ~*~ * ~*~ ~ Kai ~ Zusammen mit Shou und Hiroto habe ich mich vor dem Anwesen auf den Rasen gesetzt und warte nun schon gefühlte Fünf Stunden, die in Wahrheit aber nur eine halbe Stunde waren, auf Aoi. Hoffentlich schafft er es mit Kamijos Hilfe Hizaki zu besiegen und endlich Ruhe und Ordnung in unser Leben zu bringen. Es ist zwar schade, weil ich ja dann keine Mutter mehr habe, aber lieber keine, als solch eine. Da kann ich ja richtig froh sein, dass ich, wie es scheint, mehr nach Dad komme, als nach Mum. Nicht auszumalen wie ich Charakterlich wäre, wenn Mums Gene mich mehr prägen würden. Ob ich überhaupt was von ihr habe? Hoffentlich nicht. „Mach dir keine all zu großen Sorgen. Aoi wird das schon schaffen und Kamijo ist ja auch noch da.“ Shou streichelt mir über den Rücken und lächelt mich süß an. „Er ist stark.“ „Hm.“ „Das ist es gar nicht, was dich so beschäftigt, habe ich recht?“ „Ja, du hast recht, Hiroto. Ich... Was ist, wenn ich was von meiner Mutter vererbt bekommen habe? Wenn ich so bin wie sie?“ „Glaubst du das denn wirklich? Schau dich doch an, Kai. Du bist hilfsbereit und freundlich. Hilfst den Menschen wo es nur geht und hast immer ein Lächeln auf den Lippen.“ „Hiroto hat recht. Du bist ein wunderbarer Mensch und Hizaki... die ist eine alte hexe. Ihr habt so gar nichts gemein, na-ja... außer vielleicht... euer gutes Aussehen.“ Da muss ich doch tatsächlich lachen. Wie schön das die beiden es immer wieder hinbekommen. „Ich mache mir viel mehr Sorgen wegen Kamijo. Wer sagt uns denn, dass er nicht wieder mit Aoi kämpft, sobald Hizaki besiegt ist? Ich meine, er hasst doch Aoi, oder irre ich mich?“ „Na-ja, hassen tut er ihn vielleicht nicht unbedingt, Hiroto, aber... Laut Uruha waren die beiden immerhin mal sehr gute Freunde.“ „Kann ich mir gar nicht vorstellen“, meine ich und lasse mich ins Gras fallen. „Die beiden sind so unterschiedlich. Fast wie Tag und Nacht.“ „Aber bedenke, dass Tag und Nacht auch irgendwie zusammen gehören, sie...“ Shou stoppt mitten im Satz, denn die große Eisentür öffnet sich und Saga und eine weitere Person, kommen zu uns nach draußen. Mit wenigen Schritten sind sie bei uns. „Kai“, wispert Saga und umarmt mich stürmisch, sodass ich wieder nach hinten falle. Ich schlinge meine Arme um ihn und festige so unsere Umarmung. „Gott sei Dank, es geht dir gut. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie viel Sorgen wir uns um dich gemacht haben?“ „Tut mir Leid.“ „Das sollte es auch“, scherzt er und verpasst mir eine kleine Kopfnuss. „Mach das bitte nie wieder.“ „Ich verspreche es.“ „Wisst ihr was mit den anderen ist?“ fragt der, der mit Saga raus gekommen ist. „Nein, tut mir Leid...“ „Vielleicht solltest du wieder ein gehen, Zero...“ „Zero?“ frage ich überrascht. „Saga... ist das nicht dein Bruder?“ „Ja, er ist mit seinem Geliebten hier und hilft mit, Aoi hier raus zu boxen und... uns auch irgendwie.“ „Aber er wollte...“ „Ja, aber das ist vorbei. Ich kann mich inzwischen so beherrschen, dass ich Blut widerstehen kann.“ „Gut zu wissen, denn wenn du Saga auch nur ein Haar krümmst, dann...“ „Ich habe verstanden“, lacht Zero und reicht mir die Hand. Ich lasse mich von ihm hoch helfen und klopfe mir erst einmal die Sachen sauber. „Bleibt ihr hier und ich werde drinnen nachsehen. Besser ist...“ „Brauchst du nicht mehr“, unterbricht Hiroto. „Schaut.“ Wir folgen Hirotos Finger, der in Richtung Eisentür zeigt, und fünf Personen, schreiten durch das riesige Tor. Sofort laufe ich los und falle meinem Vater um den Hals. Was bin ich froh, dass er unverletzt zu sein scheint. Aus den Augenwinkeln erkenne ich, dass auch Saga und Reita sind umarmen. Unsere beiden Machos. Sonst immer cool tun, aber jetzt... Och wie süß, es gibt einen kleinen Schmatzer von Reita. „Ihr habt es geschafft“, wispere ich meinem Dad, nachdem ich mich Reita und Saga abgewandt habe, ins Ohr und spüre, wie seine starken Arme, sich um mich schlingen. „Ja, von nun an, bist du in Sicherheit.“ ~*~ * ~*~ ~ Saga ~ Zwei Tage sind seit Hizakis Tot mittlerweile vergangen und doch, ist keine Ruhe bei und eingezogen. Es gibt zwar keine Vampir- und Banshee-Probleme, aber dafür familiäre. Mein Bruder und Tsukasa, haben sich heute früh von uns erst einmal verabschiedet und sind in ihr Hotel zurück. Ich glaube die beiden wollen sich ihre wöchentliche Blutration holen und nachdem was mir Zero da erzählt hat, kann ich mir sehr gut vorstellen, was bei den beiden nun abgehen wird und da... ist es wohl besser, wenn die beiden alleine sind. Was führen die doch für eine kranke Partnerschaft. Zapfen sich gegenseitig Blut ab und ernähren sich so. Das einzig gute daran ist, dass sie so nur wenig Menschen anfallen müssen. Aber eklig, ist es trotzdem. Ich kann mir nicht vorstellen, so was freiwillig machen zu wollen. Tja und ein weiteres Problem, haben Uruha und Ruki. Aoi hat uns nämlich angeboten, dass wir bei ihm wohnen können, wenn wir denn wollen. Reita hat dieses Angebot aber sofort ausgeschlagen und meinte, dass es für unsere Karriere nicht sehr förderlich sei, bei Vampiren zu wohnen, er das Angebot aber zu schätzen weiß. Natürlich darf auch Ruki nicht dort wohnen bleiben, was dem kleinen Gnom gar nicht recht war. Er will nämlich unbedingt bei seinem Uruha bleiben, sind die beiden jetzt ja praktisch zusammen. Gott, war das ein Theater. Und dann ärgert Tora auch wieder Uruha, sodass der doppelt genervt und mies gelaunt ist. Um dem ganzen Ärger zu entkommen, habe ich mich auf den Balkon zurück gezogen und genieße dort die herrliche Abendluft. Es weht kein Lüftchen und der Himmel ist wolkenlos. So lieb ich die Nächte. Die Balkontür öffnet sich und mein Brummbär kommt zu mir nach draußen. Er drückt sich von hinten an mich und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. „Ob ich Ruki vielleicht doch erlauben soll, dass er hier einziehen darf? Er wird uns sonst doch in den Wahnsinn treiben.“ „Er ist dein Bruder, also... Überlasse ich die Entscheidung dir.“ „Danke, und ich dachte dass man in einer Partnerschaft sich auf den anderen verlasen kann.“ „Ach komm schon Schatz, nicht schmollen.“ Ich drehe mich zu Reita um und schenke ihm einen schüchternen Kuss. „Du bist gemein“, wispert Reita in mein Ohr und löst sich wieder von mir. Er ergreift meine Hand. „Kommst du wieder mit rein?“ „Klar, ich...“ „Saga?“ Ich drehe mich ein wenig nach links und erblicke Noriko. Also ist sie doch noch einmal hergekommen, damit habe ich gar nicht gerechnet, da sie ja noch vor dem Kampf mit Hizaki, sich ab gekapselt hat. Sie wollte nach Youko suchen, glaube ich. Mal sehen was bei raus gekommen ist. „Können wir reden?“ „Sicher.“ Reita löst sich von mir und geht wieder rein ins Innere. Ich lehne mich am Geländer an und schaue Noriko nun direkt ins Gesicht. „Worüber willst du denn mit mir reden?“ „Es geht um Youko. Ich habe ihn nicht gefunden und... Ich will mich bei dir entschuldigen.“ „Entschuldigen?“ Warum? „Ich habe diesem kleinen Satansbraten gesagt, dass du nicht aus einer Jägerfamilie stammst und... nur darum ist er auf dich aufmerksam geworden. Wenn ich gewusst hätte was er vorhat, ich hätte es doch niemals getan.“ „Du sagst es, wenn du es gewusst hättest, aber du tatest es nicht. Es gibt also nichts, was dir Leid tun müsste. Du hast nichts falsch gemacht.“ „Danke, es bedeutet mir wirklich viel, dass du das so siehst.“ „Na komm mal her“, meine ich und breite meine Arme aus. Sie legt ihre Arme um mich und meine um sie und so stehen wir eine ganze Weil da. Ich weiß nicht genau wie lange wir eng umschlungen auf dem Balkon standen, aber es muss eine ganze Weile gewesen sein, denn mir wird etwas frisch. Also löse ich mich wieder etwas von Noriko und schenke ihr ein Lächeln. Auch von ihr bekomme ich eins, was aber nicht lange hält. Ihre Augen weiten sich und schauen starr in eine Richtung. Meinen Kopf drehe ich in diese Gegend und erblicke Youko, der mit einer Armbrust auf mich zielt und den Pfeil ach abschießt. Eigentlich müsste ich ausweichen und es wäre auch nicht das Problem, aber ich bin wie gelähmt. Der Pfeil rast immer weiter auf mich zu und plötzlich, ohne es wirklich registriert zu haben, falle ich zu Boden. Ich höre Schritte und eine Sekunde später hocken Aoi und Hiroto neben mir. Auch Reita erscheint. „Oh mein Gott, Saga, alles ok bei dir?“ „Ich weiß nicht“, flüstere ich, denn der Schock hat noch immer die Kontrolle über mich. Mit meinen Fingern taste ich meinen Körper ab, doch es ist nichts zu spüren. Bei mir ist also alles ok. Doch woher kommt dann das Blut, das auf den Boden tropft? „Ist er... getroffen wurden?“ höre ich Noriko, die neben mir hockt. „Nein! Es sieht so aus als wenn der Pfeil, Saga nur gestreift hätte“, sagt Aoi. Wenn das wirklich wahr ist, wo ist dann der Pfeil? „Zum Glück hat Noriko dich noch bei Seite gestoßen“, sagt Hiroto zu mir und wendet sich dann an Noriko. „Du hast ihm vermutlich das Leben gerettet, Oma Noriko.“ „Das ist schön... Also konnte ich meinen Fehler, wenigstens etwas wieder gut machen und...“ Sie stockt. Ich will ihr noch einmal sagen, dass sie keine Schuld trägt, aber ich komme nicht mehr dazu. Noriko fällt neben mir auf den Boden. Sie ist tot. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)