69 -fallen- von abgemeldet (Fortsetzung von 69) ================================================================================ Kapitel 3: Verlust ------------------ Noch konnte Kai Saga standhalten, doch plötzlich durchfuhr ihn ein unerklärlicher Schmerz. Das einzige was er noch sah, war wie Sagas Augen plötzlich rot wurden. Dann kniff er selbst seine Augen zusammen und spürte diesen höllischen Schmerz, sowohl körperlich als auch psychisch. Da waren wieder diese Bilder vor seinen Augen, wie er Takeru fast getötet hatte, wie dieser immer mehr Abstand von ihm nahm, Bilder mit Takeru und Yuji, überall dieser Schmerz den Takeru hinterlassen hatte. Kai schrie schmerzhaft auf und erzeugte mit seinen Körper eine starke Druckwelle die Saga von Kai schleuderte. Der Braunhaarige selbst brach mehr oder minder weinend am Baum zusammen. "Takeru...", hatte er leise gewimmert und versuchte sich wieder einzukriegen. Was zur Hölle war plötzlich passiert? Saga spürte wie ihn eine Druckwelle erfasste, nahm das ganze wie durch einen Schleier war. Seine Sicht war verschwommen, sein Körper fühlte sich so leer an. Dann waren da wieder diese Schmerzen, ließen seinen Körper erbeben. Schreie verließen seine Lippen, sein Körper begann unkontrolliert zu zucken. Sein Verstand schien wie ausradiert, völlig kontrolliert von dem Schmerzen, die seinen Kopf fast zum zerplatzen brachten. Sagas Finger kratzten über den Boden, die Steine rissen seine Fingerkuppen auf. Ein Gefühl der Einsamkeit übermannte ihn, er fühlte sich so verletzt, verlassen. Tränen rannen Sagas Wangen hinab. Dann ebbten die Schmerzen langsam ab, ließen ihn sich allmählich wieder entspannen. Saga presste die Hände vor sein Gesicht. Er hatte die Kontrolle über sich selbst verloren. Das war ihm seit Jahren nicht mehr passiert. "Takeru...", immer wieder verließ dieser Name Kais Lippen, fast schon wie ein Mantra. Er konnte sich einfach nicht beruhigen, dieser Schmerz war einfach zu stark, die Einsamkeit zu groß. Was auch immer Saga getan hatte, er hatte den Schmerz der Trennung von Takeru um ein Vielfaches vergrößert, hatte das was der Jüngere verdrängen wollte, wieder viel zu stark in den Vordergrund gerückt. Kai hielt sich fast verzweifelt den Kopf und merkte nicht mal wie die Tränen immer mehr über sein Gesicht liefen. Seinen Augen waren fest zusammen gekniffen, weil er einfach nicht mehr Takerus Gesicht sehen wollte, er wollte diese schmerzhaften Erinnerungen nicht mehr sehen. Saga blieb noch eine Weile auf dem Boden liegen. Das Rauschen in seinen Ohren nahm ab, seine Sicht wurde wieder klarer. Erst jetzt nahm er Kais Schluchzen war. Saga richtete sich wieder auf, sah zu dem braunhaarigen Vampir. Er hatte es zu weit getrieben, eindeutig. Dabei hatte er nie vorgehabt, Kai auf diese Weise zu verletzen. "Es.....es tut mir leid", murmelte der Braunblonde, doch Kai schien ihn gar nicht zu hören. Saga kniete sich neben den Braunhaarigen, legte eine Hand auf dessen Schulter. "Es tut mir leid", meinte er erneut. Um sich herum nahm Kai nichts mehr wirklich wahr, dementsprechend zuckte er zusammen, als ihn etwas an der Schulter berührte. Verschreckt sah er hoch in Sagas Augen, nahm nur am Rand wahr was dieser gesagt hatte. Der Schmerz war einfach noch zu stark präsent, als das er noch wirklich reagieren konnte. "Warum hast du mir das angetan...Takeru? Was hab ich falsch gemacht? ...ich hätte dich nicht allein lassen dürfen... ich hab dich verlassen...", sprach Kai leise und sein Blick wanderte wieder zu Boden. "Warum?", fragte sich Kai immer wieder. "Es tut mir leid, verdammt", bluffte Saga den Braunhaarigen an, doch dieser reagierte noch immer nicht auf das, was Saga sagte. Kai schien sich völlig in seine Gefühle hineinzusteigern, Saga selber hatte gespürt, was Kai fühlte. Sein Einfluss auf den Braunhaarigen war längst gebrochen, doch Kai wimmerte noch immer die gleichen Worte vor sich hin, völlig von seinen Gefühlen übermannt. Ein Seufzen verließ die Lippen des Braunblonden, er holte aus und schlug Kai ins Gesicht, so dass dieser ihn verdattert anstarrte. "Komm zu dir verdammt." Er würde auch noch einmal zuschlagen, wenn Kai sich nicht langsam beruhigte. "Es tut mir leid, ja." Plötzlich spürte der Braunhaarige einen starken Schmerz an der Wange und entsetzt sah er auf. Da stand Saga vor ihm und sah ihn ein wenig zerknirscht an. Langsam fasste sich der Jüngere wieder und rieb sich aber dennoch die Wange. "Was...ist passiert?", fragte Kai ein wenig verdattert und erhob sich wieder, wischte sich kurz über sein Gesicht. Verdammt, hatte er auch noch geweint? Was zur Hölle hatte Saga da bloß getan? Kai verstand es einfach nicht. Wie konnte so etwas bloß passieren. Saga senkte leicht betreten seinen Kopf. Es war ihm aus irgendeinem Grund peinlich, dass er die Kontrolle über sein Handeln verloren hatte und seine Kräfte eingesetzt hatte. "Ich...ich hab die Kontrolle verloren", meinte Saga leicht betreten und knirschte ein wenig mit den Zähnen. Es passte ihm überhaupt nicht, dass schon wieder Kai so etwas miterlebt hatte. Wenigstens hatte der Braunhaarige diesmal nichts von seinem Anfall mitbekommen, da er selbst zu sehr mit sich beschäftigt gewesen war. "Passiert nie wieder", meinte Saga matt. Kai nickte nur etwas betreten und sagte nichts weiter dazu, vielleicht weil er selbst einfach noch nicht wieder ganz bei sich war. "Hast... hast du gesehen was ich gesehen habe?", fragte er dann, ohne Saga dabei an zu sehen. Er wollte es einfach wissen, schließlich wusste er ja nicht wie genau Sagas Fähigkeit funktionierte. "...ich meine, weil ich weiß ja nicht... wie das bei deiner Fähigkeit ist", fügte der Braunhaarige noch nuschelnd hinzu. Saga hatte seine Hände in den Hosentaschen vergraben, spielte leicht nervös mit den kleinen Fusseln, die sich dort meist sammelten. "Ich hab gespürt, was du gespürt hast", meinte Saga dann knapp. Die Bilder dazu konnte er sich fast denken, es war ja nicht schwer sich einen Reim darauf zu machen. Kai, der immer wieder einen einzigen Namen wimmerte, und dieses schmerzhafte Gefühl verlassen worden zu sein. "War Takeru dein Freund?" Kai nickte bloß zur Antwort, wusste nicht, ob er wirklich drüber reden sollte, es wollte. "Er... er war der Mensch, den ich am meisten geliebt habe... doch, ich hab... alles zerstört... ich hab...", doch dann brach Kai einfach ab und rieb sich etwas verstört über die Schläfe. „...vergiss es, das interessiert dich doch eh nicht...", murmelte Kai dann, aber in Wirklichkeit war es einfach noch zu schmerzhaft darüber zu reden. Ohne etwas zu sagen machte er kehrt und lief zurück zur Villa. Saga ließ den Braunhaarigen einfach zurück zur Villa laufen. Er wusste ja selbst nicht woher sein plötzliches Interesse an Kais Leben kam. Lag es vielleicht daran, dass er für einen kurzen Moment sich genau wie der Braunhaarige gefühlt hatte? Diese Gefühle hatten eindeutig sein Interesse geweckt, doch würde er erst einmal nicht weiter drauf eingehen. Es war Kais Sache, wenn er darüber reden wollte. Und eigentlich hatte er Braunhaarige ja auch recht, eigentlich interessierte er sich nicht im Geringsten für die Belange anderer Leute. Saga ging gemächlich durch den Wald zurück zum Haus. Noch bevor er durch die Tür trat, konnte er schon aus dem Wohnzimmer den Fernseher hören. Irgendwelche japanischen Frauenstimmen quietschten um die Wette, aber Saga bezweifelte, dass Kai wirklich zuhörte. Der Braunblonde ging ins Schlafzimmer, ließ sich auf das große Bett fallen und kleine Staubwolken stoben in die Höhe. Saga starrte seine Finger an. Die Wunden waren bereits geheilt, doch noch immer klebte Blut auf seinen Fingerkuppen. Warum hatte er gerade bei Kai die Kontrolle so schnell verloren? Als Saga ebenfalls wieder da war, versuchte Kai sich nichts anmerken zu lassen und tat so, als würde er fern sehen und zum Glück ließ der Braunblonde ihn in Ruhe. Nun saß der jüngere Vampir hier eine Weile und ließ sich von seinen Gedanken treiben. Immer wieder nur dieses 'hätte ich doch nicht...' ging durch Kais Kopf, was ihn aber auch nicht weiter brachte. Das was geschehen war, konnte er nicht mehr ändern. Takeru liebte Yuji und nicht ihn, dieser würde Kai nie wieder lieben. Erst jetzt merkte der Braunhaarige, dass der Morgen schon angebrochen war. Ein Seufzen verließ seine Lippen. Entschlossen schaltete er den Fernseher aus und erhob sich. Heute würde er einfach versuchen sich ein wenig mit dem Haus zu beschäftigen. Also konnte er gleich als erstes in der Stadt die nächste Bank suchen und Geld abheben. Kai brauchte dringend irgendwelche Sachen, mit denen man das Haus wieder in Ordnung bekam, sie konnten schlecht in eine Drecksbude hocken. Ohne etwas zu sagen machte der Braunhaarige sich auf und kaufte alles nötige, darunter auch Artikel fürs Bad sie dringend benötigend. Saga hatte vor sich hin gedöst, seinen Gedanken nachgehangen. Noch immer beschäftigte ihn der gestrige Tag. Erst als er das Krachen der Eingangstür hörte, wurde er aus seinen Gedanken gerissen und schlug die Augen auf. "Hättest ja ruhig mal was sagen können", brummelte Saga vor sich hin und stand auf. Er betrachtete sich ein wenig angewidert im Badspiegel. Er brauchte neue Klamotten, er wollte ein vernünftiges Schaumbad, kurz um er fühlte sich einfach zum kotzen. Saga wusch sich das Blut von den Fingern, dann versuchte er so gut es ging seine Klamotten zu retten. Sie hatten unter seinem gestrigen Anfall gelitten. Sein T-Shirt hatte am Rücken Flecken von der Erde, war an einigen Stellen sogar aufgerissen. Genauso war es auch mit der Jeans. Saga schlich zurück in sein Zimmer, setzte sich wieder aufs Bett und starrte aus dem Fenster. Er hatte noch nie so schnell die Kontrolle über sein Handeln verloren. Am Anfang, als er sich seiner Kräfte bewusst war vielleicht, aber nicht nach den etlichen Jahren die er schon lebte, nach den etlichen Jahren in denen er gelernt hatte, seine Kräfte einfach in ihm einzuschließen und seiner Wut auf andere Weise Platz zu machen. Nach einer guten Stunde war Kai wieder in die Villa gekehrt. Seinen Einkauf stellte er erst mal in die Küche und marschierte in Sagas Zimmer hoch. Dort saß der Braunblonde und sah ihn fragend an. "Hier hast du 50.000 Yen. Ich denke mal nicht, dass du irgendwas an Klamotten mitgenommen hast, also kannst du dir ruhig von dem Geld neue kaufen, ich brauch es eh nicht mehr und genug hab ich auch noch davon...", meinte Kai und schmiss ein Geldbündel zu Saga aufs Bett. "Ich werd mal das Haus wieder in Schuss bringen", murmelte er dann noch und verließ das Zimmer wieder. "Danke", meinte Saga knapp. Erst wollte er erwidern, dass er eigenes Geld hatte. Dann fiel ihm auf, dass der Orden es merken würde, wenn er an sein Geld ging. Dann war Kai auch schon wieder verschwunden. Saga folgte ihm nach einigen Minuten die Treppe hinab. "Bin weg", meinte er kurz zu dem Braunhaarigen, welcher voller Enthusiasmus mit einem Staublappen durch die Küche lief. Kai hätte nicht erwartet. dass Saga sich dafür bedankt, das ließ ihn zumindest leicht Lächeln. Zuerst machte sich der Jüngere daran die Küche auf Vordermann zu bringen, auch wenn sie diese nicht wirklich brauchten. Da Saga nun fort war, konnte Kai richtig wirbeln. Im Nu war die Küche sauber und nun machte er sich ans Bad und reinigte sogar den Onsen der ein wenig vereinsamst draußen war. Keine zwei Stunden später hatte der Braunhaarige das Haus in Ordnung gemacht, was er natürlich nur dank seiner Geschwindigkeit geschafft hatte. Als Mensch wäre das vollkommen unmöglich gewesen. Endlich konnte er an ein heißes Bad denken, entkleidete sich und ließ sich dann in das heiße Wasser des Onsen nieder. Kai lehnte sich nach hinten und schloss seine Augen. Er hatte es sich eindeutig verdient nun ein wenig zu entspannen. Irgendwie war es ja schon in den letzten Stunden sehr stressig gewesen, seit er Saga aufgegabelt hatte. Ein fast erleichtertes Seufzen verließ Kais Lippen, während er bis zu den Schultern in dem heißen Wasser versank. Saga war in den Stadt gegangen, er brauchte dringend neue Kleidung und hier würde er hoffentlich fündig. Und tatsächlich gab es in der Kleinstadt eine recht passable Einkaufstraße. Nicht ganz so das, was Saga sonst trug, aber wenigstens ein paar neue Jeans und T-Shirts. Der Braunblonde betrat einen kleinen Laden und es gefiel ihm von Anfang an gut darin. Grund dafür war fast ausschließlich der kleine, hübsche, braunhaarige Angestellte, welchen Saga sofort ins Auge gefasst hatte. Vielleicht bekam er ja sogar noch einen kleines Bonus zu den Sachen, die er kaufen würde. Der Braunblonde schritt an den Regalen entlang, besah sich die einzelnen Kleidungsstücke. Es dauerte keine zwei Sekunden und Saga wurde gefragt, ob er Hilfe brauchte. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, wandelte sich jedoch sofort in ein freundliches Lächelns als er sich dem Angestellten zuwandte. Keine zwei Minuten später und der Braunhaarige klebte an seinen Lippen, überhäufte Saga mit Komplimenten. Das war einfach viel zu einfach. Der Braunblonde hatte sich mit neuen Klamotten eingekleidet, ließ sich gerade alles in Tüten packen. Er hatte sich auf dem Tresen abgestützt und warf dem Braunhaarigen vielsagende Blicke zu. Dieser versuchte jetzt schon zum dritten Mal mit zittrigen Fingern die Hosen in eine Tüte zu packen. "Wie wärs wenn du mich heute Abend einfach mal besuchst. Ich bin neu hier hergezogen", ließ Saga fast beiläufig in ihr Gespräch einfließen. Eine schüchterne Röte zierte die helle Haut seines Gegenübers. Das war ja fast schon niedlich. Saga bezahlte die Sachen und seine Verabredung hatte nur allzu gern zugestimmt ihm heute Abend Gesellschaft zu leisten. "Ich freu mich auf nachher, Sou", meinte Saga noch mit einem Lächeln und verließ den kleinen Laden. Das Lächeln war auf seinen Lippen kleben geblieben. Die Zeit in der Stadt hatte ihn auf andere Gedanken gebracht. Mit einer neuen Schachtel Kippen, die Krönung seiner Shoppingtour, zwischen den Fingern ging er wieder zurück den kleinen Waldweg lang. Jetzt würde er ausgiebig baden gehen und dann würde auch bald schon sein Abendessen vor der Tür stehen. Saga hoffte dieser Sou würde den Weg finden. Der Braunblonde fand Kai im Onsen, traf sich eigentlich ganz gut, da Saga selber auch genau hier hin wollte. Er hatte seine dreckigen Sachen zu Boden fallen lassen, huschte schnell unter die Dusche. Kai müsste längst bemerkt haben, dass er wieder daheim war, schien sich jedoch nicht dazu äußern zu wollen. Saga ging noch leicht tropfend in den Garten hinaus, schlich sich hinter Kai und beugte sich zu ihm hinab. "Ich hab uns Essen bestellt", meinte er kichernd, ehe er hinab ins warme Wasser stieg. Kai war mit seinen Gedanken abgedriftet und summte ein wenig vor sich hin. Leicht zuckte er deshalb zusammen, als Saga plötzlich hinter ihm war. Seit wann bitteschön erschreckte sich ein Vampir? "Meine Güte... wenn du weiter so rum schleichst bind‘ ich dir ein Glöckchen um", meinte Kai und sah den anderen dann doch fragend an. "Wie essen bestellt? Sag bloß du hast jetzt schon irgendwen um den Finger gewickelt? ...du schlimmer Finger", sagte Kai dann doch etwas belustigt und schüttelte leicht den Kopf dabei, lächelte ein wenig. "Ich bin doch keine Katze", meinte Saga gespielt zickig. "Kannst aber genauso gut die Krallen ausfahren wie eine", grinste Kai etwas schief und lehnte sich wieder zurück. Der Braunblonde ließ sich tiefer ins Wasser sinken, nur noch seine Nasenspitze ragte über das Wasser. Eigentlich hätte ihn dieser Spruch von Kai doch schon aus der Fassung bringen müssen. Ihn brachte doch sonst immer alles aus der Fassung. Aber ein Teil in Saga ließ ihn ruhig. Ein Grinsen schlich sich dann auf die Lippen des Braunblonden. Er beugte sich zu Kai vor, schmiegte sich ein wenig an ihn. Seien Lippen waren nur Millimeter von Kais Ohr entfernt. "War ganz einfach. Ich brauchte mich noch nicht einmal anstrengen", hauchte er in Kais Ohr, um auf dessen Frage zurückzukommen, "ich weiß auch nicht, warum die mir immer alle verfallen." Eine von Kais Augenbrauen wanderte in die Höhe und er sah Saga skeptisch an. "Ahjaaa, gut zu wissen... dann weiß ich ja bei wem ich mich melden muss, wenn ich Hunger bekomme auf Fast Food...", schäkerte der Jüngere ein wenig rum und grinste dabei ein wenig. Dann ließ sich Saga leise lachend wieder nach hinten sinken. "Lass mir wenigstens den Spaß mit dem Kleinen. Ich lass dir auch was übrig." Kai verschränkte die Arme hinter dem Kopf, nachdem Saga wieder von ihm abgelassen hatte. "Uhm nein, ich will dir ja dein Spielzeug nicht wegnehmen.“ Saga tauchte einmal komplett unter, fuhr sich durch die feinen Haare und starrte durch die Wasseroberfläche zu Kai hinauf. Seit gestern hatte sich irgendwie etwas zwischen ihnen verändert und Saga konnte noch nicht einmal sagen, warum das so war. Dann tauchte der Braunblonde wieder auf, strich sich die Haare zurück, legte seinen Kopf in den Nacken. "Glaub mir, von dem Leckerbissen willst du was abhaben", meinte Saga dann kichernd, als er sich langsam aus dem Wasser erhob. Immerhin wollte er sich wenigstens noch etwas anziehen, bevor sein Snack vor der Tür stand. "Ich glaube nicht...", hatte Kai leise gemurmelt. Saga schnappte sich sein Handtuch wickelte sich darin ein, dann ging er in sein Schlafzimmer und suchte sich etwas von seinen neuen Sachen raus. Dann hörte er auch schon unsichere Schritte, die sich ihrem Grundstück näherten. Kaum das Saga wieder im Haus verschwunden war, stieg auch Kai aus dem heißen Wasser und schnappte sich ein Handtuch um sich ab zu trocknen. In seinem Zimmer zog er sich ebenfalls frische Klamotten an, welche er sich heute nebenbei noch gekauft hatte. Dann lies Kai sich aufs Bett fallen und lauschte dem, was ihm Haus passierte. Es klingelte erst nachdem Saga den Braunhaarigen schon eine Weile vor der Tür hatte stehen sehen. Er ging gemächlich die Treppe runter, betrachtete sich noch einmal im Spiegel. Irgendwie konnte er ja verstehen, dass ihm keiner wiederstehen konnte. Dann öffnete der Braunblonde die Tür und ließ Sou eintreten. Der Dunkelbraune sah ihn ein wenig schüchtern an, verbeugte sich kurz und trat dann ins Haus ein. Als die Tür hinter Sou ins Schloss fiel, wandelte sich Sagas freundliches Lächeln in ein diabolisches. Er beugte sich zu dem Dunkelbraunen vor, seine Augen hatten ein tiefes Schwarz angenommen. "Ich gebe dir zwei Minuten, dich vor mir zu verstecken", kicherte Saga leise, leckte sich dann über die spitzen Eckzähne. Sou sah ihn ein wenig verschreckt an, wusste nicht so recht, was er von dem ganzen halten sollte. Das war doch alles nur ein Scherz oder? Saga packte Sou am Arm, seine Finger bohrten sich tief ins Fleisch, und schleuderte ihn durch den Raum. Der Dunkelbraune schlidderte über den Boden, sein Rücken krachte gegen den Treppenabsatz. "Ich hab gesagt du sollst davon laufen", zischte der Braunblonde. Sous Körper begann zu zittern, mit vor Panik geweiteten Augen stolperte er die Treppe hinauf, rannte in den nächsten Raum. Seine Finger zitterten so sehr, dass er es kaum schaffte den Schlüssel im Schloss umzudrehen. Ein seufzen verlies Kais Lippen und er richtete sich auf, als der Braunhaarige feststellte, dass der Mensch sich ausgerechnet bei ihm verstecken musste. "Ohje... war Saga gemein zu dir?", meinte Kai leicht grinsend und sah in das verschreckte Gesicht des anderen. Sou rann es eiskalt den Rücken hinunter, als er die Stimme hinter sich vernahm. Ruckartig drehte er sich um und starrte den Fremden mit vor Panik geweiteten Augen an. Seine Hand drückte auf die Klinke, dann fiel dem Dunkelbraunen wieder ein, dass er abgeschlossen hatte. Seine Finger zitterten so sehr, dass der Schlüssel zu Boden fiel. Gerade als Sou sich danach bücken wollte, gab das Türschloss mit einem Krachen nach und die Tür schwang nach innen auf. Saga betrat den Raum, sah auf den Dunkelbraunen hinab. "Das war aber unvorsichtig von dir, gerade in Kais Zimmer zu rennen", meinte er lachend. Saga beugte sich zu Sou hinab, zog ihn an seinem T-Shirt nach oben. Mit seiner freien Hand strich er an Sous Hals entlang, ließ seine Nägel über die feine Haut kratzen. Feine rote Striemen zeichneten sich ab, Blut perlte an einigen Stellen den Hals hinab. "Mich würde interessieren ob du genauso gut schmeckst, wie du aussiehst", meinte Saga und leckte sich über die Lippen. Kai saß bereits im Schneidersitz auf seinem Bett und stützte seinen Kopf in die Hände. "... du hast meine Tür kaputt gemacht", sagte Kai nur nüchtern und betrachtete die Szene vor sich. Saga war also jemand der ungemein gern spielte, wie eine Katze mit der Maus. Also doch ein Glöckchen für Saga. Bei diesem Gedanken musste Kai dann doch ein wenig schmunzeln. Mit Schwung stand Kai dann doch auf und stellte sich hinter Sou, so dass dieser quasi zwischen den beiden Vampiren war. Ein Arm schlang sich von hinten um Sous Hüfte. "Nana, nicht so gierig, du verschreckst ihn ja noch... du musst genießen", meinte Kai und nahm nun mit der freien Hand einen Arm von Sou. "Erst nur ein bisschen, man lässt es auf der Zunge zergehen, dann etwas mehr, um den Geschmack im Mund zergehen zu lassen... hat man dir nicht bei gebracht das nicht mit dem Essen spielt?", meinte der jüngere munter, während seine Finger sich bei seinem Reden in die Haut des Kleineren bohrten. Dann ließ er von Sou ab und leckte sich über die Finger, über die Blut gelaufen waren. Ein Grinsen schlich sich auf Sagas Lippen. Kai hatte also doch eine fiese Ader, wurde aber auch Zeit, dass davon mal etwas an den Tag kam, so viel Nettigkeit, wie er in den letzten Stunden erfahren hatte, war ja auch nicht normal. "Ich mag es lieber, wenn man die Angst schmecken kann", meinte Saga und leckte sich über die Lippen, als Kai sich das Blut von den Fingern leckte. "Hmmm... schmeckt gut, aber mir ein wenig zu süß, dennoch gute Wahl...", meinte Kai lächelnd und schritt an sie beide vorbei nach unten. Saga beugte sich zu Sou vor, legte seine Lippen an den Hals des Dunkelbraunen, vorsichtig verstrich er das Blut auf der hellen Haut, leckte sich dann die Lippen ab. "Schmeckt so süß wie du", meinte Saga laut genug, dass Kai ihn hören konnte und lachte leicht auf. Dann schlug der Braunblonde seine Zähne in Sous Hals, trank gierig einige Schlucke. Erst als die Beine des Dunkelbraunen nachgaben, ließ Saga von ihm ab. Immerhin wollte er nicht alles auf einmal trinken. Er hob Sou auf seine Arme, brachte ihn in sein Schlafzimmer und legte ihn aufs Bett ab. Mit Klebeband, welches er im Haus gefunden hatte, fesselte er Sous Hände und diese ans Bett. Saga tätschelte kurz die blasse Wange, dann ging er zu Kai nach unten. Kai versuchte einfach den Kommentar zu ignorieren, genauso wie dieses seltsame kleine Gefühl was sich dabei in ihm breit machte. Leicht kopfschüttelnd war er die Treppe hinab gestiegen und lies sich aufs Sofa fallen. Soll Saga doch mit seinem Spielzeug machen was er wollte. Kai war nun mal nicht so gierig nach Blut wie der Ältere. Etwas verwundert sah Kai diesen dann doch an, als dieser unten bei ihm erschien. "Was denn? Hast du dir etwa den Nachtischt für später aufgehoben?", fragte Kai dann und sah den anderen mit zusammengezogenen Augenbrauen an, die Arme vor der Brust verschränkt. Saga ließ sich aufs Sofa sinken. "Wer weiß ob ich so eine Sahneschnitte noch einmal hier in dem Kaff finde. Da kann ich doch nicht alles auf einmal vergeuden", meinte Saga leicht lachend. "Wenn er die Verletzung überlebt", fügte Saga schulterzuckend hinzu. Der Braunhaarige hatte sich die Fernbedienung geangelt und zappte durch das Programm. Es lief ja echt nur Schund im Tv. Vielleicht sollte er doch noch einmal zu Sou gehen und sich ein wenig vergnügen. "...Spielkind", war Kais einziger Kommentar dazu. Er hätte nicht gedacht, dass Saga nach all den Jahrhunderten immer noch Spaß daran hatte, mit seiner Beute zu spielen. Kai war schon vor langer Zeit die Lust an sowas vergangen. Am liebsten machte er wirklich einfach nur kurzen Prozess. Eine Weile saßen sie da, doch dann stand Kai einfach auf und verließ das Wohnzimmer. "Dir noch viel Spaß...ich will ja nicht stören...", meinte der Jüngere matt und verließ das Haus mit den Händen in den Hosentaschen. Er lief einfach ziellos durch den Wald und bevor er es merkte, trugen ihn seine Füße an den See, wo er gestern noch mit Saga war. Ein Seufzen verließ Kais Lippen. Saga zuckte nur mit den Schultern, als der Braunhaarige das Haus verließ. Versteh einer mal diesen Kai. Der Braunhaarige war Saga noch immer ein großes Rätsel. Erst war er die Nettigkeit auf Beinen, dann ein emotionales Wrack, dann der kurze Moment, in dem Saga ihn wirklich für normal gehalten hatte und jetzt ging Kai anscheinend schon wieder zu 'emotionalem Wrack' über. Da sollte noch einer den Überblick behalten. Saga schaltete genervt den Fernseher aus, das aufgeregte Gerede der Nachrichtensprecherin machte ihn sonst noch wahnsinnig. Er ging die Treppe nach oben und als er die Tür zu seinem Zimmer öffnete, war Sou bereits wieder bei Bewusstsein. Ein Knurren verließ die Lippen des Braunblonden. Ihm war irgendwie der Spaß am Spielen vergangen. In Bruchteilen einer Sekunde kniete Saga über dem Dunkelbraunen, schlug seine Zähne erneut in dessen Hals, riss die noch frische Wunde wieder auf. Erst als Sou erschlafft in seinen Armen lag, ließ Saga von ihm ab. Er löste die Fesseln und brachte die Leiche nach draußen um sie dort irgendwo in den Wald zu schmeißen. Als Saga zurück ins Haus kam, war von Kai noch immer keine Spur. Was der Braunhaarige wohl so lange trieb? Erst als die Sonne langsam anfing aufzugehen, erwachte Kai mehr oder minder aus seiner Lethargie. Noch eine Weile sah er dabei zu wie die Sonne langsam aufging und feuerrot über den See schien, wie der Nebel langsam über diesen kroch. Mit den Händen in den Hosentaschen schlenderte er dann langsam zur Villa zurück. Ohne ein Wort lief der Braunhaarige an dem anderen vorbei und verzog sich auf sein Zimmer zurück. Saga hatte die restliche Nacht auf dem Sofa verbracht. Wie eine Statur hatte er mit angezogenen Beinen da gesessen und auf den Fernseher gestarrt. Es interessierte ihn eigentlich nicht, worüber es in der Sendung ging, aber das Fernsehen hielt ihn davon ab zu viel zu denken. Seien Gedanken kreisten schon die ganze Zeit um Kai und was dieser wohl tat. Als er Geräusche hörte, sprang Saga fast schon hektisch auf um in den Flur zu gehen. Im nächsten Augenblick bereute er es schon wieder. Seit wann machte er sich denn bitte Sorgen? Kai beachtete ihn gar nicht und lief schnurstracks an ihm vorbei, die Treppe rauf. Im nächsten Augenblick hörte Saga eine Tür ins Schloss knallen und zuckte zusammen. Was war denn jetzt auf einmal mit dem Braunhaarigen los? Der Braunblonde stapfte die Treppe hinter Kai hoch und klopfte an die Tür. Ohne auf eine Antwort zu warten, stand er in der nächsten Sekunde im Zimmer. "Was geht‘n mit dir?", brummte Saga und verschränkte die Arme, als er sich an den Türrahmen lehnte. "Sag bloß das interessiert dich?", kam es eher neutral aus dem Mund des Braunhaarigen, während er weiter an die Decke starrte. Saga zuckte mit den Schultern. "Nein eigentlich nicht", meinte er kühl und stieß sich vom Türrahmen ab. Es brachte es nicht sich den Kopf über etwas zu zermartern, was ihn im Grunde doch gar nicht interessierte. Warum machte er sich überhaupt so einen Kopf über den Braunhaarigen. Das war doch eigentlich gar nicht seine Art. Kurz seufzte der Braunblonde lautlos auf. Ob das wohl wegen der Langeweile kam? Er war sonst nie so lange irgendwo in einem Kaff am Hintern der Welt und steckte in einer Hütte fest. Er liebte es mitten in der Stadt zu sein, Menschen um sich herum zu haben und er liebte es diese hilflosen Geschöpfe um den Finger zu wickeln und völlig gefügig zu machen. Und jetzt? Jetzt hatte ihn noch nicht einmal seine eigentliche Ablenkung ablenken können. Das war doch bescheuert. Saga schlich zu Kai, welcher noch immer auf dem Bett lag, und beugte sich über den Braunhaarigen. Dieser schien schon wieder in einer ganz anderen Welt zu sein. Saga beugte sich weiter zu Kai vor, bis seine Lippen nahe am Ohr des Braunhaarigen waren. "Ich kann dich auf andere Gedanken bringen", hauchte der Braunblonde. Ein Grinsen zierte Sagas Lippen, wenn ihm schon kein Spielzeug die Langeweile vertreiben konnte, dann vielleicht wenigstens Kai. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)