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Himitsu no Mahou

von

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Glühwürmchen

Notgedrungen akzeptierte Green ihren aufgezwungen Aufenthalt im Tempel und den damit verbundenen Trainingsbeginn; sie sah immerhin dessen Nutzen ein. Was sie Grey allerdings nicht sagte, war, dass es nicht nur das Argument ihres Bruders war, dass sie Shaginai von sich überzeugen könne, sondern auch der Wunsch, Siberu und Gary nicht länger zur Last zu fallen. Denn ja, bis jetzt besaß sie zwar noch alle ihre Glieder und die Verletzungen, die sie sich schon so manches Mal zugezogen hatte, hatten nur kaum sichtbare Narben hinterlassen, aber das war nicht nur einem verflucht guten Schutzengel zu verdanken, sondern vor allen Dingen ihren Dämonenbrüdern. Zwar sagte sie es weder ihrem Bruder noch hatte sie es jemals Siberu und Gary gesagt, aber es wäre tatsächlich schön, wenn sie nicht das schwächste Glied des Teams wäre, sondern die beiden anderen komplettieren würde – wenn man es genau nahm, war es ja ohnehin ihre Arbeit.  

Nach dem gemeinsamen, eher schweigsamen Frühstück hatte das Training allerdings nicht sofort begonnen, wie Green enttäuscht feststellte. Denn auch wenn sie den Sinn hinter dem Training schon einsah, wollte sie es doch so schnell wie möglich hinter sich gebracht haben.  Es kam ihr schon komisch vor, an diesem Abend in dieses riesige Himmelbett klettern zu müssen, um dort Schlaf zu finden – wie komisch war dann erst die Vorstellung, es die nächsten vier Monat zu tun!?  Und was war mit Pink? Sie konnte wohl kaum vier Monate lang alleine gelassen werden; sie konnte nicht einmal eine Woche allein gelassen werden, wie die Klassenreise deutlich demonstriert hatte.

Als Green Grey diese Frage stellte, bemerkte sie deutlich, wie seine Bewegungen plötzlich steif wurden und sein Lächeln nahm gleichzeitig eine mechanische Art an. Der Frage, was plötzlich mit ihm los sei, versuchte er auszuweichen, doch er war ein schlechter Lügner – allerdings ein Lügner, der das Glück auf seiner Seite hatte, denn genau in dem Moment, als Green eine Antwort forderte, klopfte es an der Tür des sonnigen Wintergartens und schon stand keine Geringere als Tinami in der Tür.

„Guten Morgen, Grey-sama – Guten Morgen, Ee-chan!“

„“Ee-chan“? Aber, Tinami-san, so dürfen Sie doch nicht mit unserer Hikari...“, stotterte Grey sofort entrüstet, als hätte Tinami soeben eine kriminelle Tat begangen, was sie allerdings nur zu einem Grinsen brachte.

„Papperlapapp! Unsere Hikari-sama hat es mir gnädig wie sie ist...“ Ihr verschmitztes Grinsen wurde nur noch breiter:

„... erlaubt, sie so nennen zu dürfen!“

„Genau, das habe ich!“ Dem konnte Grey dann natürlich nicht viel entgegensetzen, auch wenn er es nicht sonderlich gut zu heißen schien. Er räusperte sich und erklärte, dass er Tinami gerufen hatte, damit sie an Green ein paar gesundheitliche Tests durchführen konnte; aber auch ihre Magie und Reaktionszeit sollte überprüft werden. Kaum, dass Green ihre goldene Gabel beiseite gelegt hatte, legte Tinami auch schon lachend den Arm auf ihre Schulter und während sie beteuerte, dass es nur lange dauern, aber gar nicht weh tun würde, führte sie sie aus dem Wintergarten heraus, womit Grey nun mit seinem Tempelwächter alleine war – und sofort erleichtert aufseufzte.

„In Lights Namen – das war zu knapp für meine Nerven!“ Ryô begann mit dem Aufräumen, da ihm bewusst war, dass sein Herr nicht mehr essen würde – er hatte für seine Verhältnisse schon sehr viel gegessen.

„Meine Familie verlangt zu viel von mir. Wie soll ich es schaffen, Green vier Monate lang anzulügen? Ich kann nicht lügen! Ich bin doch kein Dämon!“, klagte Grey und vergrub kurz sein Gesicht in seinen Händen als hätte er Kopfschmerzen. Besorgt musterte Ryô seinen Herren und obwohl ihm keine Lösung für das Problem einfiel, versuchte er dennoch, ihn aufzuheitern:

„Versucht, es positiv zu sehen, Grey-sama. Sollte es gelingen, dann müsst Ihr Hikari-sama niemals mehr anlügen.“ Grey deutete ein leichtes Nicken an, ehe er sich erschöpft in seinem Sessel zurücklehnte und durch das ordentlich zurechtgestutzte Blätterwerk über sich durch die gläserne Außenwand des Wintergartens nachdenklich in den Himmel hinaus blickte.

„Ich hoffe, meine Familie wird schnell zu einem Entschluss kommen, was mit Pink geschehen soll. Es bereitet mir große Sorge, dass sie alleine in der Menschenwelt geblieben ist...“ Diese Bedenken konnte Ryô sehr wohl nachvollziehen, doch leider befürchtete er, dass es noch eine Weile dauern würde, bis die Hikari zu einem Entschluss gekommen waren – die Sache war nämlich recht heikel. Pink war kein Sonderregelfall, daher konnte man sie nicht dazu zwingen, mitzukommen; das war dann nämlich ohne Zweifel ein Regelverstoß. Aber natürlich konnte Pink auf der anderen Seite nicht alleine in Tokyo zurückbleiben. Und wieder stellte Grey sich laut die Frage, warum Pink lieber in der Menschenwelt geblieben war, anstatt mitzukommen. Eine Frage, die auch Ryô sich stellte und genau wie Grey fand er keine Antwort auf diese.

Das wohl dritte Seufzen an diesem Tag entglitt Grey, welcher sogar kurz seine Hand in seinem Pony vergrub, um seiner Verzweiflung Luft zu machen. Zu viele Fragen. Zu viele Unsicherheiten. Zu viele Lügen. Und genau wie Itzumi wusste auch Grey, dass sie einen langen Weg vor sich hatten, wenn sie Green trainieren wollten.

Grey war das natürlich von Anfang an klar gewesen, weshalb er auch nicht sonderlich überrascht war über das, was er von weitem von einem im Schatten gelegenen Säulengang aus gesehen hatte. Es war kein Meister vom Himmel gefallen und obwohl Green in dem Alter war, in dem die meisten Wächter ihre Grundausbildung schon lange abgeschlossen hatten, konnte man das gleiche einfach nicht von seiner Schwester verlangen. Sie war nie geschult worden; war sich ihrem Element erst seit kurzem bewusst. Es lag ein steiniger Weg vor ihnen. Dennoch war Grey nicht gewillt, seinen Optimismus aufzugeben – denn wenn er es tun würde, wäre das Zusammensein mit seiner Schwester unaushaltbar; ständig von dem Gedanken gequält, dass jede gemeinsame Minute die letzte sein könnte.  

„Wow, Talent ist wirklich nicht erblich.“ Grey wandte den Kopf herum und erblickte Seigi, der gelassen auf ihn zu schlenderte und sich zu ihm gesellte, jedoch mit einigen Metern Abstand.

„Seigi?“ Die skeptische Verwunderung über das plötzliche Auftauchen seines Verwandten war Grey ins Gesicht geschrieben – genau wie ihm deutlich anzusehen war, dass er alles andere als erfreut war über den plötzlichen und unangekündigten Besuch.

„Warum so überrascht? Ich habe deinen Tempelwächter gefragt, wo du bist. Ganz nebenbei gesagt…“ Seigi lehnte sich grinsend über die steinerne Brüstung, Grey dabei fixierend:

„… du hast deinen Tempelwächter zu sehr verwöhnt. Ich hatte das Gefühl, als würde er es mir nicht sagen wollen, ganz so, als hielte er es nicht für eine gute Idee, dass ich dich besuche! Ganz schön viel Eigensinn für einen Tempelwächter, wenn du mich fragst. Du behandelst unsere Diener zu gut.“  

„Und du zu schlecht“, erwiderte Grey in einem kalten Tonfall, der Seigi zu amüsieren schien:

„Standesunterschiede sollten gewahrt werden.“

„Das ist wahr, aber sie sollten nicht missbraucht werden.“ Ehe die Diskussion ausartete – und das würde sie ohne Zweifel tun – erkundigte Grey sich, was der Grund für Seigis plötzlichen Besuch sei.

„Im Jenseits ist es mir momentan zu langweilig“, gab Seigi offen zu und lehnte sich über die Brüstung, die Ellenbogen auf dieser platziert und nun wieder Green und Itzumi beobachtend, während er fort fuhr:

„Im Rat werden mal wieder nur trockene Regeln hin und her diskutiert und das können sie ruhig ohne mich machen.“ Oh, bedeutete das, dass sie nun über Pinks Fall diskutierten? Grey wollte sich gerade erkundigen, als Seigi jedoch seine Klage fortsetzte:

„Der Fall Greenys liegt so klar auf der Hand; sie liefert ja sogar selbst die Beweise, macht Geständnisse. Wäre sie keine Hikari, sondern nur ein Wächter, wäre sie schon längst tot und das gesamte Thema wäre gegessen.“ Das war in der Tat wahr, denn auf Mord, Verbrüderung mit dem Feind und Obrigkeitsverleumdung stand der Tod, sollte sich der Verdacht bestätigen – und Seigi hatte recht; in Greens Fall benötigte es keiner weiteren Untersuchung, jeder Verdacht war bestätigt worden; sie hatte sich mit dem Feind verbrüdert. Das stand ohne Zweifel fest. Sie mochte es anders nennen, aber das war für die heiligen Regeln nicht von Belang.

„Aber meine Schwester ist nun einmal eine Hikari; sie trägt dasselbe Element in sich wie du es tust.“ Und das war ihr Glück, denn die Hikari, als Träger des Lichtes, dem wichtigsten Element im Kampf gegen die Dämonen, waren aus diesen Gründen vor einem sofortigen Todesurteil geschützt. Bevor dieses verhängt werden konnte, sollten erst andere Maßnahmen ergriffen werden, um den verbrecherischen Hikari zu züchtigen. Das bedeutete allerdings nicht, dass Hikari nicht hingerichtet wurden.

„Ja, eine Hikari mag sie von Namen her sein, aber sehen tut man das wirklich nicht!“ Ein höhnisches Lachen begleitete diese Worte. Schnippisch wollte Grey gerade die berechtigte Frage stellen, ob Seigi sich bei seiner Vergangenheit und seinem Aussehen – er besaß immerhin keine weißen Augen – so weit aus dem Fenster lehnen konnte, als Seigi plötzlich ohne jede Vorwarnung oder Begründung seiner Taten mit einem Grinsen über den Balkon sprang.

Verdutzt starrte Grey einen kurzen Moment auf den Punkt, von dem Seigi gerade verschwunden war, bis das heitere „Hey, Greeny!“ ihn aus seiner Starre weckte; sofort machte er kehrt und rannte den Gang herunter, um zur nächsten Treppe zu gelangen. Grey konnte sich absolut kein Bild davon machen, was Seigi von Green wollte, ob er einfach nur Schabernack verbreiten wollte, oder ob sein Dasein ein konkretes Vorhaben verfolgte – aber er hatte ein ungutes Gefühl. Denn Seigi... Seigi war einer dieser gezüchtigten Hikari. Er war wegen Mordes angeklagt gewesen.

Soweit Grey es von Gerüchten erfahren hatte, war der vermeintliche Mord ein Unfall gewesen und natürlich... nicht alle Gerüchte waren wahr. Im Jenseits kursierten sehr, sehr viele Gerüchte, aber war das kleine, oval-geformte Gerät in seinem Haar nicht Beweis genug dafür, dass es einen konkreten Sachverhalt gegeben haben musste? Dass Greys Skepsis ihm gegenüber nicht unbegründet war? Warum sonst musste Seigi, sobald er das Jenseits verließ, ein Gerät tragen, dass seine Mordlust maß?

Für Green gab es jedoch andere Dinge, die sie weitaus verwunderlicher fand als das kleine grün leuchtende Etwas in Seigis Haaren.

„Ein Zombie!“

Vor Schreck, einen Totgeglaubten plötzlich vor sich zu sehen, wäre Green ihrer Tempelwächterin beinahe auf die Arme gesprungen. Nicht nur, dass es ausgerechnet Seigi war, der vor ihr auftauchte – er war auch noch gänzlich unbeschädigt aus dem zweiten Stock herunter gesprungen. Ein ekelig lauter Knall war ertönt, als Seigis Füße auf dem sandigen Boden aufgeprallt waren, worauf Seigi gar nicht achtete; lässig, als wäre es eine Aufwärmübung beim Sport, schüttelte er zuerst das rechte, dann das linke Bein ein wenig und sah viel eher Green verwundert an, weil sie ihn so genannt hatte. Es war allerdings nicht er, der die allgemeine Verwirrung aufklärte, sondern Itzumi, nachdem sie sich pflichtgemäß verbeugt hatte:

„Hikari-sama, mit Verlaub, ein „Zombie“ ist wohl kaum die richtige Bezeichnung.“

„Was ist denn ein „Zombie“?“, fragte Seigi, als er bei den beiden Mädchen angekommen war und einen munteren Eindruck hinterließ, den Green nicht erwidern konnte; sie war schlichtweg zu verwirrt, einen toten Hikari im Diesseits zu sehen. Sie sah ihn an, als würde sie irgendwo an seinem Auftreten einen Haken suchen, aber er wirkte unglaublich... echt. Er war weder durchscheinend noch sonderlich blass – und einen Schatten warf er ebenfalls.

„Menschen definieren „Zombies“ als „lebende Tote“, Hikari-Seigi-sama, jedenfalls soweit ich informiert bin... Hikari-sama?“ Itzumi erwartete offensichtlich eine Zustimmung von Green, aber sie war immer noch zu beschäftigt damit, sich Seigis Anwesenheit zu erklären.

„Ah, ich verstehe... aber dann bin ich doch ein „Zombie“... ich glaube, ich verstehe es doch nicht.“

„Ich auch nicht, Onkel Seigi“, erwiderte Green aufgebend, nachdem sie einfach nichts Ungewöhnliches an Seigi feststellen konnte außer seiner bloßen Anwesenheit.

„“Onkel“?“, wiederholte der Hikari fragend, woraufhin Green ihm, genau wie schon Siberu und Gary, genau dasselbe noch einmal erklärte und Seigi schien gut zu verstehen, warum sie darauf verzichten wollte, ihn Ururururgroßvater zu nennen; er hatte nichts dagegen, dass sie ihn „Onkel Seigi“ nannte, es schien ihm sogar irgendwie zu gefallen. Aber eine Erklärung für seine Anwesenheit hatte sie immer noch nicht bekommen, weshalb sie mit ihrer Bitte um Aufklärung ein wenig fordernder war.  

„Diese Technik nennt sich „Eciencé“, Greeny. Sie kann nur von uns Hikari angewandt werden, deren Körper sich auf unserem Friedhof befindet...“ Er deutete mit einer saloppen Handbewegung Richtung Nordosten, wo Green in der Ferne sah, wie sich im Dunstschleier der Wolken ein hoher, dünner Turm abzeichnete. Das war ein Friedhof?

„... du musst wissen, Greeny, dass die toten Körper aller hochrangigen Wächter – und dazu zählen die meisten Hikari! –  sich im Gegensatz zu den Leichen der Menschen nach dem Tod nicht mehr verändern. Hikari, die nun obendrein ihren Tod im Jenseits verbringen, können mit der Eciencé-Technik eine Kopie ihres toten Körpers schaffen, in dem die Seele je nach Ausmaß der zu Lebzeiten besessenen Lichtmagie wohnen kann.“ Seigi lachte ein wenig und zeigte ihr seinen Zopf:

„Leider war meine eher... bescheiden, daher – wenn du genau hinschaust – siehst du auch, dass mein Zopf sich schon auflöst. Da fängt mein Eciencékörper immer zuerst an zu verfallen, hehe.“ Green nickte, obwohl sie den Gedanken immer noch ein wenig unheimlich fand – und jetzt wo sie darauf achtete, bemerkte sie auch plötzlich, dass Seigis Brust sich nicht hob und senkte. Er atmete nicht.

„Und du bist am Trainieren, Greeny?“ Obwohl Grey gerannt war, kam er erst jetzt bei einer Treppe an, die ihn hinab ins Erdgeschoss führte. Der Tempel war einfach zu verwinkelt und er kannte leider nicht alle seine Geheimgänge.

„Eh, ja.“ Endlich unten angekommen erhöhte er das Tempo, um schnell zu seiner Schwester zu gelangen...

„Training ist die Freude eines jeden Elements, wie wir so schön sagen...“ Nur noch ein Gang--

„Was, mein Element kann sich freuen?“

„... lass mich dir ein Exempel statuieren.“  

„Seigi!“ Aber Grey kam einige Sekunden zu spät auf den Innenhof gestürzt – er sah gerade noch das triumphierende Grinsen Seigis und das Aufglänzen seines gezogenen Schwertes und konnte nicht verhindern, dass es mit gekonnter Professionalität auf Greens Glöckchen zuraste--- und genau vor dem goldenen Ring des Glöckchens zum Stillstand kam.

Sobald Green bemerkte, was geschehen war, zog sie sich geschockt mehrere Meter rückwärts zurück, wobei sie fast gegen die geschockte Itzumi gestolpert wäre, denn sie war zu sehr damit beschäftigt, ihr Glöckchen an sich zu drücken. Sie hatte eine ganz offensichtlich abwehrende Haltung eingenommen.

„Sorry, Greeny, ich bin ein unverbesserlicher Angeber! Habe ich dich etwa erschreckt?“ Das hatte er, wie Green jetzt ebenfalls bemerkte; ihr Herz raste.

„Seigi!“, tobte Grey jetzt bei ihnen ankommend:

„Wie kannst du es wagen, meiner Schwester zu drohen?!“

„“Drohen“?“, wiederholte der Angesprochene, sein Schwert lässig schulternd:

„Ich wollte nur ein Exempel statuieren, immerhin trainiert Greeny doch und ein wenig Hilfe kann nie schaden, oder?“ Er wandte sich wieder Green zu:

„Hast du dich bedroht gefühlt, Greeny?“ Green versuchte zu grinsen, aber sie hatte das Gefühl, als würde es ihr nicht ganz gelingen und ihre Antwort war auch mehr Lüge als Wahrheit:

„Ach, was, nein, schon… gut.“ Von Green die Bestätigung erhaltend sandte Seigi einen feixenden Blick an Grey:

„Guuuuuck? Kein Grund, gleich Panik zu verbreiten, Blacky! Jetzt wisst ihr ja, woran ihr auf jeden Fall arbeiten müsst; an Greenys Reaktionszeit, haha!“  

Dem muss ich zustimmen!“ Alle Anwesenden wirbelten herum und sahen Tinami, die grinsend auf sie zuging und sich, sobald sie bei ihnen angekommen war, erst einmal standesgemäß vor Seigi verneigte, mit der Hand über ihrem Herzen.

„Ich habe hier die Ergebnisse unserer Tests vorhin!“ Um ihre Worte zu unterstreichen hielt sie eine kleine Mappe empor, was Seigi lachend auffasste:

„Sehr gut; wie gut, dass auf unsere Kikou immer Verlass ist! Dann wisst ihr ja, was zu tun ist!“ Er gab Grey einen neckenden Schlag gegen die Schulter, winkte Green zu und verließ schon den Hof.

„Er ist schon wirklich eine Sache für sich“, flüsterte Green, weil sie nicht wollte, dass Seigi sie womöglich noch hörte. Grey, sich unauffällig den schmerzenden Punkt reibend, wo Seigi ihn geschlagen hatte, erwiderte:

„Das kann man wohl laut sagen.“

„Aber Onkel Seigi ist schon ziemlich cool.“ Sofort wirbelte Grey zu Green, sie schockiert ansehend.

„“Cool“? Er ist...was?“

„Das bedeutet so viel wie „toll“, ein sehr positiv geladenes Adjektiv der jugendlichen Sprache von heute!“, warf Tinami grinsend dazwischen, was Grey zum Erröten brachte:

„Das weiß ich auch...“ Tinami kicherte und da Grey es langsam zu peinlich wurde, verkündete er mit Inbrunst, dass sie keine Zeit für Plaudereien hatten. Sie hatten viel zu tun!

 

 

Aber es war unmöglich, Green zum Trainieren zu überreden, denn sie war genauso neugierig auf die Testergebnisse wie Grey es war. Sie bestand darauf, dass es ihr gutes Recht war, die Ergebnisse ebenfalls zu erfahren, weshalb ihr Bruder nachgab und sie sich auf eine Pause einigten. Die Wächter verließen den Innenhof, durchquerten den Tempel und nahmen dann in dem großen Garten auf der südlichen Seite des Tempels in einem kleinen, weißen Pavillon Platz, wo Itzumi mit Ryôs Hilfe in Windeseile ein kleines Mittagessen aufgetischt hatte und soeben den Tee einfüllte, als die drei Wächter sich setzten. Itzumi wandte sich daraufhin ihren üblichen Pflichten zu, die wohl zu dieser Uhrzeit daraus bestanden, die vielen verschiedenen Blumen des großen Gartens zu bewässern; allerdings blieb sie in der Nähe, wahrscheinlich, wie Green mit einem säuerlichen Lächeln bemerkte, um ebenfalls mithören zu können, wie die Tests ihrer Herrin verlaufen waren.

Diese hatten eindeutig gezeigt, dass Green großes sportliches Talent besaß, worüber sich Grey sehr zu freuen schien. Mit Stolz erzählte sie ihm, dass sie in diesem Bereich auch immer die besten Noten gehabt hatte. Als sie dann auch noch erwähnte, dass sie rhythmische Gymnastik betrieb, war er hin und weg und wollte unbedingt einmal eine Kür von ihr sehen. Auch wenn er ein wenig errötend zu bedenken gab, dass ein solch hautenges Trikot nicht gerade die passende Bekleidung für eine Hikari sei. Skeptisch stellte er sofort die Frage, ob „die beiden Halblinge“ sie denn schon mal in einem solchen gesehen hatten. Natürlich hatte Green es nicht verneint, denn sein finsteres Gesicht war einfach Gold wert.

Das darauffolgende Thema war allerdings weniger amüsant.

„Hikari-Seigi-sama hat recht – Ee-chans Reaktionsvermögen ist für einen Menschen zwar nicht schlecht, aber verglichen mit unseren Werten... liegt sie unter dem Durchschnitt.“

„Ich musste auch nie darauf vorbereitet sein, von einem Schwert durchbohrt zu werden. Außer in Videospielen vielleicht und da kann man speichern!“, erwiderte Green sich selbst verteidigend, was Tinami zum Lachen brachte:

„Natürlich, natürlich, Ee-chan! Das war auch kein Vorwurf, du kannst selbstverständlich direkt nichts dafür.“ Grey, der nicht sonderlich lange mit seinem Essen beschäftigt gewesen war, blätterte nun durch Tinamis Bericht – wie hatte sie es geschafft, einen zehn Seiten langen Bericht in nur so kurzer Zeit zu verfassen?  

„Lesen Sie mal Seite vier, Kaze-sama, das wird ihnen nicht gefallen.“ Tinami lag mit dieser Vermutung absolut richtig: denn kaum, dass Grey die Seite überflogen hatte, stöhnte er.

„Was ist denn das Problem?“, fragte Green, da Grey das Originaldokument in den Händen hielt und es noch keine Kopie gab, die Green hätte lesen können.

„Oh, nur eine Zahl.“

„Eine Zahl?“

„46%?!“ Grey vergrub seine Hand in seinem schwarzen Pony:

„Das ist nicht gut, das ist absolut nicht gut...“

„Was ist denn das für eine Zahl?“ Tinami grinste und erklärte ihrer Hikari nun endlich:

„46% ist der Anteil der „nicht-Licht“-Magie in deinem „Spirit of Light“, den wir vorhin getestet haben – und der ist eben, nun ja, 46%, obwohl er eigentlich nicht existent sein sollte.“

„Also ist das schlimm?“ Grey schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.

„Natürlich ist das schlimm, Green! Du bist doch nicht die Wächterin der Dunkelheit, sondern des Lichts! Deine Angriffe müssen aus reiner Lichtmagie bestehen, um die größtmögliche Wirkung zu erbringen. Das ist ja wohl logisch.“ Green sah die Kritik überhaupt nicht ein:

„Also bis jetzt hat es immer ganz gut geklappt.“

„Ja, weil du Glück hattest. Ich wette, die Schuld für dieses Problem ist bei den Halblingen zu suchen!“ Green machte gerade den Mund auf, um zu widersprechen, als sich überraschenderweise Tinami einmischte:

„Diese Wette werdet Ihr verlieren, Kaze-sama! Ihr könnt die Schuld nicht immer den beiden zuschieben. Denn der Filter von Ee-chans G.H 06.G funktioniert einwandfrei – ich beherrsche mein Handwerk!“ Grey wirkte kurzzeitig ein wenig eingeschnappt, dass seine Theorie nicht der Wahrheit entsprach, aber er schob diese Gefühle schnell in den Hintergrund, als er sie fragte, was es dann sei:

„Es liegt an Ee-chan selbst natürlich!“ Green wollte gerade lauthals protestieren, als Tinami eine ungewöhnliche Bitte stellte: sie wollte, dass Green ihren Stab hervorholte. Kurz zögerte sie, tat es aber dann, jedoch ohne Rücksicht auf den recht vollen Tisch zu nehmen und als das Glöckchen seine wahre Gestalt annahm und der Stab sich vergrößerte, hätte sie beinahe die Tasse Greys umgekippt. Etwas verschmitzt grinste sie ihren Bruder an, der die Tasse noch mittels seiner eigenen Magie hatte auffangen können und sie nun tadelnd ansah, während die Tasse zurück in seine Hand schwebte.

„Seht hier“, Tinami streckte sich über den Tisch und zeigte auf die schwarze, links platzierte Leiste:

„Wie Ee-chan ja schon herausgefunden hat, kann sie mit ihrem Stab die von den Dämonen angewandte Magie aufnehmen und diese entweder in ihrer Ursprungsform speichern und einsetzen, oder sie zu Lichtmagie konvertieren.“ Green nickte, denn das war ihr natürlich nicht neu, aber Grey runzelte die Stirn:

„Wenn ich mir die Frage erlauben darf...wie kamen Sie eigentlich auf diese Idee, Tinami-san?“

„Oh, das war nicht meine; ich habe sie nur umgesetzt! Ich hatte genaue Anweisungen. Ich war auch überrascht über diesen eigenartigen Wunsch, aber ich habe mich daran gehalten und ich muss sagen, ich bin auch auf das Ergebnis ziemlich stolz – oder hast du etwas an deiner Waffe auszusetzen, Ee-chan?“ Die Angesprochene beeilte sich zu verneinen, denn natürlich hatte sie das nicht. Sie war sehr zufrieden mit ihrem Stab, den sie jetzt wieder zu sich zog und zurückverwandelte, wobei ihr nicht auffiel, dass Grey nachdenklich die Stirn in Falten gelegt hatte – Tinami allerdings schon, sich ihren Teil denkend. Sie sprach ihn jedoch nicht darauf an, wählte das Gespräch stattdessen fortzusetzen:

„Ich denke, bei dem gerade genannten Konvertierungsprozess läuft etwas schief. Ee-chan scheint noch nicht in der Lage zu sein, die dämonische Magie komplett zu konvertieren.“

„Das bedeutet aber auch“, antwortete Grey nachdenklich, sich wieder Tee nachfüllend:

„Dass Green, wenn sie sich bis jetzt nur auf ihren Stab verlassen hat...“

„Noch nie ihr eigentliches Element angewandt hat, ja, das ist richtig“, ergänzte Tinami und erklärte weiterhin:

„Deswegen sage ich ja auch, dass ihre Waffe ziemlich ungewöhnlich ist.“

„Also ich mag sie.“ Grey stimmte Green da nicht zu; ganz und gar im Gegenteil. Wussten die Hikari das? War das eine Information, die ihm nicht zugetragen worden war? Und falls sie es nicht wussten – wie würden sie darauf reagieren? Das waren keine guten Nachrichten. Besonders in Anbetracht dessen, dass Green nicht einmal im Stande dazu war, ihre eigentlich nur  „geliehene“ Magie in etwas gänzlich Reines zu verwandeln. Es stand um ihre Lichtmagie tatsächlich schlechter als von Grey erwartet, weshalb er mehr denn je von der Wichtigkeit ihres Trainings überzeugt war. Wenn sie auf ihre eigene Lichtmagie zugreifen würde, würden diese 46% wahrscheinlich gar kein Problem mehr sein; sie würden wahrscheinlich nicht existieren – Tinami stimmte dem zu, gab aber zu bedenken, dass es dafür weitere Nachforschungen benötigte.

Es benötigte tatsächlich noch weitere Nachforschungen, aber Tinami hatte schon eine Theorie, die sie allerdings für sich behielt: Green wusste, dass „Licht“ für ihre Freunde schädlich war und um diesen nicht zu schaden, schwächte sie ihre Lichtmagie, indem sie sie verunreinigte. Doch Tinami konnte sich nicht vorstellen, dass Green etwas von diesem Prozess wusste. Es geschah unbewusst, dessen war sich die Kikou sicher. Das Element des Lichtes war höchst sensibel, reagierte wie kein anderes Element auf jede noch so kleine Gefühlsregung des Trägers. Wenn beispielsweise der Wille zum Kampf fehlte, der Glauben ins Wanken geriet, man nicht mit vollen Herzen das vertrat, wofür man kämpfte, dann wurde die Lichtmagie beeinflusst. Im schlimmsten Falle konnte sie sogar versiegen... Andersherum war das auch ihr größter Vorteil, da es bei starken Gefühlen zu wahren Magieexplosionen kommen konnte. In Greens Fall wurde ihr Element von ihrem Willen, ihren Freunde nicht zu schaden, gestört und sie spürte es nicht einmal. Tinami glaubte nicht, dass sich etwas daran ändern würde, wenn Green direkt auf ihr Element zugreifen würde; im Gegenteil sogar.

Dennoch stimmte sie Grey zu, als er meinte, dass es dann wohl am besten sei, wenn Green sich beim weiteren Training darauf konzentrieren würde, ohne ihren Stab zu kämpfen und sich dabei gänzlich darauf konzentrierte, Licht zu produzieren.

Green starrte beide nur sprachlos an; offensichtlich verstand sie Bahnhof. Licht produzieren... von sich aus schaffen... ohne Stab eine Attacke einsetzen... wie sollte sie das machen?  

„Also, Green, wir haben viel zu tun; zurück zum Training!“ Itzumi kam heran geeilt wie ein geölter Blitz und stand schon einsatzbereit neben Green, ehe sie sich überhaupt aufrichten konnte. Bildete Green sich das ein, oder gefiel ihrer Tempelwächterin das Ganze irgendwie?

„Bekomme ich eigentlich etwas für das alles?“ Grey war kurz davor „Ja, du überlebst hoffentlich“ zu antworten, aber stattdessen erwiderte er:

„Ist ein Fortschritt nicht Belohnung genug?“

Natürlich, ja, das will ich ja auch – ich meine nur, ein wenig was, du weißt schon…“ Green klimperte auffällig mit den Augen, wie sie es sonst bei Siberu tat, wenn sie von ihm Geld haben wollte – und siehe da, es funktionierte auch bei Grey, der nun ein wenig rot wurde.

„…eine kleine Belohnung, ein Extra, ein Ansporn…“, süßholzraspelte Green weiterhin:

„Ein kleinen, klitzekleinen Anruf vielleicht?“ Sofort verschwand sämtliche Schamesröte aus Greys Gesicht und er wurde ernst:

„Nein. Kein Kontakt mit den Halblingen.“ Auch Green schob ihre süße Masche sofort beiseite:

„Mein Gott, Grey, als ob das jetzt so schlimm wäre! Ich will doch nur wissen, ob es ihnen gut geht und ob in Tokio alles gut läuft!“

„Schwesterherz, du bist gerade erst zwei Tage hier.“

„In zwei Tagen kann verdammt viel passieren! Sibi war immerhin verletzt…“

„An deinem Fluchen müssen wir auch arbeiten.“

„Du versuchst immer, das Thema zu wechseln! Es ist eine Sache, dass ich trainieren soll, das ist auch alles schön und gut – aber es ist eine gänzlich andere, mich von Sibi und Gary zu isolieren, was soll das?!“

„Sie lenken dich nur unnötig ab.“

„Das kannst du so doch gar nicht sagen...“ Zum Glück unterbrach Tinami das Gespräch genau zum richtigen Zeitpunkt:

„Ich kann die beiden ja von dir grüßen, Ee-chan – wäre das nicht ein guter Kompromiss für euch beide?“ Widerstrebend ergaben sie sich, aber Grey sah Green deutlich an, dass es für sie kein zufriedenstellender Kompromiss war und es tat ihm im Herzen weh, als er sah, dass Green für einen kurzen Moment traurig wurde – und sie versuchte sogar noch einmal, ob sie Tinami nicht einen Brief mitgeben dürfte, aber nein, Grey blieb hart, auch wenn er deutlich sah, dass es Greens Traurigkeit und Wut auf ihn steigerte. Als sie dann nach erfolglosem Kampf mit Itzumi davonschritt, würdigte sie ihn keines Blickes.

„Passt auf, dass Ihr nicht zu ihrem Gefängniswärter werdet, Kaze-sama.“ Grey nahm einen Schluck von seinem Tee. Er war kalt geworden.

„Das bin ich doch schon längst.“

 

 

Green war frustriert – und wütend. Sie war schon froh gewesen, wenn sie überhaupt einem Schlag von Itzumi ausweichen konnte; bei zwei Hieben war sie gänzlich aus dem Häuschen; jetzt sollte sie auch noch Licht aus dem Nichts entstehen lassen? Und das nebenbei? Wie tat man das überhaupt; sie war doch keine Glühbirne! Was erwarteten die eigentlich alle von ihr? Ja, sie hatte verstanden, dass sie eine ziemlich miserable Kämpferin war und dass alle Hikari vor ihr in ihrem Alter auf einem viel, viel höheren Level waren, aber sie hatten ja auch ihr ganzes Leben lang trainiert, das konnte man doch gar nicht vergleichen… wahrscheinlich würde Grey auf dieses Argument sowas sagen wie „natürliche Veranlagung“, pah. Die hatte sie eben nicht. Na und!?

Und wieder landete sie im Sand. Und wieder sah Green das, was sie schon oft zu sehen geglaubt hatte; ein kleines Zucken von Itzumis linken Mundwinkel. Diese verfluchte Ziege freute sich darüber, ihr überlegen zu sein, mit ihren verfluchten golden leuchtenden Händen, die sie immer wieder zu Boden warfen – da wo sie hingehörte, was?

„Hör auf zu grinsen!“, fauchte Green, die nun spürte, wie ihre wütende Frustration sie übermannte. Itzumi dagegen fand sofort zu ihrer gewohnten, gefühlsneutralen Professionalität zurück. Obwohl ihre Mundwinkel wieder einen geraden Strich bildeten, hatte Green immer noch das Gefühl, als würde sie sie überlegen belächeln. Es lag in ihren Augen; der Spott, der Hohn.

„Entschuldigt, Hikari-sam---“ Darauf hatte Green jetzt keine Lust, absolut keine Lust, weshalb sie sie unterbrach, ohne, dass sie genau wusste, was sie da eigentlich sagte:

„Wenn ich meinen Stab benutzen dürfte …“ Green suchte nach den passenden Worten für ihre Drohung, aber sie fand sie nicht, weshalb Itzumi den Satz gegen jegliche Professionalität zu Ende führte:

„...Würde Euch das auch nichts nützen.“ Ihre Augen verhärteten sich Wort für Wort und der Schatten der sich vor die Sonne schiebenden Wolken verstärkte die Konturen ihres herablassenden Gesichtsausdruckes:

„Denn Ihr seid des Namens „Hikari“ nicht würdig – Ihr seid es nicht wert, das heilige Symbol der Hikari um den Hals zu tragen!“

 

„Sie ist nicht meine Enkelin! Sie ist eine Missgeburt!“ „Sie ist nicht meine Enkelin! Sie ist eine Missgeburt!“ „… Missgeburt!“ „… Missgeburt!“ „… Missgeburt!“ „… Missgeburt!“

 

Green waren sämtliche Konsequenzen absolut egal; Itzumi sollte einfach nur ruhig sein, ganz egal wie – aber sie erhielt keine Genugtuung, denn der Schlag, mit dem sie dafür hatte sorgen wollen, dass Itzumi ihre Worte bereute, ging daneben, da ihre Tempelwächterin diesem Ausdruck der Wut mit scheinbarer Leichtigkeit seitlich auswich.

Nur hatte sie dabei nicht auf ihre Haarringe geachtet und die Faust, die eigentlich für ihr Gesicht vorgesehen gewesen war, rauschte an ihrer Wange vorbei, direkt durch den rechten Ring hindurch und was vielleicht hätte witzig aussehen können, endete schmerzhaft für Itzumi, denn Green hatte doch zu viel Schwung drauf gehabt und riss die so wohlgeflochtenen Haare aus ihrer Halterung heraus.

Green landete wieder im sandigen Boden, schürfte sich dabei das Knie auf, fluchte laut und ungestüm, weil sie Itzumi nicht getroffen hatte, bis sie sich herum drehte und sah, dass das Lösen und Ruinieren ihrer sonst so streng aufgesetzten Haare Itzumi scheinbar mehr aus der Fassung brachte, als ein Schlag es hätte tun können.

Aber noch bevor Green sich über diese unerwartete Überraschung freuen konnte, kamen Grey und Ryô angerannt.

„Green! Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen „Training“ und „Prügelei“! Die Dämonen tun Letzteres, aber wir doch nicht. Du warst wirklich eindeutig zu viel zusammen mit---“

„ARGH!“ Grey verstummte sofort, als er diesen frustrierten Ausruf hörte und wich Green wohlwissend aus, die mit großen Schritten an ihm vorbeistampfte und auf dem Weg hinein in den Tempel gegen den nächstbesten Blumenkrug trat – leider ging er nicht kaputt, nur Greens Fuß begann zu schmerzen. Aber das war ihr egal, genau wie ihr alles andere im Moment egal war – und an diesem Tag lernten die Wächter, dass man sich Green nicht nähern sollte, wenn sie in Rage war.

  

 

Für den Rest des Tages traute Grey sich nicht in die Nähe seiner Schwester; ihm, dem Zurückhaltung und Reserviertheit anerzogen worden waren, waren solche Gefühlsexplosionen fremd. Er kannte sie nicht. Gefühle auf der Zunge zu tragen, die Kontrolle wegen dieser zu verlieren, war nichts, was für die Wächter erstrebenswert war. Man hielt Gefühle hinterm Zaun, schadete niemandem mit ihnen und drängte sie auch niemandem auf – daher stand er Greens Jähzorn recht ratlos gegenüber und hatte so den Rest des Tages damit verbracht, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was man in so einer Situation tat.

Green erschien nicht beim Abendbrot; Itzumi hatte sie gefragt, als wäre absolut nichts zwischen ihnen vorgefallen, aber sie hatte sie durch ihre Zimmertür angeschwiegen. Als Ryô es dann versucht hatte, hatte sie ihm geöffnet und ihn gebeten, Grey mitzuteilen, dass sie keinen Hunger hätte, wenn Ryô aber so lieb wäre und ihr zeigen könnte, wo sie vielleicht ein Bad nehmen konnte…?

In der Hoffnung, dem Bad sei es gelungen, Greens Gemüt zu besänftigen, suchte Grey seine Schwester in einem der vielen Aufenthaltsräume des Tempels auf; Ryô hatte ihm erzählt, dass Green sich dorthin zurückgezogen hatte, um zu, Grey traute seinen Ohren kaum, lesen – und tatsächlich fand er sie im Schein des tänzelnden Kaminfeuers lernend vor; sie hockte auf einem wolligen Teppich, den Kopf auf die Couchlehne gestützt. Genau wie Ryô es Grey berichtet hatte, lernte sie; mit einem kleinen vor ihr schwebenden Bildschirm, auf welchem Grey meinte, Kampfaufnahmen sehen zu können. Anstatt allerdings gleich wieder über ihr Training zu sprechen, wählte Grey zuerst etwas anderes zu kommentieren:

„Oh.“ Denn Grey staunte, als er Green mit geflochtenen Zöpfen sah:

„Diese Frisur kleidet dich.“

„Mir war danach.“ Green drehte sich nicht zu ihm herum, aber Grey sah, dass sie die Aufnahme mit einem Fingerzeig pausierte; das war doch nicht möglich, dass sie schon schneller mit der Technik umgehen konnte als Grey, der immer noch bei fast allen technischen Angelegenheiten die Hilfe von Ryô benötigte.

„Es freut mich zu sehen, dass du lernst“, sagte Grey zögerlich, sobald er sich auf die Couch gesetzt hatte, an die Green sich gelehnt hatte.

„Ich komme hier ja nur weg, wenn ich Fortschritte vorweise.“ Anstatt darüber verletzt zu sein, dass Greens Beweggrund nun scheinbar war, ihn so schnell wie möglich zu verlassen, antwortete Grey:

„Ich habe geglaubt, dass du Großvater von dir überzeugen wolltest?“ Green schwieg kurz, dann spulte sie die Aufnahme zurück.

„Will ich auch.“ Die Aufnahme begann von vorne.

 

„Ich verstehe einfach nicht, wie sie das mit dem Licht machen. Ich habe schon mehrere angeguckt und manchmal… brauchen die gar keinen Stab? Das Licht kommt irgendwie aus deren Körper, als wären sie wirklich Glühbirnen… was zur Hölle.“ Grey kommentierte ihr Fluchen nicht, aber eine Sache konnte er nicht unkommentiert lassen, als er nun auch bemerkte, wessen Aufnahme sie sich gerade zum zweiten Mal ansah:

„Ich denke, wenn du dich auf den direkten Einsatz von Lichtmagie konzentrieren willst, dann solltest du dir eine andere Aufnahme angucken als die von Seigi.“ Da Grey auf der Couch saß, konnte er Greens Gesicht nicht sehen; aber er sah, dass die Ohren seiner Schwester rot wurden.

„Er ist zu seinen Lebzeiten nämlich nicht sonderlich begabt gewesen auf diesem Gebiet, Green… du solltest dir lieber Aufnahmen unserer Mutter ansehen.“

„Das habe ich und sofort die Aufnahme gewechselt, da fühle ich mich nur schlecht bei.“ Offensichtlich wollte Green nicht gerne über dieses Thema sprechen, denn sie wechselte es wieder zu Seigi. Mädchenhaft kichernd schlug sie sich die Hände an die Wange und erwiderte:

„Und Seigi ist so cool!“ Schon wieder dieses Wort, von dem Grey nicht fand, dass Seigi es verdient hatte. Besonders nicht nach dem, was er heute getan hatte; diese ganz offensichtliche Zuneigung hatte er nicht verdient. Was fand sie nur an ihm?

„Ich meine, ich habe ja keine Ahnung von dem Ganzen, aber er gibt mit seinem Schwert echt eine gute Figur ab; richtig verwegen, hihi ♥!“

„Jaaah“, antwortete Grey säuerlich und himmelte obendrein genervt mit den Augen, wobei Green ihn erwischte, weil sie sich genau in diesem Moment zu ihm herum gedreht hatte. Sie grinste sofort neckend:

„Waaas, ist mein lieber, großer Bruder etwa eifersüchtig?“ Sofort wurde Grey rot;

„W-Was, ich?! Nein, Green, nein. Eifersucht ist ein dämonisches Gefühl; wir Wächter sind von solchen Gefühlen gänzlich bewahrt…“

„Ich habe dich ja auch noch nie was machen sehen, daher kann ich euch ja gar nicht so richtig vergleichen. Trainierst du eigentlich? Ich sehe dich nie etwas anderes machen als in irgendwelchen Dokumenten vertieft zu sein.“ Wenn möglich wurde Grey noch röter und empört begann er damit, sich zu rechtfertigen:

„Natürlich tue ich das. Ich trainiere fünf Stunden täglich, genau wie es die Vorschrift gebührt!“

„Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du kämpfst.“

„Aber natürlich tue ich das…“

„Das geht wirklich nicht in meinen Kopf rein, dass du kämpfen kannst!“  Grey bemerkte nicht, dass Green ihn nur neckte, anders als Ryô, welcher gerade hereingekommen war mit einem heißen Kakao für jeden der beiden und ein paar selbstgebackenen Keksen. Er musste ein wenig unbemerkt in sich hinein schmunzeln: es war so schön zu hören, wie Green ihrem Bruder half, ein wenig aus sich herauszukommen, offener mit seinen Gefühlen zu sein. Es war wirklich gut für ihn, dass er endlich die Schwester bei sich hatte, auf die er so lange gewartet hatte.

 

 

Itzumis Haarringe saßen wieder absolut perfekt und sie ließ sich nichts von irgendeinem Streit anmerken, als wäre am gestrigen Tag absolut nichts geschehen – und noch vor dem Frühstück ging es weiter. Green hatte darauf bestanden, erklärte Grey seinem Tempelwächter, als er sich darüber wunderte, die beiden wieder trainieren zu sehen; denn sein Herr hatte ihm noch am Vorabend erzählt, dass er und Green sich einig geworden waren, sich zuerst mehr der Theorie zu widmen.

„Das war ihre Idee. Sie kam heute Morgen zu mir gerannt und wollte es unbedingt noch einmal versuchen.“ Ryô entging nicht, dass Grey sehr gute Laune zu haben schien.

„Habt Ihr schon zu so früher Stunde gute Neuigkeiten aus dem Jenseits erhalten?“ Grey nickte lächelnd:

„Ja. Endlich!“ Sein Herr wollte ihm diese gerade mitteilen, als sie beide etwas bemerkten.

 

 

Noch bis tief in die Nacht hatte Green sich mit den Videoaufnahmen beschäftigt, aber im Endeffekt hatte sie trotzdem nicht verstanden, wie ihre Vorfahren Licht aus dem Nichts entstehen ließen. Grey hatte ihr nicht sonderlich dabei helfen können; es sei bei jedem Element unterschiedlich, meinte er, weshalb sie da mit einem Hikari sprechen müsste – aber diese würden sie wahrscheinlich auslachen, denn so wie Green es bereits mitbekommen hatte, sollte das eigentlich etwas sein, was sie nicht nur schon lange beherrschen sollte, sondern auch etwas, das ziemlich einfach war. Sie wollte es selbst meistern; sie brauchte deren belächelnde Hilfe nicht!

Aber Training was ihr Reaktionsvermögen anging benötigte Green tatsächlich, da musste sie Tinami und Grey leider recht geben, denn es fiel ihr leider auch mit neu erwachter Entschlossenheit sehr schwer, Itzumis senkrechten Handflächen auszuweichen – und kam es ihr nur so vor oder war sie schneller geworden als gestern? Scheinbar war deren gestriger Zusammenstoß doch nicht so vergessen, wie sie vorgab.

Wieder brachte ein ausgefeilter, seitlicher Hieb Itzumis Green zu Fall. Sie musste sich konzentrieren und von dem Gedanken abkommen, dass sie Itzumi besiegen musste – denn das musste sie immerhin nicht. Sie musste Licht entstehen lassen… und das in einer Kampfsituation. Warum ausgerechnet mitten im Kampf? Hätten sie es nicht erst einmal so üben können?

Nein, Green musste aufhören, sich über solche Dinge Gedanken zu machen; es hatte schon einen Hintergrund. Licht – wo kam Licht her? Von der Sonne; diese war gerade verdeckt, es war ein grauer Morgen – und das Licht sollte ja auch nicht von außen kommen, es musste von innen kommen, von ihr selbst. Wenn sie es richtig verstanden hatte, so waren die Elemente doch in ihnen, sie musste es also sichtbar machen und dieses Licht für einen Angriff umformen; einen „Spirit of Light“ konnte man auch ohne Stab freisetzen, wie sie bei ihren nächtlichen Studien gesehen hatte – au, da stürzte sie wieder.

Aber diese verfluchten Handflächen Itzumis, die sie immer spätestens bei der zweiten Attacke trafen, die leuchteten auch. Zugegeben, sie leuchteten anders als bei den Hikari; matter, weniger strahlend, wie das Gold alter Münzen… aber die Bewegung war dieselbe. Dieser strikte 90°-Winkel der Hand; den hatte sie auch gestern Nacht oft gesehen. Ob das zum Kampfstil der Wächter gehörte?

Green kam diese Handhabung ein wenig unnatürlich und steif vor, aber sie ahmte sie dennoch nach, wobei ihr auffiel, dass Itzumi sie für einen kurzen Augenblick spöttisch belächelte. Jetzt musste sie nur oft genug ausweichen und sich noch nebenbei auf irgendein Licht in ihr konzentrieren – ahahaha…

Itzumis goldenes Licht war nicht warm; das spürte Green jedes Mal, wenn sie sie traf. Das Licht der Hikari dagegen war warm; sie hatte es an ihrem eigenen Körper gespürt, als das Glöckchen sich aktiviert hatte, als sie geheilt worden war – sie musste dieses warme Licht finden, irgendwo in ihr war es --- wo bist du nur?

Hier.

Green erschrak so fürchterlich, dass sie zurückzuckte, womit Itzumis Schlag, den sie auf ihre Brust gerichtet hatte, ins Leere ging, was sie zu verblüffen schien – denn damit war es Green gelungen, drei Attacken nacheinander auszuweichen. Aber die Hikari war zu erschrocken über das plötzliche Gefühl, als sich über ihren kleinen Triumph zu freuen. Was zur Hölle war das denn gewesen? Sie hatte das Gefühl gehabt, als hätte ihr jemand geantwortet; jemand… in ihr. Nicht mit einer Stimme, sondern mit einem erwidernden Gefühl. Einem Handausstrecken.

Itzumi musterte ihre sehr erstarrt wirkende Hikari misstrauisch, die Hände immer noch zum Angriff erhoben. Brauchte sie etwa schon eine Pause?

Greens Gegenangriff kam ein wenig unerwartet für Itzumi, aber es gelang ihr dennoch, seitlich auszuweichen und sie wollte ihre Hikari schon darauf hinweisen, dass, wenn sie sie schon nachmachte, sie wirklich auf die neunzig Grad achten musste, ansonsten war das nichts Halbes und nichts Ganzes… aber dann sah sie das, was Grey und Ryô auch sahen: viele kleinen Pünktchen wirbelten um Greens Hand herum – und sie… sie leuchteten!

„Glühwürmchen!“, rief Green mit freudestrahlendem Gesicht; sie sahen tatsächlich aus wie viele, kleine Glühwürmchen, die Greens Hand umtanzten, als wäre ihre Hand ihr Mittelpunkt. Wie schön es aussah – und diese Wärme, es fühlte sich genauso an wie…

Die Wärme war schnell verschwunden, denn Itzumi gönnte ihr den Triumph ganz offensichtlich nicht; sie nutzte den Moment, in dem Green sich ihrer Freude hingab und schlug ihr die Beine weg, womit Green rücklings in das Wasserbecken fiel, das den Hof umgab.

„Achtet auf Eure Deckung, Hikari-sama.“

 

 

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit geht es nun weiter mit der zweiten Staffel, nachdem die Bearbeitungen der ersten abgeschlossen sind UwU ♥ das Autorenkommentar findet sich hier, sollte aber, wie immer, nur mit nötigen Vorkenntnissen gelesen werden, ansonsten ist es nicht spoilerfrei >w< ♥

Vielen Dank fürs Lesen! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Tekuu
2015-02-21T12:29:35+00:00 21.02.2015 13:29
Ja, ohne Blue und Silver wäre Green echt ausgeliefert. Eigentlich sehr interessant, dass Grey zulässt, dass Green sich der Gefahr überhaupt aussetzt bzw. den beiden Dämonenbrüdern so „vertraut“, sie zu beschützen; ich meine, man könnte doch einen ihrer Elementarwächter abstellen, um sie dauerhaft zu schützen...da Green noch so untrainiert ist ;u; Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Dämonen – im Gegensatz zu den meisten Wächtern – wissen, dass die Hikari wieder auf der Bühne aufgetaucht ist. Reinblütige Dämonen können nicht eingreifen, aber was wenn einer flieht und stärkere Halblinge auftauchen, gegen die auch Blue und Silver alt aussehen? ;U;

Auf jeden Fall toll, dass es jetzt im Remake dieses erweiterte Trainingskapitelchen gibt ♥♥♥ Besonders Itzumi profitiert...und es ist niedlich, dass Green sich Gedanken um Pinks Wohlergehen macht uwú Warum sie wohl nicht in den Tempel zurück will? Gefällt es ihr auch ohne Green noch so gut in Tokio? Wenn ja, dann muss es an ihrem allzeit knuddelbereiten Hello Kitty liegen! ♥ (。◝‿◜。)

Ryô ist viel anwesend UND wurde auch noch erwähnt?! +10 Bonuspunkte für das Kapitel /O/!! Auch wenn er als Selbstbewusstseinsaufwerter für den Herrn Schwertkämpfer herhalten muss e-e Das Gespräch zwischen Grey und ihm ist aber trotzdem sehr...interessant. Man spürt wirklich, dass da eine Art Feindschaft brodelt. ABER MAN SPÜRT NOCH VIEL MEHR, DASS RYÔ EIN HYPERCUTIE IST /O/ ♥♥♥ Awww, einfach nur awww.

CASUALLY BREAKING MY BONES FOR STYLE---- Okay Seigi, etwas eklig, aber..uh ja, sehr eindrucksvoll. Muss ein unschönes Geräusch gewesen sein xDDD Die Verbindung von „Zombie“ und „Eciencé“ ist einfach nur gut xD Lustige Art, ein wichtiges Thema zu erklären ♥ A-Aber trotzdem, was ist bei Seigi bitte kaputt (╯°Д°)╯ Einfach mal das Schwert direkt auf Greens Glöckchen richten...also...da fehlen einem die Worte?!?!?!? ER! ALS HIKARI! Green schwärmt trotzdem unverändert für ihn MÄDCHEN WARUUUUUUUUM...sie scheint ein Faible für Leute zu haben, die ihr Glöckchen bedrohen. Silver, Seigi...wer will sich noch einreihen!!11 (╯°□°)╯︵ ┻━┻

GREY FÜLLT SICH ALLEINE TEE NACH – DAS IST SO AWESOME ES BRAUCHT EINE EIGENE ZEILE.

Will Grey mir wirklich erzählen, dass es die berühmten „WIR SPRECHEN UNS DURCH UNSERE FÄUSTE AUS“-Momente nicht gibt im Wächtertum? Will er das wirklich? Dass niemand jemals austickt? GREY, ICH GLAUBE DIR NICHT Ò-O Du warst nur nicht genug mit Gleichaltrigen zusammen xD Oder es lag daran, dass es zu deiner Zeit keine aufwachsenden Erd- und Feuerwächter gab, die andere anstecken konnten...!? xD Er hat ganz klar ausgeprägte soziale Kompetenzen – es sei denn, Leute sind uncute oder barsch xDD Ach, es ist zu niedlich xDD Aber wie soll man richtig auf Jähzorn reagieren...? Zuuu niedlich, wie gerne Grey auch „cool“ genannt werden möchte und nicht findet, dass Seigi das „verdient“ hat, als wäre es eine Auszeichnung...;u; Und dass Green sich natüüüüüüüüürlich für ihr Training den Hikari ansieht, der absolut unbrauchbar ist für Lichtmagie.......ja. Fangirlvergnügen und Arbeit kombinieren, huh, Green? Sie ist einfach unauffällig xDDD UND SO ERNST BEI DER SACHE!!11

...Itzumi und Green strahlen trotz aller Grey-Niedlichkeit aber am meisten hervor. Als Leser des Originals ist es spannend, hier „on screen“ zu sehen, wie die beiden gegeneinander kämpfen...und dass Itzumi trotz aller Professionalität eine sehr stolze, zickige Person ist, die es genießt, Green in den Staub zu schicken. Hehe, was wohl passiert wäre, wenn Grey und Ryô nicht eingegriffen hätten? Eine coole Szene, wie Green Itzumis Haarring zerstört und danach selbst geflochtene Haare trägt...ist das etwa eine an Itzumi gerichtete Kriegserklärung...? öuö Die Rache kam umgehend...aber endlich kann Green von sich aus eine Verbindung zum Element aufrufen ;U; <3333333333

„Achtet auf Eure Deckung, Hikari-sama.“
Grey: NOOOOOOOoooOOOO SIE HATTE DOCH GERADE LICHT ASDFJ“&F!)&(„/%“$!(
Ryô: (´⌓` ) *seufz*
Itzumi: ψ(*`ー´)ψ

Von:  Crimson-Butterfly
2014-11-19T14:08:16+00:00 19.11.2014 15:08
War ja klar, dass hinter Greens Zustimmung zum Training doch noch mehr steckt als "nur" ihren Großvater von sich zu überzeugen - obwohl allein das bei Shaginais momentaner Einstellung zu seiner Enkelin einer Mammutaufgabe gleichkommt. Es ist einfach zu schnuffig, dass sie Gary und Sibi nicht zur Last fallen will <3
Tinami! Hach, diese Frau ist einfach so awesome, I can't <3
Wie schockiert Grey darüber ist, dass sie Green einen Spitznamen gegeben hat - und ihre Antwort darauf erst! xD Hach, warum können nicht alle Wächter so unkompliziert wie diese Frau sein? Dann käme sich Green sicher weit weniger fehl am Platz vor.
Aaah, wie mir einfach erst bei Greys Erklärung aufgegangen ist, warum sie Pink nicht auch einfach gegen ihren Willen mit in den Tempel genommen haben. Natürlich, Green konnten sie nur entführen, weil sie ein Sonderregelfall ist - okay, wie doof kann man eigentlich sein? *headdesk* Ich hab mich vorher die ganze Zeit schon gefragt, wie Grey das mit den heiligen Regeln in Einklang bringen konnte... *facepalm* Aber ich hoffe doch mal sehr, dass Pink momentan bei Gary und Sibi und nicht alleine wohnt. Denn sollte Green jemals in ihre Wohnung zurückkehren können, möchte ich mir lieber nicht ausmalen, wie es da aussieht, wenn man Pink zu lange alleine lässt xD
Seigi ihm Diesseits?! Okay, what the actual fuck??? o__O
(Und ja, Hizashi war in der Szene, in der er Shitaya und Cebir erwischt hat, auch schon im Diesseits, aber das ist mir irgendwie auch erst richtig bewusst geworden, nachdem Seigi aufgetaucht ist - manchmal bin ich echt blöd xD")
Seigi, kaum bist du da, machst du dich gleich wieder unsympathisch. Auch Diener kann und sollte man gut behandeln! Außerdem mag ich mir, wenn ich Ryôs Zwillingsschwester so sehe, nicht ausmalen, wie Ryô sich heute verhalten würde, wären er und Grey nicht befreundet - wir brauchen wirklich keine zweite Itzumi xD
Seigi ist mal wieder die Scheinheiligkeit in Person: Erst Grey unter die Nase reiben, dass Greens Fall doch eigentlich sowieso klar ist, und dann wieder mit "Greeny" einen auf gute Verwandtschaft machen oder was?
(Kann es eigentlich sein, dass sich hier ein kleiner Fehler eingeschlichen hat? Hatte Green Seigi nicht schon auf dem Familientreffen "Onkel" genannt? Warum erklärt sie es ihm dann nochmal? Oder hab ich mich verlesen? Das soll jetzt auch wirklich nicht kleinlich rüberkommen, es stört mich nicht wirklich, aber gewundert habe ich mich schon.)
Oh, ich bin schon so gespannt, wann mehr zum Mord kommt, wegen dem Seigi angeklagt war. Ein Gerät, was die Mordlust misst, klingt ja nicht so vertrauenserweckend...
Greens Zombie-Kommentar, oh mein Gott, sooo~ gut! Vorallem Itzumis trockene Erklärung und Seigi, der nicht kapiert, was daran denn jetzt so schlimm sein soll. Ich musste mal wieder so lachen xD
Ich will mir aber auch gar nicht das Geräusch vorstellen, das Seigis Körper von sich gegeben hat, als er vom Balkon gesprungen ist, irks D:
Die Eciencé Technik klingt interessant. Ich frage mich gerade, ob die toten Hikari dann auch noch immer zu einem gewissen Maß am Krieg teilnehmen können?
Seigi, laber nicht, du wolltest Green vielleicht nicht drohen, aber du wolltest gewiss auch kein "Exempel statuieren". Du spielst mit Green - und es macht dir auch noch Spaß ohne Ende. Und Green ist so froh darüber, dass wenigstens ein Hikari sie nicht wie eine Aussätzige behandelt, dass sie ihn trotz allem noch "cool" findet (btw genial, wie Tinami Grey das Wort erklärt xD) und ihn wie ein typischer Teenie für sein gutes Aussehen anschmachtet.
Dass die Testergebnisse nicht positiv im Vergleich mit anderen Wächtern ausfallen würden, war ja zu erwarten. Wenigstens hat Green ihre Sportlichkeit als Pluspunkt - auch wenn Grey sich natürlich gleich wieder darüber aufregen muss, dass Gary und Sibi Green in zu knapper Kleidung gesehen haben könnten xD
Okay, Green kann also selber keine Lichtmagie erzeugen, das erklärt natürlich einiges. Ich hatte mich immer darüber gewundert, dass sie die Attacken von Dämonen nutzen muss, um ihren Stab aufzuladen. Dass das nicht wirklich praktikabel ist, hat ja der Kampf gegen den Feuerdämon im Kapitel "Freundschaftsrabatt" bereits gezeigt - schließlich hat ein Wächter ja für gewöhnlich keine Halbdämonen zur Hand. Tinamis Erklärung, dass Green ihre Magie mit Absicht zügelt, weil sie Angst hat, Gary oder Sibi zu verletzen, macht ebenfalls Sinn.
Von wem hat Tinami den Auftrag für Greens Stab bekommen? Jemand, der so einen spezifischen Wunsch wie den der Magieumwandlung von Dämonen äußert, muss ja damals schon von Greens ziemlich eigenartigen Bedürfnissen an ihre Waffe gewusst haben. Inceres? Aber falls ja, warum? Das ist alles so verwirrend für mein armes Hirn xD
Typisch Green, dass sie ihrem Bruder gleich eine Belohnung aus den Rippen leiern will xD
Tinami ist mal wieder meine Heldin, sie versteht Green wesentlich besser als ihr Bruder. (Auch wenn sie natürlich vermutlich nichts von den Sonderregeln weiß. Aber Tinami ist klug, sie hat bestimmt schon längst begriffen, dass da irgendwas faul an der Sache ist...) So süß, dass sie sofort von sich aus anbietet, Gary und Sibi zu grüßen. Ihr nehme ich auch ab, dass sie das wirklich tut und es nicht nur so daher sagt, um Green zu beschwichtigen.
Greens Aussage mit der Glühbirne ist so genial xD
Itzumi hat ganz schön Spaß daran, Green als Sandsack zu benutzen, was? Wenigstens bekommt Green mit ihrem Treffer ein klein wenig Genugtuung - auch wenn Grey natürlich gleich wieder den Spielverderber spielen muss. Ich finde es wirklich bedenklich, dass er Greens Gefühlsausbruch als so unangebracht ansieht. Sowas ist doch normal und sollte nicht komplett wegerzogen werden oO Ryô hat Recht, Green kann Grey nur gut tun <3
Super, dass Green am Ende des Kapitels endlich mal ein kleines Erfolgserlebnis hat - auch wenn es Itzumi ihr natürlich gleich wieder verderben muss.
Von:  Keiko-maus
2014-09-24T19:24:01+00:00 24.09.2014 21:24
Hahaha, Seigi ist langweilig und kommt Grey besuchen^^ Ach ja, die Vorstellung finde ich lustig^^ Aber irwie bezweifel ich, dass er nur aus Langeweile im Diesseits ist xD Aber zu geil, wie Green auf ihn reagiert xD Zombie hätte ich wohl auch gebrüllt^^ Und lustig, dass Seigi keine Zombies kennt, aber gut, in seiner Zeit gab es den Begriff wohl noch nicht^^ Übrigens eine schöne Erklärung zur Ecience^^
Ach Green, du bist goldig :D Stimmt, im Leben muss man keinem Schwert ausweichen und im Spiel kann man ja speichern und es so immer wieder versuchen^^
Oje, von den ganzen Erklärungen zur Lichtmagie schwirrt mir der Kopf xD Na ja, solange Tinami mir sagen würde, was ich machen soll, würde ich es wohl hinbekommen, aber so alleine käme ich nicht klar xDD Aber Training ist wichtig, ja, das habe ich verstanden xD Was Arbeit bedeutet... xD Aber der Part war richtig gut :D Klasse, wie Tinami sich ihre eigenen Gedanken gemacht hat und diese wohlweislich für sich behielt. Ist wohl auch besser so^^
Wow, Green lernt ö.ö Und das freiwillig! Ich glaube Gary würde tot umfallen, wenn er das wüsste^^ Aber hey, ich finds cool, wie Green so auf ihren Onkel abfährt und von ihm lernen will :D Ob das was bringt?^^ Ein wenig offensichtlich ja schon und mir gefällt es, dass sie Glühwürmchen hinbekommt ^-^
Aber Itzumi, ich hasse dich òó Green hatte gerade Licht hinbekommen und du runierst den Augenblick. Dumme Kuh!
So, ich bin durch, Nachschub bitte :D
Von:  KiraNear
2014-08-28T15:34:20+00:00 28.08.2014 17:34
Hat ein bisschen gedauert, bis zum Lesen gekommen bin, aber es hat sich gelohnt^^
Hm, ich frage mich, ob Green die Glühwürmchen hervor gerufen hat oder nicht ... aber sie wird es sicherlich hinbekommen, ihre wahren Kräfte zu nutzen, da bin ich mir sicher.

Tolles Kapitel, freue mich schon auf das nächste^^


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