A soldiers diary von cram-chan (Zack X Angeal) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Tag ----------------- „Zack Fair?“ „Infanterist Zack Fair meldet sich zum Dienst!“ Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen salutierte der 17-jährige mit den dunklen Haaren und den blauen Augen vor seinem Vorgesetzten. „Alter? Größe? Herkunft?“ „Siebzehn. 1,85m. Gongaga.“ Der Soldat notierte die Angaben und nickte seinem Kollegen zu, der dem Neuen daraufhin eine Uniform, Schuhe und einen Halm in die Arme drückte. „Du bekommst Zimmer 813. Dritter Stock, links.“ Zack nickte und verließ den Raum. Ein paar Schilder in dem riesigen Shinra-Gebäude wiesen ihm den Weg zu einem Fahrstuhl, der ihn auf die dritte Etage beförderte. Sein Zimmer fand er auf Anhieb, aber er hatte zuerst ein paar Probleme hineinzukommen. Die Tür hatte ein Schloss mit einer Integrierten Kamera. Eine weibliche Roboterstimme wies ihn an sein rechtes Auge in die Kamera zu halten, welche dann seine Iris scannte. Beim fünften Versuch hatte er endlich den richtigen Winkel und Abstand herausgefunden und der Scan schien mit den eingegebenen Daten übereinzustimmen, denn es piepste und das Schloss wurde entriegelt. Drinnen schmiss Zack sein Zeug auf einen Schreibtisch, der an einer Wand des kleinen schlichten Raumes stand und ließ sich dann rücklings auf das Bett in der Ecke daneben fallen. //Ich hab’s geschafft!! Endlich bin ich Soldat! Das ist der erste Schritt!!// Grinsend klatschte er sich in die Hände, sprang auf und machte sprungvoll ein paar Kniebeugen. Dabei sah er sich in seinem Zimmer um, der von nun an sein Zuhause sein sollte. „Zack! …Zack Fair!!“ Die miesgelaunte Stimme rief den jungen Infanteristen zwar laut, aber dieser war schlichtweg zu weit entfernt um sie hören zu können. Stattdessen lag er schnarchend und alle Viere von sich gestreckt quer in seinem Bett und schlief tief und fest. Erst knapp eine halbe Stunde später, als das Sonnenlicht bereits sein Zimmer erhellte und ihm in die geschlossenen Augen stach erwachte er allmählich. Mit halb geöffneten Augen tastete er nach dem Wecker auf seinem Nachttisch. Er bekam ihn zu fassen, hielt ihn vor sein Gesicht und starrte ein Weilchen auf das Ziffernblatt, ehe er die angezeigte Zeit realisierte. „… … … … … oh, Shit!!“ Eilig sprang Zack aus dem Bett und stolperte fast über die Decke, die sich um seine Beine geschlungen hatte. „Scheiße! Scheiße! Scheiße!!!“ Fluchend polterte er zum Schreibtisch auf dem seine blaue Uniform lag, und kletterte in Windeseile hinein. Dann schüttelte er sein recht langes stacheliges Haar, warf es zurück und stürmte aus dem Zimmer bis hinunter in das Foyers des Shinra-Komplexes. „Entschuldigung, können Sie mir sagen wo das Einführungstreffen für die Infanteristen stattfindet?“ Die junge attraktive Frau am Informationsschalter blickte ihn belustigt an. „Zack Fair, richtig?“ Er nickte, verblüfft darüber, dass sie seinen Namen kannte und warf dann einen kurzen Blick auf ihr Namensschild. „Ja, Ms. Gallows.“, Er schenkte ihr ein Lächeln. „Können Sie mir bitte antworten? Ich bin etwas spät dran.“ Die Frau kicherte. „Mehr als nur etwas, Mr. Fair. Das Treffen ist bereits vorbei und allen neuen wurde ein Mentor zugewiesen.“ Zack hielt einen Moment den Atem an. //Fuck, was mache ich denn jetzt?!// „Ihr Mentor – Mr. Angeal Hewley – erwartet Sie im Trainingsraum im ersten Stock. Beeilen Sie sich lieber.“, sagte Ms. Gallows kichernd. „Danke!“ Zack nickte ihr zwinkernd zu und eilte zur Treppe. Eine Etage höher fand er den Trainingsraum auf Anhieb und riss ohne zu zögern die Tür auf. Etwas aus der Puste sah er sich um und stellte fest, dass er sich lediglich in einem kleinen Vorraum befand. Hier gab es ein paar Stühle, sowie eine Reihe merkwürdiger Röhren, die wie Truhen von oben geöffnet werden mussten. Sie waren von null bis neun durchnummeriert. Neugier war schon immer eines von Zacks Lastern und nun auch der Grund dafür, dass er statt weiter durch in den Trainingsraum zu gehen vor den unbekannten Behältern stehenblieb und versuchte den Mechanismus herauszufinden mit dem man sie öffnen konnte. Er hockte gerade davor, mit einer Hand an seinem Kinn und überlegte welchen Knopf er als nächstes ausprobieren sollte, als sich hinter ihm jemand räusperte. „Zack, nehme ich an?“ Der Angesprochene erstarrte. Er schluckte und drehte sich dann zu dem anderen herum während er sich verschmitzt grinsend am Hinterkopf kratzte. „Ja… Auf frischer Tat ertappt.“ //Na toll. Warum kriege immer ich die, die nichts taugen?// Erst tauchte sein Schüler nicht bei dem Einführungstreffen auf, dann erwischte er ihn auch noch dabei, wie er sich unbefugt an den Aufbewahrungsboxen der Shinra-Truppen zu schaffen machte und als er merkte, dass er beobachtet wurde grinste er nur dümmlich. Was könnte er diesem hoffnungslosen Fall schon beibringen? Jetzt saßen die beiden an einem Tisch im Trainingsraum. Angeal seufzte. „Also ich bin ab heute dein Mentor und du hast zu tun was ich dir sage. Sofern ich dir nichts anderes auftrage treffen wir uns jeden Morgen – bis auf Sonntag – um Punkt 6 Uhr genau hier zum Training. Ich bestimme wann du…“ //falls überhaupt// „…bereit bist für den nächsten Schritt deiner Ausbildung. Frühstück in der Kantine um acht, Mittag- um dreizehn und Abendessen um neunzehn Uhr. Noch irgendwelche Fragen?“ Zack nickte kurz. „Wann kann ich General Sephiroth treffen?“ „…“ Der Rang 1 Soldat fasste sich an die Stirn und atmete tief durch. //Das wird ja immer besser. Er ist scheinbar nichts weiter als ein neugieriger Faulpelz und zusätzlich scheinbar noch so einer von Sephiroths Stalkern.// „Angeal?“ Scheinbar erwartete er tatsächlich eine Antwort. „Wenn es so weit ist.“ Damit war für den Älteren das Thema erledigt und er stand auf. „Für heute war’s das. Morgen 6 Uhr hier. Pünktlich!“ Dann hatte er den Raum auch schon verlassen. Zack blieb mit Informationen überhäuft in dem großen leeren Raum zurück und starrte zu der Tür hinter der sein Mentor vor wenigen Sekunden verschwunden war. //Was ist er denn für einer? Hält sich wohl für den King, oder was?// „Pfft!“ Der Infanterist stand auf und ging wieder hinunter in die Eingangshalle. „Ms. Galllows?“ „Ja? Oh, hallo!“ Sie lächelte ihn an. „Haben Sie Mr. Hewley gefunden?“ Er nickte. „Ich habe jetzt frei. Könnten Sie mir eventuell einen Tipp geben was ich an einem Montagmittag hier machen könnte?“ Er setzte sein Zahnweiß-Lächeln auf und beugte sich etwas zu ihr vor. „Wann haben Sie Feierabend? Hätten Sie vielleicht Lust einen Kaff-..:“ „Entschuldigen Sie, Mr. Fair.“, unterbrach Sie ihn. „Das ist wirklich sehr schmeichelhaft, aber es ist mir nicht gestattet mich privat mit Mitarbeitern zu treffen.“ Dann fügte sie noch zwinkernd hinzu: „…zumindest nicht mit Infanteristen.“ Zack grinste. „Dann werde ich mich noch mehr bemühen schnell aufzusteigen.“ „Aber ich kann Ihnen die Loveless-Chaussee und Sektor 8 ans Herz legen. Es ist beides zu Fuß von hier schnell erreichbar und es gibt den ganzen Tag über einiges zu sehen. Vor allem wenn man noch nie dort war. Übrigens ist General Genesis ein großer Fan von dem Theater und von Zeit zu Zeit dort anzutreffen.“ „Ich danke Ihnen vielmals.“, Zack deutete eine Verbeugung an und verließ das Shinra-Gebäude. Das Theaterviertel war nicht schwer zu finden. Schon bei seiner Ankunft waren Zack die großen Hinweisschilder an der Straße aufgefallen. Er folgte ihnen und befand sich nur ein paar Minuten später in der kleinen belebten Einkaufsstraße. „Holla!“ Das Theater war unverkennbar. Es überragte alle anderen Gebäude und war an allen Ecken und Kanten mit filigranen Verzierungen versehen. „Loveless“ prangte an einem großen Stoffbanner quer über dem Eingang. Kunst – abgesehen von Kampfkunst – hatte Zack nie wirklich gereizt, weshalb er auch jetzt zielstrebig an dem pompösen Gebäude vorbeimarschierte. In den Gassen standen viele Soldaten. Einige der Infanteristen nickten ihm flüchtig zu als sie ihn sahen, die Ranghöheren dagegen ignorierten ihn weitestgehend. Er beschloss in einen kleinen Pub zu gehen über dessen Eingang ein Schild mit der Aufschrift „Goblins Bar“ hing. Hier war tierisch was los. Die Leute tummelten sich an der Theke und an kleinen runden Tischen, redeten wild durcheinander und lachten laut. Zack fühlte sich auf Anhieb wohl. Ohne groß überlegen zu müssen ließ er sich auf einem Barhocker vor dem Tresen nieder und bestellte ein Midgar-Pils, welches er aber aufgrund seines Alters nicht bekam. Uniform hin oder her. Stattdessen nippte er jetzt an einer Flasche Ginger-Ale während er sich interessiert in der Kneipe umsah. „Du bist das erste Mal hier, ja? Neu bei Soldat, wie ich sehe?“ Der rundliche Barkeeper deutete mit einem Nicken auf die Infanteristenkleidung und polierte gleichzeitig ein Glas mit einem alten Lappen. Zack wandte sich ihm zu und nickte. „Heute ist mein erster Tag.“ „Mmh-hmm.“ Der Mann heuchelte Interesse und das nicht besonders gut, aber dem Dunkelhaarigen war das egal solange er irgendjemandem von seinen großen Plänen berichten konnte. „Ich werde mein Bestes geben und noch viel mehr und eines Tages werde ich ein großer Held sein, so wie Sephiroth!!“ Nachdenklich stellte der Barkeeper das Glas beiseite und nahm ein anderes. Diese Geschichten von Ruhm und Ehre hatte er nun schon so oft gehört, dass er meistens schon gar nicht mehr hinhörte, aber dieser Kerl da war anders als alle anderen die in den letzten Jahren hier waren. Es schien fast so als würden seine Lebensfreude und sein felsenfeste Entschlossenheit durch die blauen Augen nach außen Strahlen und das imponierte dem alten Mann. Er lächelte. „Berichte mir ab und an von deinen Fortschritten, okay?“ Zack nickte grinsend, erfreut darüber Sympathien zu ernten. Bald darauf hatte er sein Glas geleert und beschloss sich noch ein wenig in der Stadt umzusehen bevor er wieder zurück auf sein Zimmer ging. Also wanderte er durch die unbekannten Straßen, erforschte ein paar Seitengassen und stieß plötzlich fast mit einer jungen hübschen Blondine zusammen, die leicht bekleidet hinter einer Ecke stand. „Huch?! Oh! Entschuldigung!“ Verlegen half Zack der überrumpelten Frau auf die Beine. „Schon gut, nix passiert.“ Sie rückte ihren Minirock zurecht und hob dann den Blick zu seinem Gesicht. Dann lächelte sie, kam näher und umschlang seinen Arm wobei sie ihre Brüste an diesen presste. „Wer bist denn du? Dich hab‘ ich hier ja noch nie geseh’n!“ Breit grinsend wegen seiner scheinbar unwiderstehlichen Wirkung auf das andere Geschlecht und der unheimlich weichen Oberweite an seinem Arm stemmte er die freie Hand in die Hüfte und verlagerte sein Gewicht etwas nach hinten. Anders ausgedrückt: Er streckte stolz die Brust heraus. „Ich bin ja auch erst seit heute bei Soldat.“ „Hey, Süßer!!“, ertönte eine kratzige Stimme hinter ihnen und als Zack sich umdrehte sah er eine stark übergewichtige, stark geschminkte ältere Frau in einem Babydoll und Strapsen auf sich zuwanken. Sie schwitzte. „Verzieh dich, der gehört mir!!“, fauchte auf einmal die eben noch so süß und unschuldig wirkende Blondine ihr zu. ‚Richtig, ich gehöre – WAS?!‘ „Moooooo~ment!!“ Zack befreite sich aus der Umklammerung und wich mit abwehrend gehobenen Händen zurück. „Was ist hier überhaupt los?!“ „Uuuuh~ DER ist ja schnuckelig!!!“ Eine dritte Frau in einem Netzkleid kam aus einer weiteren Seitenstraße angestöckelt. „Haut ab, ich hab‘ ihn zuerst geseh’n!!“ Die drei Frauen standen sich gegenüber und funkelten einander wütend an. ‚Mein Gott, die müssen sich doch nicht gleich um mich prügeln. Es gibt doch genug Zack für alle.‘ Aber als er die dicke Hässliche ansah verging ihm sein Grinsen und er schluckte. „INFANTERIST FAIR!!“ Die donnernde Stimme hinter ihm ließ ihn den Kopf einziehen. ‚Oh Scheiße…‘ Auch die Frauen erschraken und blickten erstarrt zu der Person hinter Zack. „Angeal, wir…“, begann eine. „…wir wollten nicht…“ „Molly. Gertrud. Hilda.“ Er ignorierte seinen Schüler und baute sich vor den dreien auf. „Habt ihr mir nicht versprochen damit aufzuhören? Was soll aus euch werden?! Wollt ihr, dass man euch in den Knast sperrt?! Wofür habe ich euch geholfen legale Jobs zu finden?“ Die Frauen sahen beschämt zu Boden. „Es tut uns leid, aber… Toni und… das Geld…“ Die Blonde, vermutlich Molly, fing leise an zu weinen. Zack verstand nur Bahnhof. Sein Mentor seufzte. „Solange ihr mir nicht seinen echten Namen oder irgendeinen Hinweis gebt, kann ich nichts tun…“ Scheinbar fiel ihm dann sein Schüler wieder ein.. „Ich komme die Tage nochmal vorbei und hoffe ihr seid bis dahin zur Vernunft gekommen. Wenn ich euch nochmal irgendwo so stehen sehe gibt’s Ärger, verstanden?!“ „J.ja.“ Die Frauen huschten alle in die gleiche Gasse davon. „Und jetzt zu dir…“, knurrte Angeal bevor er sich zu Zack umdrehte, der nervös schluckte. „Was zur Hölle hast DU bitte auf dem Strich verloren?!?“ ‚Strich?‘ „Du bist viel zu jung um die Prostituierte zu suchen!! Du könntest alle möglichen Krankheiten bekommen!“ Zack war in dem bedrohlichen Schatten Angeals scheinbar geschrumpft. ‚…Prostituierte?‘ „Ach soooo!!“ Er schlug sich vor die Stirn. „Jetzt versteh‘ ich das alles erst!“ Der Ältere beäugte ihn argwöhnisch. „Ich wollte mir eigentlich nur die Stadt ansehen und dann bin ich hier gelandet und dann war ich plötzlich umzingelt... Aber gewundert hab‘ ich mich nicht. Das kommt häufiger vor, dass sich die Mädels um mich scharen.“ Zack stemmte die Hände in die Hüfte und kratzte sich grinsend am Hinterkopf. Angeal brummte ungläubig, aber dass der Kleine neugieriger ist als es ihm guttut und noch dazu nicht gerade der Hellste war ihm ja schon vorher aufgefallen. Vorsichtshalber beugte er sich trotzdem bedrohlich zu ihm herunter. „Wenn du dich noch einmal hier herumtreibst werde ich davon erfahren und dann kannst du dich auf was gefasst machen, kapiert?“ Er ging zurück und verspürte eine gewisse Genugtuung, als er Zacks blasses Gesicht sah. ‚Ich bin unschuldig! So was hab‘ ich gar nicht nötig!‘, dachte dieser während sein Mentor sich abwandte und davonging. Den Rest des Tages verbrachte Zack im Shinra-Gebäude. Er ging ein Weilchen in das hauseigene Museum im Erdgeschoss herum und bewunderte die Auszeichnungen der Rang 1 – Soldaten Angeal, Genesis und Sephiroth und malte sich aus wie es sein wird sein Bild mit diversen Preisen und Ehrungen daneben stehen zu sehen. Dann ging er auf sein Zimmer, rief kurz seine Eltern an – er hatte am Vortag vergessen ihnen mitzuteilen, dass er gut angekommen war – machte ein paar Kniebeugen und gammelte sich ins Bett. Irgendjemand – wahrscheinlich der Zimmerservice (Oh ja, die Leute bei Shinra lassen‘s sich gut gehen) – hatte eine Schale Weintrauben auf seinem Nachttisch drapiert, die Zack sich jetzt auf den Bauch stellte und eine Traube nach der anderen in seinen Mund warf. Er griff nach der Fernbedienung, die neben der Schüssel gelegen hatte und schaltete den Fernseher ein, der über dem Fußende seines Bettes an der Wand befestigt war. Das Mittagessen hatte er verpasst und bis zum Abendessen zappte er gelangweilt zwischen den verschiedenen Kanälen hin und her. Zack schreckte aus seinem leichten Nickerchen hoch, als jemand mit der Faust mehrmals gegen die Tür donnerte. „Komm schon, du verpasst sonst das Abendessen!“ ‚Scheiße, ich bin tatsächlich eingeschlafen!‘ Schnell schaltete Zack den Fernseher aus in dem grade eine Dokumentation über das Paarungsverhalten der Heuschrecken lief. Kein Wunder, dass man bei so etwas eindöste. Er sprang auf, wobei scheppernd die Schüssel runterfiel und die restlichen Trauben über den Boden kullerten. Zack starrte sie an. „Was ist los?“ „Gar nichts, ich komme schon!“ Er ließ alles wie es war und verließ sein Zimmer. Angeal wartete vor der Tür. „Muss ja nicht sein, dass du das Abendessen auch noch verpasst. Du wirst deine Kräfte morgen brauchen.“ „Na toll. So was aufbauendes direkt nach dem Aufwachen.“ Angeal lachte. Wenig später standen sie Schlange an der Essensausgabe der Kantine. Es war voll, aber nicht so voll wie Zack erwartet hatte. Generell hatte er bisher noch nicht viele Leute hier gesehen. „Angeal, warum ist es hier überall so leer? Will keiner mehr zu Soldat?“, fragte er während er sein Tablett hinter dem seines Mentors herschob und sich aus einem der Fächer einen Vanillepudding nahm und darauf stellte. „Hm?“ Angeal ließ den Blick flüchtig durch den Raum schweifen und stellte dann einen Salatteller auf sein Tablett. Dann nahm er Zacks Pudding und ersetzte ihn ebenfalls durch Salat. „Zuviel Fett und Zucker. Du brauchst Vitamine, Kohlenhydrate und Proteine.“ Daraufhin nickte er einem der Essensverteiler zu und zeigte ihm zwei Finger. Der junge Mann eilte davon und kam bald darauf mit zwei Gläsern zurück in dem je zwei rohe Eier schwammen. Eins stellte Angeal seinem schockierten dreinblickenden Schüler aufs Tablett. Außerdem bekamen sie Steak mit Nudeln, Erbsen und Zacks Meinung nach viel zu wenig Soße. Dann ließen sich die beiden an einem Tisch in der Mitte des Speisesaals nieder. Stühle schrammten quietschend über den Linoleumboden und Geschirr klapperte als sie sich setzten. „Um auf deine Frage zurückzukommen…“, sagte Angeal und wedelte dem Jüngeren mit seiner Gabel vor dem Gesicht herum. „Es gibt immer noch sehr viele Bewerber bei Shinra, aber das Auswahlverfahren wurde verschärft damit nicht mehr so viele kommen, weil sie gerade nichts anderes zu tun haben und dann nach zwei Wochen alles hinschmeißen, weil es ihnen zu anstrengend ist.“ Er nahm einen Bissen vom Steak, kaute kurz und schluckte. „Außerdem sind gerade Prüfungen für die aus dem dritten Jahr.“ Zack kullerten fast die Erbsen aus dem Mund. „Mam kam schom mach nrei Jahrem schum Rang einsch aufschdeigem?!“ Angeal sah ihn ein wenig angewidert an. „Mach erstmal den Mund leer.“ Zack schluckte. „Nein. Das sind die Prüfungen für den dritten Rang. So schnell geht das nun wirklich nicht…“ Der Jüngere kaute nachdenklich auf einem Stück Fleisch herum. Dann schluckte er. „Also ist man nach drei Jahren kein Infanterist mehr?“ „Wenn man die Prüfung besteht, ja.“ Zack nickte und sie aßen schweigend weiter bis nur noch die Gläser mit den rohen schleimigen Eiern übrig waren. Angeal nahm ohne zu zögern das Glas, kippte den Inhalt runter und wischte sich dann über den Mund. Zack wurde übel. „Muss ich wirklich…?“ Sein Mentor nickte ernst, war aber innerlich amüsiert, als er sah wie sein Schüler zögerlich das Glas nahm und das Gesicht verzog, als eines der Eidotter platzte und sich mit dem klaren Eiweiß mischte. „…Augen zu und durch.“ Mit einem Schluck war’s weg und Zack erleichtert. „So schlimm war’s nicht, oder?“, lachte Angeal während er aufstand und ihm das Haar zerwuschelte. „Argh, meine Frisur!!“ „Rohe Eier gibt’s jetzt jeden Abend.“ „…WAS?!“ Zack schlief nicht gut in dieser Nacht. Wovon sollte er auch müde sein? Wieder zappte er zwischen den Fernsehkanälen hin und her, aber dieses Mal lief leider nichts was ihn müde machte. Nach ein paar Stunden unruhigem hin und her wälzen fiel er dann aber doch in einen unruhigen Schlaf. „Zack! Steh auf!“, Angeal klopfte ungeduldig an die Zimmertür des Infanteristen, dem die Szene bekannt vorkam. Hatte er schon wieder verschlafen? „Es gibt einen Notfall! Wir müssen sofort los!“ Sofort sprang Zack aus dem Bett in seine Uniform und riss die Tür auf. „Kann ich noch schnell –“ „Nein, keine Zeit!“ Angeal packte ihn am Arm und zog ihn mit sich. „Was ist denn überhaupt los?!“ „Wir müssen nach Nibelheim!“ Etwas in der Stimme seines Mentors sagte ihm, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. Zwei Turks, ein großer dunkelhäutiger Glatzkopf und ein ebenfalls großer aber eher schlaksiger Rothaariger flogen die beiden mit einem Helikopter in die kleine Stadt und schon aus der Luft sah Zack ein großes Haus, das lichterloh in Flammen stand und das wilde Chaos in dem die Menschen auf den Straßen versuchten sich in Sicherheit zu bringen. „Scheiße, was ist denn hier passiert?!“ Angeal antwortete nicht, sondern senkte nur den Blick. Stattdessen drehte sich der Pilot mit dem langen roten Zopf zu ihm um. „Sephiroth ist ausgerastet.“ „…WAS?!?“ Zack und Angeal sprangen aus dem Helikopter noch ehe dieser den Boden berührte und stürmten auf die in Brand stehende Villa zu. Davor hielten sie einen Moment inne und Zack klappte der Mund auf, als er sich umsah. Zwischen Schutt und Asche lagen vereinzelt Leichen am Boden. Kleine Kinder weinten um ihre Eltern, andere standen apathisch da oder versuchten panisch in dem Chaos ihre Angehörigen zu finden. //Das soll Sephiroth gewesen sein?// Zack begegnete Angeals Blick und sah die schmerzliche Gewissheit darin. „Wir müssen ihn aufhalten.“, sagte der Ältere leise und mehr zu sich selbst als zu seinem Schüler. „… mit allen Mitteln.“ Zack nickte und sie stürmten das Haus. Vor lauter Rauch war ihre Sicht stark begrenzt. „Hier!“ Angeal warf dem Jüngeren ein Stück Stoff zu und brüllte gegen den Lärm des zusammenbrechenden Gebäudes an. „Halt dir das vor Nase und Mund!“ Zack folgte der Anweisung und sie drangen geduckt und hustend weiter vor. Immer wieder mussten sie hinabfallenden Dachziegeln oder Balken ausweichen als sie die Treppe in den zweiten Stock nahmen und ein kleines Arbeitszimmer betraten von dem aus eine Tür im Boden zu einem versteckten unterirdischen Raum führte. Nacheinander stiegen die Beiden die Metallleiter hinab und fanden sich in einer Art Labor wieder. Da stand er, mit dem Rücken zu ihnen. Sein langes silbernes Haar fiel ihm glatt über die Schultern aus denen auf einer Seite ein riesiger schwarzer Flügel ragte. „WAS ZUM -?!“ Schnell legte Angeal Zack die Hand auf den Mund, doch General Sephiroth hatte ihn gehört. Er drehte sich um und breitete die Arme aus. „Angeal! Schön, dich zu sehen!“ Angeals Pose und Gesicht waren angespannt. Er war allzeit bereit blitzschnell das monströse Schwert auf seinem Rücken zu ziehen. „Was ist los mit dir? Warum tust du das?“ Ironisch lächelnd senkte der Geflügelte das Haupt und ließ die Arme sinken. „Sieh‘ mich an.“, sagte er leise. „Durch meine jahrelangen Forschungen habe ich endlich herausgefunden wo ich herkomme. …was ich bin.“ Er sah Zacks Mentor an. „Ich bin kein Mensch, Angeal. Ich wurde von Shinra geschaffen. Ich… bin ein Monster. Ich sollte nicht existieren.“ „Was redest du denn da?!“ Angeal machte einen Schritt nach vorne. „Das ist völliger Unsinn!“ „SCHWEIG!!!“ In einer schnellen fließenden Bewegung hatte Sephiroth sein langes dünnes Schwert gezogen und geschwungen, damit sein alter Freund nicht näher kommen konnte. „Du solltest nicht hier sein.“ „Aber das ist mein Job! Ich muss die Unschuldigen beschützen und aus diesem Grund werde ich dich aufhalten!“ Sephiroth lachte, während sie hörten wie das Gebäude über Ihnen immer mehr in sich zusammenfiel. „Du und dein kleiner neuer Schoßhund? Ich bitte dich!“ Er schenkte Zack einen spöttischen Blick. Der Infanterist hatte die ganze Zeit über schweigend und mit geballten Fäusten dagestanden während ihm tausend Gedanken durch den Kopf jagten. Jetzt konnte er sich nicht mehr zurückhalten. „Du warst mein Vorbild, seit ich dich mit fünf bei einer Parade in Gongaga gesehen habe. Du bist ein Held, kein Monster! Zumindest war es bis vor wenigen Stunden noch so… Du -„ „Zack!!“ Der warnende Seitenblick seines Mentors ließ ihn verstummen, doch die Wut in ihm steigerte sich immer mehr. „Oho! Dein Hündchen ist aber ganz schön frech! Man sollte ihm Marnieren beibringen!“, meinte Sephiroth nur amüsiert an Angeal gewandt. „Mag sein.“ Dessen Stimme war ruhig und fest. Aber er hat Recht.“ Das süffisante Lächeln des Geflügelten verzog sich zu einer wütenden Grimasse. „Du hast doch keine Ahnung!!!“ Sephiroths Stimme war erfüllt von wütender Verzweiflung als er mit erhobenem Schwert auf Angeal zustürmte, der ohne zu zögern sein Schwert zog und den Angriff abwehrte. „Du hast vielleicht Recht, aber ich kann nicht zulassen, dass du deine Wut an Unschuldigen auslässt!“ Wieder griff der Langhaarige an und wieder wehrte Angeal ab. Stahl traf auf Stahl. Zack wusste nicht, was er tun sollte. Gegen Sephiroth hätte er keine Chance, das musste er sich eingestehen, aber warum hatte sein Mentor ihn überhaupt mitgenommen?? Dann wandte sich sein einstiges Vorbild plötzlich ihm zu und stürzte sich mit irrem Blick auf ihn, während er nur versteinert da stand. Reflexartig packte er sein Schwert und hielt es mit zusammengekniffenen Augen abwehrend vor sich. „Zack!!“ Er hörte Angeal seinen Namen rufen und spürte im selben Augenblick einen Wiederstand in den Händen und einen brennenden Schmerz in der Schulter. „….ungh…!“ Zack öffnete die Augen und sah Sephiroth direkt vor sich. Sein Gesicht war schmerzverzerrt und sein langes glattes Haar hing ihn teilweise in Strähnen davor. Er keuchte und hob die Hände vor sein Gesicht. Sie waren rot glänzend vor Blut. Mit angehaltenem Atem wanderte Zacks blick hinunter bis zu der Brust des Generals in welcher sein Schwert steckte. Blut sickerte über den dunklen Stoff von Sephiroths Uniform und tropfte zu Boden. Es schepperte, als ihm sein Schwert aus der Hand glitt und zu Boden fiel. „Hah~!“ Zack ließ sein Schwert los und wich schockiert zurück. Es rutschte langsam aus der Wunde, als der General auf die Knie sank. //W-Was hab‘ ich getan…?!// Sephiroth hob den Blick und schien durch den Infanteristen hindurch zu blicken. Er lächelte angestrengt. „Ich… fühle… den Schmerz. Ich fühle… wie ein Mensch…“ Dann kippte er vornüber und rührte sich nicht mehr. Angeal legte seinem Schüler einen Arm um die Schultern. „Lass uns gehen…“ Die Villa war nun kurz davor komplett in sich zusammen zu fallen. Irgendwie schafften sie es aber durch Schutt und Flammen nach draußen zu gelangen, wo sie eine große jubelnde Menschenmenge empfing. „Zack Fair! Zack Fair! Geheiligt unser Held, der uns gerettet hat!!“, riefen sie im Chor und jubelten. Zack blinzelte überrascht und ein etwa zehnjähriger Junge mit blondem stacheligen Haar kam angerannt und schlang seine Arme um ihn. Dann sah er ihn von unten mit großen blauen Augen an. „Wenn ich groß bin will ich so sein wie du!“ Wenig später saßen Zack und Angeal wieder in dem Helicopter, der sie zurück zum Shinra-Gebäude brachte. Zack war stolz und deprimiert zugleich, während sein Mentor sich seine verletzte Schulter ansah. Er wurde als Held gefeiert. Sein Traum war wahr geworden. …aber zu welchem Preis? „Du hast Glück gehabt. Die Wunde ist nicht sehr tief.“ Angeal schien dem Jüngeren anzusehen was in ihm vorging, denn er fügte hinzu: „Du hast das Richtige getan.“ Dann kniete er sich vor ihn. „Und jetzt entspann dich.“ Ehe Zack wusste wie ihm geschah hatte sein Mentor bereits seine Hose geöffnet und machte sich nun an den Boxershorts zu schaffen. „W-WAS SOLL DAS?!?“ Mit hochrotem Kopf versuchte er den Älteren von sich wegzudrücken, jedoch war dieser viel zu stark und lächelte nur während er unbeirrt in Zacks Unterwäsche griff und - Keuchend schreckte Zack hoch. Mit geröteten Wangen saß er nun aufrecht in seinem Bett. Es war stockdunkel, also wahrscheinlich noch mitten in der Nacht. Langsam beruhigte er sich und sank wieder zurück auf das weiche Kissen. „…nur ein Traum…“, murmelte er erleichtert und versank erneut in Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)