Horohoro Diaries von little_butterfly (HoroXRen) ================================================================================ Kapitel 5: Day five ------------------- Als ich erwache sind meine Freunde schon am packen. Wann hätten sie mich denn geweckt? „Ah, du bist Wach, Horohoro! Wir packen und ich wollte dich aufwecken“, sagt Ryo hinter mir, mit typischem Akzent, als ob er Gedanken lesen könne, „ Meister Yo hat gesagt, dass wir dich noch eine Weile schlafen lassen sollten.“ Ich stehe auf und packe meinen Schlafplatz zusammen. Danach brechen wir auf, um weiter nach Ren zu suchen. Zur Mittagszeit machen wir eine kleine Pause um etwas zu essen. Plötzlich taucht ein Kerl vor uns auf. „Vermisst ihr Jungs jemanden?“, sagt er mit einer Stimme die einem einen Schauer über den Rücken jagt, düster und schmierig, und grinst verhohlen, „vielleicht... einen kleinen schwarzhaarigen Chinesen?“ Ich springe auf, als sein Blick mich vielsagend trifft. Was ist das nur für einer? Groß und dünn, mit eingefallenem Gesicht, spitzen Zähnen im gefährlich grinsenden Mund, giftig roten Augen und langem, stränigem Haar. Pechschwarz und wie ein Vorhang in sein Gesicht fallend. Er trägt ein enges netzartiges Shirt, eine lange, mit Nieten besetzte, schwarze Lederhose und darüber einen ärmellosen Mantel in der Farbe seiner Augen. Der Mantel ist lang, ausladend, mit einem Stehkragen und ist vor dem Hals mit einer Gliederkette und zwei weiteren Nieten verschlossen. Alles in allem sieht er nicht gerade aus, als wäre seine Gesellschaft erfreulich. Wenn Ren bei ihm ist, dann geht es ihm sicher nicht mehr gut! „Wo ist er?“, frage ich laut und herausfordernd, „Was hast du mit ihm gemacht? Und wer bist du überhaupt?“ Er grinst mich nur an und sagt: „ Sieh an, du scheinst der Schamane zu sein, von dem er immer wieder wie in Trance spricht. Blaues Haar, ozeanblaue Augen und Vorlaut. Wie war noch dein Name? Ach ja, Horohoro hat er dich genannt. Tja mein lieber Horohoro, gemacht habe ich viel mit ihm und wo er ist werde ich dir nicht genau verraten!“, sagt der kalt, steht im nächsten Moment hinter mir und flüstert mir ins Ohr, „Aber meinen Namen wirst di niemals erfahren!“ Mir läuft es eiskalt den Rücken hinab, es schaudert mich und ich haben noch Minuten später eine Gänsehaut durch diese schwarze Stimme und den kalten Atem auf meiner Haut. „Sucht den Eingang zur Feuerhöhle, dann werdet ihr vielleicht ein Stück näher ans Ziel eurer Suche gelangen“, sagt er noch, bevor er genauso schnell verschwindet wie er aufgetaucht ist. Jetzt sitzen wir da, völlig perplex und wissen immer noch nicht weiter. Wo nur mag diese Feuerhöhle sein? Ist Ren wirklich dort? Was hat er mit ihm angestellt? Viel sagt er. Ren spricht von mir? Warum? Bitte, lass es ihm gut gehen! Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn ihm was zugestoßen ist! Wir brechen auf, um nach dieser Höhle zu suchen. Hoffentlich ist sie gut zu erkennen. Jedenfalls gehen wir in Richtung der Berge am Horizont, wo wir die Höhle vermuten. Sie kommen kaum näher. Mittlerweile ist es tief in der Nacht und wir gehen immer noch weiter. Stetig auf das Gebirge zu. Vorangetrieben von der Sorge um Ren. Die Jungs sind müde und Yo sagt, dass wir rasten sollten. Schlaf würde uns allen gut tun. Wiederwillig bleibe ich stehen und schaue in die Berge. Aber ich weiß, dass der Braunhaarige recht hat. Wie sollten wir diesem seltsamen Typen gegenübertreten, ohne schlaf und völlig ausgelaugt vom gehen. Am Ende wären wir noch alle Gefangene! Also lenke ich ein und wir schlagen das Nachtlager auf. Während ich so auf dem Reisefuton liege kreisen meine Gedanken um Ren, so wie ich ihn in Erinnerung habe. Makellose Haut, fast schon weiß, kühle, gefühlslose Gesichtszüge, gelbe, durchdringende Katzenaugen, die einen so sehr fesseln können, schwarzes Haar, das im Mondschein einen violetten Glanz annahm. Und dann war da noch die Träne, die glitzernd über seine Wange rann. Ich schlage die Augen wieder auf. Ich habe Ren nie weinen sehen vor dieser Geschichte. Der große Tao Ren weint nicht. Niemals! Aber warum diesmal? Bedeute ich ihm doch mehr, als er immer glauben machen will? Ein Gedanke, der mir gut tut. Sobald ich ihn gerettet habe, werde ich ihn fragen! Werde ihm sagen, was ich fühle. Mit diesem Gedanken und einem leichten Lächeln auf den Lippen schlafe ich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)