Vergiss mich nicht von kitty007 ================================================================================ Kapitel 22: Der Fremde und die Ratte ------------------------------------ So etwas Widerwertiges hatte er schon lange nicht gesehen. Der Anblick verdrehte ihm den Magen, wer brachte nur so etwas zu Stande? Dem Braunhaarigen lief ein Schauer über den Rücken. Grausam! „Auf keinen Fall esse ich das!“ Noch einmal begutachtete er den Teller der vor ihm stand und was darauf lag. Schließlich schob er ihn angewidert weg. Da hörte er ein lautes Grummeln und musste sich unwillkürlich an den Bauch fassen. Er hatte schrecklichen Hunger und er wusste auch, dass er zu Kräften kommen musste aber das… Wieder ein Blick zu dem sogenannten Essen. Plötzlich vernahm er ein amüsiertes Lachen, es kam aus Richtung wo sich die Tür zu seinem Höllenloch befand. Sofort waren seine Sinne in Alarmbereitschaft. Angespannt wartete er darauf, dass sich die Person ins spärliche Licht bewegte. Der Verletzte versuchte ruhig zu bleiben und umklammerte unter seiner Decke das Stück Holz, das er mühsam aus dem schäbigen Bett herausgebrochen hatte. Er war noch nicht wirklich fit, aber fest entschlossen hier rauszukommen. Der Fremde blieb etwas entfernt stehen und musterte ihn. „Wer bist du?“, Tai´s Stimme war noch schwach, dennoch wusste der Fremde dass er ihn auf keinen Fall unterschätzen dürfte. Er trat näher und stellte sich vor das Ende des Bettes, so hatte er doch einen kleinen Sicherheitsabstand falls sein Gegenüber etwas versuchen sollte. Die Ketten des Gefangen schienen noch intakt, aber riskieren wollte er nichts. Taichi war damit beschäftigt sein Gegenüber genauestens im Auge zu behalten. Seine Gedanken rasten, er kannte seine Stimme aber jetzt wo er vor ihm stand konnte er sein Gesicht nirgends zuordnen. Der Fremde hatte dunkelbraune mittellange Haare, die sorgfältig gestylt waren. Seine graugrünen Augen funkelten ihm frech entgegen. Der Anzug den er trug schien sehr ordentlich und nicht recht billig zu sein. Seine Ausstrahlung irritierte Tai. Er wirkt so unbeschwert und lässig. Wie er so dastand, die Hände in der Hosentasche und diesen Grinsen im Gesicht. „Mein Name ist Koichi. Wie geht es dir? Du hast dich schneller erholt, als gedacht. Wenn ich ehrlich bin, dachte ich nicht dass du das überlebst. Naja, ein paar Mal wärst du uns ja fast hopsgegangen.“ Wieder lachte er, was Tai zum Knurren brachte. „Wo bin ich? Und was wollt ihr von mir?“ „Ach Hayabusa! Es ist noch nicht die Zeit gekommen um es dir zu erläutern. Erstmal musst du wieder auf die Beine kommen.“ Sein Blick fiel auf den noch vollen Teller. „Aber bei diesen Fraß versteh ich, dass dir der Appetit vergeht. Bäh!“ Angewidert verzog der Fremde sein Gesicht. „Er werde dir später etwas ordentlich zu essen bringen lassen.“ Er drehte sich lächelnd zu Tai um als er diesen seufzen hörte. „Hab Geduld. Bald wirst du Klarheit haben.“ Der Verletzte schenkte ihm nur einen verständnislosen Blick. „Wir sehen uns später!“ „Warte!“ Gerade als er gehen wollte hielt er inne und drehte sich noch einmal um. „Kann ich… ich möchte nur… bitte…“ „Deine Freunde hm?“ Tai nickte traurig und senkte seinen Blick. „Wie wäre es mit einem Deal?“ Verwundert schaute der Braunhaarige auf. „Einen Deal?“ Koichi ging näher ans Bett und beugte sich nahe an Taichi´s Gesicht. Dieser wich geschockt zurück. „Wenn du mir brav das Stück Holz gibst, das du da versteckt hast werde ich deinen Freunden eine Nachricht überbringen.“ Die Augen des Braunhaarigen weiteten sich vor Schreck. Woher wusste er davon? Bevor er noch etwas erwidern konnte, hatte Koichi die Decke zur Seite geschoben und ihm seine einzige Waffe aus der Hand genommen. Deprimiert ließ Tai es geschehen und drehte sich weg. Er hörte noch ein leises Lachen, dann hatte Koichi den Raum verlassen. „Verdammt…“ Währenddessen am anderen Ende der Stadt. Ray saß unruhig auf dem Sofa und starrte auf sein Handy. Er sah nur kurz auf als Yamato den Raum betrat. „Immer noch nichts?“ „Nein…“ Yamato setzte sich neben ihn und seufzte laut. „Glaubst du, er lebt noch?“ „Natürlich! Ich habe genug Hinweise, dass er irgendwo festgehalten wird.“ „Wir suchen nun schon seit Wochen… wieder ist er wie vom Erdboden verschluckt…“ Traurig senkte er seinen Blick. „Wir dürfen nicht aufgeben, Yama.“ Wenn Vincent anruft, hat er den Augenzeugen gefunden der gesehen haben will wie sie ihn weggebracht haben. Dann haben wir einen neuen Ansatzpunkt. Wir finden ihn.“ Yamato nickte nur stumm. „Hey Vincent, meinst du wir sind hier richtig?“, Brooklyn schaute sich skeptisch um. „Sieht nicht so aus als würde hier jemand leben. Wir suchen schon seit Stunden.“ „Diese Ratte Kuro soll sich hier irgendwo verkrochen haben. Lass uns diese Gasse da noch runtergehen.“ „Okay.“ Die beiden Männer bogen in eine kleine, vermüllte Gasse ab und folgten dieser noch ein Stück. „Kuro?! Zeig dich! Wir finden dich so oder so!“ Vincent verließ langsam die Geduld, jede Minute die verstrich, war eine Minute in dem er seinen Freund nicht helfen konnte. „Was wollt ihr von mir?!“ Brooklyn und Vince blieben abrupt stehen und schauten sich um. Niemand war zu sehen. „Komm raus!“ „Wir wollen nur reden!“ „Na klar! Ihr macht den weiten Weg und schleicht durch mein Revier um mit mir zu reden! Verpisst euch, oder wir verpassen euch ein paar neue Körperöffnungen!“ Die beiden wichen etwas zurück, als sie von allen Seiten das klicken von Pistolen hörten. „Wir sind auf der Suche nach Hayabusa! Man sagte uns, du wüsstest wo wir ihn finden?!“ Plötzlich aus dem Nichts kam ein kleiner Mann hinter einem Müllcontainer hervor. Seine Kleidung schäbig und sein Körper dürr und schmutzig. Nun verstehe ich das mit der Ratte, dachte Brooklyn. „Ihr sucht Hayabusa?“ „Ja. Bitte sag uns was du weißt.“ „Ich weiß nichts. Leider habe ich meine Erinnerung verloren. Tja da kann man nichts machen, tschüss!“ Der Alte grinste verschmitzt und drehte sich um. „Warte! Was willst du für die Information?“ Vincent schaute Brooklyn fragend an. Dieser lächelte ihn an und drehte sich wieder zu Kuro. „Es gibt doch sicher etwas, dass deinem Gedächtnis auf die Sprünge hilft!“ Langsam kam ihr Gegenüber wieder ein paar Schritte zurück und schaute sie fragend an. „Was bietet ihr?“ Die beiden Männer schauten sich gegenseitig an und überlegten. Geld oder irgendwelchen teuren Stücke hatten sie nicht. Da kam dem Blonden eine Idee. „Naja wie du siehst, sind wir selbst keine Edelleute. Aber denk doch mal nach, wenn du uns hilfst Hayabusa zu finden, werden wir – oder besser – wird er in deiner Schuld stehen. Und was kann einem besseren passieren als wenn so eine mächtige Person wie Hayabusa einem einen Gefallen schuldet?“, Vincent konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als er sah, dass seine Worte durchaus Kuro zum Nachdenken brachten. „Na gut. Ich helfe euch, aber ihr hab diese Informationen NICHT von MIR.“ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)