A soldiers diary von cram-chan (Zack X Angeal) ================================================================================ Kapitel 19: 60. Tag ------------------- Als Zack erwachte war es so wundervoll warm und bequem, dass er gar nicht daran dachte, aufzustehen. Irgendwann merkte er aber, dass die Wärme nicht seine eigene war, die von der Decke reflektiert wurde, sondern, dass sie von einem muskulösen Körper stammte, der sich unter seiner linken Körperhälfte beim Atmen leicht auf und ab bewegte. Mit einem Mal hellwach und mit weit aufgerissenen Augen bewegte der junge Soldat ganz langsam seinen Kopf, um erkennen zu können, auf wem er da lag. Eigentlich hatte er nicht geglaubt so viel getrunken zu haben, dass er wieder einen Filmriss kriegen könnte, aber daran, wie er in diese Situation gekommen war, erinnerte er sich beim besten Willen nicht. Schließlich berührte seine Nase ein paar dicke schwarze Haare, die er als Angeals Bart erkannte. ,Gott sei Dank nicht Reno!‘, dachte er, was aufgrund der Statur sowieso mehr als unwahrscheinlich gewesen wäre, aber die Erleichterung hielt sich trotzdem in Grenzen. Scheinbar schlief Angeal noch. Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig. Zacks Herz raste wie verrückt und drohte jeden Moment zu zerspringen. Ganz langsam und vorsichtig hob er den Kopf und erkannte nun auch, dass sein Mentor die Augen geschlossen hatte. Es war nicht nur die Vorstellung, dass die Möglichkeit bestand, dass er und Angeal letzte Nacht miteinander geschlafen hatten, die ihn fast in den Wahnsinn trieb, sondern viel mehr, dass er sich, wenn es denn so gewesen ist, nicht an das Geringste erinnern konnte. Er schloss die Augen und versuchte seinen rasenden Herzschlag zu beruhigen. Er musste die Situation einfach ganz unvoreingenommen betrachten, dann würde sich schon alles aufklären. Also zwang Zack sich, ruhig zu atmen, öffnete die Augen wieder und begann erneut fast zu hyperventilieren, als er realisierte, dass sie beide nackt waren und er in Angeals Armen lag. So sah es zumindest aus. Ganz vorsichtig glitt er mit einer Hand an sich herab und stellte mit Schrecken fest, dass er tatsächlich nichts anhatte. Als er aber sacht die Hüfte des älteren betastete, war das wie ein kleiner Hoffnungsschimmer. Er trug Boxershorts. …wobei das natürlich nichts heißen musste… „Was tust du da bitte?“ Früh am Morgen klang die Stimme seines Mentors noch rauer als sonst. „Du bist wach?“ „Jetzt ja…“ Angeal zog seinen Arm unter Zack hervor und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. Dann sah er seinen Schüler an. „…wie geht es dir?“ Unweigerlich faste dieser sich mit schon wieder weit aufgerissenen Augen an den Hintern und erinnerte sich an das, was Angeal zu ihm gesagt hatte, als er das letzte Mal in seinem Bett aufgewacht war. …tut dir der Arsch weh? Aber das tat er nicht. Also war vielleicht doch nichts passiert…? Erneut riss das Räuspern seines Mentors ihn aus den Gedanken. „Würdest du mir den Gefallen tun und von mir runter gehen?“ Offenbar war auch ihm die Situation unangenehm. Zack reagierte einen Tick zu schnell, denn er zuckte so eilig zurück, dass er gar nicht bemerkte, wie nah er an der Bettkante lag. Es polterte, er fiel und stieß mit dem Kopf gegen den Nachttisch. „Au, verdammt…!“, ächzte er, stemmte sich hoch und rieb sich die schmerzende Stelle. Glücklicherweise war er so fest in die Decke gewickelt, dass sie ihn auch jetzt noch bedeckte. Dafür lag Angeal jetzt ohne da, was ihn aber nicht weiter interessierte. Er hatte ja etwas an. Besorgt beugte er sich über die Bettkante. „Alles okay?“ „Ja, es geht schon…“ Zack grinste verlegen. „Das gibt sicher ‚ne schöne Beule.“ Das brachte den Älteren zum Schmunzeln. „Hat auch ordentlich gescheppert.“ „oh, ja…“ Sie schwiegen einen Moment, bis der Second tief durchatmete. „Warum… liege ich nackt in deinem Bett?“ Ein wenig zerknirscht erwiderte Angeal seinen Blick. „Erinnerst du dich nicht?“ Erinnern? Woran erinnern?? Schon wieder beschleunigte sich der Herzschlag des Jüngeren. Sein Hinterteil schmerzte zwar nicht, aber vielleicht war es ja auch ganz anders gewesen und Angeal war doch passiver, als erwartet…? Seufzend wandte dieser den Blick ab. Offenbar war es ihm unangenehm, das zu erzählen. „… du hast die halbe Nacht rumgewimmert, dass du nicht alleine schlafen willst. …dass dir kalt ist und… du hast meinen Namen auch ein paar Mal gesagt…“ Dann sah er ihn an und grinste beinahe ein wenig schelmisch. „Zuerst dachte ich, du träumst wieder irgendwas schönes… aber du hast mit mir gesprochen, also dachte ich, du warst wach.“ Mit einem Mal erinnerte sich Zack auch daran, dass Reno ihn in den Teich geschubst hatte. An seine durchnässten Sachen und die Dusche hier bei Angeal. Jetzt sah er auch das Handtuch, das zusammengeknüllt am Fußende des Bettes lag. Sein Mentor folgte seinem Blick und sprach dann aus, was er selbst dachte. „Wahrscheinlich hast du es im Schlaf abgestrampelt.“ Da erst realisierte der Ältere, dass der Kleine demnach völlig unbekleidet in seinem Arm gelegen hatte und das brachte ihn kurzfristig aus dem Konzept. „Ich bin duschen, fühl dich wie zuhause.“ Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, als er aufstand, sich frische Kleidung aus dem Schrank holte und dann im Bad verschwand. Aber sofort nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, musste er sich am Waschbecken abstützen um die Information zu verarbeiten. Wäre er vor dem Welpen wach geworden, oder hätte er das schon in der Nacht gemerkt,… Das hätte sicher kein gutes Ende genommen. Angeal stieg aus seinen Shorts und unter die Dusche, die er anfangs extra kalt stellte, in der Hoffnung wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Währenddessen suchte Zack seine Uniform, bis er sich daran erinnerte, dass er sie im Badezimmer zum Trocknen aufgehängt hatte. Eine Weile überlegte er hin und her, aber er wollte weder noch immer nackt vor Angeal stehen, wenn dieser aus der Dusche kam, noch nur mit dem Handtuch um die Hüfte durch das halbe Gebäude laufen um sich andere Sachen aus dem Schrank zu holen. Und Angeals Klamotten würden ihm (noch) nicht passen, mal ganz abgesehen davon, dass er ungern einfach in fremden Schränken herumschnüffelte. Also beschloss er, sich still und heimlich ins Bad zu schleichen. Da die Dusche um die Ecke stand, würde sein Mentor ihn vielleicht gar nicht bemerken. Damit Zack seinen Plan in die Tat umsetzen konnte, durfte aber erst einmal die Tür nicht abgeschlossen sein. Also tapste er Richtung Bad und legte prüfend eine Hand an die Klinke. Von drinnen war das unregelmäßige Prasseln von Wasser zu hören, was ihm sagte, dass Angeal schon unter der Dusche stand. Vorsichtig drückte der junge nackte Soldat die Türklinke hinunter und – siehe da! – die Tür war offen. Jetzt schnell rein und nur keinen verräterischen Luftzug erzeugen. Gesagt, getan. So weit, so gut. Suchend blickte Zack sich in dem schwül warmen Raum um, in dem vor Feuchtigkeit, Nebelschwaden zu Tropfen auf den kalten Fliesen kondensierten. Die Uniform hing über dem Handtuchhalter, der praktischerweise einen Sichtschutz zur Dusche darstellte. Heimlich spähte Zack an einem dort hängenden Handtuch vorbei und sah, dass Angeal ihm den Rücken zugewandt hatte. Gerne hätte er den Blick einen Moment länger genossen, aber die Gefahr, ertappt zu werden war eindeutig zu groß. Schnell packte er die Klamotten und drehte sich auf dem Absatz herum um wieder zu gehen, wobei er aber dummerweise auch das Handtuch erwischte. Der Aufprall des weichen Frottees auf den Fliesen klang so unnatürlich laut in Zacks Ohren, dass er vor Schreck auch noch seine Uniform fallen ließ. Das konnte Angeal unmöglich überhört haben. Da hörte er ihn auch schon knurren. „… Zackaryyy…….“ Prompt wirbelte der Angesprochene herum und salutierte. „Jawohl, Sir! I-Ich wollte nur… meine Sachen…“ Seufzend wischte sich sein Mentor mit der Hand durchs Gesicht. „Oh, Mann…“ Dann stieg er aus der Dusche, hob das Handtuch auf und wickelte es sich um die Hüften. „Jetzt hast du sie. Also raus!“ Zack nickte eifrig, kehrte Angeal mit roten Wangen den Rücken zu und bückte sich nach seiner Uniform. Der Ältere konnte den Blick genauso wenig abwenden, als wäre sein Schüler ihm direkt mit seinem nackten Hintern ins Gesicht gesprungen, gab aber ein genervtes Stöhnen von sich. Das musste doch nun wirklich nicht sein. Bei dem Anblick war ihm direkt ein heißer Blitz in die Lenden geschossen. Und jetzt durfte er sich wieder damit abmühen, sich nichts anmerken zu lassen. „Du kannst einen echt in den Wahnsinn treiben…“, brummte er als Zack – nun wieder aufrecht – seine Klamotten sortierte. „Raus habe ich gesagt!“ Schon legte er dem Jüngeren die Hände auf die Schultern um ihn aus dem Badezimmer zu schieben, bereute dies aber augenblicklich. Die Berührung seiner zarten warmen Haut fachte die Hitze in seinem Unterleib nur noch mehr an. Ungehalten riss Angeal die Tür auf und schubste seinen Schüler leise fluchend hinaus, bevor er sich einschloss. Dann atmete er tief durch und ließ sich auf dem Klodeckel nieder. Er stützte die Ellbogen auf seine gespreizten Knie und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Das war schon wieder verdammt knapp gewesen… Kurz darauf wurde die Dusche abermals angestellt – noch ein paar Grad kälter als eben – und er ließ das Wasser auf sich herab prasseln um sein erhitztes Gemüt abzukühlen. Zu wissen, dass sein Mentor mit nichts weiter als einem Handtuch bekleidet hinter ihm stand, und dann dessen große Hände auf seiner nackten Haut zu spüren, hatte Zack erschauern lassen. Er betete dafür, dass Angeal das nicht aufgefallen war, als er sich jetzt seine, nach abgestandenem Wasser müffelnde, Second Class-Uniform anzog. Dieser Morgen war eindeutig zweideutig, aber irgendwie auch ziemlich aufregend und interessant… Und jetzt hörte Zack schon wieder im Bad das Wasser nieder prasseln. War Angeal nicht schon fertig mit duschen? Sein Instinkt sagte dem jungen Soldaten, er sollte sich lieber verziehen, auf sein eigenes Zimmer gehen, frühstücken, ganz egal. Aber er hatte eigentlich vorgehabt seinen freien Tag mit Angeal zu verbringen. Schon alleine, weil sonst alle Dienst hatten und Allein-vor-sich-hingammeln nicht wirklich nach seinem Geschmack war. Falls sein Mentor vorhatte, so lange – oder so oft – zu duschen, bis Zack ging, musste er ihm also schnell einen Strich durch die Rechnung machen. „…ANGEEAAL?“, rief er aus diesem Grund laut Richtung Bad. „… was machen wir heute?“ Konnte der Kleine nicht einfach verschwinden, damit er sich wieder in den Griff bekam? Nein, natürlich nicht! Scheinbar machte es ihm Spaß seine Mitmenschen zu quälen. Seufzend stellte Angeal das Wasser nun endgültig ab, griff nach dem schon feuchten Handtuch und trocknete sich ab. „Wir? Ich weiß, was ICH mache.“, gab er laut zur Antwort, damit Zack ihn durch die geschlossene Tür auch verstand. Einen Versuch war’s ja wert. „… kann ich mitmachen?“ Schade… Hätte ja klappen können. Der First seufzte und stieg in seine Boxershorts, bevor er sich dann komplett anzuziehen begann. „… von mir aus…“ Ein Jubeln ertönte aus dem Wohnzimmer, das den Älteren, trotz dem unbehaglichen Gefühl in seiner Brust, schmunzeln ließ, als er das Bad verließ. „Freue dich nicht zu früh. Vielleicht gehe ich ja wieder zum Aqua-Spinning.“, scherzte er und verschränkte die Arme vor der breiten Brust. Zacks Lächeln kippte leicht. „… nicht ernsthaft, oder?“ Unwillkürlich lachte Angeal auf und wuschelte ihm durchs Haar. „Komm, wir gehen frühstücken!“ Er wusste, dass es falsch war, dem Welpen so nah zu kommen, aber er konnte einfach nicht anders. Wenn er es schaffen würde, den körperlichen Kontakt auf solch kleine Gesten zu beschränken, wäre alles gut und er glaubte, damit zufrieden sein zu können. Ein abartiger Gestank riss den First aus seinen Gedanken. Mit gerümpfter Nase sah er Zack an. „Gehe dich aber bitte vorher umziehen.“ Zack grinste schief. „Klar.“ „Wo hat Reno dich denn bitte rein geschubst? Da vergeht einem ja der Appetit!“ Dummerweise hatte keiner der beiden auf die Uhrzeit geachtet, denn als sie endlich in der Kantine ankamen, war das Frühstück längst vorbei. „Ich hab‘ aber so Hunger!!!“, jammerte Zack und hielt sich den Bauch, während er Angeal mit großen glänzenden Augen von unten ansah. „Du wirst schon nicht verhungern.“, gab dieser zurück und zwang sich, den Blick abzuwenden. „Dann mache ich uns eben Frühstück. Wir müssen dann nur eben einkaufen gehen.“ So gingen die beiden also zu einem Geschäft der größten Lebensmittelkette in Midgar: NutriFood. „Also, worauf hast du Lust?“ Auf die Frage hin bekam Zack leuchtende Augen und sah seinen Mentor voller Vorfreude an. „Kann ich mir echt was wünschen? Egal was?“ Angeal erwiderte den Blick mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Solange es nicht zu achtzig Prozent aus Fett besteht… von mir aus.“ Das grenzte die Gerichte, die dem Welpen im Kopf herum spukten zwar beträchtlich ein, aber er grinste trotzdem breit. „Geil! Dann möchte ich… ääh…“ Er tippte mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand auf sein Kinn und sah nachdenklich zur hohen Decke des Supermarkts auf, während Angeal neben ihm den Einkaufswagen herschob. „Ich weiß!“ Aufgeregt wandte der Jüngere sich dann seinem Mentor zu. „Ich möchte Pfannkuchen mit Obst und Eis!! Und Rührei mit Speck!“ „Was ist das denn für eine Mischung??“ „Nicht gleichzeitig!“ Der Welpe lachte. „Nacheinander. Nur süßes ist blöd.“ „Hmm…“ Skeptisch verzog der Ältere den Mund, zuckte dann aber seufzend mit den Schultern. Direkt danach warf er seinem Schüler einen strengen Blick zu. „Aber glaube nicht, dass du jetzt immer eine Extrawurst bekommst. Ab morgen wird wieder früh aufgestanden und Kantinenfraß gefrühstückt.“ Zack gluckste amüsiert. „… Kantinenfraß?“ Das Wort war Angeal so rausgerutscht. Das Essen in der Kantine von Shinra war nicht das Schlechteste, aber eben auch nicht mehr. „…Freud ‘scher Versprecher. Vergiss das einfach wieder.“ Natürlich vergaß Zack das nicht einfach wieder, ließ den Älteren aber in dem Glauben. „Okay!“ Er ballte grinsend eine Faust und zog sie ruckartig vor seiner Brust nach unten. „Also was brauchen wir?“ „Für die Pfannkuchen Eier, Milch und Zucker habe ich noch, also Mehl, dann das Eis, Speck…“ „Äh… gut…“ Etwas unsicher kratzte sich sein Schüler am Kopf. „... wo gibt’s Mehl?“ Angeal lachte leise. „Lass gut sein, ich mache das schon. Ich nehme sowieso nur Zutaten von ausgewählten Herstellern, da geht das schneller, wenn ich selbst gehe.“ Der First bewegte sich ein paar Schritte von Zack und dem Einkaufswagen weg, wandte sich dann aber noch einmal um: „Ach, magst du Karamell?“ Zur Antwort begannen die Augen des Welpen zu leuchten. „Und wie!!“ „Und Himbeeren?“ Eifriges Nicken folgte. Angeal schmunzelte. „Alles klar, warte hier. Ich bin gleich zurück.“ Es dauerte nur ein paar Minuten, bis der Rang 1-Soldat alles Nötige zusammen hatte. Als er aber mit vollen Armen dorthin zurück ging, wo Zack eigentlich warten sollte, war er samt dem Einkaufswagen verschwunden. „… super…“ Angeal machte kehrt und suchte seinen Schüler in den Gängen. Gerade als er mit dem Gedanken spielte, den ‘kleinen Zack‘ ausrufen zu lassen, fand er ihn bei den Knabbereien. Mit sehnsüchtigem Blick stand er vor dem Regal mit den Chips. „Da bist du ja! Lauf doch nicht einfach weg!“ Brummend ließ Angeal ihre Einkäufe in den Wagen fallen. „Sorry…“, murmelte Zack, ohne den Blick von dem Regal abzuwenden, und schluckte. Scheinbar lief ihm bei dem Anblick das Wasser im Mund zusammen. „… es ist so lange her, dass ich sowas gegessen habe…“ Seufzend verdrehte sein Mentor die Augen. „Dann pack dir eine Tüte ein, wenn es denn unbedingt sein muss.“ Wenig später standen die beiden Soldaten an der Kasse und Zack hielt glücklich seine Chipstüte umklammert. Die Kassiererin bildete einen starken Kontrast zu dem strahlenden Second, während sie mit hängenden Schultern, Augen und Mundwinkeln die Waren über den Preisscanner zog. Angeal stapelte die Lebensmittel im Anschluss fein säuberlich in einer Klappbox. Zuletzt musste Zack dann doch noch die knisternde Tüte aus der Hand geben, damit auch sie gescannt werden konnte. „Vierundzwanzig sechsundfuffzig.“, verlangte die Frau dann unfreundlich und der First zückte sein Portemonnaie. Sofort tat sein Schüler es ihm gleich um die Hälfte dazu zu geben, aber er hielt ihn zurück. „Schon gut. Ich übernehme das.“ Kurz darauf befanden sich die Beiden in Angeals Zimmer, in dessen provisorischer Küche der First nun ihr Früh-, oder treffender ausgedrückt: Spätstück zubereitete. Zuerst hatte Zack hinter seinem Mentor gestanden und ihm über die Schulter geguckt, aber als er merkte, dass diesen das anscheinend nervte, hatte er sich auf die Couch gesetzt, wo er jetzt ganz aufgeregt herum hopste. „Es riecht so guuuuut…!“, sagte er, während ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Da knurrte auf einmal Angeals Magen. Sein Schüler hielt inne und grinste. „Du kannst es auch kaum erwarten, was?“ „Muss ich auch nicht. Es ist fertig.“ Da es in den Zimmern der Soldier keine Esstische gab, nahmen die Beiden das Essen am Couchtisch zu sich. Zack war begeistert von den Kochkünsten seines Mentors und hörte selbst mit vollem Mund nicht auf zu schwärmen, was von Angeal mit einem amüsierten Stirnrunzeln quittiert wurde. „Boah, ich könnte mich da rein setzen!“ Wie gewünscht gab es Pfannkuchen mit Eis. Es handelte sich um ganz normales Vanilleeis, das der Ältere aber mit heißen Himbeeren und selbstgemachter Karamellsoße aufgepeppt hatte. Dagegen waren das Rührei und die dünnen, knusprig gebratenen Speckstreifen beinahe langweilig. Kaum waren ihre Teller leer, klingelte auf einmal das Handy des Älteren. Etwas verdutzt – schließlich war es das Firmenhandy und sie hatten heute frei – zog er das Telefon aus seiner Hosentasche, klappte es auf und nahm das Gespräch an. „… Hewley?“ Fragend legte Zack den Kopf schief. Ein Seitenblick seines Mentors sagte ihm, dass am anderen Ende der Leitung anscheinend jemand wichtiges war. „Ab morgen also? Und er soll mit. Gut. Dann werden wir alle nötigen Vorbereitungen treffen.“ Jetzt zog der Jüngere skeptisch die Augenbrauen zusammen. Wo hin? Und was für Vorbereitungen? Angeal verabschiedete sich und legte auf. „Was is‘ los? Ist irgendwas passiert?“ „Gehe deine Sachen packen. Kleidung für etwa eine Woche. Und ganz wichtig: Warme Sachen!“ Was war denn jetzt los? Hätte er nicht ein Mal sagen können, wo es hin geht? Nein, natürlich nicht! Schnaubend hockte Zack vor seinem Schrank und stopfte lange Unterhosen in einen großen Wanderrucksack, als es an der Tür klopfte. „Ich beeil mich ja schon!!“, fauchte er genervt, stand auf und riss die Tür auf. Doch statt dem erwarteten Bild – Angeal, der ungeduldig auf seine Armbanduhr tippte – sah er Reno vor sich, eine Augenbraue hochgezogen und mit einem leicht süffisanten Lächeln im Gesicht. „Ist ja süß. Springst du jetzt immer, wenn ich pfeife?“ „Ach, du bist es…“, murmelte der junge Soldat nur, ließ die Tür offen und wandte sich wieder seinem Gepäck zu. Jede vergeudete Minute kostete ihn etwas von seiner wertvollen Freizeit. „Danke, bloß nicht euphorisch werden.“ „Sorry. Was willst du?“ „Ich wollt’ mich verabschieden.” Jetzt horchte Zack doch auf und drehte dem Turk das Gesicht zu. „Was? Warum?“ „Der Präsident hat anderweitig zu tun. Wir waren schon viel länger hier als sonst.“ Das hatte der Dunkelhaarige ganz vergessen. Präsident Shinra und die Turks waren für gewöhnlich nur sporadisch in Midgar. Zack grinste frech. „Wird sicher schön ruhig ohne dich.“ „Glaub‘ mir, du wirst mich vermissen.“, lachte Reno und hielt seinem Gegenüber die Handfläche hin, der daraufhin einschlug. „Schreib‘ mir ‘ne Postkarte!“ „Als ob ich mir die Mühe machen würde. Außerdem ist das leider kein Urlaub!“ „Ach, komm! Dein Job ist doch Urlaub pur!“ Sie lachten. Erst da merkte Zack, dass er und Reno in den letzten Wochen tatsächlich so etwas wie Freunde geworden waren. „Jetzt verzieh dich endlich!“ „Ich bin ja schon weg. Vielleicht komm‘ ich mal vorbei, wenn ich in der Nähe bin. Und wenn Angeal dann immer noch nichts ahnt, sag‘ ich ihm einfach, was du nicht auf die Reihe kriegst!“ „Das tust du nicht!!!“ Doch Reno grinste nur, hob die Hand zum Abschied und ging. Ein paar Minuten später stand Zack samt seinem Gepäck bei Angeal auf der Matte. „Das hat zu lange gedauert. Hast du wenigstens alles?“ „Ja.“ Der Jüngere ignorierte die erste Bemerkung. „Richtig dicke Wintersachen?“ „Ja.“ „Auch eine Jacke?“ „… äh…“ „… dachte ich mir.“ Was war das? Hatte er sich diesen Ausdruck im Gesicht seines Mentors nur eingebildet? Er war so schnell wieder verschwunden, dass Zack glaubte, seine Augen hätten ihm einen Streich gespielt, aber sein Herzschlag beschleunigte sich trotzdem. Für einen Sekundenbruchteil hatte er den Anflug eines Lächelns in Angeals Augen gesehen. Aber es war nicht nur ein Lächeln gewesen. Es war viel tiefgründiger. Wenn er es beschreiben müsste, hätte er die Worte ‚liebevoll‘ und ‚warm‘ gewählt, aber gleichzeitig schien er irgendwie besorgt zu sein. „Dann nimm die hier.“ Als der Ältere ihm jetzt eine schwarze Jacke mit hellem Kunstfellkragen aus seinem Schrank in die Hand drückte, verhielt er sich genauso wie immer. „Die dürfte dir passen. Ich hatte sie nur ein paar Mal an und dann ist sie mir zu klein geworden.“ „Warum soll ich ihn mitnehmen?“ Mit vor der Brust verschränkten Armen stand Angeal vor seinem Vorgesetzen und sah ihn ernst an. „Damit er was lernt.“ Lazard rückte seine Brille zurecht und sein blondes Haar schwankte leicht hin und her, als er fragend den Kopf neigte. Seine Arme ruhten auf dem großen Schreibtisch vor ihm und er drückte leicht die Fingerspitzen seiner Hände gegeneinander. „Ich dachte, nach der letzten Mission, braucht er mal wieder etwas, was ihn ein wenig aufbaut.“ „… ihn aufbaut? Das Schneegebiet ist gefährlich! Er hat überhaupt keine Erfahrung!“ Angeal war aufgebracht, aber der Blonde ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Aus diesem Grund wirst du mit ihm gehen. Du kennst dich aus in den Bergen und von dir kann er einiges lernen.“ „Aber…!“ „Angeal! Das Thema steht nicht zur Diskussion! Es ist ja rührend, wie sehr du dich um ihn sorgst, aber er ist ein Second Class Soldier und das ist nun mal sein Job!“ Natürlich steckte mehr dahinter als nur Sorge um Zack, aber das konnte der First Lazard unmöglich unter die Nase reiben. In diesem Augenblick wünschte sich ein Teil von Angeal, er hätte doch dafür gesorgt, dass sein Schüler einem anderen Mentor zugeteilt worden wäre, denn dann müsste er jetzt nicht eine Woche alleine mit ihm in die Berge, ohne die Möglichkeit sich von ihm fern zu halten. Diese Mission würde seine Selbstbeherrschung auf eine harte Probe stellen… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ BÄM!!! In Word und Schriftgröße 11 hab ich jetzt die 100 A4-Seiten geknackt!!!*_* So viel hab ich noch nie geschrieben!!>///< Ohne meine Leser hätte ich nie so viel Motivation gehabt! Danke!!!! ;///; Falls es irgendwem aufgefallen ist: Ich hab die Kapitel umbenannt, weil mir aufgefallen ist, dass laut der Titel das alles in 2 Monaten passiert und das ist nun doch etwas schnell xD“ …weil aber so viel direkt aufeinander folgt, konnte ich die Tage jetzt nicht wirklich doll entzerren u.u“ …vllt wird ich die Kaps demnächst mal komplett umbenennen, dann hat sich das Problem erledigt xP Das nächste Kap wird es in zensierter und in Adult-Version geben >3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)