missing, lost and forgotten 2 von Sonica_Harinezumi ================================================================================ Kapitel 5: Der gleiche Tod -------------------------- „Wir sind gleich da!“ rief Bill. Laura schaute über seinem Rücken und sah Kiara und ihre Gang. „Bill, sie verfolgen uns!“ sagte sie. „Ich weiß, das ist ja auch unser Plan.“ antwortete Bill. Er bemerkte, dass Laura wieder anfing zu zählen. „Warte, es fehlen drei Punks.“ rief sie erstaunt. „Verdammt, hatte sie es gewusst, was wir vorhaben?“ dachte Bill. Da tauchten aus einem Hinterhalt die drei anderen Punks auf. Bill blieb stehen und schaute sich um. „Geh nach links!“ rief Laura und wie ein Roboter befolgte ihr älterer Freund ihr und ging links in eine dunkle, enge Gasse. „Los hinterher!“ schrie Kiara, doch Ihre Bande befolgten ihr nicht. „Wir dürfen nicht hier rein. In dieser Gasse haust eine Gang, die uns Punks nicht mögen.“ antwortete eine von ihnen. „Ist mir doch egal, los, hinter her!“ Kiara war wirklich eine Bestie. Diese Gang, die aus ein paar Jungs bestand, die gerne Hip-Hop hörten, hielt sogar Bill und Laura an. „Ihr dürft hier nicht rein. Das ist unser Revier!“ rief ihr Anführer. „Chuck, jetzt sei nicht so egoistisch!“ rief Laura. „Laura, yo, das bist du du, Kleine.“ rief Chuck überrascht. „Sieht so aus, als steckt ihr beide ganz schön in der Scheiße.“ – „Ja, und deswegen musst du uns durchlassen!“ sagte Laura mit ernster Stimme. „Sehr wohl, Kleine.“ sagte Chuck und ließ die beiden durch. „Woher kennst du ihn?“ fragte Bill. „Ich bin doch ein Straßenkind, schon vergessen?“ antwortete Laura. Bill schaute nach hinten. Chuck und seine Jungs schauten ihnen hinterher. Für einen kurzen Moment dachte Bill, er hätte Tom neben ihnen stehen gesehen. Kaum hatte die zwei den Eingang des Polizeigebäudes erreicht, tauchte hinter ihnen Kiara auf. „Das Spiel ist aus.“ sagte sie. Bill wollte zur Tür, doch die Punks, die wieder aus einem Hinterhalt kamen, blockierten ihm und Laura den Weg. „Jetzt habe ich euch. Es wird mir ein Vergnügen sein, euch beide höchstpersönlich abzuknallen.“ Sie richtete ihre Pistole auf die beiden. Laura zitterte am ganzen Körper und Bill trat ein Schritt zurück. Er wusste, dies sein Ende sei. Er schloss die Augen und dachte an all die schönen Sachen, die er mit Tom und Laura erlebt hatte. Plötzlich blieb das Bild sehen, nur Bill konnte sich bewegen. Er stand in einem Park. Da sah er wieder Tom, der vor ihm stand. Er lächelte und sagte: „Du hast die Kleine gern, was?“ Er drehte sich um und schaute zur Laura rüber, die gerade versuchte, eine Ente zu füttern. Tom setzte fort: „Kein Wunder, immerhin hat sie uns geholfen, dass du wieder frei bist. Allerdings hatte keiner von uns gewusst, dass einer von uns zwei gehen müsste.“ Bill bemerkte, wie er anfing zu weinen. Musste er DAS verwähnen? Tom merkte, dass er etwas falsch gemacht hatte, trat näher und umarmte seinen Bruder. „Sorry, das wollte ich nicht. Und jetzt hör bitte auf. Du kannst die Vergangenheit nicht ändern. Das kann niemand.“ Er löste sich wieder von Bill. „Unser Versprechen gilt immer noch, Bill. Das hast du nicht vergessen. Das freut mich.“ – „Warum sollte ich es nicht halten?“ – „Weil wir uns einst versprochen haben, dass wir beide zusammen sterben. Und dann, als ich wusste, dass ich vor dir sterbe, hatte ich dich um diese Sache gebeten.“ Tom trat weg und wurde langsam unsichtbar. „Tom...!“ – „Keine Sorge, wir sehen uns wieder. Das verspreche ich dir.“ sagte Tom und verschwand. „HALT!!!“ Bill öffnete erschrocken die Augen, als er eine laute Stimme hörte. Er war immer noch unter den Lebenden... und außer Lebensgefahr. Polizisten kamen aus dem Gebäude gesprungen und schnappten sich ein Punk nach dem anderen. Kiara sah erschrocken um, dann schaute sie wütend Bill und Laura an. „Kiara Schmidt, sie sind verhaftet.“ sagte ein Polizist, der sie entwaffnet hatte und wollte sie von hinten festnehmen. Doch Kiara rebellierte, schlug den Polizisten k.o. und griff nach ihrer Pistole. Bill zögerte nicht und schnappte sich Laura, um sich und das kleine Mädchen in Sicherheit zu bringen. Doch Kiara schoss auf seinem Rücken. Bill fiel zu Boden und landete auf Laura. Sofort griff man wieder auf Kiara und brachte sie und die Punks weg. Währendessen krabbelte Laura aus dem schweren Körper von Bill raus, unter dem sie begraben war. Ihr Fuß schmerzte immer noch, doch in diesem Moment war es ihr egal. Als sie das Blut sah, das nicht ihr gehörte, drehte sie Bill auf den Rücken und musste feststellen, dass die Kugel ihren Ziel getroffen hatte. „Bill?“ Laura konnte es einfach nicht glauben. Bill schnaufte schwer. Er hatte schlimme Schmerzen. „Laura, es ist okay.“ Laura bekam feuchte Augen. Schließlich umklammerte sie ihren Freund und fing an zu weinen. Mit letzter Kraft schaffte es Bill, Laura zu umarmen. Sie spürte, wie sein Körper kälter wurde. „Laura, hör mir bitte genau gut zu. Auch wenn ich jetzt sterben werde, versprich mir bitte eins. Bitte versprich mir, dass du deinen Humor nicht verlierst. Sonst bist du einfach nicht mehr du.“ Laura konnte nur nicken, da vernahm sie, wie Bill noch sagte: „Danke für diese schöne Zeit.“ In diesem Moment ließ Bill los und seine Arme sanken zu Boden. Laura richtete sich auf und sah das Gesicht ihres Freundes. Er war tot. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)