The Vampire's Destiny von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 42: Hizakis zweiter Fehler ---------------------------------- Kapitel 42: Hizakis zweiter Fehler ~ Tora ~ Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich Tsukasa versprechen musste keine Dummheiten zu machen und mich exakt an den von ihm aufgearbeiteten Plan zu halten. Er hat mich damit regelrecht genervt und erst aufgehört mir eine Standpauke zu halten, als ich ihm versprach, dass ich nichts Unüberlegtes tun würde. Aber mal ganz ehrlich. Es gibt Versprechen, die sind einzig und allein dafür da, um gebrochen zu werden. Also kann ich für nichts garantieren. Mich ganz auf Aoi konzentrierend, habe ich Hizakis Versteck wieder einmal ganz leicht wiedergefunden und stehe nun vor einem riesigen Tor. Ich frage mich gerade ernsthaft, wie die Menschen dieses riesen Anwesen noch nicht entdeckt haben können, aber Menschen sind ja eh meisten Blind für solche Dinge und im Endeffekt, ist es wahrscheinlich auch besser so, da Hizaki es mit ihrem Beutefang, dann nicht ganz so einfach hat. Menschen kann man schließlich ganz leicht um den Finger wickeln. „Na dann, will ich mich mal an den Auftrag wagen.“ Mir selber noch Mut zusprechend, betrete ich das Anwesen. Ich gehe ein wenig im ersten Stockwerk lang und schaue mich beiläufig etwas um. Irgendwie sieht es hier fast so aus wie bei unserem Anwesen, aber auch nur fast. Ob sie ihr altes Anwesen umbauen will? „Ja das will ich“, vernehme ich Hizakis Worte. Sie steht direkt hinter mir, das kann ich spüren, genauso wie ihren Atem, der mich im Nacken trifft. „Ich habe euch ein Angebot zu machen“, rede ich einfach drauf los. „Was hättest du mir schon zu bieten, Vampir. Ich könnte dich jetzt einfach umbringen und...“ Sie geht um mich herum und beäugt mich von allen Seiten. „...ich wäre dich für immer los.“ „Die Gelegenheit kannst du bekommen, aber ich möchte mich vorher gerne noch von Aoi verabschieden.“ „So... du willst also sterben, ja?“ „...“ „Hm! Wieso sollte ich dir diesen Wunsch erfüllen? Was hätte ich davon?“ „Ich will so oder so sterben. Es liegt jetzt also in eurer Hand, ob ihr es seit, oder ob ich mich selber richte, doch dann... bekommt ihr gar nichts und ich weiß ganz genau, dass es euch nach einer Vampirseele durstet.“ „In der Tat“, flüstert sie mir, von hinten ins Ohr. „Einverstanden! Aber ich werde euch beobachten. Glaub ja nicht, dass ich dich mit meinem Aoi alleine lasse.“ „Damit habe ich kein Problem, denn wie gesagt, ich will mich verabschieden.“ „Sag mir, Vampir! Wieso willst du sterben?“ „Weil mein Leben ohne Aoi keinen Sinn ergibt. Er will mich nicht, das hat er mir deutlich zu verstehen gegeben, aber... Ich kann ihn nicht hassen, weil er mir das Herz gebrochen hat.“ „Wie süß.“ „Lässt du mich nun zu ihm?“ „Folge mir einfach.“ Wir gehen in den dritten Stock und bleiben vor einer großen und vergoldeten Tür stehen. Hizaki dreht sich zu mir um. „Und denke dran, ich beobachte euch. Auch wenn ich nicht mit ins Zimmer reinkomme, bekomme ich dennoch alles mit.“ Sie öffnet die Tür und schiebt mich hinein. Nun stehe ich also in Aois Zimmer, aber von ihm ist nichts zu sehen. Ob sie mich hereingelegt hat? „Was willst du denn hier?“ höre ich die Stimme meines ehemaligen Clanoberhauptes, direkt hinter mir. Ich drehe mich um und staune nicht schlecht. Zwar habe ich Aoi schon oft genug oben ohne gesehen, aber satt sehen könnte ich mich dennoch an diesen Anblick. Wie er vor mir steht, mit tropfenden Haaren und mit nur einem Handtuch um der Hüfte. Einfach nur göttlich. „Ich will mich verabschieden“, bekomme ich gerade so noch heraus und das, ohne zu sabbern. „Willst du weg?“ fragt er mich und ich glaube, so etwas wie Angst, in seiner Stimme gehört zu haben. Also hat Tsukasa doch die Wahrheit gesprochen und alles was mir Aoi sagte, war gelogen. Irgendwie fällt mir ein Stein vom Herzen und... Ja, ich werde wirklich keine Dummheiten machen. „Ja“, antworte ich ihm ohne dabei Gefühle zu zeigen. Ich will den Plan schließlich nicht gefährden und da uns Hizaki zuhört, muss es sich auch echt anhören. „Und wohin?“ „Weg. Und zwar soweit, dass du mich nie wieder sehen wirst, aber das ist es ja, was du willst, also... sollte es dich freuen.“ „Ja, ich war nur etwas erschrocken. Es ist wirklich das Beste so, wenn wir nicht mehr in ein und denselben Ort befinden. Ich hoffe nur, dass du nicht gerade dort hingehst, wo auch Hizaki und ich hin wollen. Das wäre nicht sehr vorteilhaft.“ „Keine Angst, ich werde an einen Ort gehen, da wirst du nicht so schnell hinkommen.“ „Was hast du vor, Tora?“ Ob er weiß, was ich damit meine? „Aus deinem Leben verschwinden, so wie du es wolltest.“ ~*~ * ~*~ ~ Kamijo ~ Es wird ein schwieriges Unterfangen sein, Hizaki so weit abzulenken, dass entweder Aoi oder ich, wohl eher ich, sich anschleichen kann und ihr mit ihrem eigenen Dolch, das Herz heraus zu schneiden oder sie anzuzünden. Ich frage mich, was wohl der schlimmere Tod für sie wäre. Denn den würde ich dann definitiv für sie vorsehen. Für ihren Verrat an mich, muss sie einfach sterben und nur weil sie mich kontrolliert, heißt das nicht, dass ich nicht noch gefährlich bin. Immerhin hat das Blut von ihrem Sohn, was ich kurz vor dem Verrat zu mir genommen habe, das schlimmste verhindert, nämlich meine vollkommene Unterwerfung. Ich betrete Hizakis Schlafgemach, da sie nach mir verlangt hat und verbeuge mich vor ihr. Ganz wie ein braver Sklave. „Ihr habt nach mir verlangt.“ Ich erhebe mich und sehe meine Herrin, hochkonzentriert auf ihrem Bett sitzen. Spioniert sie etwa Aoi nach? Bei ihrem Kontrollwahn ihm gegenüber, könnte das gut möglich sein. „Gehe zu meinem Sohn und erfülle dort deine Aufgabe.“ „Wie ihr wünscht.“ Will ich sie mal nicht länger stören, bei ihrer Spitzelei. Das Zimmer also wieder verlassend, begebe ich mich zwei Türen weiter, in Kais Schlafgemach. Der Junge liegt noch immer so da, wie nach dem Ritual und gibt keinerlei Lebenszeichen von sich. Eigentlich hätte er schon längst wieder fit sein müssen. Ich nehme die Ampulle die neben seinem Bett liegt und öffne sie. Am Inhalt riechend stelle ich fest, dass es wieder mal das gleiche Blut ist, wie sonst auch immer. Glaubt sie ernsthaft, dass er, wenn sie ihm ihr Blut gibt, wieder aufwacht? Er bräuchte eher Vampirblut, aber was sage ich da... Hizaki wird schon ihre Gründe haben. Ich flösse dem schlafenden also das Blut ein und beobachte das Geschehen. Sein Brustkorb hebt und senkt sich ein paar Mal und dann, ist alles wieder beim alten. Er liegt einfach nur da. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass da irgendwas nicht stimmt. Ein Mensch, der von einem Vampir und einer Banshee, bei einer Hybriden-Sonnenfinsternis gezeugt wird, ist eigentlich immer frei von allen Krankheiten, aber der Mensch hier... Der ist öfters Krank als ein gewöhnlicher Sterblicher. Also mir würde das zu denken geben, wäre ich ein Elternteil. Doch zum Glück bin ich es nicht. *** Wieder in meinen Räumlichkeiten angekommen, mache ich mir so meine Gedanken um Kai, Aoi und Hizaki. Eigentlich untypisch für mich, da mir die Schicksale anderer normalerweise total egal sind, aber hier bei den dreien... Irgendwas ist da Faul und ganz besonders bei Hizaki. Die Hexe benimmt sich so dermaßen anders, als ich sie kennen gelernt habe. Da frage ich mich doch echt, wer von uns denn nun weich geworden ist. Also ich bestimmt nicht, immerhin hatte ich exakte Pläne für mein neues, altes Leben. Ich wollte Menschen töten, quälen und bis auf den letzten Tropfen aussaugen. Ich wollte schrecken in der Menschenwelt verbreiten und ein neues Zeitalter einläuten. Und was macht Hizaki? Die spielt den verliebten Teenager und nennt mich schwach. Arme Irre. Ein Geistesblitz überkommt mich mit einmal und sofort springe ich hoch und haste aus meinem Zimmer raus. Wieso bin ich da nicht gleich drauf gekommen. Es gibt einen Weg die Manipulation zu durchbrechen, auch ohne, dass Hizaki sterben muss. Natürlich wird sie das so oder so, aber... Wenn ich frei von ihr bin, kann ich meine Rache an ihr wesentlich besser auskosten. Um mich nicht doch irgendwie zu verraten, senke ich mein Tempo und gehe genüsslich in den dritten Stock, in Kais Zimmer. ~*~ * ~*~ ~ Tora ~ „Erfüllst du mir einen letzten Wunsch?“ frage ich Aoi, der sich mittlerweile wieder komplett angezogen hat - was ich echt schade finde. „Natürlich! Das ist wohl das mindeste, was ich für dich tun kann, nachdem...“ „Vergiss es, Aoi...“ Ich will nicht, dass er sich schuldig fühlt. Er hat doch nur das gemacht, was jeder gemacht hätte. Sich für seinen Sohn entschieden. „..Ich bin der Narr gewesen. Zu glauben dass ein Fürst sich auf mich einlässt. Es wäre zu schön um wahr zu sein, aber auch unrealistisch.“ „Danke! Für alles was du in den letzten Jahrhunderten für mich getan hast und... Was ist das denn nun für ein Wunsch?“ „Schenkst du mir einen letzten Kuss? Nur einmal möchte ich spüren, wie es ist, dich mein nennen zu dürfen.“ Bitte weise mich nicht ab. Ich träume schon so oft davon, dass Aoi und ich... uns einmal derart nahe sind. „Diesen Wunsch erfülle ich dir liebend gerne.“ Er überbrückt die wenigen Zentimeter, die uns getrennt hielten und streckt sich zu mir nach oben. Unsere Lippen berühren sich erst ganz zaghaft und dann... steckt Aoi plötzlich seine ganzen Gefühle für mich in diesen Kuss und lässt mich alles um mich herum vergessen. Wie sehr ich diesen Mann doch liebe. ~*~ * ~*~ ~ Tsukasa ~ „Wir können“, rufe ich den anderen zu und betrete als erstes das Anwesen. Ich bin stolz auf Tora, denn er hat seinen Teil mit Bravour gemeistert. Hizaki kocht vor Wut, weil sie sieht was Tora und Aoi veranstalten. In ihren Gedanken ist nur noch Platz für Rache und das erlaubt uns, unentdeckt hier einzutreten. Jetzt müssen wir uns aber auch beeilen, denn Hizaki will die beiden auseinander reißen und Tora umbringen so wie es ihr versprochen wurde. „Wir sollten uns aufteilen“, flüstert mir Zero zu und stellt sich neben mich. „Reita und Karyu kommen mit mir und du und Saga, ihr werdet nach Shou und Hiroto suchen. Die beiden sind ganz in der Nähe, das spüre ich.“ „Ist gut.“ Zero gibt mir einen Kuss auf die Wange und winkt dann Saga zu sich. „Wir werden nach den anderen schauen.“ „Wieso trennen wir uns?“ will Saga wissen. „Sollten wir nicht zusammen bleiben?“ „Wir müssen nicht nur Aoi, Tora und Kai hier raus holen, sondern auch Hiroto und Shou.“ „Ok, aber wäre es dann nicht besser, wenn das Karyu, Reita und ich machen und ihr beide euch um Hizaki kümmert?“ „Shou und Hiroto sind noch viel zu jung und wenn Kamijo bei den beiden ist, dann habt ihr keine Chance. Es muss ein erfahrener Vampir dabei sein.“ „Shou ist doch nicht mehr jung. Der ist länger Vampir als Zero.“ „Shou hat viele Jahre als Mensch gelebt und als Vampir, ist er erst vor kurzem wieder erwacht. Er hat alles verlernt und... Müssen wir das jetzt wirklich ausdiskutieren, Reita?“ „Hast ja recht... und das mit Shou, konnte ich ja nicht wissen.“ „Gut, aber dann hinterfrage auch nicht meine Entscheidungen.“ „Tue ich doch nicht, ich wollte lediglich...“ „Hört auf, alle beide“, blufft uns Karyu an. „Für Streitereien haben wir keine Zeit.“ Er geht an uns vorbei und macht schleicht die Treppe in den zweiten Stock hoch. Reita schaut mich finster an und folgt Karyu dann, dicht gefolgt von mir. „Seit vorsichtig“, formen meine Lippen, als ich Zero noch einmal anschaue. Der nickt mit dem Kopf und wirft mir dann einen Handkuss zu. Saga verdreht seine Augen. Er schnappt sich seinen Bruder und schon sind sie aus meinem Sichtfeld verschwunden. ~*~ * ~*~ ~ Hizaki ~ Wieso um Himmelswillen habe ich diesem Kerl erlaubt sich noch einmal mit meinem Aoi zu treffen? Ich muss total unzurechnungsfähig gewesen sein, dies zugelassen zu haben. Aber damit ist jetzt Schluss. Wenn ich die beiden nicht sofort auseinander reiße, dann fallen die noch richtig über einander her. Habe ich in Aoi Gedanken doch klar und deutlich gesehen, was er für den anderen Vampir empfindet. Wieso nur kann er mich nicht auch so lieben? Noch nicht einmal wo wir glücklich zusammen waren, hatte er solche Gefühle für mich. Vor dem Zimmer angekommen, ruppe ich die Tür auf und bleibe mit vor Wut hochrotem Kopf, erst einmal stehen. Ich glaube meine Augen spielen mir einen Streich. Da liegen die beiden doch tatsächlich zusammen im Bett und... Nicht mit mir. Aoi gehört ganz allein mir und der einzige mit dem er dermaßen intim werden darf, dass bin ich. „Sofort auseinander“, brülle ich und stehe mit hochrotem Kopf, vor dem Bett. Die beiden sind aber so dermaßen in ihre Tätigkeit vertieft, dass sie mich nicht wahrnehmen. Also fasse ich Aoi kurzerhand an seinen Schultern und reiße ihn von Tora runter. Er knallt mit voller Wucht an die nächste Wand und bleibt dort benommen liegen. Gut so, dann kann ich mich ja jetzt in aller Ruhe um Tora kümmern. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stürze ich mich auf den schwarzhaarigen, der noch immer zu erschrocken ist um sich zu bewegen und beuge mich zu ihm runter. „Ich habe dich von Anfang an nicht leiden können. Ich habe wirklich gedacht, dass du tatsächlich glaubst, dass Aoi dich nicht mehr liebt und auch, dass du sterben willst. Dein Wunsch war so klar und stark, dass ich den Trick von dir, mir Aoi wieder weg zu nehmen, gar nicht wahr genommen habe.“ „Aoi wird dir niemals gehören“, röchelt Tora, denn ich umklammere mittlerweile seinen Hals. „Dir aber auch nicht.“ Ich presse meine Lippen auf Toras und sofort spüre ich, wie dessen Seele in mich übergeht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)