A soldiers diary von cram-chan (Zack X Angeal) ================================================================================ Kapitel 27: BONUS-KAP "Weihnachtsfeier bei Shinra" -------------------------------------------------- „Zackary!!! Du musst die Waffeln rausnehmen, wenn das Lämpchen ausgeht, habe ich doch gesagt!“ Huch? Zack, der gegen den Türrahmen gelehnt dastand und wie in Trance auf den Fernseher starrte, merkte erst jetzt, dass sich um ihn herum stinkender schwarzer Rauch ausgebreitet hatte. „O, verdammt!“, fluchte er und stürmte in die Küche zurück, wo Angeal gerade das Fenster aufriss und versuchte mit einem Handtuch den Qualm hinauszubefördern. Das Waffeleisen lag offen auf der Arbeitsplatte und präsentierte schwarz verkohlten Inhalt. Den Stecker hatte der First bereits gezogen. „Du fackelst noch die ganze Firma ab!“, sagte er tadelnd und warf seinem Schüler einen mürrischen Blick zu. Dieser verzog entschuldigend das Gesicht. „Es tut mir Leid. Da war gerade was über Sephiroth im Fernsehen…“ Angeal seufzte gequält auf. Das machte es nicht wirklich besser. „Warum ist der Fernseher überhaupt an?! Du sollst lernen wie du morgen die Waffeln machen musst, nicht fernsehen!“ „Ja, du hast ja recht. Es tut mir doch Leid…“, murmelte der Second kleinlaut. „Aber ich hab‘ dir gesagt, dass ich nicht kochen kann!“ „Das ist kein Kochen. Außerdem gibt es einen Unterschied zwischen Nicht-Wollen und Nicht-Können.“ Er legte das Handtuch weg und stellte das Fenster auf Kipp. Dann sah er den Jüngeren ernst an. „Und Nicht-Wollen werde ich nicht akzeptieren.“ Angeal nickte zu dem Gerät mit der Kohle drin, die ursprünglich essbar werden sollte. „Mach das sauber und probiere es dann noch einmal. Wenn du Hilfe brauchst, rufe mich ruhig.“ Mit diesen Worten zog er von dannen und schaltete unterwegs noch den Fernseher aus. „Super…" Missmutig griff Zack nach dem Holzlöffel in der Spüle und begann damit den verkokelten Teig von dem Waffeleisen zu kratzen. Mit einem Messer würde das sicher besser gehen, aber Angeal hatte ihm eingebläut das wegen der Teflonschicht zu unterlassen. Würde er einen Kratzer entdecken, würde er ihn sicher zur Strafe zigmal um den Block jagen und darauf konnte der Second gut verzichten. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er den gröbsten Schmutz beseitigt und war mehr oder weniger bereit für den nächsten Versuch. Er steckte den Stecker zurück in die Dose. „ANGEAL?“ „Du brauchst nicht so zu schreien.“, sagte der First ruhig als er im selben Moment die Küche betrat. „Ich dachte schon du wirst gar nicht mehr fertig.“ Er schmunzelte. „Haha. Sehr witzig. Was machst du überhaupt die ganze Zeit?“ „Ich schreibe einen Einkaufszettel mit allem was wir insgesamt an Grillfleisch und so brauchen.“ „Ach so.“ „Also noch mal von vorne: Das Gerät braucht jetzt ein paar Minuten bis es auf Temperatur ist. Wenn es die erreicht hat, geht dieses Lämpchen hier aus.“ Er tippte auf eine kleine rote Anzeige. „Dann füllst du Teig ein – bitte nicht mehr als eine Kelle – und wenn du das Eisen zusammenklappst, beginnt dieses Licht rot zu leuchten.“ Jetzt deutete er auf das Lämpchen neben dem ersten. „Dann wartest du einfach ab bis das auch ausgeht – das sind vielleicht zwei Minuten – und dann kannst du die fertige Waffel mit dem Holzlöffel rausnehmen. Verstanden?“ „… verstanden…“ „Gut. Also auf ein Neues…“ Zack konnte sich mit der Lichtanzeige nicht anfreunden. Erst war er zu ungeduldig und öffnete das Gerät schon, als der Teig noch fast flüssig war und dann wurde er zu dunkel. Beim vierten Versuch gelang es dann aber schon besser und bei dem fünften hatte er den Dreh raus. „Bis morgen hab‘ ich das sicher wieder verlernt…“, nuschelte er, während er das gebrauchte Geschirr abtrocknete, das Angeal vorher gespült hatte. „Ach was. Den Teig können wir übrigens morgen früh zusammen machen. Ich will dich ja nicht komplett überfordern.“ Angeal unterdrückte ein amüsiertes Grinsen. „Aber ab da musst du alleine klar kommen.“ Sein Schüler nickte missmutig. Als sie fertig waren, rieb sich der First lächelnd die Hände. „Also ich freue mich schon auf deine Waffeln.“ „… wenigstens einer…“ Ein Weilchen später stand Angeal unter der Dusche. Er drehte das Wasser auf und fand wie immer schnell die richtige Temperatur: möglichst heiß. Nach wenigen Sekunden konnte man im Badezimmer vor Wasserdampf die Hand vor Augen kaum noch sehen. Der First legte den Kopf in den Nacken und ließ sich den feinen streuenden Strahl ins Gesicht regnen. Unzählige Tropfen perlten von seiner Haut ab und bahnten sich einen Weg seinen Körper hinab bis sie im Abfluss verschwanden. Angeal senkte den Kopf wieder und wischte sich mit einer Hand durchs Gesicht. Sein Blick fiel auf die Fliesen an der Wand, auf denen der Dampf kondensierte und sich wieder Tropfen bildeten, die der Schwerkraft unterlagen. ‚Ein ewiger Kreislauf…‘, dachte er und hörte, wie hinter ihm langsam die gläserne Schiebetür geöffnet wurde. Kurz darauf spürte er angenehm kühle Haut die sich an seinen Rücken schmiegte und Arme, die ihn umschlangen. Ein paar Sekunden standen sie so da, bis sich Zacks Griff verkrampfte. „Duscht du immer so heiß? Das hält man doch nicht aus!“ Der Ältere ließ ein heiseres Lachen erklingen. „Entschuldige.“ Dann griff er nach dem Regler und stellte das Wasser ein paar Grad kälter. „Besser?“ Der Griff seines Schülers entspannte sich augenblicklich und er stieß einen wohligen Seufzer aus. „Ja, danke.“ Lächelnd wandte sich Angeal zu ihm um und nahm sein Gesicht in beide Hände. Dann küsste er ihn auf die Stirn und fuhr mit den Händen seine Schultern bis auf die Hüften des Jüngeren hinab, wo er sie ruhen ließ. „Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?“ Lächelnd zuckte Zack mit den Schultern. „Ich wollte auch noch duschen, also dachte ich: Warum warten?“ „Stimmt.“ Der First ließ von ihm ab und nahm das Duschgel von dem kleinen Kunststoff-Eck-Regal. Dann verteilte er etwas davon auf seinen Handflächen und seinen Gegenüber einzuseifen. Ruhig und liebevoll fuhr er ihm über die Arme, den Rücken, die Brust… immer mit kreisenden Bewegungen, damit der Schaum sich gleichmäßig verteilte. Zack genoss diese Berührungen. Sie und das warme Wasser zusammen mit dem Gefühl der Geborgenheit, das er in Angeals Nähe empfand machten ihn schläfrig. Dann war dieser fertig und er spülte jeden Rest des Schaumes von seinem Körper. „… jetzt bin ich aber nicht überall sauber.“, beklagte sich der Second leise mit einem anrüchigen Lächeln auf den Lippen. Angeal sah ihn an und hob eine Augenbraue. „Ich werde nicht vor dir auf dem Boden kriechen.“ Eine Weile erwiderte Zack seinen Blick, bis er langsam gedankenverloren zu der gefliesten Wand neben sich sah. „… dann heb‘ mich doch hoch…“ Er hatte es leise gesagt, aber Angeal war sich sicher, richtig gehört zu haben. Er schluckte und verspürte ein heißes Brodeln in seinem Unterleib bei den Bildern die ihm bei den Worten unwillkürlich in den Kopf schossen. „Zackary…“ „Hm…?“ Der Welpe sah ihn an, unschuldig und naiv wie ein Rehkitz. Der Ältere schloss die Augen. „Sage so etwas nicht einfach so daher.“ „Habe ich nicht.“ Zacks Blick war durchdringend und fest. „Das war mein ernst.“ Es hatte gut angefangen, aber leider wurden sie durch einen Ohnmachtsanfall unterbrochen. Mit dem Rücken an die Wand gepresst wurde Zack von seinem Mentor hoch gehalten, während das heiße Wasser unaufhörlich auf sie niederprasselte. Beide erlebten völlige Extase, bis die Hitze des Gefechts, zusammen mit der Hitze des Wassers den Kreislauf des Jüngeren überforderte. Auf einmal hing er nämlich halb bewusstlos in den Armen seines Mentors. Das nächste woran er sich erinnern konnte, war, dass er auf dem Bett lag, in ein dickes weißes Handtuch gehüllt war und Angeal ihm ein Glas kühles Wasser an die Lippen hielt. „Entschuldige…“, murmelte er, während Zack trank. „Sag‘ doch, wenn es dir immer noch zu warm ist.“ Der Jüngere hörte auf zu trinken und sah seinen Mentor schläfrig an. „Es war besser als vorher… Hab’s gar nicht gemerkt.“ „… du bist unglaublich…!“, Angeal lächelte schwach und legte dann eine Decke über sie beide. „Wir sollten jetzt schlafen. Morgen gibt es viel zu tun.“ „Zacky - Schatz!!“ Oh, shit! Diese Stimme kannte er. Zack reckte den Hals und sah sofort, was er befürchtet hatte. Seine Eltern kamen durch die Menschenmenge und seine Mutter winkte ihm fröhlich zu. Wieso waren sie hier?! Er hatte sie definitiv nicht eingeladen! Nicht, dass er nicht wollte, dass sie kamen, aber… er wollte nicht, dass sie kamen. Doch jetzt waren sie da. Und er war sowieso schon komplett überfordert damit fünf Waffeleisen gleichzeitig zu bedienen, Teig nachzufüllen, Waffeln zu verteilen und Puderzucker vom Boden aufzukehren. „Mum! Dad!“, rief er ihnen entgegen, als sie nah genug waren. Eine Traube aus Kindern stand nun noch zwischen ihm und ihnen. „Waffeeeel!!!“, forderte ein kleines Mädchen mit zwei Zöpfen, holte tief Luft und presste den Mund zu. Moment!? Was tat sie da?! Hielt sie etwa die Luft an, damit sie schneller ihre Waffel bekam?! Ihr Gesicht nahm einen bläulichen Ton an. Um Gottes Willen! Eilig holte Zack eine fertige Waffel aus dem Eisen, legte sie auf einen Pappteller und verschwendete keine Sekunde mit Puderzucker. Der Satansbraten atmete hörbar ein, griff grinsend nach dem Teller und lief lachend von dannen. Die anderen Kinder nahmen sich ein Beispiel an ihr, pusteten nun auch eines nach dem anderen ihre Wangen auf und hielten den Atem an. Verdammt! Unter Schweißausbrüchen schaffte es der Second aber, alle Kinder zu versorgen, bevor eines von ihnen aus Luftmangel starb. Er war völlig fertig mit der Welt. Und nun traten seine Eltern an den Stand. „Das ist mein Junge!“, tönte Mrs. Fair und drückte Zack über ein Waffeleisen hinweg an sich. „Du stellst dich jeder Herausforderung!“, lachte sie. „Dieses Mädchen hat mich ziemlich stark an dich erinnert.“ Sie grinste. Dann begrüßte Mr. Fair seinen Sohn. „Das ist ja echt riesig hier. Du bist Second Class haben wir gehört? Glückwunsch.“ Nun musste Zack doch stolz grinsen. „Danke.“ „Du hättest uns das ruhig mal persönlich sagen können.“ Seine Mum zog kurz eine Schnute, fing aber sofort wieder an zu strahlen, als Zack fragte, woher sie denn von der Weihnachtsfeier hier wüssten. „Internet, Junge. Internet.“, gab sein Vater zur Antwort. Seine Mutter sagte: „Ja und dann hat uns noch Mr. Hewley angerufen. Der ist doch noch dein Mentor, oder?“ „Ja, sicher.“ Sofort reckte sie den Hals und sah sich in der Menschenmenge um. „Ist er auch hier?“ Zack rollte synchron mit seinem Vater mit den Augen und seufzte. „Natürlich. Ich stelle ihn euch nachher vor.“ „Angeal Hewley, Ma’am.“ Angeal lächelte freundlich, als er Mrs. Fair die Hand reichte. „Mr. Fair.“, fügte er noch hinzu, als er das Gleiche bei Zacks Vater tat. Die Frau war völlig hin und weg. Das sah Zack sofort. Und es war ihm verdammt peinlich. „Mum, mach‘ den Mund zu!“, zischte er, während er weiter Waffeln an vereinzelte Gäste verteilte. Auch sein Vater war gerade dabei eine davon zu essen. „Die sind wirklich gut!“, sagte er anerkennend. Und wieder verspürte der Rang 2-Soldat Stolz in seiner Brust. „Aber den Teig hat Angeal gemacht.“, gab er ehrlich zu. Anerkennend nickte der Mann. „Was ist das für ein Rezept?“ Die Männer fachsimpelten über Eier und Mehl sieben oder nicht sieben und was sonst noch alles bis Zacks Teigschüssel leer war und er sich erschöpft auf einen Stuhl sinken ließ. Seine Mutter stand sofort hinter ihm und massierte ihm die Schultern. Früher hatte er das geliebt, aber jetzt wusste er, dass Angeal das noch besser konnte als sie. „Ist er vergeben?“, flüsterte sie ihrem Sohn ins Ohr und dieser zuckte sofort zurück und starrte sie schockiert an. „MUM!!“ „Psssht!“ Sie winkte ab. „Ich frage nur aus Neugier. So ein Mann wird doch sicher nicht alleine sein. … oder?“ Wütend verschränkte Zack die Arme vor der Brust. „Nein, ist er auch nicht!“ Mrs. Fair ging langsam um den Stuhl herum und stellte sich Zack gegenüber. Mit zusammen gekniffenen Augen sah sie ihn an und er wich ihrem Blick aus. „… hast du sie benutzt?“, fragte sie schließlich und ihr Sohn wusste sofort was sie meinte. „Vielleicht.“ „Mit ihm?“ Reflexartig sprang Zack von dem Stuhl auf und starrte seine Mutter entsetzt an. Woher wusste sie das?! Auf ihrem Gesicht breitete sich ein warmes Lächeln aus. „Ich sehe, wie du ihn ansiehst. … und wie er dich ansieht.“, sagte sie und bedeutete ihrem Sohn, ihrem Blick zu folgen. Sie sahen beide Angeal an, der noch immer im Gespräch mit Mr. Fair war, kurz aufsah und ihnen zulächelte. „Ich glaube, du hast eine gute Wahl getroffen.“, sagte seine Mutter lächelnd, bevor sie Zack einen Kuss auf die Wange drückte. „Ich bin stolz auf dich. Nicht nur deshalb, sondern wegen allem was du schon erreicht hast.“ Auch Zack konnte nun nicht anders als zu lächeln. „Danke.“ „PARTYYY!!!!“, gröhlte Kunsel, als er seinen mit Glühwein gefüllten Bierhumpen hob um mit Zack und den anderen an ihrem Tisch anzustoßen. Sogar die Turks waren extra hergekommen um mit ihnen zu feiern. „Prost!“, knurrte Rude und hob ebenfalls seinen Humpen. „Kanpei!“ Auch Cissney hob lächelnd ihr Cocktailglas in die Höhe. „Schluss mit den Förmlichkeiten!“ Grinsend stieß Reno mit ihnen mit so viel Elan an, dass ein paar Tropfen von allen Getränken auf den Tisch spritzten. „Hau wech die Scheiße!“ Lachend tat Zack es ihm gleich und nahm dann einen Schluck von seinem Glühwein. Während er ihm heiß die Kehle hinunter rann leckte er sich die Lippen. Das Zeug schmeckte nicht übel. Er reckte den Hals ein wenig um einen Blick auf Angeal zu erhaschen, der gerade an der Bar in ein Gespräch mit Genesis vertieft war. Sephiroth war leider nicht hier. Sicher hatte er einen ultrawichtigen Auftrag zu erfüllen. „Jetzt erzähl mal!“ Reno beugte sich so weit zu dem Second vor, dass er halb auf dem Tisch lag. Er grinste. „Ist Angeals Schwanz echt so groß, wie’s immer aussieht oder stopft er seine Hose aus?“ „RENO!“ Cissney und Kunsel reagierten nahezu synchron. „Das interessiert hier niemanden!“ Rude schüttelte kaum merklich den Kopf. Dank seiner Sonnenbrille konnte man ihm seine Gedanken nicht ansehen, aber es schien, als würde er sich für seinen Partner schämen. Zack war auf der Stelle knallrot angelaufen. „Das geht dich gar nichts an!“, zischte er dem Rothaarigen zu. „Oh doch, das tut es!“, erwiderte der Turk und bewegte sich nicht vom Fleck. „Ohne mich würdest du dich genau das noch immer selbst fragen.“ Der Soldat verschränkte die Arme vor der Brust. „Und? Umso besser, wenn ich dir damit einen reinwürgen kann, dass du’s nicht weißt.“ „Na, gut.“ Reno zuckte mit den Schultern, hob die Hand und bestellte eine weitere Runde Getränke. „Dann frage ich später noch mal.“ „Bitte, wenn ich nicht dabei bin.“, murmelte Kunsel und sah Cissney an, als erwartete er ihre Zustimmung. Aber sie kaute nur gedankenverloren auf einer Haarsträhne. Ihre Wangen waren leicht gerötet. „Cis‘?“ „Hm? Was?“ Verwirrt ließ sie ihre Haare in Ruhe und sah Kunsel an. „Du willst doch auch keine schwulen Sexgeschichten hören, oder? „ähm…“ Nun wich sie seinem Blick aus und der Rotschimmer auf ihren Wangen verstärkte sich. Kunsel stieß einen Seufzer aus. „Das kann doch wohl nicht wahr sein!“ Er schob mit einem kratzenden Geräusch seinen Stuhl zurück und stand auf. Dann klopfte er Zack auf die Schulter. „Sorry, Kumpel. Nix gegen dich. Ich habe nur zu viel Vorstellungsvermögen und… du weißt was ich meine. Sagt mir Bescheid wenn ihr mit dem Thema durch seid.“ Dann ging er mit seinem Getränk zu einem kleinen Grüppchen Infanteristen hinüber. „Aber wir werden nicht darüber reden!“ Zacks Protest wurde ignoriert. Stattdessen beugten sich alle außer Rude vor um besser hören zu können. „Also erzähl! Hat er’s dir noch mal ordentlich besorgt?“ Reno grinste. „Noch mal?“ Cissney blinzelte verwirrt. „Ja, da lief doch schon was im Zelt in der Eiszapfenregion!“ „Ach, stimmt! Hast du ja erzählt!“ Dann wandten sich beide wieder dem Second zu. Rude fasste sich stumm ins Gesicht. Na, klasse! Scheinbar wussten es sowieso schon alle. Frustriert leerte Zack seinen Humpen in einem Zug und verbrannte sich dabei die Zunge. Zur Abkühlung nahm er einen Schluck von Cissneys Cocktail. Dann musste er husten. „Ach, du…! Ist der stark!!“ Die Turk sah ihn leicht schielend an und grinste dann. „Ja. Jetz‘ ersssähl!“ „Hmpf.“ Am Liebsten würde der Second nun einfach gar nicht antworten, aber so wie er die beiden kannte, würden sie keine Ruhe geben bis er mit der Sprache rausrückte. Und eigentlich hatte er vor, sich an diesem Abend zu amüsieren. „Wenn du nichts erzählst fragen wir eben Angeal.“ Reno wandte sich schon zu dem First um, aber Zack packte ihn noch rechtzeitig an der Schulter um ihn aufzuhalten. „Ist ja gut…!“, brummte er mit hochrotem Kopf. Dann atmete er tief durch. „… sicher haben wir… ein paarmal miteinander geschlafen…“ Er schaffte es mit keinem seiner Zuhörer Blickkontakt zu halten. „Schließlich sind wir ein Paar.“ „Laaaangweilig!“, unterbrach Reno ihn. „Wir wollen heiße Infos! Jetzt stell dich nicht so an! Ich kann auch erzählen, was ich so mit Rude anstelle.“ Der glatzköpfige Turk zuckte zusammen und verlor für einen Moment seine coole Haltung. Zack warf ihm einen kurzen mitleidigen Blick zu bevor er Reno wieder ansah. „… was wollt ihr denn wissen?“, brummte er. „Sagte ich bereits.“, Reno seufzte. „Du stellst dich an wie ein kleines Mädchen. Also hat er nun so ‘ne große Fleischpeitsche?“ Das Wort verstörte Zack, aber er antwortete trotzdem. „… er ist alles andere als klein, wenn du das meinst…“ „Ich wusste es!!“, lachend klopfte der Turk auf den Tisch. „Sonst noch was?“ Es war dem Second zwar unangenehm darüber zu reden, aber gleichzeitig tat es irgendwie gut. Immerhin hatte er sonst niemanden, der so etwas von ihm hören wollte. Abgesehen von seiner Mutter vielleicht, aber… NEIN! Außerdem konnte er so ein bisschen angeben. „Ich nehme an, Angeal is‘… oben?“ Scheinbar versuchte Cissney angestrengt nicht zu lallen und es funktionierte sogar einigermaßen. Skeptisch zog Zack die Augenbrauen zusammen. „… kommt drauf… wie meinst du das?“ „Sie meint, ob er aktiv ist.“ Reno rollte die Augen. „Natürlich ist er das! Ich bitte dich!“ Dann stutzte er. „… oder durftest du etwa mal…?“ Der Soldat schüttelte leicht den Kopf. Das war ja wie ein Verhör. „Und wie… fühlt es sich an?“ Cissneys Kopf war mittlerweile knallrot, was sicher nicht nur an dem Alkohol lag. Sie sah ihn schüchtern an und kaute auf ihrer Unterlippe. Zack schluckte. „Also… äh…“ Verlegen kratzte er sich im Nacken und merkte, wie sein Gesicht zu brennen anfing. Zum Glück lockerte Reno die Situation ein wenig auf. Grinsend legte er der Turk einen Arm um die Schultern. „Das kann ich dir gerne mal zeigen.“ Dann nahm er einen Schluck von seinem Glühwein. „… okay.“ Unter lautem Prusten spuckte der Rothaarige sein Getränk wieder aus. „… das sollte eigentlich ein Witz sein!“ Er wischte sich über den Mund und sah seine Kollegin an. Sie erwiderte schulterzuckend seinen Blick. „Ich weiß… aber ich bin betrungen und will‘s wirklich wissn.“ Wieder wuchs ein Grinsen auf Renos Lippen. Dieses Mal aber eins von der verruchteren Sorte. „Also gut, du hast mich überredet.“ Er stand auf und reichte Cissney die Hand. „Madame? Lassen Sie mich Sie in die analen Freuden einführen.“ Sie lachte. „Oh Gott, halt die Klappe!“ Gleichzeitig legte sie aber ihre Hand in Renos und stand auf. „Also bis später!“ Der Turk grinste noch mal über seien Schulter zurück und hob einen Daumen in die Höhe als sie gingen. Zack wandte den Kopf und sah Rude an, dessen Kieferknochen hervortraten, weil er die Zähne so stark aufeinander presste. Ansonsten ließ er sich durch nichts anmerken, wie sehr er unter Renos Egoismus litt. Der Soldat schluckte betroffen und wusste nicht, was er sagen sollte. Überhaupt war er noch nie mit Rude allein gewesen und hatte keine Ahnung davon, was in ihm vorging. Lediglich eine Vermutung, die er in diesem Moment bestätigte. „Er ist ein Idiot.“, sagte er und sah den glatzköpfigen fest an. „Selbst ich merke, dass er für dich mehr als nur-“ Der Turk unterbrach ihn, indem er eine Hand hob. „Sprich es nicht aus. Bitte.“ Zack nickte, bestürzt von den Gedanken, die ihm in den Kopf schossen. Rude, der immer alles für Reno tat. Rude, der ständig mit ansehen musste, wie Reno sich anderen Kerlen an den Hals schmiss oder Frauen verführte. Rude, der alles ohne auch nur mit der Wimper zu zucken ertrug. Rude, der seine Situation verdrängte um sich selbst zu schützen. Rude, der trotz allem immer an Renos Seite blieb. Dieser Rude war zugleich zu bemitleiden als auch für seine innere Stärke zu bewundern. Und Reno war einfach das letzte! „So ein Arschloch!!!“ Aufgebracht sprang Zack auf und stapfte den beiden Turks hinterher. Rudes Ruf, er solle das nicht tun, ignorierte er bestimmt. Er war wütend und er würde Reno jetzt aufhalten und an den Kopf werfen was für ein riesiger Penner er war! … wenn er ihm nicht sogar eine reinhaute. Ohne weiter nachzudenken stürmte der Second durch die Bar, stieß die Tür zu den Toiletten auf und zögerte dann kurz, bevor er die nächste Tür zum Herrenklo auf stieß. Der Raum war ziemlich herunter gekommen und verdreckt. Die Kabinentüren waren teilweise mit Graffitis besprüht. Nicht nur, dass Reno Rude behandelte wie den letzten Dreck, nein, jetzt musste er auch noch mit Cis‘ auf einer widerlichen Toilette…! Alle Kabinen waren geschlossen und es war niemand zu sehen. Allerdings hörte er, dass sich in der hintersten Kabine jemand bewegte. Voll brennender Wut stapfte Zack darauf zu und schlug kräftig gegen die Tür. „KOMM DA SOFORT RAUS, DU PENNER!!!“ Die Laute in der Kabine verstummten. Von innen schloss jemand die Tür auf und als er sie öffnete stand ein groß gewachsener muskelbepackter Kerl vor dem vergleichsweise mickrigen Soldaten. Dieser schluckte. „Äh… Entschuldigung, das… das ist eine Verwechslung…“ Automatisch wich er einen Schritt zurück. Der Mann brummte nur und schloss die Tür dann wieder. Erleichtert atmete der Second aus, wandte sich um und da stand Reno mit leicht erhobenem Kopf am Ende des Ganges. „… meintest du mich?“ Zacks Blick verfinsterte sich. „Ja.“ Er ballte die Hände zu Fäusten, als ihm wieder alles einfiel. „Und was Besseres als ‚Penner‘ fällt dir nicht ein?“ Reno lächelte süffisant. „Hm… mal überlegen.“ Der Soldat ging langsam auf den Turk zu. „Wie wär’s mit Arschloch? Wichser oder Affenarschficker finde ich auch noch ganz passabel!“ Sichtlich irritiert sah der Turk ihn an. „Was ist denn mit dir los? Ich hab‘ noch nie ‘nen Affen gefickt!“ „Würdest du aber, wenn du nicht schnell genug ein anderes Loch findest!“ „Willst du Streit, oder was?!“ „Ich will, dass du aufhörst so ein egoistisches selbstverliebtes Arschloch zu sein!!“ Sie standen sich jetzt direkt gegenüber und funkelten einander wütend an. „Wenn du das nicht sofort zurücknimmst…“, setzte Reno an. „Was dann?! Hältst du mir wieder den Arsch hin? Danke, das hatten wir schon und da kann ich gut drauf verzichten!“ Zacks Puls war auf hundertachtzig. Mindestens! Und schon hatte er Renos Faust im Gesicht. Prügelnd kullerten sie auf dem dreckigen Toilettenboden herum, warfen sich Schimpfwörter an den Kopf, schlugen aufeinander ein und jeder versuchte den anderen auf dem Boden festzuhalten. Bis sie auf einmal ein lautes Räuspern vernahmen. Beide hielten augenblicklich inne und hoben den Blick zu Angeal, der mit verschränkten Armen in der Tür stand. „Was soll das werden?“ „Das wird nicht, das ist schon!“, murmelte Zack und kämpfte sich aus Renos Griff frei. „Er hat angefangen!“, sagte dieser als er aufstand und seine Klamotten zurechtrückte. „Und WIESO???“ Schon wieder hob der Second die Stimme an. „Doch nur, weil du einfach alles und jeden knallst ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer zu nehmen!“ Leise seufzend schloss Angeal die Augen. Ach, darum ging es hier also… „Wovon redest du überhaupt?! Cissney ist schon längst wieder gegangen! Es war nur ein Scherz!“ „Darum geht’s gar nicht!“ „Reno, geh raus!“, mischte Angeal sich ein. Der Turk kniff die Augen zusammen. „Du hast mir gar nichts zu sagen!“ Der First seufzte erneut. „Trotzdem möchte ich, dass du jetzt gehst.“ Schnaubend erwiderte Reno Angeals festen Blick, während er sich mit dem Handrücken Blut von der Oberlippe wischte, das aus seiner Nase sickerte. Dann setzte er sich aber doch widerwillig in Bewegung und verließ die Toilette. Als er weg war sah der First seinen Schüler streng an. „Was sollte das?“ Zack schaute wütend zur Seite. „Ich hab‘ meine Gründe, okay?“ „Nein, das ist nicht okay! Wenn du First werden willst, darfst du dich nicht so verhalten! Es tut mir Leid für Rude, aber er weiß selber was Reno für einer ist.“ Überrascht sah der Jüngere ihn nun doch an. „… du weißt davon?“ Angeal schnaubte mit einem traurigen Lächeln. „Natürlich. Jeder merkt das. … außer Reno.“ „Aber dann kann man doch nicht einfach zusehen, wie er vor seinen Augen-“ „Doch, man kann!“ Der Blick des Firsts war nun wieder streng. „Wenn Rude es für richtig hält, wird er selber mit ihm reden. Du hast nicht das Recht es an seiner statt zu tun.“ Langsam sickerten die Worte zu Zacks Hirn durch und er verstand, dass Angeal recht hatte. Reno mit der Nase drauf zu stoßen funktionierte offensichtlich nicht und Rude wird das sicherlich schon einige Male versucht haben. Selbst wenn nicht hätte jeder geistig gesunde Mensch etwas merken müssen. Er hat sich dafür entschieden zu schweigen, abzuwarten und es zu ertragen. „Vielleicht hast du recht…“, murmelte Zack. Angeal nickte kaum merklich, machte einen Schritt auf seinen Schüler zu und wuschelte ihm durchs Haar. „Na, komm. Machen wir dich erst mal sauber.“ Er half ihm auf die Füße und schob ihn ans Waschbecken. Zack erschrak ein wenig vor seinem Spiegelbild. Sein linkes Auge war von Renos Schlag halb zugeschwollen und fing schon langsam an blau zu werden. Außerdem war seine Lippe aufgeplatzt und bis zum Kinn mit getrocknetem Blut dekoriert. „Oh weia…“ Jetzt, wo das Adrenalin sich langsam abbaute, spürte er erst den pochenden Schmerz an verschiedenen Stellen seines Körpers. Vorwiegend aber an der wachsenden Schwellung auf seiner linken Gesichtshälfte. „Dreh dich zu mir.“ Seufzend zog Angeal ein Papiertuch aus dem Spender, befeuchtete es mit Wasser und begann vorsichtig das Blut von Zacks Gesicht zu tupfen. „Ich glaube das war’s heute für dich.“ „Ja, ist wohl besser wenn wir nachhause gehen…“ „Ach, du prügelst dich und ich muss auch gehen?“ Skeptisch lächelnd hob der Ältere eine Augenbraue. „Natürlich. Schließlich musst du aufpassen, dass ich keine Dummheiten mehr anstelle.“ Zack grinste schelmisch. „Außerdem bin ich verletzt und muss gepflegt werden.“ Sofort nachdem er das gesagt hatte zuckte er zusammen, weil das Grinsen seiner aufgeplatzten Lippe nicht gut tat. Angeal lachte leise und warf das Tuch in den Papierkorb. „Du bist mir einer.“ Dann küsste er den Jüngeren liebevoll auf den Mundwinkel. ~~~~~~~ Dieses Kap mag ich ganz besonders gerne, weil alle meine Lieblinge vorkommen und ich verschiedene Stimmungen beschreiben konnte. Ich denke, es ist ein ganz gelungener entgültiger Abschluss. Findet ihr nicht auch? Ich würde mich freuen, wenn ihr auch in meine zukünftigen Geschichten reinschaut. (Die alten sind furchtbar!! xD"""") matane~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)