Cheer up your life von -hoshi- ================================================================================ Kapitel 4: -4- -------------- -4- „Sag mal, was ist eigentlich mit dir und diesem Aoi gelaufen? Schien ja fast so, als hätte er Saga aus deinem Verstand geküsst.“ Saori hüpfte zufrieden vor sich hin redend neben Uruha her auf dem Weg zur Sporthalle und war schon die ganze Zeit dabei ihn wegen Samstag zu necken. Dabei war zwischen ihm und dem Schwarzhaarigen wirklich nicht mehr als rummachen gewesen. Wobei das für Kouyous Verhältnisse ja schon enorm war. „Und hast du vor ihn wieder zu treffen?“ „Häh?“ Er wollte nur Saga, warum sollte er sich dann mit Aoi treffen. Eigentlich dachte er, seine Schwester habe mittlerweile verstanden wie sehr er dem Baseballspieler verfallen war und dass es für Uruha nur ihn gab. Das mit Aoi war nur passiert, weil er betrunken gewesen war und wenn er ehrlich war, hatte es auch größten Teils daran gelegen, dass er das Gefühl begehrt zu werden voll auskosten wollte. „Naja, also wenn du mal darüber nachdenkst, solltest du diesem Aoi vielleicht eine Chance geben. Er sah doch schon ziemlich gut aus und dass er mehr als nur ein bisschen Interesse an dir hatte, war ja auch offensichtlich.“, erklärte die Kleine ihre Frage weiter, wobei Uruha immer noch nicht genau wusste, worauf sie hinaus wollte. „Und sei mal ehrlich, auch wenn ich es mir für dich wünschen würde, wie wahrscheinlich ist es denn, dass Saga sich wirklich in dich verliebt. Bei Aoi hast du ‘ne reale Chance und die solltest du vielleicht nicht wegwerfen, nur um irgendeiner Träumerei hinterher zu rennen.“ Jetzt war Uruha wirklich perplex, nicht direkt wegen dem was seine Schwester gesagt hatte, sondern eher wegen der Tatsache, dass solche Worte aus ihrem Mund kamen. Normalerweise war sie gar nicht so, so pessimistisch und irgendwie passte das gerade alles nicht zu ihr. „Wie kommst du auf sowas?“ „Naja, ich hoffe ja auch, dass das mit Saga klappt, aber… ehm ich habe vorhin mit Ruki geredet und…“ „Verstehe.“ Ja zu seinem blonden Freund passten diese Worte schon viel besser. Anscheinend hatte er Saori solange belabert bis sie unsicher genug geworden war, um Uruha Rukis Zweifel als ihre eigene Ansicht zu präsentieren. Sie war nun mal leicht zu beeinflussen. „Aber ich interessiere mich nur für Saga. Deswegen kann ich mich nicht mit Aoi treffen, ich würde ihm nur was vormachen und das wäre doch auch nicht fair.“ „Du bist ein hoffnungsloser Fall, ne Nii-chan.“ Lächelnd wuschelte seine Schwester ihm durch die Haare, bevor sie sich bei ihm unterhakte und Richtung Sporthalle losrannte. „Aber ich bin auf deiner Seite.“ Das Cheerleader-Training war an diesem Montag auch deutlich spaßiger als letzte Woche, vor allem war Uruha das Pom-Pom-Gewedel nicht mehr ganz so peinlich. Eigentlich fühlte er sich ganz wohl, vor allem da die anderen Mädchen ihm durchweg Anerkennung für sein neues Aussehen entgegen gebracht hatten. Und ja, Komplimente schmeichelten ihm ungemein und sie ließen ihn daran glauben, dass seine Chancen bei Saga gar nicht so gering waren. „Genug für heute.“, kam es von Ayumi und auch heute folgten alle brav ihrem Befehl und machten sich auf den Weg Richtung Umkleide. „Kouyou, Saori kommt ihr nochmal kurz zu mir, bitte.“ Etwas überrascht blickte Uruha zu dem wasserstoffblonden Teamcaptain, tat dann aber wie ihm gesagt wurde. Allzu schlimm konnte das, was Ayumi von ihnen wollte ja nicht sein, versichert, dass er ihm Team bleiben durfte, hatte sie ihm ja schon Samstag. „Ich brauch eure Kleidergröße, damit ich euch Mittwoch fürs Spiel eine Uniform raussuchen kann. Ihr seid beide gut genug, um die leichte Choreografie mitzutanzen, also könnte ihr auch gleich diese Woche anfangen. Je früher wir mehr Leute sind desto besser.“ Ein breites Grinsen legte sich auf die Züge des Blonden. Jetzt würde er schon diese Woche die Chance haben Saga aufzufallen und mit seinem neuen Aussehen würde er das sicher schaffen. Einen Moment dauerte es noch bis er mit Saoris Hilfe einigermaßen angeben konnte, was wohl seine Größe wäre, wäre er ein Mädchen, dann konnte er sich auch endlich auf den Weg Richtung Umkleide machen. Vollkommen in Gedanken öffnete er die Kabinentür, rannte direkt in die Arme der beiden Jungen, die diese anscheinend gerade verlassen wollten. „Oh, tut mir leid.“, murmelte der Blonde, wich sofort erschrocken einen Schritt zurück als er erkannte mit wem er da gerade zusammen gestoßen war. „Kouyou?“ Saga musterte Uruha ungläubig von oben bis unten. Aber immerhin hatte er ihn erkannt und das freute den Größeren doch. „Kein Problem, ist ja nichts passiert.“ Kouki hingegen schien wenig überrascht, grinste ihn nur wie üblich an. „Wobei mit dir schon. Du siehst gut aus.“ Jetzt war Uruha die Situation noch peinlicher. Nicht genug dass Saga ihn noch immer unverhohlen musterte, jetzt machte ihm Kouki auch noch Komplimente, was nur dafür sorgte, dass sein Gesicht wieder eine eindeutig zu leuchtende Farbe annahm. „Danke.“, nuschelte er, versuchte sich unauffällig an den beiden vorbei zu schieben. Eigentlich wünschte er sich ja immer, Saga zu begegnen, aber wenn es dann soweit war, wollte Uruha doch nichts anders als schnell im Erdboden zu verschwinden. Nie, niemals würde er es schaffen mit dem anderen zu reden, weil sein Herz schon alleine bei der Erwähnung des Braunhaarigen Saltos schlug. Zwar hatte er wider erwarten wirklich an Selbstbewusstsein gewonnen durch diese ganze Umstyling-, Clubgeschichte, aber in der Nähe des Kleineren verschwand dieses auch genauso schnell wieder wie es gekommen war. Aber wenigstens taten die beiden anderen ihm, der sich schließenden Tür nach zu urteilen, den Gefallen schnell zu verschwinden, bevor die Situation dem Blonden noch peinlicher werden würde. Ab jetzt würde er wohl jeden Montag damit klar kommen müssen, den beiden zu begegnen. Es war dann doch deutlich schneller Mittwoch geworden als es Uruha lieb war. Einerseits war er mittlerweile ein bisschen aufgeregt, ob er auch vor den ganzen Leuten in der Lage wäre, wie ein albernes Mädchen herum zu hüpfen. Andererseits war dieses Mal Saga ebenfalls anwesend und würde ihm sicher zu sehen und da wollte er sich natürlich nicht blamieren, ganz im Gegenteil er wollte ihn beeindrucken. „Nii-chan, hör auf zu träumen. Wir müssen raus.“, riss ihn die Stimme seiner Schwester aus den Gedanken. Der Blonde atmete noch ein Mal tief durch, bevor er zustimmend nickte und sich von der Bank erhob, seinen Rock ein letztes Mal kontrollierend zu recht zupfte. Ja, seinen Rock. Uruha trug einen Minirock und ein bauchfreies Top wie die weiblichen Cheerleader. Aber eigentlich fand er sich selber gar nicht so unattraktiv in dieser Aufmachung, vielleicht ein bisschen zu weiblich, aber das war sicher auch nicht das Schlechteste, wenn er hinter einen bisexuellen Kerl her war. „Okay Mädels, lächeln und auf geht’s.“, ertönte Ayumis wie immer ziemlich herrische Stimme und schon begann die Show. Laut Anfeuerungsrufe brüllend rannten die Cheerleader nacheinander auf den Platz, begrüßt von der schon jetzt tobenden Menge und den Spielern, die gerade vom warm machen kamen. Uruha konnte Saga zwar nicht ausmachen, aber so genau hatte er auch nicht hingesehen, viel zu sehr war er jetzt damit beschäftigt sich auf die Choreografie zu konzentrieren. Nur nicht blamieren vor Saga. Je länger er so da unten stand, desto sicherer fühlte er sich auch dabei und während des Spiels hatte er durch seine neue Clubaktivität sogar einen noch besseren Platz als sowieso. Er hatte das ganze Spiel über perfekte Sicht auf Saga und dieser hatte sogar ein paar Mal seinen Blick erwidert oder zumindest konnte Uruha sich das einbilden. Vielleicht sah der Braunhaarige auch einfach nur zu einem der Mädchen. „Für einen Kerl bist du gar nicht so schlecht, Blondie.“ Das Spiel war gerade zu Ende gegangen und jetzt stand ein doch etwas verschwitzter Kouki vor Uruha, natürlich mit dem gleichen breiten Lächeln wie immer. „Bringt bei gewissen Sachen sicher Vorteile, wenn man so gelenkig ist.“ Und anscheinend schaffte er es auch wie immer Uruha zu beschämen. „Ich war mal Turner.“, antwortete der Kleinere mit leiser Stimme, wandte den Blick verlegen zur Seite. Er wollte nicht, dass Kouki den Rotschimmer sah, der wieder auf seinen Zügen lag. Das war auch noch so eine Sache, die er unbedingt abstellen musste, bevor er sich ernsthaft irgendwie trauen würde Saga anzusprechen. „Na wenn das so ist.“, meinte der Wasserstoffblonde, beugte sich ein Stück nach unten, bevor er weiter sprach. „Du solltest übrigens öfter Röcke tragen, bringt deine hübschen Beine gut zur Geltung.“ Und mit einem Zwinkern war der Größere in Richtung Kabine verschwunden, ließ den etwas verwirrten Uruha zurück. Aber lange Zeit blieb ihm nicht über die Situation gerade nachzudenken, denn im nächsten Moment hing seine kleine Schwester schon an ihm. „Was hast du mit Kouki? Flirte nicht mit ihm.“, knurrte sie ihm gespielt bedrohlich ins Ohr, was dem Älteren aber nur ein Grinsen aufs Gesicht zauberte. Als ob er jemals Angst vor Saori haben würde. „Das war kein flirten, wir haben uns nur unterhalten. Ich hab dir schon mal gesagt, ich will nichts von Kouki.“, gab er ihr leise als Antwort, während er versuchte sich irgendwie aus ihrem Griff zu befreien. Aber ein bisschen seltsam war es ja schon. Flirtete Kouki wirklich mit ihm? Und wenn ja, wieso sollte der andere das tun? „Ja genau, deswegen zwinkert er dir auch zu und lächelt dich so hübsch an und argh… du bist einfach zu hübsch geworden, Onii-chan.“, sprach die Braunhaarige mehr zu sich selbst, bevor sie sich löste und ebenfalls Richtung Umkleiden verschwand. Uruha machte sich auch auf dem Weg sich umzuziehen, war aber mit seinen Gedanken eher bei dem was Saori gesagt hatte. War er wirklich so hübsch, dass sich so ein beliebter Kerl wie Kouki in ihn vergucken könnte? Wenn dem so wäre, dann war es doch gar nicht so unwahrscheinlich, dass es bei Saga auch funktionierte. Vielleicht sollte er wirklich einfach seinen ganzen Mut zusammen nehmen und den anderen ansprechen. Strenggenommen kannten sie sich ja und er könnte es rein freundschaftlich versuchen fürs erste. „Uh~, ab heute dürfen wir wohl endlich mal einem Cheerleader beim Duschen Gesellschaft leisten, auch wenn ich mir das irgendwie ein bisschen anders vorgestellt habe.“, begrüßte ihn die aggressive Stimme irgendeines schwarzhaarigen Kerls als er die Umkleide betrat und direkt hatte er drei Typen aus dem Baseballteam vor sich stehen, die ihn mit finsterem Blick von oben bis unten musterten. „Scheiß Schwuchtel, glaubst du so reißt du hier jemanden auf der dir seinen Schwanz in den Arsch schiebt.“ „Ich…“ Eingeschüchtert wich der Blonde einen Schritt zurück, kam aber nicht sonderlich weit, da hinter ihm die verschlossene Kabinentür war. Uruha war gerade viel zu eingeschüchtert irgendwie zu reagieren oder sich zu verteidigen. Nicht dass er sich Chancen ausrechnete, würde einer der anderen anfangen auf ihn einzuschlagen. „Lass ihn in Ruhe, Hiro.“, schallte eine laute Stimme durch den Raum, zu der sich seine Angreifer auch sofort umdrehten, bevor sie leise irgendwas vor sich hin murmelnd von Uruha abließen. Kouki stand nur mit einem Handtuch um die Hüften in der Mitte des Raumes und funkelte die Drei böse an, irgendwie wirkte er gerade ganz anders als sonst immer. „Alles okay, Kouyou?“ Als der Wasserstoffblonde sich an ihn gewandt hatte, hatte er zwar wieder sein charmantes Lächeln aufgesetzt, aber die Wut war ihm trotzdem anzusehen. „Ja, danke.“, antwortete er mit einer kurzen Verbeugung, eilte zu seinem Spind und begann sich so schnell und unauffällig wie möglich umzuziehen. Jetzt wollte er nur noch weg. Dass er durchaus Anfeindungen würde ertragen müssen, wenn raus käme, dass er schwul war, war ihm schon bewusst gewesen. Dass ihn die Mitglieder des Baseballteams aber so direkt attackieren würden und das obwohl er sich noch nicht einmal offiziell geoutet hatte, schockierte ihn dann doch und es verängstigte ihn auch. Wenn Kouki nicht da gewesen wäre… ja was dann? Hätten sie ihn geschlagen? Ehrlich gesagt, wusste er nicht wie weit der seltsame Schwarzhaarige und seine Freunde gegangen wären, denn er kannte sie ja nicht. Aber demnächst würde er es auf jeden Fall vermeiden sich mit den Spielern zusammen umzuziehen. Uruha hatte die Kabine auf dem schnellsten Weg verlassen, als er fertig war, möglichst ohne einem der anderen Anwesenden noch einen Blick zu zuwerfen. „Hey, Blondie.“, hielt ihn eine bekannte Stimme auf, als er die Sporthalle verlassen hatte. Im Umdrehen erblickte er Kouki, der an die Wand neben der Tür gelehnt stand und ihn freudig anlächelte. „Wegen vorhin, tut mir leid. Das sind doch alles Idioten. Haben sie dir noch was getan?“ „Nein, alles okay. Danke nochmal.“ „Nichts zu danken.“, grinste der Größere, kam lässig auf ihn zu gelaufen und legte dem verdutzten Blonden einen Arm um die Schultern. „Und wie sieht’s aus, wollen wir ein bisschen den Sieg heute feiern gehen? Ich lad dich ein.“ Okay, jetzt war Uruha endgültig verwirrt. Womöglich hatte seine Schwester Recht gehabt und Kouki war an ihm interessiert. Immerhin hatte er ihm Komplimente gemacht, ihn beschützt und jetzt lud er ihn auch noch ein. Wenn er ja sagte, war das dann sowas wie ein Date? Die Situation überforderte den Blonden wirklich, denn es war vollkommen neu für ihn. Auch wenn er ja irgendwie ‚Erfahrung‘ mit diesem Aoi gesammelt hatte, war der doch ein Fremder gewesen, was etwas vollkommen anderes war. Außerdem war einiges an Alkohol im Spiel gewesen. „Kouki? Was gibt das denn?“, unterbrach sie eine andere Stimme und als Uruha sich zu dieser umdrehte, erkannte er Saga hinter ihnen stehend. „Du?“ Anscheinend hatte der Braunhaarige ihn bis gerade auch nicht erkannt gehabt, hatte jetzt aber wieder vor Überraschung weit aufgerissene Augen. „Saga! Kommst du mit? Ich hab Kouyou gerade auf was zu trinken eingeladen.“, entgegnete Kouki gut gelaunt, überging die Verwirrung seines Freundes einfach mal. Uruha hielt er wohlgemerkt immer noch im Arm, was diesem in Anwesenheit seiner großen Liebe doch enorm unangenehm war. Nicht dass der Kleinere noch irgendwas falsches dachte. „Nein danke, geh du nur mit deinem neuen Freund.“ Und mit diesen Worten ging der Braunhaarige an ihnen vorbei und war verschwunden. Uruha blieb etwas geknickt in Koukis Armen zurück. Letzte Woche war der andere noch nicht so abwesend gewesen, aber allem Anschein nach mochte er Uruha nicht, sonst wäre er doch mit gekommen. Immerhin war Kouki wohl sein bester Freund. „Ach, mach dir keinen Kopf. Saga ist nur schlecht gelaunt wegen dem Spiel.“ Kouki schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, während er ihn langsam von der Sporthalle wegführte. „Aber ihr habt doch gewonnen.“ Uruha konnte sich kaum vorstellen, dass Saga deswegen schlecht gelaunt war. „Ja, aber er hatte ein Out und das nervt den kleinen Perfektionisten.“ Die Bar, in die Kouki ihn eingeladen hatte, stellte sich als kleine Cocktailbar heraus. Wie zu erwarten war Uruha noch nie dort gewesen, er war eigentlich noch nie in einer Cocktailbar gewesen, aber es gefiel ihm ganz gut und das süße Getränk, welches der Wasserstoffblonde ihm empfohlen hatte, schmeckte sogar wirklich. „Und jetzt erzähl mal, wie kommt der plötzliche Wandel?“ Kouki saugte an seinem Strohhalm, musterte den nachdenkenden Uruha interessiert. Jetzt musst der Kleinere sich wieder irgendwas einfallen lassen, denn die Wahrheit konnte er seinem Gegenüber ja nicht mitteilen. „Ich weiß nicht… ich hatte halt das Bedürfnis auf was anderes und das ist dann eben dabei rausgekommen, als meine Schwester und die anderen Mädchen mit mir fertig waren.“ „Ein Kerl also.“, murmelte der Größere vor sich hin und ließ Uruha dadurch nur erschrocken zusammen fahren. Natürlich hatte Kouki Recht mit dem was er sagte, aber war das denn wirklich so offensichtlich? Und wieso glaubte der andere, er sei schwul. Okay, das war er, aber trotzdem. „Wie… wie kommst du auf sowas?“, versuchte er mit möglichst fester Stimme und so entsetzt wie möglich zu fragen, erntete von dem anderen aber nur ein belustigtes Lachen. „Sagen wir mal so, ich hab zwei ältere Schwestern, die auch erst in dem Moment Make-Up und Röcke entdeckt haben, als sie begonnen haben sich für irgendwelche Typen zu interessieren und dass du schwul bist, war schon offensichtlich als du noch nicht rumgelaufen bist wie ein Mädchen.“ „Err…“ Okay damit hatte der Blonde nicht gerechnet, vor allem dachte er nicht, dass er sich irgendwie auffällig verhalten hatte. Ob Saga das auch aufgefallen war? „Also, ich bin nicht…“ „Spar dir die Ausflüchte. Mir ist vollkommen egal auf was du stehst, ich find dich nett. Also bist du deinem Traumtyp schon näher gekommen mit deiner Verwandlungstechnik oder willst du lieber über was anderes reden?“ „Was anders.“, nuschelte Uruha den Blick in sein Glas gewandt. Kouki war zwar freundlich zu ihm, aber doch nicht ganz derjenige mit dem er seine Gefühlsprobleme erörtern wollte. „Also nicht wirksam. Naja, probier es einfach mal mit du selbst sein. Mit jemandem der nur mit dir zusammen ist, wenn du dich verstellst, wirst du sowieso nicht glücklich.“, meinte der Wasserstoffblonde noch, bevor er wirklich das Thema wechselte und sie sich den Rest des Abends über Schule, Hobbys und alles Mögliche unterhielten. „Du bist schon wieder verdammt spät, Nii-chan.“, begrüßte ihn seine kleine Schwester sofort als er die Wohnungstür aufgeschlossen hatte. Sie stand mit verschränkten Armen im Flur und erinnerte gerade ein wenig an ihre Mutter, nur dass sie nicht ganz so furchteinflößend war. „Du kannst froh sein, dass Mom die ganze Woche Spätschicht hat, sonst würdest du jetzt ziemlichen Ärger bekommen.“ „Ja tut mir leid.“, meinte er nur abwehrend und zog sich Schuhe und Jacke aus. „Wo warst du?“ Irgendwie klang seine Schwester doch mehr als nur ein bisschen verärgert. „Nirgendwo.“ „Lüg nicht! Ich hab gesehen wie du mit Kouki weggegangen bist. Was hast du mit ihm?“, schrie seine Schwester ihn schon fast an und die Enttäuschung war ihr anzuhören. „Ich hab dir gesagt, dass ich auf ihn stehe und dann gehst du einfach mit ihm aus. Sowas macht man nicht. Ich dachte du willst nur diesen blöden Saga.“ „Das stimmt doch gar nicht. Ich…“ Aber Uruha konnte nicht ausreden, denn seine Schwester war schon in ihr Zimmer gestürmt und hatte die Tür zu geschlagen. Jetzt fühlte der Ältere sich wirklich schuldig. Er hätte nie erwartet, dass seine Schwester so extrem reagieren würde auf eine Situation die sie offensichtlich auch noch vollkommen falsch verstanden hatte. Langsam ging der Blonde auf Saoris Zimmer zu, lauschte kurz bevor er zaghaft klopfte. Er konnte das Schluchzen der Kleinen hören und das verstärkte sein schlechtes Gewissen nur noch. „Süße, das ist nicht so wie du denkst.“, begann er beruhigend durch die Tür auf sie einzureden. „Wir waren nur was trinken als Freunde. Wir haben ein bisschen geredet und mehr war da nicht. Ich hab wirklich kein Interesse an Kouki und er auch nicht an mir, er steht nicht mal auf Männer, das hat er selber gesagt.“ Das hatte Kouki wirklich. Uruha hatte ihn im Laufe des Abends einfach mal gefragt und der Wasserstoffblonde hatte ihm auch bereitwillig erzählt, dass er zwar kein Problem mit Schwulen hatte, es sich aber selber überhaupt nicht vorstellen konnte jemals etwas mit einem Kerl anzufangen. „Wir wollen uns wirklich nur anfreunden. Ich komm jetzt rein okay?“ Der Blonde wartete noch einen Moment, interpretierte das Murren seiner Schwester einfach mal als ‚Ja‘, bevor er die Tür öffnete und das Zimmer betrat. Seine Schwester saß mit angezogenen Knien auf dem Bett und hatte leicht verweinte Augen. Vorsichtig ließ er sich neben ihr auf dem Bett nieder, zog sie in seine Arme und wiegte sie leicht hin und her. „Und jetzt sag mir was los ist. Du bist doch sicher nicht nur wegen so einer Kleinigkeit so aufgelöst.“ „Ich…“, begann sie stotternd, musste ein weiteres Schluchzen unterdrücken. Ihre Stimme war deutlich heißer und das konnte nicht an dem kurzen Weinen wegen Kouki gerade eben liegen. Sie musste schon eine längere Zeit so in ihrem Zimmer sitzen. „Mama und Papa trennen sich. Er war vorhin da und hat seine Sachen abgeholt.“ Das war es also. Eigentlich hatte Uruha mit sowas schon gerechnet und von daher schockte es ihn auch nicht wirklich zu erfahren, dass sein Vater wohl nicht mehr zurückkommen würde. Es war jetzt drei fast vier Jahre her, dass sein Vater einen Job in Osaka bekommen hatte und deswegen weggezogen war, während der Rest der Familie in Tokyo geblieben war, da ihre Eltern ihn und Saori nicht mit einem Schulwechsel belasten wollten. Die erste Zeit war ihr Vater am Wochenende auch noch häufig zurückgekommen, aber mit der Zeit waren die Besuche immer weniger geworden und im letzten halben Jahr hatte der Blonde seinen Vater nicht einmal gesehen. Kouyou war nur einmal in Osaka bei ihm gewesen letzes Jahr im Sommer und schon damals hatte er das Gefühl gehabt, dass sein alter Herr schon lange eine andere Frau datete. Spätestens seit diesem Zeitpunkt hatte er sich damit abgefunden, dass die Ehe ihrer Eltern wohl am Ende war, aber mit Saori hatte er nie darüber geredet. Sie hatte immer unheimlich an ihrem Vater gehangen und Uruha wollte sie nicht unnötig belasten, aber jetzt war es wohl an der Zeit, dass die Kleine damit konfrontiert werden musste. „Hey Süße, egal was passiert. Ich bin immer für dich da und wir zwei halten immer zusammen okay.“ Uruha strich seiner Schwester beruhigend über den Kopf, wiegte sie immer noch in seinen Armen. „Solange wir uns haben wird alles gut, wir haben es die letzten Jahre auch geschafft. Und nur weil unser Vater Mama nicht mehr liebt, heißt das nicht, dass er für uns nicht mehr da ist.“ „Versprich mir, dass du immer für mich da bist.“ „Versprochen, ich bin immer da.“ tbc ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- So und da war die erste Begegnung zwischen dem neuen Uruha und Saga... war wohl weniger erfreulich... Eigentlich hab ich zu dem Kapitel ja wie immer nichts zu sagen, aber was mir gerade beim wiederholten durchlesen aufgefallen ist, ist, dass ich irgendwie den ganz leichten Hang dazu habe meine FFs Storyboard-technisch irgendwie Dorama-artig aufzubauen(aber nur ganz leichtxDDD). Denn irgendwas dramarisches, was mit der Story eigentlich so gar nichts zu tun hat, sondern eigentlich nur dazu dient die Charas leiden zu lassen passiert irgendwie immer, ja hier ist es die Scheidung geworden^-^ @klene-Nachtelfe: Ja Uruha muss ja erstmal 'üben' bevor er sich an Saga rantrautxDDD und zu seiner Verteidigung er war betrunken^-^ @InspiredOfMusic: Ja das mit der Schule kenn ich, ich freu mich auch immer wenn ich morgens vor der Uni oder der Arbeit noch irgendwas erfreuliches finde^-^... also erkannt hat Saga Uruha ja auf jeden Fall, aber ob das so ne positive Reaktion war, ist doch fraglichxD @-ladylike-: ach ich mach doch nichts kompliziert, niemalsxDDD Ja, Uruha hat tolle Freundinnen und ne tolle Schwester, aber die braucht er auch sonst wäre er glaub ich ganz verloren... @Ringo-chan: Nein, nein keine Angst wird kein Aoi-Chaos, Uruha ist sich ja so sicher in Saga verliebt zu sein^-^... find ich gut, Ruki und Byou ist auch ein viel schöneres PairingxD @Astrido: Wenn ich mir die Bilder betrachte, war es wirklich nötig, aber das war ja meine Absicht bei der Bildersuche und Ruki wird zu der ganzen Sache schon noch seine Meinung etwas deutlicher sagen^-^ Ja Saori geht auf die gleich Schule, also Oberschule erstes Jahr, weil sie ist ja zwei Jahre jünger als die anderen. @_Shin-chan_: Ja natürlich sind Ruki und Byou toller als Aoi und Uruha... Uruha gehört zu Saga (oder zu Ruki aber das ist eine andere Geschichte^-^) das mit der Schlampe fand ich übrigens auch ne gute IdeexDDD... ja ich weiß doch, aber ich schreib ja schon was neues^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)