Touchdown to your heart von Tora-Bushi (Haruka x Michiru) ================================================================================ Kapitel 1: Ein neues Jahr ------------------------- „Verdammt! Verdammt, verdammt! Warum musste mir das ausgerechnet passieren!“, fluchte Haruka vor sich hin, als sie schnellen Schrittes durch das Gebäude lief. Sie könnte sich am liebsten selber Ohrfeigen. » Warum nur? «, fragte sie sich nun aber nur noch in Gedanken. Sie wollte nicht außer Atem kommen, denn sie brauchte ihn noch für das was nun vor ihr lag. Eilig hastete sie die Stufen zum ersten Stock hinauf. » Wie kannst du nur so blöd sein, Haruka. «, fuhr sie ihre Gedankengänge fort. » So was schaffst auch nur du. « Hastig rannte sie den Gang entlang. » Ist ja mal wieder typisch für dich. Verpennst gleich mal am ersten Tag des neuen Schuljahres. Herr Tanaka wird mich gleich mal wieder in der Luft zerreißen. Wenn ich mich noch etwas spute, könnte ich es vielleicht noch vor ihm schaffen. « Denn Schwung ausnutzend rutschte sie auf die Ecke zu, damit sie schneller in die neue Richtung laufen konnte. Leider hatte sie dadurch nicht mehr die Möglichkeit der ihr plötzlich entgegenkommenden Person auszuweichen. „Oh shit!“, fluchte sie nur noch. Und so kam es, wie es kommen musste, sie stieß mit der Person zusammen. Beide verloren daraufhin den halt unter ihren Füssen, und gingen unsanft zu Boden. Haruka, die auf ihren Hintern gelandet war, fasste sich als erstes wieder. Sie blickte zu der Person rüber, mit der sie gerade zusammengeprallt war. Diese saß seitlich, sich auf ihren Armen abgestützt, und mit den Rücken zu ihr gewandt. Es war ein junges Mädchen, welche die hier vertretende Schuluniform trug. Doch Haruka kannte sie nicht, denn noch nie hatte sie hier ein Mädchen mit langen, gewellten, und türkisenem Haar gesehen. Sie schätzte die Person so ungefähr in ihrem Alter. Langsam drehte sich das Mädchen zu ihr um. Und nun konnte Haruka ihr Gesicht sehen. » Wahnsinn! «, schoss es der Blonden durch den Kopf. » Sie ist so wunderschön. « Völlig hin und weck von ihrem Gegenüber bemerkte sie nicht gleich, dass die Schülerin sie gerade ansprach. „Wohl keine Augen im Kopf!“, schimpfte Michiru vor sich hin. „Und Manieren sind wohl auch fehl am Platz?“ Erst jetzt merkte Haruka, dass das Mädchen sie lauthals beschimpfte. Schnell rappelte sie sich auf, und verbeugte sich entschuldigend. „Gomen nasai. Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Es war keine Absicht.“ Mit diesen Worten reichte sie dem Mädchen ihre Hand, um ihr beim Aufsehen behilflich zu sein. Michiru nahm diese an, und lies sich von dem Jungen nun aufhelfen. Dabei stand sie dann direkt vor ihm, und konnte in seine Augen blicken. Irgendwie war sie von diesen wie gefesselt. Sie hatte das Gefühl in ihnen zu versinken. Zudem vernahm sie eine leichte Wärme in ihrem Gesicht und spürte, dass sich ihr Herzschlag ein wenig beschleunigt hatte. Das gefiel ihr ganz und gar nicht, und so wich sie sogleich einen Schritt zurück. Ein wohliger Schauer durchlief Harukas Körper, als das Mädchen ihre Hand ergriff. Mit einem kleinen Ruck zog sie die türkishaarige Schönheit vor sich hoch. Sie blickte ihr nun unweigerlich tief in ihre blauen Augen, welche eine unglaubliche Faszination auf sie auszuüben schienen. Ihr Herz schlug sogleich ein paar Takte schneller. Als sie sich schon fast wieder in ihren Gedanken über diese bezaubernde Wesen verlor, entfernte sich das Mädchen mit einem Schritt von ihr. Somit löste sich Haruka wieder aus ihrer Starre. Abermals entschuldigte sie sich für ihre Unachtsamkeit, und half der Schülerin beim Aufheben der Sachen. Dann erinnerte sie sich wieder, warum sie es ja so Eilig hatte. » Verdammt, der Unterricht hat schon begonnen. Haruka hör endlich auf das unbekannte Mädchen zu bewundern. «, tadelte sie sich noch. Schnell nahm sie ihre Tasche, und lies dann das Mädchen alleine zurück. Als Haruka den Klassenraum betrat, musste sie zu ihrer Verwunderung feststellen, dass der Lehrer noch nicht da war. Erleichtert atmete sie auf und begab sich somit zu ihren Platz am Fenster. Dabei wurde sie von den weiblichen Klassenkameraden mit schmachtenden Augen angesehen. Sie grinste in sich hinein, als sie merkte wie die Mädchen sie anhimmelten. » Du hast es ja noch voll drauf. «, lobte sie sich in Gedanken selber. Gerade als sie sich hingesetzt hatte ging auch schon die Tür auf, und der Klassenlehrer trat mit einer weiteren Person ein. Haruka zuckte leicht zusammen, denn sie taute ihre Augen kaum. Da vorne stand das türkishaarige Mädchen vom Flur. Die Klasse begrüßte als erstes den Lehrer, welcher den Gruß erwiderte, und dann das Mädchen vorstellte. „Das ist Kaioh Michiru. Sie ist vor kurzen hierher gezogen, und wird ab heute in unserer Klasse sein.“ Ein wenig schüchtern verbeugte sich die vorgestellte Person kurz. Abermals konnte Haruka ihren Blick nicht von dem Mädchen abwenden. Alles an ihr war so wunderbar anzuschauen. Also musterte sie die Neue erst einmal ausgiebig von oben bis unten und wieder zurück. » Hm, trotz ihrer etwas hellen Hautfarbe, sieht sie so elegant aus. Sie ist einfach umwerfend schön. Ich würde sie gerne näher kennen lernen. « Doch dann stockte ihr plötzlich der Atem, als sie wieder in das Gesicht dieses bezaubernden Mädchens sah. Finster blickten die blauen Augen zu ihr rüber. » Na toll. «, dachte sich Haruka. » Ich hab mich doch vorhin tausendmal für mein Missgeschick entschuldigt. Aber anscheinen hat sie etwas gegen mich. « Michiru war es nicht entgangen, das dort drüben am Fenster der blonden Jungen vom Flur saß. Sie bemerkte aber auch sofort, dass er sie gerade eingehend musterte. Starr blickte sie nun zu ihm rüber, was er auch sogleich mitbekam, und seinen Blick von ihr löste. Dann hörte sie der Stimme des Lehrers weiter zu. „Am besten setzen Sie sich dort drüben neben Tenoh-san hin.“, sprach dieser, und deutete dabei auf den freien Platz neben dem Blondschopf. » Na klasse. «, konnte es Michiru noch gar nicht so richtig fassen. » Ausgerechnet neben dem muss noch der einzige freie Platz sein. « Sie seufzte leise und ging dann zu dem ihr zugewiesenen Tisch. „Herr Tanaka.“, meldete sich ein blondes Mädchen zu Wort. „Ja Yokosawa-san, was gibt es?“ „Währe es nicht besser, wenn ich mich neben Haruka-kun setzen würde.“, machte das Mädchen dem Lehrer diesen Vorschlag, in der Hoffnung, dass der diesen auch annahm. Doch der Klassenlehrer winkte nur ab. „Nein, ich finde es so viel besser.“ Leicht schmollend sah das blondhaarige Mädchen nun aber mit einem bitterbösen Blick zu Michiru rüber. Doch diese ignorierte das einfach nur, und nahm dann neben Haruka platz. Kurz darauf begann der Lehrer auch schon mit seinem Unterricht. Für Haruka war es aber ziemlich schwer dem Unterricht zu folgen. Immer wieder sah sie vorsichtig zu der neuen Mitschülerin rüber. Ihr gefielen die gelockten Haare. Bei jeder Bewegung des Mädchens hatte sie den Anschein, als würde sie den Wellen des Meeres zusehen, wenn diese sanft durch eine leichte Brise Wind erzeugt werden. „Wer kann mir auf diese Frage eine Antwort geben?“, fragte der Lehrer gerade in den Raum. „Tenoh-san wie sieht es aus! Können Sie mir die passende Antwort geben?“ Haruka schreckte aus ihren Gedanken und sah zu dem Lehrer rüber. Leider wusste sie aber nicht wovon dieser sprach, und schüttelte somit verneinend den Kopf. Dafür konnte aber Michiru die Frage umso besser beantworten, welches den Lehrer sehr erfreute. Den restlichen Teil der Stunde versuchte Haruka nun den Unterricht zu folgen, um wenigsten noch ein wenig mitzubekommen. Allerdings musste sie sich sehr stark darauf konzentrieren. Deshalb war sie endlich erleichtert, als sie die Pausenglocke hörte. Sie wollte sich gerade ein wenig die Beine vertreten, als Herr Tanaka sie und Michiru zu sich bat. » Oh man, was will er denn nun von mir? Nur weil ich keine Antwort auf seine Frage hatte. «, war Haruka ein wenig genervt. „Tenoh-san, ich wollte noch einmal auf unser Gespräch aus dem letzten Schuljahr zurück kommen.“, fing der Lehrer an zu sprechen. „Sie erinnern sich doch noch bestimmt daran?“ „Allerdings, Herr Tanaka. Aber das neue Jahr hat doch gerade erst begonnen, somit bekomme ich das schon in Griff.“ Doch der Lehrer schien das gesagte mit seiner rechten Hand abzuwinken. „Wir wissen doch beide, dass Sie mit den einsetzenden Spielen dann wieder viel zu beschäftigt sind, sich auch noch selbstständig auf das Lernen zu konzentrieren.“ Resignierend stimmte Haruka nur noch nickend den Worten des Lehrers zu. „Darum habe ich heute Morgen Kaioh-san darum gebeten, ihnen ein wenig Nachhilfeunterricht zu geben. Sie ist hier mit hervorragenden Noten zu uns gekommen. Im Gegenzug erhält sie von unserer Schule eine besondere Dienstleistung, bei der Sie dafür verantwortlich sind, dass sie sich schnell bei uns zu Recht findet. Alles Weitere können Sie ja dann unter sich klären.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich der Lehrer und verließ den Raum, woraufhin die beiden Schüler sich erst einmal schweigend gegenüber standen. Nach einer kurzen Zeit ergriff Michiru das Wort. „Sie sind das also!“, musterte sie ihr gegenüber und seufzte dann nur noch. „Na das kann ja was werden.“ » Hätte ich das nur vorher gewusst, dann hätte der ganzen Sache gar nicht erst zugestimmt. Aber somit habe ich ja immerhin dieses tolle Angebot bekommen. «, dachte sie sich. » Also sollte ich wohl das Beste für mich daraus machen. « „Was soll das denn bitteschön heißen?“, war de Blondschopf ein wenig verwundert über diese Andeutung. Doch auf eine Antwort musste Haruka wohl noch etwas länger warten, da gerade die anderen Mitschüler wieder den Klassenraum betraten. Also vertröstete sie sich selber auf später, da sie sogleich von einem Mädchenschwarm umgeben wurde. „Haruka-kun, was wollte den der Lehrer von dir?“, stellte auch schon gleich das erste Mädchen ihre Frage. Und weitere folgten. „Ja, worum ging es denn da in dem Gespräch!“ „Warum war denn auch die Neue mit dabei gewesen?“ Ein heilloses Durcheinander an neugierigen Fragen entstand, bis sich Hakujo, das blondhaarige Mädchen, welches dem Lehrer den Sitzvorschlag unterbreitet hatte, mit einmischte. „Mädels jetzt mal ganz ruhig, ihr wisst doch, das ihr Haruka-kun nicht so bedrängen sollt.“ Mit diesen Worten löste sich die Gruppe ein wenig auf. Nur Hakujo, und zwei andere Mädchen blieben noch bei dem Blondschopf stehen. Haruka passte es gar nicht, das sich Hakujo schon wieder so an sie dran heftete, denn sie mochte das Mädchen überhaupt nicht. Ihr gefiel einfach ihre ganze Art und Weise nicht, wie sie mit den anderen Mitschülerinnen umging. Zudem versuchte sich Hakujo immer wieder an sie ran zuschmeißen. Der Blondschopf musste sich irgendetwas einfallen lassen, damit sie ihre aufdringliche Mitschülerin in diesem Jahr mehr auf Abstand halten könnte. Während sie so über eine Lösung ihres Problems nachdachte, sah sie wie Michiru sie anscheinend beobachtete. Also lächelte sie sie ein wenig verführerisch an. Etwas weiter abseits hatte sich Michiru das Treiben um den blonden Jungen mit angesehen. Sie verstand es nicht, wie die ganzen Mädels nur so auf einen Kerl abfahren konnten. » Die würden sich ja alle am liebsten an seinen Hals schmeißen. Wie erbärmlich! Und er scheint sich ja als Hahn in diesem Hühnerstahl ganz wohl zu fühlen. « Leicht angewidert von der Situation blickte sie aber immer noch zu Haruka rüber. Als sie dann auch noch das anmachende Grinsen des Blonden sah, wurde sie wütend. » Ja sag mal spinnt der. Ich glaub es ja nicht. Will der mich etwa gerade anbaggern! Denkt er, dass ich mich auch mit Herzchen Augen nach ihm verzehren werde, nur weil er mir ein paar Gestickten zukommen lässt. Tja Junge, da bist du bei mir aber an der falschen Adresse geraten. Ich stehe nämlich nicht auf Typen. « Sie untermalte ihre Gedanken, indem sie erst wieder streng zurück blickte, und sich dann aber gelangweilt wegdrehte. » Wau, die ist ja mal ein harter Brocken. «, bemerkte Haruka, als sie die Reaktion von Michiru auf ihr Lächeln sah. » Sie wird wohl nicht so leicht zu meiner Fangemeinde gehören. « Aber genau das gefiel Haruka gerade daran. Sie wusste nicht was es war, aber das Mädchen übte einen unglaublichen Bann auf sie aus. Das Interesse von ihr war geweckt. Doch leider musste das nun erst einmal bei Seite geschoben werden, da die Lehrerin für diese Doppelstunde soeben den Klassenraum betreten hatte, und Haruka nun lieber dem Unterricht folgen wollte. Denn sie wollte unter keinen Umständen Herrn Tanaka noch einen weiteren Grund für die nächste Standpauke geben. Außerdem freute sie sich schon viel zu sehr auf die anschließende Sportstunde. Denn dann konnte sie endlich wieder ihrer Leidenschaft nachgehen. Kapitel 2: Zickenalarm ---------------------- Zum Glück von Haruka verging diese Schulstunde wie im Flug. Der größte Teil der Klasse begab sich auch schon in die große Pause. Nur noch fast zwei Händevoll an Schülern befanden sich jetzt in dem Klassenraum. Neben Haruka und der neuen Mitschülerin waren da aber auch noch Hakujo und ihre zwei engsten Freundinnen unter den anwesenden Personen. „Haruka-kun.“, sprang Hakujo freudig auf. „Begleitest du mich noch bis zur Schwimmhalle?“ » Och nee, nicht die schon wieder. «, war Haruka genervt und stand schleunigst auf. Sie hielt ihre Arme in einer abweisenden Geste dem blondhaarigen Mädchen entgegen. „Tut mir leid. Aber ich hab schon eine andere Verpflichtung.“ Mit diesen Worten ging sie zu Michiru rüber. Zwar mochte sie den Gedanken nicht, dass das Mädchen ihr als Nachhilfelehrerin zugewiesen war, aber es war immer noch besser als Hakujo und Co bei sich zu haben. „Dürfte ich Sie nun ein wenig in der Schule herumführen Miss Kaioh!“ Verdutzt schaute das angesprochene Mädchen mit den türkisenen Haaren auf. Sie war überrascht, dass der Blondschopf auf einmal so förmlich zu ihr war. Doch als sie in sein Gesicht blickte, entging ihr nicht der verzweifelte und zugleich bittende Gesichtsausdruck, welchen dieser nun hatte. »´Sind ihm wohl seine Groupies zu anhänglich geworden. «, schmunzelte sie vor sich hin. » Eigentlich müsste ich ihn mit seinen Problemen sitzen lassen, aber ich habe ja schließlich noch meine Aufgabe. Also gut, dann will ich ja mal nicht so sein. « Damit erhob sie sich von ihrem Platz und deutete ihrem Nachhilfeschüler an, das sie soweit wäre. Somit verließen die Beiden den Raum, und eine verärgerte und wütende Hakujo blieb mit ihren Freundinnen allein zurück. Draußen auf dem Schulhof bedankte sich die Blonde erst einmal bei ihrer Begleitung. „Vielen Dank für die Rettung eben.“ „Tja, das kommt davon, wenn man mit dem ganzen Starrummel nicht zu Recht kommt.“, gab Michiru nur von sich. Haruka hob ihren rechten Zeigefinger und öffnete ihren Mund, um sich gerade zu rechtfertigen. Letztendlich entschied sie sich aber dafür es lieber sein zu lassen. Das ließ die neue Mitschülerin ein wenig vor sich hin schmunzeln. Der Blondschopf hatte gerade viel mehr Interesse daran herauszufinden, was das denn für ein Abkommen zwischen Michiru und ihrem Klassenlehrer war. „Was ist das eigentlich für eine besondere Leistung, die Herr Tanaka da vorhin angesprochen hatte?“ Um noch etwas deutlicher zu werden fügte Haruka noch hinzu. „Ich meine, so ohne weiteres nimmt man sich ja nicht den Job als Nachhilfelehrer an einer neunen Schüle auf sich. Also was springt dabei für Sie ganz speziell heraus?“ Verwundert blicke Michiru den Jungen an. » Warum will er das denn wissen? « Sollte sie es ihm wirklich sagen. Einen kurzen Augenblick zögerte das türkishaarige Mädchen, um noch zu überlegen. Aber sie fand nichts Schlimmes daran, also gab Michiru ihm eine Antwort. „Ich habe freien Zugriff auf die Schwimmhalle und den Musikraum bekommen. Dass heißt, wann immer mir danach ist, kann ich diese Räume neben der Schule nutzen.“ „Wie, einfach so? Herr Tanaka überlässt einer neuen Schülerin den Zugang zu den Schulgebäuden.“, war Haruka ein wenig überrascht und machte dabei einen ziemlich verdutzen Gesichtsausdruck. Das ließ nun wiederum die Türkishaarige ein wenig Schmunzeln, was ihr Gegenüber noch mehr verwirrte. „Ich sollte wohl noch erwähnen, dass mein alter Schuldirektor und Herr Tanaka alte Schulfreunde sind. Somit hatte er mir diese Schule auch Empfohlen und alles für meinen Wechsel veranlasst. Infolgedessen wurde Herrn Tanaka von seinem Schulfreund auch darum gebeten, mir dabei behilflich zu sein, das ich mich hier schnell zurecht finde und meinen Interessen nachgehen kann.“ „Ach so. Das erklärt dann ja einiges. Somit hat er das dann gleich mal praktisch mir im verbunden.“, sagt die Sportlerin eigentlich mehr zu sich selbst, dennoch entging es der Anderen nicht. „Also kann ich jetzt mal davon ausgehen, dass Sie gerne schwimmen und irgendein Instrument spielen!“, harkte Haruka ein wenig nach, da sie gerne etwas mehr über die Neue herausfinden wollte. „Was ist es den für ein Instrument, wenn ich mal Fragen darf?“ „Ich spiele Geige. Warum?“, war die neue Mitschülerin ein wenig über das Interesse verwirrt. „Einfach nur so.“, entgegnete ihr der Blondschopf. Während des ganzen Gespräches führte Haruka die Neue durch die Gegend. Da sie gerade auch erfahren hatte, das Michiru jetzt im Anschluss den Schwimmkurs besuchte, steuerte sie mit dem Mädchen die Richtung der Schwimmhalle und dem etwas weiter angrenzenden Sportplatz an. „So, da wären wir nun an einer ihrer Sonderausstattungen angelangt, dem Schwimmbad.“, scherzte die Blonde und deutete auf das Gebäude. „Da ich jetzt einen anderen Kurs habe, muss ich mich mal so langsam auf den Weg zum Spielfeld begeben.“ Michiru bedankte sich noch kurz für die kleine Rundführung. „Na dann sehe ich Sie nach dem Training.“ „Ähm, warum denn?“, war Haruka doch ein wenig überrascht. „Na wegen der Nachhilfe.“ „Ach ja, okay.“ Diese Sache hatte der Blondschopf ja schon völlig verdrängt. „Bis dann.“ Verabschiedete sich Haruka, und ging in Richtung des Sportplatzes davon. Das türkishaarige Mädchen sah dem Jungen noch ein wenig hinterher, bevor sie sich zu ihrem Schwimmunterricht begab. In der Umkleide des Schwimmbades waren die anderen Mädchen schon fast alle fertig, als Michiru den Raum betrat, um sich noch schnell umzuziehen. Sie öffnete die Tür von ihrem Spint und wollte schon mal ihre ersten Sachen dort hineinpacken, als diese mit einem lauten Knall wieder zugeschlagen wurde. Neben ihr stand Hakujo mit ihrer Clique. „Ey Neue. Halt dich gefälligst von Haruka-kun fern. Er gehört zu mir. Ist das klar!“ „Also ich hab da kein Namensschild gesehen, auf dem stehen würde, dass er dir gehört. Und außerdem sah das für mich vorhin ganz so aus, als wäre er auf der Flucht vor dir gewesen.“ Michiru konnte einfach nicht anders, sie musste das dem blondhaarigen Mädchen einfach so sagen. Mit diesen Worten öffnete sie auch ihren Spint wieder. Doch Hakujo ließ nicht locker. Sie wollte gerade wieder die Tür zumachen, als Michiru sie aber daran hinderte, indem sie von innen dagegen drückte. „Sag mal, hast du nichts Besseres zu tun. Es wird nämlich langsam langweilig.“, bemerkte die neue Mitschülerin beiläufig. „Und um dich ein wenig zu beruhigen. Ich habe kein Interesse an Ihm. Also geh woanders deine albernden Spielchen spielen.“ Das hatte fürs erste erst einmal gesessen, denn die Mädels schwirrten ab. Doch Michiru wusste, dass die sich noch öfters bei ihr blicken lassen würden. Aber das störte sie im Moment nicht. Denn dafür freute sie sich schon viel zu sehr auf den Schwimmunterricht. Haruka lief als letztes auf dem Sportplatz auf. Ihr Trainer Herr Anderson und die anderen warteten schon. „Na Tenoh-kun, auch schon da.“, sprach der Lehrer sie an. „Du magst dich zwar im letzten Jahr zu einem unserer besten Spieler gemacht haben, aber das heißt nicht, dass es für dich deshalb hier eine Extrawurst gibt. Zur Strafe für das zu spät kommen wirst du nach dem Training noch 5 Runden in voller Ausrüstung ums Spielfeld drehen. Haben wir uns Verstanden?“ „Jawohl Sir.“, nickte sie verständlich. Somit war ihr Problem mit dem Umkleiden bei den Jungs wieder einmal gelöst. „Okay Hayabusas. Dieses Jahr haben wir sehr gute Chancen, uns einen Platz für die Playoffs zu erkämpfen, um uns am Ende eventuell auch den Meisterschaftstitel zu holen. Dennoch brauchen wir dafür die tatkräftige Unterstützung unserer Schule. Deshalb werden wir morgen in der ersten Pause eine offizielle Ankündigung machen. Lasst euch was einfallen, wie wir neue Fans gewinnen können, damit sie euch bei den Spielen tatkräftig unterstützen. Denn neben euren sportlichen Einsatz ist der 12 Mann einer Mannschaft ein wichtiger Bestandteil. Die Zuschauer sind nämlich nicht nur dazu da, euch für eure Leistung zu bejubeln, nein, sie sind auch dafür da, um eure Gegner durch ihre Lautstärke aus dem Konzept zu bringen.“ Die Mannschaft jubelte und ließen ihren Schlachtruf ertönen. „Wir sind schnell. Eeeek. Die Endzone ist unser Ziel. Eeeek. Unsere Defense lässt den Gegner erzittern. Eeeek. Denn wir sind die Hayabusas. Eek-eek-eek.“ „Und nun ran ans Werk. Ab auf den Boden und Liegestütze.“, kommandierte Herr Anderson. Das Aufwärmtraining war hart, aber keiner beschwerte sich. American Football war ja schließlich auch kein Streichelzoo. Danach wurden die Spieler in Gruppen eingeteilt, so dass jeder seiner Position entsprechend die passenden Abläufe üben konnte. Zum Schluss sollte das eben gelernte in einem Trainingsspiel umgesetzt werden. Es war so ein wunderbares Gefühl, welches den Körper von Michiru durchfloss. Alles um sie herum war wie vergessen. Sie spürte nur noch das sanfte Streicheln des Wassers auf ihrer Haut. Schon oft hatte es ihr den Kummer und die Sorgen einfach von ihrem Körper abgespült. In ihrem Element fühlte sie sich frei und geborgen zugleich. Ja, sie liebte das Wasser über alles. Das war auch schon in ihrer Kindheit so gewesen. Wann immer dafür die Zeit gewesen war, ist ihrer Mutter mit ihr schwimmen gegangen. Eigentlich war sie es auch, die für diese Leidenschaft von Michiru verantwortlich war. Mit einem leichten Lächeln auf ihrem Gesicht wärmte sich die Schwimmerin weiter auf. » Ich sollte mich nachher mal bei meinen Eltern melden. «, dachte sich die Türkishaarige und erfreute sich einfach an diesen tollen Augenblick. Wenige Minuten später rief die Lehrerin ihre Schüler zu sich. Da Frau Chizu den Leistungsstand der Schüler erfassen wollte, ließ sie die die Jungen und die Mädchen mehrmals in unterschiedlichen fünfer Gruppen gegeneinander antreten. Bis jetzt hatte sich Michiru in ihren Gruppen noch ein wenig zurückgehalten, auch wenn sie dort immer als Erste ins Ziel kam. Das entging allerdings auch nicht Hakujo, die hier anscheinend die beste Schwimmerin war, und auch in ihren Gruppen immer als Siegerin hervor ging. Daher wollte diese sich nun auch mit der neuen Schülerin Messen und trat in der letzten Gruppe gegen sie an. „Jetzt pass mal auf Neue. Gleich wirst du mich auf und davon schwimmen sehen.“ Zwar hatte Michiru kurz überlegt, ob sie sich noch weiter zurückhalten sollte, aber diese kurze, beiläufige Bemerkung des blonden Mädchens ihr gegenüber, hatte diesen Gedanken schnell beiseite geschoben. Und so standen die Beiden voll konzentriert nebeneinander in ihren Startpositionen. Das Startsignal wurde gegeben, und alle fünf Schüler sprangen ins Wasser. Schnell lösten sich die zwei Kontrahentinnen von den anderen Schwimmerinnen. Hakujo wendete als erstes, und fühlte sich schon als klare Siegerin. Aber das türkishaarige Mädchen schwamm auf einmal wie ein Fisch an ihr vorbei. Man hätte fast sagen können, dass sich das Wasser widerstandslos ihrem Willen beugte, und sich nur noch an ihr vorbei gleiten ließ. Mit einem sehr guten Vorsprung gewann Michiru dieses kleine Wettschwimmen. Die Lehrerin war von dieser Leistung mehr als begeistert und schickte die anderen schon mal in die Umkleide zum Schulschluss. Dann widmete sie sich der neuen Schülerin und sprach sie noch mal auf diese hervorragende Leistung an. „Alle Achtung, Kaioh-san. Während alle anderen Schüler mit jedem weiteren Wettstreit immer ein wenige von ihrer Zeit eingebüßt haben, war ihre letzte Zeit um einiges schneller, als ihre bisherigen. Kann es sein, das Sie davor noch nicht ihr ganzes Potenzial abgerufen haben?“ Michiru war ein wenig Überrascht, dass das ihrer Schwimmlehrerin aufgefallen war. Ein wenig verlegen Antwortete sie ihr dann. „Ja, das haben Sie richtig erkannt. Ich wollte mich nicht gleich Verausgaben.“ Frau Chizu war ein wenig beeindruckt. „Das habe ich noch nicht oft erlebt, dass einer meiner Schüler weiß, wie er sich seine Kräfte sinnvoll einteilt. Auf jeden Fall freut es mich, dich in meinem Kurz zu haben.“ Damit verabschiedete sich die Lehrerin von ihr, so dass die Schülerin sich nun auch gehen durfte. Als Michiru die Umkleide betrat, stellte sie zu ihrer Erleichterung fest, das Hakujo mit ihrer Clique schon verschwunden war. Somit konnte sie sich nun in aller Ruhe umziehen. Auch vor der Schwimmhalle kam es zu keinen weiteren Zwischenfall. Allerdings konnte sie ihren Nachhilfeschüler auch nicht vor dem Gebäude ausfindig machen. Nach einer kurzen Überlegung entschied sich das türkishaarige Mädchen dazu mal zum Sportplatz rüber zu schauen, ob er da eventuell noch zu finden war. Sollte das nicht der Fall sein, so würde sie dieses Verhalten leider morgen Herrn Tanaka mitteilen müssen. Am Spielfeld angekommen, konnte die Schwimmerin sehen, wie dieser noch unter den strengen Augen des Head Coach anscheinend Strafrunden drehen musste. Zumindest nahm sie es mal sehr stark an, dass es sich bei dem einzigen Sportler, der dort noch auf dem Feld zu sehen war, um ihren Nachhilfeschüler handelte. Somit konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. » Oh man, worauf habe ich mich da denn nur eingelassen! « Auf ihrer letzten Runde bemerkte Haruka, das sie einen Zuschauer hatte. Ein freudiges Gefühl kam in ihr auf, als sie Michiru dort stehen sah. Unweigerlich lief sie gleich noch ein wenig schneller. Der Coach gab ihr anschließend noch einige Anweisungen, ehe er sie dann entließ. Schnellen Schrittes ging die Spielerin zu dem wartenden Mädchen hin. Dort nahm sie erst einmal ihren Helm ab. „Entschuldige, dass es bei mir etwas länger gedauert hat.“, erklärte die Blonde, als sie vor Michiru stand. Diese musterte ihr Gegenüber erst einmal genauer. Durch die ganze Schutzpanzerung wirkte der Junge gleich viel kräftiger. Ein leichtes Kribbeln durchfuhr ihren Körper. „Nicht so wild.“, antwortete die Schwimmerin ihm dann. „Würde es Sie stören, wenn ich mich noch schnell umziehen und etwas frisch machen würde?“ „Nein, keines falls. Zumal Sie ja nicht von den Schulunterlagen über den Haufen gerannt werden.“, scherzte Michiru ein wenig. „Das hoffe ich doch sehr stark.“, entgegnete ihr der Blondschopf. Beide mussten daraufhin lachen. Dann verschwand Haruka eilig in die Umkleide, um nach ca. einer halben Stunde frisch geduscht wieder aufzutauchen. „Ich hoffe doch, dass ich Sie nicht allzu lange habe warten lassen.“, fragte sie sogleich ihre Nachhilfelehrerin. „Es war sehr hart an der Grenze.“, gab Michiru mit einem spielerisch langweiligen Gesichtsausdruck als Antwort. „Du kannst aber ruhig Du zu mir sagen.“ „Okay.“ Haruka reichte ihr die rechte Hand. „Tenoh Haruka.“ Das türkishaarige Mädchen schüttelte die Hand. „Angenehm, Kaioh Michiru.“ Kapitel 3: Der geniale Einfall ------------------------------ Da das Wetter sehr angenehm war, verbrachten die Beiden die erste Nachhilfestunde draußen auf dem Schulgelände. Es war eigentlich mehr so eine Art von Informationsaustausch, damit sich Michiru ein Bild über die Schwächen ihres Schülers machen konnte. Nach ca. eineinhalb Stunden verabschiedeten sie sich dann voneinander. Am späten Abend lag Haruka noch lange wach auf ihrem Bett. Sie dachte über den heutigen Tag nach. Vor allem beschäftigte sie sich mit ihrem Hakujo-Problem, aber auch die Neue in der Klasse ließ ihre Gedanken kreisen. „Man, man, man, wie kann ich mir nur diese Hakujo vom Hals halten!“, sprach sie vor sich hin. „Außerdem wird die sich dann immer zwischenschalten, wenn ich was mit Michiru unternehmen will.“ »Hm, Michiru.«, fuhr sie ihre Überlegungen nur noch still fort. »Sie ist so wunderschön.« Unweigerlich sah sie das türkieshaarige Mädchen vor ihrem inneren Auge. Sie fing an zu träumen. »Wie gerne würde ich sie in meine Arme nehmen. Ihr ganz nahe sein. Sie zu berühren, ja, sogar ihre süßen Lippen kosten.« Ein wohliges Gefühl breitete sich in ihrem Körper aus. „Ach Haruka, hör auf dir was vorzumachen.“, tadelte sie sich selber. »So ein Mädel würde doch nie etwas mit dir anfangen. Okay, sie hält mich zwar für einen Jungen, doch irgendwann wird sie es herausfinden das ich gar keiner bin. Und was dann! Dann würde ich sie sicherlich verlieren. Und von der Schule und dem Team mal ganz abgesehen.« Das blonde Mädchen seufzte laut aus. »Warum muss alles immer nur so kompliziert sein?« Sie kuschelte sich in ihre Decke ein, da sie nun versuchen wollte zu schlafen. »Aber wenn ich versuchen würde nur mit ihr Befreundet zu sein! Ich würde sie sehr gerne näher kennenlernen. Vielleicht würde sie sich ja auch mal eines meiner Spiele ansehen.« Plötzlich fielen ihr wieder die Worte des Coach ein, das sie ja ein wenig die Werbetrommel rühren sollten. Sie hatte da jetzt so eine Idee, wie sie sogar ihr Hakujo-Problem lösen könnte. Mit einem Grinsen im Gesicht schlief sie schließlich zufrieden ein. Die erste Schulstunde ging für Haruka ziemlich schnell vorbei, und so stand sie nun mit ihrer Mannschaft vor den versammelten Schülern. Der Direktor und ihr Coach erklärten den Zuschauern als erstes den Grund für diese Versammlung. „Wie viele von euch sicherlich wissen, hat sich unsere Schulmannschaft letztes Jahr ziemlich gut entwickelt. Somit können wir heute voller Stolz sagen, dass wir in diesem Jahr gute Chancen haben, uns einen Einzug in die Meisterschaft zu sicher. Wobei wir wohl auch wissen, das dort dann ein Sieg für unsere Mannschaft zur Pflicht wird.“ Die Zuschauer jubelten und klatschten laut Beifall. Dann gaben einige Spieler ihre Ergebnisse zur Fangewinnung bekannt. Die einen wollten sich mit einer Attraktion beim nächsten Schulfest beteiligen, andere boten zusammen mit den Cheerleadern eine kostenlose Autowäsche an. Zum Schluss trat noch Haruka an das Mikro. Sogleich kreischten einige Mädels laut auf. „Haruka-kun, du bist der Beste.“ „Wir lieben dich Haruka-san.“ Sie räusperte sich kurz, und fing dann an ihre Idee zu verkünden. „Wie man ja gerade unschwer mitbekommen konnte, habe ich schon so einige Fans.“ Die Zuschauer lachten kurz. „Da wir nun zur Erfüllung unseres Teamerfolges ein ganzes Stück harter Arbeit vor uns haben, möchte ich meine Fans um ein wenig mehr Abstand bitten.“ Ein enttäuschtes Raunen ging durch die weibliche Fangemeinde, welches Haruka nicht entging. „Aber, aber. Das heißt ja nicht gleich, das ihr den Kopf hängen lassen sollt.“ Mit diesen Worten lächelte sie zu den Mädels rüber, so das von diesen sogleich tiefste Seufzer zu hören waren. Ja, das blonde Mädchen wusste, wie sie die weiblichen Fans bei Laune halten konnte. „Vielmehr hat eine von euch die einmalige Chance in diesem Jahr meine persönliche Glücksbringerin zu werden.“ Einige noch lautere Seufzer gingen durch die Menge. „Die glückliche Auserwählte darf mich dann zu den Spielen begleiten, sie wird hautnah mit dabei sein, und darf sich mit bei der Mannschaft am Spielfeldrand aufhalten. Zudem genießt sie das ganze Schuljahr über meine gesellschaftliche Begleitung.“ Nun waren einige Mädchen nicht mehr zu halten und kreischten wieder laut auf. „Jede von euch hat eine Chance die Auserwählte zu sein. Ich werde mir einfach jemanden unter euch aussuchen. Die Gewinnerin werde ich dann am Freitag in drei Tagen bekannt geben.“ Mit diesen Worten beendete sie ihre Ansprache, und ging in die Spielerreihe zurück. Zum Abschluss verkündete der Direktor noch einige andere Sachen, ehe er die Schüler wieder zum weiteren Unterricht in ihre Klassen schickte. Der restliche Unterrichtstag verlief ohne weitere Vorkommnisse. Nur die weiblichen Fans versuchten in den Pausen Haruka mehr auf sich aufmerksam machen, den schließlich wollte jede von ihnen am Freitag das eine Mädchen sein. Somit suchten auch einige von ihnen am Schulschluss die Nähe von Haruka auf. Doch diese winkte nur ab, und gab ihnen zu verstehen, dass sie nun eine andere Verpflichtung hat, die sie nachkommen muss. Sie ging nach draußen vor die Schule, um auf Michiru zu warten, die gerade in einem anderen Kurs war. Es dauerte auch nicht lange, als sie diese dann erblickte. Gerade als sie zu ihr rübergehen wollte, lief ihr Hakujo über den Weg. „Juhu, Haruka-kun.“, versuchte sich das blondhaarige Mädchen bemerkbar zu machen. »Na sag mal, die verfolgt mich ja regelrecht! Ich sollte einfach so tun, als hätte ich sie nicht gesehen.« Doch leider ging ihr Plan nicht auf, denn das Mädel stellte sich mit ihren beiden engsten Freundinnen direkt in den Weg. „Sag mal Haruka-kun, auf wenn wartest du hier eigentlich.“ „Auf mich.“, ertönte eine Stimme hinter ihnen. Die drei Mädel drehten sich neugierig um, und sahen dort Michiru stehen. Hakujo sah die Neue mit einem bösen Blick an. Doch das gelockte Mädchen ignorierte diesen, und widmete ihre Aufmerksamkeit lieber auf Haruka. „Wärst du dann soweit?“, fragte sie kurz und knapp. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht wurde ihr geantwortet. „Ja, ich habe nur auf dich gewartet.“ »Wie jetzt, die Dusen sich schon.«, konnte eine verblüfte Hakujo gar nicht fassen. »Na warte, soviel zu deinen Worten, das du kein Interesse an ihm hast. Dir werde ich es noch zeigen.« Das Mädchen kochte nur so vor Wut. „Haruka-kun, kannst du mir das mal erklären. Was gibst du dich denn bitte mit der da ab.“, platzte es nur so aus ihr heraus. Entgeistert sah die Angesprochene sie an. „Ich weis nicht, was dich das angeht.“ Hakujo konnte es nicht fassen, und blickte noch grimmiger zu Michiru rüber. Diese entschied sich dafür die Wogen etwas zu glätten. „Haruka-san hat bei mir nur Nachhilfeunterricht.“ „Ist das war?“, blickte Hakujo den blonden Jungen fragend an. „Ja.“, kam nur eine kurze Antwort. „Ja aber du könntest doch bei mir Nachhilfeunterricht haben.“, schlug sie vor. »Och nee, bloß nicht.«, ging es Haruka mit dem Gedanken daran, das sich das blondhaarige Mädchen ihr nur so um den Hals werfen würde, durch den Kopf. Sie schüttelte diesen schnell, um denn vor ihrem inneren Auge ablaufenden Film zu verdrängen. „Geht nicht, ist von Herrn Tanaka so angeordnet worden.“, gab sie dann doch lieber von sich. „Und wenn es euch jetzt nichts ausmacht, würde ich gerne dieser Aufgabe nachkommen.“ Mit diesen Worten schob sie sich an den drei Freundinnen vorbei, und ging mit Michiru in Richtung des Parkplatz fort. Auf dem Parkplatz angekommen, ging Haruka mit ihrer Begleitung zu den noch einzigen Fahrzeug rüber. Michiru traute ihren Augen nicht. „Das ist jetzt nicht dein ernst, oder? Du erwartest doch nicht etwa, das ich mich darauf setzte!“, sprach sie ungläubig, während sie auf das knallgrüne Motorrad, eine Kawasaki Ninja, blickte. „Nein, eigentlich dachte ich, du würdest nebenherlaufen.“, grinste sie ihr gegenüber nur frech an. Zur Strafe fing sich der Blondschopf einen leichten Knuffer gegen den linken Oberarm ein. „Hey du, werd bloß nicht frech.“, fügte das gelockte Mädchen noch hinzu. Beide mussten nun Lachen. »Er ist ja ganz anders, als ich erwartet habe.«, dachte sich Michiru. Ein leichter, angenehmer Schauer durchlief ihren Körper. Haruka setzte sich ihren Helm auf, ließ aber das Visier noch geöffnet. Dann reichte sie ihrer Begleitung den zweiten Helm, welchen sie heute extra mitgenommen hatte. „Ich verspreche dir, dass ich ganz vorsichtig fahren werde.“ Mit diesen Worten nahm sie schon einmal auf der Maschine Platz. Sie reichte dem Mädchen ihre Hand, welche diese nach dem Befestigen ihres Helmes dann annahm. Noch etwas unsicher setzte sich Michiru hinter den Jungen. Durch ihren Rock setzte sie sich mit ihren Beinen zu der einen Seite ausgerichtet hin. „Wie oder wo soll ich mich denn hier festhalten?“, wollte sie dann wissen. Die Blonde fasste mit ihrer rechten Hand sanft nach hinten, und führte die Hand der Anderen nach vorne. „Du musst deine Arme um meinen Bauch legen.“, gab sie ihr zu verstehen. Als sie die zweite Hand dann auch um ihren Körper spürte, ließ sie ihre Maschine an. Sogleich merkte sie, wie sich die Person hinter ihr fester an sie klammerte. Ein kribbelnder Schwarm Schmetterlinge durchzuckte ihren Körper, und sie schlucke unbemerkt etwas nervös. Mit solch einem Gefühl hatte sie überhaut nicht gerechnet. Sie versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen, indem sie langsam Gas gab. Doch das war ihr durch den noch etwas stärker werdenden Griff nicht so richtig möglich. Ihr Herz pochte nun noch doller in ihrer Brust, und wurde von einen heftigen Schauer beleitet. Erst als sie merkte, wie sich Michiru allmählich entspannte, wurde auch sie wieder ruhiger. Da sie für den heutigen Tag bei Michiru lernen wollten, befanden sie sich auf den Weg dorthin. Eine Wegbeschreibung zu ihrer Wohnung hatte das türkishaarige Mädchen ihrem Fahrer am Vortag gegeben. Dabei hatte sie aber noch nicht gewusst, das sie nun mit Haruka auf einem Motorrad sitzen würde. Es war ein komisches Gefühl, sich so an den Jungen zu schmiegen. Sie mochte den Gedanken daran nicht und hoffte daher, das es nicht mehr so lange dauern würde, bis sie bei ihr ankamen. Nach ca. 15 Minuten konnte sie dann erleichtert absteigen. „Ich hoffe doch, das es für dich nicht all zu schlimm war.“, fragte Haruka bei ihr nach, da ihr das leichte Unbehagen nicht entgangen war. „Nein, nein. Geht schon. Alles bestens.“, gab ihr Michiru mit einem Lächeln zu verstehen. Haruka nahm ihren Helm ab, und lächelte zurück. Beide sahen sich schweigend an. „Okay, dann lass uns mal reingehen.“, durchbrach das türkishaarige Mädchen die Stille und ging voran. Noch immer schweigend folgte die Sportlerin ihr. Kapitel 4: Die Entscheidung --------------------------- Die Wohnung von Michiru war groß, geräumig, und sehr ordentlich. Alles hier war sehr stielvoll Eingerichtet, stellte Haruka fest. Als sie im Wohnzimmer angekommen waren bot das türkishaarige Mädchen ihrem Besuch erst einmal etwas zu trinken an. Dann machte sie sich ans Werk, und ging mit ihrem Schüler den heutigen Lernstoff durch. Sie befassten sich fürs erst mit einem Fach, wo Haruka nicht all zu große Schwierigkeiten hatte. Nach ca. zwei Stunden schlossen beiden die Bücher wieder, welches das blonde Mädchen erleichtert ausatmen lies. Michiru war dieses natürlich nicht entgangen. „Na so schlimm war das doch auch wieder nicht.“ „Es kommt auf das Auge des Betrachters an.“, entgegnete Haruka nur. „Also ich finde, das du es zum Schluss doch noch ganz gut hinbekommen hast.“, lächelte Michiru ihr gegenüber an. „Wenn du meinst.“, verlegen fasste sich der Blondschopf an den Kopf. „Ja, meine ich. So, dann wollen wir mal den heutigen Tag beenden. Wir würden uns dann am Donnerstag wieder treffen.“ „Wie jetzt, morgen nicht!“, war der Sportler etwas verwirrt. „Nein, morgen nicht. Ich hab ja schließlich noch ein Privatleben.“, gab das gelockte Mädchen von sich. „Oh okay, kein Problem.“, versuchte Haruka nicht all zu enttäuscht zu klingen. »Sicherlich ist sie mit einem Jungen verabredet.« Beide standen auf, und Michiru begleitete ihren Besuch noch bis zur Tür. Sie verabschiedeten sich, und Haruka machte sich mit dem Motorrad davon. Allerdings fuhr sie noch eine ganze Weile planlos durch die Straßen, bevor sie sich endlich nach Hause begab. Der Schultag verlief am Mittwoch wie gewohnt. In den Pausen war sie wieder von ihrem Fanclub umringt. Leider hatte Haruka keine Möglichkeit sich auch nur annährend einmal mit der Neuen unterhalten zu können. Somit ging sie am Nachmittag noch zum Sportplatz rüber, um ein wenig zu laufen. Am Anfang drehte sie einige runden um den Platz, bevor sie verschiedene Spielzugabläufe durchging. Zum Schluss machte sie noch an den Treppenstufen der Tribüne einige Sprints rauf und runter. Zum Ende ihres Trainings war sie zwar sehr verschwitzt und ausgepowert, fühlte sich aber so richtig gut. Zufrieden ließ sie sich mit einem Handtuch um den Hals auf einen der Sitzplätze nieder, und ruhte sich ein wenig aus. Nach einiger Zeit machte sie sich dann wieder Aufbruch fertig. Sie schnappte sich ihre Sporttasche und ging in Richtung der Schwimmhalle. Vom weiten konnte sie sehen, das dort noch Licht brannte. Doch als sie etwas näher kam, wurde dieses gerade ausgeschaltet. Sogleich hielt sie in ihrer Bewegung inne. Sie erkannte die Person, die das Gebäude gerade verließ. Es war Michiru. »Sie hat sich ja gar nicht mit jemanden getroffen.«, stellte Haruka freudig fest. Die Läuferin wollte am liebsten zu ihr rüber gehen, beließ es aber dann dabei. »Wenn ich jetzt zu ihr hingehe denkt sie sich sicher, das ich ihr nachspioniert hätte. Ne ne, das lass ich mal lieber.« Sie wartete also geduldig, bis sich das Mädchen entfernt hatte. Erst dann ging sie zu ihrem Motorrad weiter, und fuhr nach Hause. Am Donnerstag hatte Haruka in den letzten beiden Stunden wieder Training. Sie freute sich wie immer darauf. Herr Anderson verkündete den Spielern die Liste mit den Spieltagen. Ihr erstes Spiel war ein Heimspiel, welches schon am Samstag in einer Woche stattfinden würde. Somit ließ der Coach im heutigen Training die Offense gegen die Defense spielen. Alle hatten eine Menge Spaß. Am Ende versammelten sie sich noch für eine Spielanalyse. Dann war endlich Feierabend. Haruka war wie immer als letztes in der Umkleide, da sie sich ja schlecht vor den anderen umziehen konnte. Doch mittlerweile hatte sie schon so ihren Weg gefunden, dass sie es ohne Probleme hinbekam. Als sie fertig war, ging sie zum Schwimmbad rüber. Die Mädchen hatten heute etwas länger gemacht. Und so kamen einige gerade erst aus der Halle. Sogleich bildete sich eine Menschenmasse um den Starspieler. „Haruka-san, gib uns doch schon mal einen Tipp, wer denn nun das eine Mädchen sein wird.“ „Ja, spann uns nicht so auf die Folter.“ „In welcher Klasse geht den die Glückliche.“ Fragen über Fragen wurden gestellt, und Haruka hatte sichtliche Schwierigkeiten, sich überhaut erst einmal Gehör zu verschaffen. „Jetzt beruhig euch doch erst einmal, bitte.“, versuchte sie die Gruppe zu besänftigen. Allmählich verstummte die Mädchen, und warteten gespannt auf Antworten. „Ich werde euch leider keinen Tipp geben.“ Ein enttäuschtes raunen ging durch die Reihe. „Ihr braucht euch ja nur noch bis morgen gedulden. Die Auserwählte wird dann von mir einen signierten Football überreicht bekommen.“ „Oh wie romantisch.“, kam es seufzend von einigen aus der Gruppe. „Ja, das ist ja so was von toll.“ „So war das doch gar nicht gedacht.“, versuchte sich eine leicht verlegene Haruka recht zu fertigen. „Es ist doch nur als Symbol des Gewinns gedacht.“ „Es ist also ein Symbol.“, kicherten einige verlegen. Langsam wurde es der Blonden ein wenig zu bunt. »Die drehen mir ja die Worte im Munde um.« Sie hatte nun allmählich Zweifel daran, ob das dann morgen auch gut ginge. So viele Mädels und nur eine von ihnen würde die Gewinnerin sein. Was hatte sie sich dabei nur gedacht. Es dauerte noch ein wenig, bis sich die Gruppe wieder auflöste. Erleichtert über die nun herrschende Ruhe atmete die große Blonde einmal tief durch. Erst jetzt viel ihr auf, das Michiru noch gar nicht hier war. Hatten sie sich etwa wo anders Verabredet. Haruka dachte scharf nach, aber ihr fiel überhaut nichts ein. Also ging sie zu der großen Fensterfront an der Schwimmbadseite, und blickte vorsichtig hinein. In der Schwimmhalle stand Frau Chizu vor einer kleinen Gruppe von Schülerinnen, die sie gebeten hatte noch ein wenig da zu bleiben. Sie hatte heute vom Direktor eine Ausschreibung für ein Turnier erhalten. Daher informierte sie die Mädchen, die dazu auserkoren waren, die Schule dort zu vertreten. Unter ihnen befanden sich Hakujo und Michiru. „Ich möchte, dass sich jede von euch bis zum nächsten Training Gedanken darüber macht, in welche Kategorie man starten will. Eure Ergebnisse gehen wir dann in der nächsten Stunde durch.“ Mit diesen Worten reichte die Lehrerin jedem Mädchen eine Liste mit den einzelnen Startbereichen, und verabschiedete ihr Schülerinnen dann. Haruka ging zum Eingangsbereich zurück, stellte sich aber etwas Abseits hin. Nach kurzer Zeit kam dann die kleine Gruppe auch schon aus der Halle. Bis auf Michiru machten sich alle anderen auf den Weg nach Hause. Das türkishaarige Mädchen schaute sich ein wenig um, erblickte aber ihren Nachhilfeschüler nicht. Sie blickte auf ihre Uhr. Langsam löste sich der große Blondschopf von seiner Ecke, und ging von hinten auf das wartende Mädchen drauf zu. Als sie noch einen Schritte von ihr entfernt war, blieb Haruka stehen. Vorsichtig streckte sie ihre linke Hand nach der Schulter ihres gegenüber aus. Kurz bevor sie diese berühren konnte drehte sich Michiru um. Erschrocken zuckte sie zusammen. „Na, auch schon da?“, fragte die Schwimmerin. „Ähm ja.“, entgegnete ihr eine noch um Fassung ringende Haruka, die sich gerade in den Augen von Michiru verlor. Als das gelockte Mädchen diese bemerkte, löste sie sofort ihren Blick, indem sie ihren Kopf zur Seite nahm, und sich mit der linken Hand durch die Haare fuhr. „Wo wollen wir denn eigentlich heute lernen?“, fragte sie sogleich. Etwas verlegen schlug die Läuferin aufgrund des schönen Wetters den Schulgarten vor. Michiru stimmte zu, und so gingen sie dorthin. Während des Unterrichts war Haruka aber immer wieder nicht ganz bei der Sache. Als sie mal wieder mit ihren Gedanken abwesend war, schnappte sich das türkieshaarige Mädchen das vor ihr liegende offene Buch, und schlug es laut vor dem Gesicht ihres Schülers zu. „Hey, wenn du keine Lust hast zum lernen, können wir das auch gerne lassen.“ „Nein nein, so ist das nicht. Tut mir leid.“, versuchte sich das blonde Mädchen schleunigst zu entschuldigen. „Ich werde dir jetzt voll und ganz meine Aufmerksamkeit schenken.“ Verlegen entschuldigte sich Haruka erneut. Ihr war es ziemlich unangenehm, dass sie nicht aufgepasst hatte. „Vielleicht sollten wir eine kurze Pause einlegen.“, schlug Michiru vor. Mit diesen Worten stand sie auf und reckte sich etwas. „Das ist eine gute Idee.“, freute sich die Blonde und atmete deutlich aus. „Was beschäftigt dich denn die ganze Zeit?“, erkundigte sich die Schwimmerin. Haruka stand nun auch auf, und ging zu Michiru rüber. „Es ist nur wegen Morgen.“ „Du meinst das mit dem Gewinn.“ Die Läuferin nickte zustimmend. „Es ist gar nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte.“ „Aber wo ist da das Problem!“, wollte das gelockte Mädchen wissen. „Es sind doch eine Menge Mädchen, die diesen Preis gerne haben wollen. Zum Beispiel wäre da Hakujo. Die würde sich sicherlich riesig darüber freuen.“ Als der Name von dem Mädchen fiel verdrehte Haruka ihre Augen. „Also, definitiv nicht diese Person.“, gab sie sogleich von sich. „Die ist mir einfach zu aufdringlich.“ Michiru musste ein wenig schmunzeln, als sie die Reaktion des Football-Spielers sah. „Na dann halt eines der anderen Mädchen.“ „Ja sicherlich sind da noch eine Menge zur Auswahl, aber… .“, Haruka hielt kurz inne. „Aber was?“, harkte ihr gegenüber nach. „Die sehen nur den Starspieler in mir, und wie toll es doch wäre an meiner Seite zu sein. Außerdem ist da noch was ganz anderes.“ Wieder schwieg das blonde Mädchen, und sah dabei leicht abwesend und ein wenig traurig in die Ferne. Dann atmete sie deutlich aus, und ihre Stimmung wurde wieder freundlicher. „Wir sollten nun lieber weiterlernen.“, lächelte sie die Türkishaarige an. „Okay.“, antwortete Michiru ihr knapp, und ging dabei wieder zu ihren Platz. Ihr war diese kurze Gefühlwendung zwar nicht entgangen, doch weiter nachfragen wollte sie einfach nicht. Somit lernten sie noch eine ganze Weile, bevor sie für heute fertig waren. Nach dem Unterricht bot Haruka ihr noch an, sie mit dem Motorrad nach Hause zu bringen, doch sie lehnte es dankend ab. Also verabschiedeten sie sich voneinander, und jeder machte sich dann auf den Weg. Als Haruka am Freitag die Schule betrat, richteten sich sogleich viele Mädchenaugen auf sie. In ihrer rechten Hand hielt sie einen Football, mit dem sie etwas rumspielte. Sie ging gezielt zu ihrem Unterrichtsraum, und als sie Michiru erblickte, bildete sich ein kleines Lächeln in ihrem Gesicht. Das türkishaarige Mädchen schien in das Schulbuch vor sich vertieft zu sein. „Guten Morgen Haruka-kun.“, begrüßte Hakujo den Footballspieler, und kam mit ihren beiden Freundinnen zu ihm rüber. Haruka presste den Football wie zur Sicherung gegen die Defense an ihren Körper. „Guten Morgen Hakujo-san, Sakura-san und Misa-san.“, antwortete der Running back kurz. Bis auf Michiru blickten nun auch die anderen Mädchen zu ihr rüber. Alle warteten darauf, was der Spieler mit dem Ball machen würde. Doch dieser setzte sich erst einmal auf seinen Platz. „Guten Morgen Michiru-san.“, begrüßte Haruka ihre Nachhilfe. Erst jetzt sah das angesprochene Mädchen kurz von ihrem Buch auf. „Guten Morgen Haruka-kun.“ Ein wenig unsicher spielte der Blondschopf mit dem Football auf dem Tisch. »Okay Haruka.«, versuchte sie sich selber Mut zu machen, während sie einen Stift herausholte. »Bring es einfach nur noch hinter dich.« Sie öffnete den Marker und unterschrieb den Football. Dann stand sie auf und atmete noch einmal tief durch. Wieder richteten sich die Blicke der anderen Mädchen auf den Starspieler. Nervös und etwas unsicher legte Haruka den Ball vor Michiru auf den Platz. Kapitel 5: Rede und Antwort --------------------------- Das türkishaarige Mädchen sah von ihrem Buch auf den soeben abgelegten Football. Sprachlos richtete sie dann ihren Blick auf Haruka. Der Footballspieler stand immer noch vor ihrem Tisch. In seinem Gesicht konnte Michiru eine leichte röte wahrnehmen. Des weitern bemerkte sie, dass sich die ganzen Augen der Klasse auf sie richteten, und einige Mädchen zu tuscheln anfingen. Zwar konnte sie kein Wort verstehen, wusste aber sehr wohl, worum es ging. Sie konzentrierte sich wieder auf ihren Nachhilfeschüler. Gerade als sie mit ihm sprechen wollte, ging dieser aber wieder zu seinem Platz zurück, da der Klassenlehrer Hr. Tanaka herein gekommen war. Wohl oder übel musste sie sich auf später vertrösten. Für Michiru schien es so, als würde die Stunde kein Ende finden. Die Minuten waren wie Stunden. Als sie zwischendurch ein paarmal zu Haruka herüber gesehen hatte, war dessen Aufmerksamkeit nur auf den Lehrer gerichtet. Dennoch hatte sie das Gefühl, als vermied er bewusst den Blickkontakt zu ihr. »Warum hat er ausgerechnet mir den Ball gegeben!«, ging es ihr andauernd durch den Kopf. »Was bezweckt er damit? Ich sollte ihm sagen, dass er sich jemand anderen aussuchen sollte.« Dann endlich ertönte die Pausenglocke. Sogleich stand die Schwimmerin auf, und wollte mit Haruka sprechen. Doch sie wurde von einigen Mitschülerinnen umzingelt. „Hast du ein Glück.“, kam es von einigen. „Scheinst ja mächtig viel Eindruck auf Tenoh-kun gemacht zu haben, das er dich Auserwählt hat.“ „Ist er eventuell dein Freund!“, wollte jemand anderes Wissen. Michiru war das ganze nun doch ein bissel zu aufdringlich, und sie wollte am liebsten nur noch nach draußen. „Ladies.“, ertönte hinter der Gruppe die Stimme des Spielers. Sofort drehten sich die Angesprochenen um und sahen den blonden Jungen kurz schweigend an. „Wenn ich mal …“, weiter kam Haruka nicht, da sich nun die Fragen der Mädchen an sie richteten. „Ist Michiru deine Freundin?“, klang es etwas enttäuscht. „Wie lange seid ihr denn schon zusammen. Kennst du sie schon länger.“ Der Running back glaubte sich gerade verhört zu haben. »Wie sind die den gleich drauf! Jetzt verkuppeln die mich schon glatt mit Michiru.« Dennoch bemerkte Haruka, das ihr der Gedanke daran irgendwie gefiel. „Stopp.“, sprach sie sogleich in einem etwas lauteren, und bestimmenden Ton. „Nun macht mal halblang.“ Die Gruppe verstummte. Auch Michiru sah gespannt auf Haruka, die sich gerade sammelte. „Also, Michiru ist nicht meine Freundin.“ Einige erleichterte Seufzer waren zu vernehmen. „Ich habe sie lediglich als die Gewinnerin ausgesucht.“, fuhr die Läuferin fort. „Und warum ausgerechnet Sie?“, kam es aus dem Eingangsbereich der Klasse. „Warum nicht einen deiner vielen Fans!“ Alle sahen zur Tür hin, wo Hakujo und ihre Freundinnen standen. Dann sahen sie wieder auf den Sportler. Dieser brauchte eine Weile, bevor er antwortete. „Weil wir zum einen neue Fans gewinnen sollten, und zum anderen weil ich mich schwer zwischen eine von euch entscheiden konnte. Ich hatte auch nicht gedacht, dass das Ganze so eine riesige Welle auslösen würde.“ Zur Erleichterung von Haruka ertönte das Ende der Pause. Somit füllte sich der Klassenraum allmählich wieder. Schweigend setzte sich der Spieler auf seinen Platz, und holte die Unterlagen für die nächste Stunde raus. »Oh man, das war echt eine Schnapsidee von dir.«, tadelte sie sich selber und atmete genervt aus. So allmählich wünschte sie sich, nie diese Aktion ins Leben gerufen zu haben. »Ich hätte für das Abschlussjahr alles noch beim alten lassen sollen. Aber nein, ich musste es ja unbedingt ändern.« „Kann ich dich nach der Schule sprechen?“, erklang die Stimme von Michiru neben ihr. Der Blondschopf sah zum Nebentisch auf und nickte nur kurz. »Na toll, ist sie jetzt etwa auch noch gegen mich.«, ging es Haruka durch den Kopf, als sie den ernsthaften Gesichtsausdruck ihres Gegenübers bemerkte. »Kann ich nicht einmal irgendetwas normal machen, ohne das es gleich irgendwie kompliziert wird?« Am Ende des Schultages warteten die Beiden, bis sich die Klasse geleert hatte. Schweigend sahen sie sich an. Dann fing die große Blonde als erstes an zu sprechen. „Willst du mit mir wegen dem dort sprechen.“, redete sie in einem ruhigen Ton, und deutete dabei auf den Football. Sie war in der Zwischenzeit aufgestanden, und lehnte sich nun an ihren Tisch. „Ja.“, antwortete Michiru knapp, und versuchte die richtigen Worte zu finden. „Eigentlich müsste ich mich ja geschmeichelt fühlen, aber warum hast du mich ausgewählt? Ich meine wir kennen uns ja noch nicht einmal richtig. Ich hatte mich ja noch nicht einmal dafür beworben.“ Haruka zögerte kurz, bevor sie dem türkishaarigen Mädchen eine Erklärung gab. „Gerade deshalb hab ich mich ja für dich entschieden.“, fing sie etwas nervös an zu reden. „Du bist so ganz anders als die anderen Mädchen. Während die mich alle anhimmeln, als währe ich irgendein Teenie Schwarm aus einer Boygroup, behandelst du mich ganz normal. Bei dir kann ich einfach locker und entspannt sein.“ „Was erhoffst du dir davon?“, harkte die Schwimmerin nach. Deutlich unsicher versuchte Haruka ihr Gegenüber zu beschwichtigen. „Es ist nicht so wie du eventuell gerade denkst. Ich möchte damit nichts Besonderes bezwecken, sondern einfach nur mit dir befreundet sein. Mehr nicht.“ Verlegen fasste sie sich mit der rechten Hand an den Hinterkopf. Eine leichte röte bildete sich auf ihrem Gesicht. »Haruka, hör auf so zu lügen.«, tadelte sie sich selber. »Natürlich würde ich ihr gerne näher kommen. Aber daran darf ich gar nicht erst denken.« Michiru dachte über das eben gehörte nach. »Was soll ich nur davon halten! Es wäre sicherlich nicht schlecht, hier in der neuen Stadt mit jemanden befreundet zu sein.« Noch sichtlich angespannt, wartete der Running back auf eine Antwort. Als das gelockte Mädchen ein wenig lächelte, und ihre rechte Hand ausstreckte, wäre Haruka bei den folgenden Worten am liebsten in die Luft gesprungen. „Okay, Freunde.“ „Freunde.“, erwiderte Haruka, als sie die Hand mit der ihren ergriff. Das blonde Mädchen entspannte sich sichtlich, und ein freudiges Strahlen bildete sich auf ihrem Gesicht. Sie nahm mit der linken Hand ihre Schultasche auf, und schwang sie sich über die Schulter. Etwas ungeschickt versuchte Michiru gerade ihre Tasche zusammen mit dem Football aufzunehmen. Vergeblich! Der Ball kullerte ihr von der Unterlage und fiel zu Boden, wo er sogleich nach seiner Art umhereierte. Noch bevor sich das gelockte Mädchen danach bücken konnte hatte Haruka ihn schon aufgehoben. „Man bist du aber flink.“, stellte Michiru fest. „Aber das musst du bei deinem Sport bestimmt auch sein.“ „Ja, denn wenn man zum Beispiel im Lauf den Ball verliert, dann ist das ein Fumble.“, erwiderte der Footballspieler routiniert. Die Schwimmerin war irritiert. „Ein was?“ Haruka hatte gar nicht gemerkt, das sie in der Fachsprache geantwortet hatte. „Oh entschuldige. Es ist dann ein freier Ball, denn man so schnell wie möglich vor der gegnerischen Mannschaft sichern muss, sonst erhält diese den Ballbesitz und somit das Angriffsrecht.“ „Ah, okay. Aber jetzt bin ich immer noch genauso schlau wie vorher.“, entgegnete Michiru dem Spieler. „Was hältst du von einer Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen? Ich Lad dich ein.“, fragte der Blondschopf, als sie die Verwirrtheit ihres Gegenübers bemerkte. „Dann kann ich dir ein wenig die Regeln beibringen. Ähm, vorausgesetzt du hast Lust und Zeit.“ „Ja gerne.“, antwortete Michiru mit einem Lächeln. Und so machten sie auf dem Weg zum Parkplatz. Haruka spielte dabei ein wenig mit dem Football rum, den sie für das Mädchen trug. Gekonnt warf sie ihn mit der rechten Hand drehend in die Luft, um ihn kurz darauf wieder mit dieser aufzufangen. Als sie auf den Platz ankamen, musste Michiru feststellen, das dort anstelle des Motorrades ein Cabrio stand. Irritiert sah sie zu den Jungen rüber. „Ist das dein Auto?“ Die Frage wurde ihr schon alleine dadurch beantwortet, dass der Spieler seine Tasche und den Ball auf die Rückbank legte, und ihr die Beifahrertür aufhielt. „Ja, warum?“, schaute Haruka ein wenig verdutzt. „Nur so.“, gab Michiru etwas erleichterte zu, und nahm auf der Beifahrerseite platz. Sie hatte schon befürchtet, dass sie sich wieder an den Jungen klammern müsste. Wenige Augenblicke später hatte sich der Sportler hinter das Lenkrad gesetzt, und fuhr mit seiner Begleitung in die Stadt. Im Cafe fing Haruka nach der Bestellung sogleich mit der Erläuterung des Spiels an. „Also, wenn dir etwas unklar ist, oder ich eventuell zu schnell bin, gibst du mir bescheid.“ Michiru nickte zustimmend. „Das Ziel des Spiels ist es den Ball in die gegnerische Endzone zu bringen, um dadurch Punkte zu erzielen. Welche Mannschaft am Ende der vier Quarter die meisten Punkte erzielt hat, gewinnt. Man bekommt 6 Punkte wenn man es schafft den Ball in die Endzone durch einen Pass- oder Laufspielzug zu bringen. Das ganze nennt sich dann Touchdown, und kann dann um 1 Punkt per geglückten Kick des Balls durch die gegnerischen Torstangen erhöht werden. Die zweite Möglichkeit wäre eine 2 point conversion, ein erneuter Versuch den Ball durch Laufen oder Passen erneut in die Endzone zu bringen. Wenn man es nicht ganz bis zu Endzone des Gegners schafft, aber sich in einer guten Kickdistanz befindet, kann man durch ein Field Goal versuchen 3 Punkte zu erzielen.“ Haruka war voll in ihrem Element. Voller Begeisterung versuchte sie Michiru die Grundlagen des „American Football“ zu erklären. Das gelockte Mädchen hörte dem Sportler aufmerksam zu. Fragte nach, oder fasste noch einmal kurz für sich zusammen, ob sie es richtig verstanden hatte. „Also, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann muss die Mannschaft, die im Ballbesitz ist, versuchen mit vier Spielzügen mindestens 10 Yards zurückzulegen, um neue vier Versuche zu bekommen!“ „Ja, so ist das.“, freute sich der Blondschopf, als Michiru ihre Worte wiederholte. „Na ja, ich bin mir noch nicht so sicher, ob ich das wirklich alles so richtig verstanden habe.“, gab die Schwimmerin von sich. „Doch das wird schon. Nächste Woche Samstag, an unserem ersten Spieltag, kannst du dann das Wissen in der Praxis überprüfen.“, entgegnete Haruka. „Ähm, Haruka!“, meldete sich nun Michiru nach einem kurzen Blick auf die Uhrzeit zu Wort. „Würde es dich stören, wenn wir unser Gespräch jetzt beenden würden, da es schon etwas Spät geworden ist?“ „Nein, kein Problem. Ich bring dich dann noch nach Hause.“, antwortete der Spieler. „Das brauchst du aber nicht zu tun. Ich komme auch so heim.“ Doch Haruka ließ sich davon nicht abbringen. Somit bezahlte sie die Rechnung, und ging mit dem türkieshaarigen Mädchen zu ihrem Auto zurück. Nach kurzer Zeit waren sie dann auch schon bei Michirus Wohnung angelangt. Sie half dem Mädchen noch aus dem Auto, und dann verabschiedeten sie sich voneinander. Als Michiru schon fast bei ihrer Haustür angelangt war, hörte sie noch einmal die Stimme von Haruka hinter sich. „Michiru warte mal kurz!“ Das Mädchen bemerkte die schnellen Schritte hinter sich. »Was hast du vor! Bitte nicht das.“, kreisten ihre Gedanken wild durch ihren Kopf, als sie sich langsam umdrehte. Sie war darauf gefasst, Haruka in die Schranken zu weisen, sollte er sie jetzt etwa küssen wollen. „Ähm, du hast deinen Football im Auto liegen lassen.“, sprach der große Blonde, und hielt dem Mädchen den Ball entgegen. „Oh, ähm Danke.“, mehr konnte Michiru im Moment nicht sagen, da sie damit nicht gerechnet hatte. Eine leichte Röte der Verlegenheit bildete sich auf ihrem Gesicht. „Na dann bis Montag in der Schule.“, verabschiedete sich Haruka erneut, nachdem sie den Ball übergeben hatte. „Ja, dann bis Montag.“, entgegnete eine noch immer verunsicherte Michiru, und blickte dem wegfahrenden Jungen noch hinterher. Ihr Herz schlug in einem erhöhten Rhythmus. Sie atmete einige male tief durch, um es wieder zu beruhigen. Dann betrat sie ihre Wohnung, und schloss die Tür hinter sich ab. Kapitel 6: Der Zwischenfall --------------------------- Noch ein wenig verschlafen saß Haruka am Montagmorgen vor ihrem Frühstück. Das Wochenende verging wie immer viel zu schnell. Doch diesmal freute sie sich schon irgendwie auf die Schule. Na ja, wohl ehr darauf Michiru wieder zu sehen. Sie war froh über die freundschaftliche Entwicklung zu dem Mädchen. Als sie mit dem Essen fertig war, stellte sie ihre Sachen noch in den Geschirrspüler, und machte sich dann auf den Weg zur Schule. Da es nach einem schönen Tag aussah, entschied sie sich für ihr Motorrad und nahm zur Vorsicht noch den zweiten Helm mit. Sie startete den Motor von ihrer Kawasaki Ninja, und fuhr mit dem Wind um die Wette. Als Michiru den Schulhof betrat, wurde sie schon von Hakujo und einer kleinen Gruppe von Mädchen erwartet. Zwar hatte sie noch versucht diese zu umgehen, doch es gelang ihr nicht, da die Mädchen sie regelrecht einkreisten. „Ey Neue.“, rief das langhaarige, blonde Mädchen zu ihr rüber, und kam dann auf sie zu. Michiru blieb stehen. „Falls es dir entgangen sein sollte, ich habe auch einen Namen.“ „Das ist mir doch egal.“, bluffte Hakujo zurück. „Du bist hier die Neue, die man erst einmal beibringen muss, wer hier das Sagen hat.“ „Ach, und das bis dann du!“, gab Michiru nur desinteressiert zurück. „Ganz genau. Und damit eines klar ist, Haruka-kun gehört mir. Er mag zwar gerade gefallen an dir gefunden haben, aber das wird sich auch schon bald wieder legen. Also, lass deine Finger von ihm, sonst werde ich ungemütlich. Hast du mich verstanden.“ Und wie das gelockte Mädchen sie verstanden hatte. »Jetzt weis ich, warum Haruka sie nicht leiden kann. Die führt sich hier ja auf, als wäre sie eine Prinzessin, und niemand dürfte ihr wiedersprechen.« „Anscheinend kannst du ja andere ganz gut mit deiner Show beeindrucken, aber mich lässt das kalt. Was ich tue oder lasse, das entscheide ja wohl immer noch ich.“, entgegnete Michiru dem Mädchen vor ihr. „Und nun entschuldige mich.“ Mit diesen Worten ging sie an Hakujo vorbei. Die Clique der Blonden konnte es nicht fassen, das sich die Neue kein bisschen eingeschüchtert fühlte. Verwirrt stand die ganze Gruppe da. Als sich Michiru gerade einen Weg durch die Menge bahnen wollte, packte Hakujo sie am rechten Handgelenk, und riss sie herum. Kurz darauf hatte Michiru auch noch eine heftige Ohrfeige von dem Mädchen bekommen. Eine knisternde Stille breitete sich aus. Grimmig wurde das gelockte Mädchen von Hakujo fixiert. Auch wenn ihr die linke Wange sichtlich schmerzte, versuchte Michiru weiterhin ruhig zu bleiben. Sie wollte dem Mädchen nicht diesen Triumpf schenken, indem sie sich die Wange hielt oder sogar drauflos heulte. »Bleib stark Michiru.«, sprach sie sich selber Mut und auch Trost zu. Als eines der Mädchen bemerkte, wie Haruka auf das Gelände gefahren kam, gab sie der Anführerin kurz bescheid. Die Gruppe um Michiru löste sich auf. Doch Hakujo konnte es nicht lassen, und rempelte das türkishaarige Mädchen noch im vorbeigehen an. „Wehe, du sagst auch nur ein Wort zu irgendjemanden.“, drohte sie dabei noch zischend. Dann stand die neue Schülerin nur noch alleine da. Der Blondschopf stellte seine Maschine auf den gewohnten Parkplatz ab, und ging mit seiner Tasche Richtung Schulgebäude. Als sie Michiru erblickte, machte ihr Herz einen kleinen Hüpfer. Sie freute sich richtig. Die Schwimmerin schien sie aber noch nicht bemerkt zu haben, da sie jemanden hinterher blickte. „Hi Michiru-san.“, begrüßte die Läuferin ihre neue Freundin. Ein wenig erschrocken drehte sich das Mädchen nur etwas um. Sie wollte auf keinen Fall, das Haruka die Backpfeife sah. „Oh, guten Morgen Haruka-san.“, versuchte sie fröhlich zu klingen. „Ähm, tut mir leid, aber ich muss noch mal schnell wo hin.“ Michiru wollte sich gerade schon auf den Weg zu den Toiletten begeben, als der Footballspieler sie daran hinderte. Er hielt sie sanft, aber bestimmend an der rechten Schulter fest. „Warte mal, was ist hier los?“, fragte Haruka besorgt nach, da sie spürte, das hier etwas nicht stimmte. „Nichts von Bedeutung.“, gab das gelockte Mädchen von sich. „Das glaube ich dir nicht!“ Mit diesen Worten drehte der Spieler das Mädchen behutsam um, welche aber noch den Kopf von ihm abgewannt hielt. Doch auch das änderte Haruka sogleich, indem sie mit der rechten Hand unter Michirus Kinn fasste, und somit ihr Gesicht zu sich drehte. Was sie da sah, gefiel ihr überhaupt nicht. Auf Michirus linker Wange war noch deutlich der Abdruck von einer Hand zu sehen. „Wer hat dir das angetan. Und warum?“ Aber eigentlich brauchte die Blonde keine Antwort, da sie sich schon denken konnte wer das gewesen war. Michiru wusste nicht warum. Warum war sie nicht einfach weiter gegangen. Warum ließ sie es zu das Haruka ihr Gesicht sah. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Sie stand einfach nur so da, und sah den Jungen unweigerlich in die Augen, da er immer noch ihr Kinn festhielt. In seinem Blick konnte sie sehen, dass er um sie Besorgt war. Aber da war noch was anderes. Es löste in ihr den Drang aus, sich einfach in seine Arme fallen lassen zu wollen. »Nein.«, riss sich das Mädchen aus ihren Gedanken, und ging einen Schritt zurück. Sie setzte ein lächeln auf, und gab ihrem Gegenüber eine Antwort. „Du brauchst dir wegen mir keine Sorgen zu machen. Es ist nicht weiter schlimm.“ „Nicht weiter schlimm!“ Haruka glaubte nicht, was sie da gerade hörte. „Hakujo hat dir anscheint gerade eine Ohrfeige gegeben, und du sagst es ist nicht weiter schlimm.“ Michiru sah den Sportler mit geweiterten Augen an. „Aber woher weißt du …“ „Das es Hakujo war!“, beendete der Blondschopf ihren Satz. „Ja.“, war nun das türkishaarige Mädchen völlig verwundert. „Ich hab da letztes Jahr so einige Gerüchte über sie gehört. Hatte aber nie irgendwelche Beweise. Na ja, bis jetzt. Ich glaub ich sollte ihr mal ein paar Takte sagen, dass das so nicht geht.“ „Das brauchst du wegen mir aber nicht tun.“, gab Michiru deutlich zu verstehen. „Ich werde schon alleine mit ihr fertig. Ungläubig blickte Haruka das Mädchen an. „Bist du dir da ganz sicher!“ „Ja, absolut. Heute hatte sie die Überraschung auf ihrer Seite gehabt. Aber nun bin ich ja vorgewarnt.“ „Okay, wenn ich dir aber irgendwie behilflich sein kann, dann sagst du mir bescheid. Versprochen?“ „Versprochen.“, antwortete Michiru. Gemeinsam gingen sie nun in Richtung ihrer Klasse, wobei sich das gelockte Mädchen noch schnell mal in einer Toilette frisch machte. Der Abdruck war schon nicht mehr so zu sehen, und den Rest verbarg sie unter etwas Makeup. Kurz vor dem Klassenzimmer hielt Michiru an und wandte sich an ihre Begleitung. „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne vor dir reingehen.“, sprach sie mit einem Lächeln zu dem Jungen. Haruka überlegte kurz. „Gut, ich gebe dir 10 Sekunden, denn Herr Tanaka ist schon in Anmarsch.“ Als Michiru den Raum betrat, wurde sie sofort von Hakujo und ihren Freundinnen beobachtet. Selbstbewusst schritt sie zu ihrem Platz rüber und ließ sich nichts mehr von dem Vorfall anmerken. Kurz darauf kam Haruka rein, und setzte sich noch rechtzeitig auf ihren Platz, bevor der Lehrer die Klasse betrat und mit dem Unterricht begann. Während der Stunde blickte der Footballspieler oft zu Michiru rüber, die völlig gelassen dem Unterricht folgte. »Sie scheint das Ganze mit Hakujo ja nicht so ernst zu nehmen.« Diese wiederum, so konnte es Haruka im Augenwinkel sehen, sah ein wenig grimmig zu der Neuen rüber. »Die heckt doch bestimmt schon wieder was aus.« „Tenoh-san, können sie mir eine Antwort auf das hier geben?“, sprach Herr Tanaka den Sportler an, und deutete dabei auf die Tafel. Haruka sah auf das gezeigte und konnte zur Verwunderung vom Lehrer sogar die richtige Antwort geben. Zu ihrem Glück war es etwas, was sie letzte Woche mit Michiru durchgenommen hatte. Zufrieden grinste sie ein wenig vor sich hin, als sie von ihrem Lehrer gelobt wurde. Noch mehr freute sie sich aber über die Anerkennung ihrer Nachhilfelehrerin, die ihr zulächelte. Zwar stellte Herr Tanaka für den Rest der Stunde keine weiteren Fragen an den Sportler, aber dennoch konnte Haruka nicht wirklich den Unterricht weiter folgen. Viel zu sehr war sie damit beschäftigte, Michiru aus dem Augenwinkel heraus zu beobachten. Dann endlich ertönte die Pausenglocke. Noch bevor sich jemand anderes rühren konnte stand Haruka schon neben Michirus Tisch. „Michiru-san, ich hätte da gerade noch mal eine Frage zu dem Thema von eben. Hättest du kurz etwas Zeit.“ »Was für eine erbärmliche Ausrede.«, tadelte sich die Blonde selber. Das angesprochene Mädchen sah zu der Person auf und nickte zustimmend. Sogleich zog Haruka ihren Stuhl zu dem Tisch ran, und setzte sich lässig verkehrt herum drauf. Sie zeigte im Fachbuch auf einen Bereich und versuchte so gut es ging dazu eine Frage zu formulieren. Michiru merkte aber genau, das der Sportler sie eigentlich nur in ein Gespräch verwickeln wollte. Dennoch war sie gerade froh darüber. Aber spätestens in dem letzten Block, hatte sie wieder mit Hakujo zu tun. Und so verlief die Pause ohne Störungen. Auch die Zeit bis zum Sportunterricht schien wie im Pfluge vorbei zu gehen. Daher war Michiru nun mit ihrer Begleitung schon auf dem Weg zur Schwimmhalle. Beide waren sie auf Wunsch von Haruka schon gleich mit dem Pausensignal losgegangen. „Du brauchst dich aber jetzt nicht die ganze Zeit darum bemühen, mich irgendwie von Hakujo abzuschirmen. Zumal es dir nicht immer gelingen wird, und ich dich ja nicht darum gebeten habe.“, entgegnete Michiru auf dem Weg beiläufig. Etwas verlegen sah der Runnig back zu ihr rüber. „Du hast es bemerkt! War es denn so offensichtlich?“ Verunsichert fasste sich Haruka mit der rechten Hand am Hinterkopf. „Ja, das war es. Aber trotzdem danke für deine Bemühungen.“, lächelte die Schwimmerin ihr gegenüber an. An der Schwimmhalle angekommen, verabredeten sie sich noch für die Nachhilfestunde, bevor sich ihre Wege trennten. Da Michiru noch vor den anderen in der Halle war, schwamm sie zur Aufwärmung schon einmal ein paar Bahnen. Wie immer konnte sie im Wasser all ihre Sorgen vergessen, und so ließ sie sich ein wenig treiben. Doch es dauerte nicht lange, bis Frau Chizu und die anderen Mädchen in die Halle kamen. Im Unterricht wurden von der Lehrerin als erstes die einzelnen Startbereiche von den Wettkämpferinnen abgefragt. Michiru hatte sich für die 100 m und die 800 m entschieden. Sobald alle Informationen von Frau Chizu zusammengetragen waren, ließ sie die Mädchen in den einzelnen Kategorien Übungsläufe veranstalten. Die Zeiten der einzelnen Schwimmerinnen wurden von ihr in eine Tabelle aufgenommen. Als erstes wurden die Kurzstrecken geschwommen. Da Hakujo sich ebenfalls für die 100 m gemeldet hatte, traten die beiden Mädchen erneut gegeneinander an. Wieder standen sie nebeneinander auf ihren Startblock. Während das blondhaarige Mädchen ihre Kontrahentin aus dem Augenwickel beäugte, konzentrierte sich das gelockte Mädchen einzig und allein auf die bevorstehende Aufgabe. Frau Chizu ließ das Startkommando erklingen, und die Mädchen hechteten ins Wasser. Anders, als wie beim ihren ersten ungewollten Zweikampf, setzte sich Michiru sofort an die Spitze. Sie wollte der Möchtegern Prinzessin klar und deutlich zeigen, dass sie keine Chance gegen sie hatte. Und so gewann das türkishaarige Mädchen mit einem deutlichen Vorsprung zu den anderen. Die Lehrerin war von dieser Leistung sichtlich beeindruckt, und setzte die Neue sofort in dieser Kategorie auf den ersten Startplatz. Da Michiru die Einzigste in der 800m Disziplin war, hatte sie erst einmal Pause, und setzte sich mit ihrem Handtuch an die Seite. Nach ca. 20 Minuten durfte sie dann alleine die Distanz schwimmen. Dennoch ließ sie sich dabei keine Zeit, sondern spornte sich selber an, ihr bestes zu geben. Frau Chizu und ein großer Teil der Gruppe beobachtete die Leistung, die Michiru da vollbrachte. Etwas erschöpft und außer Atem stieg das gelockte Mädchen am Ende aus dem Becken. Die Lehrerin war mit dem Zeitergebnis sehr zufrieden, doch sie selber sah das völlig anders, wollte aber nichts dazu sagen. Zum Abschluss ging die Lehrerin mit der Gruppe noch ihre Ergebnisse durch, und erklärte, wenn sie in welcher Disziplin für das Turnier melden würde. Danach war der Unterricht auch schon vorbei. Als Michiru die Umkleide betrat, lag eine unnatürliche Stille im Raum. Sie ahnte, das Hakujo eventuell wieder etwas ausheckte. Dennoch ging sie unbeirrt zu ihrem Spint. Kurz davor stellte sich die Clique ihr wieder in den Weg. „Hältst dich jetzt wohl für was besonderes, dass du mich in meiner stärksten Disziplin geschlagen hast?“, provozierte das blonde Mädchen die Neue. „Nicht im geringsten.“, antwortete Michiru dieser. „Aber wenn das ein Problem für dich ist, dann tust du mir leid.“ Hakujo fiel fast die Kinnlade runter, als die Neue ohne eine Spur von Unsicherheit ihr entgegen trat. »Der hat wohl die eine Lektion von heute Morgen noch nicht gereicht! Braucht sie etwa noch eine.« Mit diesen Gedanken holte sie wieder zum Schlag aus. Doch anstelle von Michirus Gesicht, traf sie dieses mal nur auf die Wand von einem Spint. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt sich Hakujo die rechte Hand. Da Michiru von der letzten Backpfeife vorgewarnt war, konnte sie dieser hier ohne Probleme ausweichen. „Glaubst du etwa wirklich, ich falle ein zweites Mal auf dich herein?“, sprach das gelockte Mädchen in einem überlegenen Ton. „Sag mal, biste bekloppt. Du hast mit die Hand gebrochen.“, geiferte die angesprochene zurück. „Pech gehabt. Das hast du dir leider selbst zuzuschreiben.“, triumphierte Michiru. „Was schlägst du hier auch so um dich.“ Doch das blonde, langhaarige Mädchen war nicht mehr in der Lage sich noch weiter mit der Neuen abzugeben. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt, sich von ihren Freundinnen helfen zu lassen, damit sie noch zum Schularzt gehen konnte. Zufrieden konnte sich Michiru nun in aller ruhe umziehen. Kapitel 7: Geheime Nachrichten und ein Spiel zu zweit ----------------------------------------------------- Fasst zeitgleich trafen der Nachhilfeschüler und seine Lehrerin auf dem Schulparkplatz an. „Wie war der Schwimmunterricht?“, erkundigte sich Haruka sogleich. „Ganz gut.“ Michiru musste sich ein extremes Grinsen sichtlich verkneifen, als sie an Hakujos letzte Aktion denken musste. „Einige von uns werden in ungefähr drei Wochen an einem Turnier teilnehmen.“ „Bist du auch mit dabei?“, fragte der Spieler nach. „Ja, auf jeden Fall. Ich werde in zwei Kategorien starten.“, antwortete Michiru freudig. Der Running back war sichtlich erleichtert, da es anscheinend keine weiteren Probleme mit Hakujo gegeben hatte. „Wo wollen wir den eigentlich heute üben?“, fragte die Blonde nach. „Wir sollten generell mal klären, wann und wo wir uns immer treffen wollen.“, fügte die Schwimmerin hinzu. „Für heute könnten wir wieder zu mir.“ Dabei sah sie aber ein wenig missmutig auf das Motorrad. »Warum ist er nur nicht wieder mit dem Auto da?« Und so setzte sie sich wohl oder übel wieder hinter dem Sportler und hielt sich an ihm fest. Haruka hingegen genoss es, dass sich das Mädchen wieder so an ihren Körper schmiegte. Zufrieden grinste sie vor sich hin, was durch ihren Helm aber nicht zu sehen war. Sie startete ihre Maschine. Da sie merkte, das Michiru heute nicht ganz so verkrampft hinter ihr saß, führ sie unmerklich ein wenig schneller. Nachdem die Beiden sich in der heutigen Übungsstunde um Harukas Problemfach Modernes Japanisch gekümmert hatten, legten sie ihren Nachhilfeplan fest. „Gut, dann werden wir uns immer am Montag, Dienstag und Donnerstag zum Lernen treffen.“, fasste Michiru noch einmal zusammen. „Als Ort könnten wir ja immer die Schule nehmen, da wir ja sowieso schon dort sind. Und ich hab ja auch noch den Schlüssel für den Musikraum.“ Der Footballspieler hatte keine Einwände. „Dann machen wir das so.“ Doch innerlich war sie ein wenig enttäuscht, da sie gefallen daran hatte, wenn Michiru hinter ihr auf dem Motorrad saß und sich an ihr festhielt. Anschließend verabschiedeten sie sich voneinander, und die Läuferin machte sich mit ihrer Ninja auf den Heimweg. Als Haruka am nächsten Tag in die Schule kam, bemerkte sie überall auf den Gängen kleine Gesprächsgruppen, die sich über irgendeine Neuigkeit unterhielten. »Was die wohl wieder zu tratschen haben!« Unbeirrt ging sie in den Klassenraum. Ihr Blick fiel gleich auf die kleine Mädchengruppe, die sich um Hakujo gebildet hatte. Diese deutete mit einer Verbundenen rechten Hand zwischendurch auf die Neue, die schweigend auf ihren Platz saß und zum Fenster hinaus blickte. Sofort als das blonde, langhaarige Mädchen den Starspieler entdeckte, rannte sie auf ihn zu. „Haruka-kun. Guten Morgen.“ Als der Name des Sportlers fiel, drehte sich Michiru kurz um. Dieser wurde aber von der ganzen Mädchengruppe umringt. Daher sah sie weiter zum Fenster hinaus. „Guten Morgen Hakujo-san. Was ist denn mit deiner Hand passiert?“, fragte Haruka der Anstand halber nach. „Du wirst es nicht glauben. Daran ist nur die Neue schuld.“, fing das Mädchen gleich an drauflos zu quatschen. Haruka konnte nicht wirklich glauben, das Michiru zu so einer Sache im Stande war. Daher wollte sie mehr darüber wissen. „Wie genau ist das den passiert. Was hat sie denn gemacht?“ Da Hakujo aber nicht die Wahrheit sagen konnte, winkte sie das ganze nur ab. „Das ist jetzt doch gar nicht so wichtig. Sie ist daran schuld, reicht das nicht. Aber mal was anderes. Glaubst du wirklich, das so eine deinen Preis verdient hat!“ »Na aber Hallo. In was für eine Richtung geht das denn jetzt.« Die große Blonde glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, als sie diese Anspielung gerade vernahm. „Ich glaube nicht, dass es dir zusteht, meine Entscheidung in Frage stellen zu wollen.“, entgegnete sie nur kurz. „Ich mein ja nur.“ Am liebsten hätte das langhaarige Mädchen noch weiter etwas dazu gesagt. Doch das konnte sie gerade nicht mehr, da soeben der Lehrer hereingekommen war, und mit dem Unterricht beginnen wollte. Also gingen alle zu ihren Plätzen. Im Vorbeigehen begrüßte Haruka mit einem Lächeln kurz ihre Tischnachbarin, die diesen nur flüchtig erwiderte. Die Läuferin bemerkte das Michiru etwas bedrückt schien, und sie wusste, dass es bestimmt mit Hakujo zu tun hatte. Da sie allerdings nicht weiter mit ihr sprechen konnte, schrieb sie ihr einen kleinen Zettel. Diesen warf sie in einem unbeobachteten Moment dann zu dem Mädchen rüber. Michiru verfolgte konzentriert den Unterricht, als plötzlich ein Zettel von Haruka auf ihrem Tisch landete. Sie blickte zu ihm rüber, doch er sah auf die Tafel. »Na nu, was will er denn.« Sie nahm den Zettel, faltete ihn auseinander, und las was darin geschrieben stand. »Hi Michiru, ich würde gerne wissen, was da zwischen euch beiden vorgefallen ist. Könntest du mit bitte in der Pause die Wahrheit darüber sagen?« Nach einem kurzen zögen entschied sich Michiru dazu, eine Antwort darauf zu geben. Vorsichtig ließ sie den Zettel wieder zu seinem Besitzer zurückkehren, welcher ihn sich sogleich ansah. »Ich weis nicht. Warum willst du das denn wissen?« Abermals ließ Haruka den Zettel zu dem gelockten Mädchen rüberwandern. »Weil mich die Wahrheit interessiert. Es gibt nämlich immer zwei Seiten einer Medaille, und um überhaut irgendeine Meinung dazu zu haben, würde ich mir gerne deine Schilderung der Geschichte anhören.« Erneut kehrte der Zettel zu seinem Ursprungsplatz zurück. »Hm, mal überlegen, vielleicht. _ Vielleicht auch nicht.« Ein wenig verunsichert blickte Haruka zu dem Mädchen rüber, das ihr ein freches Grinsen schenkte. Wie von einem Blitz getroffen, ging ein angenehmer Schauer durch den Körper der Blonden, als sie Michiru so ansah. Sie schluckte etwas nervös, und ihr Herz pochte sogleich ein wenig schneller. All ihre Gedanken fingen an sich wild im Kreis zu drehen, und sie verlor sich völlig darin. „Tenoh-kun.“ Die angesprochene bekam die ersten Worte des Lehrers gar nicht mit. Erst beim wiederholten Ansprechen konnte sie mit ihren Gedanken wieder ins hier und jetzt zurückkehren. „Tenoh-kun. Könnten sie uns auch an ihren Träumereien teilhaben lassen, wenn sie schon nicht an meinem Unterricht interessiert sind!“, sprach Herr Kuromori in einem etwas lauteren Ton den Sportler an. Verneinend schüttelte dieser den Kopf, und versuchte sich zu entschuldigen. Doch das nützte nichts, und so wurde Haruka für den Rest der Stunde des Unterrichts verwiesen. „Na das hast du ja mal wieder klasse hinbekommen.“, sprach sie etwas verärgert zu sich selber, und lehnte sich an die Wand. Plötzlich ging erneut die Klassentür auf. Verwundert blickte die Blonde zu der Person rüber, die nun auch den Flur betrat. Sie traute ihren Augen nicht. „Aber, …. . Wieso?“, stammelte sie vor sich hin, da sie nicht wusste, warum nun auch Michiru hier draußen war. Dennoch ließ das türkishaarige Mädchen ihre Laune ein wenig besser werden. „Herr Kuromori hat mich ebenfalls der Stunde verwiesen, als ich ihm sagte, dass ich mit Schuld daran bin, dass du nicht aufgepasst hast.“, gab das gelockte Mädchen etwas verlegen von sich. „Warum hast du das gemacht? Ich hab doch mit der ganzen Zettelschreiberei angefangen.“ Michiru zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“ Sie wusste es wirklich nicht. „Na ja, ist ja jetzt auch egal.“, sprach Haruka in einem lockeren Ton. „Aber wir könnten die Zeit nutzen, indem du mir nun von der Sache mit Hakujo erzählst.“ „Ja, das könnten wir. Oder aber vielleicht auch nicht“, fing Michiru an den blonden Jungen ein wenig zu ärgern. Dieser bekam es erst nicht mit, dass das Mädchen ihn ein wenig aufzog. „Hey, warum denn. Warum willst du es mir nicht sagen!“ Als Michiru aber nur frech zu grinsen anfing, wurde auch Haruka klar, dass sie gerade ein wenig verschaukelt wurde. Sie war nun ein wenig beleidigt. Die Schwimmerin musste vor sich hin schmunzeln, als sie merkte, dass der Junge nun etwas zu schmollen schien. »Das ist ja richtig süß. Sonst immer so einen auf cool machen, aber wenn ihm was nicht passt, wird er zum Kleinkind.« Unbeachtet ihrer Gedanken erzählte Michiru aber nun von dem Ereignis, welches sich gestern beim Schwimmunterricht zugetragen hatte. Aufmerksam hörte Haruka ihr zu, und freute sich darüber, dass sie das Mädchen richtig eingeschätzt hatte. „Tja, so ist das gewesen, und nicht anders. Egal was Hakujo auch behaupten mag.“, beendete Michiru ihre Erzählung. Die Sportlerin musste kurz lachen. „Typisch Hakujo. Immer sind die anderen schuld an etwas. Danke, dass du es mir gesagt hast. Ich konnte mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass du voll eine Schlägerin bist.“ „Ach wirklich! Vielleicht bin ich das aber.“, neckte sie ihr gegenüber wieder. Wieder durchlief ein kribbelnder Schauer den Körper der Läuferin. Sie merkte, dass sie unweigerlich immer weiter in den Bann der Neuen geriet. Eine unglaubliche, geheimnisvolle Faszination ging von ihr aus, und Haruka war sich sicher, das sie sich immer mehr zu dem Mädchen hingezogen fühlte. Eilig befand sich Haruka auf dem Weg zum Musiksaal. Denn ganzen, restlichen Tag über freute sie sich schon darauf, dass sie endlich Schulschluss hatte. Der Unterricht nach ihrem Gespräch mit Michiru auf dem Flur war nur noch langweilig. Es passte ihr auch gar nicht, das Michiru in der letzten Einheit einen anderen Kurs hatte. Zum Glück war ihrer ein wenig früher zu Ende. Als sie schon in der Nähe vom Musikraum war, konnte sie den Klang einer Violine vernehmen. Sogleich wurden ihre Schritte langsamer, als sie die wunderschöne Melodie hörte. Noch nie hatte sie ein solches Maß an Perfektion zu Ohren bekommen. Auch wenn sie nicht sah wer da gerade spielte, so war sie sich sicher, dass es nur Michiru sein konnte. Dann war das Lied auch schon zu Ende. Ein tobender Applaus setzte im inneren des Saals ein. Wenige Minuten später öffneten sich die beiden Flügeltüren, und eine Gruppe Schüler machte sich auf den Heimweg. Langsam betrat Haruka den Raum. Nur wenige Schüler waren noch im Saal geblieben, um ihre Instrumente einzuräumen. Da Michiru noch in einem Gespräch mit dem Musiklehrer verwickelt war, setzte sich die Blonde auf einen Platz in der Nähe vom Eingang. Leider blieb sie nicht lange unbemerkt, da sie von der kleine Gruppe Mädchen entdeck wurde, die den Saal soeben verlassen wollten. Geduldig gab sie ihren Fans Antworten auf die gestellten Fragen zu dem kommenden Spiel. Ein wenig später standen sich die Beiden schweigend gegenüber, da sich der Saal geleert hatte. „Es war wunderschön.“, fing Haruka als erstes wieder an zu reden. „Wie bitte?“, das türkishaarige Mädchen wusste nicht, worauf der Blonde gerade anspielte. „Oh, entschuldige. Ich meinte dein Geigenlied, welches du vorhin gespielt hattest.“ „Du hast es gehört!“, war Michiru ein wenig überrascht. Eine leichte, verlegene Röte bildete sich auf ihrem Gesicht. „Ja, das habe ich. Und ich muss sagen, das ich noch nie so etwas Unglaubliches gehört habe.“, fuhr Haruka fort. „Ähm, danke.“, konnte die Schwimmerin nur noch sagen, da sie immer mehr durcheinander war. »Was soll ich nur von dir halten. Du bist für mich irgendwie ein Rätsel. Völlig anders als man denken und erwarten würde.« „Ich würde gerne einmal ein ganzes Lied von dir hören.“, gab der Sportler nun zu. „Wirklich!“, war Michiru nun noch mehr erstaunt. „Ja, warum nicht!“, entgegnete Haruka mit einem zufriedenen grinsen, da sie sah, wie sie ihre Freundin gerade ein wenig durcheinander brachte. Die Türkishaarige atmete kurz aus, und versuchte sich nun wieder voll und ganz zu konzentrieren. „Okay, wenn wir heute gut mit dem lernen vorankommen, dann spiele ich dir nachher ein Stück vor. Einverstanden?“ Der Footballspieler strahlte. „Okay, einverstanden.“ Sichtlich froh und erleichtert darüber, das sie für heute mit dem lernen fertig waren, stand Haruka auf, um sich die Beine zu vertreten. Ihre Nachhilfelehrerin hatte es ihr heute nicht leicht gemacht, da sie auf den Übungsstoff von gestern aufbaute, und diesen weiter vertiefte. Warum musste das ausgerechnet ihr unbeliebtestes Fach sein. Michiru erhob sich ebenfalls, nachdem sie ihre Unterlagen schon einmal zusammengepackt hatte. Schweigend nahm sie ihren Geigenkasten in die Hand, und holte ihr Instrument heraus. Erst jetzt richtete sie ihre Aufmerksamkeit zu ihrem Schüler. „Auch wenn ich es dir heute nicht leicht gemacht habe, hast du dich aber dennoch wacker geschlagen. Daher werde ich dir jetzt deinen Wunsch nachkommen, und dir eines meiner Stücke vorspielen.“ Freudig, wie ein kleines Kind zu Weihnachten, setzte sich Haruka auf den nächstbesten Platz, den sie finden konnte. Sie hatte schon gar nicht mehr daran gedacht, dass sie heute noch ein Lied von dem Mädchen zu hören bekommen würde. Erwartungsvoll blickte sie zu Michiru rüber. Diese war sichtlich voll konzentriert in ihrem Element. Professionell führte sie ihr Instrument an den Hals. Nach einer kurzen Ruhephase, schloss sie ihre Augen und fing an zu spielen. Schon bei den ersten Klängen währe Haruka beinahe von Stuhl gefallen, sosehr war sie von dem ganzen beeindruckt und ergriffen. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete sie weiter das Violinenspiel. »Wahnsinn.«, war alles, was ihr im Moment nur noch durch den Kopf ging. Sie war so sehr von der unglaublichen Ausstrahlung ihres gegenüber fasziniert. »Wau. Sie spielt mit so einer besonderen Hingabe und Leidenschaft.« In Haruka kam ein besonderer drang auf. Mit einem kurzen absuchen des Raumes, wurde sie fündig. Leise stand sie auf, und ging zu dem schwarzen Flügel rüber, den sie in der rechten Ecke entdeckt hatte. Vorsichtig setzte sie sich davor, und fing sachte an sich in die Melodie der Geige einzureihen. Erschrocken öffnete Michiru ihre Augen, als sie den Klang des Flügels vernahm. Dennoch hörte sie nicht auf zu spielen, sondern sah sich zu dem Instrument um. Sie glaubte es erst gar nicht, als sie Haruka dort spielen sah. Wieder einmal war sie von dem Sportler überrascht. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass er ein Instrument spielen könnte. Geschweige denn, dass er das Klavier spielen anscheinend auch noch so gut beherrschte. Mühelos hatte er sich perfekt in ihre Melodie eingeklinkt, und spielte nun so, als würden sie beide das schon ewig so machen. Kapitel 8: Kickoff ------------------ Michirus Herz schlug während des gemeinsamen Musikstücks viel höher als gewöhnlich. Sie freute sich richtig. Noch nie hatte sie jemanden, wie Haruka getroffen. Als sie ihn vor einer Woche als ihren Nachhilfeschüler kennengelernt hatte, war sie nicht gerade begeistert von ihm. Aber sie hatte sich geirrt. Viel zu sehr hatte sie sich von dem ersten Eindruck leiten lassen. »Du überraschst mich immer wieder, Haruka Tenoh. Wer bist du wirklich? Und was steckt noch so alles in dir! Auf jeden fall bin ich froh, mit dir befreundet zu sein.« Als die letzten Töne des Liedes verstummt waren, sahen sich beide an. Fast zeitgleich fingen sie an zu reden. „Es war wunderschön.“, gab Haruka von sich. „Das war einfach unglaublich.“, waren die Worte von dem gelockten Mädchen. Beide mussten über diese Situation lachen. „Ich wusste gar nicht, dass du so gut Klavier spielen kannst.“, sprach Michiru weiter. Verlegen faste sich Haruka mit der rechten Hand an den Hinterkopf. „Na ja, du bist jetzt die erste, die das weis.“ „Aber warum? Ich finde du hast ein Talent dazu.“, harkte die Türkishaarige nach. „Es ist von mir nur so eine Art Zeitvertreib. Mehr nicht.“ Mit diesen Worten erhob sich Haruka, und ging zu ihrer Tasche zurück. Sie hatte dabei plötzlich einen distanzierten und ausdruckslosen Gesichtseindruck angenommen. Ihre Unterlagen über den Rücken geschwungen, verabschiedete sie sich. „Wir sehen uns dann morgen.“ Schweigend verließ sie den Raum. »Was war das denn!“ Michiru wusste nicht, was da gerade geschehen ist. Vor einigen Minuten noch spielte sie mit dem Blonden auf eine unbeschreibliche Art zusammen, und im nächsten Moment zog er sich urplötzlich zurück und verschwand. Sie verstand nun gar nichts mehr. So hatte sie ihn bis jetzt noch nie erlebt. Gedankenverloren legte sie ihre Geige in den Kasten zurück, und ging ebenfalls nach Hause. Es war nun schon die letzte Schulstunde in dieser Woche, musste die Schwimmerin feststellen. Seit ihrem gemeinsamen Lied, war Haruka am nächsten Tage wie immer gewesen. Ganz so, als hätte es diese überraschende Gefühlswendung gar nicht gegeben. Leider sahen sich die Beiden am Mittwoch nur während des Unterrichts. Zwar wollt Michiru das Ganze dann in der Nachhilfestunde am Donnerstag ansprechen, aber sie hatte es sich dann doch nicht getraut. Nun saß sie hier, und wollte eigentlich nur noch dass es Wochenende werden würde. Zehn Minuten später wurde ihr Wunsch mit dem Ertönen der Schulglocke erfüllt. „Wann soll ich dich denn Morgen abholen?“, wurde sie von einer ihr in der letzten Zeit vertraut gewordenen Stimme gefragt. Die Geigerin sah sich nach Haruka um. „Hm, wie bitte!“ „Na wann ich dich denn morgen zum ersten Spieltag abholen soll.“ Morgen war ja das Footballspiel. Das hatte Michiru ja völlig vergessen. „Wann geht es denn überhaupt los?“ „Nun ja, Kickoff ist um 15 Uhr. Der Einlass beginnt um 13.30 Uhr. Und wir Spieler müssen spätestens um 13 Uhr anwesend sein. Und da es dein erstes Spiel sein wird, an dem du dabei bist, würde ich dich gerne etwas herumführen, und dir alles zeigen.“ „Und wie lange wird das Ganze dann gehen!“, wollte das türkishaarige Mädchen wissen. „In der Regel dauert ein Spiel zweieinhalb Stunden.“, erwiderte Haruka. Michiru war erstaunt. „So lange! Da ist ja dann der ganze Nachmittag rum.“ Verlegen fasste sich die Blonde wieder an den Hinterkopf. „Ähm ja. Im Ausgleich stehe ich dir jederzeit zur Verfügung, wenn du mal wo Hilfe brauchst, oder so.“ „Wenn du mir versprichst, mich morgen mit dem Auto abzuholen, würden wir uns um 12 Uhr treffen können.“, schlug die Schwimmerin vor. „Kein Problem.“, freute sich der Footballspieler. Da sie heute keine gemeinsamen Aktivitäten mehr hatten, verabschiedete sich Haruka von dem Mädchen. „Bis morgen Mittag dann.“ In ungefähr 10 Minuten würde nun das Spiel beginnen. Das Stadion war sehr gut besucht. Etwas nervös spielte Michiru mit dem VIP-Ausweis, den sie von Haruka erhalten hatte, rum. Sie fühlte sich nicht ganz wohl. Unsicher saß sie auf der Bank am Spielfeldrand. »Oh man, worauf hab ich mich da nur eingelassen.« Gerade lief die gegnerische Mannschaft ins Stadion ein. Dann wurde auch schon die Einlaufmusik der Hayabusas gespielt. Die Menschenmenge fing an zu toben. Keiner saß mehr auf seinem Platz. Alle jubelten sie ihrer Mannschaft zu. Nachdem die Defense gemeinsam aufs Feld gelaufen war, wurden die Spieler der Offense einzeln durch den Stadionsprecher angekündigt, und liefen unter dem Beifall der Fans einzeln ein. „Mit der Nummer 22. Unser Starrunningback Tenoh Haarrruuukaa.“ Es war unbeschreiblich. Michiru wurde von der ganzen Stimmung einfach mitgerissen. Auch sie stand schon eine ganze Weile, und feuerte nun lautstark ihr Schulteam mit an. Als Harukas Name fiel, wurde das ganze Stadion noch um einiges Lauter. Hier und da war das Gekreische einiger weiblichen Fans zu vernehmen. Dann kam das Team auch schon zur Seitenlinie. Sofort war der Läufer zu seiner Begleitung gegangen, und setzte sich erst einmal neben ihr hin. „Als erstes erfolgt nun der Coin Toss – Münzwurf. Damit wird entschieden, welche Mannschaft das Wahlrecht erhält, und ob sie dann den Kick oder den Kickreturn ausführen wollen.“, erklärte Haruka nebenbei kurz das Geschehen. „Meisten nimmt der Gewinner den Return, da sie dann als erstes in Ballbesitz kommen, und eventuell Punkten können.“ Die gegnerische Mannschaft hatte das Wahlrecht gewonnen, und entschied sich wie von Haruka schon genannt, für den Return. Somit machte sich das Kickoff-Team der Hayabusas bereit für den Anstoß. Der Kicker lief los, und schoss den Ball in die Luft. Das Spiel hatte somit offiziell begonnen. Nach ihren ersten acht Spielzügen konnten die Gäste die ersten Punkte erzielen, und gingen mit sieben zu null in Führung. „Okay, ich muss dann mal ran.“, sprach der Starspieler, als seine Mannschaft nach dem Kick ihr erstes first down an der eigenen 23 Yard-Linie hatten. „Ich wünsch dir viel Glück.“, rief Michiru ihm hinterher. Haruka drehte sich noch einmal kurz um und lächelte. „Danke.“ Dann setzte sie ihren Helm auf, und lief auf das Spielfeld. „Okay unser erster Spielzug geht an Haruka über die linke Seite.“, gab der Quarterback Masaru Nakamatsu die Anweisung. Die Offense-Line stellte sich auf, und Sekunden später erfolgte der Snap zum Quarterback. Dieser gab sogleich den Ball an den Running back weiter. Haruka sprintete los, wurde aber schon nach einigen Yards gestoppt, so dass der Lauf für ca. 4 Yards gut war. Im zweiten Versuch wurde ein Passspielzug ausgeführt. Das brachte den Hayabusa 26 Yards Raumgewinn, und somit ein neues first down in der gegnerischen Hälfte ein. Der nächste Pass war leider unvollständig. Somit hatte der Blondschopf wieder die Möglichkeit, zu zeigen was in ihm steckte. Nach dem Hand-Off vom Quarterback lief Haruka kurz in die eine Richtung, nur um dann wie vorgesehen diese zur anderen Seite zu wechseln. Die Taktik des Coach ging auf. Die Defense lief erst einmal in die falsche Richtung. Somit fand die Läuferin eine Lücke, und rannte drauflos. Sie hatte schon die benötigten 10 Yards für den neuen ersten Versuch erlaufen, als ein „Safetie“ der Gegner auf sie zukam. Dieser warf sich vor den Runningback, um seine Beine fassen zu können, und somit den weiteren Lauf zu unterbinden. Binnen Bruchteil einer Sekunde entschied sich Haruka dafür über ihn zu springen, und so dem Tackle zu entgehen. Die Menge tobte und feuerten ihren Star zum weiteren laufen an. Auch das restliche Team an der Seitenlinie jubelte ihren Kameraden zu. Michiru war von der ganzen Euphorie der Teammitglieder mitgerissen worden, und reite sich in den Anfeuerungsrufen mit ein. Sie sah, wie ein weiterer Gegner auf die Nummer 22 draufzugestürmt kam. Unweigerlich hielt sie den Atem an. Erst als sie mitbekam, dass auch dieser Spieler von Haruka mit einer gekonnten Drehung stehengelassen wurde, fing sie wieder an weiter zu atmen. Das offene Feld lag jetzt vor dem Läufer, aber einige Gegner direkt hinter ihm. Michiru traute erst ihren Augen nicht, als sie sah, wie schnell der Runnig back noch werden konnte. Mit einer schieren Leichtigkeit hängte er seine Verfolger ab, und erreicht kurz darauf die Endzone. Das Stadion war aus dem Häuschen. Der Coach und die Teammitglieder beglückwünschten ihren Spieler, als er zur ihnen kam. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht setzte sich Haruka wieder neben Michiru. „Glückwunsch zum Touchdown.“, gab die Schwimmerin von sich. „Danke.“, antwortete die Blonde nur kurz und knapp, da sie nach diesem Lauf noch ein wenig außer Atem war. „Ich muss sagen, du bist wirklich sehr schnell. Und das noch mit der ganzen Ausrüstung.“ Im weiteren Spielverlauf gingen die Gäste mit einem Spielstand von 17:14 in die Halbzeit. Als dann zu Beginn des dritten Quarter auch noch der Quarterback der Hayabusas nach dem Snap den Ball verlor, holten sich die Gegner dadurch einen erneuten Touchdown. Die meiste Zeit der zweiten Hälfte, schenkten sich die beiden Teams nichts. Mit einem erneuten erreichen der Endzone hatte sich das gegnerische Team 20 Sekunden vor Spielschluss die Führung mit 34:28 zurückgeholt. Nun mussten die Hayabusas unbedingt noch einen Touchdown erzielen, alles andere würde für einen Sieg nicht mehr ausreichen. Aber die verbleibende Zeit war gegen weitere Spielzüge, da sie schon alle ihre Timeouts für diese Halbzeit verbraucht hatten. „Okay, wir müssen nun alles auf eine Karte setzten. Daher wird Haruka nun den Kickreturn übernehmen.“, gab Herr Anderson seinen Spielern die Anweisung. Alle für den Spielzug vorgesehenen Teammitglieder betraten das Spielfeld. Der gegnerische Kicker sah, dass der beste Läufer der Hayabusas auf dem Feld stand. Er lief los, und schoss den Ball bewusst nicht so weit. Haruka sah das, und lief das verkürzte Stück vor. Sicher nahm sie den Ball auf der eigenen 33 Yard-Linie in empfang, doch die Gegner waren schon ziemlich dicht herangekommen. Einen weiteren Spielzug konnten sich die Hayabusas nicht mehr leisten, also presste sie den Ball so fest wie nur möglich an ihrem Körper, und lief los. Den ersten Spieler der Gegner hielt sie sich mit einem „Stiff arm“ vom Hals. Zwei weitere Spieler wurden zwar von ihren Teamkollegen beseitigt, doch sie musste eine andere Richtung einschlagen. Unaufhörlich verstrichen die letzten Sekunden, und die Uhr lief ab. Da der Spielzug aber noch im Gange war, wurde sein Ausgang über den Sieg, oder die Niederlage des Teams entscheiden. Haruka wusste das. Sie versuchte alles um sich herum auszublenden. Ihre Konzentration lag jetzt nur noch darauf, den bestmöglichsten Weg zu finden. Vor ihr tauchten zwei weitere Gegner auf. Den ersten konnte sie geschickt ausweichen, doch der zweite packte sie an ihr Trikot. Mit einem gekonnten Ruck riss sie sich los, und führte ihren Weg fort. Wie bei den so vielen Menschen im Stadion hatte auch Michirus Herzschlag vor Aufregung angefangen zu rasen. Sie wollte unbedingt, das Haruka es schaffen würde. Und je näher der blonde Junge seinem Ziel kam, umso mehr freute sie sich. Dann stockte ihr der Atem. Ein gegnerischer Spieler hatte sich von hinten an den Running back geklammert, und versuchte ihn aufzuhalten. »Verdammt. Nur noch ein kleines bisschen.«, fluchte Haruka innerlich, als sie den Spieler an sich bemerkte. »Kämpfe. Hol noch einmal alles aus dir heraus. Na los.« Angetrieben durch ihren eigenen Ansporn, und den Wunsch es für Michiru zu schaffen, schleppte sie den Spieler mit sich. Ihre Beinmuskeln brannten unter dieser Anstrengung, doch ein Aufgeben kam gar nicht in Frage. Als zwei weiterer Gegner zum Tacklen hinzukamen, gingen alle vier zu Boden. Eine Stille breitete sich im gesamten Stadion aus. Die kleine Gruppe lag bei der Endzone. Doch man konnte nicht sehen wo sich Haruka befand. Nach und nach ließen die Referees die Personen aufstehen, um den Runningback frei zu bekommen. Gebannt waren alle Augen auf diesen Punkt gerichtet. Als die Referees die Arme zum Zeichen des Touchdown in die Höhe rissen, brach ein überwältigender Jubelschrei aus. Abrupt wurde dieser jedoch unterbrochen. Ein entsetztes Raunen ging durch die Menge, da der Spieler mit der Nummer 22 immer noch auf dem Boden lag, und sich anscheinend nicht rührte. Sofort machten sich die Sanitäter und der Coach auf den Weg. Kapitel 9: Ein Abend zu Zweit ----------------------------- Michiru hatte ein beklemmendes Gefühl, als sie ihren Nachhilfeschüler so am Boden liegen sah. Verzweifelt versuchte sie zu erkennen, ob er sich irgendwie bewegen würde. Als Herr Anderson mit den Sanis bei seinem Topspieler ankam, hörte er ihn schon grummeln. Er kniete sich neben Haruka und beugte sich herunter. „Alles in Ordnung?“, fragte er sogleich nach. Nach einem erneuten, unverständlichen grummeln, versuchte sich Haruka zu bewegen. Sie drehte sich erst einmal auf den Rücken. Dabei hielt sie aber immer noch den Ball in ihrer rechten Hand, und mit dem Arm fest umschlungen. Als die Sanitäter sich zu ihr beugten, winkte sie nur ab, und gab zu verstehen, dass alles in Ordnung sei. „Und Coach, wie schaut es aus?“, fragte die Läuferin ihren Trainer. „Du machst mir vielleicht Sachen. Fragst mich wie es ausschaut. Beweg deinen Arsch vom Spielfeld, damit wir uns den Extrapunkt holen können.“ Mit diesen Worten half er seinem Spieler beim aufstehen, und klopfte ihm würdigend auf die Schulterpads. Auf dem Weg zur Seitenlinie wurde der Runningback vom Publikum mit einem stürmenden Beifall begleitet. »Ich hab es tatsächlich geschafft.«, freute sich Haruka, und hielt den entscheidenden Spielball stolz als Trophäe hoch. Am Spielfeldrand konnte sie schon das türkishaarige Mädchen besorgt warten sehen. Allerdings wurde sie am Rand dennoch erst einmal von den Sanitätern begutachtet. Während dessen lief noch der Versuch für den Extrapunkt. Sollte er misslingen, so würde das Spiel in die Verlängerung gehen. Dieser war aber für den Kicker der Hayabusas nur noch reine Formsache, und so gewannen sie ihr erstes Spiel in dieser Saison mit 34:35. Nachdem Haruka kurz von den Sanitätern durchgecheckt worden war, konnte sie sich endlich ihrer Begleitung zuwenden. „Und wie hat dir dein erstes Spiel gefallen?“ „Also ich glaube nicht, das ich mir nochmal mit ansehen muss, wie du regungslos auf dem Spielfeld liegen bleibst.“, gab Michiru mit einem skeptischen Gesichtsausdruck von sich. „Hey, das war ja nur, weil sich die anderen zwei Volltrottel auch noch mit vollem Schwung auf mich gestürzt haben. Die waren ja nur am Verzweifeln, weil ich die Endzone so gut wie erreicht hatte.“, rechtfertigte der Spieler sich. „Ach, gehört das nicht irgendwie zu diesem Spiel dazu!“, fing die Schwimmerin an ihr gegenüber ein wenig aufzuziehen. „Ja aber, die wollten dann doch einfach nicht mehr von mir runter, während mir das Atmen durch den Druck ein wenig schwer fiel.“, sprang Haruka voll auf Michirus Stichelei an. Das gelockte Mädchen musste ein wenig Grinsen. »Dich kann man ja ziemlich schnell aus der Reserve locken.« Also setzte sie noch einen oben drauf. „Nun maul hier nicht so rum, du benimmst dich ja fast wie ein Mädchen.“ Das hatte gesessen, da der Spieler sofort verstummte und rot anlief. »Weis sie es etwa.«, schoss es der Blonden durch den Kopf. Ihre Gedanken kreisten wild umher. „Hey, das war doch nur Spaß.“, sagte Michiru dann, und gab den Jungen einen Knuffer gegen seinen linken Oberarm. Zwar war Haruka ein wenig erleichtert, dass das Mädchen es anscheinend nur durch Zufall so gesagt hatte, dennoch fühlte sie sich gerade nicht ganz wohl. Sie überspielte es aber, indem sie nun mit Michiru darüber lachte. »Man, wenn du wüsstest, wie recht du doch gerade hattest.«, ging es ihr aber dabei durch den Kopf. Da sich das Team nach einem Spiel noch bei seinen Fans bedankte, indem es eine Runde an der ersten Sitzreihe vorbei drehte, dauerte es noch über eine Stunde, bis Haruka umgezogen, und frisch geduscht wieder bei Michiru war. Diese warf dann den Spielball, auf den sie die ganze Zeit über aufgepasst hatte, dem Runningback entgegen. Gekonnt fing er ihn mit einer Hand auf, und presste ihn dann in gewohnter Manier an seinem Körper. „Und, möchtest du jetzt noch was bestimmtest machen, oder soll ich dich nur nach Hause fahren?“ Haruka hoffte inständig, dass das zweite nicht zutreffen würde. Und natürlich würde sie sich noch mehr darüber freuen, wenn sie mit bei der ersten Sache dabei sein könnte. „Ich weis nicht. Auf jeden fall würde ich gerne erst einmal etwas essen.“, äußerte sich die Türkishaarige. „Na das ließe sich ganz gut einrichten. Ich kenne da ein nettes kleines Restaurant. Komm ich lad dich ein.“ „Das brauchst du aber nicht.“, fügte Michiru hinzu. „Hey, keine wiederrede. Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir den Gefallen tun würdest, und mit mir den heutigen Sieg feierst.“, gab Haruka ihr zu verstehen, und spielte ein wenig mit dem Ball rum. „Na gut. Wenn es dir so wichtig ist, dann nehme ich deine Einladung gerne an.“, sprach die Geigerin mit einem Lächeln. Gemeinsam saßen die Schwimmerin und ihr Begleiter in einem kleinen und beschaulichen chinesischen Restaurant. Sie warteten gerade auf ihren Nachtisch, gebackene Banane mit Honig. Während dessen unterhielten sie sich über alles Mögliche, und lachten mal über dies und jenes. Nach ungefähr einer halben Stunde sah Haruka auf die Uhr. Es war mittlerweile schon kurz vor 22 Uhr, und sie waren nur noch die einzigen Gäste im Lokal. „Ich glaube, die schließen hier gleich. Wir sollten uns mal auf den Weg machen. Wenn du aber noch Lust hast, können wir ja einen kleinen Spaziergang machen.“, schlug die Blonde vor. „Sehr gerne, das währe wirklich sehr schön.“, freute sich Michiru. Somit ging Haruka zum Kellner rüber und beglich die Rechnung, während sich das gelockte Mädchen zurechtmachte. Auf der Straße schlenderten sie gemütlich an den Läden vorbei, bis sie schließlich an einem Park angelangten. Vom weiten war das Rauschen eines großen Brunnen zu hören. Michiru fing an zu lächeln. „Können wir mal zu den Brunnen gehen?“, fragte sie ihre Begleitung. „Ja, kein Problem.“, antwortete der Spieler, und schlug sogleich die neue Richtung ein. Vor dem Brunnen angekommen, setzten sie sich auf eine Bank. Die ganze Zeit über blickte das türkishaarige Mädchen auf das Wasser. Kurzentschlossen zog sie sich ihre Schuhe aus. Denn da es eine sehr angenehme April Nacht war, wollte sie ihre Füße ein wenig in dem Wasser baden. „Stört es dich, wenn ich meine Füße ein wenig ins Wasser halte?“, fragte Michiru kurz nach. „Nein, kein bisschen. Aber findest du es dafür nicht ein wenig zu Kalt!“, wollte der Runningback wissen. Das Mädchen lächelte nur. „Das werde ich ja gleich sehen.“ Mit diesen Worten ging sie zum Brunnen, und setzte sich erst einmal auf den Rad. Dann nahm sie ihre Beine herum, und ließ sie in das kühle Nass tauchen. Ein kurzer Schauer durchlief ihren Körper, da Haruka ein wenig Recht hatte. Schnell gewöhnte sie sich aber an die Temperatur. Vergnügt planschte sie nun ein wenig im Wasser, währen die große Blonde zu ihr rüber kam, und sich neben sie an den Rand lehnte. „Du scheinst ja das Wasser richtig dolle zu lieben.“, sprach sie sogleich das türkishaarige Mädchen an. Michiru sah zu dem Jungen rüber. „Ja das tu ich.“ Sie wurde dabei ein wenig verlegen. Vorsichtig stand sie auf, und ging nun durch das Wasser, welches ihr bis zur Hälfte ihrer Schienenbeine reichte. Sie freute sich richtig. Haruka sah ihr dabei die ganze Zeit zu, und verfolgte jede ihrer Bewegungen. Und wieder geriet in den Bann dieser unbeschreiblichen Ausstrahlung. Allmählich wurde es ihr klar, dass sie dem Mädchen verfallen war. Auch wenn das für sie, wegen ihres Geheimnisses, ein Spiel mit dem Feuer sein würde. Aber viel zu sehr sehnte sie sich nach der Nähe zu Michiru. Gerade so, wie eine Motte sich zum Licht hingezogen fühlte. Vorsichtig nährte sich Haruka dem Mädchen von hinten, und legte behutsam ihre Arme um deren Bauch. Sie zog sie eng an sich heran, und hielt sie einfach nur fest. Allmählich nahm sie ihre rechte Hand, und fasste Michiru sanft ans Kinn, drehte es zu ihr, und ließ ihre Lippen sachte auf die der Türkieshaarigen sinken. Aus den am Anfang noch behutsamen Kuss wurde ziemlich schnell ein sehr langer und leidenschaftlicher. Das Herz der Blonden raste nun noch so in ihrer Brust. In ihrer Bauchgegend kribbelte es unaufhörlich. Ohne den Kuss unterbrechen zu wollen, drehte sie das Mädchen zu sich um. Ihre Hände legte sie an deren Taille, und zog sie somit wieder enger zu sich ran. Nach einer schieren Ewigkeit löste sie sich schwer außer Atem von Michiru. Sie sah ihr tief in die Augen. Ihre Lippen formten sich zu den drei speziellen Worten. Sie wollte gerade anfangen zu sprechen. „Haruka. Hey, Erde an Haruka.“ Urplötzlich spürte der Runningback eine Ladung kaltes Wasser in seinem Gesicht, und schrie laut auf. „Aaahhh, was zum …“ Doch weiter kam die verdutzte Läuferin nicht, da sie die Schwimmerin lautstark vor sich lachen sah. „Na auch wieder unter den Lebenden?“, grinste Michiru ihr gegenüber an. „Warum hast du das gemacht?“, wollte Haruka wissen. Aber eigentlich konnte sie es sich schon denken. Sie war mit ihren Gedanken gerade völlig abgehoben. »Oh man, es war alles leider nur ein Traum.«, wurde ihr soeben bewusst. Dennoch konnte sie immer noch ein wildes kribbeln in ihrer Bauchgegend wahrnehmen. Eine leichte Röte stieg in ihrem Gesicht auf. „Na weil du mir anscheinend nicht zugehört hast.“, gab ihr das Mädchen mit den gelockten Haaren zu verstehen. „Du warst wohl tief in irgendeinen Gedanken versunken!“ Die Gesichtsverfärbung von der Blonden wurde schlagartig dunkler, als sie merkte, dass sie erwischt worden war. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, und schwieg daher. „Ich deute dein Schweigen mal als ein „JA“. Na ja, eigentlich wollte ich dich nur fragen, ob wir uns mal langsam auf den Weg nach Hause begeben könnten.“ Erst jetzt fing sich Haruka allmählich wieder. „Ja, kein Problem.“ Als Michiru zum Brunnenrand kam, half ihr Haruka aus dem Wasser. Ohne lange darüber nachzudenken, hatte sie das kleinere Mädchen an deren Hüfte gepackt. Sie hob sie aus dem Wasser, und setzte sie vor sich ab. Unweigerlich blickte sie Michiru in die Augen, und ihr kam die Erinnerung an ihren vorgestellten Kuss wieder hoch. Ihr Herz erhöhte dabei seine Schlagfrequenz, und sie musste erst einmal schlucken. »Oh man, ich weis nicht wie lange ich dieser Versuchung noch wiederstehen kann. Alles an ihr macht mich total verrückt. Sei es nun ihr bezauberndes Lächeln, oder aber dieses wunderschöne Gesicht eines Engels. Aber ich darf jetzt nur nicht schwach werden.« Die Geigerin konnte gar nicht so schnell reagieren, wie sie schon von dem Jungen gepackt, und aus dem Wasser gehoben wurde. Ihr Herz fing schneller an zu schlagen, und ein wohliger Schauer durchlief ihren Körper. Unweigerlich sah sie ihrem Gegenüber tief in die Augen. Auch dieses Mal hatte sie das Gefühl, sich darin zu verlieren. Sie wollte sich eigentlich sogleich wieder davon lösen, doch gelang ihr das diesmal nicht. Irgendwie schien Haruka eine besondere Anziehungskraft auf sie zu haben. »Warum! Wieso macht es mich so glücklich, in seiner Nähe zu sein. Ich verstehe das nicht.« Durch ein Räuspern von Haruka, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. „Wollen wir dann mal los?“ „Ja warte, ich zieh mir nur noch schnell wieder meine Schuhe an.“, antwortete Michiru. Somit fuhr der Sportler seine Begleitung nach Hause. Vor der Tür bedankte sich die Türkishaarige noch einmal für den netten Abend. Anschließend verabschiedeten sie sich voneinander, und jeder ging für heute seiner Wege. Kapitel 10: Das Turnier ----------------------- Als Michiru die Haustür hinter sich geschlossen hatte lehnte sie sich dagegen, und atmete tief durch. Sie musste an die Situation vor dem Brunnen denken, wie sie so vor dem Jungen stand, und sich nicht von ihm abwenden konnte. Vor ihrem geistigen Auge sah sie das Gesicht des Spielers. »Was war das vorhin nur! Warum bin ich von seinen Augen nur so gefesselt?« Alleine der Gedanke an Haruka löste eine erneutes Kribbeln in ihrem Körper aus. Sie schlucke. „Michiru, jetzt reiz dich aber mal zusammen.“, tadelte sie sich selbst. „Es kann doch nicht angehen, dass du dich von einem Jungen so aus dem Konzept bringen lässt.“ Aber dennoch musste sie sich eingestehen, dass es da irgendwas an ihm gab, das sie zu faszinieren schien. Sie wusste aber noch nicht, was es war, geschweige denn warum. Nachdem Haruka das gelockte Mädchen nach Hause gebracht hatte, war sie noch lange mit ihrem Auto herumgefahren. Sie ließ sich den Wind um die Ohren wehen, und versuchte eine klaren Kopf zu bekommen. Haruka wollte mal nicht an Michiru denken. Vergebens. Immer wieder kam ihr der Gedanke an das Mädchen und ihren Traum. Müde, aber nicht abgelenkt, fuhr sie so gegen 2 Uhr in die Tiefgarage. Sie schleppte sich in ihre Wohnung, und ging sofort ins Schlafzimmer. Dort angekommen warf sie als erstes den Football auf das Bett, und ließ dann ihre Kleidung einfach auf dem Boden fallen. Als sie ihr Schlafsachen angezogen hatte, nahm sie den Spielball wieder in die Hand und legte sich mit dem Rücken auf das Bett. In ihren Gedanken versunken warf sie den Ball immer wieder in die Luft. »Oh man, wie gerne würde ich es wollen, das sich mein Traum erfüllen würde. Es ist bestimmt wunderschön, sie zu küssen. Aber was ist dann!« Haruka fing den Ball auf, und legte ihn auf dem Nachtisch ab. Sehnsüchtig faste sie in Richtung ihres Herzen, und seufze laut aus. Sie wusste, dass sie Michiru nicht einfach nur küssen wollte. Nein, sie hatte viel mehr das Verlangen, ihr noch viel näher zu sein. »Ich möchte sie so sehr berühren. Meine Finger über ihre seidene Haut gleiten lassen. Mit meinen Lippen jeden Zentimeter ihres Körpers erforschen, und mit verlangenden Küssen bedecken.« Abrupt hielt sie nun inne, und wies sich selber sarkastisch in die Schranken. „Haruka, ach hör doch endlich auf damit, dir selber etwas vorzumachen. So ein bezauberndes Mädchen wie Michiru würde sicher nichts mit jemanden wie dir anfangen wollen. Sie steht nun mal nur auf Jungs, und du bist halt keiner. Also vergiss es einfach.“ Auf dem Boden der Tatsachen zurückgekommen, drehte sie sich zur Seite, um endlich ins Land der Träume zu versinken. Es war bereits Mittwochnachmittag, als sich Haruka und Michiru vor der Schwimmhalle trafen. Sie hatten sich ganz unüblich für den heutigen Tag nach der Schule verabredet. Alles fing damit an, dass die Blonde ihre Nachhilfelehrerin am Montag von ihrem Schwimmkurs abgeholt hatte. Auf dem Weg zum Musikraum hatten sie sich über das Schwimmturnier unterhalten, und das Michiru dafür noch viel üben wollte. Ohne lange zu zögern, bot der Runnig back ihr seine Unterstützung an, die sie etwas skeptisch dann angenommen hatte. Als Michiru nun fertig umgezogen den Schwimmbereich betrat, wunderte sie sich, das Haruka lediglich die Schuhe und Strümpfe ausgezogen hatte. „Nanu, hast du deine Sachen vergessen?“ Haruka traute ihren Augen nicht, als sie Michiru so vor sich sah. Diese trug einen eleganten, schwarzen Einteiler, der ihre makellose Figur sehr gut zur Geltung brachte. Alles an ihren Körper schien Perfekt aufeinander abgestimmt zu sein. Sie musste sich sichtlich zusammenreisen, um das Mädchen nicht zu sehr anzustarren. Geschweige denn, dem Drang nach zu geben, und ihr irgendwie auf eine unanständige Art näher zu kommen. Denn dieser atemberaubende Anblick war für sie gerade die Versuchung pur. Also bemühte sie sich wieder ihre Gedanken auf die gestellte Frage zu richten, und sah nun das kleinere Mädchen mit einem schiefen Gesicht an. „Nein, wieso! Ich dachte, ich sollte dir nur irgendwie anders behilflich sein. Indem ich zum Beispiel das Startkommando gebe, und die Zeit nehme.“ „Hm, und ich dachte du wolltest eventuell mit mir um die Wette schwimmen.“, bemerkte das türkishaarige Mädchen. Sie hatte sich nämlich ehr schon darauf eingestellt, das Haruka mit seiner Unterstützung eventuell etwas anderes bezweckte. Daher war sie nun froh darüber, das es nicht so war. Das sie aber einen sichtlichen Eindruck auf den Jungen gemacht hatte, war ihr aber nicht entgangen. „Ne, ne. Das ist nun wirklich nichts für mich.“, gab Haruka sogleich von sich, und winkte mit ihren Händen ab. »Außerdem würdest du ja dann mein kleines Geheimnis erfahren, und das kann ich auf gar keinen Fall zulassen.« „Wieso, kannst du nicht schwimmen?“, wollte Michiru nun wissen, da sie es schon ein wenig merkwürdig fand. „Natürlich kann ich schwimmen. Ich mag es einfach nur nicht so sehr.“ Etwas irritiert sah sich Michiru das nun doch etwas komisch wirkende Verhalten von dem Jungen an. Irgendetwas stimmte da nicht. Doch sie wollte sich eben nicht weiter damit beschäftigen. „Na gut. Dann schwimme ich am besten erst einmal ein paar Bannen, bevor du mir dann helfen kannst.“ Mit diesen Worten begab sich das gelockte Mädchen ins Wasser, währen es sich Haruka auf einem Startblock bequem machte. Wie gebannt, sah sie Michiru bei ihrer Aufwärmung zu. »Wau. Sie ist einfach phantastisch. Alles an ihrem Körper scheint so makellos zu sein. Und ich habe noch nie jemanden so elegant schwimmen gesehen. Sie ist vollkommen eins mit dem Wasser.« Nachdem sich die Schwimmerin vorbereitet hatte, wurde sie Tatkräftig von Haruka unterstützt. Diese kümmerte sich um den Startbefehle, die Zeitnahme und Protokollierung. Mit jeder neuen 100 m Strecke, konnte die Blonde eine neue Zeit vermerken. Nach etlichen Versuchen kam Michiru aus dem Wasser. Sie war etwas außer Atem. Die Läuferin rechte ihr sogleich das Handtuch. „Ich finde, du warst richtig gut.“ „Danke.“, lächelte die Türkishaarige zurück, und legte sich das Handtuch um. Bevor sie nun mit den 800 m weiter machen konnte, legte Michiru eine Erholungspause ein. Während dieser Zeit unterhielten sie sich ein wenig mit dem Footballspieler. Es machte ihr viel Spaß, sich mit ihm über alles Mögliche zu unterhalten. Dabei war es keineswegs nur eine langweilige Konversation oder irgendwelche belanglosen Gesprächsthemen. Und so verging die Zeit schon fast wie im Fluge. Michiru schwamm noch zweimal die längere Distanz, bevor die Beiden gegen späten Nachmittag die heutige Trainingseinheit beendeten, und Haruka anschließend das Mädchen mit dem Motorrad wieder nach Hause fuhr. So verbrachten die Zwei die restlichen eineinhalb Wochen bist zu dem Schwimmturnier, welches an einem Freitag war, entweder im Musikraum mit lernen, oder aber in der Schwimmhalle. Nur das Wochenende waren sie zum einen wegen des Auswärtsspiels der Hayabusas, und zum anderen zur Erholung nicht gemeinsam Unterwegs. In dieser Zeit lernten sie sich immer besser kennen, und so waren die Beiden dann auch in den Pausen nur noch zusammen zu sehen. Für Hakujo war dieses allerdings ein Dorn im Auge, hielt sich aber noch mit irgendwelchen Aktionen weites gehend zurück. Für den Turniertag wurden die Schwimmerinnen vom Unterricht freigestellt. Somit hatte sich Haruka die ganze Schulzeit über tierisch gelangweilt. Da Hakujo aufgrund ihrer Verletzung nicht am Turnier mit teilnehmen konnte, nutzte sie die Gunst der Stunde, und heftete sich jede freie Minute an den Starspieler. Sichtlich genervt wollte die große Blonde nur noch den Unterricht herum bekommen, um dann schnellstmöglich von hier zu verschwinden. Außerdem wollte sie versuchen noch zu den Finalrunden ins städtische Schwimmbad zu gelangen, da sie sich sicher war, das Michiru bestimmt ganz Vorne mitschwamm. Endlich hatte auch die Schulglocke ein einsehen mit ihr, und ließ das Signal für das Wochenende ertönen. Schnell wie der Wind war Haruka sogleich aus dem Schulgebäude verschwunden, und jagte nun mit ihrer Ninja über die Straße. Ruhig und gelassen stand Michiru im Wartebereich. Gleich war die Endrunde in der 100 m Disziplin. Es war auch das letzte Finale an sich, denn zuvor hatte sie sich in der 800 m Kategorie schon den ersten Platz geholt. Da sie noch etwas Zeit hatte, ließ sie ihren Blick ein wenig durch die Gegend schweifen, hielt aber sofort inne, als sie in der Zuschauermenge einen blonden, kurzhaarigen Schopf erkannte. Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, als sie bemerkte, dass auch Haruka sie gesehen hatte. Sie freute sich richtig darüber, dass er noch gekommen war, um ihr zuzusehen. In den vergangenen Tagen hatte sie ihre gemeinsame Freundschaft sehr zu schätzen gelernt. Aber nun musste sie sich erst einmal auf den Wettbewerb konzentrieren. Völlig gespannt sah Haruka zu den Startblöcken hin. Sie konnte Michiru auf der Nummer 4 entdecken. »Sie ist also als schnellste Schwimmerin in das Finale eingezogen.«, stellte sie mit Freuden fest. Aber sie hatte auch nichts anderes erwartet. Das türkishaarige Mädchen hatte ihr im Vorfeld erklärt, das der beste Schwimmer immer auf der 4. Position, und der Zweitschnellst auf der 5. Bahn startet. Ein zufriedenes Lächeln erschien in ihrem Gesicht. »Ich wünsche dir viel Glück, meine kleine Meerjungfrau.« Mit dem ertönen des Startsignals hechteten die Schwimmerinnen ins Wasser. Michiru schaltete die gesamte Umgebung um sich herum aus. Sie fühlte nur noch das Wasser auf ihrer Haut, und spürte dessen sanfte Umarmung. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Mit jedem Schwimmzug, fühlte sie sich ein Stückchen unbeschwerter und freier. Zielstrebig bewegte sie sich in ihrem Element vorwärts, und ließ die Konkurrenz deutlich hinter sich. Das Wasser war schon immer ihr Freund gewesen. Es trug sie behutsam, wie auf Händen. Niemand konnte sich mit ihr darin messen. Und so erreichte sie als erste das Ziel, wo sie freudig von Frau Chizu empfangen wurde. Bei der anschließenden Siegerehrung sah sie wie Haruka ihr von weitem anerkennend zunickte, und ihr zu verstehen gab, dass er draußen auf sie warten würde. Da die Teilnehmerinnen mit einem Schulbus zu dem Turnier gefahren waren, hatte Michiru nach dem Umziehen nicht all zu viel Zeit, sich mit dem Blondschopf zu unterhalten. „Ich gratuliere dir recht herzlich zu deinen Erfolgen.“, sprach Haruka sie sogleich an, als sie bei ihr war, und deutete dabei auf die beiden Goldmedaillen. „Danke sehr.“, lächelte die Türkishaarige zurück. „Ich war zwar sehr überrascht, aber es hat mich sehr gefreut, dass du noch ein wenig zum Zuschauen gekommen bist.“ Etwas Verlegen fasste sich der Spieler mit der linken Hand an seinem Hinterkopf. „Ach, das war doch nicht der Rede wert. Wenn ich es gekonnt hätte, währe ich schon den ganzen Tag über da gewesen. Es musste bestimmt toll ausgesehen haben, wie du die anderen Teilnehmerinnen hinter dich gelassen hast.“ Nun wurde die Schwimmerin ein wenig verlegen, was ihr eine leichte Röte ins Gesicht zauberte. Da Frau Chizu sie gerade aufgefordert hatte einzusteigen, war Michiru darüber erleichtert, nicht darauf irgendetwas erwidern zu müssen. „Ich muss dann mal in den Bus.“, gab sie nur noch von sich, und wollte sich gerade in das Innere begeben. „Warte mal kurz.“, sprach Haruka sie noch schnell an. „Ich würde dich heute Abend gerne zu einer Überraschung einladen! Wann hättest du denn Zeit?“ Michiru drehte sich daraufhin in der Eingangstür noch einmal kurz um, und ihr Blick viel sogleich auf die blauen Augen. Sie fing an, sich schon wieder in dessen Tiefe zu verlieren. Erst jetzt bemerkte sie, dass auch ein Hauch von Grün in ihnen zu sehen war. „Währe dir so um 18 Uhr recht?“, harkte der Footballspieler nach, als er von ihr noch keine Antwort erhalten hatte. Immer noch durcheinander, nickte sie nur kurz zustimmend, bevor sie sich weiter in den Bus begab, und dieser dann kurz darauf losfuhr. Kapitel 11: Eine Aktion mit Folgen ---------------------------------- Noch unschlüssig darüber was sie anziehen sollte, stand Michiru vor ihrem Kleiderschrank. Sie ärgerte sich ein wenig darüber, das Haruka sie vorhin schon wieder so durcheinander gebracht hatte. »Diese Augen. Ich sollte besser aufpassen, dass ich nicht immer so tief in sie hineinsehe.« Sie atmete tief aus, da sie ein weiteres mal ihre Sachen durchging. Sie hatte keine Ahnung, was Haruka für heute vorhatte. Nach einigen weiteren hin und her, entschied sie sich aber für ein schlichtes, hellblaues Kleid. Gerade noch rechtzeitig wurde sie mit dem Eintreffen ihres Begleiters fertig, und öffnete ihm dann die Tür. Dem Running back fiel bei dem bezaubernden Anblick, der sich ihm da gerade bot, die Kinnlade runter. Mit einem vor erstaunen geweitertem Blick musste Haruka das Mädchen erst einmal eingehend betrachten. »Wahnsinn. Sie ist einfach göttlich.« Zu mehr war sie eben nicht imstande, sosehr war sie von ihrem Gegenüber gefesselt. „Sind die für mich?“, fragte Michiru den noch abwesenden Läufer. „Ähm, … ja.“ Wieder um Fassung ringend überreichte der Footballspieler den Strauß mit rosa Rosen. „Sie sind eine kleine Anerkennung zu deinen beiden Siegen von heute.“ „Danke.“ Michiru nahm die Blumen entgegen. Um sie in eine Vase stellen zu können, forderte sie Haruka auf, noch kurz herein zu kommen. Es dauerte aber nicht lange, bis sie dieses erledigt hatte, und so kam sie dann zum Eingangsbereich zurück. „So, da bin ich wieder. Was hast du denn eigentlich für heute so geplant?“, wollte sie nun wissen. Doch Haruka winkte nur mit dem rechten Zeigefinger ab. „Das wird noch nicht verraten. Sonst wäre die Überraschung nur halb so schön.“ Etwas Misstrauisch sah die Schwimmerin den blonden Jungen an. »Was genau hast du vor!« Fast so, als hätte er ihre Gedanken gerade gelesen, fing Haruka an zu lächelten. „Hey, keine Sorge. Es ist nichts Schlimmes. Versprochen.“ „Okay, dann werde ich mich wohl oder übel mal von dir überraschen lassen.“, gab das türkishaarige Mädchen mit einem lächeln von sich. „Ja, das musst du. Wenn ich dann bitten darf.“ Mit diesen Worten reichte Haruka dem Mädchen ihren rechten Arm, den Michiru dankend annahm. Und so führt die große Blonde ihre Begleitung zu ihrem Wagen hin. Sie waren nun schon eine viertel Stunde unterwegs, als Michiru bemerkte, das ihr Fahrer mit ihr in Richtung der Tokyo Bay fuhr. Ein freudiges Lächeln breitete sich in ihrem Gesicht aus. Sie blickte zu dem Jungen rüber, und sah, dass er sie aus dem Augenwinkel heraus beobachtete. Auch konnte sie ein zufriedenes Grinsen von ihm erkennen. Nur wenige Minuten später fuhren sie auf der Schnellstraße über die Rainbow Bridge. Michirus Freude war nun überdeutlich zu sehen, und sie blickte auf das Wasser hinaus. Dabei musste sie sich hin und wieder eine Strähne aus dem Gesicht streichen. „Also, ich muss schon sagen, das dir diese Überraschung so richtig geglückt ist.“, sprach sie ihren Begleiter an. Haruka lächelte erst nur, entschied sich dann aber doch noch etwas zu sagen. „Warts noch ab, das war noch lange nicht alles.“ Verwundert blickte das Mädchen nun zu dem Spieler rüber. „Wie jetzt. Da kommt noch was!“ „Yepp. Und wenn du dich jetzt schon so sehr darüber freust, dann weis ich gar nicht, wie du darauf Reagieren wirst.“, grinste Haruka sie weiter an. Michiru merkte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Schon wieder einmal hatte der Blonde sie durcheinander gebracht. Und warum machte er so komische Andeutungen. Gezielt steuerte der Running back mit seinen Wagen die Aqua-City von Odaiba an. Nachdem das Auto geparkt war, führt Haruka das gelockte Mädchen nach draußen. „So, da währen wir.“, gab der Footballspieler von sich, und zeigte dabei auf den Strand. Michiru glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als der blonde Junge ihr das Ziel offenbarte. Ungläubig sah sie auf den Strand. „Ich hoffe es gefällt dir.“, fuhr Haruka fort. „Na ja, als ich mitbekommen habe, wie sehr du das Wasser magst, dachte ich mir, das ich dich mal zu einem Spaziergang hier her einladen sollte.“ Die Schwimmerin drehte sich zu ihrer Begleitung um. „Wau. Ich weis gar nicht, was ich dazu sagen soll.“ Sie hielt kurz inne. „Auf jeden Fall bedanke ich mich recht herzlich für diese sehr nette Überraschung.“ „Ach, das ist doch nicht der Rede wert.“ Verlegen faste sich die Blonde mal wieder an ihren Hinterkopf. „Doch, das ist es.“, erwiderte Michiru darauf. Haruka wurde nun ein wenig rot im Gesicht. Um nicht noch weiter aus dem Konzept gebracht zu werden, forderte sie ihre Freundin zum Spaziergang auf. Schweigend gingen sie nebeneinander her. Trotz der gerade herrschenden Stille, genoss jeder von ihnen diesen Moment auf seine weise. Dabei sah die Geigerin immer wieder zum Wasser rüber. Sie liebte es, den Wellen zuzusehen. Unweigerlich ging sie näher darauf zu. Abrupt blieb sie plötzlich stehen, und drehte sich zu ihren Begleiter um. Sie hatte gerade eine Idee. „Ich möchte gerne ein wenig ins Wasser gehen.“, lächelte sie Haruka an. „Klar, kein Problem. Tu dir keinen Zwang an.“, antwortete die Sportlerin ihr. Michiru fing leicht an zu grinsen. „Aber ich möchte, dass du mitkommst!“ „Was.“, der Blondschopf war sichtlich irritiert. „Du, … du willst, … das ich… .“ „Ja. Wenn wir nun schon einmal hier sind, würde ich gerne mit dir ein wenig im Wasser spazieren gehen. Schließlich hast du ja diesen Ort ausgesucht. Und ich möchte jetzt keine weiteren Diskussionen führen. Also, tu mir einfach den Gefallen.“ Immer noch verwirrt blickte Haruka das Mädchen an. Als sie aber dabei deren süßen Gesichtsausdruck sah, konnte sie nicht anders, und willigte schließlich ein. „Okay.“ Nachdem die Beiden ihre Füße frei gemacht hatten, gingen sie auf das Wasser zu. Schon bei der ersten Berührung, wich Haruka sogleich einige Schritte wieder zurück. „Man, das ist ja ziemlich kalt.“ „Ach komm schon, stell dich nicht so an.“, konterte das gelockte Mädchen, und war schon bis zum Fußknöchel im Wasser. Sie liebte einfach das Gefühl dieser Kombination von Wasser und nassem Sand an den Flüssen. Erneut versuchte der Runningback es ihr gleich zu tun, verzog aber bei der Berührung mit dem kühlen Nass sogleich wieder das Gesicht. Michiru musste über diese ganze Aktion einfach nur Schmunzeln. Es sah einfach zum brüllen aus, wie der Läufer versuchte sich an die Temperatur des Wassers zu gewöhnen. Nach einigen weiteren Anläufen hatte er es dann geschafft, und so gingen sie ein wenig durch das Wasser. Doch schon nach zehn Minuten war es für Haruka wieder eindeutig zu kalt, und so kehrte sie nun endgültig an Land zurück. „Tut mir ja furchtbar leid. Aber für mich ist das nicht die richtige Temperatur. Ich kann das einfach nicht länger aushalten.“, gab sie resignierend von sich, und setzte sich in den Sand. „Na gut, dann werde ich halt allein noch ein wenig im Wasser bleiben.“, sprach Michiru und schlenderte fröhlich umher. Haruka begnügte sich derweilen damit, sie vom Trockenen aus zu beobachten. Sie freute sich darüber, wie glücklich das Mädchen anscheint war. Ihr gefiel deren Unbeschwertheit. »Sie ist so unglaublich schön.« Ein wohliger Schauer durchlief ihren Körper, und sie seufzte. »Oh man, jeder Minute, die ich mit ihr verbringe, begehre ich sie umso mehr. Ich hab mich wohl in sie verliebt.« Ein erneutes kribbeln in ihrem inneren unterstrich ihre Gedankengänge. Sie blickte wieder zu dem Mädchen rüber. Abermals seufze sie. »Und was mach ich nun!« In ihren Gedanken ging sie verschiedene Möglichkeiten durch. Sollte sie sich einfach nur damit begnügen, Michiru von der fern aus an zu himmeln! Oder sollte sie es einfach draufankommen lassen? Was währen dann aber die Konsequenzen! Wie würde Michiru auf ihr Geheimnis reagieren. Immer weiter verstrickte sie sich in den sich ergebenen Überlegungen. Von dem ganzen hin und her wurde ihr schon richtig wirr im Kopf. Also schob sie es erst einmal beiseite. Sie säuberte ihre Füße, und zog sich wieder ihre Schuhe und Strümpfe an. Danach erhob sie sich, und ging ein wenig dem türkishaarigen Mädchen entgegen. Ausgelassen und zufrieden stand die Geigerin bis zu den Schienbeinen im Wasser. Sie fühlte die Wellen an ihren Beinen. Wie lange war sie denn schon hier? Plötzlich kam ihr Haruka wieder in den Sinn. Sie hatte doch tatsächlich alles um sich herum vergessen. Verlegen drehte sie sich zum Ufer um, und sah den Jungen nicht weit von ihr entfernt stehen. Mit einem leichten Unbehagen ging sie an Land. „Entschuldige, das ich dich einfach so alleine gelassen habe.“, sprach sie sogleich zu ihm. Der Blondschopf lächelte sie an. „Hey, das macht doch nichts. Ist kein Problem. Hauptsache es hat dir viel Spaß gemacht. Mehr will ich gar nicht.“ Nachdenklich sah sie zu dem Läufer rüber. Warum war er nur so aufmerksam und nett zu ihr. Noch nie hatte sie sich von jemanden so verstanden gefühlt. Sie spürte wieder das Kribbeln in ihrer Bauchgegend. »Ich versteh das nicht mehr. Warum löst er nur solche Gefühle in mir aus?« „Wollen wir dann mal langsam wieder zum Auto zurückgehen?“, fragte die große Blonde nach. „Ja, natürlich.“, gab Michiru als Antwort. Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde trafen die Beiden wieder bei Michirus zu Hause ein. Der Running back brachte seine Begleitung noch bis zu Tür. „Ich möchte mich noch einmal für diese nette Überraschung bedanken.“, sprach das Mädchen zu dem Sportler. „Hey, das brauchst du nicht. Es war mir ein Vergnügen, dir diese Freude zu bereiten.“, entgegnete Haruka ihr, und sah sie liebevoll an. Und da war es schon wieder, diese seltsame Gefühl. Michiru konnte nicht anders, und sah ihrem Gegenüber direkt in die Augen, was ihr jeglichen klaren Verstand nahm. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen. Sie wollte sich wieder davon lösen, doch sie schaffte es nicht ihren Körper auch nur einen Millimeter zu bewegen. Haruka stand dem gelockten Mädchen gegenüber. Sie war von deren Ausstrahlung wie gefesselt, und konnte keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen. Aber das wollte sie auch nicht. All ihre Gefühle verlangten nur noch das eine, und so nährte sie sich langsam dem Gesicht von Michiru. Vollkommen von der Situation übermannt, fühlte die Schwimmerin wie sich der Hauch einer wärmenden Röte in ihrem Gesicht ausbreitete. Mittlerweile konnte sie schon den sanften Atem von Haruka auf ihrer Haut spüren. Ihr Puls und die Atmung hatten sich um ein vielfaches erhöht, und ihr Verstand machte gerade einfach eine Pause. Nur noch wenige Millimeter trennten sich ihre Lippen voneinander. Ein riesiger Schwarm Schmetterlinge durchwühlte den Körper der Blonden. Jede Faser ihres Herzen verzehrte sich nach der bevorstehenden sinnlichen Berührung. Als sich ihre Lippen dann sachte berührten, schien es vor Freude einfach stehen zu bleiben. Haruka schloss ihre Augen, und gab sich ihren Gefühlen voll hin. Bei weiten hatte sie sich diesen Moment nicht so schön vorstellen können. Es war einfach Unbeschreiblich. Behutsam legte sie ihre Hände an die Taille des Mädchens, und ließ den Kuss intensiver werden. Es war ein berauschendes Gefühl, als Michiru die Lippen von Haruka auf den ihren spürte. Sie konnte sich dieser Anziehungskraft nicht länger wiedersetzten, und so ließ sie es einfach geschehen. Sie machte ihre Augen zu, und fühlte, wie ihr Herz raste. Noch immer war ihr Verstand von diesem Moment vernebelt. Michiru konnte es nicht glauben, was soeben geschah. Das unaufhörliche Kribbeln in ihrem Bauch verlangte nach mehr. »Halt!« Schlagartig kam sie auf den Boden der Tatsachen zurück. »Das ist so nicht richtig.« Allmählich löste sich Michiru von dem Kuss, indem sie sich von Haruka wegdrückte. „Stopp. Es tut mir leid, aber ich kann das nicht.“ Haruka sah sie verwundert an. „Was ist? Habe ich was Falsches getan!“ „Ja, nein, ... . Ich meine ... . Vergiss es einfach.“, versuchte Michiru Stückchenweise zu erklären. Sie machte einige Schritte weiter zurück. „Warte Michiru. Wenn ich dir soeben zu nahe getreten bin, entschuldige ich mich dafür. Aber geh nicht so einfach weg, sondern lass uns darüber reden.“, brachte die Blonde verzweifelt hervor. „Nicht jetzt. Bitte Haruka, tu mir den Gefallen und geh. Ich möchte jetzt einfach nur allein sein.“ Ohne weitere Worte drehte sich Michiru um, schloss ihre Haustür auf, und verschwand in ihre Wohnung. Auf der Strasse blieb eine verwirrte und sprachlose Haruka zurück. Kapitel 12: Der Plan -------------------- Niedergeschlagen ging das blonde Mädchen zu ihrem Auto. Noch vor wenigen Minuten war es für sie einer der schönsten Augenblicke in ihrem Leben gewesen, aber nun schien es nur noch ein Desaster zu werden. Aber warum eigentlich! Sie hätte schwören können, dass es Michiru vorhin auch gefallen hatte, und sie den Kuss erwiderte. Was war dann der Grund, für diesen plötzlichen Umschwung? Darauf konnte sich Haruka allerdings keinen Reim machen. Zumindest nicht, solange sie nicht mit Michiru darüber geredet hat. Gedankenverloren machte sie sich auf den Weg nach Hause. Total durcheinander setzte sich Michiru auf ihr Sofa. In ihrem Kopf herrschte gerade nur ein heilloses Chaos. Zuviel war in den letzten Stunden geschehen. Vor allem gerade eben hatten sich die Ereignisse überschlagen. Somit versuchte die Geigerin ihre Gedanken und Empfindungen zu ordnen. Durch die noch immer vorhandenen Schmetterlinge in ihrem Bauch, ließ sie die ganze Sache mit dem Kuss noch einmal Revue passieren. Schon alleine die Erinnerung an diesem Moment verstärkte das kribbelnde Gefühl. Dieser Kuss stand in keinem Verhältnis mit ihrem Ersten. Denn dieser war damals von ihrer ehemaligen Freundin ziemlich zaghaft und zurückhaltend. Das hatte sich später auch nicht viel verbessert. Heute weis sie ja nur schmerzlichst genau den Grund. Auch wenn Michiru wusste, das sie sehr viel für das Mädchen empfand, so hatte ihre Freundin einfach nur testen wollen, wie das so mit einem Mädchen ist. Im Endeffekt hatte sie dann Michiru unschön abserviert, und ist nun mit einem Jungen zusammen. Michiru seufzte laut. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, sich wieder daran zu erinnern. Umso weniger passte es ihr nun, das sich der Kuss mit dem Footballspieler vorhin so unbeschreiblich schön angefühlt hatte, und sie ihn eigentlich gar nicht beenden wollte. Aber es ist nun mal nicht das was sie wollte. Seit sie in dem Alter war, wo man sich allmählich mit seiner Sexualität befasste, hatte sie sich schon immer mehr zu Mädchen hingezogen gefühlt. Schlagartig hielt sie inne. Erst jetzt wurde ihr wieder etwas bewusst. Sie hatte es vorhin, als sie sich von Haruka löste, gar nicht erst so richtig registriert. Doch jetzt war es da, und es passte ganz und gar nicht in dieses Bild. Michiru hätte schwören können, dass sich die Brust von Haruka so eigenartig und weich angefühlt hatte. So, als ob es die einer Frau gewesen wäre. »Moment mal.«, fing der Verstand von dem türkishaarigen Mädchen an sich in eine klare Form zu richten. »Nein, das kann doch nicht sein. Oder etwa doch!« So eigenartig ihr der Gedanke, das Haruka ein Mädchen sei, gerade auch vorkam, umso mehr brachte er sie ins Grübeln. Und sie betrachtete einige Situationen nun von diesem neuen Blickwinkel aus. Natürlich zog sie es auch in Erwägung, dass sie es sich vielleicht gerade nur einredete, aber es ließ ihr keine ruh. Sie musste der Sache auf den Grund gehen, und sie wusste auch schon wie. „Na warte Haruka, dich werde ich schon dran kriegen. Entweder bestätigt sich meine Vermutung, oder aber ich hab halt die Gewissheit, das du ein Kerl bist.“, triumphierte Michiru, und ging nun zufrieden ins Bett. Damit ihr Plan auch funktionieren kann, und als einen keinen Denkzettel schon mal im Voraus, nahm sie sich vor, Haruka für das morgen stattfindende Heimspiel abzusagen. Mit einem heimtückischen, frechen Grinsen kuschelte sie sich in ihre Bettdecke, und schief wenig später ein. Ziemlich müde griff Haruka nach ihrem Handy, und versuchte einen klaren Blick zu bekommen. Viel zu lange war sie noch wach gewesen, aber die Ereignisse von gestern hatten sie einfach nicht zur Ruhe kommen lassen. Wann sie dann endlich eingeschlafen war, wusste sie schon gar nicht mehr. Es war aber sicher irgendwann nach drei Uhr gewesen. Als sie den Namen der Person, die ihr gerade eine SMS geschrieben hatte, auf dem Display lesen konnte, war sie von der einen auf der nächsten Sekund putzmunter. Ein gemischtes Gefühl aus Freude und Unbehagen wechselten sich ständig in ihr ab, als sie Michirus Namen dort geschrieben sah. Noch ein wenig unschlüssig, öffnete sie die Nachricht. Mit jedem Wort das sie lass, sank ihre Stimmung gen null. Zwar hatte sie sich solch eine Reaktion von der Schwimmerin denken können, aber sie hatte nicht wirklich auch nur einen Gedanken daran verschwendet. Umso mehr traf es sie nun, das Michiru ihr für das heutige Spiel abgesagt hatte. Schlecht gelaunt ging sie erst einmal unter die Dusche, da sie nun sowieso nicht mehr weiter schlafen konnte. Gleich war es soweit. Der Kicker der „Kyoto Dragons“, dem heutigen Gastteam und amtierenden Champions, machte sich zum Anstoß bereit. Aber irgendwie konnte sich die Blonde heute nicht so richtig für das Spiel begeistern. Zu sehr beschäftigte sie die Sache mit Michiru. Sie mochte es gar nicht, dass sie die Angelegenheit mit dem Mädchen noch nicht klären konnte. Doch nun musste sie erst einmal auf das Spielfeld. Durch einen harten Hit getroffen, ging der Runningback zu Boden. Ein Spieler der Defense war durch die Offense-Line zum Läufer in dem Backfield vorgedrungen, was zu einem Raumverlust von 3 Yards führte. „Heute wirst du mal lernen, was Schmerzen sind, Tenoh-kun“ sprach der gegnerische Spieler mit der Nummer 97 zu ihr. Im nächsten Versuch wurde der Handoff zu Haruka nur angetäuscht, damit der Quarterback einen Pass werfen konnte. Dieser war aber unvollständig. Dennoch wurde der Starspieler während dessen erneut von der Nummer 97 in die Mangel genommen. Sofort warf ein Referee die gelbe Flagge. Haruka aber kochte vor Wut, und ging auf den Spieler los. Ein wildes Handgemenge zwischen den Beiden entstand, welches man nur schwer lösen konnte. Zwar wurde die Aktion „Unnecessary Roughness“ des gegnerischen Spielers mit der Raumstrafte von 15 Yards und einem neuen First down zu Gunsten der Hayabusas belegt, aber dennoch nahm Herr Anderson seinen Läufer für ein paar Spielzüge vom Feld. Irgendwie schaffte es Haruka heute nicht, so richtig ins Spiel zu kommen. Neben dem Druck durch die Defense, war sie noch immer nicht ganz bei der Sache. Zwar reichten die meisten ihrer Spielzüge im Durchschnitt für gute 4 Yards, aber mehr war heute einfach nicht drin. Mittlerweile waren sie nun schon im vierten Quarter. Die Dragons führten ca. fünf Minuten vor Schluss mit 21:17. Nach dem Snap erhielt der Runningback durch einen Pitch, dem seitlichen zuwerfen, den Ball vom Quarterback. Sogleich versuchte die Läuferin ihre Aufgabe zu erfüllen, als ihr die Nummer 97 den Ball aus der Armbeuge schlug. Ein anderer Spieler von den Dragons nahm diesen Fumble sogleich auf, und lief in die Richtung der Endzone los. Haruka wollte ihn aber gar nicht so weit kommen lassen, und sprintete hinter ihm her. Schnell hatte sie ihn eingeholt, packte ihn, und brachte den Spieler somit zu Boden. Eine gelbe Flagge wurde geworfen, und der Referee verhängte eine Strafe gegen die Hayabusas. „Face mask. Offense Nummer 22.“, lautete die Ansage des Schiedsrichters. Währen des Tackles hatte Haruka dem anderen Spieler in die Gesichtsmaske gegriffen, was nicht erlaubt war. Die gegnerische Mannschaft lehnte allerding die Strafe ab, und blieb somit im Ballbesitz, welchen sie einige Spielzüge später zu einem neuen Touchdown umwandeln konnten. Am Ende des Spieltages hatten die Hayabusas eine Niederlage mit 28:20 einstecken müssen. Zur Strafe verdonnerte der Coach sein Team zu einem zusätzlichen Training am Montag. »Na toll.«, ärgerte sich die große Blonde. »Als hätte ich nicht schon genug Probleme. Jetzt muss ich auch noch die Nachhilfe für diesen Tag absagen.« So langsam bekam die Sportlerin das Gefühl, das sich alles gegen sie verschworen hatte. Sichtlich frustriert, begab sie sich mit ihrem Auto nach Hause. Dort schlüpfte sie sogleich in ihren Rennanzug. Wenigsten jetzt wollte sie ihren ganzen Ärger loswerden, so schwang sie sich auf ihre Maschine, und fuhr aus der Stadt. Ohne es zu Wissen, war am Montag für Michiru der Ärger mit Hakujo schon vorprogrammiert. Und so wurde das türkishaarige Mädchen auch gleich beim betreten des Schulgeländes von der Clique abgefangen. „Na wenn haben wir den da! Wenn das mal nicht unsere super Schwimmerin mit den zwei Goldmedaillen ist.“, wurde das gelockte Mädchen sogleich spöttisch begrüßt. „Hast es wohl jetzt nicht mehr für nötig gehalten, dich am Samstag an Harukas Seite blicken zu lassen.“ »Na klasse. Jetzt geht die mir schon wieder auf den Keks.«, war Michiru sichtlich ab genervt, als ihr das blondhaarige Mädchen mal wieder eine Lektion erteilen wollte. Sie machte sich auf alles gefasst. „Wie lange willst du denn eigentlich noch diese lächerliche Show abziehen? So langsam solltest du es doch mal begriffen haben, das ich mich von dir nicht Unterkriegen lasse.“, konterte die Schwimmerin nur. Das passte Hakujo ganz und gar nicht, das die Neue so mit ihr redete. Auf ein Zeichen hin mischten sich nun zwei weitere Mädchen mit ins Geschehen ein. Damit hatte Michiru nicht gerechnet, und so konnten diese sie dann auch schnell überrumpeln. Da das türkishaarige Mädchen nun von den anderen festgehalten wurde, stand Hakujo triumphierend vor ihr. Schon so lange wollte sie dem Mädchen die Sache mit ihrer Hand heimzahlen. Unsanft packte sie mit ihrer linken Hand an Michirus Unterkiefer. „Na, jetzt biste wohl nicht mehr so Vorlaut.“, verhöhnte das langhaarige Mädchen ihr Opfer. Michiru hatte zwar durch diese Überzahl ein wenig Muffensausen, ließ sich aber nach außen hin nichts anmerken. Sie blickte ihr Gegenüber einfach nur Verachtend an, was diese umso wütender machte. Ruppig drückte sie den Kopf der Schwimmerin zur Seite, und holte dabei mit der linken Hand aus. Gerade, als Hakujo diese auf die Wange von Michiru niedersausen lassen wollte, wurde sie in ihrer Bewegung gestoppt. „Wer wagt es mich zu stören!“, gab das blonde, langhaarige Mädchen barsch von sich. Dabei drehte sie sich zu der Person um, und erschrak. Vor ihr stand Haruka, und hielt ihr Handgelenk fest. Keiner der Mädchen aus der Clique hatte diesmal darauf geachtet, wann der Running back hier auftauchen würde. „Oh, ähm … . Hallo … Haruka-kun.“, stammelte die verblüffte Hakujo vor sich hin. „Was soll das denn hier gerade werden?“, fragte der Spieler in einem ernsten und auffordernden Ton. Die Anführerin der Gruppe steckte in Erklärungsnot. „Ähm, nichts. Rein gar nichts.“, versuchte sie die Angelegenheit zu entschärfen. Doch der Gesichtsausdruck von Haruka verfinsterte sich. „Nichts!“ Die große Blonde schaute grimmig auf die beiden Mädchen, die noch immer Michiru festhielten. Sofort ließen diese das Mädchen los. „Nach Nichts sieht mir das Ganze hier aber nicht aus.“, gab die Läuferin wüten von sich, da die Gruppe anscheinend auch jetzt noch nicht mit der Wahrheit rausrücken wollte. Allmählich wollte einige aus der Clique nun reinen Tisch machen. Haruka äußerte dabei deutlich ihr Missfallen zu der ganzen Sache, und verpasste allen einen verbalen Denkzettel. Vor allem wurde aber Hakujo von ihr so richtig in die Schranken gewiesen, und sie gab ihr deutlich zu verstehen, dass sie keinerlei Interesse an ihr hatte. Des Weiteren sollte sie es sich ja nicht noch einmal wagen Michiru oder irgendjemand anderes zu bedrohen. Ordentlich Zurechtgestaucht zogen die Mädchen davon, und ließen den Spieler und Michiru alleine zurück. „Danke.“, gab das türkishaarige Mädchen sogleich von sich, und sah ihr Gegenüber unbemerkt dabei etwas genauer an. „Keine Ursache. Das war schon längst mal überfällig.“, erwiderte Haruka daraufhin. „Wie sollten nun aber auch zum Unterricht gehen.“ „Ja, sonst bekommen wir noch Ärger mit Herrn Tanaka.“, bemerkte Michiru noch. Schweigen gingen die Beiden nun in Richtung ihres Klassenzimmers, wobei die Schwimmerin immer wieder einmal einen abschätzenden Blick auf die Person neben sich warf. In der ersten Pause teilte der Footballspieler dann seiner Nachhilfelehrerin mit, dass er den heutigen Unterricht aufgrund des Straftrainings leider ausfallen lassen müsste. Dennoch war es Haruka wichtig, über den Freitagabend sprechen zu können, und bat die Geigerin deshalb um ein Gespräch. Zu ihrer Überraschung gab Michiru ihr zu verstehen, das er nach dem Training einfach zur Schwimmhalle kommen sollte, da sie dann dort warten würde. Glücklich über diese Wendung, gingen Beide zum weiteren Unterricht. Kapitel 13: Ein Geheimnis wird aufgedeckt ----------------------------------------- Völlig entspannt zog Michiru im Schwimmbecken ihre Bahnen. Dabei ging sie immer wieder ihren Plan durch. Bald war es soweit, und sie hätte Gewissheit darüber was Haruka denn nun sei. Aber was dann! Wie sollte sie auf das eine oder das andere Ergebnis reagieren. Sie musste sich gerade eingestehen, dass sie darüber noch gar nicht weiter nachgedacht hatte. Okay, wenn Haruka nun eindeutig ein Kerl war, so müsste sie ihm deutlich klar machen, dass er sich keine falschen Hoffnungen machen sollte, da sie nichts von ihm wollte. Und wenn sich aber nun ihre Vermutung bestätigte? Sollte sie dann sauer auf ihn, oder vielmehr sie sein! »Außerdem würde das dann nicht bedeuten, dass sie etwas für mich empfindet? Sie hat mich ja schließlich geküsst.«, stellte Michiru gerade fest. Schon alleine der Gedanke daran, löste ein intensives Gefühl in ihr aus. Im nächsten Moment war sie aber sogleich wieder ein wenig betrübt. Wie würden sich ihre Empfindungen verhalten, wenn Haruka ein Junge währe. Bisher war sie ja auch davon ausgegangen, und dennoch war da eine gewisse Zuneigung entstanden. Schließlich entschied sie sich aber erst einmal dafür, das Ergebnis abzuwarten. Haruka hatte es gar nicht mehr abwarten können, bis das Sondertraining denn nun endlich vorüber war. Eineinhalb Stunden lang hatte Herr Anderson sein Team im Straftraining über das Feld gejagt. Nun freute sie sich schon darauf, das türkishaarige Mädchen gleich wieder zu sehen. Zu ihrem Glück waren ihre Teamkameraden heute ziemlich schnell in der Umkleide fertig gewesen. Somit ging sie nun schnellen Schrittes in Richtung Schwimmhalle. Dort angekommen hielt sie auf einmal kurz inne. Sie wusste ja gar nicht, was sie erwarten würde. Doch sie wollte sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, und beschloss daher, es einfach auf sich zukommen zu lassen. Erst dann könnte sie entscheiden, wie sie sich weiter verhalten sollte. Nachdem sie wieder ihre Schuhe und Strümpfe ausgezogen hatte, betrat sie nun den Schwimmbereich. Dort angekommen sah sie, wie Michiru noch einige Bahnen schwamm. Sie trat näher an das Schwimmbecken heran, und konnte sehen, dass das Mädchen heute einen roten Badeanzug trug. Sogleich wurde sie von der Türkishaarigen entdeckt. »Okay Michiru, mögen die Spiele beginnen.«, feuerte sich die Schwimmerin noch selber an. „Schön, das du da bist.“, sprach sie dann zu dem Footballspieler. „Warte, ich komme zu dir.“ Mit diesen Worten schwamm sie auf den Seitenbereich zu. Am Beckenrand angekommen bat sie Haruka darum, ihr aus dem Wasser zu helfen. Diese brauchte ein paar Sekunden, da sie ihre Augen nicht gleich von dem Mädchen bekam. Zu sehr war sie mit dem Betrachten des ihr gerade gebotenen Anblicks beschäftigt. „Klar, kein Problem.“, gab die große Blonde ein wenig später von sich, beugte sich zu ihr runter und reichte ihr die Hände. Dabei richtete sich aber nun unweigerlich ihr Blick auf Michirus Dekolleté, welcher ihr einen tiefen Einblick gewährte. In ihrem Gesicht bildete sich sogleich eine deutliche rote Färbung ab, wodurch sie in ihrer Bewegung kurz inne hielt, und erst einmal Schlucken musste. Genau auf diese Reaktion hatte Michiru nur gewartet. Sie hatte sich extra nach dem Unterricht einen etwas freizügigeren Badeanzug angezogen, der nun seinen Zweck voll und ganz erfüllte. Mit einer schnellen Bewegung stemmte sie sich gegen den Beckenrand, und zog ihren Helfer mit vollem Schwung ins Wasser. „Aaahh, verdammt.“, konnte die Läuferin nur noch aufschreien, da sie mit dieser Aktion nicht gerechnet hatte. Total überrascht landete sie schließlich im Wasser. Michiru freute sich, das alles so gut geklappt hatte, und schwang sich nun gekonnt aus dem Becken. Gespannt wartete sie auf den Spieler, welcher sogleich ziemlich verärgert an die Oberfläche kam. „Warum hast du das gemacht?“, wollte Haruka von dem Mädchen wissen. Die Schwimmerin lachte. „Ich dachte mir, du könntest Aufgrund deiner Gesichtsfärbung eine kleine Abkühlung gebrauchen.“ Diese Worte ließen erneut die Röte im Gesicht der Blonden erscheinen, was Michiru mit einem breiten Grinsen vernahm. Auch Haruka war sich dessen bewusst. Aber sie hatte nun noch ein weiteres Problem. Sie wusste, dass ihr kleines Geheimnis beim verlassen des Wassers zum Vorschein kommen würde. Was sollte sie also nun tun. Es gab keinen anderen Ausweg, als sich dem nun folgenden zu stellen. Schweigend bewegte sie sich auf den Rand zu. »Also dann.«, war das einzige, was ihr dazu noch einfiel. Mit ihren Händen hielt sie sich am Beckenrand fest, und drückte sich sogleich aus dem Wasser hoch. Wie ein begossener Pudel stand sie mit ihrem Oberkörper von dem Mädchen ab gewannt da. Gespann beobachtete Michiru jede Bewegung von Haruka. Gleich würde sie Gewissheit haben. Sie spürte, dass sie dabei immer nervöser wurde, und sich ihr Herzschlag ein wenig beschleunigte. »Aaahh verdammt Haruka, nun mach es doch nicht so spannend, und dreh dich endlich zu mir um.« Für Michiru schien es noch eine Ewigkeit zu dauern, bis sich ihr Wunsch gerade erfüllte. Mit einem tiefen Atemzug drehte sich die Läuferin zu dem Mädchen um. Ihr Blick war dabei nach unten gerichtet. Unsicher fing sie an zu sprechen. „Michiru. .. Ich ... ich glaube, .... ich muss dir ... was erklären.“, stammelte die Blonde vor sich hin. Als die Schwimmerin endlich einen Blick auf Harukas Oberkörper werfen konnte, kam ein triumphierendes Gefühl in ihr auf. Deutlich konnte man nun anhand der nassen Kleidung, die darunter verborgenen Konturen erkennen. »Hab ich also doch richtig gelegen.« „Allerdings.“, versuchte sie noch völlig unwissend und geschockt zu klingen. Sie wollte nun erfahren, was ihr Gegenüber zu der ganzen Sache zu sagen hatte. »Oh man, was sage ich ihr denn nun am besten. Wie soll ich nur Anfangen.«, versuchte der Runningback seine ganzen Gedanken auf einen Punkt zu bringen. »Wie wird sie es Aufnehmen? Und wird sie es jemand anderes verraten!« Erneut Atmete sie tief ein und aus. Langsam hob sie ihren Blick, und sah zu dem gelockten Mädchen rüber. „Also, ... was ich dir sagen will, .... ich ... bin ein Mädchen.“, brachte es Haruka endlich über ihre Lippen. „Ja, das kann ich wohl deutlich erkennen.“, noch immer versuchte Michiru sich nichts anmerken zu lassen. Allerdings machten ihre Gefühle gerade einen Freudentanz. „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht absichtlich so täuschen. Es ist nur, ... niemand hier weis was ich wirklich bin.“, versuchte die Sportlerin zu erklären. „Ach, und wann hättest du es mir sagen wollen? Immerhin hast du mich ja geküsst.“ „Also, ähm ... ich weis es nicht. Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht.“, bemerkte Haruka beiläufig. In diesem Moment keimten in Michiru gewisse Zweifel auf. Hatte ihr Gegenüber das ganze eventuell nur getan, um ihrer Tarnung willen. Oder war da doch mehr dahinter. »Ich muss das jetzt unbedingt wissen.« „Und warum hast du mich geküsst? Wolltest du nur den Anschein waren, das du ein Kerl bist!“ Haruka erschrak. Rechte es denn nicht, das ihr Geheimnis soeben auf geflogen war. Musste sie ihr nun auch noch sagen, dass sie auf Mädchen stand, und gewisse Gefühle für sie hegte. Oder sollte sie Michiru darüber besser im Unklaren lassen. So oder so würde sie wohl die Freundschaft zu ihr verlieren. Also was machte es da noch für einen großen Unterschied. »Ich werde sie auf keinen Fall noch weiter anlügen.« „Nein. So ist das nicht gewesen.“, fing sie an zu sprechen. Nach einer kurzen Pause fügte sie nun noch hinzu. „Ich, ... also bitte versteh das jetzt nicht falsch. Aber, meine Gefühle für dich, waren keineswegs nur gespielt. Ich empfinde wirklich sehr viel für dich.“ Mit diesem Geständnis kehrte bei ihr auch wieder eine verlegende Gesichtsfärbung zurück. »Bitte sei mir nicht böse, und vor allem hasse mich nicht dafür.«, hoffte die Läuferin nun inständig. Der Körper der Türkishaarigen wurde bei diesen Worten mit einem heftigen, kibbelnden Schauer durchlaufen. Ihr Herz fing vor Freude an zu Springen. Auch wenn es ihr gerade ziemlich schwer fiel, so wollte Michiru sich noch nichts davon anmerken lassen. Also blickte sie so ausdruckslos, wie es ihr nur möglich war, zu der anderen Person rüber. Haruka fühlte sich gar nicht mehr wohl. Sie hatte keine Ahnung, was in dem Kopf von Michiru gerade so vor sich ging. »Eigentlich konnte es ja nichts gutes sein. Und verübeln kann ich es ihr ja noch nicht einmal.« „Es tut mir leid, wenn ich dich mit alledem verletzt haben sollte. Das war nie meine Absicht gewesen. Verzeih mir.“ Betrübt ließ sie wieder ihren Kopf hängen, und stand einfach nur noch so da. In diesem Augenblick trat Michiru an sie heran. Behutsam legte das gelockte Mädchen ihre Hände auf die Wangen von Haruka, und zwang sie damit sie anzusehen. Die Läuferin sah sie ihrerseits nur verwundert an. Michiru aber lächelte ihr Gegenüber einfach nur an, bevor sie sich zu ihr hoch streckte, um sie zu küssen. Der Runningback verstand im ersten Moment gar nicht so richtig, was da gerade ablief. War das wirklich real. Vor allem nach dem was da alles zwischen ihnen passiert ist. »Ich träume das sicher gerade nur wieder. Aber wenn ja, dann möchte ich diesmal nicht so schnell daraus erwachen.« Mit diesen Gedanken, gab sie sich der Situation einfach nur hin. So sehr wollte sie das, was da gerade geschah. Vorsichtig legte sie ihre Hände an Michirus Hüfte, und zog sie noch näher zu sich heran. Als diese daraufhin ihre Arme in ihren Nacken legte, ließ sie den Kuss intensiver werden. Es war ein so unglaublich schönes Gefühl, und es machte sie gerade einfach nur glücklich. Michiru konnte es noch gar nicht so richtig fassen. Haruka ist also ein Mädchen, und sie schien auch sehr viel für sie zu empfinden. Aber war das wirklich alles gerade passiert! »Ja, das ist es.«, gab sie sich selber als Antwort, da sie spürte wie sich das blonde Mädchen enger an sie schmiegte, und nun ihre Arme um ihren Körper schlang. Klar und deutlich konnte sie dabei die Brust der anderen fühlen, die sich durch die erhöhte Atmung mit unterschiedlichem Druck an ihren Körper presste. Immer mehr ließ sie ihren Gefühlen freien lauf. Der Schwarm von Schmetterlingen in ihrem Bauch wurde mit dem einsetzenden Zungenkuss immer wilder. Ihr Herz pochte ziemlich schnell, und sie geriet dabei selber immer mehr außer Atem. Nach einer schieren Ewigkeit lösten sich Beide voneinander, und versuchten ihren Körper erst einmal wieder genügen Sauerstoff zukommen zu lassen. „Wau.“, war alles was die Blonde zurzeit sagen konnte, und blickte die andere nur verträumt an. Michiru hingegen lächelte sie ein wenig verlegen an, und sah ihr tief in die Augen. Unweigerlich richtete nun auch Haruka ihre Augen direkt auf die der Schwimmerin. Sie hatte das Gefühl, in ihnen versinken zu können. Doch schlagartig verfestigte sich der Blick der Anderen. Aus dem Lächeln wurde ein freches Grinsen. Zu spät bekam die Läuferin mit, dass ihr Gegenüber gerade etwas geplant hatte. Sekundenbruchteile darauf, befand sie sich auch schon wieder auf dem Weg ins Wasser. Als sie wieder auftauchte wurde sie nur mit einem zufriedenen Grinsen angesehen. „Was sollte das denn jetzt?“, wollte Haruka nun wissen, und schmollte ein wenig. „Das war die Strafe dafür, das du mich so hinters Licht geführt und angelogen hattest.“, gab Michiru ihr als Antwort, und setzte sich an den Beckenrand mit den Beinen ins Wasser. Die Sportlerin kam zu ihr geschwommen. „Und das ist dafür, weil du ein Mädchen bist.“, mit diesen Worten beute sich die Türkishaarige zu Haruka herunter, und küsste sie erneut. „Wie jetzt. Du bist froh das ich ein Mädchen bin!“, war der Runningback überrascht. „Heißt das etwa, dass du sowohl als auch oder nur generell auf Frauen stehst?“ Abermals beute sich Michiru zu ihr runter, und sah ihr tief in die Augen. „Was glaubst du denn? Denk doch mal genau darüber nach.“ Mit einem flüchtigen Kuss auf die Stirn erhob sich die Schwimmerin, und überließ der Anderen die Antwort darauf. Haruka verstand erst rein gar nichts. Dann aber fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. »War sie deshalb immer so distanziert zu mir, weil ich für sie ein Kerl war. Oh man, und ich dachte immer, sie kann mich nicht leiden, beziehungsweise sie hätte schon einen Freund.« Mit dieser Erkenntnis schwang sie sich aus dem Wasser. Sie blickte an sich runter. „Na toll, alles ist Pitschnass.“, grummelte sie vor sich hin. „Hier, für dich.“, sprach die Geigerin, und reichte ihr ein Handtuch. Schon wieder war Haruka total irritiert. „Wie jetzt. Du hast ein zweites Handtuch mit! Heißt das, dass du die ganze Zeit über geplant hattest, mich ins Wasser zu schmeißen? Ja, aber das bedeutet ja dann, … .“ „Ganz genau.“, unterbrach Michiru sie nun. „Du hast gewusst, was ich bin.“ Ungläubig sah das blonde Mädchen zu ihr rüber. „Na ja, sagen wir es mal so. Ich habe da etwas vermutet.“, korrigierte die Andere sie. „Und das wollte ich halt überprüfen.“ „Aber hättest du mich nicht einfach fragen können?“ „Ja klar. Ich komme einfach so zu dir hin, und frag dich – Hey, bist du eventuell ein Mädchen. Hättest du mir dann auch die Wahrheit gesagt. Immerhin, bist du es doch, die sich für was anderes Ausgibt.“ Da hatte das gelockte Mädchen leider Recht, musste sich Haruka gerade ein gestehen. „Und außerdem war das hier für mich viel Interessanter.“, fügte Michiru noch hinzu. „Seit wann hast du denn schon den Verdacht gehabt?“, wollte der Running back nun wissen. „Seit unseren ersten Kuss am Freitagabend, als ich mich von dir gelöst hatte. Anfangs hatte ich das gar nicht so richtig war genommen, sondern erst als ich über das Ganze zwischen uns nachgedacht habe. Ich konnte mir nämlich beim besten Willen nicht erklären, warum ich mich so zu dir hingezogen fühlte.“ Verlegen blickte das türkishaarige Mädchen ein wenig zur Seite, da sie gerade mehr gesagt hatte, als sie eigentlich wollte. „Du hast schon länger etwas für mich empfunden!“, harkte die Läuferin nach. Dabei ging sie nun näher zu dem Mädchen hin. Sie fasste mit ihrer rechten Hand sachte an deren Kinn, und forderte sie dadurch behutsam auf, sie anzusehen. „Ja, das habe ich. Auch wenn ich nicht wusste warum.“, gab Michiru leise von sich. Nun war es Haruka, die sich den Lippen der Anderen nährte. „Das heißt, wenn ich zu dir offen und ehrlich gewesen währe, hätte ich mir das hier alles ersparen können!“, stellte sie gerade fest. Diese ganze Aktion löste wieder ein wildes Kribbeln in dem Körper von Michiru aus, und ließ deren Plus steigen. „Ja, womöglich schon.“, hauchte sie ihr entgegen, bevor sich die Beiden wieder leidenschaftlich küssten. Kapitel 14: Das Spiel --------------------- Einige Minuten später lösten sich ihre Lippen wieder voneinander, aber ihre Gesichter blieben sich so nah, dass sich ihre Nasen beinahe berührten. Jeder hielt den Anderen in seinen Armen, und sie blickten sich verliebt in die Augen. Michiru war die erste, die nach einer Weile wieder das Wort ergriff. „Du Haruka.“ „Ja.“, kam es von der noch verträumten Blonden zurück. „Mir wird allmählich ein wenig kalt, und ich würde mich jetzt gerne umziehen gehen.“ Mit diesen Worten gab sie der Großen noch einen flüchtigen Kuss, bevor sie sich dann aus der Umarmung löste. „Ach, meist du mir ist etwa nicht kalt! Schließlich sind meine Sachen ja immer noch bis auf die Haut durchgeweicht. Hast du dir eigentlich auch Gedanken darüber gemacht, wie ich damit nach Hause kommen soll?“, schmollte Haruka nun ein wenig. Michiru musste sich gerade eingestehen, das sie daran eigentlich überhaupt nicht gedacht hatte. „Gomen nasai. Aber damit habe ich mich gar nicht beschäftigt.“, gab sie kleinlaut von sich. „So, so. Den Spaß haben wollen, aber keine Konsequenzen berücksichtigen.“, grinste die Läuferin jetzt ihrerseits frech, und hatte im nächsten Augenblick auch schon Michiru gepackt. So schnell konnte die Türkishaarige gar nicht reagieren, wie sie auch schon von dem Runningback mit einer Leichtigkeit hochgehoben, und zum Schwimmbecken getragen wurde. „Wehe Haruka. Wag es dir ja nicht.“, drohte die Geigerin ihrer Freundin. Doch diese grinste nur noch frecher, so dass Michiru sich schnell was anderes einfallen lassen musste. „Bitte nicht, Ruka. Ich tu auch alles was du willst.“ Das war Musik in den Ohren der Blonden, und sie hielt in ihrer Bewegung inne. Sie setzte das Mädchen wieder ab, und sah sie lüstern an. „Okay, ich nehme dich beim Wort, das du wirklich ALLES tust, was ich will.“ Michiru musste Schlucken. Ihr wurde auf einmal klar, was für einen Freibrief sie der Anderen da gerade gegeben hatte. Schlagartig lief sie knallrot an, und ihr Puls beschleunigte auf Hundertachtzig. »Sie wird doch nicht etwa ... .« Doch weiter kam sie in ihren Gedanken nicht, da Haruka sie schon voller Leidenschaft küsste. »Was für eine Einladung.«, freute sich die Sportlerin. Und sofort kam ihr da auch schon so manch eine heiße Vorstellung in den Sinn. Sie beugte sich leicht nach vorne, und verwickelte das gelockte Mädchen in einen fordernden Zungenkuss. Ihre Hände wanderten derweilen über den Oberkörper der Anderen. Als sie sanft über deren Brust streichelte, entlockte sie ihrer Nachhilfelehrerin ein leises Stöhnen. „Ruka.“ Zufrieden löste sich die Blonde ein wenig von dem türkishaarigen Mädchen, und sah sie mit einem Lächeln an. Die Atmung von Michiru war deutlich gestiegen, und auch ihr Gesicht hatte noch eine rötliche Färbung. In dem Blick der Anderen lag neben dem Ausdruck von schüchterner Unsicherheit, gleichzeitig aber auch noch Begierde und Verlangen nach mehr. Abermals lächelte Haruka, bevor sie sich vorbeugte, und die Schwimmerin sanft auf die Stirn küsste. „Wir verschieben das lieber auf eine andere Zeit, und einen anderen Ort.“ „Hm.“ Noch völlig benebelt von der ganzen Aktion, nickte Michiru nur instinktiv. Alles war entschieden anders, als mit ihrer damaligen Freundin. »Aber es ist auf jeden fall viel besser, und vor allem das, nach dem ich die ganze Zeit gesucht hatte.«, gestand sich Michiru gerade ein. Haruka sah noch einmal ihre Freundin von ober bist unten, und wieder zurück an. »Sie sieht einfach zum anbeißen aus.« „Auch wenn ich sagen muss, dass dieses Angebot gerade sehr verlockend für mich ist. Sollten wir es nicht gleich überstürzen.“, fügte die Footballspielerin noch hinzu, und nahm das kleiner Mädchen in ihre Arme. »Wau, du überrascht mich immer wieder.«, stellte die Schwimmerin fest. Sie war Haruka zwar dankbar dafür, auch wenn sie gar nicht so richtig wusste, ob sie es nicht doch wollte. Aber hier war sicherlich nicht der richtige Ort dafür. „Na komm, wir müssen dich ja noch ein wenig trocken bekommen. Und ich glaub ich weis auch schon wie.“ „Okay, dann bin ich ja mal gespannt.“, entgegnete Haruka ihr. Als sie bei den Umkleiden ankamen, erklärte Michiru ihr, das im Flur nach draußen Haartrockner zu finden waren. Sie sollte damit versuchen, ihre Kleidung ein wenig trocken zu bekommen. „Na ob das mal so klappt.“, war die Blonde etwas skeptisch. „Nun versuch es doch erst einmal. Wenn ich mich umgezogen habe, dann helfe ich dir dabei.“ „Na gut.“, klang Haruka aber immer noch nicht so richtig überzeugt davon. Doch es klappte, und es erfüllt seinen Zweck, dass sie einigermaßen trocken wurde. Und so machten sich die Beiden dann auf dem Weg zum Parkplatz. „Tja, wenn ich gewusst hätte, dass ich dich heute nach Hause fahre, dann währe ich mit dem Auto gekommen.“, erklärte die Läuferin nebenbei. „Kein Problem. Es macht mir nichts aus.“, lächelte Michiru zurück. „Wie, das macht dir nichts mehr aus!“, war Haruka ein wenig verwundert. „Nein. Zum einem weil ich weis, das du trotz der Geschwindigkeit sehr sicher fährst, und zum andern, weil ich ja nun dein wahres ich kenne.“, gab das türkishaarige Mädchen von sich, wobei sie das letztere aber ein wenig leiser sprach. Dennoch hatte Haruka es voll und ganz verstanden. „Hat dir mal irgendein Junge etwas Schlimmes angetan, oder warum hast du so eine Abneigung da gegen?“, fragte das größere Mädchen vorsichtig nach. Michiru wurde ein wenig rot. „Nein, es war ja nur, weil ich dachte du wärst ein Junge, und ich nun mal nicht darauf stehe. Und du musst ja schon zugeben, das man auf einem Motorrad nicht so eine Distanz zueinander hat.“ „Ja, da hast du Recht.“ „Aber jetzt mal eine andere Frage. Wieso gibst du dich eigentlich als ein Kerl aus?“, wollte die Schwimmerin nun gerne wissen. „Hm, als ich mich hier für diese Schule angemeldet habe, hat es sich einfach so ergeben. Die Sekretärin hatte mich aufgrund meines Aussehens für einen Jungen gehalten, und ich fand dann das Sportangebot für die Jungs hier sehr viel verlockender.“, erklärte die Blonde. „Und es ist noch niemanden hier aufgefallen?“ Haruka sah ihre Freundin ins Gesicht, und fing dann an zu erklären. „Nein, außer dir weis noch keiner was davon. Und ich sage dir, das ist nicht immer ganz so einfach zu verbergen. Zumal ich mich ja mit bei den Jungs umziehen muss. Da bin ich entweder der erste, oder aber der letzte, der damit fertig ist. Am Anfang haben die Jungs noch einige Sprüche geklopft, aber mittlerweile nehmen sie es als eine Art Starallüren hin. Dennoch muss ich immer tierisch aufpassen, um mich nicht zu verraten. Also wenn das rauskommen würde, dann würd ich wohl mit Sicherheit von der Schule fliegen.“ „Wie sieht denn dein Schweigegeld aus?“, harkte Michiru mit einem frechen Grinsen nach. „Mein was?“, war der Runningback irritiert. „Na ja, ich kenne ja nun dein Geheimnis. Also was bekomme ich dafür, es nicht zu verraten!“, forderte das gelockte Mädchen keck. „Du willst was!“, aber in diesem Moment bemerkte sie, das Michiru sie gerade wieder ein wenig aufzog. Also machte sie nun bei diesem Spiel mit. „Nun ja, ich könnte dich zum einem einfach zum Schweigen bringen. Oder aber ich werde dich ganz einfach mit dem hier entlohnen.“ Mit diesen Worten trat sie näher zu dem kleineren Mädchen heran, und gab ihr einen langen Zungenkuss. Michiru war schon wieder voll und ganz von Haruka verzaubert, und genoss diese Situation einfach nur. Als sie sich voneinander lösten, war sie immer noch daran interessiert, dieses kleine Spielchen eine weile lang durchzuziehen. „Also das zweite gefällt mir eindeutig besser. Wobei ich sagen muss, dass das nicht gerade billig für dich werden wird. Denn ich glaube, das ich daran sehr viel gefallen haben werde.“ Auch die Sportlerin hatte gerade sehr viel Interesse an diesem Spiel, und sie beute sich zu der linken Gesichtshälfte ihrer Freundin runter. „Dann muss ich wohl den Einsatz noch ein wenig erhöhen.“, hauchte sie ihr ins Ohr. Wie erwartet löste es einen heftigen Schauer bei der Anderen aus, und sie grinste zufrieden, bevor sie sachte den Hals von Michiru küsste. Wie eine Explosion kribbelte es im ganzen Körper der Türkishaarigen. Sie genoss es leidenschaftlich, was Haruka da in ihr auslöste, und so schmiegte sie sich enger an sie heran. Dabei ließ sie ihre Hände unter deren Jackett zum Rücken gleiten. Doch dort blieben sie nicht lange. Während die Blonden weiterhin ihren Hals mit sinnlichen Küssen bedeckte, wanderten ihre Hände allmählich zu deren Hinterteil. Nun war es Haruka, der ein Stöhnen entglitt, und sie in ihren Küssen inne hielt. „Chiru.“ Sie holte erst einmal tief Luft, bevor sie zu ihrer Freundin sprach. „Michiru, du machst mich gerade ganz schon heiß, und es fällt mir von Minute zu Minute schwerer, mich zurückzuhalten.“ „Und was ist so schlimm daran?“, wollte die Geigerin wissen. „Zumal du mich hier auch ganz schön anfeuerst.“ „Ähm, es ist nichts schlimmes daran. Ja aber, ... .“, weiter wusste das blonde Mädchen gerade auch nicht. Das türkishaarige Mädchen löste sich mit ihrem Oberkörper nur so weit, das sie nun Haruka direkt ansehen konnte. Ihre Hände blieben aber an der jetzigen Position. „Jetzt streite es gar nicht erst ab. Ich weis doch, mit was für verlangenden Blicken du mich schon öfters angesehen hast.“ In dem Gesicht von Haruka bildete sich bei diesen Worten eine rötliche Färbung ab. Michiru musste deshalb lächeln. Dann stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen, um der Größeren etwas ins Ohr zu flüstern. „Und wenn wir Beide es wollen, dann ist es doch auch in Ordnung“ Als sie im Bezug auf ihre soeben gesagten Worte ein deutliches Schlucken der Anderen vernahm, fügte sie noch hinzu. „Also, wo wohnst du eigentlich?“ Kapitel 15: Eine unbeschreiblich schöne Nacht --------------------------------------------- Haruka fühlte sich gerade wie auf Wolke Sieben, und war so überaus glücklich. Hinter ihr saß Michiru, die sich eng an sie geschmiegt festhielt. Sicher steuerte sie ihre Maschine durch die Straßen von Tokio auf dem Weg zu ihr nach Hause. Als sie heute Morgen aufgestanden war, hatte sie sich nicht einmal im Entferntesten die Entwicklungen des heutigen Tages so vorstellen können. Umso mehr freute sie sich nun über diesen Verlauf. Vor allem aber darauf, dass sie nun mit Michiru zusammen war. Wenige Minuten später fuhr sie mit ihrem Motorrad auf ihren Parkplatz in der Tiefgarage. Sie stellte ihre Maschine ab, und wartete bis ihre Freundin abgestiegen war. Nachdem sie sich ihren Helm abgenommen hatte, ging sie mit Michiru zu den Fahrstühlen rüber, und betätigte den Knopf. Da aber gerade keiner in der Nähe war, mussten sie warten. Um die Zeit ein wenig nutzen zu wollen, fing die Schwimmerin an zu reden. „Na dann bin ich ja mal gespannt, wie es bei dir aussieht, und wie du so lebst. Ist alles Aufgeräumt, oder muss ich mich auf ein Chaos gefasst machen!“ „Oh Mist, jetzt liegt doch glatt noch der ganze Müll von der gestrigen, wilden Party rum.“, scherzte Haruka ein wenig, was ihr sogleich einen schiefen Blick und einen Knuffer in die Seite einbrachte. „Hey.“, beschwerte sie sich gespielt Eingeschnappt. Michiru aber schenkte ihr nur ein nettes Lächeln, was die Blonde sogleich wieder Handzahm werden ließ. »Man, ich kann ihr einfach nicht böse sein.«, stellte der Runningback gerade fest. »Ein liebevoller Blick, und ich bin hin und weg von ihr.« In diesem Moment öffnete sich eine der Türen, und sie stiegen in den Aufzug ein. Haruka betätigte kurz den Knopf für das gewünschte Stockwerk, bevor sie näher zu ihrer Begleitung ging. Irgendwie hatte sie gerade das Bedürfnis danach, sie küssen zu wollen. Sie nahm ihre rechte Hand, und faste das etwas kleiner Mädchen ans Kinn. Sanft forderte sie Michiru damit auf, ihr in die Augen zu sehen. Dem türkishaarigen Mädchen gefiel diese Geste, und sie legte nun ihre Hände an die Taille ihres Gegenübers. Sekunden später trafen sich ihre Lippen schon zu einem sinnlichen Kuss. Auch als der Fahrstuhl das angewählte Stockwerk erreicht hatte, und sich die Türen öffneten, blieben ihre Lippen unverändert zusammen. Erst nachdem sich die Tür wieder geschlossen hatte, drückte Haruka blindlinks hinter sich auf die Schalttafel. Allerdings hatte diese Aktion nur zur folge, das sie erst einmal einige Stockwerke weiter nach oben fuhren. Somit sah sie beim nächsten Halt etwas genauer hin, um wieder in den richtigen Stock zu gelangen. Michiru hingegen, begnügte sich derweilen damit den Hals ihrer Freundin zu küssen. „Chiru.“, brachte die Läuferin daraufhin unter einem leichten Stöhnen hervor. Wenige Augenblicke später befanden sich die Beiden, die sich die ganze Zeit über nicht wirklich voneinander lösen konnten, auch schon im Eingangsbereich von Harukas Wohnung wieder. Instinktiv hatten sie ihre Taschen irgendwo an der Seite abgestellt, und ihre Schuhe ausgezogen. Hätte man in diesem Moment die Geigerin nach dem Weg in die Wohnung der Blonden gefragt, so könnte sie darüber keine Auskunft geben. Alles was sie nur noch wusste war die Tiefgarage, und das sie den Fahrstuhl betreten hatte. Der Rest lag hinter einen grauen Schleier verborgen. Auch jetzt gab es für Michiru gerade nur einen einzigen Gedanken. Sie wollte Haruka. Also lies sie ihre Hände über deren Oberkörper zu den Schultern gleiten, um ihr das Jackett abzustreifen, welches kurz darauf auch schon zu Boden fiel. Als nächstes machte sie sich daran, ihr die Krawatte zu öffnen, und Sekunden später folgte dieses bisschen Stück Stoff dem Sakko. Haruka war ein wenig überrascht, wie forsch doch Michiru auf einmal war. Kein Funken von Schüchternheit war zu spüren. „Wau. Das hätte ich jetzt nicht von dir gedacht, dass du so fordernd bist.“, gestand sie dem türkishaarigen Mädchen. Die Schwimmerin sah nun ein wenig verunsichert zu ihr auf. „Wieso, stört es dich?“ Liebevoll blickte die Läuferin ihrer Freundin in die Augen. Mit ihrer rechten Hand strich sie ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Nein, es stört mich nicht. Im Gegenteil, es gefällt mir gerade sehr. Nur kam es etwas unerwartet. Das ist alles.“ „Tja, ich würde mal sagen, stille Wasser sind manchmal auch sehr tief. Und ich weis ganz genau was ich will.“ Mit diesen Worten fuhr sie spielerisch mit ihren rechter Zeigefinger über den Oberkörper der Blonden. Angefangen vom Schlüsselbein, über den Brustkorb, zwischen den beiden Hügeln durch, bis nun zu dem Bauchnabel hinab. Diese ganze Aktion löste ein dermaßen heftiges Kribbeln im Körper von Haruka aus, so dass sie sich einmal kurz schütteln musste. „Du machst mich total verrückt.“, gab sie mit einem Lächeln von sich, bevor sie Michiru auf die Arme nahm, und mit ihr ins Schlafzimmer ging. „Trägst du mich jetzt schon über eine Türschwelle!“, scherzte die Geigerin ein wenig. „Solange du bei mir bist, trage ich dich egal wohin.“, kam es als Antwort von der großen Blonden. „Das ist so süß von dir, weist du das?“ Nur wenige Schritte später legte Haruka ihre Freundin auf dem Bett ab, und wurde sogleich von ihr zu sich herunter gezogen. Abermals berührten sich ihre Lippen. Doch diesmal ließ die Spielerin ihre nicht lange dort verweilen, sondern wanderte mit ihnen an Michirus Hals entlang. Währenddessen streichelte die Türkishaarige mit ihren Händen über den Rücken ihre Gespielin. Sie genoss die Liebkosungen der Anderen so richtig. Mit ihren Händen machte sie sich nun daran, das Hemd der Blonden aus der Hose zu ziehen. Nachdem sie es etwas geschafft hatte, ließ sie ihre Finger sachte über die darunter freiwerdende, warme Haut gleiten. Aber schon nach kurzer Zeit stellte sie fest, dass ihr irgendwie das Hemd im Wege war. Da gab es nur eins, es musste weg. „Haruka, warte mal kurz.“, teilte sie deshalb ihrer Freundin mit. Diese hielt in ihrer Bewegung inne, und blickte Michiru an. „Ja, was ist!“ „Zieh deine Sachen aus.“, forderte die Geigerin nur. Beide entledigten sich ihre Kleidung, und standen sich nun in ihrer natürlichen Pracht gegenüber. Eingehend musterte jede den Körper der Anderen. Die große Blonde glaubte einen Engel vor sich zu haben. Alles an dem gelockten Mädchen war perfekt aufeinander abgestimmt. »Sie sieht bezaubernd aus.« Michiru konnte gar nicht genug von dem ihr gebotenen Anblick bekommen. Da sie die Läuferin ja bis heute noch für einen Jungen gehalten hatte, war sie nun sichtlich beeindruckt, von dem was sie da gerade zu Gesicht bekam, und sie konnte es erst recht noch gar nicht so richtig glauben. Das schweigen von der Schwimmerin ließ Haruka etwas unsicher werden. »Warum sagt sie nichts? Gefalle ich ihr etwa nicht!« Als sie dann aber ein freudiges Lächeln vernahm, entspannte sie sich. „Also, ich muss schon sagen, Haruka, du siehst einfach zum Anbeißen aus.“, gab Michiru kurz darauf von sich, und schritt näher auf ihre Freundin zu. Nun war das größere Mädchen doch ein wenig verlegen, was eine leichte Röte in ihrem Gesicht betonte. Doch Michiru ließ sie nicht lange daran denken, da sie in der Zwischenzeit ihre linke Hand ergriffen hatte, und sie hinter sich zum Bett herzog. Dort angekommen verfrachtete sie die Große auch sogleich auf die Matratze, und folgte ihr dann. Als Haruka mit dem Rücken auf ihrem Bett landete, kam sie nicht umher, dass sie die ganze Aktion von Michiru gerade sehr erregend fand. Ihr gefiel die ganze Art von dem Mädchen, das da gerade mit einem lüsternen Blick auf sie zu gekrochen kam, und sich in Hüfthöhe auf sie setzte. »Wahnsinn!« dachte sie sich nur, und fühlte sich gleich noch um einiges glücklicher. Der Herzschlag von Michiru hatte sich um ein paar Takte erhöht, und das Kribbeln in ihrem Bauch war zu einem Dauerzustand geworden. Sie hatte sich soeben auf das Becken von der Blonden gesetzt, und blickte nun auf das Mädchen unter ihr. »Sie sieht so verdammt gut aus.«, gestand sie sich gerade ein. Behutsam fing sie mit ihren Händen an den Oberkörper von der Läuferin zu streicheln. Ihre Finger wanderten von deren Bauch zur Seite, und bewegten sich langsam nach oben. Als sie auf der Höhe der Brüste angekommen waren, führte sie sie zu den Hügeln rüber. Sanft fing sie an diese zu massieren, und spielte dabei mit den härter werdenden Brustwarzen. Ein zufriedenes Grinsen huschte auf ihr Gesicht, als von Haruka ein wohlwollendes Stöhnen zu hören war, wodurch sie den Druck ein wenig erhöhte. Michiru beugte sich zu ihrer Freundin runter, und senkte ihre Lippen auf die der Anderen. Leidenschaftlich küssten sie sich, während sie weiterhin mit deren Brüste spielte. Mit einer schnellen Bewegung, hatte sich die Sportlerin in eine andere Position gebracht, so dass nun Michiru auf ihren Rücken lag, und sie sich über ihr befand. Ihr Becken war zwischen den Beinen der Anderen, und sie stützte sich auf ihren Armen ab. Sogleich beugte sie sich nun mit ihrem Kopf zu dem linken Ohr der Schwimmerin herunter. „Entspann dich einfach, und genieße das nun folgende.“, hauchte sie ihr sachte ins Ohr. Eigentlich hatte Michiru gerade vorgehabt, ihre Freundin als erstes verwöhnen zu wollen. Doch als diese nun damit anfing ihren Hals wieder mit etlichen Küssen zu bedecken, ließ sie sie einfach gewähren. Jeder Bereich, der von den Lippen berührt wurde, schien sich daraufhin zu entflammen. Es gefiel ihr, was Haruka da gerade tat. Also genoss sie es, das sich die Blonde jetzt weiter runter bewegte. Bei der Liebkosung ihrer rechten Brust durch die Lippen und Zunge der Anderen, sowie der sanften Berührung auf der anderen Seite durch die rechte Hand von dem Mädchen über ihr, konnte Michiru nicht anders, und streckte ihren Oberkörper den Zärtlichkeiten leicht entgegen. Zufrieden vernahm die große Blonde die Reaktionen, die sie bei Michiru auslöste, und spielte mit ihrer Zunge noch ein wenig mit deren Nippel. Dann begaben sich ihre Lippen weiter auf Erforschungstour. Stückchenweise bewegte sie diese küssend über die Haut weiter abwärts, während sie gleichzeitig sanft ihre Hände über den Oberkörper gleiten ließ. Immer weiter bewegte sich Haruka auf den intimeren Bereich zu. Ihre Hände waren mittlerweile an den Beckenknochen angelangt, und sie zog sie zur Mitte hin zusammen. Nur flüchtig ließ sie diese die Grenze zum Scharmbereich übertreten, um sie erst einmal wieder in Richtung Bauchnabel nach oben zu führen. Dafür senkte sie nun ihre Lippen auf den Grenzbereich nieder, bevor sie ihre Finger erneut abwärts zog. Jede Berührung der Läuferin wurde von Michiru genüsslich wahrgenommen. Als ihr Haruka nun kurz mit ihren Daumen über sie Scharmlippen fuhr, konnte sie das dadurch ausgelöste Stöhnen nicht unterdrücken. Vorsichtig stellte sie ihre Beine auf, und öffnete somit ihre Schenkel soweit es ging. Das erneute Berühren ihrer erogenen Zone ließ ihren Puls und die Atmung immer schneller werden. „Ha .. ruka.“, kam es plötzlich in einem erregten Laut über ihre Lippen, da diese ihr gerade mit der Zunge über ihre Scharmlippen gefahren war. Ihr Herz hämmerte nun wie wild gegen ihren Brustkorb, und sie wand sich verlangend der neuen Berührung entgegen. Ihre Hände hatte sie inzwischen in das Bettlacken gekrallt, in der Hoffnung dadurch ein wenig mehr Wiederstand, gegen diese sinnliche Liebkosung zu bekommen. Spielerisch umkreiste der Runningback mit der Zungenspitze den Kitzler, ließ sie durch die Scharmlippen gleiten, oder drang zwischen durch in sie ein. Immer mehr forderte sie mit diese Aktion die Erregung von Michiru hervor, deren Körper vor verlangen anfing zu zittern. Wohlwollend nahm die Blonde das immer lauter werdende keuchen und Stöhnen ihrer Freundin auf. Sie wusste, dass diese jetzt kurz vor ihrem Höhepunkt stand. Abermals drang sie mit ihrer Zunge so tief wie es möglich war in ihr ein, was nun seine gewünschte Wirkung erzielte. „Rukaaaa.“, schrie Michiru ihre Ekstase mit dem Einsetzen des Orgasmus heraus, und richtete sich leicht auf. Ihre Atmung war ziemlich schnell und flach. Ihr Körper zucke, und ihr Verstand war umnebelt. Zufrieden legte sich die Sportlerin neben dem türkishaarigen Mädchen, und beobachtet jede noch folgende Regung von ihr. Es dauerte noch eine Weile, bevor sich Michiru wieder einigermaßen gefangen hatte. Sie blickte auf die Person neben sich, und kuschelte sich an deren Oberkörper. „Gib mir noch ein paar Sekunden, damit ich mich sammeln kann.“, bat sie die Blonde. Diese küsste ihr auf den Haarschopf. „Lass dir ruhig Zeit. Der Abend ist noch lang, und wir haben ja auch noch die ganze Nacht.“ Die Schwimmerin sah zu ihr auf, und lächelte sie an. „Ja, das haben wir.“, gab sie noch von sich, bevor sie ihre Partnerin küsste. Doch schon bald verwickelte sie die Andere immer mehr in ein leidenschaftliches Zungenspiel. Dabei schob sie ihr rechtes Bein zwischen denen ihrer Freundin, und übte damit einen leichten Druck gegen deren Scharmbein aus. „Chiru.“ Mit einem Stöhnen löste Haruka daraufhin ihre Lippen von denen der Anderen, und warf ihren Kopf in den Nacken. Sofort fing Michiru an, den ihr gerade so einladend dargebotenen Hals zu küssen. Mit ihrer rechten Hand streifte sie an der Seite entlang nach oben zu den Brüsten, und spielte mit den härter werdenden Nippeln. Sachte knabberte sie dabei nun an dem rechten Ohrläppchen von der Großen, was diese abermals mit einem zufriedenen Laut unterstrich. Währenddessen presste das gelockte Mädchen erneut ihr Knie gegen das Becken. „Michiru. Du machst mich wahnsinnig.“, brachte die Blonde keuchend hervor. „So soll es ja auch sein.“, hauchte ihr die Schwimmerin provokant als Antwort ins Ohr, und ließ dieselbe Aktion noch einmal folgen. Zufrieden mit der erzielten Reaktion, nahm Michiru nun ihr Bein beiseite, und schob damit die von Haruka weiter auseinander. Zielsicher führte sie ihre rechte Hand der freigewordenen Stelle entgegen, während sie wieder an dem Ohrläppchen saugte. Spielerisch ließ sie nun ihre Finger über die Scharmlippen wandern. Haruka zog tief die Luft ein, als sie die sanften Berührungen der Finger in ihrem intimen Bereich vernahm. In ihrer Bauchgegend kribbelte es dabei ganz wild. Sie hatte Gefallen daran, und öffnete ihre Schenkel noch ein weiteres Stückchen. Als sie einen Finger in sich eindringen spürte, hatte sie das Gefühl, das ihr Herz gerade ein paar Schläge ausgesetzt hatte. Während Michiru ihrer Freundin einen Kuss gab, fuhr sie mit ihrem Mittelfinger in Haruka hinein. Bewegte ihn ein wenig auf und ab, bevor sie diesen wieder heraus nahm. Neckisch spielte sie mit den Scharmlippen, umrundete dabei den Kitzler, und stieß erneut ein paar mal locken ihren Finder in der Blonden rein. Sie lauschte der immer lauter und heftiger werdenden Lust. Gleichmäßig bewegte sie sich nun in ihr. Zog ihren Finger fast heraus, nur um in dem nächsten Moment diesmal mit einem Zweiten zurück zu kehren. „Hmm ahh Mi chi ru.“, kam es erregt über die Lippen der Spielerin. Sie hatte sichtlich Schwierigkeiten sich noch lange unter Kontrolle zu halten. Zu groß war ihre Lust in der Zwischenzeit geworden. „Verdammt, ... Chiru. „, keuchte sie. „hör auf mich so zu quälen, und nimm mich endlich.“ Dabei presste Haruka ihr Becken den sich bewegenden Fingern entgegen. Zufrieden grinste das türkishaarige Mädchen ihre Freundin an. Flüchtig küsste sie die Lippen der Anderen. „Es ist schön zu sehen, wie sehr du mich willst.“ Abermals legte sie ihre samtweichen Lippen auf die von dem Mädchen unter sich. Währen sie ihr einen sinnlichen Küss gab, forderte sie andererseits mit ihren Fingern das Unvermeidliche heraus. Mit schnellen und heftigen Bewegungen bescherte sie Haruka den erlösenden Augenblick. „Chiru.“ Ihrer Lust erliegend bäumte sich die Blonde auf, nur um kurz darauf sich geschafft wieder fallen zu lassen. Nach Atem ringend versuchte sie die Kontrolle zurück zu erlangen. Sie schloss ihre Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Sie wollte ihren über Hundertachtzig gestiegenen Puls schnell wieder senken, was ihr so langsam auch gelang. Immer mehr kam sie zur Ruhe. Schlagartig riss Haruka ihre Augen geweitet auf. „Michi.“, kam es geschockt, aber auch mit einem Hauch von Wohlwollen über ihre Lippen. Sie stützte sich auf ihre Unterarme ab, und sah zu dem türkishaarigen Mädchen hin. Diese hatte sich währen der Ekstase ihrer Geliebten weiter nach unten begeben, und lag nun zwischen ihren Beinen, währen sie mit ihrer Zunge durch den Scharmbereich fuhr. „Was, .. tust du da.“, brachte die Blonde gequält hervor, und biss sich dabei auf die Unterlippe. Michiru hielt in ihrer Bewegung inne, und blickte lasziv zu Haruka auf. „Nach was sieht es denn aus? Du glaubst doch wohl nicht, das ich mit dir schon fertig bin.“, verkündete sie in einem erhabenden Ton, und führte ihre Aktion weiter fort. Die Läuferin konnte gar nicht anders, als sich ergeben der erneuten Befriedigung hinzugeben. Zu groß war noch ihre eigene Lust. Und so ließ sie sich wieder auf ihr Kopfkissen sinken. Sie war nicht in der Lage, sich den bald darauf folgenden zweiten Orgasmus durch das fordernde Zungenspiel lange zu wiedersetzten. Zufrieden begab sich Michiru nach dieser Reaktion neben ihrer Freundin, welche nun schwer atmete, und noch immer am ganzen Körper bebte. Sie betrachtete freudig ihr Werk. Es dauerte diesmal einige Minuten, bis sich Haruka endlich wieder gefangen hatte. Erst dann drehte sie sich auf die Seite, um Michiru ansehen zu können. „Na geht’s wieder?“, fragte die Geigerin sogleich nach, und schenkte ihrem Gegenüber ein Lächeln. „Ja.“, kam es kurz und knapp als Antwort. „Es war richtig gemein von dir, meine Wehrlosigkeit so auszunutzen.“, fügte sie noch hinzu. „Ach komm schon. Ich konnte doch eindeutig spüren, wie sehr es dir gefallen hat.“ Da hatte Michiru leider Recht. Haruka zog das Mädchen liebevoll zu sich heran. „Doch, das hat es.“, waren daraufhin ihre Worte, bevor sie die Türkishaarige in ihre Arme nahm und küsste. Kapitel 16: Was ist nur los! ---------------------------- Eng aneinander gekuschelt lagen die beiden Frauen noch eine ganze Weile schweigend so da. Sie brauchten keine Worte, da jeder mit seinem Blick der Anderen verriet, wie glücklich man gerade war, und was man fühlte. „Du Haruka, wenn ich die ganze Nacht hier bei dir bleiben soll, wie hast du dir das dann eigentlich bezüglich der Schule morgen vorgestellt.“, sprach Michiru nach etlichen Minuten ihre Freundin an. „Hm, wie meinst du das?“, wollte die Blonde etwas genauer wissen. „Na ja, zum einen bräuchte ich für die Schule morgen noch meine Geige und einige Unterlagen, zum anderen würde ich mir gerne neue Sachen anziehen.“, entgegnete ihr die Schwimmerin daraufhin. „Ach so, sag mir einfach, wie viel Zeit du bei dir zu Hause brauchst, dann stehen wir morgen dementsprechend früher auf.“ „Und was soll ich bitte deiner Meinung nach hier zum Schlafen anziehen?“, stellte Michiru ihr in einem sinnlich klingenden Tonfall dir Frage. Alleine der verführerische Blick von Haruka sagte schon alles. „Meinst du, dass du so etwas heute Nacht wirklich brauchen wirst!“, hauchte die Sportlerin ihrer Freundin ins Ohr. Dieses löste ein heftiges Kribbeln in der der Bauchgegend der Geigerin aus. Sie blickte verlangend tief in die blaugrünen Augen. „Ich denke mal nicht.“, war ihre Antwort, und sie zwinkerte ihr Gegenüber zu. Als Haruka sie daraufhin küssen wollte, hielt ihr aber die Türkishaarige die Hand vor dem Mund. Ziemlich irritiert schaute das blonde Mädchen drein. Sofort wurde sie aber mit einem sanftmütigen Lächeln ihrer Liebsten beruhigt. „Bevor du mich Küssen tust, stell bitte den Wecker.“, gab Michiru ihr zu verstehen. Die Blonde tat sogleich, was man ihr gesagt hatte, und drehte sich danach wieder zu ihrer Freundin um. Diese wartete nur darauf, um sie stürmisch und voller Leidenschaft zu küssen. Bis spät in die Nacht hinein, waren die Beiden damit beschäftig, sich zu küssen, zu streicheln, und sich zu lieben. Keiner wusste mehr genau, wann sie zusammen eingeschlafen waren. Unsanft wurde Michiru durch das ertönen des Weckers aus ihrem Schlaft gerissen. Sie drehte sich zur Seite, und hoffte das Haruka nun endlich mal das nervige Ding ausschalten würde. Doch sie war nicht da. Stattdessen ging nun die Tür auf, und der Blondschopf stürmte hektisch herein. „Sorry.“, sagte sie schnell, und stellte den Wecker aus. Die Schwimmerin staunte nicht schlecht, da ihre Freundin bereits mit ihrer Schuluniform bekleidet war. „Wie jetzt! Habe ich verschlafen, oder wie spät ist es gerade?“, wollte sie ein wenig panisch wissen. Haruka setzte sich zu ihr aufs Bett, und beruhigte sie. „Guten Morgen erst einmal. Und keine Sorge, es ist noch genug Zeit.“ Mit diesen Worten beugte sie sich ein wenig herunter, und gab der Türkishaarigen einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Ich konnte nicht mehr schlafen, und da hab ich uns Frühstück geholt, und ein paar Sachen für dich eingekauft. Ich nehme mal an, dass du dich erst einmal etwas frisch machen möchtest. Fühl dich hier wie zu Hause. Wenn du noch was brauchst, gib mir einfach Bescheid. Ich werde mich mal in der Zwischenzeit weiter um unser Essen kümmern.“ Mit diesen Worten wollte sich die große Blonde gerade erheben und zum Gehen aufmachen, doch sie wurde von Michiru an ihrem Handgelenk fest gehalten. Als sie sich zu ihr drehte, zog das türkishaarige Mädchen sie zu sich runter, und gab ihr einen langen Kuss. „Wau, wofür war das denn?“, stellte eine überrascht, aber dennoch erfreute Haruka die Frage. „Der ist dafür, weil du so lieb bist.“, gab Michiru ihr zu verstehen. Erneut zog sie ihre Freundin zu sich ran. „Und der hier ist für den gestrigen Abend.“ Ihr zweiter Kuss war noch viel leidenschaftlicher, und sie ließ ihre Arme unter das Sakko gleiten. Auch Haruka konnte ihre Hände nicht mehr an sich halten, und legte sie auf den Rücken ihrer Liebsten ab. Je länger ihr sinnliches Lippenspiel dauerte, umso mehr fingen sie an sich fordernd zu streicheln. „Michiru … wir .. sollten …. lieber damit … aufhören, sonst kommen … wir .. doch noch …. zu spät.“, versuchte Haruka zwischendurch zu erklären, und löste sich dann anschließend. „Spielverderber.“, grinste die Türkishaarig frech. „Aber du hast ja recht.“ Damit stand Michiru auf, und ging nackt wie sie war, vor der Läuferin her in Richtung Badezimmer. „Jetzt bist du aber ganz schön gemein, Michi.“, bemerkte die Blonde, die ihr die ganze Zeit hinterher trottete, und ihren Blick nicht von dem wunderschöne Körper abwenden konnte. „Ich weiß.“, kam es nur als Antwort, bevor die Schwimmerin im Bad verschwunden war, und Haruka alleine vor der Tür stehen ließ. »Oh man, du machst mich total fertig.« In ihren Gedanken versunken, ging Haruka wieder in die Küche, und kümmerte sich weiter um das Frühstück. Währenddessen stand eine überglückliche Michiru unter der Dusche. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht dachte sie an den gestrigen Tag zurück. Ein sehr angenehmes Kribbeln durchlief ihren Körper, als sie sich noch einmal an all seine wunderbaren Entwicklungen erinnerte. Vor allem der Gedanke an die so lange, und vor allem heiße Nacht, verstärkte das Gefühl noch. Zufrieden machte sie sich daraufhin fertig, und ging dann in die Küche, wo ihre Freundin schon mit dem fertigen Frühstück auf sie wartete. Als die Schüler heute das Auto ihres Stars aus der Footballmannschaft auf den Parkplatz gefahren sahen, staunten sie nicht schlecht. Neben ihm saß noch eine weitere Person im Wagen. Dessen türkishaarige Locken vom Fahrtwind sich wie Wellen bewegten. Sofort gingen die wildesten Gerüchte in Umlauf, und die Beiden wurden zum Gesprächsthema Nummer eins. „Tja, nicht mehr lange, und die ganze Schule weis über uns Bescheid.“, stellte Haruka beim Aussteigen daraufhin fest. „Und stört es dich?“, entgegnete ihr Michiru, die sich nun neben ihr befand. „Zumal dann wohl einige deiner weiblichen Fans ziemlich enttäuscht sein dürften.“ „Was interessieren mich die Andern. Alles was ich will bist du.“ Um diesen Worten noch mehr Bedeutung zu geben, gab sie ihrer Freundin einen Kuss, bevor sie sich weiter auf den Weg zu ihren Unterrichtsraum machten. Bis auf die Gerüchteküche und die neugierigen Blicke der Mitschüler, verlief der heutige Schultag ziemlich ruhig. Der blonde Runningback befand sich gerade auf dem Weg zum Musikraum. Dort war neben Michiru noch ihr Musiklehrer anwesend. Er unterhielt sich gerade mit seiner Schülerin, also setzte sich Haruka auf einen der Plätze und wartete. Nach ungefähr 10 Minuten war er dann auch schon verschwunden. „Was wollte den der Lehrer noch von dir?“, wollte die neugierige Läuferin wissen. „Herr Sato hat mich gerade gefragt, ob ich nicht Lust hätte auf dem Schulfest am Freitag, den 26.05. aufzutreten.“, gab eine vor Freude strahlende Michiru von sich. „Ich sollte mir dafür sogar drei Musikstücke aussuchen.“ „Das ist doch Großartig.“, freute sich Haruka mit ihr, und umarmte ihre Freundin dabei. Das türkishaarige Mädchen sah ihr tief in die Augen. „Wäre es möglich, dass du mich dabei auf dem Klavier begleiten würdest?“, stellte sie der Blonden vorsichtig die Fragen. „Weil es war so wunderschön, als wir Mal zusammen gespielt hatten.“ Kaum hatte die Musikerin diese Bitte ausgesprochen, wurde der Gesichtsausdruck ihres Gegenübers auch schon wieder betrübter. „Es tut mir leid, aber diesen Gefallen kann ich dir beim besten Willen nicht erfüllen.“, gab Haruka in einem fast schon abwesend klingenden Ton von sich. Dabei löste sie sich von ihrer Freundin, und ging einige Schritte gedankenverloren zurück. »Was hat sie auf einmal nur! Warum verschließt sie sich mir gegenüber so plötzlich?«, wunderte sich Michiru, und blickte ihre Freundin an. „Was ist los Haruka? Hab ich etwas Falsches gesagt!“ „Es ist nichts.“, gab der Runningback von sich. Die Türkishaarige hob die Augenbraun. „Also nach nichts sieht mir das hier aber nicht aus.“, stellte sie fest. „Können wir das Thema bitte erst einmal ruhen lassen. Bitte Michiru.“, flehte die Blonde mit einem aufgesetzten Lächeln ihr Gegenüber an. „Okay, wenn du es gerne so möchtest.“, gab die Geigerin vorrübergehend nach. Sie wollte nicht, dass sich die Sportlerin diesbezüglich von ihr unter Druck gesetzt fühlte. „Aber wenn du mit mir darüber reden willst, bin ich für dich da.“ „Danke Michiru, das ist sehr lieb von dir.“, brachte Haruka mit einer erleichterten Stimme hervor. Das nun folgende Lächeln wirkte nicht mehr ganz so künstlich. »Ich werde schon noch heraus bekommen, was dich da so bedrückt. Auf jeden Fall muss das ja was ziemlich schlimmes sein, das es deine Stimmung so schnell um schwingen lässt.«, dachte die Türkishaarige noch darüber nach. „Na dann, lass uns mal mit dem modernen Japanisch beginnen.“, lenkte Michiru wieder auf den eigentlichen Grund zurück, warum sie sich ja hier trafen. „Muss das denn sein.“, kam es von der großen Blonden gequält hervor. „Ja, das muss sein. Du glaubst ja wohl nicht, das du dich nun, da wir zusammen sind, davor drücken kannst.“, stellte die Schwimmerin klar. Dabei schritt sie wieder näher zu ihrer Freundin hin. „Und je schneller wir damit fertig sind, umso eher können wir dann noch was zusammen unternehmen.“, fügte sie in einem vielversprechenden Ton hinzu, und gab Haruka einen kurzen Kuss. „Du weist echt, wie du mich auch zu so etwas überreden kannst.“, sprach der Blondschopf, bevor sie nun ihrerseits ihre Partnerin wieder in die Arme nahm. „Na dann lass uns mal die Sache hinter uns bringen.“ Auch wenn es Haruka nicht leicht viel, so kämpfte sie sich durch den heutigen Übungsstoff. Sie war richtig froh, als es endlich zu Ende war. Erleichtert atmete sie aus. „Oh man, dieses Fach und ich, wir mögen uns einfach nicht.“ Michiru konnte über diese Aussage nur Schmunzeln. „Was hab ich mir da nur mit dir eingefangen.“, gab sie dazu von sich. „Nur das Beste.“, verkündete Haruka. „Nur das Beste.“ „Na ja, ich weis ja nicht. Vielleicht sollte ich mir das mit dir noch einmal gründlich überlegen.“, fing die Musikerin an, ihre Freundin ein wenig aufzuziehen. „Hey, was soll das den bitte heißen.“, sprang die Blonde voll drauf an, und schmollte ein wenig, was wiederum Michiru erneut zum Lachen brachte. Erst da merkte auch Haruka, dass sie mal wieder von der Türkishaarigen auf die Schippe genommen wurde. „Na warte.“, sprach die Blonde daraufhin, und lief auf ihre Freundin drauf zu. Diese versuchte natürlich vor dem Runningback zu flüchten, was aber vergebens war. So wurde Michiru schon nach wenigen Metern von dem blonden Mädchen gestellt. „Hab ich dich.“, triumphierte Haruka mit einem frechen Grinsen sogleich. Die Musikerin blickte ihr tief in die Augen. Ihr Herz schlug dabei ganz wild, was ein heftiges Kribbeln in ihr auslöste. „Ja, das hast du.“, gab Michiru ihr nur noch zu verstehen, und legte ihre Arme in den Nacken der Blonden. Sie zog sie somit zu sich heran, und ließ ihre Lippen sinnlich und entschlossen auf die der anderen Treffen. Es war ein sehr langer, und zugleich fordernder Kuss, aus dem sich die Beiden erst nach einer Ewigkeit wieder lösten. „Na toll, nun bin ich total scharf auf dich.“, keuchte eine noch nach Luft ringende Haruka. „Ich könnte dich glatt hier und jetzt auf der Stelle vernaschen.“ Bei diesen Worten lief die Türkishaarige rot an. „Haruka.“ „Was denn. Ich sag doch nur die Wahrheit. Zumal du mich ja heute Morgen auch schon hast zappeln lassen.“, rechtfertigte sich die Läuferin. „Ach, wer hat den heute Morgen gesagt, dass wir aufhören sollten!“, konterte Michiru nun ihrerseits, schenkte aber ihrem Gegenüber ein sanftes Lächeln. „Na komm, lass uns erst einmal von hier verschwinden.“ „Und wohin?“, wollte Haruka wissen, als sie ihrer Liebsten nun folgte. „Irgendwie hab ich noch gar nicht alles von deiner Wohnung gesehen. Woran kann das nur gelegen haben.“, tat die Schwimmerin ein wenig scheinheilig. Auch ihre Partnerin, tat sich ganz unwissend, und grinste dabei breit. „Ich hab keine Ahnung.“ Da die beiden frisch Verliebten sich dieses Mal auf den Weg in die Wohnung der Blonden etwas mehr zurückhielten, konnte sich Michiru nun auch den Weg dorthin merken. „Na ja, eigentlich kennst du ja nur noch zwei Räume nicht.“, fing Haruka an der Wohnungstür an zu reden. „Und das ist nun nichts weltbewegendes mehr.“ „Also ich finde das schon. Ich möchte ja schließlich mit dir nicht nur die ganze Zeit über im Schlafzimmer verweilen, sondern auch mal gemütlich vorm Fernseher auf dem Sofa sitzen.“, entgegnete die Türkishaarige ihrer Freundin. „Ach, und ich dachte, dir reicht mein Schlafzimmer vollkommen hin.“, scherzte das größere Mädchen. „Du bist unmöglich, Haruka.“, konterte Michiru, und sah sie dabei schief von der Seite aus an. „Aber dafür liebst du mich ja auch.“, grinste die Blonde nur ganz frech. Nachdem die Beiden ihre Sachen an die Seite gestellt hatten, führte Haruka ihren Engel in das Wohnzimmer. Dieses war sehr geräumig, und mit nicht allzu vielen Schränken versehen. Alles war sehr übersichtlich gehalten, und konzentrierte sich auf den Fernsehbereich. Neben den Flachbildschirm, DVD-Player, und der Musikanlage, befanden sich noch einige Spielekonsolen dort. Das Ganze wurde durch eine sehr gemütlich aussehende dunkelblaue Sitzecke abgerundet. „Magst du was zu trinken haben.“, fragte die Läuferin sogleich nach. „Ja gerne, ein Tee wäre nicht schlecht.“, gab Michiru ihr daraufhin als Antwort, und setzte sich schon einmal auf die Couch. Während die Blonde in der Küche verschwunden war, blickte sich die Geigerin ein wenig um, und entdeckte eine weitere Tür. »Ah, das muss dann wohl der andere Raum sein, den Haruka noch erwähnt hatte. Was sich da wohl drinnen befinden mag.« Mit diesen Worten war das türkishaarige Mädchen schon aufgestanden, und ging auf die Tür drauf zu. Sie überlegte noch kurz, ob sie da so einfach hinein sehen sollte oder nicht. Da ihr aber die Sportlerin heute Morgen die Erlaubnis gegeben hatte, sich hier wie zu Hause zu fühlen, öffnete sie die Tür. Sie staunte nicht schlecht, als sie einen schwarzen Flügel da drin entdeckte, und ging weiter in den Raum hinein. In diesen Moment kam Haruka mit den Tee in das Wohnzimmer zurück. Sogleich bemerkte sie, wo sich ihre Freundin gerade befand. Waren ihre Gesichtszüge gerade noch fröhlich, so wirkten sie nun stumpf und distanziert. Sie stellte das Tablett auf den Tisch, und ging zu ihrer Freundin hin. Da Michiru mitbekommen hatte, das ihre Liebste sich nun hinter ihr befand, drehte sie sich zu ihr um. „Ich wusste ja gar nicht, dass du einen eigenen Flügel besitzt.“, sagte sie vor Freude strahlend. Doch als sie den Gesichtsausdruck von Haruka sah, wurde sie ganz ruhig. Sie wusste nicht, was mit ihr los war. „Entschuldige, ich hätte hier nicht so ohne weiteres reingehen sollen. Es tut mir leid.“, gab Michiru von sich. Ein schwaches Lächeln bildete sich auf dem Gesicht der Blonden als sie die Türkishaarige ansah. „Ist schon okay. Du konntest es ja nicht wissen. Außerdem hatte ich dir ja erlaubt, dich hier frei zu bewegen.“ Ihr Blick wanderte nun zu dem Klavier hin, und sie schien in ihren Gedanken zu versinken. Als Michiru bemerkte, wie ihre Freundin gerade vollkommen abwesend wurde, trat sie behutsam an sie heran. »Irgendetwas Schlimmes scheinst du anscheinend damit zu verbinden.«, waren die Überlegungen der Musikerin. Sachte legte sie ihre linke Hand auf die Wange von Haruka, und lenkte somit deren Aufmerksamkeit auf sich. Verständnisvoll sah sie der Blonden ins Gesicht. „Lass uns den Tee trinken gehen.“, sprach sie, nahm ihre Liebste bei der Hand, und führte sie wieder in das Wohnzimmer rüber. Ohne erst einmal ein weiteres Wort darüber zu verlieren, machten sich die Beiden noch einen sehr gemütlichen Abend. Zusammengekuschelt lagen sie auf dem Sofa, und sahen sich Filme an. So gegen halb zehn rum hatte Haruka ein Anliegen an ihre Freundin. „Würde es dich stören, wenn du heute wieder bei mir übernachten würdest?“ Michiru drehte sich zu ihr um, und sah in die blaugrünen Augen. Ein Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. „Es stört mich nicht. Nur sollten wir eventuell mal einige Sachen von mir hier haben, sollte das zu einer angenehmen Gewohnheit werden.“ Die Läuferin traute ihren Ohren nicht ganz. Hatte sie da gerade richtig gehört, und ihr Schatz hätte absolut nichts dagegen, wenn sie hier öfters übernachten würde. Ihr Mund breitete sich zu einen sehr zufriedenen Grinsen aus. „Das ist wirklich keine schlechte Idee. Ansonsten kann ich dir bis dahin etwas von mir leihen, solltest du was zum anziehen brauchen.“, erwiderte sie daraufhin, und zog ihre Freundin für einen Kuss zu sich. „Wie überaus großzügig von dir.“, grinste Michiru nur zurück, und die Beiden machten sich in das Schlafzimmer auf. Wenig später lagen sie eng beieinander in dem weichen Bett, und schmusten miteinander. Haruka hatte ihr ein T-Shirt von sich gegeben, und fand ihre Freundin darin sehr sexy und erregend, weshalb es dann auch kurz darauf sich nicht mehr an deren Körper befand. Kapitel 17: Schule, Alltag, und was das Leben noch so bringt ------------------------------------------------------------ Den Rest der Woche verbrachten sie die nächsten zwei Tage bei Michiru, und waren dann am Freitag wieder bei der Blonden zu Hause, da am Samstag ein Heimspiel war. Es freute Haruka, das sie von ihre Freundin gegen die „Osaka Tigers“ wieder begleitet wurde. Irgendwie beflügelte es die Läuferin, ihre Liebste an ihrer Seite zu wissen. Somit rannte sie im Ballbesitz wie noch nie, um so viele Yards wie nur möglich zu erzielen. Für Michiru hatte es den Eindruck, als würde Haruka mit dem Wind um die Wette laufen, und so sicherte sich der Runningback den ersten Touchdown des Tages. Vor Freude strahlend kehrte die Blonde an die Seitenlinie zurück. „Glückwunsch. Dir scheint das Laufen ja so richtig zu liegen. Ich habe sogar das Gefühl, das du heute noch schneller bist, als wie beim letzten mal.“, stellte die Türkishaarige fest. „Danke. Ja, es macht mir auch sehr viel Spaß. Denn wenn ich laufe und den Wind um mich herum spüre, dann habe ich so ein Gefühl von grenzenloser Freiheit.“, fing Haruka ein wenig an zu schwärmen. „Dann geht es dir genauso wie mir, wenn ich schwimme.“, meinte Michiru daraufhin. „Ja scheint so.“, gab die Läuferin mit einem Lächeln von sich. Im weiteren Spielverlauf dominierten die Hayabusas eindeutig über das Gastteam, wobei der Starrunningback unter anderem in der zweiten Halbzeit noch einen weiteren Touchdown für sein Team erzielte. Der Endstand war somit ein klarer 07:33 Sieg der Tokio Hayabusas, welche dadurch nach vier Spieltagen eine 3 / 1 Quote (Siege / Niederlagen) hatten. Das wiederum sicherte dem Team zur Zeit in der Rangliste den dritten Tabellenplatz. Herr Anderson lobte seine Mannschaft nach dem Spiel noch für diese hervorragende Leistung, und die Spieler drehten ihre Ehrenrunde vor dem Publikum. Geduldig wartete Michiru an der Seitenlinie darauf, das Haruka ihre Runde beendet hatte. Während sich die Teamkameraden in die Umkleide begaben, hielt sich die Blonde weiterhin bei ihrer Liebsten auf. „Ach, bin ich jetzt etwa deine Ausrede, warum du dich nicht mit den Anderen umziehen willst?“, stichelte die Schwimmerin ihre Freundin ein wenig. „Sozusagen.“, grinste der Runningback nur frech, und spielte ein wenig mit den behaltenden Spielball rum. Als sie ihn das nächste Mal in die Luft warf, schnappte sich Michiru diesen, und drehte sich damit weg. „Hey!“, beschwerte sich das größere Mädchen, und versuchte ihrer Freundin den Ball wieder abzunehmen. Das gelang der Blonden ziemlich leicht, da Michiru diesen einfach nur mit ihren beiden Händen festhielt. Die Musikerin wollte nun ihrerseits den Ball wieder an sich nehmen, doch es gelang ihr nicht. Haruka hatte ihn gekonnt zwischen ihrem rechten Arm und dem Körper gepresst. „Ach so machst du das also.“, stellte die Türkishaarige fest. „Ja, du musst den Ball so an dich nehmen, um ihn dann vor einem möglichen Verlust durch die Gegner am besten sichern zu können.“, erklärte Haruka und zeigte dabei, wie sie es machte. Daraufhin gab die Läuferin ihrem Schatz noch einmal den Football, damit sie es selber ausprobieren konnte. Nun hatte es die Sportlerin nicht mehr so einfach, ihrer Freundin diesen wieder abzunehmen. Noch eine gute halbe Stunde verbrachten sie die Zeit damit, das ihr Haruka ein wenig den Umgang mit einem Football zeigte und sie spielerisch herumalberten. Danach ging die Blonde sich endlich duschen und umziehen, bevor sich die Beiden noch ein schönes, restliches Wochenende machten. An dem darauffolgenden Samstag war wieder ein Auswärtsspiel, diesmal in Fukuoka, an der Reihe. Dafür reisten die Hayabusas schon am Freitagnachmittag ab, und würden dann erst am Sonntag wieder kommen. Somit vereinbarten die zwei frisch Verliebten, dass sie sich dann erst am Montagmorgen wiedersehen würden. Michiru wollte das Wochenende für das bevorstehende Schulfest nutzen, und sich um ihre Musikstücke kümmern. Zwar war Haruka am Anfang noch ein wenig mürrisch darüber, warum sie ihre Liebste dann nicht wenigsten am Sonntag mal kurz sehen könnte, doch Michiru wusste, wie sie ihr das geschickt ausreden konnte. Und so holte die Blonde ihre Freundin dann am Montagmorgen mit ihrem Motorrad von zu Hause ab. „Guten Morgen mein Engel.“, begrüßte Haruka ihre Schatz, und gab ihr einen Kuss. „Wie war dein Wochenende? Konntest du bei deinen Stücken gut vorankommen!“ „Guten Morgen, Haruka. Ja, das konnte ich, und ich habe mich nun für drei Lieder entschieden, die ich dir morgen gerne einmal vorspielen möchte, sofern du sie dir anhören willst.“, antwortete die Geigerin und hoffte, dass ihr Gegenüber dem zustimmen würde. „Liebend gerne. Das ist dann für mich so was wie eine eigene, rein private Vorpremiere.“, freute sich die Blonde und ein Strahlen breitete sich über das ganze Gesicht aus. Michiru musste darüber ein wenig schmunzeln. „Ja, so kann man das auch sehen. Also kannst du dich sehr geehrt fühlen.“ „Das tu ich auch.“ Mit diesen Worten trat sie wieder ein wenig näher an Michiru heran, und gab ihr einen weiteren Kuss. „Wie war eigentlich euer Spiel?“, erkundigte sich nun die Musikerin. „Oh, wir waren wieder sehr Erfolgreich. Die Sharks haben wir mit 31:21 geschlagen.“, berichtete Haruka, bevor sie sich auf ihr Motorrad setzte, und ihrer Liebsten die Hand reichte. Danken nahm Michiru diese an, setzte sich hinter ihrer Freundin, und die Beiden machten sich auf den Weg in die Schule. Der letzte Schulblock am Dienstag war gerade zu Ende, und Haruka wartete im Musikraum wie sonst auch auf einen der hinteren Plätze, das sich der Saal nun leeren würde. Sie freute sich schon auf das Violinenspiel ihrer Freundin. Der Musiklehrer Herr Sato unterhielt sich währenddessen noch mit der kleinen Gruppe, die am Freitag auf dem Schulfest auftreten würde. „Nach dem Klavierauftritt von Shinji-kun wird dann zum Abschluss Michiru-san ihre Lieder vortragen.“, waren seine letzten Worte, und er entließ damit seine Schüler aus dem heutigen Unterricht. Somit stand der Runningback schon einmal von seinem Platz auf, um weiter nach vorne zu gehen. Als der Läuferin ein Junge mit kurzen, braunen Haaren entgegen kam, blickte dieser den Spieler nur finster an. »Na holla, was hat der den!«, wunderte sich Haruka ein wenig. Doch sie hatte keine Lust, sich über irgendwen fremdes den Kopf zu zerbrechen, und vergaß das dann auch wieder ziemlich schnell. Michiru freute sich, als sie Haruka sah. „Wie immer pünktlich zu meinem Unterricht.“ „Also bei so einer bezaubernden Lehrerin würde ich es mir auf gar keinen Fall wagen, auch nur eine Sekunde zu spät zu kommen.“, schmeichelte die Blonde ihrer Freundin ein wenig. Auch wenn die Musikerin schon so oft in den letzten Tagen Komplimente von ihrem Schatz erhalten hatte, ließ dennoch jedes Neue ein wohliges Gefühl in ihr aufkommen. Sie liebet diese kleinen Aufmerksamkeiten, die Haruka ihr schenkte. Bevor es nun das kleine Sonderkonzert gab, war aber erst noch einmal die Nachhilfe dran. Da Haruka dank diesem Privatunterricht in den meisten Fächern nun gut mitkam, wurden die Übungsstunden deutlich kürzer. Somit konnte sich die Blonde schon nach knapp eineinhalb Stunden an den Klängen von Michirus Geige erfreuen. Ohne diesmal ihren eigenen Drang nachgeben zu wollen, lauschte sie der mit so viel Hingabe gespielten Melodie. Trotzdem die Türkishaarige hoch konzentriert den Bogen über die Seiten streichen ließ, schenkte sie ihrem Gegenüber ab und an ein strahlendes Lächeln. Es gefiel ihr, das Haruka ihr so aufmerksam zuhörte, und auch noch gefallen an ihrer Musik hatte. Das war auch der Grund, warum sie ihr unbedingt vorher noch einmal vorspielen wollte. Natürlich hoffte sie aber auch, dass ihre Liebste sie eventuell doch noch einmal am Klavier dazu begleiten würde. Doch diesmal schien sie sich diesbezüglich nicht zu rühren. Aber Michiru hatte es sich in den Kopf gesetzt, noch hinter dieses Geheimnis ihrer Freundin zu kommen. Auch wenn sie dafür einige Zeit lang warten müsste. Sanft verklangen die letzten Töne. Erst jetzt äußerte sich Haruka zu der soeben gehörten Musik. „Wahnsinn! Es war einfach Großartig. Ich könnte dir Stundenlang dabei zuhören.“, sprach die Blonde ihren Lob aus. „Danke. Es freut mich, dass es dir gefallen hat.“, lächelte die Geigerin, und legte ihr Instrument in den Kasten. „Was wollen wir heute noch zusammen unternehmen?“ „Wie wäre es denn damit, das wir zusammen was Kochen, und uns dann einen Film ansehen.“, schlug Haruka einfach mal vor. „Das klingt doch sehr gut. Na dann lass uns mal ein wenig Einkaufen fahren.“, strahlte Michiru, und nahm ihren Geigenkasten in die Hand. Haruka hatte in der Zwischenzeit die Schultasche ihrer Freundin an sich genommen, und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg zu dem Wagen der Blonden. Kurze Zeit später waren sie auch schon in einem Einkaufcenter. Gemütlich schlenderten die Beiden durch den Supermarkt, und überlegten sich, was sie wohl kochen wollten. „Wie wäre es den mit Nasi Goreng?“, fragte Haruka, als sie gerade eine Idee hatte. „Das klingt doch gar nicht so schlecht. Dann lass uns mal alles dafür zusammentragen.“, gab die Türkishaarige daraufhin von sich. Einige Zeit später befanden sich die Beiden in der Küche von Michiru. Mit viel Spaß, und vor allem guter Laune bereiteten sie gemeinsam das Essen zu. Während Haruka gerade am Kochen war, deckte die Musikerin schon einmal den Tisch. Als sie damit fertig war, stellte sie sich hinter ihrer Freundin, legte ihr die Arme um deren Bauch, und kuschelte sich ein wenig an sie. „Na mein Schatz, alles in Ordnung?“, fragte die Blonde nach. „Ja. Ich bin nur so glücklich, dass ich dich habe. Mehr nicht.“, gab Michiru zurück. „Wie mehr nicht! Und ich dachte, du liebst mich auch noch.“, scherzte die Sportlerin ein wenig. Das hätte sie besser lassen sollen, da die Türkishaarige sie nun zur Strafe ab kitzelte. Sichtlich bemüht um Fassung ringend ergab sich Haruka kurz darauf. „Okay, okay, schon gut, ich ergebe mich.“ „Besser ist das für dich.“, erwiderte die Schwimmerin, und gab ihrer Liebsten aber noch einen Kuss auf die Wange. „Wie weit bist du mit dem Essen?“, fragte sie dann nach. „Es ist fertig.“, gab die Blonde von sich. Somit setzten sie sich an den gedeckten Tisch, und aßen das gemeinschaftlich zubereitete Essen. Nach dem Abwasch gingen sie in das Wohnzimmer rüber, und machten es sich vor dem Fernseher gemütlich. Während Michiru nach einem interessanten Film suchte, war die Sportlerin damit beschäftigt ihre Hände über den Rücken ihrer Freundin wandern zu lassen. Somit dauerte es aber nicht mehr lange, und das eigentliche Fernsehprogram war uninteressant geworden, da sich die Lippen von Haruka seitlich an dem Hals von Michiru küssend entlang bewegten. Genüsslich ließ sich die Türkishaarige von ihrer Liebsten verwöhnen, und legte sich sogleich mit den Rücken auf das Sofa nieder. Sanft zog sie dabei die Blonde zu sich herunter, und ihre Arme nahmen wieder ihre gewohnte Position in deren Nacken ein. „Wollten wir uns nicht eigentlich einen Film ansehen?“, fragte Michiru nach dem soeben beendeten, leidenschaftlichen Kuss bei ihrem Gegenüber nach. Haruka sah ihr tief in die Augen. „Ich glaube, dass mir das hier sehr viel besser gefällt.“, hauchte sie dem Mädchen unter sich sinnlich ins Ohr, und ließ dabei ihr rechte Hand unter das Oberteil von Michiru wandern. Mit einem wohlwollenden Seufzer verschloss die Musikerin wieder die Lippen ihrer Liebsten, während sie die warme Hand von Haruka auf ihrer Brust spürte. Michiru schloss ihre Augen, und ließ sich nur noch von ihren Gefühlen und den Berührungen ihrer Liebsten leiten. Auch für sie war das hier eindeutig interessanter, als irgendein Film. Ihren blonden Engel so nah bei sich zu haben, ließ ihr Herz vor Freude tanzen. Michiru fuhr mit ihrer rechten Hand durch das kurze, blonde Haar, während sie ihre Linke über den Rücken ihrer Freundin wandern ließ. Immer Leidenschaftlicher küsste sie ihre Liebste, die gerade sanft ihre Brüste massierte. Wohlwollend unterstrich die Schwimmerin diese Berührung durch einen Seufzer. Nur kurze Zeit später wurde der Fernseher wieder ausgeschaltet, und die Beiden verlegten ihr sinnliches Liebesspiel auf das Schlafzimmer. Bis spät in die Nacht hinein gaben sie sich einander hin. Kapitel 18: Das Schulfest ------------------------- Am Tag des Schulfestes gab es sehr viele Attraktionen, so dass den Besuchern so einiges geboten wurde. Neben etlichen Vorführungen, gab es auch sehr viele Mitmachaktionen. Unter anderem war das Footballteam der Schule mit ihrer Autowaschaktion vertreten. Interessierte konnten sich zusätzlich noch mit einigen ihren Stars des Mannschaft unterhalten, oder sich mit den voll ausgerüsteten Spielen fotografieren lassen. Da Haruka hierbei auch von ihrem Trainer eingeteilt worden war, verteilte sie hier zusätzlich einige von ihren aufgehobenen Spielbällen an ihre Fans. So mancher ihrer weiblichen Fans versuchte dabei mit dem Runningback ein wenig zu flirten, was ihr einige verärgerte Blicke von der Seite ihrer Freundin her einbrachte. In einer freien Minute, gesellte sich die Blonde kurz zu Michiru. „Dir scheint es ja sichtlich Spaß zu machen, dass sich deine Fans dir hier zu Füssen werfen.“, gab die Türkishaarige ein wenig schnippisch von sich. „Hey, was kann ich denn dafür, wenn die sich mir an den Hals werfen!“, versuchte sich Haruka zu verteidigen. „Du könntest sie ja wenigsten ein wenig mehr auf Abstand zu dir halten.“ Ein triumphierendes Grinsen bildete sich im Gesicht von der Sportlerin. „Bist du etwa Eifersüchtig!“ „Das hättest du wohl gerne.“, tat Michiru zu dieser Bemerkung nur desinteressiert, wusste aber, dass ihre Freundin damit leider Recht hatte. „Ich werde mich jetzt lieber mal auf den Weg zur Bühne begeben, und dich hier mit deinen Groupies alleine lassen.“ Mit diesen Worten drehte sich die Schwimmerin um, und wollte gerade losgehen. Doch sehr schnell schlossen sich die Arme von Haruka um ihren Bauch, und sie konnte den sanften Atem der Läuferin an ihrem rechten Ohr spüren. „Entschuldige. Das war gerade nicht sehr nett von mir. Es tut mir leid. Du bist die einzige, der mein Herz gehört. Ich liebe dich.“, machte die Blonde ihrer Liebsten verständlich. Dabei zog sie mit ihrer rechten Hand sanft das Gesicht der Türkishaarigen zu ihren Lippen, und küsste sie. Der Plus von Michiru erhöhte sich ein wenig, und ein angenehm, wohliges Gefühl breitete sich in ihrem Körper aus. Sie erwiderte diesen Kuss, drehte sich dabei zu ihrem Schatz um, und wurde von ihr sogleich noch näher zu sich herangezogen. Beide vergasen sie kurz, wo sie sich eben befanden. Erst das sehnsüchtige Seufzen einiger weiblichen Fans, holte die Beiden wieder ins hier und jetzt zurück. „Jetzt hast du gerade mal wieder einige Herzen von so manchen Mädchen hier gebrochen.“, flüsterte Michiru, nachdem sie ihre Lippen von denen ihres Gegenübers gelöst hatte. „Die sollen ruhig wissen, dass ich nur zu dir gehöre.“, erwiderte Haruka darauf nur. „Wann genau ist denn dein Auftritt?“, fragte sie sogleich noch nach. „Er ist erst in gut einer Stunde. Kannst dich also noch getrost deiner wartenden Fangemeinde widmen.“, lächelte die Musikerin ihre Freundin an. „Wie, jetzt auf einmal!“, war der Running back nun ein wenig verwirrt. Michiru stellte sich auf ihre Zehenspitzen, um das folgende nur für die Ohren ihrer Liebsten zu bestimmen. „Du wirst ja schon nichts Unanständiges anstellen. Außerdem möchtest du ja nicht, dass dein kleines Geheimnis von mir preisgegeben wird. Ich hab dich somit in der Hand.“, flüsterte die Geigerin und grinste dabei frech. „Das würdest du dir nicht wagen!“, dennoch klang die Blonde dabei ein wenig verunsichert. „Ach meinst du? Probiere es doch aus.“, stichelte Michiru weiter. Als Michiru daraufhin von der Läuferin ungläubig angesehen wurde, lächelte die Türkishaarige nur zurück, und gab ihren sprachlosen Schatz noch einen kurzen Kuss. „Sehe ich dich nachher bei meinem Auftritt?“, lenkte die Musikerin nun die Aufmerksamkeit wieder auf ein anderes Thema. „Ich werde auf jeden Fall da sein.“, gab Haruka ihr als Antwort. „Schön, das freut mich.“, lächelte Michiru noch einmal ihrer Liebsten zu, und ging dann fort. Die Blonde sah ihr noch solange nach, bis sie die türkisenen Haare nicht mehr sehen konnte. Erst dann widmete sie sich wieder den noch wartenden Fans. Es waren nun noch fünf Minuten, bis zu Michirus Auftritt. Gerade konnte sie die ihr sehr bekannten, blonden, und wilden Haare durch die Zuschauermenge gehend wahrnehmen. Sie freute sich, das Haruka da war. Shinji-kun ließ soeben sein letztes Stück ausklingen. Er spielte zwar gut, doch die Geigerin konnte erkennen, dass ihm noch die richtige Hingabe zu seiner Musik fehlte. Für Außenstehende war das vielleicht nicht so wahr zu nehmen, doch Michiru konnte das sehr wohl. Was dem braunhaarigen Jungen aber an der richtigen Einstellung fehlte, glich er mit seiner Arroganz und seinem eingebildeten Verhalten aus. Die junge Musikerin hatte dieses schon während des Unterrichts mitbekommen. Nachdem der Applaus vorüber war, verließ Shinji die Bühne. Herr Sato machte sich daran den Auftritt von Michiru zu verkünden. Das türkishaarige Mädchen wartete leicht nervös auf ihren Aufruf, als Shinji auf sie zukam. Etwas zu dicht, wie die Schwimmerin vernahm, und sie wich deshalb einen Schritt zurück. „Du brauchst nicht nervös zu sein. Spiel einfach wie immer, denn das Publikum wurde von mir schon in die richtige Stimmung gebracht.“, sprach der Junge in einem überheblich klingenden Ton. „Ich wünsche dir viel Erfolg.“ Bei den letzten Worten sah er Michiru mit einem verführerischen Lächeln an. „Ähm, Danke.“, antwortete die Geigerin nur kurz, und machte sich nun auf den Weg zur Bühne. Vor dem Publikum angekommen, suchte sie mit ihren Blick kurz nach Haruka, die sie sogleich in den vordersten Reihen entdeckte. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. Michiru atmete noch einmal tief durch. Konzentriert hob sie ihre Geige an, und legte den Bogen noch ruhend auf die Seiten. Noch einmal sah sie zu den Augen ihrer Liebsten rüber, die nun gebannt auf sie gerichtet waren. Dann fing sie an, ihr erstes Lied vorzutragen. Mit den einsetzen der ersten Töne ging sofort ein erstauntes Raunen durch die Menge. Die Zuhörer waren schlicht weg ergriffen, von der ihnen dargebotenen Melodie. Nach dem die Musikerin ihr letztes Stück zu Ende gespielt hatte, brache das Publikum in einen tosenden Applaus aus, und forderten noch eine Zugabe. Doch Herr Sato war schon auf die Bühne geeilt, um dem entgegen zu wirken. Somit konnte sich Michiru schon nach hinten begeben. Hinter der Bühne musste die Geigerin feststellen, dass dort noch immer Shinji-kun stand, und anscheinend auf sie gewartet hatte, da er nun wieder auf sie zukam. „Gratulation! Du spielst wirklich Großartig. Wir würden bestimmt ein gutes Paar abgeben. Die Melodie deiner Geigen zusammen mit meinen grandiosen Klavierstücken ist bestimmt eine unschlagbare Kombination.“, fing der braunhaarige Junge gleich damit an, drauflos zu erzählen. „Paar?!“, wiederholte Michiru, und war sichtlich irritiert. „Sie meinen wohl ehr ein Duett damit.“, versuchte sie zum einen den Jungen zu verbessern, und zum anderen, ihn darauf hinzuweisen, dass sie sich nicht entsinnen konnte, ihm das „Du“ angeboten zu haben. „Ach warum denn so förmlich. Kannst ruhig Shinji zu mir sagen. Und im Übrigen hast du mich da schon ganz richtig verstanden. Ich finde, das du dich nicht mit diesem Footballspieler abzugeben brauchst, nur weil er dich als sein Maskottchen auserkoren hat.“ „Wie bitte!“ Michiru glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, doch anscheinend hatte dieser eingebildete Schnöseln es tatsächlich gerade so gesagt. „Also das geht mir doch eindeutig ein wenig zu weit. Ich habe keinerlei Interesse weder an einem Duett, noch an dem Anderen. Also wenn sie mich nun Entschuldigen würden.“ Mit diesen Worten wollte sie gerade seitlich an dem Jungen vorbei gehen. Doch dieser schnitt ihr den Weg ab. „Was kann dir den dieser Sportler schon bieten! Der würde dich doch ohne mit der Wimper zu zucken, mit einem seiner vielen Groupies betrügen. Und seine Noten sollen ja auch nicht gerade die Besten sein. Ich habe da wesentlich mehr was ich dir bieten kann. Also vergiss ihn einfach.“, gab Shinji von sich. Michiru war nun sichtlich von dieser Unterhaltung genervt. »Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein, so über mein Schatz zu reden.« „Ich denke schon, dass mir Haruka sehr viel zu bieten hat. Auf jeden Fall wesentlich mehr als du denkst.“, erwiderte die Musikerin daraufhin. Unweigerlich musste sie daran denken, dass man ja die wahre Identität ihre Liebsten, und somit auch ihre eigene Neigung gar nicht kannte. Es amüsierte sie ein wenig. „Also ich hätte dich nicht für so ein oberflächiges Mädchen gehalten, das sich nur der Beliebtheit wegen mit dem begehrtesten Typen der Schule ins Bett begibt.“, kam es nun ein wenig abwertender von dem braunhaarigen Jungen rüber. Das war nun eindeutig zu viel. Michiru gab ihm daraufhin mit ihrer rechten Hand eine ordentliche Backpfeife. Noch bevor Shinji auch nur darauf irgendwie reagieren konnte, wurde er plötzlich auch noch zusätzlich von dem türkishaarigen Mädchen weggezogen, und herumgedreht. Sogleich blicke er in vor Wut glühende, blaugrüne Augen. Vor dem Jungen stand der Runningback. Als Haruka hinter die Bühne kam, konnte sie sehen, dass der Junge, der sie neulich so komisch angesehen hatte, sich ziemlich aufdringlich an ihrer Liebsten ranmachte. Sie konnte zwar nicht verstehen, worum es in diesem Gespräch ging, doch Michirus Körpersprache verriet der Blonden, das ihr dieses Gespräch eindeutig nicht behagte. Dieses machte die anschließende Ohrfeige, die die Schwimmerin dem Jungen verpasste nur all zu deutlich. Deshalb eilte sie zu dem Geschehen, schnappte sich den Kerl, und zog ihn von ihrer Freundin fort. „Was soll das hier denn bitte schön werden?“, fragte sie den Jungen mit einer durchdringenden Tonlage, und funkelte ihn mit einem wütenden Blick an. „Ach, glaubst du, nur weil du hier der Star an der Schule bist, dass dir somit auch jedes Mädchen gehört.“, pöbelte Shinji sein gegenüber an. „Nein, das tue ich nicht.“, entgegnete Haruka ihm nun völlig ruhig und gelassen. „Und ich werde auch nicht zu aufdringlich und bedränge keine Mädchen.“ „Denkst du, ich habe etwa Angst vor dir!“, stichelte der Junge weiter, und stieß dem Runningback dabei mit den Händen gegen die Schultern. Haruka wurde das ganze allmählich zu bunt. Ihr gegenüber schien anscheinend nur auf Streit aus zu sein. Darauf hatte sie nun wirklich keine Lust, und ließ ihn einfach links liegen, indem sie nun zu ihren Schatz rüber ging. Das machte Shinji anscheinend nur noch wütender. Er riss den Sportler an der rechten Schulter herum, und schlug ihn mit der Faust ins Gesicht. „Haruka.“, schrie Michiru entsetzt auf. Mit dem linken Handrücken wischte sich die Blonde einmal über die Lippen, und sah dann das Blut an ihrer Hand. „War es das jetzt?“, wollte sie nun wissen. „Oder willst du dich allen Ernstes wirklich mit mir Prügeln!“ Eigentlich dachte Haruka, dass der Junge nun seine Genugtuung hatte, und er endlich Ruhe geben würde. Aber anscheinend wollte er jetzt erst so richtig Ärger machen. »So nicht, mein Freundchen.«, dachte sich die Blonde bei den erneuten Angriff. Gekonnt wich sie den Schlag zur Seite hin aus, blockte diesen dabei, griff sich das Handgelenk, machte eine leichte Körperdrehung, und nahm damit den rechten Arm ihres Angreifers in einen Streckhebel. „Aaaahhh, verdammt! Du brichst mir den Arm.“, schrie Shinji laut auf. „Also wenn ich dir deinen Arm brechen wollte, dann hätte ich das schon längst getan. Ich will nur sicher gehen, dass du dich jetzt wieder beruhigt hast.“, sprach Haruka weiterhin in einem gelassenen Ton. „Okay, ist ja schon gut.“, gab der braunhaarige Junge nach. Der Runningback löste den Hebel, woraufhin Shinji aber diese Demütigung nicht auf sich sitzen lassen wollte. Er drehte sich herum, und wollte den Footballspieler umrennen. Irgendwie hatte Haruka es geahnt, dass der Junge noch nicht aufgeben wollte. Wieder wich sie seinem Angriff zur Seite aus, wobei sie ihm diesmal aber ihre rechte Faust in den Magen rammte. Keuchend und nach Luft ringend, ging Shinji zu Boden. „Ich hoffe, dass du nun endlich Ruhe gibst, da ich nur sehr ungerne noch deutlicher werden möchte.“, machte die Blonde den Jungen klar, welcher nur zustimmend Nickte. Somit konnte Haruka sich nun Michiru zuwenden, mit der sie dann von hier fort ging. Trotz dieses kleinen Zwischenfalls hatten die Beiden noch viel Spaß auf dem Schulfest. Kapitel 19: Die Wut des Drachen ------------------------------- Nach zwei weiteren, und vor allem Erfolgreichen Spielen, konnten sich die Hayabusas das erste Mal an die Tabellenspitze setzten. Die amtierenden Champions hatten ihr letztes Spiel verloren, und obwohl beide Teams eine Quote von 6 / 1 aufweisen konnten, stand die Tokioter Mannschaft von den Punkten her etwas besser da. Wenn auch nur knapp. Aber nun musste sich das Team von Herrn Anderson auf ihr erstes Rückrunden-Spiel gefasst machen. Von den insgesamt 16 Vorrunden enthält die Hälfte jeweils ein Rückspiel, so dass jedes der 16 Teams gegen 12 Mannschaften antreten muss. Am Ende erhalten dann die acht besten Teams einen Einzug in die Playoffs, und somit die Möglichkeit um den Meisterschaftstitel kämpfen zu können. Aber ausgerechnet war der Gegner der Hayabusas kein anderer als die Mannschaft aus Kyoto, die nun auch noch im Heimrecht waren. Dafür musste Haruka zwar wieder am Freitag abreisen, doch diesmal würde das Team schon am Samstagabend mit dem Shinkansen wieder in Tokio zurück sein. Michiru schlug deshalb ihrer Freundin kurz vor der Abreise vor, dass sie sie dann vom Bahnhof abholen würde. Darüber freute sich die Blonde sogar sehr, und gab ihrem Schatz einen Abschiedskuss. Soeben waren die Hayabusas in das Stadion der Kyoto Dragons eingelaufen. Herr Anderson gab seinen Spielern an der Seitenlinie noch einige Anweisungen, während die Zuschauer die nun aufgerufenen Spieler ihrer Mannschaft bejubelten. Die Menge war ziemlich aus dem Häuschen und vor allem sehr laut. Für den anschließenden Münzwurf ging der Quarterback Masaru Nakamatsu zusammen mit Haruka und einem weiteren Spieler in die Mitte des Spielfeldes, welchen sie erfolgreich für sich entscheiden konnten. Somit wählten die Hayabusas den Return. Der Coach entschied sich dafür, das Haruka den Kickoff entgegennehmen sollte. Und so stand nun die Nummer 22 auf dem Spielfeld, und wartete auf den Beginn des heutigen Spiels. Wenige Sekunden später befand sich der Football auch schon in der Luft, und die blonde Läuferin konzentrierte sich darauf ihn entgegen zu nehmen. Sie befand sich ungefähr auf der Höhe der eigenen 7 Yard Linie, als sie den Ball sicher gefangen hatte, und ihn in gewohnter Manier an ihren Körper presste. Sogleich sprintete sie zur rechten Seite des Spielfeldes los. Gekonnt ließ sie die ersten beiden Verteidiger mit ihren Tackleversuchen ins leer laufen. Doch schon war ein weiterer Gegner an ihr dran, und versuchte sie mit einer Umklammerung und massiven Körpereinsatz am weiteren vorankommen zu hindern. Doch so leicht ließ sich Haruka nun nicht gleich von ihrer Aufgabe abbringen, und arbeitete sich noch zwei weitere Yards nach vorne, bevor sie dann endlich zu Boden gebracht wurde. Die Hayabusas hatten dadurch mit ihrem ersten First down einen guten Start an der eigenen 36-Yard Linie. Damit sich der Runningback noch ein wenig erholen konnte, ließ Herr Anderson als Erstes einen Passspielzug ausführen, welcher für 9 Yards gut war. Nun kam Haruka wieder ins Spiel. Nach dem Hand-Off wollte die Läuferin an der linken Seite der Defenseline vorbei gehen, wurde aber ohne Raumgewinn hart von einem Abwehrspieler zu Boden gebracht. „Na, hast du mich vermisst?“, sprach die Nummer 97 sie sogleich an. „Ich verspreche dir, dass ich dir das Leben zur Hölle machen werde.“ Mit diesen Worten erhob sich der Linebacker, aber nicht ohne Haruka noch einen unbemerkten Kniestoß in die Seite zukommen zu lassen. Auch ein erneuter Laufspielzug zur Überbrückung des noch fehlenden 1 Yards wurde von den Dragons verhindert. Somit mussten die Hayabusas wohl oder übel den Ball mit einem Punt an die Gegner übergeben. Diese sicherten sich dann mit einem Field Goal am Ende ihrer Angriffsserie die ersten 3 Punkte. Nach einem Touchback (das ist wenn der Ball nach dem Kick in oder über die Endzone hinaus landet, oder aber wenn der Ballfänger diesen von der Endzone aus nicht zurücktragen will und er auf die Knie geht) starteten die Tokioter Spieler nun von der eigenen 20 Yard Linie. Wieder ging ein Laufversuch an Haruka, aber schon nach 2 Yards Raumgewinn, wurde sie wieder gestoppt. Die Abwehrspieler der Dragons waren sehr gut auf die Laufspielzüge der Gäste eingestellt. Somit entschied sich Herr Anderson beim nächsten Spielzug für einen „Fake Hand-Off“. Masaru täuschte die Ballübergabe an den Runningback an, womit Haruka die Aufmerksamkeit der Defense auf sich lenkte, währen der Quarterback mit dem Ball in die andere Richtung zum neuen, ersten Versuch lief. Aber schon nach drei weiteren Spielzügen mussten die Hayabusas den Ball erneut an die gegnerische Mannschaft übergeben, da der Starspieler weiterhin schwer unter den Druck der Nummer 97 stand. Sichtlich unzufrieden mit diesem Ergebnis begab sich Haruka auf ihren Platz. So allmählich ging ihr die Nummer 97 auf den Keks. Irgendwie hatte es der Spieler nur auf sie abgesehen. Aber warum? Sie kannte ihn nicht, und hatte ihn letztes Jahr auch noch nicht bei den Dragons gesehen. Nach einer Unterhaltung mit einem Teamkameraden hatte sie dann in Erfahrung gebracht, dass es sich bei dem Spieler um einen Austauschschüler aus den Vereinigten Staaten handelt. Sein Name ist Jarod David Stetson, kurz JD genannt. Dennoch hatte sie keinen Schimmer, warum er sich so sehr nur auf sie fixiert hatte. In dem weiteren Spielverlauf der ersten Halbzeit konnten die Hayabusas zwar zwei Touchdowns durch Pässe erzielen, doch gingen sie mit drei Punkten Rückstand in die Pause. Herr Anderson ging in der Umkleide auf die weitere Strategie für die zweite Halbzeit ein. Die Offense sollte nun etwas mehr auf Passspielzüge ausgelegt werden. Aber auch eine Umstellung im Laufspiel wurde durchgenommen. Die Offensive Line (kurz O-Line genannt) müsste mehr Vorblockarbeit leisten. Auf dem Spielfeld setzten die Spieler der Tokioter Mannschaft sogleich die Änderungen des Coach in ihren Angriffsspielzügen erfolgreich um. Und so standen die Hayabusas nun vor ihrem „First and Goal“ an der 9 Yard Linie der Gegner. „Okay Jungs, Haruka erhält den Ball, und führt ein „Off Tackle“ über rechts aus.“, erklärte der Quarterback Masaru im Huddle seinen Kameraden. Alle Spieler begaben sich auf ihren Positionen, und kurz darauf erfolgte der Snap und der „Hand-Off“ an den Runningback. Mit dem Ball in ihrer rechten Armbeuge lief Haruka an den Tackle der O-Line vorbei, und sprintete nun auf die Endzone zu. Dort wartete aber JD schon sennsüchtig auf den Läufer, und lief nun seinerseits diesem entgegen. Als Haruka noch knapp ein Yard bis zum Ziel hatte, und sie sich darauf einstellte, mit der 97 durchs Ziel zu gehen, senkte dieser seinen Oberkörper noch ein wenig mehr. Die Schulter von Jarod erfasste Haruka auf Bauchhöhe, und sein Helm schlug dabei den Ball aus ihrem Arm frei. Ziemlich unsanft gingen beide Spieler dabei zu Boden. Der Fumble wurde zum Glück durch einen Tokioter Spieler gesichert. „Wann kapierst du es endlich! An mir wirst du nicht vorbei kommen.“, gab JD wütend von sich. „Was ist eigentlich dein Problem?“, wollte die Nummer 22 nun mal wissen. „Du bist mein Problem. Ich kann dich nicht Ausstehen.“, war die klare und deutliche Antwort, und Jarod erhob sich von der Person, die unter ihm lag. Haruka wollte sich ebenfalls gerade erheben, doch als sie sich mit dem linken Arm abstützen wollte, fand sie keinen Halt, und stürzte wieder zu Boden. Erst jetzt bemerkte sie die Schmerzen, und das sie diesen gar nicht so richtig bewegen konnte. Sobald sie es doch tat, hatte sie in der linken Schulter ziemliche Schmerzen. Die Referees ließen das Spiel kurz unterbrechen, und Herr Anderson und die Sanitäter kamen auf das Spielfeld geeilt. Vorsichtig halfen sie dem Runningback auf die Beine, und begaben sich an die Seitenlinie. Nach einem kurzen, ersten Check musste Haruka dann sogleich zum Röntgen, um noch fest zu stellen, ob ein Bruch vorhanden war. In der Zwischenzeit ging das Spiel ohne den Starspieler weiter. Da die Hayabusas noch im Angriffsrecht waren, wurde nun als zweiter Spielzug versucht mit einem Pass den Ball in die Endzone zu bekommen. Doch der Versuch wurde von einem Cornerback der Dragons vereitelt. Auch der dritte Versuch schlug fehl, also führten die Hayabusas einen erfolgreichen Field Goal Versuch durch. Somit glichen die Tokioter Spieler zum 17:17 aus. Aber die Dragons holten sich sofort mit ihrer nächsten Angriffsserie die Führung durch einen Touchdown zurück. Währenddessen wurde beim Röntgen zum Glück zwar kein Bruch gefunden, doch weigerte sich Haruka, nach der weiteren Untersuchung durch den Arzt, sich an ihre Schulter einen Verband anlegen zu lassen. Sie wollte unter keinen Umständen, ihren Oberkörper entblößen. Für die Spiele band sie sich nämlich immer ihre Brust ab, und wenn sie nun das Shirt ausziehen würde, währe das ja sehr eindeutig, was sie darunter verbarg. Ihr Aufstand hatte aber zur Folge, dass ihr Trainer hinzugerufen wurde. »Na klasse, das wird ja immer besser.«, dachte sich der Blondschopf nur, als sie den Coach erblickte. Herr Anderson sprach kurz mit dem Arzt, und dieser verließ daraufhin erst einmal den Raum. Ziemlich unsicher darüber, was das denn nun sollte, blickte Haruka ihren Coach an. Langsam kam er auf sie drauf zu, und sah sie durchdringend an. Die Läuferin wurde allmählich unruhig, und fühlte sich gerade nicht mehr wohl. Sie wusste absolut nicht, was er nun vorhatte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich um einiges. Nun stand er direkt vor ihr. Beide sahen sie sich schweigend an. Dann nahm sich der Trainer einen Stuhl, und setzte sich vor seinem Spieler hin, damit er ihm gerade in die Augen sehen konnte. Immer noch sprach keiner von ihnen ein Wort. Das machte aber die Anspannung von Haruka nur noch größer. Dann durchbrach Herr Anderson endlich diese drückende Stille. „Haruka, wieso willst du dir nicht von dem Arzt helfen lassen?“, fragte er in einem ruhigen, aber fordernden Ton. „Er sagte mir, das du zwar keinen Bruch hast, aber dennoch ist dein Schultereckgelenk leicht verrenkt, und das er es mit einem Verband ruhig stellen muss.“ »Was mach ich denn nun! Verdammt, warum musste das ausgerechnet passieren. Wie soll ich denn nun noch heil aus dieser Sache rauskommen.«, kreisten die Gedanken der Blonden wild durcheinander, aber sie schaffte es nicht, auch nur ein Wort über ihre Lippen zu bringen. Daher senkte sie ihren Blick ein wenig. „Du willst es mir nicht sagen, oder!“, harkte er weiter nach. Die Antwort war aber weiterhin nur Schweigen. „Hat es vielleicht damit etwas zu tun, dass du ein Mädchen bist?“, stellte er daraufhin diese Frage. Erschrocken darüber, dass ihr Trainer ihr Geheimnis kannte, blickte sie ihn mit geweiteten, und entsetzten Augen an. „Aber, … . Ähm, … ich … wie .. woher, … .“, stammelte Haruka nun vor sich hin. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf dem Gesicht von Herrn Anderson ab. „Du willst wissen, wieso ich das weis, das du ein Mädchen bist?“, fragte er, und musste dabei ein wenig lachten. „Ähm, ja.“, war der Blondschopf noch immer ziemlich verwirrt. Des Weiteren beschäftigte sie nun aber der Gedanke daran, wer noch alles davon wusste. Abermals sah der Coach seinen Schüler ruhig und gelassen an, bevor er weiter sprach. Er erklärte ihr in kurzen, und knappen Worten, dass er schon seit dem letzten Schuljahr wusste, was sie war. Damals wollte er nach dem Training einmal mit ihr reden, da ihm aufgefallen war, dass sich sein Runningback nicht mit den anderen Spielern zusammen umziehen ging. Dabei war er dann aber gerade in der Umkleide eingetreten, als sie sich beim Ausziehen befand, und ihren Verband abnahm. Als Haruka das hörte, bildete sich eine Röte in ihrem Gesicht. Doch Herr Anderson versicherte ihr sogleich, dass er daraufhin sofort den Raum verlassen hatte. „Ja aber, warum haben sie dann nichts gesagt? Geschweige denn, dass sie mich noch nicht einmal aus dem Team geworfen haben. Und weis es denn sonst noch jemand!“, wollte die Sportlerin nun gerne wissen, da sie durch das gehörte schon wieder vollkommen durcheinander war. „Hey, immer schön langsam.“, beschwichtigte er seinen Spieler. „Ich muss jetzt erst einmal wieder zum Spiel zurück, sonst bekommt unser Cotrainer noch eine Krise.“ „Aber, .. .“, wollte Haruka gerade ansetzen. „Nichts aber. Du kannst unbesorgt sein, von mir hat noch keiner dein Geheimnis erfahren.“, versuchte er sein Gegenüber ein wenig zu beruhigen. „Nein Herrn Anderson, das ist nicht das, was ich gerade sagen wollte.“, erklärte die Läuferin nun. „Was soll ich denn jetzt nun wegen der Schulter machen! Ich kann ja schlecht den Arzt daran lassen.“ „Also, ein Arzt ist zum Stillschweigen über seine Patienten verpflichtet. Ich sehe daher kein Problem.“ „Und wenn doch was rauskommen würde? Das währe für unser Team nicht gut, und das möchte ich daher auf keinen Fall riskieren.“, rechtfertigte sich der Runningback. „Oh, okay. Würdest du dir dann von mir helfen lassen? Ich habe früher, während meines Studiums mal als Sanitäter gejobbt.“, schlug der Trainer daraufhin vor. Zwar war Haruka dabei auch ein wenig komisch zu Mute, doch war es eindeutig die beste Lösung für dieses Problem. Daher willigte sie etwas zögerlich ein. Nachdem Herr Anderson die Schulter von seinem Spieler verbunden hatte, und Haruka sich wieder ihr Shirt und das Trikot angezogen hatte, legte er ihr den Arm noch in eine Schlinge. Bevor sich die Beiden dann zum Spielfeld zurück begeben wollten, deutete der Trainer seinem Schüler an, dass er später dann noch über das ganze Sprechen wollte. Zwar hatte Haruka diesbezüglich ein flaues Magengefühl, doch konnte sie ja rein gar nichts dagegen machen. Kapitel 20: Ein Gespräch unter vier Augen ----------------------------------------- Als Herr Anderson mit Haruka wieder am Spielfeld angekommen war, befand sich das Spiel gerade am Anfang vom 4. Quarter. Der Spielstand lag bei 20:24 für die Dragons, welche auch noch im Ballbesitz an der eigenen 42 Yard-Linie waren. Gerade planten sie den nächsten Spielzug beim „2nd & 7“. Nach den Anweisungen von Herrn Anderson sollte die Hayabusa Defense einen „Blitz“ ausführen. Dieses erkannte der Quarterback der Dragons, und rief seinen Kameraden an der „Line of Scrimmage“ nun einen neuen Spielzug zu. Allerdings sorgte das bei einigen Spielern für Verwirrung, da sie die neuen Angaben nicht gleich umsetzen konnten, und der Quarterback sie dadurch wiederholen musste. In diesem Moment warf ein Referee seine gelbe Flagge. Der Oberschiedsrichter verkündete den Regelverstoß „Delay of Game / Spielverzögerung“, da die Offense es nicht geschafft hatte, den neuen Spielzug innerhalb von 45 Sekunden zu starten. Somit mussten die Gegner nun 12 Yards in ihrem zweiten Versuch überbrücken. Der Coach gab nun die Spielzuganweisung für einen „Stunt“, womit die O-Line verwirrt werden sollte. Wieder ging der Plan vom Trainer auf, und die Hayabusa Defense konnte ein „Quarterback Sack“ erzielen, welcher einen weiteren Raumverlust von 6 Yards zur folge hatte. Jetzt brauchten die Dragons mehr als 18 Yards in ihrem dritten Versuch, um ein neues „First down“ zu erhalten. Haruka konnte aufgrund der Verletzung nun leider nicht mehr aktiv am Spielgeschehen teilnehmen. Missmutig setzte sie sich am Seitenbereich hin. Ein Sanitäter gab ihr noch einen Eisbeutel zum kühlen der Schulter. »Herr Anderson weis was ich bin. Aber warum hat er mich nicht auffliegen lassen? Und vor allem, warum hat er mich nicht aus dem Team geworfen!«, kreisten die Gedanken der Blonden wild durch den Kopf, und sie biss sich dabei leicht auf die Unterlippe. »Aber vielleicht hat er ja genau das nachher vor! Nee, das kann ich mir nicht denken. Warum sollte er es denn ausgerechnet jetzt tun. Was will er denn dann?« Haruka atmete einmal etwas deutlicher aus. Die Läuferin beschloss, dass sie es einfach abwarten müsste, und sich nun dem Spiel und ihr Team widmen sollte. Die Gastgeber führten gerade den Snap zum „3rd & 18“ aus. Der Quarterback der Dragons befand sich in der „Shotgun“ Formation, und würde als nächstes einen Pass werfen. Ein Abwehrspieler der Hayabusas war durch die O-Line gebrochen, und rannte auf den Quarterback drauflos. Dieser versuchte den Ball nun so schnell wie möglich an einen seiner Wide Receiver abgeben zu können. Er wollte auf keinen Fall ein zweites Mal damit zu Boden gebracht werden. Doch dadurch wurde sein Pass zu ungenau, und der Cornerback Nummer 41 der Tokioter Defense konnte den Ball auf der Höhe der eigenen 49 Yard Linie abfangen. Sofort lief er mit dem Ball von dieser Interception los. Die gesamte Mannschaft an der Seitenlinie feuerte ihren Spieler an. Gekonnt wich er dem ersten Tackle aus, und rannte nun weiter in Richtung der Endzone. Um den nächsten kümmerte sich ein Mitspieler. Mit einer kompletten Drehung hielt sich der Cornerback den nächsten Dragon vom Leib. Die Nummer 41 hatte nur noch 17 Yards bis zur Endzone zu überbrücken. Unter den unaufhörlichen, jubelnden Zurufen seiner Mannschaft lief der Defense-Spieler weiter bis zum Touchdown. Die Hayabusas hatten damit das erste Mal die Führung übernommen. Doch noch waren knapp 10 Minuten zu spielen. Wieder schaffte es die Hayabusa Defense erfolgreich die nächste Angriffsserie der Dragons abzuwähren, waren aber leider dann mit ihrer eigenen auch nicht viel erfolgreicher. Somit mussten sie bei ungefähr 4 Minuten den Ball mit einem Punt wieder an die Gegner übergeben. Bei der 16 Yard Linie konnte das Special-Team der Hayabusas den Ballempfänger stoppen. Die ersten beiden Spielzüge hielten die Tokioter ihre Gegner erfolgreich in Schacht, doch beim Dritten gelang dem Quarterback ein langer, und gültiger Pass. Der Wide Receiver konnte sogar noch 12 weitere Yard erlaufen, so dass sie nun an der 37 Yard Linie der Hayabusas ihren neuen, ersten Versuch hatten. Zwei weitere Spielzüge später holten sich die Gastgeber dann die Führung mit einem Touchdown zum 27:31 zurück. Noch waren etwas mehr als zwei Minuten zu spielen, und das Team von Herrn Anderson konnte nach dem Kick off von der eigenen 29 Yard Linie aus starten. Als erstes sollte der zweite Running back mit der Nr. 24 einen Lauf durchführen. Doch nach nur einem Yard Raumgewinn wurde er schon gestoppt. Dann war erst einmal das „two-minute-warning“ (eine Auszeit durch die Schiedsrichter jeweils am Ende jeder Halbzeit), und der Coach gab seiner Mannschaft den nächsten Spielzug durch. „Okay, da wir keine Auszeiten mehr haben, müssen die Ballträger nun „out of bounds“ (Verlassen des Spielfeldes über die Seitenlinie) am Ende des Spielzuges gehen, damit wir die Zeit anhalten können.“, gab Herr Anderson seinen Spielern noch zu verstehen. Masaru nahm den Ball entgegen, und konnte ihn für gute 7 Yard an den Mann bringen. Allerdings schaffte dieser es nicht die Seitenlinie zu überschreiten, da er sofort zu Boden gebracht wurde. Hecktisch stellte sich die Offense für den nächsten Versuch auf, was aber dann zur Folge hatte, das der Pass vom dritten Spielzug unvollständig war. Der einzige Vorteil denn sie dadurch hatten war, dass die Uhr somit angehalten wurde. Die Hayabusas hatten keine andere Wahl, als nun ihren vierten Versuch auszuspielen, um die noch fehlenden 2 Yard für ein neues first down zu überbrücken. Der Headcoach teilte dem Quarterback mit, dass sie nun den Passspielzug „Flag“ einsetzen sollten, da ein Lauf bei dieser Abwehr keine Chance hätte. Der Snap erfolgte, und die Reciever liefen ihre vorgeschriebene Route, und drehten sich dann nach ca. 10 Yards um. Masaru fand einen Mitspieler, und warf ihm den Ball zu. Doch gerade als dieser ihn fangen wollte, wurde er von einem Defense-Spieler zu Boden geschlagen. Da dadurch der vierte Versuch auch ungültig war, erhielten nun die Dragons das Angriffsrecht an der letzten Ausgangsposition der Gäste. Dieses war die 37 Yard Linie der Hayabusas, und es war noch 1 Minute und 08 Sekunden Spielzeit übrig. Ohne ein Risiko einzugehen, nahmen die Dragons nun die „victory formation - Quarterback kneel“ ein, und ließen somit die verbleibende Zeit herunterlaufen. Wieder einmal mussten sich die Tokioter Spieler geschlagen geben. Durch das Ergebnis landeten sie dann am Ende des Spieltages wieder auf den dritten Tabellenplatz. Während sich die anderen Teammitglieder nach den Abschlussworten des Trainers in die Umkleide begaben, sollte nun für Haruka das Gespräch mit dem Coach stattfinden. Sichtlich nervös ging die Blonde mit ihm zu seiner separaten Umkleide. „Setz dich bitte.“, forderte Herr Anderson seinen Spieler auf, und verwies dabei auf einen Stuhl. Noch Schweigend kam Haruka dieser Aufforderung nach, während sich ihr Trainer einen anderen Stuhl dazu holte, und sich ihr gegenüber hinsetzte. „Na dann. Erzähl mir doch mal, warum du dich für etwas ausgibst, was du ja gar nicht bist. Und vor allem interessiert es mich, warum du dir den American Football Sportkurs ausgesucht hast.“, eröffnete Herr Anderson das Gespräch. Etwas verwundert über diesen Einstieg, fing die Blonde dann an zu reden. Sie wusste, dass sie sich gerade in einer Position befand, wo es besser wäre, wenn sie jetzt offen und ehrlich zu ihm war „Nun ja, das ich an unserer Schule als ein Junge angemeldet bin, war eigentlich ein reiner Zufall, welcher mir dann aber aufgrund des besseren Sportangebotes ganz gelegen kam. Denn Schwimmen, Gymnastik oder Volleyball währen nicht so mein Ding gewesen. Da ich sehr gerne laufe, aber schon in der Mittelstufe mich mit Leichtathletik befasst habe, wollte ich gerne mal eine neue Herausforderung haben. Und da fand ich den Football-Kurs sehr reizvoll.“ „Nun warum das?“, harkte der Coach nach. „Weil ich zum einen meine Leidenschaft für das Laufen nachgehen kann, und zu anderen, weil es mal was ganz neues ist. Bei diesem Sport muss ich nicht einfach nur stur meine Bahn laufen, um mich mit anderen zu messen, sondern hier muss ich gleichzeitig auch noch Beweglich, Agil, und konzentriert sein. Wenn man es dann auch noch schafft dem Gegner zu entkommen, indem man ihn durch seine Geschwindigkeit abhängt, das ist schon ein tolles Gefühl. Und vor allem macht Football ja auch noch sehr viel Spaß.“, erklärte Haruka weiter. Als Herr Anderson das hörte, bildete sich ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht. Er hatte während des Gespräches sein Gegenüber abschätzend beobachtet. „Das ist eigentlich alles, was ich hören wollte.“, gab er daraufhin dann von sich. Wieder ein wenig verunsichert blickte der Blondschopf seinen Trainer an. „Wie jetzt? Ich verstehe das nicht ganz! Was hat das denn nun damit zu tun, das sie mich noch nicht haben auffliegen lassen.“ „Oh, für mich eine Menge.“, meinte der Coach, und fing dann an seine Meinung darüber mitzuteilen. „Ich meine, man muss es ja mal so sehen, dass du eigentlich dem gesamten Team, ja sogar allen auf der Schule, etwas Vormachst und sie sozusagen Belügst. Vielleicht nicht allen, denn ich denke mal, das deine Freundin mittlerweile über dich Bescheid weiß, so wie ihr euch Beide verliebt anseht.“ Mit diesen Worten bildete sich eine leichte, verlegene Röte auf dem Gesicht der Sportlerin, und Herr Anderson wusste, dass er damit also richtig lag. „Sicherlich hätte ich allen Grund dafür, dich beim Direktor zu melden, und auch aus dem Team zu werfen.“, fuhr der Trainer fort. „Doch dann würde ich wohl den besten Runningback, den ich bis jetzt in meiner ganzen Laufbahn als Coach hatte, verlieren.“ Erstaunt über dieses Lob blickte Haruka Herrn Anderson mit großen Augen an. „Als ich dein kleines Geheimnis herausgefunden habe, kam mir schon als erstes der Gedanke, dich aus der Mannschaft zu werfen. Doch dann hab ich mir erst einmal gedacht, dass ich sehen will, was deine Beweggründe in diesem Sport und dem Team sind. Wie du überhaupt zu der Mannschaft stehst. Und ich muss sagen, dass du meinen Erwartungen und Anforderungen mehr als gerecht wurdest. Schon alleine vorhin hast du mir das wieder unter Beweis gestellt, da du es auf gar keinen Fall zulassen wolltest, das dem Ruf der Hayabusas durch ein mögliches Auffliegen deiner Identität irgendwie geschadet werden könnte. Wüsste ich auch nicht mehr über dich, so wäre das alleine ausrechend genug für mich. Aber du trainierst teilweise sogar auch noch härter, als manch einer der Jungs. Daher bin ich sehr stolz darauf, jemanden wie dich in meinem Team zu haben. Also versprich mir nur eins, dass du auch weiterhin so gute Leistung bringen wirst.“ „Ähm, danke. Das werde ich auf jeden Fall machen.“, war gerade alles was die Läuferin dazu sagen konnte, so überrascht war sie von dem gehörten. Es verlieh ihrem Gesicht aber auch gleich wieder eine erneute Verfärbung. Darüber konnte Herr Anderson nur wieder lachen, und es veranlasste ihn, der Blonden mal durch die Haare zu wuscheln, was diese verwundert aufnahm. „Und eigentlich hab ich dich die ganze Zeit über auch teilweise zur Wahrung deiner Identität unterstützt. Oder warum denkst du, das ich dich des öfteren zu Strafrunden, Aufräumarbeiten, und Sonderunterweisungen abkommandiert habe!“ Jetzt wo es der Coach gesagt hatte, fand Haruka schon, dass sie diesbezüglich öfters von ihm dazu verdonnert wurde. Das war ihr so noch gar nicht aufgefallen, kam ihr aber wegen ihrem Geheimnis immer sehr gelegen. „So, und nun geh dich erst einmal umziehen, da ich annehme, dass die anderen schon so gut wie fertig sein sollten. Ich werde dann in ungefähr einer halben Stunde rumkommen und dir deine Schutzausrüstung abnehmen, damit du die Schulter schonen kannst.“ Haruka stand nun auf und verbeugte sich vor ihrem Trainer. „Vielen Dank Anderson-sensei, für ihre Unterstützung, und das ich auch weiterhin im Team sein darf.“ „Sei bitte nicht so förmlich.“, gab der Coach ihr daraufhin zu verstehen. „Mir wäre es lieber, wenn du mich bei meinem Namen nennen könntest. Immerhin haben wir ja jetzt so was wie eine Art kleines Abkommen zwischen uns.“, sprach er weiter, stand dabei auf, und reichte der Sportlerin die Hand. „Okay, Tony.“, erwiderte die Blonde, und reichte ihm ebenfalls die Hand. Damit besiegelten die Beiden ihren soeben aufgestellten Pakt, dass der Coach das Geheimnis für sich behielt, und der Runningback als Gegenleistung der Aufgabe im Team auch weiterhin gerecht wurde. Kapitel 21: Wieder Daheim ------------------------- Es war nun kurz vor 21 Uhr, als der Shinkansen im Tokioter Bahnhof hielt. Schon beim Aussteigen konnte Haruka ihre Freundin am Bahnsteig entdecken. Sogleich bildete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht, da sie ihren Engel gleich in die Arme, naja, eigentlich ja nur in den einen, nehmen konnte. Aber da Herr Anderson seine Spieler offiziell noch nicht aus seiner Aufsicht entlassen hatte, musste sich die Blonde noch ein wenig in Geduld üben. Denn das würde noch solange sein, bis die ganze Schutzausrüstung in dem Schulbus verstaut währe. >Man, das dauert ja mindestens noch eine gute halbe Stunde.<, war Haruka ein wenig ab genervt. Auch Michiru hatte ihre Liebste in der Menge ausfindig machen können, und ging nun auf sie drauf zu. Als sie aber beim näher kommen deren Verletzung bemerkte, war sie ein wenig Besorgt darüber, was denn vorgefallen war. Vorsichtig trat sie an sie heran. „Hi Haruka, was ist denn passiert? Geht es dir gut!“, fragt die Musikerin sogleich nach. „Hallo mein Schatz.“, begrüßte die Läuferin das türkishaarige Mädchen, stellte dabei kurz ihre Tasche ab, und gab ihr schon einmal einen flüchtigen Kuss. „Ich werde dir das alles gleich noch in Ruhe erzählen. Doch bevor wir los können, müssen wir alle zuerst noch zum Parkplatz gehen, und unsere Ausrüstung zum Schulbus bringen.“ Damit wollte sich der Blondschopf gerade auf den Weg zu den anderen machen, die sich soeben in Bewegung gesetzt hatten. In diesem Moment kam aber Herr Anderson zu den Beiden rüber, und Michiru begrüßte den Trainer ganz höfflich. „Du kannst dich ruhig schon mit deiner Freundin auf den Weg nach Hause machen, da ich deine Sachen ja schon bei mir habe. Also sieh zu, das du dich um deine Verletzung kümmerst.“, war seine klare Anweisung an die Sportlerin. Dann richtete er sich noch einmal speziell an Michiru. „Achten sie mir gut darauf, dass sich Haruka in der nächsten Zeit erst einmal etwas mehr schont, damit die Schulter schnell wieder verheilen kann. Denn es ist sehr wichtig, dass sie für die weiteren Spiele wieder topfit wird.“, bat er Michiru um diesen kleinen Gefallen, und verabschiedete sich dann. Sichtlich irritiert, von dem gehörten, sah das türkieshaarige Mädchen ihre Freundin fragend an. Da nicht jeder mitbekommen sollte, was sie nun sagte, trat sie etwas näher an das große Mädchen heran. „Hab ich das gerade richtig verstanden, und er hat dich als Frau betitelt?!“, erkundigte sich Michiru sogleich. „Ja das hast du. Und ich hab dir wirklich eine Menge von dem, was alles in Kyoto vorgefallen ist, zu erzählen. Doch können wir dafür erst einmal zu mir nach Hause, wo wir dann völlig ungestört sind.“, meinte Haruka nur, und sah ihre Freundin bittend an. „Klar, kein Problem. Gib mir mal deine Tasche, und dann können wir auch schon los.“, lächelte die Musikerin ihr Gegenüber ein wenig an. „Nee danke, lass mal. Das schaffe ich schon alleine.“, gab die Blonde von sich. Doch das hatte nur zur Folge, dass sie sich einen ordentlichen Rüffel einfing. „Haruka Tenoh! Nun sein mal nicht so stur, und gib mir deine Sporttasche. Oder muss ich erst noch einmal mit deinem Trainer reden, bevor du dir von mir helfen lässt?“, tadelte Michiru die Läuferin, und sah sie dabei auffordernd an. Ein wenig perplex darüber rechte Haruka ihr dann doch die Tasche, und so konnten sie sich nun auf den Weg nach Hause begeben. In der Wohnung der Blonden angekommen lag aber deren erste Handlung darin, ihren Schatz zu sich heran zu ziehen, und ihr einen langen Kuss zu geben. Mit einem Schmunzeln ließ Michiru dieses geschehen, und schmiegte sich dabei vorsichtig an sie. „Na, du scheinst mich ja richtig vermisst zu haben.“, stellte das türkishaarige Mädchen fest. „Ich hab keine Ahnung, wie du da nur drauf kommst.“, grinste Haruka unschuldig, und sah ihren Engel dabei in die Augen. „Hm, ich weiß auch nicht wie ich da wohl gerade darauf gekommen bin. Aber vielleicht lag es ja auch nur hier dran.“ Mit diesen Worten legte Michiru ihre Arme in den Nacken der Größeren, und zog sie sachte zu einem weiteren Kuss zu sich. „Womöglich.“, brachte die Sportlerin nach diesem hervor, und ließ eine weitere leidenschaftliche Berührung der sanften Lippen ihrer Partnerin folgen. Nach einiger Zeit lösten sie sich dann wieder voneinander, und gingen in das Wohnzimmer rüber. Dort berichtete Haruka nun von den Ereignissen während und nach dem Spiel. Neben der ganzen Sache mit dem Dragon-Spieler JD, und ihrer dadurch entstandenen Verletzung, klärte sie Michiru auch noch über ihr Gespräch mit Herrn Anderson auf. Vor allem darüber, das er ihr Geheimnis schon vor einiger Zeit entdeckt hatte, aber die ganze Zeit weder etwas gesagt, noch unternommen hatte. Aufmerksam lauschte die Türkishaarige den Worten ihrer Freundin, bevor sie dann ihrerseits noch einige Fragen stellte. „Ist das eigentlich nicht normal, dass dich ein gegnerischer Spieler stoppen muss?“ „Zum einem hast du damit ja vollkommen recht. Aber dieser Spieler hegt, aus irgendeinem mir absolut nicht bekannten Grund, einen richtigen Gräuel gegen mich. Das konnte ich auch schon bei unserem ersten aufeinandertreffen am eigenem Leib spüren.“, antwortete der Runningback. „Zumal ich ihn erst in dieser Saison bei den Dragons gesehen habe. Er scheint ein Austauschschüler aus den Vereinigten Staaten zu sein.“ „Und was genau hast du dir nun an der Schulter zugezogen?“, wollte die Geigerin als nächstes Wissen. „Ich hab mir mein Schultergelenk zum Glück nur leicht verrenkt. Dennoch muss ich es aber erst einmal ruhig stellen, und ich soll es nebenbei auch noch zwei Mal täglich mit einer Salbe, die mir der Arzt mitgegeben hat, einreiben. In den nächsten zwei bis drei Wochen darf ich zusätzlich auch kein Sport machen. Selbst das Motorradfahren kann ich wohl in dieser Zeit vergessen. Und so lange ich den Arm nicht schmerzfrei bewegen kann, werde ich wohl auch kein Auto fahren können.“, gab Haruka ein wenig missmutig von sich. Die letzten Bemerkungen nahm Michiru mit einem sichtlichen schmunzeln zur Kenntnis, da sie wusste, wie gerne ihre Freundin mit ihren Fahrzeugen unterwegs war. Den Blondschopf war dieses allerdings nicht entgangen, und deshalb schmollte sie noch ein wenig mehr. Die Geigerin musste daraufhin wieder lachen, da sie das Ganze einfach nur niedlich fand. Bevor sich aber ihren Wildfang weiter darüber aufregen würde, beschwichtigte sie ihre Liebste dann doch lieber mit einem zärtlichen Kuss. Immer intensiver verloren sich die Beiden sogleich in diesen, und Haruka wollte Michiru noch ein wenig näher zu sich heran ziehen. Allerdings bewegte sie ihre linke Schulter dabei ein wenig zu viel. Durch den darauf folgenden Schmerz musste sie das Lippenspiel mit ihrer Freundin unterbrechen. Mit zusammen gebissenen Zähnen, und einem unterdrückten laut, zog sie scharf die Luft ein. Die Musikerin wich dadurch ein wenig zurück, und sah ihr Gegenüber besorgt an. „Hab ich dir gerade wehgetan?“ „Nein, das hast du nicht. Ich war selber gerade nur etwas ungeschickt.“, versicherte Haruka ihr mit einem leichten Lächeln, was aber auch gleich wieder verschwand. „Verdammt! Na das ist ja voll klasse. Noch etwas, was ich eben nicht richtig machen kann.“, maulte die Läuferin nun wieder drauf los. „Das ist einfach nicht …. .“, doch weiter kam sie nicht, da ihr Michiru den rechten Zeigefinger auf den Mund gelegt hatte. Verwundert blickte die Blonde in das warmherzige Gesicht von der Schwimmerin. „Sssscchht. Hör auf zu jammern. Ich bin mir sicher, dass wir das alles schon irgendwie geregelt bekommen. Du hältst dich einfach ein wenig mehr zurück, und ich kümmere mich liebevoll um dich und den Rest.“, besänftigte Michiru ihr gegenüber. Vorsichtig beugte sie sich am Sofa abstützend wieder zu ihrer Freundin vor, und küsste ihren Blondschopf. Dabei schwang sie nun ihr rechtes Bein über sie, und setzte sich auf dem Sofa kniend auf deren Schoß. Sogleich fing der Herzschlag von Haruka an sich zu beschleunigen. „Michiru. Was … hast du vor?“, stellte die Läuferin daraufhin leicht nervös diese Frage. „Ich kümmere mich nun ein wenig um dich und deine Verletzung. Was denn sonst.“, grinste Michiru nur frech, und nahm ihr nach einen weiteren, aber viel sinnlicheren Kuss vorsichtig die Schlinge ab. „Weist du eigentlich, dass du in deinem Trikot einfach zum Anbeißen aussiehst.“, flüsterte die Türkishaarige ihrer Freundin ins Ohr. Haruka hatte sich aufgrund der Verletzung nach dem Spiel nur die Hose und Schuhe umgezogen, weil ihr der Rest dann doch ein wenig zu umständlich und schmerzhaft war. Nun, da sie merkte, wie sehr ihrer Freundin das Outfit gefiel, bildete sich sogleich ein verführerisches Grinsen in ihrem Gesicht. „Dir würde es bestimmt auch ganz gut stehen. Warum probierst du es denn nicht einmal an!“, forderte sie die Türkishaarige heraus. „Was für ein verlockendes Angebot.“, erwiderte Michiru, und ließ ihre linke Hand über den Oberkörper ihrer Freundin wandern. Als sie über deren rechte Brustseite fuhr, stellte sie fest, das Haruka diese ja noch immer abgebunden hatte. „Hm, ich glaube aber ich werde dich jetzt mal davon befreien.“ „Von was? Meinst du das Shirt oder den Verband!“, harkte die Läuferin nach, da sie sich gerade nicht ganz sicher war, was damit gemeint war. Michiru beugte sich nach vorne, küsste sich an dem Hals ihrer Freundin entlang nach oben, und hauchte ihr dann die Antwort ins Ohr. „Beides!“ Ein heftiger Schauer durchlief den Körper der Blonden, und sie musste kurz schlucken. Als die Musikerin sie erneut am Hals küsste, und ihre Hände vorsichtig unter ihr Trikot gleiten ließ, seufze sie wohlwollend aus. Mit einem Lächeln vernahm Michiru diese Reaktion ihrer Liebsten, und richtete sich wieder ein wenig auf. „Du sagst mir aber bitte Bescheid, wenn ich dir wehtun sollte.“, forderte Michiru ihre Freundin auf. „Ich glaube zwar nicht, dass du das machen würdest, aber ja, ich gebe es dir dann schon zu verstehen.“ Behutsam half Michiru ihrem Gegenüber dabei den Oberkörper zu entkleiden. Auch wenn Haruka es sich nicht anmerken lassen wollte, so bereitete es ihr dennoch einige Unannehmlichkeiten. Daher ging die Schwimmerin nun noch vorsichtiger an das Lösen der Bandagen heran. Als sie ihre Freundin davon befreit hatte, konnte sie eine deutliche Schwellung und Verfärbung an deren Schulter sehen. „Das sieht ja echt ein wenig übel aus. Wo hast du denn die Salbe dafür?“, erkundigte sie sich sogleich. „Die befindet sich in meiner Sporttasche. Aber bevor du mir diese drauf machst, würde ich gerne erst einmal duschen gehen. Das wird zwar nicht so einfach werden, aber vielleicht hilfst du mir dabei ein wenig.“, sprach Haruka mit einem einladenden Unterton und grinste dabei verführerisch. „Also ich weiß nicht, ob ich dieses Aufforderung auch wirklich annehmen sollte.“, trat Michiru spielerisch entrüstet. Dennoch nährte sie sich im Gegenzug wieder dem Gesicht der Blonden. „Nicht!“, entgegnete die Läuferin ihrerseits gespielt enttäuscht und zog dabei eine Augenbraue hoch. „Tja, dann musst du jetzt wohl oder übel leider aufstehen.“ Das türkishaarige Mädchen war jetzt den Lippen ihrer Freundin sehr nah. „Ich weiß. Und wenn ich das aber nicht will. Was tust du dann?“ „Oh, das wäre ganz schlecht für dich. Ich sehe mich dann nämlich dazu gezwungen das hier zu tun.“ Mit diesen Worten legte Haruka ihren rechten Arm auf den Rücken ihrer Liebsten, und zog sie die letzten Millimeter zu sich heran. Zufrieden ließ sich Michiru auf den Kuss ein, da sie das erreicht hatte, was sie gerade wollte. Nach einigen weiteren Minuten begaben sich die Beiden dann gemeinsam in das Badezimmer. Dort kümmerte sich Michiru liebevoll und mit extra Zuwendungen um ihre Liebste. Anschließend machte sich die Schwimmerin dann im Schlafzimmer daran, behutsam die Salbe auf die Verletzung aufzutragen. Haruka saß dafür auf der Bettseite, und ihr Engel stand direkt vor ihr. „Ich werde dir jetzt gleich noch einen Verband anlegen, damit die Schulter wieder ruhig gestellt wird.“, gab Michiru ihrer Freundin noch zu verstehen. „Muss das denn sein!“, war Haruka nicht gerade begeistert davon, und maulte daher ein wenig rum. „Ja, muss es. Es soll doch so schnell wie möglich wieder verheilen, und du hast selber gesagt, dass du die Schulter ruhig stellen musst.“, stellte Michiru klar. „Oder soll ich am Montag wirklich deinem Coach sagen, dass du dich nicht an seine Anweisungen hältst!“ „Was! Das ist jetzt nicht dein Ernst. Das würdest du doch nicht machen!?“, war die Läuferin ziemlich entsetzt, aber auch verunsichert darüber. „Willst du es darauf ankommen lassen!“, war die Gegenargumentation. Die Läuferin sah ihr Gegenüber abschätzend an. Widerstandslos und ohne weitere Bemerkungen ließ sie sich dann den Verband anlegen. Als Michiru damit fertig war nahm sie das Gesicht der Blonden in ihre Hände, und forderte sie dadurch sanft auf, sie an zu sehen. „Du bist manchmal echt ein richtiger Sturkopf, weißt du das.“, gab die Musikerin von sich. Sogleich schenkte sie aber ihrer Liebsten ein Lächeln, und kam ihr wieder näher. „Doch dafür liebe ich dich einfach um so mehr.“ Zufrieden ließ sich Haruka auf die sanfte Berührung ihrer Lippen ein. Was sollte sie dazu denn noch sagen, und gegen Michirus Argumentationen hatte sie sowieso keine Chance. >Oh man, sie weiß einfach, wie sie mich zu allem Überzeugen kann.<, dachte sich die Blonde, und stieß einen Seufzer aus. Die Türkishaarige bemerkte dieses, und fragte sogleich nach. „Was ist? Liegt dir was auf dem Herzen!“ „Nein. Ich habe mir nur gerade vor Augen gehalten, wie froh ich doch bin, dich hier bei mir zu haben. Also wie wäre es, wenn du jetzt ganz schnell zu mir ins Bett kommen würdest, und wir machen es uns hier kuschelig Gemütlich.“, mit diesen Worten verkroch sich Haruka schon einmal mehr oder weniger elegant unter die Bettdecke, und forderte ihre Freundin noch mit ausgestrecktem, rechten Arm dazu auf zu ihr zu kommen. Liebend gerne kam diese der Aufforderung nach, uns schmiegte sich kurz darauf mit ihrem Kopf an den Oberkörper ihrer Freundin an. „Hast du da gerade nicht noch was vergessen zu erwähnen?“, harkte die Musikerin nach kurzer Zeit noch einmal nach. „Ich weiß nicht was du meinst!“, tat Haruka gerade unwissend, doch als sich Michiru aufrichtete, und sie daraufhin ein wenig skeptisch ansah, sprach sie die erwarteten Worte nun endlich aus. „Ich liebe dich auch. Und das mit jeder Faser meines Herzens.“ „Na geht doch.“, freute sich das türkishaarige Mädchen, und beugte sich zu ihr runter. „War das nun so schwer zu sagen!“ „Nein, war es nicht. Aber vielleicht wollte ich ja auch nur das hier damit erreichen.“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da legte sie ihren rechten Arm auf den Rücken ihres Gegenübers ab, und zog sie zu sich runter. Willig ließ sich die Geigerin auf die Liebkosungen ihres Blondschopfes ein, und merkte sehr schnell, dass diese nun ihre rechte Hand auf ihren Po gelegt hatte. „Haruka Tenoh. Du bist einfach unmöglich.“, entrüstete sich Michiru spielerisch, war aber keines Wegs von dem ganzen Aktion abgetan. Die angesprochene grinste nur frech. „Ich glaube damit kann ich durchaus leben.“ „Das glaube ich dir aufs Wort.“, fügte Michiru noch hinzu, bevor beide darüber lachen mussten. Kapitel 22: Erwischt -------------------- Aufgrund ihrer Schulterverletzung wurde Haruka von ihrem Arzt und ihrem Coach für die nächsten drei Spiele gesperrt. Selbst das Training war für zwei Wochen komplett gestrichen. Erst in der dritten Woche durfte sie wieder locker anfangen dieses Aufzunehmen. Da das erste ihrer drei Auszeitspiele im eigenen Heimstadion stattfand, war sie wenigstens an der Seitenlinie vertreten. Sie wollte, wenn sie schon nicht spielen konnte, zumindest ihr Team moralisch unterstützen und lautstark anfeuern. Michiru war ebenfalls mit beim Spiel dabei. Für die beiden anschließenden Auswärtsspielen musste die Blonde allerdings dann zu Hause bleiben. Erst an dem 12. Spieltag, welcher eine Woche vor den Sommerferien lag, konnte sie wieder für ihre Mannschaft auf dem heimischen Rasen Auflaufen, und erzielte dabei gleich zwei weitere Touchdowns. Mit einer 10 / 2 Quote und den 2. Tabellenplatz gingen die Hayabusas in die Sommerspielpause. Im schulischen Bereich konnte die Sportlerin ihre Noten im Vergleich zum Vorjahr ganz gut verbessern, und ihr Klassenlehrer Herr Tanaka war somit sehr zufrieden. Für ihn hatte sich die Nachhilfe als eine richtige Entscheidung herausgestellt. Privat lief es zwischen Michiru und der Blonden auch sehr gut. Beide waren sie glücklich und verbrachten die meiste Zeit über zusammen. Doch je näher nun die Sommerferien rückten, um so öfters hatte die Musikerin den Eindruck, dass irgendwas mit ihrer Freundin nicht ganz stimmte. Immer häufiger war die Läuferin in ihren Gedanken versunken, und schien sich hin und wieder komplett in sich zurück zu ziehen. Wenn Michiru versuchte sie diesbezüglich darauf an zu sprechen, winkte Haruka nur ab, setzte ein Lächeln auf, und versicherte ihr, das alles in bester Ordnung sein. Aber die Türkishaarige wusste, dass dem nicht so war. Vor allem, wenn die Geigerin dann doch mal anfing etwas genauer nach zu harken, machte die Blonde komplett dicht. Auch wenn sie nicht so ganz daran glaubte, so versuchte Michiru das Verhalten ihrer Freundin auf den schulischen Lernstress zu schieben. Daher hatte sie sich gleich für die erste Ferienwoche vorgenommen, einfach mal mit ihrer Liebsten so richtig auszuspannen, und was Schönes zu unternehmen. Und das wollte sie ihr dann auch gleich nach dem letzten Schultag mitteilen. Geduldig wartete die gesamte Klasse darauf, dass nun endlich die Schulglocke ertönte, und somit die Ferien einläutete. Besonders Michiru freute sich schon darauf. Und da war er dann auch schon, der so sehnsüchtig erhoffte Moment. Überglücklich verabschiedeten sich die Schüler von ihrem Klassenlehrer, und verließen das Gebäude. Die beiden Mädchen schlenderten gemütlich zum Parkplatz hin. „Du Haruka. Könnten wir noch wohin fahren? Oder willst du gleich nach Hause!“, erkundigte sich die Schwimmerin. „Klar, ist kein Problem. Wo würdest du denn gerne hin wollen?“, harkte die Blonde nach. Doch ein Blick in das strahlende Gesicht ihres Engels verriet ihr schon die Antwort. „Ich denke mal, du würdest gerne mit mir zum Strand fahren.“, fügte sie daher dann noch hinzu, und lächelte ihren Schatz an. Die Sportlerin schien damit ins Schwarze getroffen zu haben, da sie merkte, dass sich bei ihren letzten Worten ein freudiges Funkeln in den Augen von Michiru gebildet hatte. Und als sie dafür einen leidenschaftlichen Kuss bekam, strahlte nun auch sie von einem Ohr bis zum anderen. Somit machten sich die Beiden nun auf dem Weg zum Meer. Michiru hatte sich bei ihrer Freundin eingeharkt, und ging mit ihr gemütlich durch den Sand, ganz dicht beim Wasser entlang. Sie war so glücklich und froh, sich hier mit ihrer Liebsten aufzuhalten. Ein Blick zur Seite zeigte der Türkishaarigen, das die Große ebenso fühlte. Alles schien in bester Ordnung zu sein. Die Musikerin hielt nun in ihrer Bewegung inne, und lehnte sich einfach an die Sportlerin. Sogleich umfassten sie die starken Arme von Haruka, und vermittelten der Schwimmerin ein Gefühl von Geborgenheit. Mit ihren Kopf schmiegte sich Michiru noch ein wenig mehr an den Oberkörper der Blonden an. Beide standen sie einfach nur so da. Sie brauchten gerade keine Worte. Alles was wichtig war, wurde durch diese Umarmung ausgesagt. Das türkishaarige Mädchen schloss ihre Augen, und lauschte dem beruhigenden Herzschlag ihres Gegenübers. Ein zufriedenes Lächeln huschte auf ihr Gesicht. Erst nach etlichen Minuten löste sie sich ein wenig, um ihren blonden Wildfang ansehen zu können. Als sie deren warmherzigen Blick sah, stellte sie sich auf ihren Zehenspitzen, und umschloss mit ihren Lippen die der Anderen. Perfekter konnte sich Michiru diesen Moment gar nicht vorstellen. Ihr Herz fing vor Freude an zu hüpfen, und als Haruka in einen leidenschaftlichen Zungenkuss überging, kribbelte es wieder wie wilde in ihrem Bauch. Sie genoss diesen Augenblick, und wünschte sich, dass er nicht enden würde. Erst als die Beiden aber kaum noch Luft bekamen, lösten sie sich wieder voneinander. Sogleich kehrten sie ihn ihre Umarmung vom Anfang zurück. Für Michiru war es nun an der Zeit, ihrer Freundin von ihrem Vorhaben zu berichten. „Wir haben nun ja sechs Wochen lang Zeit, um mal so richtig Auszuspannen, und was Schönes zusammen zu unternehmen. Ich würde daher gerne mal mit dir in der nächsten Woche einfach wo hinfahren.“, verkündete das türkishaarige Mädchen freudig ihre Planung. „Klingt eigentlich ganz gut. Nur könnten wir das in einer der darauffolgenden Wochen machen!“, war Harukas Meinung zu diesem Vorschlag. „Klar. Aber warum geht es denn jetzt in der ersten Woche nicht!“, wollte eine etwas irritierte Michiru wissen. Sie löste sich wieder ein wenig aus der Umklammerung, und sah ihre Freundin an. „Weil ich am Donnerstag nicht kann. Das wollte ich dir in den nächsten Tagen eigentlich noch sagen.“ „Wieso nicht. Was hast du denn da vor?“, wurde die Musikerin nun neugierig, und schaute Haruka direkt in die Augen. Und da war es plötzlich wieder. Michiru konnte es deutlich sehen, wie sich der Blick der Blonden so eigenartig veränderte. Auch merkte sie, wie sich ihr Körper gerade ein wenig anspannte. >Was ist denn nur los! Warum ist sie plötzlich so anders?<, ging es ihr durch den Kopf. „Ich kann da einfach nicht. Das ist alles.“ Mit diesen Worten löste sich nun Haruka komplett von Michiru, und schaffte sogar ein wenig Distanz zwischen sich. >Ah, verdammt. Ich kann es ihr doch nicht sagen.<, haderte die Läuferin mit sich selber. Doch anhand der Stimmlage und dem Verhalten der Sportlerin war sich das türkishaarige Mädchen sicher, das da viel mehr dahinter steckte, als diese gerade bereit war zuzugeben. Was hatte Haruka nur zu verbergen? So langsam wurde Michiru ein wenig argwöhnisch. Konnte man die Stimmung zwischen den beiden Frauen vor einigen Minuten noch als warmherzig, liebevoll und romantisch verliebt bezeichnen, so schien sich nun eine bedrückende Kälte aus zu breiten. Auch die Spannung in der Luft war angestiegen. Michiru fixierte ihr Gegenüber durchdringend an, und versuchte das Ganze gerade abzuschätzen. Während Haruka im Moment einfach nur regungslos und in sich zurückgezogen da stand. >Ich sollte es ihr einfach sagen. Was ist denn schon dabei. Sie wird es sicherlich verstehen. Aber, … .< Die Gedanken von Haruka standen gerade überhaupt nicht still. Verzweifelt versuchte sie das Passende für diese Situation zu finden. Sie wollte es ihr unbedingt sagen, da sich die Sportlerin klar war, das es so das Richtige sei. Doch egal wie sehr sie es wollte, irgendwie konnte sie es einfach nicht über ihre Lippen bringen. „Ich würde jetzt gerne nach Hause fahren.“, unterbrach Michiru in diesem Augenblick die vorherrschende Stille. „Und damit meine ich meine Wohnung. Und zwar allein.“ „Was!“ Entsetzt schaute Haruka sie nun an. „Aber,… .“ „Stopp Haruka! Ich möchte jetzt nichts darüber hören.“, unterbrach die nun aufgebrachte Musikerin ihre Freundin. „Es ist mir gerade vollkommen egal, was du nun sagen willst. Im Moment interessiert es mich nicht das Geringste bisschen. Ich hatte dir oft genug die Gelegenheit dazu gegeben, doch du hast sie nicht genutzt.“ Bestürzt über den Entschluss ihrer Freundin, und dass sie jeden weiteren Erklärungsversuch nur noch Abblockte, fühlte sich Haruka gerade ziemlich miss. Wie sollte sie es ihr denn nun noch sagen. Anscheint hatte sie Michiru schon zu sehr vor den Kopf gestoßen, so das diese nun total Dicht machte. Haruka wusste, dass es jetzt nichts mehr brachte, und alles was sie im Augenblick nur noch tun konnte war, das sie den Wunsch von ihr nachkam, und sie nach Hause fuhr. Total wütend über sich und den ganzen Vorfall, wechselte Haruka in ihrer Tiefgarage das Auto gegen ihr Motorrad ein. Sogleich schoss sie auf ihrer Ninja durch die Straßen von Tokio. Um mal so richtig aufdrehen zu können, verließ sie kurz darauf die Stadt. Das brauchte sie einfach in diesem Moment. Doch auch der Wind, der ihr bei der Höchstgeschwindigkeit ihres Babys am Körper zerrte, vermochte es heute nicht, ihre Gedanken zu beruhigen. Wie denn auch. Als sie Michiru vorhin nach Hause gefahren hatte, machte das türkieshaarige Mädchen ihr auch noch klar, dass sie Beide jetzt erst einmal eine Auszeit bräuchten, und sie sich somit eine ganze Woche lang nicht sehen würden. >Verdammt! Warum musste das denn ausgerechnet passieren?< Doch was machte sie sich hier vor. Sie kannte die Antwort. Es war ja ihre Schuld, dass es so weit gekommen ist. Also konnte sie es Michiru auch noch nicht einmal übel nehmen. Mit dieser Einsicht, drosselte sie ihre Geschwindigkeit, und fuhr nun wesentlich ruhiger wieder zu ihrer Wohnung zurück. Michiru konnte es noch gar nicht so richtig fassen, als sie ihre Wohnung betreten hatte. Da war sie nun, alleine. Ihr Herz war schwer, und sie war nicht mehr länger in der Lage, ihre Tränen zurück zu halten. Zu sehr hatte sie der Konflikt mit Haruka mitgenommen. Sie verstand ihre Freundin gerade überhaupt nicht. Waren sie in dem einem Moment noch total glücklich gewesen, um so großer war plötzlich eine Barriere zwischen ihnen. >Warum nur redet sie nicht mit mir? Wo liegt das Problem!<, beschäftigte sich die Musikerin mit dem ganzen Vorfall. >Warum ist sie so distanziert.< Plötzlich formte sich ein deutlicher Gedanke in ihrem Kopf, und die Erkenntnis machte sich breit. „Nein, das glaube ich jetzt nicht.“, sprach sie leise vor sich hin. „Das kann einfach nicht sein. Aber dennoch würde es ihr Verhalten erklären. Haruka schein jemand anderes zu haben.“ Auch wenn sie das eigentlich nicht wahr haben wollte, so war sich die Schwimmerin sicher, das dem nur so sein könnte. Dieses versetzte ihrem Herzen einen heftigen Stich, und der Schmerz und die Trauer übermannten sie erneut. Nach etlichen Minuten konnte sie sich nun wieder ein wenig fassen. Sie wollte Gewissheit haben. Daher fasste sie den Entschluss, dass sie herausfinden wollte, was Haruka am Donnerstag vorhatte. Auch wenn das ihre Vermutung nur bestätigen würde. Total übermüdet tastete Haruka nach ihrem Wecker. Sie brauchte ein wenig, um ihn endlich auszustellen. In den letzten Tagen hatte sie nicht besonders gut geschlafen. Viel zu sehr war sie durch die ganze Sache mit Michiru mitgenommen. Doch heute würde sie das alles beiseiteschieben. Dafür war ihr dieser Tag einfach viel zu wichtig. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. „Na dann Haruka. Steh jetzt auf, und mach dich zurecht. Immerhin hast du ja noch eine sehr wichtige Verabredung.“, feuerte sie sich selber an. Frisch geduscht, und gut gestärkt machte sich die Blonde auf dem Weg in die Tiefgarage, welche sie dann kurz darauf mit ihren Wagen verließ. Zielsicher steuerte sie die Innenstadt an, und hielt dort vor einem Blumengeschäft. Nachdem sie einen Blumenstrauß gekauft hatte, setzte sie ihren Weg mit ihrem Auto fort. Ihre Fahrt führte sie in den Bezirk Koto, wo sie eine Straße am Arakawa River ansteuerte. Schon vom weiten konnte sie die wartende Frau am Straßenrand stehen sehen. Haruka freute sich regelrecht. Sie hielt ihren Wagen neben der blondhaarigen Frau an und stieg aus. Sogleich wurde sie von ihr herzlich umarmt. Heute war also der Tag, an dem Michiru dem sonderbaren Verhalten ihrer Freundin auf den Grund gehen wollte. Dafür war sie ziemlich früh aufgestanden, und dann mit einem Taxi zu dem Wohnhaus der Blonden gefahren. Hier wartete sie geduldig darauf, dass diese sich nun auf den Weg machen würde. Im Vorfeld hatte sie mit ihrem Fahrer alles für die Verfolgung abgeklärt. Sie kam sich bei der ganzen Sache schon etwas komisch vor, aber wenn sie Gewissheit haben wollte, sah sie keinen anderen Ausweg, als der Blonden so hinterher zu stellen. Nun hoffte das türkishaarige Mädchen inständig, das Haruka nicht ihr Motorrad nehmen würde. Als sie gerade auf die Ausfahrt der Tiefgarage blickte, konnte sie den Wagen ihrer Freundin erkennen. Sofort gab sie dem Taxifahre Bescheid, dass er dem gelben Cabrio hinterherfahren sollte. Da die Sportlerin nicht zu schnell fuhr, konnten die Verfolger ohne Probleme an ihr dran bleiben. So erreichten sie bald die Innenstadt, wo Haruka kurz anhielt, um einen Blumenstrauß zu kaufen. Dieses ließ Michiru nun immer mehr an ihren Verdacht festhalten, was ihr sogleich wieder einen Stich in ihrem Herzen versetzte. Sollte sie ihr jetzt wirklich noch weiter folgen?! Klar und deutlich entschied sie sich schließlich dafür. Und dann würde sie Haruka zur Rede stellen. Nach einiger Zeit war es dann anscheinend so weit. Der Wagen der Blonden wurde langsamer, und hielt schließlich neben einer wartenden Frau an. Die Musikerin ließ den Taxifahrer etwas weiter dahinter ebenfalls anhalten. Da die Sportlerin nun ausgestiegen war, entschied sich auch Michiru dazu, dieses nun zu tun. Vorsichtig nährte sie sich den Beiden, die sich gerade mit einer Umarmung begrüßte. Haruka stand mit ihrem Rücken zu ihr gewannt, und verdeckte der Schwimmerin die Sicht auf die andere Frau. Dieses Bild versetzte Michiru gerade einen derben Tiefschlag. Sie schien also mit ihrer Vermutung richtig gelegen zu haben. Eigentlich schrie alles in ihr nur noch davon, dass sie sich von hier entfernen sollte, doch diesem Drang gab sie kein bisschen nach. Vielmehr atmete sie noch einmal tief ein, und versuchte ihren Schmerz nicht in die gleich folgenden Worte mit einfließen zu lassen. „Haruka. Kannst du mir das hier bitte mal erklären?“, forderte eine aufgebrachte Michiru ihre Freundin auf, musste aber dennoch sichtlich mit den in ihr aufkommenden Tränen kämpfen. Kapitel 23: Die mysteriöse Fremde (ehemals Es ist deine Schuld) --------------------------------------------------------------- Haruka zuckte unweigerlich zusammen, als sie plötzlich Michirus Stimme hinter sich hörte. Wie konnte das sein? Sie glaubte das jetzt nicht. Unabwendbar drehte sie sich aber nun um. Und tatsächlich stand dort ihre Freundin, die ziemlich aufgelöst, und den Tränen nahe war. „Ach du scheiße!“, kam es über die Lippen der Blonden, da sie ahnen konnte, was in ihrer Freundin wohl gerade vorgehen mochte. Im nächsten Moment hatte sie auch schon eine ordentliche Bachpfeife abbekommen. „Michiru, es ist nicht so wie du gerade denkst. Sie ist …. .“, versuchte eine noch immer perplexe Haruka ihrer wütenden Freundin die Sachlage zu erklären. Doch die schnitt ihr mal wieder die weiteren Worte ab. „Schweig einfach, und spar dir deine billigen Ausreden.“ Ohne etwas Weiteres sagen oder sogar tun zu wollen, drehte sich Michiru um, da sie jetzt nur noch so schnell wie möglich von hier fort wollte. Sie war einfach zu sehr verletzt, um überhaupt noch richtig klar denken zu können. Geschweige denn, nicht etwas zu sagen, was sie später eventuell doch bereuen würde. Außerdem war sie nun nicht mehr länger in der Lage ihre Tränen zurück zu halten, und sie wollte auf gar keinen Fall, das die Blonde das auch noch mitbekam. Doch sie kam nicht sehr weit. Haruka hatte sie schnell eingeholt, und hielt sie nun etwas unsanft an ihrem linken Handgelenk fest. „Nimm gefälligst deine Hände von mir. Und außerdem tust du mir weh.“, Schrie das kleiner Mädchen mit weinerlicher Stimme den Runningback an. „Nein, ich werde dich jetzt nicht so ohne weiteres gehen lassen. Nicht bevor wir diesen ganzen Irrtum hier klären konnten.“, versuchte Haruka ihre Freundin zu beruhigen, war aber nun selber ziemlich aufgelöst. Es schmerzte sie, ihre Liebste so verletzt zu sehen. Und erst recht, weil sie dafür Verantwortlich war. „Verdammt noch mal Michiru, ich liebe nur dich.“ Mit diesen Worten zog sie ihre Liebste behutsam zu sich in ihre Arme. Zwar versuchte die Musikerin sich Anfangs noch dagegen zu wehren, gab es dann aber schließlich auf. Michiru war einfach viel zu aufgewühlt und durcheinander. Sollte sie ihrer Freundin wirklich glauben schenken, oder wäre es besser dieses nicht zu tun! Sie wusste es absolut nicht. >Aber wenn Haruka nur mich lieben tut, wer ist denn dann diese andere Frau? Und warum verschweig sie dieses Treffen mit ihr!< So langsam wirbelten wieder eine Menge Gedanken wild durch den Kopf der Geigerin, und allmählich hatte sie das Gefühl davon Kopfschmerzen zu bekommen. Vorsichtig fasste Haruka mit ihrer rechten Hand nun unter das Kinn ihrer Freundin, und zwang sie mit sanftem Druck dazu, sie anzusehen. Als sie in deren mit Tränen gefüllten, blauen Augen sah, schnürte es ihr ein wenig die Kehle zusammen. Sie wollte nicht, dass ihr Engel so traurig war. Sachte strich sie ihr mit ihren Daumen die schon an den Wangen nach unten gelaufenen Tränen weg. „Michiru, ich wollte nicht, das du wegen mir solchen Kummer hast.“, versuchte sie in einem beruhigenden Ton zu sprechen, auch wenn sie gerade das Gefühl hatte, das ihr die Stimme versagen wollte. Daher unterstrich sie das Ganze mit einem, sanftmütigen, und entschuldigenden Lächeln. Etwas abseits von dem Geschehen stand die unbekannte Person erst noch einmal regungslos da, und betrachtete sichtlich verwirrt die ganze Auseinandersetzung. Als sich die ihr dargebotene Szene ein wenig entspannte, schlich sich ein leichtes Schmunzeln auf dessen Gesicht. >Oh man Haruka, was hast du denn da nur wieder angestellt.< „Entschuldigung! Vielleicht könnte ich ihnen helfen dieses Missverständnis aufzuklären.“, drang nun die Stimmer der fremden Frau von der Seite dazwischen. Michiru löste sich von der Blonden, und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die fremde Person. Da sie nun zum ersten Mal die Gelegenheit hatte, sich diese genauer ansehen zu können, war sie schon ein wenig überrascht. Die Frau, die da vor ihr stand, war alles andere, als das was sie erwartet hatte. Sie schätze ihr Alter so auf Mitte dreißig, und sie war ungefähr genau so groß wie die Schwimmerin selbst. Die Frau trug ein hellblaues Sommerkleid, und hatte ihre blonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Michiru konnte es sich nicht vorstellen, das Haruka womöglich auf reifere Frauen stand. „Hallo, mein Name ist Kobayashi Misaki. Und ich bin die Patentante von Haruka.“, stellte sich die Frau höfflich vor. Immer noch verwirrt, und nun sichtlich ein wenig verlegen erwiderte Michiru die Begrüßung. „Angenehm. Ich bin Kaioh Michiru. Die Freundin von Haruka.“ Damit hatte die Geigerin nun überhaupt nicht gerechnet. Wie sollte sie denn auch. Ihre Freundin hatte ja kein Sterbenswörtchen über ihre Tante verloren. Aber warum denn nicht. Sie blickte zu Haruka rüber, die sie immer noch mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck ansah. „Wie ich ja wohl unschwer mitbekommen habe, hat ihnen Haruka anscheinend nichts von mir und diesem Treffen erzählt. Das ist ja mal wieder typisch für sie.“ Auch Misaki sah nun die Blonde an, und schenkte ihr einen –wir sprechen uns deshalb noch-Blick. Haruka wusste, dass sie ordentlich Bockmist gebaut hatte, und sich dafür von den Beiden noch so einiges würde anhören müssen. Schuldig senkte sie ihr Haupt ein wenig. „Es tut mir leid.“, gab sie nun ein wenig kleinlaut von sich. „Das sollte es auch. Ich weiß ja, warum du dich zu dieser Zeit immer ein wenig sonderbar aufführst. Aber wie soll es denn deine Freundin wissen, wenn du anscheinend nicht mit ihr darüber geredet hast. Auch wenn es dir noch so schwer fällt.“, ermahnte Misaki die Blonde. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit nun wieder auf Michiru, die dem Ganzen sichtlich nicht folgen konnte. „Ich muss mich bei ihnen für das schlechte Benehmen meiner Nichte entschuldigen. Ich dachte zumindest, ich hätte sie in den Jahren doch zu ein wenig mehr Anstand erzogen. Aber anscheinend macht ihr das Vergangene immer noch zu schaffen.“ „Um was geht es denn, wenn ich mal so fragen dürfte?“, erkundigte sich Michiru vorsichtig. Zwar hatte sie so langsam eine gewisse Ahnung, um was es sich dabei wohl handeln müsste, wollte es aber nun doch genauer wissen. „Heute vor genau sieben Jahren ereignete sich hier ein tragischer Autounfall, bei dem Harukas Mutter ums Leben gekommen ist.“, berichtete Misaki dem türkishaarigen Mädchen. „Und Haruka hatte das Ganze hautnah miterlebt.“ Während sich ihre Tante mit Michiru unterhielt, ging Haruka ein wenig ihren Gedanken nach. >Oh man, das hätte ich ja nun wirklich nicht gedacht, das Michiru mir hinterher spionieren würde. Und das alles nur, weil ich nicht mit ihr geredet habe, und sie anscheinend den Eindruck hatte, das da wer anderes wäre.< Unbewusst fasste sie sich dabei mit ihrer linken Hand an den Bereich der Wange, wo sie vorhin von ihrer Freundin getroffen wurde. >Was ich aber absolut nicht wollte ist, das ich ihr damit ziemlich weh getan haben muss. Ach Mom, du hättest mir dafür sicherlich auch den Kopf zurechtgerückt. Und das zu recht. Aber wenn du noch da währst, dann wäre es ja auch gar nicht erst zu so etwas gekommen.< Die Sportlerin atmete mit einem leichten Seufzer einmal tief aus. >Auch wenn es nun schon einige Jahre her ist, so fehlst du mir einfach.< „Haruka.“, sprach Misaki ihre Nichte erneut an, da sie auf das erste Mal nicht gleich reagiert hatte. Die angesprochene löste sich aus ihren Gedanken, und sah die beiden Anderen mit einem leichten, verlegenden Lächeln an. „Wenn du nun wieder mit deiner Aufmerksamkeit unter uns weilst, wollen wir denn dann anfangen?“, erkundigte sich die Tante bei Haruka. „Ähm ja, klar doch. Nur würdest du Michiru und mich noch mal kurz entschuldigen. Ich muss mich unbedingt mit ihr unterhalten.“ „Okay, mach das bitte. Ich geh dann schon mal vor.“, gab Misaki ihrer Nichte zu verstehen, da sie sah, wie wichtig ihr das gerade war. Haruka bedankte sich noch kurz für das Verständnis, und trat dann an ihre Freundin heran. „Es tut mir leid, dass ich dich mit meinem Verhalten verletzt habe.“, fing die Blonde an, sich noch einmal speziell bei ihrer Liebsten entschuldigen zu wollen. „Das hast du allerdings. Es ist deine Schuld, dass sich das Ganze so entwickelt hat.“, fügte Michiru hinzu. „Was sich aber durchaus hätte vermeiden lassen, wenn du … .“ „Ja, ich weiß.“, unterbrach diesmal die Blonde ihre Freundin. „Und ich kann das geschehene nicht rückgängig machen, auch wenn ich es noch so gerne wollte.“, erklärte Haruka weiter. „Aber ich kann es mir eine Lehre sein lassen, um in der Zukunft nicht wieder eine solche Dummheit zu begehen. Eine weitere Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du mir das auch Verzeihen kannst. Doch bevor du mir darauf eine Antwort gibst, lass mich dir versichern, dass ich dir alles darüber erzählen möchte. Und ich verspreche dir, das ich das geschehende auch wieder gut machen werde.“ „Haruka, es genügt mir schon, wenn du mit mir offen und ehrlich über alles sprichst. Mehr verlange ich gar nicht, damit in Zukunft so etwas nicht wieder vorkommt.“ „Heißt das, du verzeihst mir!“, harkte die Sportlerin noch mal genauer nach. „Das muss ich mir noch ganz schwer überlegen.“, antwortete Michiru ohne jegliche Gefühlsregung, und ließ dadurch ihre Freundin noch ein wenig zappeln. „Okay, das kann ich verstehen. Darum werde ... .“, sprach Haruka, doch die Türkieshaarige hinderte sie durch das auflegen ihres Zeigefingers am weiter sprechen. „Lass uns das auf später verschieben. In Ordnung! Immerhin hast du ja jetzt eine wichtige Verabredung.“, erwiderte Michiru und lächelte aber dabei ihre Freundin an. „In wie weit später?“, wollte die Läuferin etwas genauer wissen, da sie befürchtete, das Michiru weiterhin an der Woche Auszeit festhalten wollte. Die Musikerin bemerkte, das Haruka anscheinend durch die Aussage ein wenig verunsichert war. „Ich weiß nicht. Keine Ahnung. Kommt ganz darauf an, ob du heute noch Zeit hast.“ Mit dem Wort „heute“ hellte sich die Stimmung der Blonden gleich ein wenig auf. „Na auf jeden Fall.“ „Gut, dann werde ich mich jetzt mal nach Hause begeben.“, verkündete Michiru dann, und wollte sich gerade wieder auf dem Weg machen. „Warte Michiru. Es würde mich sehr freuen, wenn du hier bleiben könntest.“, Sprach die Sportlerin, da sie nicht wollte, dass ihre Liebste wieder ging. „Ja aber, ist das nicht ein Treffen, und vor allem ein Tag zwischen deiner Tante und dir?“ „Nein, das ist es nicht. Dies ist vielmehr ein Tag, der meiner Mutter gewidmet ist, und an dem wir ihr zeigen, wie viel sie uns bedeutet hat.“, meinte das blonde Mädchen daraufhin. „Aber dann ist es doch noch ein Grund mehr, euch beide dabei nicht zu stören.“, entgegnete die Geigerin. „Aber das tust du nicht. Ich möchte gerne, dass du daran teilhast. Zum einem, damit sie sieht wie glücklich du mich machst, und zum anderen, damit du auch ein wenig über sie erfahren kannst. Das hätte ich wirklich schon viel früher einsehen sollen.“ Mit diesen Worten reichte Haruka ihrer Freundin die rechte Hand. „Außerdem gibt es da noch eine Sache, die dir sicher gefallen wird. Aber alles zu seiner Zeit.“, gab die Läuferin noch von sich. „Du machst mich jetzt aber echt neugierig.“, konnte die Musikerin daraufhin nur erwidern. Michiru legte ihre linke Hand in die ihrer Freundin, und kam so der Aufforderung ohne zu zögern nach. Auch wenn die letzte Zeit nicht gerade erfreulich gewesen sein mag, so war sie froh, dass sich nun alles zum Guten gewendet hatte. Und sie würde ihren Schatz schon noch daran erinnern, sollte sie mal wieder nicht mit ihr reden wollen. Gemeinsam machten sie jetzt erst einmal einen Abstecher zu Harukas Auto, wo die Läuferin die Blumen dann vom Beifahrersitz holte. Anschließend gingen sie zu Misaki rüber, und der Blondschopf schien vor Freude ein wenig zu strahlen. Harukas Tante wartete am Straßenrand bei dem kleinen Gedenkschrein ihrer verstorbenen Schwester. Zwischendurch sah sie zu ihrer Nichte rüber, und als sie erkannte, dass diese die Angelegenheit mit ihrer Freundin scheinbar klären konnte, freute sie sich. Nun da die Beiden zu ihr kamen, ließ es sie sogar ein wenig Schmunzeln. „Sieh an Ryoko. Deine Tochter scheint endlich wieder so richtig glücklich zu sein. Lange haben wir beide ja darauf warten müssen. Und anscheinend verdanken wir das alles diesem Mädchen dort.“, sprach Misaki leise vor sich hin. „Auch wenn es manchmal nicht gerade leicht mit ihr ist, so wärst du sicherlich sehr stolz auf sie.“ „Wer wäre was?“, harkte Haruka bei ihrer Tante nach. Da sie ja eben erst bei ihr angekommen war, hatte sie es leider nicht so richtig mitbekommen, was ihre Tante wohl gerade noch gesagt hatte. „Das ist etwas, was nur deine Mutter und mich etwas angeht. Also gibt dir keine weitere Mühe. Von mir erfährst du nichts.“, entgegnete Misaki ihr. „Hey!“ Schmollte die Blonde ein wenig. Michiru konnte sich über diese Reaktion ein Lachen nicht verkneifen, so kannte sie nun mal ihren Wildfang. Auch die anderen Beiden schlossen sich ihr nun kurz mit an. Nachdem Misaki einige Räucherstäbchen entzündet, und Haruka den Blumenstrauß für ihre Mutter platziert hatte, verweilten sie einige Zeit schweigend an dem Schrein. Danach ging Harukas Tante schon einmal mit Michiru zum Auto hin, da Haruka noch kurz alleine bleiben wollte. „Hi Mom, wie du sicherlich schon mitbekommen hast, bin ich nicht mehr allein. Michiru ist ein wunderbares Mädchen, und sie würde dir sicherlich gefallen. Ich verspreche dir, dass ich mich liebevoll um sie kümmern werde. Vor allem werde ich ihr aber niemals das Gleiche, wie es Vater bei dir gemacht hat, antun. Ja, ich gebe zu, dass sie das ja schon von mir gedacht hatte. Aber ich könnte so etwas doch nie wirklich tun. Und das weißt du.“ Haruka blickte kurz zu ihrer Freundin rüber, die sich mit Misaki unterhielt. „Ich hätte da noch etwas, was mir sehr auf dem Herzen liegt. Sicherlich hättest du sowieso keinerlei Einwände gehabt, sondern würdest dich sogar noch darüber freuen. Aber du weißt, dass es nur etwas Spezielles zwischen uns Beiden war. Und seit deinem Tod habe ich das nur noch sehr selten, und meistens auch nur zum gegebenen Anlass gemacht. Doch nun, da ich Michiru kenne, und weiß wie traumhaft schön sie Geige spielen kann, würde ich gerne wieder mehr musizieren. Es ist mir bewusst, dass es ja eh nur in meinen Händen liegt, aber dennoch wollte ich es dir vorher erst einmal sagen. Und da du mich ja immer gerne hast spielen hören, wird es dir sicherlich sehr gefallen. So, nun sollte ich mich aber zu den Anderen begeben. Ich hab dich ganz Dolle lieb.“, verabschiedete Haruka sich noch, und war dann auch schon auf dem Weg zu ihrem Wagen. Gemeinschaftlich gingen sie nun erst einmal etwas Essen, wobei Misaki dann auch erfuhr, wie sich die zwei überhaupt kennen gelernt hatten. Während des Gespräches bat die Patentante dann darum, das Michiru sie bei ihrem Namen ansprechen dürfte. Anschließen fuhren sie zu der Wohnung der Blonden, da hier dieser Tag noch mit etwas Besonderen ausklingen würde. Haruka bereitete als erstes allen eine Tasse Tee zu, bevor sie sich in das Wohnzimmer begaben. Wie jedes Jahr erzählte Misaki dann von einem Erlebnis mit ihrer Schwester aus deren Kindheitstagen. Als sie damit fertig war, forderte Haruka die zwei anderen auf, ihr in den Nebenraum zu folgen, wo sich die Sportlerin sogleich an den Flügel setzte. In diesem Moment konnte das türkishaarige Mädchen erahnen, was ihre Freundin vorhin wohl mit ihrer Andeutung gemeint hatte. Sie freute sich nun schon richtig darauf, Haruka gleich spielen zu hören. Schon mit den ersten Klängen konnte Michiru vernehmen, das dieses Lied etwas ganz Spezielles war, da es mit einer solch tiefen Hingabe gespielt wurde. Gebannt schaute die Musikerin dabei zu, wie ihre Liebste hoch konzentriert, aber dennoch irgendwie in ihrer eigenen Welt zurückgezogen, ihre Hände über die Tasten gleiten ließ. Da es nun erst das zweite Mal war, das sie sie spielen hörte, und dazu diesmal auch noch alleine, war sie schlicht weg ergriffen von dem was sie da hörte. >Ihre Mutter muss ihr anscheinend sehr viel bedeutet haben.<, stellte Michiru in diesem Augenblick fest. >Es muss wirklich ganz schön hart für sie gewesen sein, als sie dann gestorben ist.< Die Schwimmerin konnte aber nur erahnen, wie schrecklich das Ganze für ihre Freundin wohl damals war. Langsam verstummten gerade die letzten Töne des Liedes, als Haruka ihrer Aufmerksamkeit auf Michiru und ihre Tante richtete. Als sie sich vom Flügel erhob, um zu ihnen zu gehen, schenkte sie den Beiden ein sanftes Lächeln. Misaki merkte sofort, das das Verhalten ihrer Nichte heute anders als in den letzten sechs Jahren war. Aber es war keineswegs schlechter, ehr im Gegenteil. Und das war wirklich gut so. Ein kurzer Blick auf ihre Uhr zeigte ihr, dass sie sich nun wieder auf dem Heimweg machen musste. „Okay Haruka, für mich wird es langsam mal wieder an der Zeit zu gehen. Ich muss ja schließlich morgen wieder arbeiten.“, fing Misaki an zu sprechen. „Es war nett dich kennen gelernt zu haben, Michiru.“ „Es hat mich auch gefreut deine Bekanntschaft gemacht zu haben.“, entgegnete die Türkishaarige. „Haruka, könnte ich dich dann noch einmal kurz sprechen.“, waren nun die Worte der Tante an die Blonde gerichtet. „Aber sicher doch.“ Die Beiden gingen zum Eingangsbereich, wo Misaki sich nun mal ihre Nichte zur Brust nahm. Immerhin hatte sie es ihr ja vorhin noch angedeutet. „Michiru scheint ein sehr nettes Mädchen zu sein. Ich weiß zwar nicht wirklich, was da zwischen euch vorgefallen war, aber ich kann es mir so ungefähr denken.“, fing die Schwester von Harukas Mutter an zu reden. „Ich hoffe doch, dass du das wieder anständig in Ordnung bringst!“ „Mach dir deshalb bitte keine Gedanken. Mir liegt wirklich sehr viel an ihr, und deshalb werde ich alles daran setzen, meinen Fehler wieder gut zu machen.“, versicherte Haruka ihr. „Gut, das ist alles was ich hören wollte. Also, mach deiner Mutter und mir zuliebe nicht wieder solch eine Dummheit. Sonst werde ich dich höchst persönlich in den Hintern treten. Hast du mich verstanden.“ „Ist ja gut. Ich habe es ja bereits kapiert.“, gab die Blonde ein wenig genervt von sich. Nach dem das nun auch geklärt war, verabschiedeten sie sich noch voneinander, und Haruka ging dann in das Wohnzimmer zu ihrer wartenden Freundin zurück. Kapitel 24: Schatten der Vergangenheit – Der Anfang vom Ende ------------------------------------------------------------ Geduldig wartete Michiru darauf, dass Haruka nun zurückkam. Es gab einiges zu bereden, nicht nur alleine aufgrund des Vorfalls. Vor allem aber war das nun eine Aufgabe von der Seite ihrer Freundin her, welche ihr das vorhin ja auch versprochen hatte. Als die Läuferin den Raum betrat, ging sie gleich zu Michiru hin, und setzte sich zu ihr gerichtet mit auf das Sofa. Sichtlich nervös, versuchte sie gerade den richtigen Anfang für das Gespräch zu finden. Da sie dabei erwartungsvoll von ihrem Engel angesehen wurde, machte das die ganze Sache natürlich nicht gerade leichter. „Michiru, also ähm, … wie, beziehungsweise wo fange ich den am besten erst einmal an.“ Das türkishaarige Mädchen nahm die Hände ihres Gegenübers in die ihrigen, und schenkte ihr ein verständliches Lächeln. „Nun mal ganz langsam, und vor allem in Ruhe.“, versuchte sie ihrer Freundin ein wenig die Anspannung zu nehmen. Es schien zu wirken, da sich augenblicklich eine Erleichterung in der Blonden breit machte. Viel entspannter konnte sie dann auch endlich anfangen zu reden. „Es tut mir echt wahnsinnig Leid, was du wegen mir in der letzten Zeit hast alles durchmachen müssen. Das wollte ich absolut nicht. Es ist mir auch nie so richtig in den Sinn gekommen, wie sehr ich dich mit meinem Schweigen verletzt haben muss.“, waren ihre ersten Worte. Haruka blickte dabei die ganze Zeit über in die tiefen, blauen Augen von Michiru. Wie sehr hatte sie diese in den letzten Tagen vermisst. „Und es war vor allem dumm von mir, dir nichts von den Treffen mit meiner Tante zu erzählen. Geschweige denn was für ein spezieller Tag das heute für mich ist.“ „Ja, das war es. Aber wichtig ist doch jetzt, dass du was daraus gelernt hast, und es nicht wieder vorkommt. Wenn du nicht mit mir sprichst, wie soll ich dich denn dann bitteschön verstehen, um dir eventuell auch helfen zu können. Du musst nicht versuchen alles alleine zu Bewältigen.“, gab die Türkishaarige von sich. Dabei schenkte sie ihrem Schatz ein liebevolles Lächeln, und erwiderte deren Blick. Auch ihr hatte die Nähe von Haruka gefehlt. Sie nahm ihre linke Hand, und legte sie sachte an die rechte Wangenseite der Sportlerin, bevor sie sich ihr ein wenig nährte. „Oh, ich habe ganz gewiss daraus was gelernt. Ich liebe dich einfach zu sehr, als das ich unsere Beziehung noch einmal wegen so etwas aufs Spiel setzen will.“, versicherte die Läuferin ihrem Gegenüber, und näherte sich ihr ebenfalls. „Gut, dann wäre dir hiermit verziehen.“ Sogleich trafen ihre Lippen aufeinander, und sie nahmen sich dabei in die Arme. Die gegenseitigen Berührungen und Küsse waren sehr liebevoll und zärtlich zueinander. Als sie sich nach einiger Zeit wieder voneinander lösten, lächelte Haruka ihren Engel an. „Das ist etwas, was ich besonders in den vergangenen Tagen vermisst habe.“, grinste die Blonde nun und nahm Michiru in ihre Arme. „Aber dich auch einfach nur so nah bei mir zu haben, gehört eindeutig mit dazu.“ Die Türkieshaarige kuschelte sich an ihre Freundin, und legte ihren Kopf an deren Schulter ab. „Das habe ich auch.“ Schweigend saßen sie erst einmal eine Zeit lang nur so da, und erfreuten sich an der Nähe des anderen. Bevor nun Haruka anfing weiter zu Erzählen, richtete sich Michiru wieder auf. Auch wenn sie es gerade noch so schön gemütlich gefunden hatte, wollte sie Haruka lieber dabei ansehen. Aufmerksam lauschte die Musikerin nun den weiteren Worten ihre Freundin. „Als wir letzte Woche am Strand waren, und du mich wegen dem heutigen Tag angesprochen hattest, wollte ich es dir ja auch eigentlich sagen. Aber schon alleine der Gedanke an jenen so tragischen Tag vor sieben Jahren, hat all die ganzen Erinnerungen daran zurück gerufen.“ „Misaki erwähnte vorhin, das du bei diesem Unfall dabei gewesen bist.“, war die vorsichtige Anmerkung von Michiru. Sie bemerkte, dass es der Läuferin gerade wieder etwas schwer fiel, darüber frei zu sprechen. „Ja, das war ich. Ich war bei dem Unfall mit dabei gewesen. Aber nicht nur das. Ich habe Dinge miterlebt, von denen selbst Misaki bis heute nichts weiß.“, offenbare Haruka ihrer Freundin. Für die nächsten Worte musste sie allerdings noch einmal tief Luft holen, und sich neu sammeln. „Was ich dir nun sagen werde, das habe ich noch niemanden erzählt. Denn was das Schlimmste für mich ist, ich habe gesehen, wie meine Mutter vor meinen Augen gestorben ist.“ Michiru musste erst einmal Schlucken. Das war selbst für die Schwimmerin ein ziemlicher Schock, als sie das gerade hörte. Ihre Liebste hatte mit 11 Jahren nicht nur den Tod ihrer Mutter verarbeiten müssen, sondern sie hatte ihn sogar direkt gesehen. In diesem Moment wusste sie nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Da Haruka aber weiter erzählte, hielt sie es für besser, dass sie ihr erst einmal nur zuhörte. Um ihrer Freundin die Situation, wie es überhaut zu dem Unfall gekommen war, noch verständlicher zu machen, ging Haruka ein wenig weiter in die Vergangenheit zurück. Und so fing die große Blonde dann von ihrer frühen Kindheit an zu erzählen. „Ich war sieben, als ich das erste Mal einen Streit zwischen meiner Mutter und meinem Vater mitbekommen hatte. An dem Tag war ich damals mit meiner Mutter in der Stadt zum Shoppen, und … .“ --- FLASHBACK 1 --- Ryoko war gerade mit ihrer siebenjährigen Tochter Haruka auf dem Weg in die Stadt. Sie wollten zusammen zum Frisör und dann noch ein wenig Einkaufen gehen. Wie immer sah Haruka von der Rückbank aus ihrer Mutter gespannt beim Fahren zu. Das kleine Mädchen hatte irgendwie gefallen an allem, was einen Motor besaß. Eingehend studierte die Kleine, jede Bewegung ihrer Mutter. „Du Mama, wann darf ich denn auch mal Auto fahren?“, wollte Haruka in diesem Augenblick gerne wissen. Ein wenig verwundert, über diese Frage, gab Ryoko ihrer Tochter dann die Antwort. „Das dauert noch so einige Jahre, mein Schatz. Dafür musst du vor allem erst einmal noch viel größer werden. Warum willst du das denn unbedingt wissen?“ „Na weil es Spaß zu machen scheint.“, gab das kleine Mädchen keck zurück, und grinste ihrer Mutter durch den Rückspiegel an. „Außerdem sieht man von da vorne viel mehr.“ Ryoko konnte über diese Aussage nur Schmunzeln. Ihr kleiner Wirbelwind war schon was ganz Besonderes. Das hatte sie damals schon bei ihrer Geburt gewusst. Obwohl diese mit einigen Komplikationen verbunden war, und das Kind nur durch eine Notoperation zur Welt gebracht werden konnte. Das hatte dann leider auch zur Folge, dass sie keine weiteren Kinder mehr bekommen konnte. Umso mehr liebte sie dadurch ihr einziges Kind, und lass ihr jeden Wunsch von den Lippen ab. Haruka nahm gerade auf dem Stuhl platz, als die Frisöse fragte, wie denn die Haare geschnitten werden sollten. Da sie sich im Vorfeld schon mit ihrer Mutter darüber unterhalten hatte, sagte sie nun voll selbstbewusst, was sie wollte. „Ich möchte, dass die Haare seitlich und hinten kurz geschnitten werden.“ Unsicher über diese Aussage, sah die Frau zu der Mutter rüber, da sie nicht glauben konnte, dass die Schulterlangen Haare wirklich abgeschnitten werden sollten. „Sie haben schon richtig gehört. Meine Tochter wünscht sich eine fesche Kurzhaarfrisur.“, gab Ryoko der Bedienung nur zu verstehen, und widmete sich dann wieder der Zeitung, die sie gerade in den Händen hielt. Nach einer guten halben Stunde präsentierte Haruka stolz ihrer Mutter die neue, und vor allem aber kurze Frisur. Frau Tenoh sah, wie ihr der kleine Blondschopf freudestrahlend den neuen Haarschnitt zur Schau stellte. „Und, gefällt dir dein neuer Look?“, fragte sie ihren Wirbelwind. „Ja, meine Haare sind ja jetzt so was von cool. Nun stören sie mich auch nicht mehr beim Laufen.“ „Na dann lass uns jetzt noch ein paar tolle Klamotten dazu kaufen gehen.“ Nach guten zwei Stunden, und mit einige neuen Jeanshosen und T-Shirts bepackt, setzte sich Ryoko mit ihrer Tochter in ein Eiscafe. Dort bestellte sie für Haruka einen extra großen Schokobecher, und für sich einen Latte Macchiato. Während sie an ihrem Getränk nippte, sah sie durch das Fenster nach draußen. Plötzlich erregten zwei Personen auf der anderen Straßenseite ihr Interesse. >Das kann nicht sein, oder?<, war sie sich anfangs noch etwas unschlüssig, sah dann aber noch einmal genauer hin. >Ich glaub das jetzt nicht. Was macht denn mein Mann um diese Uhrzeit dort drüber auf der anderen Straßeseite! Müsste er nicht im Büro sein. Und wer ist diese Frau, die dort bei ihm ist!< Was sie dann sah, glaubte sie noch viel weniger. „Was ist denn los Mama?“, fragte das kleine Mädchen, als es den entgleisten Gesichtsausdruck ihrer Mutter sah. Ryoko schreckte aus ihrer Grübelei, und blickte ihre Tochter an. „Es ist nichts, mein Schatz. Ich war nur ein wenig in meinen Gedanken versunken.“, antwortete die Frau mit einem aufgesetzten Lächeln. „Was hältst du davon, wenn wir Tante Misaki mal dein neues Aussehen präsentieren?“ „Besuchen wir sie denn jetzt auf ihre Arbeit?“, wollte Haruka wissen, da die Schwester ihrer Mutter für ein Autohaus tätig war. Das kleine Mädchen hoffte inständig, das sie sich die neuen Verkaufswagen ansehen konnte. „Ja, dann müssen wir uns aber ein bisschen beeilen, da sie in einer halben Stunde Feierabend hat.“, bestätigte Ryoko, und machte sich dann mit ihrem Kind auf den Weg. Freudestrahlend rannte Haruka zu ihrem Vater, als dieser gerade nach Hause kam. „Guck mal Papa, was mit Tante Misaki geschenkt hat.“ Stolz zeigte der Blondschopf das schwarze Modelauto eines Lamborghini, welches sie bekommen hatte. „Nanu, wie siehst du den aus? Was ist denn mit deinen Haaren passiert!“, waren seine ersten Worte, nachdem er seine Tochter erblick hatte. „Sind die nicht toll. Die sehen jetzt ja so was von cool aus.“, sprach Haruka voll euphorisch. „Wie bitte! Du siehst damit ja aus wie ein Junge.“, gab Takuya Tenoh in einem etwas lauteren, und barschen Ton von sich. Sofort entwichen dem Kind sämtliche Gesichtszüge. Da das kleine Mädchen bisher nur positive Reaktionen auf ihre neue Frisur erhalten hatte, verstand sie die ihres Vaters nicht. „Haruka, gehst du bitte nach Oben. Ich muss mal mit deinem Vater was besprechen. Nachher komme ich dann zu dir.“, bat Ryoko ihre Tochter um diesen Gefallen, die dem auch gleich nachkam. Doch anstelle sich in ihrem Zimmer oder in einen der anderen Räume zu begeben, setzte sich das kleine Mädchen versteckt oben an der Treppe hin. Auch wenn ihre Eltern in das Wohnzimmer gegangen waren, so konnte sie dennoch einiges von der leichten Auseinandersetzung hören. „Kannst du mir mal verraten, warum du unserer Tochter erlaubt hast, dass sie sich die Haare hat abschneiden lassen?“, machte Takuya seiner Frau sofort diesen Vorwurf. „Sag du mir lieber mal, wo du denn heute Nachmittag so gegen halb vier warst?“, fragte Ryoko sogleich ihren Mann. Harukas Vater war ein wenig verwundert. „Was soll die Frage. Du weist doch, das ich zu dieser Zeit noch arbeiten muss.“ „Ach, und seit wann liegt deine Arbeit in der Einkaufsstraße Sentā-gai!“, harkte die nun langsam aufgebracht Ehefrau nach. „Ich hab dich da nämlich vorhin gesehen, wie du eine andere Frau geküsst hat.“ >Was, sie hat mich gesehen! Verdammt, ich muss mir was einfallen lassen.<, waren die Gedanken des ertappten Ehemanns, als er von den Vorwürfen seiner Frau hörte. „Ach das ist dein Problem. Das war nur ein geschäftliches Essen mit einer alten Schulfreundin. Wir haben uns durch Zufall bei einem Meeting getroffen, und ich hab mit ihr dann noch ein wenig über die alten Zeiten geplaudert. Und das was du wohl gesehen hast, war nur ein freundschaftlicher Abschiedskuss auf die Wange. Mehr nicht.“, spielte Herr Tenoh die ganze Situation herunter. „Wenn du magst, kannst du ja gerne bei meiner Firma nachfragen. Ich hab nichts zu verbergen, weil es da überhaupt keinen Anlass für deinen Verdacht gibt.“ Zwar gefiel Ryoko das Ganze nicht so wirklich, aber sie wollte ihrem Mann mal in dieser Hinsicht glauben schenken. „Ist schon gut.“ Erleichtert trat Takuya an seine Frau heran, und gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Und was hast du und unsere Tochter neben dem Besuch beim Frisör noch so schönes gemacht.“, versuchte er nun das Gesprächsthema zu wechseln. „Wir waren noch ein wenig Einkaufen. Aber warum hast du Haruka vorhin so Angefahren! Du konntest doch sehen, wie sehr sie sich gefreut hat.“, wollte die Frau nun wissen. „Zum einen war ich halt ein wenig geschockt, und zum anderen finde ich, das du sie nicht auch noch bei durchsetzen ihres Dickkopf unterstützen musst. Sie ist ein Mädchen, und sollte sich auch mal ein wenig mehr wie eines Verhalten.“ „Takuya Tenoh, das ist jetzt nicht dein Ernst, oder.“, war Ryoko schon wieder Aufgebracht. „Was ist so schlimm daran, das unsere Tochter glücklich ist, indem was sie tut.“ „Ich finde nur, du solltest ihr nicht immer alles erlauben, und sie so verhätscheln. Das ist alles. Aber macht doch in der Hinsicht was ihr wollt.“ Mit diesen Worten ließ er seine Frau alleine Stehen, und setzte sich vor den Fernseher. Da Haruka bemerkte, das nun ihre Mutter gleich zu ihr raufkommen würde, ging sie schnell in den Musikraum, wo Ryokos schwarzer Flügel stand. Geduldig wartete sie dort nun darauf, dass die Frau das Zimmer betrat. „Soll ich dir was schönes Vorspielen Mama?“, fragte das blonde Mädchen, um sich nichts davon anmerken zu lassen, das sie die Beiden ein wenig belauscht hatte. Die Mutter ging mit einem leichten Lächeln zu ihren Wirbelwind rüber, und setzte sich neben ihr an den Flügel. „Nein Haruka. Das brauchst du heute nicht.“ Ryoko versucht ihre bedrückte Stimmung, die sie nun seit dem Gespräch mit ihrem Mann hatte, vor dem Kind zu verbergen. „Mama, warum hat Vater mit dir geschimpft? Ist er sauer auf dich und mich, weil ich mir die Haare hab abschneiden lassen?“, stellte die kleine Haruka ihrer Mutter vorsichtig diese Fragen. „Was, wie kommst du denn nur da drauf!“, wollte die Frau wissen. „Na weil ich gehört habe, wie ihr euch gestritten habt.“, gab das blonde Mädchen etwas leiser von sich, da es nicht wusste, ob sie nun für das Lauschen ärger bekam. „Nein mein kleiner Wirbelwind, das ist es nicht. Es hat nichts mit dir zu tun.“, versuchte Ryoko ihre Tochter zu beruhigen. Dennoch war sie ein wenig erstaunt darüber, das Haruka anscheinend die Auseinandersetzung mit ihrem Mann mitbekommen hatte. „Aber ich konnte deutlich hören, dass es ihm nicht gefallen hat.“, erwiderte das Kind. „Wenn er mich nur mit längeren Haaren lieber hat, dann lass ich sie mir wieder wachsen. Aber er soll deshalb nicht mehr mit dir schimpfen. Es war doch meine Entscheidung.“ „Ruka-Chan, trag deine Haare so wie du sie gerne haben willst. Es wäre falsch etwas nur für andere zu machen, damit sie dich eventuell besser mögen. Tu das nicht, denn es macht dich auf Dauer nicht glücklich. Und Menschen die dich nicht so lieben können, wie du nun mal bist, den kannst du es nie recht machen.“ „Heißt das, das Papa mich nicht lieb hat! Und liebst du mich denn überhaupt, so wie ich bin?“, wollte der kleine Blondschopf nun genauer wissen. „Schatz, aber natürlich hat dein Vater dich lieb. Und ich erst recht. Du bist doch der reinste Sonnenschein in meinem Leben.“ Mit diesen Worten nahm Ryoko ihr Kind in die Arme, und drückte es ganz fest an sich. „Ich hab dich auch ganz Dolle lieb, Mama.“ In diesem Moment wusste Harukas Mutter, das sie etwas Bestimmtes für die Zukunft ihrer Tochter unternehmen musste. Gleich morgen würde sie darüber noch mal mit ihrer Schwester sprechen müssen. Sie wollte sich diesbezüglich eine weitere Meinung einholen, und auch gleich noch ein paar Fakten klären. --- FLASHBACK 1 Ende --- An diesem Punkt legte Haruka eine Pause ein. „Wie sieht’s aus. Wollen wir uns erst einmal eine Kleinigkeit zu essen machen, bevor ich weiter fortfahre?“, war dabei ihre Anmerkung. „Klar, kein Problem. Aber ich mache uns was Schönes.“, machte Michiru ihrer Liebsten klar, und ging mit ihr in die Küche. Kapitel 25: Schatten der Vergangenheit – Das Schicksal nimmt seinen lauf ------------------------------------------------------------------------ Frisch gestärkt waren die Beiden nun in das Wohnzimmer zurückgekehrt. Als Michiru vorhin das Essen zubereitet hatte, kam sie nicht umher zu bemerken, das Haruka in ihren Gedanken versunken da saß. Somit entschied sie sich dafür, erst einmal mit ihrer Liebsten zu reden. Gleich nachdem sich die Beiden hingesetzt hatten, nahm sie die rechte Hand der Blonden, und hielt sie in ihren Händen fest. „Haruka, ist mit dir alles in Ordnung? Wenn es dich eben zu sehr belastet darüber zu sprechen, dann können wir das auch auf später verschieben.“, machte die Musikerin den Vorschlag, damit sich ihre Freundin nicht unter Druck gesetzt fühlen sollte. Die Läuferin schenkte ihrem Engel ein leichtes Lächeln. „Ist schon Okay. Ich schaff das schon, weil du mir die Kraft dazu gibst. Und ich danke dir für deine Unterstützung.“ Michiru war froh, dass Haruka ihr nun so viel Vertrauen schenkten wollte, um sich ihr zu öffnen. Es machte sie auch ein wenig Stolz, da ihre Liebste ihr sogar etwas anvertraute, was noch niemand kannte. Auch wenn es an sich etwas war, was nicht gerade erfreulich werden würde. Somit schenkte sie ihr ein aufmunterndes Lächeln, behielt aber die Hand weiter bei sich. Mit einem weiteren Lächeln, und sich noch einmal sammelnd fuhr Haruka nun in ihrer Erzählung fort. Diesmal kam sie nun zu den für sie so schicksalhaften Tag. --- FLASHBACK 2 --- Es waren nun mittlerweile vier Jahre verstrichen, seitdem Haruka die Auseinandersetzung ihrer Eltern mitbekommen hatte. Zwar hatte sie von da an keinen weiteren Streit mehr miterlebt, doch es war ihr keineswegs entgangen, dass das Verhältnis zwischen ihrer Mutter und ihrem Vater nicht mehr das gleiche war. Besonders in der letzten Zeit schien das für die nun schon 11 jährige Haruka immer deutlicher zu werden. Zum einen war Herr Tenoh immer öfters nun länger auf der Arbeit, und zum anderen musste er auch häufiger auf Dienstreisen gehen. Wenn er dann mal zu Hause war, distanzierte er sich zunehmend von seiner Familie. Vor allem hatte er überhaupt keinen guten Draht mehr zu seiner Tochter, da sie sich für sein Empfinden ganz und gar unmöglich benahm. Ständig musste sie sich immer mit irgendwelchen Jungs messen. Sei es nun, wer am schnellsten im Laufen war, oder aber, dass sie sich sogar auch mal mit ihnen Prügelte. Und mit ihrem jungenhaften Aussehen war er noch weniger einverstanden. Es war der 20.07. und da die Sommerferien begonnen hatten, verbrachte Haruka viel Zeit mit ihrer Mutter zu Hause. Wie jeden Tag kam sie gerade vom Laufen zurück, was sich für sie zu einer immer größer werdenden Leidenschaft entwickelt hatte. Ihre Mutter war gerade dabei die angefallene Wäsche zu sammeln, um sie anschließend Waschen zu können. „Oh, du bist ja schon wieder zurück.“, bemerkte Ryoko beiläufig, und ehr mehr für sich laut gedacht. „Gut, dann kannst du mir ja gleich mal deine verschwitzten Laufsachen runterbringen.“ „Mom, du weißt doch, das ich meine Kräfte sehr gut einteilen kann, und dabei so gut wie nie ins Schwitzen komme.“, gab Haruka ein wenig genervt von sich. „Das hindert dich trotzdem nicht daran, mir die Sachen zu geben. Und wenn du dann schon mal dabei bist, dann kannst du auch gleich noch deine ganzen auf dem Fußboden zerstreuten und getragenen Klamotten mitbringen.“, forderte die Mutter ihre Tochter weiter auf. Vor sich hin grummelnd ging das blonde Mädchen in ihr Zimmer. Frau Tenoh kam nicht umher darüber zu schmunzeln. >Oh man Ruka-Chan, du bist mir schon so eine Marke. Wenn dich etwas interessiert und deine Begeisterung geweckt hat, kannst du nicht genug davon bekommen. Aber bei allem, was dir gegen den Strich geht, fängst du an zu Schmollen und zu Bocken.< Sichtlich amüsiert darüber ging die Frau dann in den Waschraum, und sortierte schon einmal die ganze Wäsche. „Wo soll ich die Sachen ablegen?“, fragte der Blondschopf kurz darauf, als sie zu ihr gekommen war. „Pack sie am besten da vorne hin. Und kannst du mir bitte mal die Reisetasche deines Vaters geben, damit ich seine Sachen von der Woche gleich mit waschen kann.“, bat Ryoko um diesen Gefallen. „Klar, kein Problem.“, sprach Haruka, und tat wie ihr aufgetragen wurde. „Ich geh dann mal ein wenig fernsehen.“ „Mach das. Ich koche uns dann nachher was Schönes zu essen. Und vielleicht spielst du mir später noch was vor.“ „Das werde ich, Mom.“, strahlte Haruka, und machte sich geschwind auf den Weg nach oben. „Nicht so schnell, Ruka.“, rief die Mutter noch ihrem Kind hinterher. Doch eigentlich sprach sie damit ehr zu sich selbst, da die Kleine schon viel zu weit weg war. „Du bist und bleibst nun mal mein kleiner Wirbelwind.“ Dann wendete sie sich wieder der Wäsche zu, und entleerte die Tasche von ihrem Mann. Doch beim Sortieren der Kleidungsstücke viel ihr etwas in die Hände, was da ganz und gar nicht hineingehörte. Es war der Slip einer anderen Frau. Gelangweilt schaltete Haruka gerade den Fernseher aus. Sie wunderte sich, warum ihre Mutter sie noch nicht zum Essen gerufen hatte. Kurzerhand entschloss sich die Kleine dazu, nach ihr zu schauen. Als sie aber in der Küche ankam, war ihre Mutter nicht da, und es war auch noch nichts gekocht. >Nanu, wo ist Mama denn!<, war der Blondschopf ein wenig verwirrt, und machte sich nun auf die Suche. Weder in dem Waschraum, noch in einem der restlichen unteren Zimmer konnte sie sie finden. Also blieben nur noch die Zimmer im obersten Stock. Als sie sich dem Musikzimmer nährte, konnte sie die Stimme ihrer Mutter hören. Sie schien gerade zu telefonieren. „Ja, ich werde Takuya nachher gleich mal zur Rede stellen. Nein Misaki, du brauchst nicht extra hierher kommen. Ich schaff das schon alleine.“, konnte Haruka gerade, als sie den Raum betrat, hören. „Aber sicher doch. Ich melde mich dann bei dir.“ Mit diesen Worten verabschiedetet sich Ryoko von ihrer Schwester, und legte auf. Dabei wischte sie sich einige Tränen weg. „Was ist denn los Mom?“, fragte das Kind vorsichtig nach. „Was hat Papa angestellt, das du so traurig bist!“ Etwas erschrocken drehte sich die Mutter um. „Haruka, was machst du denn hier!“ „Ich hab Hunger bekommen, und da du nicht in der Küche warst, hab ich dich gesucht.“, erklärte das Mädchen. „Hast du mit Tante Misaki gesprochen, weil Papa dich nicht mehr so lieb hat.“ Eigentlich wollte Ryoko ihrer Tochter noch gar nichts von dem Gespräch mit ihrer Schwester erzählen. Doch die Worte der Kleinen erstaunten sie sehr. „Du hast es also mitbekommen, dass dein Vater und ich nicht mehr so gut miteinander klar kommen.“ „Mama, ich bin kein kleines Kind mehr.“ Bei diesen Worten hob Ryoko ihre Augenbrauen ein wenig an. Ihre Tochter war zwar kein kleines Kind mehr, aber dennoch ein Kind. Aber warum sollte sie nicht die Wahrheit erfahren, immerhin betraf es ja schließlich auch ihre Zukunft. „Na komm, ich mach uns was zu essen, und erzähle dir dabei dann alles.“ „Aber ich werde doch dann bei dir bleiben, oder Mom!“, wollte Haruka unbedingt wissen, nachdem ihre Mutter ihr gesagt hatte, das sie sich von ihrem Vater trennen wollte. „Ganz gewiss doch. Um nichts auf der Welt würde ich ohne dich sein wollen. Du bist doch mein ein und alles.“, versicherte Ryoko ihr. Das blonde Mädchen ging zu ihrer Mutter hin, und legte ihre Arme um sie. „Und ich will auch bei dir bleiben. Du bist die beste Mama der Welt. Auch wenn Papa dich nicht mehr lieb hat, umso mehr hab ich dich lieb.“ „Na das will ich doch mal stark hoffen.“, scherzte Ryoko zurück, und hob ihre Tochter hoch. Trotz des bevorstehenden Gespräches mit ihrem Mann, machte sich Frau Tenoh noch einen schönen Nachmittag. Zusammen mit ihrem Wirbelwind saß sie am Klavier und sie spielten einige ihrer Lieblingslieder. Als Herr Tenoh dann am Abend endlich nach Hause kam, stellte ihn seine Frau sogleich zur Rede. Diesmal versuchte er es gar nicht erst, die Sache irgendwie zu vertuschen. Er gab es sogar offen zu, dass er schon seit längeren eine Beziehung zu einer anderen Frau hat. „Wieso nur Takuya! Kannst du mir das wenigsten Mal sagen?“, wollte die nun aufgebrachte Ehefrau zu gerne wissen. „Das fragst du noch! Wie kann man es nur erlauben, dass sich unsere Tochter wie ein Junge aufführt, und sie dabei auch noch unterstützen. Das ist doch vollkommen krank.“, warf er seiner Frau vor. „Das ist jetzt nicht dein ernst!“ „Und ob es das ist. Sie ist nun mal ein Mädchen, und hat sich dementsprechend auch zu verhalten. Du hättest ihr schon gleich von Anfang an diese Hirngespinste austreiben sollen, anstatt sie gewähren zu lassen. Wenn das so weitergeht, wird sie später niemals einen Jungen abbekommen. Geschweige denn, dass sie sogar Lesbisch wird.“, gab Herr Tenoh nun seine Einstellung kund. „Und wenn schon. Was ist denn schon dabei. Solange unsere Tochter glücklich sein wird, kann sie später tun und lassen was sie will.“, konterte Ryoko zurück. „So was Abartiges ist dann nicht länger meine Tochter.“, verkündete Takuya lautstark. Wieder einmal war Haruka von ihrer Mutter vor dem Gespräch auf ihr Zimmer geschickt worden. Und auch dieses Mal hielt sie sich nicht daran. Zwar konnte sie den Anfang der Auseinandersetzung nicht verstehen, doch als ihre Eltern sich immer lauter Unterhielten, wusste sie, dass es um sie ging. Sie wollte nun nicht länger untätig rumsitzen, während ihr Vater sich mit ihrer Mutter stritt. Also entschloss sich das Mädchen dazu, ihrer Mutter beizustehen. Gerade als Haruka nun das Wohnzimmer betrat, konnte sie noch die letzten Worte ihres Vaters vernehmen. „So was Abartiges ist dann nicht länger meine Tochter.“ Geschockt durch das gehörte, hielt sie kurz inne, bevor sie dann all ihren Mut zusammen nahm, und sich nun mit einmischte. „Hör auf Mom so anzuschreien. Sie hat dir nichts getan.“, fuhr sie dazwischen. Entsetzt blickten die Erwachsenen zu Tür hin, von wo sie gerade die Stimme ihrer Tochter vernommen hatten. Das blonde Mädchen stand dort mit zu Fäusten geballten Händen, und funkelte wütend ihren Vater an. „Haruka, ich hatte dir doch gesagt, dass du in deinem Zimmer gehen, und auf mich warten solltest.“, sprach Frau Tenoh zu ihrem Kind. „Aber ich will nicht, dass er dich noch weiterhin anbrüllt und so schlecht behandelt. Das hast du nicht verdient.“ „Da sieht man es ja. Sie kann sich noch nicht einmal an so eine einfache Anweisung halten.“, warf Takuya ein. „Es wird echt Zeit, das man ihr mal beibringt, was sich gehört, und was nicht.“ Ryoko hatte nun langsam genug von dieser Diskussion. Sie hatte sowieso schon einen Entschluss für sich gefasst. Nun war es einfach an der Zeit, diesen auch umzusetzen. „Takuya es reicht. Ich denke, es ist besser, wenn wir uns scheiden lassen.“ „Na prima. Von mir aus. Macht doch was ihr wollt. Ihr seit ja eh nicht ganz dicht.“, schnauzte Herr Tenoh nur noch zurück. Bevor Ryoko nun mit ihrem Kind den Raum verließ, kam sie nicht umher, ihren Mann noch eines zu sagen. „Übrigens finde ich dich einfach nur erbärmlich, Takuya. Wie kannst du allen Ernstes glauben, dass ich dir den Schwachsinn abkaufe, unsere Tochter sei schuld daran, dass du mit anderen Frauen schläfst.“ Haruka ging mit ihrer Mutter nach oben, und sie packten dort einige Sachen für die nächsten Tage zusammen. Ryoko wollte nicht länger mit ihrem noch Ehemann unter einem Dach leben. Als erstes würden die Beiden zu ihrer Schwester Misaki ziehen. Schweigend verließ sie mit ihrer Tochter nun das Haus. Nachdem sie die Taschen im Kofferraum ihres Wagens verstaut hatte, richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf ihren Wirbelwind. „Was hältst du davon, wenn du mit bei mir vorne sitzen würdest?“, unterbreitete sie ihr diesen Vorschlag. „Echt! Ich darf wirklich mit vorne sitzen.“, war Haruka ein wenig überrascht, strahlte aber bis über beide Ohren. „Na komm, lass uns zu Tante Misaki fahren.“, lächelte Ryoko ihre Tochter ein wenig an. Sie wollte nicht, dass das Kind merkte, wie sehr verletzt und traurig sie gerade war. Doch schon nach einiger Zeit viel es ihr immer schwerer, ihre Gefühle unter Kontrolle zu behalten. Nach und nach machte sich der Schmerz in ihrem Herzen breit. Sie konnte es nicht glauben, dass sich die Person, von der sie einst so sehr geliebt wurde, sich derart verändert hatte. Vor allem konnte sie es nicht glauben, dass Takuya seine eigene Tochter nicht so Lieben konnte, wie sie nun mal war. Dies ließ in ihr das Gefühl aufkommen, als würde sich ihre Kehle zuschnüren. Ryoko war nun nicht mehr in der Lage, ihre Tränen länger zurückhalten zu können. „Mama, pass auf.“, schrie Haruka sie an, da diese nicht mehr auf die Straße geachtet hatte. Das Mädchen bemerkte schon die ganze Zeit über, das ihre Mutter sehr traurig war. Als sie sah, wie sie stumm zu weinen anfing, fühlte sich die Kleine nur noch hilflos. Ryoko schreckte durch den Schrei ihrer Tochter auf, und bemerkte, dass sie gerade mit dem Wagen auf die Gegenfahrbahn geriet, und ihnen ein anderes Fahrzeug entgegen kam. Schnell lenkte sie ein, um den drohenden Zusammenstoß zu verhindern. Zwar war es ihr gelungen dem anderen Auto auszuweichen, doch dabei verlor sie die Kontrolle über ihr eigenes Fahrzeug. Wie in Zeitlupe, konnte sie nur noch mit ansehen, wie ihr Auto immer mehr ins Schleudern geriet, und sich schließlich einige Male überschlug. Haruka kam als erstes wieder zu sich. Ihr Schädel hämmerte wie wild, und sie fühlte, wie sich eine feuchte wärme über ihrem rechten Auge bildete. Als sie wieder etwas klarer bei Verstand war, konnte sie feststellen, dass sie Kopfüber in dem Sicherheitsgurt hing. Sofort blickte sie zu ihrer Mutter rüber, die nun auch wieder zu sich kam. „Haruka, bist du in Ordnung?“, fragte Ryoko sogleich nach. „Ja Mom, mit geht es gut. Und dir?“ In diesem Moment wurde die Beifahrertür aufgerissen. Der Fahrer des beinahe in einen Unfall verwickelten Wagens war den Verunglückten zur Hilfe geeilt. „Wie geht es ihnen? Können sie mich hören! Oh mein Gott, das ist ja alles so furchtbar.“, waren die geschockten Worte von dem Mann, der sichtlich mit der Situation überfordert war. „Können sie sich bewegen? Sie müssen so schnell wie möglich das Fahrzeug verlassen. Der Wagen hat Feuer gefangen.“ „Nun mal ganz ruhig junger Mann. Helfen sie meiner Tochter aus dem Gurt.“, versuchte Ryoko den Helfer zu beruhigen. Panik war jetzt nicht angebracht. „Okay.“ Während der Mann dem Kind half sich aus dem Gurt zu befreien, versuchte die Mutter sich auch aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Sogleich merkte sie aber, dass ihre Beine durch die Lenksäule eingeklemmt waren. „Komm Kleine, ich helfe dir aus dem Wagen.“, forderte der junge Mann das Kind auf. „Nein, ich werde erst meiner Mutter helfen.“, gab Haruka ihm zu verstehen, und wandte sich dieser dann zu. „Mom komm schon. Du musst dich los machen.“ „Das geht nicht Haruka, ich bin mit dem Lenkrad eingeklemmt.“, machte sie ihrer Tochter verständlich. „Sie zu, das du aus dem Auto raus kommst. „Nein, ich geh jetzt nicht weg. Ich werde dir helfen.“ Das blonde Mädchen versuchte mit all ihrer Kraft an dem Lenkrad zu ziehen. Immer und immer wieder, doch da rührte sich nichts. „Haruka. Haruka, hör auf damit.“, erhob Ryoko nun ihre Stimme, da sich das Feuer immer weiter ausbreitete. „Es hat keinen Zweck.“ „Nein Mom, ich lass dich hier nicht zurück. Ich werde dich schon retten, wenn sich das blöde Ding doch nun endlich mal bewegen lassen würde, dann … .“ Weiter kam das Mädchen nicht. Auch ihre Bemühungen, ihre Mutter zu befreien wurden augenblicklich gestoppt. Entsetzt sah der kleine Blondschopf seine Mutter an, als diese ihr gerade eine ordentliche Ohrfeige verpasst hatte. Haruka konnte es noch gar nicht richtig fassen. Es war das erste Mal, dass sie von ihrer Mutter geschlagen wurde. Völlig regungslos konnte sie nur noch in das traurige Gesicht ihrer Mutter blicken. „Es tut mir leid Haruka.“, sprach die Frau mit Tränen in den Augen. Dann nickte sie dem Mann hinter ihrer Tochter zu. „Ich liebe dich mein kleiner Wirbelwind.“ Als der Helfer merkte, dass das Mädchen sich nicht mehr an das Lenkrad krallte, und die Mutter ihm ein Zeichen gab, packte er sogleich zu, und zog somit nun das Kind ohne viel Mühe aus dem Wagen. Schnell entfernte er sich dann mit ihr von dem brennenden Fahrzeug. Erst jetzt schien sich Haruka langsam wieder aus ihre Versteinerung zu lösen. Durch wildes Zappeln wollte sie sich von dem Mann losreißen. „Lassen sie mich los, ich will zu meiner Mom.“, schrie das Mädchen den Mann an. Doch dieser hielt sie nun unbeirrt weiter fest. Und dann geschah es. Mit einem ohrenbetörenden Knall ging der verunglückte Wagen durch die Explosion des Tanks vollkommen in Flammen auf. Die immense Kraft der Druckwelle und die nun dadurch entstandene Hitze konnte man bis zu den Beiden hin spüren. Jegliche Gegenwehr des blonden Mädchens erloschen augenblicklich. Total geschockt blickte sie auf den Feuerball. „Mom. Nein, das darf jetzt nicht wahr sein. Nicht meine Mom.“, stammelte Haruka nur noch vor sich hin. Allmählich schwanden dem Kind die Sinne. Die ganze Umgebung wurde von ihr langsam nicht mehr richtig wahrgenommen. Weder die Sirenen der herannahenden Rettungskräfte, noch die fragenden Worte ihres Helfers drangen zu ihr durch. Auch der Blick von Haruka wurde immer verschwommener, bis ihr ganz schwarz vor Augen wurde, und sie bewusstlos in sich zusammen sackte. --- FLASHBACK 2 Ende --- Während Haruka von dem Unfall berichtete, bemerkte Michiru, wie sich Tränen in deren Augen gebildet hatten. Es entging der Türkishaarigen auch nicht, das ihre Freundin versuchte, diese die Ganze Zeit über unter Kontrolle zu behalten. >Niemals hätte ich je gedacht, das Haruka so etwas Schlimmes wiederfahren ist. Es muss sicher sehr furchtbar für sie gewesen sein, das Ganze miterlebt zu haben.< In diesem Augenblick konnte Michiru irgendwie das ganze sonderbare Verhalten von ihrem Blondschopf Verstehen. Wirkte sie im Sport, oder bei sonst was anderem noch so stark und selbstsicher, umso hilfloser und verletzbarer war sie gerade jetzt. Dennoch schien sie sich krampfhaft gegen diese Situation wehren zu wollen. Ohne erst einmal irgendwelche Worte zu verlieren, zog die Musikerin ihre Freundin in ihre Arme, um ihr Trost zu spenden. „Ist schon gut Haruka. Hör bitte auf dich dagegen zu sträuben, und es in dich hinein zu fressen. Bitte.“, redete Michiru behutsam auf die Blonde ein. In diesem Moment war es gerade so, als hätte man bei der Sportlerin einen Schalter umgelegt, so dass sie nun all ihre Trauer freien lauf lassen konnte. Ungehindert liefen Haruka die Tränen über das Gesicht, und sie ließ sich ein wenig mehr in die Umarmung von Michiru sinken. Kapitel 26: Schatten der Vergangenheit – Das Leben danach --------------------------------------------------------- Michiru wusste nicht, wie lange sie nun schon ihren Schatz tröstend in ihren Armen hielt. Aber das war auch gar nicht wichtig, sondern viel mehr, dass sich Haruka endlich jemanden wegen des erlebten öffnete. Misaki hatte ihr nämlich vorhin, als sie mal alleine waren, etwas anvertraut. Sie hatte nach dem Tod ihrer Schwester Haruka nur ein einziges Mal um den Verlust der Mutter weinen gesehen. Ansonsten war die Blonde nur verschlossen, und in sich zurückgezogen, was der Tante sehr viele Sorgen bereitet hatte. Als sie nun sah, wie sehr Michiru ihrer Nichte am Herzen lag, hoffte sie, dass das Mädchen es eventuell schaffen würde, zu ihr durchzudringen. Nach einigen weiteren Minuten, schien sich Haruka allmählich wieder gefangen zu haben. Dennoch blieb sie weiterhin in der Umarmung von ihrem Engel. Es hatte so eine beruhigende Art auf sie. Und sie war ihrer Freundin für ihre Unterstützung überaus Dankbar. Dass sie sich ihr so Anvertrauen konnte, bedeutete der Blonden sehr viel. Aber auch endlich einmal mit jemanden über das geschehene sprechen zu können, war irgendwie befreiend. Nun löste sich Haruka langsam, und richtete sich wieder auf. Michiru schenkte ihr ein sanftmütiges Lächeln. Beide brauchten in diesem Moment nichts zu sagen, denn sie verstanden sich auch so. Erst etwas später ergriff die Sportlerin wieder das Wort. „Ich Danke dir für dein Verständnis, Michiru. Du hast mir damit gerade sehr geholfen.“ „Haruka, du brauchst mir dafür nicht extra zu danken. Alleine das du mit mir darüber reden kannst, bedeutet mir wiederum sehr viel.“, machte die Türkishaarige ihrem Gegenüber verständlich. „Zumal ich erst jetzt weiß, wie schwer das alles für dich gewesen sein mag. Einen geliebten Menschen auf so tragischer Weise zu verlieren, ist sehr furchtbar.“ „Ja. Wobei ich am Anfang noch nicht einmal verstanden habe, warum sie mich damals geschlagen hatte. Doch nun weiß ich es. Sie wollte unbedingt, dass ich weiterlebe. Hätte sie das damals nicht getan, wäre ich mir ihr umgekommen. Sie beschützte mich sogar noch in dem Moment, wo ihr eigenes Leben enden würde. So wie sie es immer getan hatte. Ich verdanke ihr so viel.“ Haruka hielt kurz inne, und musste kurz darauf ein wenig Schmunzeln. „Sie hatte sogar einen Weg gefunden, mich auch noch nach ihrem Tod zu beschützen.“ Michiru sah ihre Freundin ein wenig verwirrt an. „Wie meinst du das?“ „Dazu sollte ich dann wohl mal mit meinem erwachen im Krankenhaus fortfahren.“, meinte der Blondschopf nur, und gab einen weiteren Teil aus ihrer Vergangenheit preis. --- FLASHBACK 3 --- Als Haruka am nächsten Tag so langsam aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachte, wusste sie im ersten Moment nicht was los war, und wo sie sich überhaupt befand. Mit einem noch getrübten Blick sah sie sich ein wenig um, und bemerkte verschwommen, dass eine Person neben ihrem Bett saß. Sogleich warf sie sich dieser in deren Arme. „Mama, bin ich froh, dass du da bist. Ich hatte einen furchtbaren Alptraum.“, sprach Haruka sogleich drauf los. Die Arme der Person schlossen sich noch ein wenig stärker um das Mädchen, so als wollten sie sie vor irgendetwas Beschützen. „Haruka Schatz, ich bin es, deine Patentante Misaki.“, versuchte die Frau dem Kind gerade klar zu machen, als sie merkte, dass die Kleine noch nicht wieder ganz da war. Für die nächsten Worte brauchte sie aber etwas länger, da sie nicht wusste wie sie es am besten sagen sollte. Sie behielt aber dafür das Mädchen weiterhin in ihrer Umarmung. „Haruka, deine Mutter und du, ... ihr hattet einen Autounfall. Und Ryoko, … deine Mutter, sie .... sie ist … .“ „Nein, sag so etwas nicht. Meine Mama ist nicht tot.“ Doch in diesem Moment kam dem blonden Mädchen die Erkenntnis, dass das erlebte kein Traum gewesen ist. Sie wollte es nicht wahr haben. Bitterlich fing Haruka an zu weinen, und ließ somit ihren Schmerz freien lauf, während sie von Misaki einfach nur tröstend gehalten wurde. Es dauerte eine lange Zeit, bis sich die Kleine wieder beruhig hatte, und sie sich von ihrer Tante lösen konnte. Gerade in diesem Moment ging die Tür zum Krankenzimmer auf. Beide sahen sie auf die eintretende Person. „Was willst du denn hier. Ich will dich nicht sehen. Verschwinde bloß von hier.“, fuhr Haruka sogleich ihren Vater an. „Sag mal, was fällt dir ein, so mit mir zu reden. Du vergisst wohl wer ich bin.“, machte Herr Tenoh seiner Tochter klar. „Nein, ich weiß ganz genau wer du bist. Du bist der Mörder meiner Mutter!“ „Haruka!“, sprach Misaki entsetzt aus. „So was kannst du doch nicht einfach so sagen.“ „Wieso den nicht. Wegen ihm ist Mama weinend Auto gefahren.“, rechtfertigte das Mädchen sich gegenüber ihrer Tante. „Ich hasse dich.“, waren dann ihre Worte zu ihrem Vater. „Du solltest besser überlegen, was du sagst. Immerhin bin ich nun für dich Verantwortlich. Und als erstes wirst du dich jetzt mal bei mir entschuldigen.“, war nun Takuya ein wenig Aufgebracht. „Das werde ich garantiert nicht.“ Herr Tenoh sah seine Tochter strafend an. „Gut, dann lässt du mir keine andere Wahl. Sobald du aus dem Krankenhaus entlassen werden kannst, wirst du auf ein Mädcheninternat geschickt. Die werden dir dann mal Manieren beibringen, und dir deine Flausen wieder aus dem Kopf treiben.“ Entsetzt sah Haruka nun ihren Vater an. Sie brachte kein weiteres Wort mehr heraus. >Nein, das kann er doch nicht machen!<, ging es ihr durch den Kopf. Was sollte sie jetzt bitteschön noch machen. Hilfesuchen blickte sie zu ihrer Patentante rüber. „Takuya, dazu hast du gar kein Recht.“, schaltete sich nun Misaki dazwischen. Bis eben hatte sie noch ruhig dagesessen, doch nun war es an der Zeit auch mal etwas dazu zu sagen. „Ach nein? Ich bin schließlich ihr Vater. Also habe ich auch das Recht dazu, zu entscheiden, was das Beste für mein Kind ist.“, gab der Mann in einem spöttischen Ton von sich. „Also was mischt du dich da eigentlich ein.“ Misaki konnte es nicht fassen, wie sehr sich Takuya doch verändert hatte. >Oh Ryoko, bin ich froh, das du diesbezüglich etwas unternommen hattest.< „Irrtum mein lieber Schwager. Du hast keinerlei Recht dazu, über Haruka zu bestimmen.“ Ungläubig sah Herr Tenoh, aber auch die Kleine die Tante an. „Meine liebe Schwester hatte schon vor einigen Jahren ein Testament, sowie eine gerichtliche Vormundschaftsverfügung im Falle ihres Ablebens verfasst. Jetzt nach ihrem Tod, ist das Sorgerecht für ihre Tochter auf mich übertragen worden.“, erklärte die Frau. Takuya konnte es noch gar nicht fassen. „Was, das glaub ich ja jetzt nicht.“ „Ist das war, Tante Misaki?“, wollte Haruka nochmals wissen. „Ja, das ist es. Ab heute werde ich mich um dich kümmern.“, bestätigte sie dem Kind. „Ryoko hatte es schon vor vier Jahren veranlasst. Da sie auf keinen Fall wollte, das du dich um Haruka kümmern solltest.“, richtete sie ihrem Schwager aus. „Fein, von mir aus. Wer will denn auch schon so ein komisches Kind haben.“, gab Herr Tenoh noch von sich, bevor er wütend aus dem Zimmer ging. Seine letzten Worte trafen Haruka ziemlich hart. Sie konnte nicht verstehen, warum ihr Vater einen solchen Groll auf sie hatte. Was war denn an ihr so schlimm, das er sie nicht lieben konnte. >Und wenn Tante Misaki es auch nicht kann!<, keimten gerade diese Zweifel in ihr auf, und sie fühlte sich auf einmal sehr einsam und alleine. Der Patentante war natürlich die Veränderung ihres Schützlings nicht entgangen. Sie konnte sich gut vorstellen, wie es der Kleinen wohl gerade ging. Nicht nur, das sie ihre Mutter verloren hatte, sondern auch, das ihr das Verhalten ihres Vaters zu schaffen machte. Vorsichtig nahm sie deren Hände in die ihrigen. „Haruka, hör nicht auf das, was dein Vater zu dir gesagt hat.“, fing Misaki an zu reden. „Aber wieso mag er mich denn nicht?“, wollte das blonde Mädchen wissen. „Was mache ich denn Falsch.“ „Du machst gar nichts Falsch, sondern er. Es gibt nun mal Menschen, die kommen nicht damit klar, wenn jemand anders ist.“, versucht die Tante es so gut wie es ihr gerade möglich war, zu erklären. „Ist es denn schlimm anders zu sein. Und hast du, ... ich meine, ... .“, versuchte das Kind gerade die richtigen Worte zu finden. „Kleines, es ist nicht schlimm anders zu sein. Deine Mutter hat dich so geliebt, wie du schon immer warst. Das solltest du nicht vergessen. Und auch ich habe absolut nichts dagegen. Also bleib bitte so wie du bist.“, versicherte Misaki ihre Nichte, die sich ihr daraufhin wieder in die Arme fallen ließ. --- FLASHBACK 3 Ende --- „Deshalb wurdest du also von deiner Tante groß gezogen.“, bemerkte Michiru, als ihre Freundin mit ihrer Erzählung wieder geendet hatte. „Ja. Meine Mutter hatte schon nach dem ersten Streit mit meinen Vater beschlossen, dass er nicht für mich Verantwortlich sein sollte. Außerdem wollte sie zusätzlich noch, dass es mir in der Zukunft an nichts mangeln sollte. Dafür hatte sie dann eine finanzielle Rücklage eingerichtet. Natürlich war das alles von ihr als eine Absicherung gewesen, die ja nur im Falle eines Falles eintreten sollte.“, teilte die Sportlerin weiter mit. „Selbst Tante Misaki hatte damals bei ihrer Zustimmung gehofft, dass es nie so weit kommen würde.“ Der Schwimmerin lag aber gerade noch eine Frage auf dem Herzen. Vorsichtig richtete sie diese dann an ihre Liebsten. „Was ist eigentlich mit deinem Vater?“ „Seit damals habe ich ihn nicht mehr gesehen. Misaki hatte wegen dem Testament und der Vormundschaftssache zwar noch mal mit ihm zu tun gehabt, aber er hatte sich nicht gegen die Entscheidung seiner Frau gestellt. Ich glaube sogar, dass er nach der ganzen Sache außer Landes gezogen ist. Aber mir ist das egal. Ich finde es sogar besser so.“, machte Haruka ihrer Freundin verständlich. Michiru sah ihren Blondschopf aufmerksam an, und kam nicht umher zu bemerken, dass sich deren Gefühlszustand verändert hatte. Doch war es keineswegs zum Schlechteren, wie sie gerade feststellen musste. Das freute sie natürlich, und sie Lächelte ihr entgegen. Verdutzt sah Haruka sie daraufhin schief an. „Was ist denn?“, wollte sie wissen. „Es ist nichts.“, gab die Geigerin als Antwort. Doch da es ihr Gegenüber anscheinend nicht ausreichte, fügte sie noch was hinzu. „Na ja, mir ist nur aufgefallen, das du gerade viel entspannter an das Vergangene heran gegangen bist.“ „Ach so. Das liegt nur an dir. Du hilfst mir gerade sehr dabei, das ich das endlich mal bewältigen und verarbeiten kann.“ Dabei blickte die Läuferin Michiru dankend an. „Seit damals habe ich mich bezüglich des Todes meiner Mutter die ganze Zeit über alleine zurückgezogen. Zwar konnte ich irgendwann durch Misakis Hilfe so einigermaßen damit klar kommen, doch das zwischen uns geschehene zeigte mir, das dem nicht so wirklich war.“ Daraufhin setzte Haruka noch einmal zu einer weiteren Rückblende an, da sie erklären wollte, wie es denn nun zu diesem besonderen Tag, mit seinem ganzen Ablauf, gekommen ist. --- FLASHBACK 4 --- Mittlerweile war nun schon fast ein Jahr seit dem Unfall vergangen, und Haruka lebte bei ihrer Patentante. Das Kind war aber seit dem Ereignis vollkommen ruhig und zurückgezogen geworden. So langsam machte sich Misaki immer mehr Sorgen. Wie sollte sie ihrer Nichte dabei helfen können das alles zu verarbeiten, wenn sie aber noch nicht einmal so richtig an sie heran kam. Daher hatte sie nun etwas ganz spezielles vor, und bat das Mädchen für ein Gespräch zu sich. „Haruka, ich weiß, das es für dich nicht gerade leicht ist, den Verlust deiner Mutter zu verarbeiten. Vor allem jetzt, da sich ihr Todestag nun das erste Mal nährt. Doch ich möchte dir einen Vorschlag machen. Lass uns an diesem Tag einfach etwas Spezielles machen. Etwas, was deine Mutter gerne hatte.“, verkündete Misaki. „Was! Wie meinst du das?“, verstand der Blondschopf nicht so richtig. „Na ja, ich möchte diesem Tag ganz deiner Mutter widmen. Wir sollten uns an all die schönen Dinge und Erinnerungen, die wir mit ihr hatten, erfreuen.“ Das kleine Mädchen verstand immer noch nicht so ganz. „Aber wieso?“ „Ich denke mal, sie hätte es so gewollt.“, war die Antwort von Misaki. „Ihr würde es sicher nicht gefallen, wenn ihr kleiner Wirbelwind, wie sie dich ja immer so liebevoll genannt hatte, für den Rest seines Lebens nur noch traurig wäre.“ Nachdenklich sah das kleine Mädchen ihre Tante an. „Sie liebte es doch zum Beispiel, wenn du ihr auf dem Klavier etwas vorgespielt hast. Also warum würdest du ihr nicht eines von ihren Lieblingsstücken vortragen. Ich bin mir sicher, dass sie das mit Freuden gerne im Himmel hören würde.“ Misaki wusste, das Haruka seit dem Tod ihrer Mutter ja kein einziges Mal mehr gespielt hatte. „Meinst du wirklich!“, harkte Haruka nach. „Ja. Sie hatte doch immer so ein freudiges, und auch stolzes Lächeln, wenn sie dich spielen gehört hat. Das solltest du doch am besten wissen.“ Haruka erinnerte sich in diesem Moment an einen der Tage zurück, an dem sie gemeinsam mit ihrer Mutter am Klavier gesessen hatte, um zu üben. Es war zu der Zeit, wo sie gerade damit angefangen hatte, es nun aber schon wieder aufgeben wollte. Doch ihre Mutter bat sie, dass sie sich auf ihren Schoss setzen sollte, und nahm dann ihre Hände in die ihren. Sie führte sie zu den Tasten, und legte sie dort mit ihren eigenen darüber ab. „Komm, versuch es noch einmal. Konzentrier dich, und hör darauf was dein Gefühl dir sagt. Ich helfe dir auch dabei.“ Mit dieser Unterstützung schaffte es Haruka nun das Lied fehlerfrei zu spielen. Als sie fertig war, freute sie sich darüber. „Ich habe es geschafft, Mama. Ich kann wirklich dieses Lied spielen. Und das habe ich nur dir zu verdanken. Ich hab dich ganz Dolle Lieb, Mama.“ Mit diesen Worten drehte sich die Kleine ein wenig um, und umarmte ihre Mutter. „Ja, das hast du, mein kleiner Wirbelwind. Und ich bin mächtig stolz auf dich.“ Ryoko schloss sich lächelnd der Umarmung ihrer Tochter an. „Wie du gesehen hast, kann man mit der richtigen Einstellung, und einem starken Willen so gut wie alles erreichen. Denk immer daran. Egal um was es dabei auch geht. Denn nur solange du es nicht vom ganzen Herzen ernsthaft versuchst, kannst du nicht behaupten, das du auch wirklich dein Bestes gegeben hast.“ „Das werde ich, Mama.“, nickte Haruka zustimmend, und gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange. Die Erinnerung verblasste. Haruka sah ihre Tante an, und lächelte ein wenig. „Du hast Recht. Ich sollte an diesem Tag etwas für sie spielen. Das macht sie sicherlich Glücklich.“ Misaki konnte es noch gar nicht so richtig glauben, was sie da gerade sah. Lächelte Haruka wirklich. Ja, das tat sie. Nach all den vielen Tagen, Wochen und Monaten, war nun endlich wieder etwas Freude in das Leben ihres Schützlings zurückgekehrt. Das blonde Mädchen hatte aber nun noch selber ein Anliegen. „Misaki, könnten wir sie auch an diesem Tag besuchen, und ihr ein paar Blumen mitbringen?“ „Aber selbstverständlich fahre ich mit dir zu ihrer Ruhestätte, wenn du das möchtest.“, lautete die Antwort der Tante. „Nein, ich meine nicht ihr Grab.“, brachte das kleine Mädchen etwas unsicher hervor. „Ich meine. … ich würde gerne dorthin, wo sie auch wirklich gestorben ist.“ „Oh!“, das überraschte die Frau doch ein wenig. Wollte Haruka wirklich zu dem Ort zurück, an dem ihre Mutter auf so tragischer Weise ums Leben kam. Doch dann lächelte sie nur. „Ja, meine Kleine, das können wir selbstverständlich tun.“ Und so machten die Beiden daraus ihren ganz speziellen Gedenktag an Ryoko Tenoh, einer liebevollen Mutter und geliebten Schwester. Misaki errichtete an diesem Tag zur großen Überraschung von Haruka dann auch den kleinen Gedenk Schrein an der Unglücksstelle. Anschließend erzählte die Tante ein gemeinsames Erlebnis aus ihrer Kindheit, und Haruka spielte das Lieblingslied ihrer Mutter auf deren Flügel. Am Ende des Tages beschlossen sie sogar noch, dass sie dieses dann auch in den nächsten Jahren so handhaben zu wollten. Von diesem Tag an hatte Haruka endlich auch wieder viel mehr Lebensfreude, auch wenn sie sich oft genug noch für sich zurückzog. Auch wenn Misaki wusste, dass das Mädchen das Ganze noch nicht so richtig Verarbeitet hatte, war sie dennoch froh, diesen Fortschritt mit ihr gemacht zu haben. --- FLASHBACK 4 Ende --- „Das ist nun mein Geheimnis, von diesem besonderen Tag. Na ja, es ist aber auch das, meines sonderbaren Verhaltens, wenn ich an einem Klavier war.“, beendete Haruka für heute das Gespräch. Michiru legte ihre rechte Hand auf die Wange ihrer Freundin, und sah sie liebevoll dabei an. „Ich danke dir, dass du mir davon Erzählt hast. Du weißt gar nicht, wie viel es mir bedeutet. Und du sollst wissen, dass ich jederzeit für dich da bin.“, machte die Türkishaarige ihr dabei klar. „Das weiß ich jetzt, und ich werde mich auf jeden Fall an dich wenden.“, versicherte ihr die Blonde, und nahm ihren Schatz dabei in ihre Arme. Überglücklich erwiderte Michiru diese Geste gerade nur. >Ich hätte nicht gedacht, das sich dieser Tag heute so eigenartig, turbulent und vor allem emotional entwickeln würde. Aber nun bin ich froh, das sich alles zum Guten gewendet hat.<, ging die Musikerin ein wenig ihren Gedanken nach. Nach einer Weile löste sich Haruka von ihr, und stand von dem Sofa auf. „Komm mal bitte mit.“, bat die Blonde ihre Freundin darum, und reichte ihr die Hand. Michiru staunte nicht schlecht, als Haruka mit ihr wieder in den Nebenraum zum Flügel ging. Und ein strahlendes Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht, als sich die Blonde auch gleich wieder daran setzte. „Nanu, was hast du denn jetzt vor!“, wollte die Musikerin nun etwas genauer wissen, obwohl sie sehr wohl hoffte, dass es das war, an was sie gerade dachte. „Ich möchte ein Lied für dich spielen.“, antwortete Haruka nur kurz, bevor sie auch schon die ersten Töne erklingen ließ. >Das glaube ich jetzt echt nicht. Träum ich das etwa.< Wieder vollkommen gebannt hörte sie der Melodie zu. >Spielt sie wirklich dieses Lied gerade nur für mich?< Michiru war wirklich überrascht, und auch irgendwie gerührt. „Das war wirklich wunderschön.“, sprach das türkishaarige Mädchen, nach dem das Lied zu Ende war. Haruka ging zu ihrer Freundin hin. „Es freut mich, dass es dir gefallen hat. Dann kann ich dir ja öfters mal was vorspielen. Und wenn du immer noch gerne mit mir zusammen spielen willst, dann können wir das ruhig auch mal wieder machen.“ Ein wenig irritiert hob Michiru ihre Augenbrauen an. „Warte mal. Hab ich das gerade richtig verstanden. Du willst mit mir zusammen musizieren. Ist das wirklich dein voller Ernst?“ „Ja, das ist es.“ Die Läuferin legte ihre Arme um die Taille von ihren Schatz, und zog sie enger zu sich heran. „Ich würde wirklich sehr gerne mal wieder mit die zusammen spielen. Aber nur für uns.“ „Tja, wenn ich meine Geige hier hätte, dann könnten wir das gleich tun.“, erwiderte die Musikerin, legte ihre Arme in den Nacken ihres Gegenübers, und zog sie ihrerseits nun noch näher zu sich. „Hey, wir müssen ja nichts gleich überstürzen.“, gab diese dann zurück. „Oh, wieso nicht! Wer weiß, ob du es dann auch noch wirklich machen willst.“ „Das werde ich, ganz gewiss. Darauf hast du mein Wort.“ In diesem Moment überbrückte die Blonde die noch fehlenden Zentimeter, um in einen leidenschaftlichen Kuss überzugehen. Als dieser dann schließlich Endete, nahm Michiru ihren Schatz bei der Hand. „Na komm du kleiner Wirbelwind, lass uns schlafen gehen.“ Haruka konnte über die Betitelung ihrer Liebsten nur Schmunzeln. Kapitel 27: Überraschung! ------------------------- Halb auf dem Bauch schlafend lag Michiru in dem Bett ihrer Freundin. Da der nächste Tag bereits seit einiger Zeit angebrochen war, kehrte ihr Bewusstsein allmählich aus dem Schlafzustand zurück. Augenblicklich nahm sie nun eine sanfte Berührung auf ihrem linken Arm war, welche sich langsam in Richtung ihrer Schulter bewegte. Aber sie konnte nicht so richtig deuten, was das denn war. Auf jeden Fall war es nicht die Hand ihrer Liebsten. Noch bevor sie ihre Augen öffnen konnte, vernahm sie den Duft einer Rose. Ein Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht, als ihre Freundin ihr nun mit der Blume über die Wange streichelte. Langsam öffnete sie ihre Augen, und erblickte ihren Schatz neben sich auf der Bettkante sitzend. „Was machst du da?“, waren die ersten Worte, die ihr gerade in den Sinn gekommen waren. „Oh, ich beobachte nur meinen wunderschönen, schlafenden Engel.“, antwortete Haruka ihr. „Ach, und wie bitte schön soll dieser Engel denn noch schlafen können, wenn du ihn mit einer Rose streicheln tust!“, äußerte sich die Türkishaarige daraufhin. „Oh!“, brachte die Große nur hervor, und nahm die Blume von der Wange ihrer Freundin. „Hey, ich habe nicht gesagt, dass du damit aufhören sollst.“, war diese nun ein wenig beleidigt. „Nicht!“, die Läuferin wirkte ein wenig verunsichert. Michiru drehte sich nun auf den Rücken, und sah die Blonde liebevoll an. „Nein, ganz bestimmt nicht.“ Damit streckte sie ihre Arme nach den Nacken der Sportlerin aus, um sie zu sich herunter zu ziehen. Widerstandslos ließ Haruka dieses zu, und beugte sich dem folgenden Kuss entgegen. Sie genoss sichtlich diese sanfte Berührung. Als sich die Lippen der Beiden wieder voneinander trennten blieb sie aber über ihren Schatz gebeugt, um ihr in die strahlend blauen Augen, die einen so magischen Bann auf sie ausübten, blicken zu können. „Sag mal, was hast du eigentlich schon so früh gemacht. Sonst stehst du doch auch nicht freiwillig auf, wenn du es nicht gerade musst.“, wollte Michiru nun aber doch zu gerne wissen. „Ich wollte dich halt mit einem leckeren Frühstück überraschen.“, grinste sie der Runningback frech an. „Und dann hab ich mir gedacht, dass ich dir die hier auch noch gleich mitbringen kann.“ Mit diesen Worten holte Haruka einen großen Strauß roter Rosen hervor, und reichte sie ihrer Freundin. Als sie deren strahlende Augen sah, wurde ihr ganz warm ums Herz. „Die hast du für mich geholt! Das ist aber sehr lieb von dir.“, sprach die Musikerin, als sie die Blumen entgegen nahm. Michiru freute sich richtig über diese kleine Aufmerksamkeit ihrer Liebsten. Sie legte die Rosen neben sich auf den Nachtschrank hin, um ihren Blondschopf erneut zu küssen. Diesmal war es aber ein noch viel sinnlicherer, und vor allem langer Kuss. Etwas außer Atem wollte Haruka nun wissen, was denn die Schwimmerin heute gerne unternehmen wollte. „Oh, ich wüsste da schon was Schönes. Lass uns bitte nach dem Frühstück mal zu mir nach Hause fahren. Ich würde nämlich sehr gerne meine Geige holen, damit du gleich mal dein Versprechen von Gestern einlösen kannst.“, verkündete Michiru mit einem erwartungsvollen Lächeln. Daraufhin grinste Haruka nun ziemlich breit und frech vor sich hin, was die Türkishaarige etwas skeptisch werden ließ. >Will sie das jetzt etwa nicht einhalten? Aber sie hat es mit doch versprochen.<, ging es dem kleineren Mädchen gerade durch den Kopf. „Woher wusste ich nur, dass du das sagen würdest!“, tat die Sportlerin ein wenig Scheinheilig, und drehte sich dabei mal kurz zur Seite, um sogleich ihrer Freundin deren Geigenkoffer zu reichen. „Ja aber, … woher hast du denn meine Geige?“, war die Schwimmerin nun völlig perplex von dieser Überraschung. „Na woher denn wohl. Natürlich von dir zu Hause.“, gab Haruka nur trocken zurück. Es freute sie gerade ungemein, dass sie mit ihrer Aktion voll ins Schwarze getroffen hatte. „Ja aber wann hast du die denn bitteschön geholt? Und warum hast … .“ Weiter kam Michiru in diesem Augenblick nicht, da ihre Lippen von denen ihrer Liebsten gerade verschlossen wurden. „Hey, stell nicht so viele Fragen. Reicht es denn nicht, das du sie nun hier hast!“, gab die Große dann von sich. „Oder war das von mir nicht richtig gewesen, das ich sie vorhin gleich mal mitgebracht habe?“ „Doch. Das war sehr Aufmerksam von dir. Und ich freue mich auch darüber. Danke mein Schatz.“ Sich leicht auf die Unterlippe beißend, und mit einem sehr starken Kribbeln im Bauch, legte Michiru den Koffer ebenfalls an die Seite, und zog stattdessen ihre Freundin wieder zu sich. Sie hatte gerade nur noch einen Gedanken, und der war, dass sie die sanften Lippen ihre Liebsten auf den ihren Spüren wollte. Voller Leidenschaft küsste sie diese nun. Haruka hatte zwar gehofft, das sie Michiru mit ihrem Vorhaben überraschen könnte, aber dass sie sich nun so sehr darüber freute, machte sie in diesem Moment ziemlich glücklich. Willig ließ sie sich nun auf die immer mehr fordernde Zärtlichkeit ihres Gegenübers ein, welche ihr den Atem zu rauben schien. Es fühlte sich gerade einfach nur unbeschreiblich gut an. Allmählich spürte sie, wie sich die Hände ihres geliebten Engels einen Weg unter ihr T-Shirt gebannt hatten, und nun sanft über ihren Rücken streichelten. „Mi … Michiru.“, brachte die Blonde nur kurz hervor, da sie sogleich von der Musikerin nach unten aufs Bett gezogen wurde, und deren verführerischen und sinnlichen Zungenkuss mit Freuden entgegen nahm. Harukas Herzschlag beschleunigte sich ins unermessliche, und ein erregtes Kribbeln durchflutete ihren gesamten Körper. Auch sie wollte nun eindeutig mehr von dem, was ihre Freundin da gerade angefangen hatte. Während sie ihre rechte Hand unter das Nachthemd zu den wohlgeformten Brüsten wandern ließ, gingen ihre Lippen voller Leidenschaft in Richtung Hals, und küsste sich langsam zu deren rechtes Ohrläppchen empor. Diese Aktion ließ ein wohlwollendes Stöhnen aus dem Mund der Türkishaarigen erklingen, welches Haruka in ihre Aktion nur noch weiter vorantrieb. Michiru war nun völlig hin und weg. Ihr Herz raste nur noch, und das Blut ihn ihren Adern schien vor verlangen zu kochen. Alles an ihrem Körper schrie geradezu nach mehr, und so unterbrach sie Harukas momentane Aktion nur für den Bruchteil, indem sie ihr das Shirt über den Kopf zog. Im Gegenzug entfernte ihr aber die Blonde auch sogleich ihr Nachthemd, und sie konnte nun die Wärme, die von der Haut der Sportlerin ausging, an der ihren spüren. Sie legte ihre Hände an das Gesicht von Haruka, und zog sie somit, durch sanften Druck ihren Lippen entgegen. Während sich die Beiden gerade so inbrünstig küssten, begab sich die Blonde in eine für sie bequemere, aber auch bessere Position. Dabei legte sie sich nun komplett mit auf das Bett, und nahm eine Lage seitlich halb über Michiru ein. Mit ihrer rechten Hand fuhr sie an der linken Oberkörperseite der Türkishaarigen entlang, um kurz darauf die erreichte Brust mit sanftem Druck zu massieren. Das wohlwollende Stöhnen ihres Engel, welches in den Küssen unter ging, zauberte ein zufriedenes grinsen auf das Gesicht der Sportlerin. Kurz darauf begab sie sich komplett hockend über die Musikerin, um sich mit ihren Lippen langsam küssend und leckend auf den Weg zu den zwei Hügeln zu begeben. Plötzlich wurde sie aber durch Michiru herumgewirbelt, so dass die Türkishaarige nun über sie war. „Hey!“, beschwerte die Blonde sich kurz, und wollte eigentlich die Situation wieder umkehren. Bestimmend und mit sanftem Nachdruck, hinderte die Geigerin ihre Liebste aber gerade daran, indem sie deren Arme über den Kopf gegen das Kissen presste. Dabei verschränkte sie ihre Finger mit denen ihrer Freundin. „Du bleibst jetzt schön da, wo du gerade bist.“, hauchte sie ihr sinnlich ins Ohr. Sogleich senkte sie ihre Lippen fordern an den Hals von Haruka, und küsste sich immer weiter daran entlang abwärts. Vorbei an dem Schlüsselbein, über den sich durch die erhöhte Atmung hebend und senkenden Brustkorb, bis hin zu den weichen Brüsten. Während Michiru sich genüsslich mit der rechten Seite beschäftigte, löste sie ihre Hände, und umfasste dann mit ihrer rechten Hand die linke Brust. Immer verlangender umspielte die Musikerin mit ihrer Zunge und den Fingern, die vor Erregung hart gewordenen Brustwarzen, und vernahm dabei die lustvollen Laute ihrer Freundin. Kurz darauf, machte sie sich nun daran ihrem Schatz die Hose, und die Boxershorts auszuziehen, und entledigte sich dabei auch gleich ihres Slips. Mit ihren Händen fuhr sie nun an deren Beinen entlang wieder nach oben, während sie jede noch so kleine Reaktion von Haruka mit einem Lächeln aufnahm. Haruka glaubte nun, je weiter sich ihr Engel gerade ihrem Intimbereich nährte, das ihr Herzschlag, der vorhin ja schon ins unermessliche gestiegen war, überhaupt nicht mehr zu fühlen. Selbst ihre Atmung war nun vollkommen unkontrolliert. Unter der Aufforderung ihrer Liebsten stellte sie ihre Beine auf, und spreizte sie dabei, soweit es ging. Schon die ersten verspielten Berührungen von Michirus Zunge gaben ihr gerade das Gefühl, das sie ihren Verstand dabei verlor. „Chiru.“, keuchte sie voller Erregung vor sich hin, da diese gerade immer neckische an ihrem Kitzler leckte und gleichzeitig einem Finger in ihr bewegte. Je intensiver die Türkishaarige dieses tat, umso mehr bewegte sich Haruka nun mit ihr Becken der Bewegung entgegen. Sie wusste, dass sie ihrer Freundin nicht mehr allzu lange widerstehen konnte. Dennoch wollte die Blonde das Unvermeidliche so lange wie nur irgendwie möglich herauszögern. Immer lauter, und unkontrollierter wurden dabei aber ihre Laute. Mittlerweile hatte Michiru einen zweiten Finger mit eingeführt, und der Sportlerin gelang es kaum noch ihre Ekstase zurück zu halten. Nach einigen weiteren sanften, aber dennoch sehr fordernden Bewegungen konnte sie dann nicht mehr. Unter dem lauten aufstöhnen des Namens ihrer Freundin erreichte sie schließlich ihren Höhepunkt. Schwer Atmend, und am ganzen Körper zuckend, versuchte sie wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Sichtlich zufrieden kroch Michiru neben die völlig fertige Blonde, und kuschelte sich vorsichtig an sie. Mit einem breiten Grinsen vernahm sie deren wilden Herzschlag. Liebevoll legte sie ihren linken Arm um Haruka, und half ihr dabei, sich wieder zu beruhigen. Mit einem zufriedenen Lächeln legte Haruka ihre rechte Hand an die Wange von Michiru, und sah ihr in die Augen. „Ich liebe dich!“, verkündete sie dabei diese drei magischen Worte, bevor sie deren Gesicht zu sich heran zog. Ihr Kuss war gleich sehr leidenschaftlich, und auch fordernd. Ohne diesen zu unterbrechen, drehte sie sich mit ihrer Liebsten, und bedeckte sie nun mit unzähligen Küssen. Behutsam legte sie sich dabei zwischen deren Beinen, so dass sie nun komplett über ihr lag. In ihren Bewegungen inne haltend sah sie wieder in das Gesicht ihres Engels. Dort konnte sie einen zarten Hauch einer Röte erkennen, welche ein wenig kräftiger wurde, als sie sich den Lippen nährte. Kurz davor hielt sie jedoch an. „Du bist so wunderschön. Ich könnte dich Stundenlang ansehen, und würde dennoch nie genug von dir bekommen.“, hauchte sie ihr sinnlich entgegen. Michirus Reaktion darauf war sehr offensichtlich, da sie nun ziemlich rot wurde. „Und wenn du so rot wirst, bist du gleich noch viel unwiderstehlicher.“, grinste Haruka sie nun breit an. Eigentlich wollte die Musikerin sich gerade ein wenig empört über das freche Verhalten von Haruka Beschweren, doch diese verhinderte das schon im Ansatz, indem sie sie zu einem herausfordernden Zungenkuss verleitete. Also konnte sie ihr gar nicht so richtig böse sein. Während sich ihre Zungen weiterhin leidenschaftlich berührten, hob Michiru ihr rechtes Bein an, und umschlang damit die der Großen. Allmählich löste Haruka ihre Zunge von der ihrer Freundin. Auch wenn sie das liebend gerne gerade weiter gemacht hätte, so wollte sie nun aber die vor pure Lust stöhnenden Geräusch ihrer Meeresgöttin hören. Sie wollte sehen, wie sie sich verlangen nach der so süßen Befriedigung von ihr winden würde. Also fing sie damit an, sich langsam abwärts zu bewegen. Liebevoll spielte sie mit den zwei perfekten Rundungen. Diese wurden nicht nur durch die sanften Berührungen ihrer Hände stimulier, sondern auch durch das küssen und leichte saugen mit ihren Lippen. Die dadurch ausgelöste Verhärtung der Knospen, ließ sie nur noch forscher werden, indem sie sich nun weiter nach unten begab. Während sie das tat, spürte sie, wie sich die Hände von Michiru in ihren Haaren vergruben, und diese durchwühlten. Mit ihren Armen hob sie die zarten Beine der Schwimmerin an, um sie bestimmend weiter auseinander drücken zu können. Sie wollte sich somit die von ihr eben heiß begehrte Stelle weiter frei legen. Spielerisch umrundete sie küssend diesen Bereich. Das dadurch ausgelöste lustvolle Stöhnen von ihrem Engel war genau das was sie wollte. Genüsslich ließ sie nun ihre Zunge durch die schon recht feuchten Scharmlippen gleiten. „Haruka.“, brachte die türkishaarige Schönheit keuchend, und nach Luftringen hervor, und versuchte die Blonden durch einen bestimmenden Druck ihrer Hände zum weiteren fortführen Auffordern. Natürlich hatte der Blondschopf das auch sowieso vor. Also senkte sie sanft ihre Lippen auf Michirus Klitoris nieder. Nach einigen leichten küssen, umspielte sie diese erogene Zone dann weiter mit ihrer Zunge. Immer mehr trieb sie nun die Lust ihrer Liebsten dadurch voran. „Ah ... Haruka ... ja!“ Schwer Atmend, und sich den lieblichen Berührungen entgegendrücken, ließ sich die Musikerin immer mehr auf die Aktion der Sportlerin ein. Die immer mehr stimulierenden Zungenbewegungen der Blonden trieben den Verstand von Michiru in den Wahnsinn. Mit jeder weiteren Berührung stieg das nun aufkommende, und zugleich kribbelnde Gefühl in ihrem Körper an. Zudem gesellte sich kurz darauf auch noch eine zuckende Bewegung. Haruka spürte, das sie ihre Freundin gleich soweit hatte. Daher ließ sie nun zwei Finger in sie eindringen, was dieser dann gänzlich den Verstand raubte. Immer fordernder bewegte die Läuferin diese nun in ihr, und war gerade auch sehr berauscht von dem was sie da tat. Mit einem lauten Aufstöhnen war es dann so weit. Michiru drückte sich mit ihr Becken ein letztes Mal den stoßenden Bewegungen entgegen, und ließ sich dann erschöpft, aber sehr zufrieden komplett auf das Bett zurück sinken. Da ihre Hände noch immer in den Haaren der Blonden verweilten, forderte sie diese nun damit auf wieder zu ihr hoch zu kommen. „Komm bitte her zu mir.“ Lieben gerne kam Haruka dieser Aufforderung nach, und ließ sich sogleich in die Umarmung ihres Engels sinken. Wobei sie ihre Lippen anschließend sanft auf die von Michiru presste. Beide hielten sie sich nun noch eine Weile lang gegenseitig fest, und genossen die Nähe der Anderen. Kapitel 28: Picknick mit einer weiteren Überraschung ---------------------------------------------------- Eng an den Oberkörper ihrer Liebsten gekuschelt lauschte Michiru deren Atmung und Herzschlag. Durch ihre Nase nahm sie den angenehmen Duft von Haruka auf, und streichelte mit ihrer rechten Hand sanft über die warme und weiche Haut der Sportlerin. „Ich könnte glatt den ganzen Tag lang hier so mit dir verbringen.“, machte sie dabei diese Bemerkung. „Ja aber, ... .“, setzte die Blonde an, brach dann aber wieder ab. Das irritierte Michiru ein wenig, und sie stützte ihren Oberkörper auf den linken Unterarm ab, um ihre Freundin besser ansehen zu können. „Wie, das würde dir etwa nicht gefallen!“ Liebevoll lächelte die Sportlerin das Mädchen mit den türkisenen Haaren an. „Doch schon.“ „Aber?“, harkte die Schwimmerin nach, und blickte dabei etwas skeptisch drein. „Na ja, ich hab uns doch ein schönes Frühstück besorgt. Und außerdem ... .“, abermals hielt Haruka in ihren Worten inne. >Jetzt bloß nichts falsches sagen, sonst war alles umsonst.< Noch ein wenig skeptischer sah Michiru ihr Gegenüber weiterhin an. „Außerdem was!“ Da die Läuferin mitbekam, das ihr Engel gerade ein wenig unzufrieden mit ihren spärlichen Antworten war, richtete sie sich ebenfalls auf, und beugte sich zu ihr rüber. „Außerdem wollten wir beide doch noch zusammen musizieren.“, sprach sie dann in einem sehr sinnlich klingenden Ton schon fast flüsternd vor sich hin. Dabei sah sie Michiru direkt in die Augen, und legte schließlich ihre Lippen auf die samtweichen ihrer Partnerin ab. „Das ändert natürlich alles.“, brachte Michiru kurz darauf hervor, bevor sie nun ihrerseits Haruka küsste. Sie ließ ihren rechten Arm in deren Nacken wandern, um die Blonde mit sich zu ziehen. Leidenschaftlich fingen sie an, sich wieder gegenseitig zu liebkosen. Und so schmusten sie noch eine ganze Weile lang, bevor sie sich auf den Weg ins Badezimmer machten. Schon beim Betreten der Küche entdeckte Michiru den an der Seite stehenden Picknickkorb. Fragend sah sie ihren Schatz an. „Sag mal, was hast du denn heute noch so alles vor?“, wollte sie gerne wissen, und deutete dabei auf den Korb. „Darum wolltest du wohl auch nicht mit mir liegen bleiben, oder!“ Noch schweigend, aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht kam Haruka auf sie zu. Sie stellte sich direkt vor die Kleinere, und legte ihre rechte Hand unter deren Kinn. Mit sanftem Druck hob sie es ein wenig an, und blickte wieder in die so meeresblauen Augen. „Das, meine Liebe, verrate ich dir jetzt noch nicht. Finde es einfach heraus, indem du dich heute mal von mir Leiten lässt, und mir damit erlaubst, den Tag für uns zu gestallten. Also lass dich überraschen.“, sprach die Sportlerin in einem verführerischen Ton. In diesem Moment hätte Michiru einfach dahin schmelzen können. Alleine schon die ganze Aktion, mit der sie geweckt worden war, machte sie schon überaus glücklich. Und so stellte sie sich in Gedanken die Fragen, was denn dann noch so alles kommen würde. Ihre Neugierde darauf war voll entfacht. Lächelnd legte sie ihre Arme in den Nacken ihrer Freundin, und sah sie verträumt an. „Okay, dann gehöre ich heute den ganzen Tag lang nur dir.“, gab die Musikerin der Blonden zu verstehen, und streckte sich deren Lippen entgegen. Eigentlich wollte Haruka ihren Engel nur einen flüchtigen Kuss geben, doch Michiru ließ gerade nicht so schnell wieder von ihr locker. Immer mehr verwickelte sie die Blonde zu einem leidenschaftlichen Zungenkuss. Etwas außer Atem gelang es ihr dann doch irgendwann sich zu lösen. Dennoch hatte Haruka einige Probleme, wieder den richtigen Ansatz zu finden. „Also, äähhmm.“, musste sie sich erst einmal räuspern. Eine leichte Röte der Verlegenheit huschte über ihr Gesicht. Das sie ihre Liebste gerade voll aus dem Konzept gebracht hatte, vernahm die Türkishaarige mit einem freudigen Schmunzeln, und fand deren Unsicherheit total süß. Bevor Haruka nun fortfahren konnte, kam sie nicht umher sich noch einmal kurz sammeln zu müssen. >Oh man, sie schafft es doch immer wieder, mich vollkommen durcheinander zu bringen. Haruka, reiß dich gefälligst zusammen. Immerhin hast du ja noch was spezielles vor.<, tadelte sie sich kurz selber, und konnte sich somit nun wieder auf ihr Vorhaben konzentrieren. „Gut, wenn ich sie nun zu Tisch bitten dürfte, meine Prinzessin.“ Dabei reichte sie ihr die rechte Hand, und führte ihre Liebste dann zu ihrem Platz. Danken setzte sich Michiru hin, und ließ sich von ihrem Blondschopf bedienen. >Was soll ich denn dazu noch sagen. Anscheint hat sich Ruka doch noch vorgenommen, die Sache mit unserer Auseinandersetzung wieder gut machen zu wollen. Na dann lasse ich sie halt mal machen, auch wenn sie es ja gar nicht bräuchte. Aber sie hat sich da wohl so einiges einfallen lassen, und gibt sich auch sehr viel Mühe damit.<, machte sich die Geigerin gerade so ihre Gedanken zu dem Ganzen. Sie kam dabei nicht umher, vor sich hin zu Schmunzeln. Gleichzeitig zeigte es ihr aber auch, dass ihr blonder Wildfang sehr viel für sie empfinden musste, da sie so einen Aufwand betrieb. Somit lächelte sie gleich noch ein wenig mehr, bevor sie sich dem Essen zu wand. Vor Freude strahlend stand Michiru nun mit ihrer Geige in der Hand neben dem Klavier. Sie konnte es gerade nicht in Worte fassen, wie glücklich ihre Freundin sie in diesem Moment machte. Seitdem sie das erste Mal zusammen gespielt hatten, war es für die Geigerin ein großer Wunsch, mal wieder mit Haruka zusammen zu musizieren. Und nun war es endlich so weit. „Also, was wollen wir denn für ein Lied zusammen spielen?“, fragte die Türkishaarige sogleich. „Wir können ja zuerst eines von deinen Musikstücken spielen, und anschließend noch eins von mir.“, schlug die bereits am Flügel sitzende Blonde vor. >Waaassss??? Ich träum das alles gerade nur. Ist das wirklich ihr ernst! Will sie wirklich gleich zweimal mit mir zusammen spielen? Ganz ruhig Michiru, jetzt bloß nicht vor Freude Ohnmächtig werden.<, versuchte die Musikerin sich in diesem Moment zu beruhigen. „Gut, dann lass uns mal anfangen.“ Kurz überlegte Michiru noch, welches ihrer Lieder sie gerne spielen wollte, und fing dann auch schon an zu spielen. Da sich ihr Schatz ja auch beim ersten Mal ohne viel Mühe mit eingeklinkt hatte, ging sie davon aus, dass es ihr nun auch ohne Probleme gelingen würde. Und sie hatte Recht. Schon nachdem sie die ersten paar Takte erklingen ließ, gesellte sich Haruka mit den Klängen von dem Klavier perfekt dazu. Michiru schloss ihre Augen, um sich noch besser auf die Musik einlassen zu können. Voller Euphorie brachte die Türkishaarige ihr Stück zum Besten. Ihr Herz vollführte gerade lauter Luftsprünge, und ein angenehmes Gefühl der Zufriedenheit machte sich in ihr breit. Noch nie war ihr jemand begegnet, der es fertig brachte eine Melodie genauso wie sie erklingen zu lassen. Und sie war überglücklich, dass sie diese Person auch noch ihre Liebste nennen konnte. Während sie so wunderbar zusammen musizierten, kam Haruka nicht umher, hin und wieder ihren Engel dabei verträumt anzusehen. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, ihre Liebste so glücklich zu sehen, das ihr ganz warm ums Herz wurde. >Ich bin ja so froh, dir begegnet zu sein. Seit dem du in mein Leben getreten bist, hat sich so vieles für mich verändert, aber alles zu etwas wunderbaren hin. Ich möchte dich unter keinen Umständen mehr verlieren.<, ging sie ihren Gedanken nach. Allmählich ließ Michiru ihre Melodie langsam ausklingen, und auch die Blonde schloss sich dem an. Mit einem funkeln in den Augen sah die Geigerin zu ihrem Schatz rüber. In diesem Moment konnte sie es jedoch nicht verhindern, das ihr einige Tränen der Freude über das Gesicht liefen. Zwar versuchte sie sich noch schnell von ihrer Liebsten wegzudrehen, doch diese hatte es bereits bemerkt, und war nun zu ihr gekommen. „Ist alles mit dir in Ordnung, Michiru?“, fragte sie besorgt nach, und nahm das kleinere Mädchen behutsam in ihre Arme. Kaum, da sie die Nähe der Läuferin spürte, lehnte sie sich auch schon ein wenig an ihr an. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Es ist alles in bester Ordnung. Ich bin gerade nur von dieser schönen Aktion überwältigt worden. Mehr nicht.“ Sachte wischte Haruka die Überreste der Tränen aus dem Gesicht ihrer Meeresgöttin. „Ach so. Wenn aber etwas ist, dann sagst du es mir doch?“ „Mal sehen.“, stichelte Michiru ein wenig rum. „Hey!“, beschwerte sich die Blonde gespielt beleidigt, woraufhin beide aber dann Lachen mussten. „So, nun würde ich sehr gerne eines von deinen Lieder hören.“, sprach die Musikerin, und gab ihren blonden Wildfang noch einen flüchtigen Kuss, bevor sie sich löste. „Liebend gern.“, verkündete die Spielerin, und setzte sich zurück an ihr Instrument. Sie wusste schon die ganze Zeit über, was sie spielen wollte. Es war das erste Lied, welches sie von ihrer Mutter gelernt hatte, und es war somit zu Harukas Lieblingslied geworden. Die Sportlerin war schon sehr gespannt darauf, wie es sich zusammen mit den wunderbaren Klängen von Michirus Geige anhören würde. Schon im Ansatz konnte Michiru erkennen, dass es zwar ein ziemlich einfaches Stück war, aber durch die Art, wie ihre Liebste es gerade präsentierte, wusste sie, dass es eine ganz besondere Bedeutung hatte. Ohne erst einmal weiter darüber nach zu denken, ließe sie ihren Bogen über ihr Instrument streichen, und untermalte nun von ihrer Seite aus mit sanften Tönen die ihr vorgetragene Melodie. Als das Lied zu Ende war, legte Michiru ihre Geige in ihren Koffer zurück, bevor sie zu ihrem Schatz ging. Da sich Haruka mittlerweile von ihrem Platz erhoben hatte, trat sie an die Größere heran, und nahm deren Hände in die ihrigen. Mit einem herzlichen Lächeln sah sie direkt in die blaugrünen Augen, welche sie so sehr liebte. „Ich danke dir.“ Ein wenig irritiert blickte die Läuferin ihr Gegenüber an. „Wofür denn?“ „Na das du mit mir zusammen gespielt hast.“, antwortete die Musikerin. „Ach so. Das ist doch nicht der Rede wert. Schließlich habe ich das sehr gerne gemacht, und würde es auch jederzeit wieder tun.“ Mit diesen Worten strich sie eine türkise Locke aus dem Gesicht ihrer Freundin, und Lächelte sie an. „Wenn du jetzt nichts dagegen hast, dann würde ich gerne alles für unser Picknick vorbereiten.“ „Und was soll ich denn bitteschön so lange machen? Kann ich dir dabei irgendwie behilflich sein!“, erkundigte sich Michiru. Haruka beugte sich ein wenig zu ihrer Liebsten vor. „Aber sicher kannst du das. Es wäre schön, wenn du dich in der Zwischenzeit etwas zu Recht machen würdest, und vielleicht noch was Nettes anziehen könntest. Den Rest erledige ich schon.“ „Wo geht es denn hin?“, versuchte die Geigerin gerade ein wenig mehr Information aus dem Blondschopf heraus zu holen. Dabei machte sie ihrer Freundin schöne Augen, und stellte sich auf ihre Zehenspitzen, um nun ganz dich vor den Lippen der anderen anzuhalten. „Dann könnte ich mich dementsprechend besser Kleiden.“ Wie in Trance überbrückte Haruka die letzten Millimeter, um so in den sinnlichen Genus des ihr angebotenen Kusses zu kommen. Willig ließ sie sich auf das folgende Zungenspiel ein. Sie war gerade nicht mehr in der Lage auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können. „Also, sag schon.“, hauchte Michiru ihr ins Ohr, und küsste anschließen den Hals der Großen, der daraufhin ein wohlwollender Seufzer entglitt. Sichtlich zufrieden nahm die Schwimmerin dies zur Kenntnis, und verstärkte ihre Bemühungen noch ein wenig. Der Puls und die Atmung von Haruka hatten sich mittlerweile verdoppelt, wenn nicht sogar verdreifacht. In diesem Moment wurde der Sportlerin aber bewusst, was ihre Liebste damit bezweckte, und so löste sich von ihr. „Du bist ganz schön raffiniert, Michiru. Fast hättest du mich dazu gebracht, dir unser Ziel zu verraten. Aber nur fast. Ich werde mich jetzt lieber in die Küche begeben.“ Noch ziemlich durch den Wind ging die Läuferin aus dem Raum. Mit einem breiten Schmunzeln blickte die Musikerin ihr hinterher. >Gut zu wissen, wie sehr ich dich um den Finger wickeln kann. Beim nächsten mal werde ich schon erfolgreicher sein.<, dachte sie sich noch, bevor Michiru sich nun ein wenig zurecht machen ging. Gerade hatte Haruka alles für das Picknick in ihrem Wagen verstaut, und betrat nun wieder ihre Wohnung, als Michiru auf sie zukam. Augenblicklich fiel ihr die Kinnlade runter, so überwältigt war sie von dem Anblick, welcher sich ihr da gerade bot. Sprachlos stand sie nur noch da, und betrachtete ihren Engel von oben bis unten. Zufrieden über die Reaktion ihrer Liebsten schritt die Türkishaarige auf ihre Freundin drauf zu. „Und, was meinst du. Kann ich so bleiben! Oder soll ich mir doch lieber was anderes Anziehen?“ Es dauerte noch ein wenig, bevor Haruka wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, um ihrem Schatz eine Antwort zu geben. Dennoch hatte sie Schwierigkeiten, überhaupt deutlich sprechen zu können. „Ja, nein, ich meine ... .“, stammelte sie ein wenig vor sich hin. Dann holte die Blonde noch einmal kurz tief Luft, bevor sie weiter sprach. „Wau, du siehst einfach hinreizend aus.“ Mit diesen Worten musterte Haruka noch einmal etwas genauer das Aussehen von der Musikerin. Michiru hatte sich ein mintgrünes, schulterfreies Kleid angezogen, und sich ihre Haare mit einem Band zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. „Bleib bitte so wie du bist. Du siehst absolut toll aus.“ „Danke.“, brachte Michiru daraufhin mit einer leichten Röte im Gesicht hervor. Haruka trat ein wenig näher an ihre Liebste heran, und legte ihre rechte Hand an deren Wange ab. „Wartest du bitte mal kurz, ich möchte mir auch nur noch schnell etwas anderes anziehen.“ Ohne auch nur wirklich eine Antwort darauf abzuwarten, hatte die Blonde ihrem Schatz einen flüchtigen Kuss auf die Stirn gegeben, und war dann sogleich schon ins Schlafzimmer verschwunden. Dort angekommen entledigte sie sich ihrer jetzigen Klamotten und zog sich etwas passender zu dem Outfit ihrer Freundin an. Doch bevor sie den Raum nun wieder verlassen würde, holte sie noch etwas ganz spezielles aus ihrem Versteck hervor. Kurz betrachtete sie dieses, und verstaute es dann in der Innentasche von ihrem Jackett. >Na denn, Haruka. Du solltest nun deine Liebste nicht länger warten lassen.< Also ging die Blonde nun zu Michiru hin, reichte ihr den linken Arm, womit diese sich dann bei ihr einharkte, und führte das türkishaarige Mädchen zu ihrem Wagen hin. Dort öffnete sie ihr die Beifahrertür, und half ihr beim Einsteigen, bevor sie sich hinter das Lenkrad setzte, und sogleich ihrem Ziel entgegen fuhr. Irgendwie hatte es Michiru erahnen können, das Haruka mit ihr an den Strand fahren würde. Ihr blonder Wildfang wusste halt zu genau, dass sie das Meer sehr gerne hat. Während sich die Schwimmerin ein wenig an dem Anblick der leichten Wellen erfreute, richtete der Runningback das Picknick an. Als sie damit fertig war, trat sie vorsichtig von hinten an ihre Freundin heran. Behutsam legte sie ihr die Arme auf die Schultern. „Es ist angerichtet. Wenn sie es mir erlauben, Prinzessin Michiru, dann würde ich sie nun gerne dorthin bringen.“ „Lieben gerne.“, grinste die Musikerin ihren Schatz an, und war dann doch ein wenig überrascht, als diese sie auf die Arme nahm. Allein diese Geste ließ das Herz von Michiru ein wenig unruhiger Schlagen, und ein wildes Kribbeln machte sich in ihrer Magengegend breit. >Sie ist ja so was von total süß und überaus liebenswert zu mir. Wenn ich sie nicht schon über alles Lieben würde, so tät ich es spätesten jetzt.<, ging sie dabei ein wenig ihren Gedanken nach. Beide machten sie es sich auf der Decke gemütlich, und nahmen erst einmal eine Kleinigkeit zu sich. Michiru konnte dabei nicht anders, und musste daher die ganze Zeit über ihre Liebst verträumt ansehen. Das führt dann dazu, das Haruka wenig später aber kaum noch einen Bissen herunter bekam. >Oh man, sie macht mich total verrückt. Muss sie mich denn gerade jetzt so ansehen. Aaahhhh, wie soll ich den jetzt bitteschön an meinem Vorhaben festhalten können.<, kreisten die Gedanken wild durch den Kopf der Blonden. „Was hast du denn Haruka. Ist alles in Ordnung?“, fragt die Geigerin, als ihr der leicht veränderte Gesichtsausdruck von der Läuferin aufgefallen war. Schnell fing sich diese nun wieder aus ihren abschweifenden Gedanken, und lächelte ihre Meeresgöttin an. >Man, reiß dich gefälligst wieder am Riemen, und zieh das nun auch durch.<, rügte sich Haruka noch kurz. „Ja, es ist alles in bester Ordnung. Weißt du Michiru, ich hatte in der vergangenen Woche viel Zeit zum Nachdenken. Mir war da schon klar, dass ich dich wirklich gerne habe, und du mir auch sehr wichtig geworden bist. Das ich dich dann so vor den Kopf gestoßen hatte, machte mich wütend. Wütend auf mich selbst.“, begann die Große an zu reden. Aufmerksam lauschte ihr Gegenüber diesen Worten, und überlegte, was das nun zu bedeuten hatte. „Ich liebe dich so sehr, dass ich auf keinen Fall möchte, dass sich so etwas noch mal wiederholt. Viel mehr ist es mir wichtig, dich glücklich zu machen. Und daher habe ich mir gedacht, dir dieses hier als Zeichen meiner Liebe zu überreichen.“ Mit diesen Worten hatte Haruka in ihre Innentasche gegriffen, und holte nun das darin verstaute hervor, um es sogleich an ihre Freundin zu überreichen. Kapitel 29: Das ist doch verrückt --------------------------------- Michiru wusste nicht, was sie von der ganzen Sache halten sollte. >Was hat Haruka denn gerade vor!<, ging es ihr dabei durch den Kopf. Schon als die Sportlerin zu reden angefangen hatte, beschlich sie ein eigenartiges Gefühl, das da jetzt noch was ganz spezielles kommen würde. Dieses ließ die Geigerin etwas Aufgeregt, und nervös zu gleich werden. Und nun hielt ihr die Blonde eine rechteckige Geschenkschachtel hin. Sogleich nahm die Musikerin diese an sich, und öffnete sie. Vollkommen Sprachlos betrachtete Michiru den Inhalt, und sah mit vor Freude strahlenden Augen ihre Freundin an. „Ist die wirklich für mich?“, brachte sie im Augenblick nur hervor. Mit einem sehr zufriedenen Lächeln beobachtete die Sportlerin gerade jede Reaktion ihrer Liebsten. „Na für wenn den sonst. Gefällt sie dir etwa nicht?“ „Doch, sie ist wunderschön.“, gab Michiru der Blonden sofort zu verstehen, und holte das Geschenk aus der Schachtel, um es sich erst einmal ein wenig genauer ansehen zu können. Es war eine goldene Kette mit einem Anhänger. Dieser hatte in der Mitte einen Aquamarin eingebettet, um dem sich zwei Delphine befanden. „Haruka, das ist total lieb von dir. Aber die war doch sicherlich ziemlich teuer gewesen. Wie … .“ „Sssscchht.“ Sanft legte die Läuferin ihren rechten Zeigefinger auf dem Mund ihres Engels. „Darüber macht dir mal bitte keine Gedanken. Na komm, ich leg sie dir erst einmal um.“ Mit diesen Worten nahm Haruka die Kette an sich, während Michiru sich mit den Rücken zu ihr drehte, und ihren Zopf beiseite nahm. Nach nur wenigen Handgriffen hatte die Sportlerin ihr diese dann umgehängt, und zog nun ihren Schatz zu sich in die Arme. Sie küsste dabei ihre Liebste an den Hals, bevor sie zu dem letzten Teil ihrer ganzen Aktion überging. „Gut, das sie dir gefällt. Währe doch schade, wenn du sie hierfür nicht tragen würdest.“, hauchte der Runningback in einem schon fast flüsternden, aber auch sehr sinnlich klingenden Ton der Türkishaarigen ist Ohr, und hielt ihr einen Briefumschlag hin. Als Haruka sie in den Armen hielt, und ihr so liebevoll ins Ohr flüsterte, durchlief ein kribbliger Schauer den Körper der Türkishaarigen. Sie fühlte sich so unglaublich wohl in der Nähe ihres blonden Wirbelwindes. Und anscheinend hatte die noch etwas auf Lager. „Wie jetzt! Du hast noch mehr. Was kommt denn jetzt noch?“ Verwundert nahm Michiru den Brief an sich, während sie sich dabei ein wenig mehr an ihre Freundin anlehnte. In dem Umschlag befand sich ein Prospekt über das „Kagoshima City Aquarium“. Die Schwimmerin drehte sich ein wenig um, damit sie Haruka ansehen konnte. „Ich verstehe das nicht ganz? Was hat das zu bedeuten!“ „Dann lass es mich dir mal erklären.“, grinste die Läuferin ein wenig vor sich hin. Ihr gefiel es, das sie ihren Schatz gerade eine noch größere Überraschung bescheren würde. „Na ja, ich dachte mir, das du da bestimmt gerne hingehen möchtest, wenn wir die nächsten Woche über in Kagoshima sind.“ Allmählich sickerte bei der Musikerin die Erkenntnis durch, was ihr ihre Freundin damit im Augenblick mitteilen wollte. >Will sie da etwa mit mir Urlaub machen?< Vollkommen fassungslos blickte sie in das nun ziemlich breit grinsende Gesicht der Blonden. „Aber das kann ich doch nicht annehmen. Ich meine erst die Kette, und dann auch noch dieses Geschenk. Das ist doch viel zu viel.“, versuchte Michiru ihrer Liebsten klar zu machen. „Hey, ich hab doch gesagt, dass du dir deshalb keine Gedanken machen sollst. Das ist alles schon Geregelt, und in Ordnung.“, versicherte Haruka ihr, und lächelte sie dabei an. „Außerdem ist es für mich eine große Freude, wenn ich dir eine Freude machen kann.“ „Du bist doch Verrückt.“, äußerte die Geigerin nur. Haruka grinste weiterhin breit vor sich hin. „Oh ja, wenn du damit sagen willst, das ich total verrückt nach dir bin, weil ich dir deinen Wunsch von einem gemeinsamen Urlaub erfüllen möchte, dann bin ich das eindeutig.“. Da Michiru dazu gerade keine passenden Worte mehr fand, entschied sie sich dafür, ihr Glücksgefühl auf eine ganz besondere Art mitzuteilen. Ziemlich stürmisch warf sie sich ihren Wildfang an den Hals, und beförderte sie unter einer Flut von Küssen auf den Rücken. Erst nach einiger Zeit gab sie die Lippen ihrer Freundin wieder frei. Dennoch blieb sie über ihr gebeugt, und sah ihr direkt in die Augen. „Hm, ich glaube ich sollte dir mal öfters die Tagesplanung überlassen. Wer weiß, was du noch so für Überraschungen aus dem Ärmel zaubern kannst.“, grinste nun die Türkishaarige vor sich hin. „Kein Problem. Aber bitte ohne irgendwelche Auseinandersetzungen vorweg.“ Damit legte Haruka ihre linke Hand an die Wange ihres Engels, und forderte sie somit zu einem weiteren Kuss auf. Liebend gerne ließ sich diese darauf ein, und so verweilten sie lange in dieser zärtlichen Aktion. Plötzlich löste sich die Schwimmerin auf einmal davon. „Moment mal. Das alles hier kannst du doch unmöglich nur heute Morgen geplant, und erledig haben!“, fiel es Michiru in diesem Augenblick auf. „Jetzt hast du mich aber erwischt. Ja du hast recht.“, gestand der Blondschopf. „Wie jetzt! Aber das bedeutet ja dann, dass du das während unserer Auszeitphase gemacht haben musstest.“ Dieses bestätigte Haruka nur mit einem breiten Grinsen. Die Musikerin setzte sich ein wenig auf. „Wie konntest du dir denn da so sicher sein, das sich das zwischen uns wieder einrenken würde?“, war die Türkishaarige nun ein wenig verwundert. Die Läuferin setzte sich auch erst einmal wieder hin. „Das konnte ich nicht.“, war ihre ehrliche Antwort dazu. Das irritierte Michiru nun doch weiter. „Ja aber, … ich meine, du hast einfach so auf blauen Dunst hin den Urlaub geplant, und mir die Kette gekauft, ohne es genau zu wissen?“ Haruka sah sie liebevoll an, und lächelte dabei. „Ja, das habe ich. Auch auf der Gefahr hin, dass es weiterhin zwischen uns gekriselt hätte. Dann währen meine Bemühungen dich zurück zu bekommen halt noch aufwendiger geworden, da ich dich und unsere Lieb nicht so leicht aufgeben würde.“ Beeindruckt blickte Michiru über diese Aussage hin ihre Liebste sprachlos an. Dann schlich sich ein zufriedenes Schmunzeln auf ihr Gesicht, und sie beugte sich ganz dich zu Haruka rüber. „So so, heißt das dann, dass du auch daran gedacht hast, dass ich dich einfach so aufgeben würde!“ „Hey, das hab ich nicht gesagt.“, beschwerte sich die Blonde. Doch die Schwimmerin ließ ihr keine weitere Zeit, um sich darüber noch mehr auszulassen. Ihre Lippen umschlossen nämlich im nächsten Moment schon wieder die der Sportlerin. Und mit sanftem Druck beförderte sie ihren Wirbelwind wieder zurück auf die Decke. Alles was Haruka ihrerseits gerade noch tun konnte war, sich einfach auf ihre Freundin ein zu lassen, und ihren Engel dabei in ihre Umarmung zu ziehen. Eine ganze Zeit lang verbrachten sie nun so schmusend zusammen. Wobei Haruka aber überwiegend nur auf die zärtlichen Berührungen Michiru reagieren konnte, da diese ihr nicht gerade viel Spielraum zum Handeln gab. Doch das wollte sie eben auch gar nicht, da sie sehr zufrieden war, das sie mit ihrer ganzen Aktion Erfolgreich war und sich ihr Schatz darüber sehr zu freuen schien. Also genoss sie einfach die Nähe der anderen, und ließ sich mit einem wohlwollenden Seufzer von den Lippen ihre Partnerin verwöhnen. Michiru war einfach überwältig von dem bisherigen Verlauf dieses Tages. Sie fühlte sich überaus glücklich, und wusste gar nicht, wie vielen Küsse sie ihrer Freundin schon geschenkt hatte, und noch geben würde. Aber das war ja auch gar nicht wichtig. Alles was für sie zählte war, hier mit ihrem Wildfang zusammen zu sein. Liebevoll lächelte sie ihre Liebste gerade an, weil sie ein Anliegen an diese hatte. „Ich weiß, dass du das nicht so gerne machst, aber würdest du mit mir ein wenig im Wasser spazieren gehen?“, bat sie die Blonde um diesen Gefallen, und hoffte inständig, das dieser auch in Erfüllung gehen würde. „Wie könnte ich denn da bitte schön nein sagen, wenn du mich doch schon so lieb darum bittest.“, entgegnete die angesprochenen nur. >Vor allem, wie soll ich denn deinem bezaubernden Lächeln, und diesem süßen Gesichtsausdruck wiederstehen.<, fügte Haruka aber lieber für sich in Gedanken noch hinzu. Somit packten sie erst einmal die Reste vom Picknick ein wenig zusammen, bevor sie sich die Füße befreit hatten, und nun Hand in Hand durch das Wasser schlenderten. Für die Schwimmerin war dieser Tag einfach nur traumhaft schön, und sie wünschte sich, dass er einfach nicht enden würde. Es freute sie, dass sie nicht nur hier am Strand ihrem Element so nahe war, sondern dass sie dieses Erlebnis mit ihrer Liebsten teilen konnte. In diesem Augenblick war sie einfach nur froh, nach Tokio gezogen zu sein. Abrupt blieb Michiru nun stehen, und zog eine etwas verdutzte Blonde zu sich heran. Sie legte ihre Arme in deren Nacken, und streckte sich den Lippen ihrer Freundin entgegen. „Ich liebe dich.“, hauchte sie ihr noch kurz vor dem Kuss entgegen. Etwas erstaunt darüber vernahm Haruka die ganze Aktion ihres Engels, und legte dann ihre Hände an deren Taille ab. Lange verweilten die beiden Liebenden in dieser zärtlichen Geste. Als sich ihre Lippen endlich wieder voneinander lösten, drehte sich Michiru in der Umarmung der Läuferin um, und betrachtete das Meer. >Es ist schön zu wissen, wie sehr mich Haruka liebt. Auch ohne diese tollen Geschenke zeigt sie mir wie wichtig ich ihr bin. Alleine schon, das sie weiß das mir das Meer gefällt, und sie schon öfters mit mir hier am Strand war, macht mich so richtig fröhlich. Das ist total lieb von ihr.<, ging sie ihren Gedanken gerade nach, und strahlte dabei vor sich hin. Haruka registrierte wie überaus glücklich und zufrieden ihr Engel gerade zu sein schien, und stand einfach nur schweigen bei ihr. Erst als ihr nach etlichen Minuten dann die Füße ein wenig kalt wurden, legte die Sportlerin ihren linken Arm auf den Rücken von Michiru, und fasste mit ihrem rechten in deren Kniekehle. Sogleich hatte sie dann auch schon ihren Schatz hochgehoben. Ein wenig Überrascht stieß die Türkishaarige einen leichten Aufschrei aus, welcher aber schnell in einem freudigen Lachen überging, als sie nun von dem Blondschopf aus dem Wasser zurück zu ihrem Picknickplatz getragen wurde. Ihr gefiel diese Geste ihrer Partnerin, und sie bedankte sich auch gleich bei ihr. Da sich der Nachmittag dem Ende neigte, wollte Haruka nun langsam wieder aufbrechen. Doch ihr Engel überredete sie noch dazu, ein wenig länger hier zu bleiben. „Ich würde sehr gerne mit dir diesen schönen Tag hier noch ein wenig ausklingen lassen.“ „Okay, wenn du das gerne so möchtest.“, erwiderte die Blonde daraufhin, und zog sich aber wieder ihre Strümpfe und Schuhe an. Nachdem es ihr die Türkishaarige gleich getan hatte, setzte sich die Läuferin hinter sie, zog ihre Meerjungfrau zu sich heran, und legte einen Arm an deren Bauch und den anderen auf linken Schulter ab. Michiru ließ sich wohlwollend darauf ein, und legte dann ihre Hände auf die von ihrer Partnerin ab. Während sie sich so an ihre Liebste herankuschelte, musste sie an das gemeinsame Musizieren denken. Darüber wie sich jeder von ihnen perfekt in die Musik des anderen eingeklinkt hatte, so als hätten sie schon immer zusammen gespielt. Dabei kam ihr gerade ein etwas ungewöhnlicher Gedanke. „Du sag mal, die ganzen Klavierstücke, die ich bis jetzt von dir kenne, stammen die von deiner Mutter?“, fragte sie erst einmal vorsichtig nach. „Ja, warum?“, wollte die Blonde nun ihrerseits wissen. „Zum einen, weil mir aufgefallen ist, dass du sie immer mit sehr viel Hingabe spielst, und zum anderen … .“, in diesem Moment brach die Türkishaarige kurz ab, da sie sich für ihr weiteres Anliegen nicht ganz sicher war. „Zum anderen was?“, harkte Haruka nach. Sie nahm dabei die rechte Hand der Schwimmerin, und spielte etwas mit deren Fingern herum. Ein wenig zögerte die Musikerin noch. „Na weil mir da gerade eine Idee gekommen ist, doch ich nicht weiß, ob sie dir auch gefallen würde.“ „Na dazu müsste ich sie doch erst einmal kennen.“ „Okay, aber versprich mir, nicht darüber zu lachen, oder sonst was dergleichen zu tun.“, wollte Michiru noch sicherstellen. „Versprochen. Auch wenn ich denke, dass ich das nicht machen würde.“, versicherte die Läuferin ihr. Nach einem weiteren Atemzug, offenbarte die Geigerin nun ihren Gedanken. „Ich musste gerade an unser gemeinsames Musizieren denken, und da kam es plötzlich in den Sinn, ob wir nicht auch einmal ein eigenes Stück zusammen erstellen könnten. Na ja, und ich bin mir halt nicht ganz sicher, ob dir das auch gefallen würde. Zumal ich ja auch noch nicht einmal weiß, ob du auch selber schon Stücke geschrieben hast, beziehungsweise das auch kannst.“ Über diese Aussage musste Haruka ein wenig Schmunzeln. Sie nahm nun ihre linke Hand, und legte sie unter das Kinn ihrer Freundin, um sie damit aufzufordern, dass sie sie ansehen sollte. „Ich finde diese Idee sehr schön. Und ja, ich denke mal, das ich auch was Eigenes zustande kriegen würde. Also würde ich das liebend gerne mit dir machen.“ „Wirklich!“, freute sich Michiru nun riesig. „Also jetzt glaube ich, dass ich dich für nichts auf der Welt mehr hergeben würde.“ „Na das will ich doch mal ganz stark hoffen.“, grinste der Runningback nur frech zurück, und musste dann aber zu Lachen anfangen. „Hey!“, beschwerte sich die Musikerin noch, bevor sie aber selber mit lachen musste. Zufrieden kuschelte sich die Schwimmerin wieder an ihren Blondschopf, und ließ vollkommen glücklich diesen schönen Tag ausklingen, bevor sich die Beiden dann endlich wieder in die Wohnung der Sportlerin begaben. Kapitel 30: Alte Bekannte ------------------------- Michiru brachte gerade den fertigen Tee ins Wohnzimmer, wo ihr Blondschopf schon auf sie wartete. Sie hatten sich nach ihrer Rückkehr vorgenommen, sich nun mit der Urlaubsplanung für die kommende Woche zu befassen. Daher setzte sich die Musikerin zu ihrem Schatz, und kuschelte sich dabei ein wenig an. „Nun erzähl mir mal, was hast du denn da für unseren Urlaub so alles vorgesehen?“, wollte die Türkishaarige gerade wissen. „Also, bis auf unseren Besuch in dem Aquarium hab ich noch keine weiteren Aktionen geplant, weil ich das dann gerne mit dir weiter machen wollte.“ „Und wann genau sind wir denn nun in Kagoshima?“ „Schon gleich am Montag bis zu dem Montag darauf.“, erklärte Haruka ihrer Liebsten. Michiru richtete sich ein wenig auf, und sah die Blonde etwas überrascht an. „Was, gleich schon vom Anfang der Woche! Wie soll ich denn da bitte schön noch rechtzeitig alles zusammen packen können?“, war die Schwimmerin entgeistert. „Ach von mir aus brauchst du da gar nicht so viel zum Anziehen mitnehmen.“, sprach die Läuferin in einem verführerischen Ton, und grinste nur noch frech. Da die Geigerin gerade voll und ganz verstanden hatte, was ihr Schatz ihr damit sagen wollte, beugte sie sich weiter zu der Großen rüber. „Dir ist aber schon klar, dass ich somit dann die ganze Aufmerksamkeit der Männer auf mich ziehe, wenn ich dort mit nur sehr wenig an durch die Gegend laufen würde. Denn ich werde mit Sicherheit nämlich nicht nur die ganze Zeit über mit dir in unserem Zimmer verbringen wollen.“ Diese Äußerung zeigte sogleich eine deutliche Wirkung bei Haruka, da ihr sofort die Röte ins Gesicht schoss, was Michiru laut zum Lachen brachte. Ein wenig eingeschnappt schmollte die Große dann vor sich hin, und verschränkte ihre Arme vor dem Oberkörper. Um ihren Wildfang wieder ein wenig zu besänftigen, setzte sich die Türkishaarige auf deren Schoß, und legte ihre Arme in den Nacken ihres Gegenübers. Mit einem lieblichen Lächeln sah sie der Anderen in ihre Augen und nährte sich deren Gesicht. „Und was dein Anliegen angeht, so denke ich schon, das wir dafür auch sehr viel Zeit und Gelegenheit haben werden.“, hauchte Michiru der Blonden in einem vielversprechenden Ton entgegen, bevor sie dann ihre Lippen auf die ihres Schatzes legte. „Außerdem gefällt es mir zu sehen, wie sehr du mich begehrst und willst.“, fuhr die Türkishaarige fort, und vernahm die auf ihre Worte folgende Reaktion mit einem sehr zufriedenen Grinsen. Haruka musste erst einmal Schlucken, da sie nicht mit solchen Worten gerechnet hatte. „Oh man, du machst mich echt fertig und vor allem total verrückt nach dir.“, konnte die Läuferin daraufhin nur noch erwidern. Mit einem bezaubernden Lächeln sah Michiru ihrem Blondschopf wieder in die blaugrünen Augen. „Gut, denn das ist auch absolut das, was ich damit bezwecken will.“ Fordernd küsste sie nun wieder ihre Liebste, die ihre Arme auf den Rücken abgelegt hatte, und sie mehr zu sich heran zog. Für den heutigen Tag war somit die weitere Urlaubsplanung ins Vergessen geraten, da sich die Beiden dann nur noch miteinander beschäftigten. Am Samstag gingen die zwei Verliebten als erst zusammen Frühstücken, um dann gemütlich zu shoppen. Michiru wollte sich auf jeden fall noch einen neuen Badeanzug und Bikini zulegen, da ihr Haruka erzählt hatte, dass das Kagoshima Tokyu Hotel über einen eigenen Außenpool und Open-Air Onsen verfügt. Für den Rest von dem Wochenende war dann zum einen das Packen der Reisetaschen angesagt, aber nun endlich auch eine grobe Planung ihrer Aktivitäten. So wollten sie dort unter anderem noch in den Botanical Garden und in das City Museum of Art gehen, sowie einem Besuch an dem Strand machen. Und dann war es auch schon so weit. Da sie von der Anreise ein wenig geschafft waren, verbrachten die Beiden den restlichen, ersten Urlaubstag erst einmal gemeinsam im Hotel. Während Michiru ihre Bahnen in dem Pool schwamm, begnügte sich die Blonde damit, sie die ganze Zeit über von einem Liegestuhl aus dabei zu beobachten. Zwar hatte die Schwimmerin versucht ihren Schatz mit ins Wasser zu bekommen, doch sie war vergeblich daran gescheitert. Dennoch wollte sie dieses Ziel in den nächsten Tagen noch mal erfolgreicher verfolgen. Selbst, wenn sie dafür zu einer kleinen List greifen müsste, denn sie hatte sich da gerade schon was ganz spezielles einfallen lassen. >Na warte mein Schatz, spätestens am Stand werde ich dich schon ins Wasser bekommen. Ob du nun freiwillig mitkommst oder auch nicht.<, grinste die türkishaarige Wassernixe vor sich hin, und schenkte ihren Wirbelwind ein freudiges Lächeln, also sie soeben auf die Große zuschwamm. „Hilfst du mir bitte mal aus dem Wasser?“, fragte sie dann am Beckenrand angekommen ihren Schatz. Liebend gerne kam die Blonde dieser Bitte nach. Als sie sich aber gerade zu ihrem Engel herunter beugte, und sie daher eingehend in ihrem neuen Badeanzug betrachten konnte, hatte Haruka auf einmal ein leicht unangenehmes Gefühl, da sie ein Déjà-vu hatte. Unweigerlich kam ihr soeben die Erinnerung an ihrer damaligen Hilfe im Schulschwimmbad. >Haruka sei wachsam. Du weißt, wie dass das letzte Mal geendet hatte.<, ermahnte sich die Läuferin gerade selber. Daher verfestigte sie ihren Stand, und zog ihre Freundin ohne zu zögern, aber dennoch behutsam aus dem Pool. Michiru wusste, das die Blonde diesmal darauf gefasst war. >Oh, das wäre doch viel zu offensichtlich, wenn ich jetzt das gleiche wie damals versuchen würde. Nein, so leicht lasse ich mir von dir nicht in meine Karten schauen.< Ohne sich etwas anmerken zu lassen, trocknete sich die Türkishaarige ein wenig ab, bevor sie sich auf einen Liegestuhl nieder ließ, um noch ein wenig in der Nachmittagssonne liegen zu können. Erleichtert darüber, dass dieses Mal nichts passiert war, nahm nun auch Haruka wieder auf ihrer Liege platz. Und so verbrachten die Beiden dann noch den restlichen Tag miteinander. Am Mittwoch gingen die Zwei nun in das Aquarium. Schon den ganzen Morgen über freute sich Michiru darauf. Jetzt war sie hier, und betrachtete zufrieden mit ihrer Liebsten die unzähligen Fischarten und die anderen Meeresbewohner. Sie hatten sich zum einem schon den großen Tank mit dem Wal-Hai und dem Rochen angesehen, sowie noch einige andere Aquarien. Nun standen sie gerade vor einem weiteren Becken. Die Musikerin hatte sich mit ihren Rücken an ihren Wildfang angelehnt, und betrachtete in deren Armen sehr Zufrieden das bunte Treiben der Fische vor sich. Es war gerade ein so wunderbarer Augenblick, hier mit ihrer Liebsten zu stehen, und sie legte ihre Arme auf die der Großen ab. „Danke für dieses wunderbare Geschenk. Du weißt ja gar nicht, wie glücklich du mich damit machst.“ „Schön, das es dir so gut gefällt. Und ich weiß doch, dass du das Meer, und alles was dazu gehört sehr gerne hast.“ „Ja, da hast du vollkommen recht, und es gefällt mir wirklich sehr hier. Du kennst mich halt schon ganz gut.“ Mit diesen Worten drehte sich die Geigerin ein wenig um, und sah die Blonde verträumt an. Diese erwiderte den Blick nur, und wollte sich gerade zu den samtweichen Lippen ihrer Meeresgöttin herunter beugen. „Michiru. Michiru Kaioh.“, erklang plötzlich eine Stimme hinter den Beiden, und sie drehten sich zu dieser um. Was die Musikerin dann sah, oder besser gesagt, wenn, gefiel ihr aber überhaupt nicht. „Tatsächlich du bist es wirklich. Was für ein Zufall. Man freue ich mich, dich mal wieder zu sehen.“ Haruka blickte zu ihrer Freundin, die anscheint immer noch überrascht war. Doch gleichzeitig sah sie etwas, was sie bei ihr noch nie gesehen hatte. Es war eine Mischung aus Wut, Hass, aber auch tiefer Verletzbarkeit. >Wer ist diese Frau! Und vor allem was hat sie meiner Liebsten so furchtbares angetan, das sie so auf sie reagiert!<, ging es der Sportlerin gerade durch den Kopf. In diesem Moment schien die Türkishaarige ihre Erstarrung überwunden zu haben, und setzte ein gespielt freundliches Gesicht auf. „Haruka, darf ich vorstellen, das ist Yoshida Kumiko. Sie ist eine alte Schulfreundin aus Osaka von mir.“, machte sich Michiru daran, ihrem Blondschopf die Unbekannte vorzustellen. Auch wenn Haruka gerade der etwas eigenartige Unterton, als ihre Freundin die Erwähnung der einstigen Mitschülerin fallen ließ, nicht entgangen war, so stellte sie sich dennoch erst einmal höfflich dem schwarzhaarigen Mädchen vor. >Na nu, Michiru scheint wirklich nicht gerade erfreut darüber zu sein, ihre alte Klassenkameradin wieder zu sehen.< „Wie geht es dir denn so? Die gesamte Klasse war ein wenig überrascht, dass du plötzlich zum Abschlussjahr nicht mehr bei uns warst.“, fing Kumiko auch schon gleich an zu reden. >Man sieht der Typ aber geil aus.<, waren ihre Gedanken als sie sich den blondhaarigen Jungen ein wenig nähr betrachtete. Trotzdem die Musikerin eigentlich gar nicht so gut auf das Mädchen zu sprechen war, versuchte sie in dieser Situation aber die Form zu waren. „Mir geht es gut. Danke der Nachfrage. Da meine Eltern aus beruflichen Gründen ins Ausland ziehen mussten, wollte ich mich dann einfach auch gleich einmal einer neuen Herausforderung stellen.“ >Aber eigentlich warst du mit deinem Verhalten der Grund, warum ich aus Osaka weggezogen bin.<, fügte sie in Gedanken noch hinzu. So ganz glaubte das schwarzhaarige Mädchen aber ihrer ehemaligen Freundin nicht. „Du bist doch nicht etwa wegen der Sache zwischen uns beiden weggegangen, oder etwa doch! Aber wie ich sehe, scheinst du ja nun auch endlich an das richtige Ufer gefunden zu haben, da du dir ja einen richtig schnuckeligen Typen geangelt hast.“, machte Kumiko sogleich eine etwas anstachelnde Bemerkung in Richtung zu Michiru hin, während sie aber gleichzeitig anfing der blonden Begleitung schöne Augen zu machen. >Was für ein gutaussehender Bursche das doch ist. Ist doch eigentlich schade, dass er sich mit unserer alten Streberin abgibt. Aber das kann man ja ändern.< Die Geigerin konnte es nicht fassen. Nicht nur, das sie gerade hier ihrer sogenannten Ex begegnen musste, nein, nun schien die auch noch ein Auge auf ihre Liebste geworfen zu haben, und scheute auch noch nicht einmal davor zurück, vor ihren Augen mit ihr herum zu flirten. Es war ja nur zu offensichtlich, dass sie Haruka für einen Jungen hielt, und sie diesen daher auch gleich mal wieder anbaggern musste. >Ganz die Alte. Versucht sich jeden Jungen zu schnappen, der nicht bis drei auf einem Baum verschwunden ist.<, dachte sich Michiru dabei. Und wieder einmal schien es diese Frau fertig zu bringen, die Schwimmerin verletzen zu wollen, so wie sie es damals getan hatte. Eine unbändige Wut stieg somit in der Musikerin auf. Am liebsten würde Michiru ihrer alten Freundin diese auch spüren lassen, doch sie wollte sich aber nicht auf deren Niveau herablassen, und daher nur noch so schnell wie möglich von hier weg. Kumiko war die Reaktion der Türkishaarigen nicht entgangen, zumal sie es ja auch genau so geplant hatte. „Oh, hab ich mich da wohl ein wenig verplappert, und dein Freund weiß nicht dass du vorher auf Frauen gestanden hast! Oder bist du gar nicht so richtig mit Haruka zusammen?“ Ihre nächsten Worte richtete sie somit speziell an den blonden Jungen vor sich, und ließ ihm eindeutige und auch schon anzügliche Blicke zukommen. „Aber wenn du mal auf ein richtiges Abenteuer aus bist, dann könntest du dich ja mal mit mir Treffen. Ich verspreche dir, das es nicht zu deinem Schaden sein sollte, und das es dir auch sehr gefallen wird.“ In diesen Augenblick konnte es sich Haruka ganz gut vorstellen, was da wohl zwischen den beiden vorgefallen oder besser gesagt wohl gewesen sein mag. Auch ihr gefiel allmählich das ganze Verhalten der Schwarzhaarigen absolut nicht mehr. Wie konnte man nur so schamlos sein, und auch nicht davor zurückschrecken, den Partner von jemand anderem vor dessen Augen anzubaggern. Die Blonde bewunderte im Augenblick ihre Freundin, dass sie die ganze Zeit über noch nicht ihre Beherrschung verloren hatte. Daher wollte sie nun aber nur noch mit ihrem Engel von hier fort gehen. Aber bevor sie dieses tun würde, so hatte sie vor, dem Mädchen einen kleinen Deckzettel zu verpassen. „Nein danke. Du bist absolut nicht mein Typ, da ich nicht auf jemanden wie dich stehen würde.“, fing Haruka in einem ruhigen Ton an zu sprechen. „Michiru hingegen ist alles, und sogar noch viel mehr, was ich mir wünsche.“ Etwas verwundert blicke die Musikerin zu ihrem Schatz rüber, und bekam von diesen schmeichelnden Worten einen Hauch von Röte auf ihren Wangen. Wollte ihr Wildfang ihrer Ex etwa die Meinung geigen? Konnte sie es sich eventuell gerade denken, was sie und Kumiko miteinander verband! „Und außerdem … .“ Mit diesen Worten sah Haruka ihren Engel mit einem liebevollen Lächeln an. Aber ihr Blick verriet der Türkishaarigen auch noch, das sie nun noch was ganz spezielles vorhatte. Mit einem kurzen Zwinkern nahm der Runningback die Hände ihrer Liebsten in die ihrigen, und führte sie langsam zu ihrem Oberkörper hin. In diesem Moment verstand Michiru, was ihr Blondschopf wohl geplant hatte. Ein zufriedenes Schmunzeln legte sich auf ihrem Gesicht nieder. Die Läuferin richtete nun ihre weiteren Worte wieder an Kumiko. „Außerdem ist sich Michiru voll und ganz treu geblieben.“ Um ihren Worten noch ein wenig mehr Nachdruck zu verleihen, ließ sie die Hände ihrer Freundin auf ihre Brust nieder. Da die Schwimmerin wusste, was Haruka damit deutlich machen wollte, packte Michiru mit ihren Hände ziemlich eindeutig an die unter dem Hemd versteckten zwei Rundungen ihrer Liebsten. „Wofür ich sie wirklich sehr liebe. Denn auch ich stehe wie sie nur auf Frauen.“ Dieses besiegelte die Blonde dann noch mit einem zärtlichen Kuss. Vollkommen perplex konnte Kumiko dem ganzen gerade nur noch mit offenstehendem Mund folgen. Sie glaubte es erst gar nicht so richtig. Aber anscheinend war der gutaussehende blonde Typ ihrer ehemaligen Mitschülerin eine Frau. Überglücklich für diese Unterstützung legte Michiru ihre Arme nun in den Nacken ihrer Freundin, und ließ den noch immer anhaltenden Kuss gleich noch sinnlicher werden. Ihr war es absolut egal geworden, das da noch ihre Ex stand, und ihr zusah. Haruka war nur noch das einzigste, was für sie zählte. Und das wusste die Größere auch, da sie ihren Schatz bestimmender zu sich heran zog, und dabei ihre Hände auf deren Po wandern ließ. Nach einer für Michiru schieren Unendlichkeit, löste sie sich etwas außer Atem wieder von den so verlockenden Lippen der Läuferin. Dann drehte sie sich mit einem triumphierenden Lächeln in der Umarmung von ihrem Blondschopf zu Kumiko um. Sie fühlte sich dank der Unterstützung von Haruka nun in der Lage, ihrer Ex Paroli bieten zu können. “Weißt du, eigentlich muss ich ganz froh darüber sein, das du so gemein zu mir warst, und nur mit mir gespielt hast. Denn sonst hätte ich wohl nie meine Liebste hier kennen gelernt. Was wirklich sehr schade gewesen wäre, da sie unglaublich gut im Bett ist.“ Den letzten Satz hatte die Türkishaarige in einem sehr deutlichen, und mit einem Hauch von purer erotischer Lust erklingen lassen. Der Runningback war zwar ein wenig über diese nun sehr offene, und vor allem kampfestlustige Aussage ihres Engels überrascht. Gleichzeitig machte es sie aber ziemlich Stolz. Und alleine dieser eine Satz ließ ihr Herz vor Freude in ihrer Brust umher springen. >Wau, hat Michi das wirklich gerade so gesagt! Oh ja das hat sie.<, bemerkte die Sportlerin in ihren Gedanken für sich, und amüsierte sich nun auch an der ziemlich offensichtlichen, und schockierten Reaktion von Kumiko. Alles was das schwarzhaarige Mädchen im Augenblick nur noch zu Stande bekam, war vor Verlegenheit und Entsetzen, wie sehr sich ihre ehemalige Freundin ihr gegenüber gerade verändert hatte, total Rot an zu laufen. Und das sie nun auch noch von Haruka direkt so eigenartig angesehen wurde, ließ in ihr den Wunsch zur Flucht aufkommen, welchen sie dann kurzum auch in die Tat umsetzte. „Ähm, es war nett dich mal wieder gesehen zu haben, Michiru. Doch leider muss ich nun gehen.“ Amüsiert blickten die Beiden dem flüchtenden Mädchen hinterher, bevor sich die Musikerin wieder zu ihrem Schatz umdrehte. „Danke, dass du mir da gerade so gut beigestanden hast.“ „Hey, das war doch selbstverständlich. Niemand darf meinem Engel auch nur im Geringsten etwas Schlechtes antun.“ „Aber du hast das doch gemacht, ohne so richtig zu wissen, was Kumiko und mich verbunden hatte.“, erklärte Michiru. „Na ja, alleine schon ihre ganze Art war mir zu wider. Und so einiges hab ich ja schon alleine durch eure Unterhaltung mitbekommen.“, meinte die Blonde daraufhin nur. „Das scheint ja alles in deinem letzten Schuljahr gewesen zu sein.“ Da Michiru bisher ihrer Liebsten noch nichts über ihrer Vergangenheit erzählt hatte, fand sie es dafür nun gerade an der richtigen Zeit. „Lass uns mal irgendwo was Essen gehen. Dann möchte ich dir gerne was darüber erzählen.“ Mit diesen Worten legte sie ihre rechte Hand an die Wange von Haruka, und gab ihr einen liebevollen Kuss. Kapitel 31: Damals in Osaka --------------------------- Für das Gespräch hatten sich die Beiden ein ruhiges, nettes kleines Restaurant ausgesucht, damit sie ungestörter reden konnten. Nachdem sie sich ihr Essen bestellt hatten, fing Michiru schon mal an, ihrer Freundin etwas aus ihrer Zeit in Osaka zu berichten. „Kumiko und ich, wir kennen uns eigentlich schon von klein auf. Sie hatte anfangs in meiner Nachbarschaft gewohnt, und so gingen wir dann in der Grundschule auch in die gleiche Klasse. Da ich mit den anderen Kindern aber nicht so gut zu Recht kam, und diese mich auch aufgrund meiner guten Noten irgendwie mieden, bot sie mir dennoch ihre Freundschaft an. Daher verbrachten wir auch neben der Schule einige Zeit zusammen. Zwar war sie dann während der Mittelschule mit ihren Eltern woanders hingezogen, aber wir blieben weiterhin Freundinnen, da sie dennoch auf die gleichen Schule wie ich ging.“ Aufmerksam verfolgte Haruka den ganzen Schilderungen ihrer Freundin. Es interessierte sie, mal etwas über die Vergangenheit ihrer Liebsten zu erfahren. Nun berichtete die Musikerin aber erst einmal davon, dass sie dann während ihrer Pubertät feststellen musste, dass sie wohl anders als die Mädchen aus ihrer Klasse war. Denn anstelle wie diese nun mehr auf Jungs zu achten, hatte sie sich dabei erwischt, wie sie immer mit einem eigenartigen Gefühl ihr Mitschülerinnen abschätzend und eingehend beobachtete. Dieses hatte sie zwar am Anfang ein wenig beunruhigt, aber auch nur solange, bis ihr dann klar wurde, dass sie anscheinend auf Frauen stand. Vor allem wurde ihr das nämlich dadurch bewusst, dass sie in der Gegenwart ihrer Freundin Kumiko plötzlich immer ganz nervös wurde, sich unsicher ihr gegenüber verhielt, und ihr Herzschlag sich dazu noch um einiges beschleunigte. Auch stellte sie sich oft vor, wie es sich wohl anfühlen müsste, wenn sie sie küssen würde. Da Michiru aber nicht wusste wie das schwarzhaarige Mädchen darauf reagieren würde, und sie auf keinen Fall ihre Freundschaft deswegen aufs Spiel setzen wollte, hielt sie sich eine lange Zeit lang davor zurück, ihr auch nur auf irgendeine Art irgendwie näher zu kommen. Da Haruka und Michiru mittlerweile mit dem Essen fertig waren, hatte die Blonde während den weiteren Erzählungen ihrer Freundin deren Hände in die ihrigen genommen, und streichelte sanft mit ihren Daumen über deren Handrücken. Der Schwimmerin gefiel diese Aktion ihre Liebsten, und sie sah sie dabei ein wenig verträumt an. „Und, wie und vor allem wann bist du dann mit Kumiko zusammen gekommen?“, fragte die Sportlerin gerade nach. Michiru schenkte ihrer Freundin ein schiefes Grinsen. „Hey, nun sei mal nicht so ungeduldig, ich erzähle es dir ja schon noch. Aber vielleicht lasse ich das ja jetzt auch.“ „Was! Warum denn? Was habe ich denn gemacht.“, war die Läuferin ein wenig entsetzt und leicht verunsichert, da sie gerade nicht verstand warum ihr Engel so reagierte. Das wiederum brachte die Türkishaarige zum Lachen. „Schatz, beruhig dich bitte wieder. Ich hab doch gerade nur ein wenig Spaß gemacht.“, erwiderte die Musikerin, und schenkte ihrem Gegenüber ein liebevolles Lächeln. Dabei verschränkte sie nun ihre Finger mit denen ihrer Freundin, welches diese nun wieder Handzahm werden ließ. Sogleich setzte sie ihre Erzählung fort. „Kumiko und ich waren gerade in unserem ersten Oberstufenjahrgang, als wir uns an einem Nachmittag noch zum lernen bei mir trafen. Wie immer, wenn wir gemeinsam etwas zusammen unternahmen, kam ich nicht umher, sie die ganze Zeit über unbemerkt zu beobachten. Zumindest dachte ich, dass sie es nicht mitbekam. Doch an diesem Tag belehrte sie mich eines anderen, und sprach mich prompt darauf an.“ --- FLASHBACK 5 --- „Sag mal Michiru, mir ist schon des Öfteren aufgefallen, dass du mich ständig Beobachten tust, und dabei immer so einen verträumten Ausdruck annimmst.“, ließ Kumiko diese Bemerkung fallen, als sie mit dem lernen fertig waren. Sofort legte sich ein deutliches Zeichen der Verlegenheit auf dem Gesicht der Türkishaarigen nieder. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihre Freundin dieses überhaut jemals bemerkt hatte, und wusste gerade nicht was sie daraufhin antworten sollte. „Kann es sein, das du auf mich stehst?“, harkte das schwarzhaarige Mädchen weiter nach, und erhielt schon alleine durch die noch deutlicher werdende Verfärbung der Wangen von Michiru eine Bestätigung ihrer Vermutung. „Was! Wie … wie kommst du denn auf so etwas?“, versuchte die Ertappte sich ein wenig aus der Situation heraus zu reden. Kumiko konnte diesbezüglich dann nur grinsen. „Alleine, dass du es gerade so vehement versuchst abzustreiten, sagt mir doch schon, dass ich damit richtig liege.“ Bei diesen Worten hatte sie sich ein wenig zu dem türkishaarigen Mädchen herübergebeugt, was diese nun deutlich nervös werden ließ. Michiru wusste nämlich in diesem Augenblick nicht, was sie von der ganzen Sache halten sollte. >Weiß sie es wirklich, das ich mehr als nun Freundschaft für sie empfinde! Wenn ja, was hat sie denn nun vor?<, kreisten die Gedanken von der Musikerin wild durcheinander. „Weiß du eigentlich Michiru, das du gerade mit diesem Hauch von Röte in deinem Gesicht unglaublich süß aussiehst.“, sprach die Schwarzhaarige weiter, und nährte sich ihrer Freundin ein weiteres Stück. Völlig verunsichert und zu keiner Regung, geschweige denn Äußerung fähig, bemerkte die Geigerin schon den leichten, warmen Atem ihres Gegenübers auf ihrer Haut. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, und ein leichtes Kribbeln breitete sich in ihrer Magengegend aus. >Oh mein Gott, will sie mich jetzt etwa gleich küssen, oder spielt sie eventuell gerade nur mit mir?< Als sie dann aber die Lippen von Kumiko auf den ihren spürte, war es gänzlich um ihren Verstand geschehen, sie schloss einfach nur noch ihre Augen, und ließ die nun auf sie einströmenden Gefühle auf sich wirken. Auch wenn es ein ziemlich zurückhaltender und nicht allzu langer Kuss war, genoss Michiru dennoch jeden einzelnen Moment davon. Zwar war sie sich immer noch nicht so ganz sicher, was sie von dieser Aktion ihrer Freundin halten sollte, aber eins wusste sie ganz genau, sie würde niemals einen Jungen küssen können. Viel zu sehr gefiel es ihr, einer Frau auf dieser Art, und auch noch anders, nahe sein zu wollen. Ein deutlicher, erneuter, und heftig kribbelnder Schauer durchlief schon alleine bei den Gedanken daran ihren Körper. Langsam lösten sich nun aber ihre Lippen wieder voneinander. Noch schweigend sahen sich die beiden Mädchen in diesem Augenblick an, bis dann Kumiko wieder das Wort ergriff. „War es das, was du gerne mal ausprobieren wolltest?“ Weiterhin verunsichert stammelte Michiru nur ein kurzes, und knappes „Ähm, ja.“ hervor. „Und, hat es dir denn auch so gefallen, wie mir gerade?“, harkte das schwarzhaarige Mädchen nach. Jetzt verstand Michiru rein gar nichts mehr. Wollte ihr ihre Freundin damit gerade mitteilen, dass sie auch mehr für sie empfinden würde! Die Musikerin wusste, dass sie sich nun mal langsam von ihrem Schweigen lösen musste. Zudem wollte sie sich jetzt aber mal Gewissheit über den Grund für diese Aktion von Kumiko geben lassen. „Warum hast du mich gerade geküsst? Denn ... .“, brach das türkishaarige Mädchen kurz ab, um sich für die folgenden Worte noch mal sammeln zu können. „Denn versteh mich jetzt bitte nicht falsch, aber ja, ich hege eine gewisse Zuneigung dir gegenüber, da ich wie du Anfangs schon richtig vermutest hast auf Frauen stehe.“ >So, nun ist es raus. Wie wird Kumiko nun darauf reagieren! Das werde ich ja hoffentlich gleich erfahren.< „Ähm nun ja, so ganz genau weiß ich das auch nicht. Mir war halt danach. Denn ich finde dich irgendwie auch mehr als nur nett.“, brachte Michirus langjährige Klassenkameradin daraufhin hervor. „Wirklich!“, harkte die Schwimmerin nach, wobei sie aber ihre Freude über das eben gehörte nicht allzu deutlich werden lassen wollte. „Ja, ich denke schon. Zumindest hätte ich nichts dagegen, es mal zu versuchen. Also, was hältst du davon?“, erwiderte Kumiko, und sah die Türkishaarige mit einem freundlichen Lächeln an. Nun war es Michiru, die sich weiter zu ihrer Freundin rüber beugte. „Ich hätte auch nichts dagegen einzuwenden, und würde daher gerne mit dir zusammen sein wollen.“ „Gut, dann sind wir uns ja einig.“, bestätigte diese dann, und nährte sich ebenfalls wieder dem Gesicht der Anderen. Da die Gefühle der Musikerin gerade einen Freudentanz veranstalteten, war sie es jetzt, die nun die letzten Zentimeter bis zu den anderen Lippen überbrückte, um diese zu küssen. --- FLASHBACK 5 Ende --- „Okay, das klingt ja bist hierhin noch alles ganz gut.“, stellte Haruka nach dieser Erläuterung fest. „Ja, das könnte man auch so annehmen.“, meinte Michiru, und warf einen kurzen Blick auf die Uhr. „Na komm, lass uns mal gemütlich zu unserem Hotel zurück gehen.“ Somit beglich die Blonde die Rechnung, und machte sich dann mit ihrer Liebsten auf dem Weg. Schon gleich auf der Strasse harkte sich die türkishaarige Geigerin bei ihren Schatz ein, und lehnte sich dabei an die Größere. Zufrieden und mit einem Lächeln genoss diese es auch, und schlenderte mit ihren Engel den Weg entlang. Kurze Zeit darauf erzählte Michiru dann auch schon weiter. „Also kann man sagen, dass wir dann seit dem Tag sozusagen zusammen waren. Was mich in dem Augenblick ziemlich glücklich machte.“, meinte die Schwimmerin. „Für mich war die ganze Zeit, die ich gemeinsam dann mit Kumiko verbrachte, die Erfüllung meines sehnlichsten Wunsches, und ich fühlte mich wie im siebten Himmel. Aber schon bald änderte sich das.“ „Und warum? Was war denn dann vorgefallen!“, fragte die Läuferin mal nach. „Die Realität holte mich ein, und ließ meinen Traum wie eine Seifenblasse einfach so platzen.“, war die Antwort darauf. „Denn mittlerweile war ich zwar schon ganze vier Monate mit Kumiko zusammen gewesen, aber irgendwie waren wir nicht wirklich weiter in unserer Beziehung vorangekommen. Man konnte sie ehr wie eine sehr gute Freundschaft bezeichnen, in der wir uns aber halt auch küssten. Ich redete mir deshalb auch ein, dass sie wohl erst noch ein wenig mehr Zeit bräuchte, um mit ihren Gefühlen besser klar zu kommen, und so wollte ich sie dann auch nicht bedrängen. Als sie kurz darauf in der Schule auf einmal keine Probleme mehr damit hatte, mit mir Händehaltend durch die Gegend zu gehen, freute es mich natürlich sehr über diesen Fortschritt. Aber da wusste ich ja auch noch gar nicht, was sie damit dann überhaupt nur bezwecken wollte.“ Bei den letzen Worten wurde Michiru nun aber ein wenig ruhiger und vor allem war sie dabei ein wenig in ihren Gedanken versunken. Haruka genügte nur ein kurzer Blick auf das Gesicht ihrer Freundin, so dass sie sich dazu entschied, kurz mit ihrer Liebsten stehen zu bleiben. Behutsam und liebevoll zog sie ihre Meeresgöttin zu sich und umarmte sie gerade einfach nur. Sofort konnte sie spüren, dass diese sich dankbar darüber enger an sie schmiegte, und die Umarmung somit erwiderte. Eine geraume Zeit lang standen sie einfach so da, und ließen die Nähe der Anderen auf sich wirken. Dann löste sich Michiru ein wenig von ihrer Liebsten, wobei sie aber dennoch in deren Umarmung blieb. Mit einem glücklichen Lächeln sah sie ihren Wildfang in die Augen. „Weißt du eigentlich, das du es warst, der mir erst richtig gezeigt hat, was Liebe wirklich so alles bedeutet!“ „Ich verstehe das nicht so ganz. Was willst du mir denn damit gerade sagen?“ Michiru konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen, als Haruka sie gerade ziemlich verwirrt deswegen ansah. Sie legte ihre Arme in den Nacken ihrer Freundin ab, und zog sie somit ein wenig zu sich herunter, um ihr etwas ins Ohr flüstern zu können. „Oh, dann denk doch mal ganz scharf darüber nach, was ich dir damit wohl sagen will.“ Während die Türkishaarige so in Rätseln sprach, ließ sie ihren rechten Zeigefinger über den Oberkörper der Sportlerin wandern. In diesem Moment machte sich die Erkenntnis in Haruka breit, die ihr eine andere Gesichtsfärbung auf den Wangen einbrachte, und sie deutlich zum Schlucken brachte. „Wie jetzt. Willst du mir damit gerade sagen, dass du mit mir ... .“ Weiter kam sie nicht, da ihr die sinnlichen Lippen von Michiru das weiter reden erschwerten. „Ja, genau das meine ich damit.“, brachte die Schwimmerin in einer sehr kurzen Pause nur bestätigend hervor, und machte sich wieder daran, ihre Liebste weiter zu küssen. Überaus zufrieden und glücklich über das soeben gehörte, intensivierte die Blonde diese Aktion dann von ihrer Seite aus. Dabei zog sie die Kleinere noch ein wenig enger zu sich, und ließ ihre Hände über deren Rücken wandern. Nach Luft schnappend, und etliche Minuten später lösten sich die Beiden wieder voneinander. Mit verschränken Fingern gingen sie nun Händehalten weiter. Den letzten Teil der Erzählung von ihrer Beziehung mit Kumiko hob sich Michiru dann aber für das Hotelzimmer auf. Dort legten sich die Zwei als erstes erst einmal gemütlich ins Bett. Auf den Rücken liegend hatte sich die Musikerin an der linken Seite ihrer Freundin angekuschelt und spielte ein wenig mit deren Fingern herum. „Noch einen weiteren Monat hatte es dann gedauert, bist ich endlich wusste, das meine Freundin eigentlich nicht wirklich etwas in Richtung Liebe für mich empfand. Wie ein Schlag ins Gesicht erfuhr ich durch einen Zufall, das Kumiko mit einem Jungen zusammen war. Eine Mitschülerin hatte sich nämlich in meiner Gegenwart darüber etwas zu laut mit ihren Freundinnen unterhalten.“, setzte die Geigerin ihre Geschichte gerade weiter fort. „Boah, wie Gemein und Hinterhältig ist das denn!“, war Haruka entsetzt, als sie hörte, was Kumiko damals gemacht hatte. „Ja, das fand ich auch. Somit hatte ich sie dann gleich bei der nächstbesten Gelegenheit zur Rede gestellt. Ohne es auch nur im Geringsten abzustreiten, oder es gar zu verleugnen, gab sie es einfach zu.“ --- FLASHBACK 6 --- Aufgebracht über das gehört Gerücht stand Michiru nach der Schule vor dem schwarzhaarigen Mädchen, welches sie für ihre Freundin hielt. Sie konnte es nicht glauben, das diese sie die ganze Zeit über nur Verarscht und vor allem auch nur Benutzt hatte. „Warum nur! Kannst du mir das bitte mal sagen, Kumiko. Warum tust du mir so etwas an?“ Mit einem Lachen im Gesicht, und sich nicht so wirklich einer Schuld bewusst, äußerte sich die zur Rede gestellte. „Ich bitte dich Michiru. Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass es mein voller Ernst war. Ich meine es war ja am Anfang ganz nett, und ich wollte das auch mal gerne ausprobieren. Aber das sind doch nur Experimente gewesen. Zudem kommt ja noch hinzu, das Jungs nun mal darauf stehen eine Lesbe ins Bett zu kriegen, um es ihr ordentlich besorgen zu können. Und jetzt sei doch mal ehrlich zu dir selbst, das es auch das ist, was du dir insgeheim wünscht, aber noch nicht traust zuzugeben.“ Als Michiru diese Worte hörte, war es für sie gerade so, als hätte ihr Kumiko dabei das Herz aus ihrer Brust gerissen, und trat es nun mit Füssen. Krampfhaft versuchte die Musikerin im Augenblick gegen den Drang anzukämpfen, ihren Schmerzen und den Tränen einfach freien Lauf zulassen. Sie wollte ihrer Freundin auf keinen Fall zeigen, wie sehr sie dadurch verletzt worden war. Somit setzte sie ein gespielt fröhliches Gesicht auf, bevor sie sich zu einem Kommentar durchringen konnte. „Vielleicht hast du damit ja recht. Wenn du mich nun entschuldigen würdest, ich muss mal langsam nach Hause gehen.“ Mehr konnte Michiru beim besten willen nicht länger aushalten, und verabschiedete sich daher von dem Mädchen. Zu Hause ging Michiru dann sofort in ihr Zimmer, und fing bitterlich auf ihrem Bett an zu weinen. Sie konnte es noch immer nicht so richtig glauben, was da gerade passiert war, und das Kumiko anscheinend nur mit ihr gespielt hatte. >Warum nur? Ich dachte wirklich, sie währe meine Freundin. Aber da habe ich mich wohl so richtig von ihr täuschen lassen.<, ging ihr diese Gedanken dabei zwischenzeitlich durch den Kopf. Das türkishaarige Mädchen war so sehr mit ihrer Trauer über das Ende ihrer geglaubten Beziehung beschäftigt, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, das ihre Mutter zu ihr ins Zimmer gekommen war. Diese wusste sofort, dass ihre Tochter gerade wohl ihren ersten Liebeskummer hatte. Vorsichtig machte sie sich erst einmal bemerkbar. „Michiru Schätzchen. Darf ich mich mal zu dir setzen?“ Erschrocken fuhr die angesprochene hoch, und blickte in die Richtung, aus der sie die Stimme ihrer Mutter gehört hatte. „Mama, was machst du denn hier. Geh weg. Lass mich bitte allein. Ich will mit niemanden sprechen.“ Doch anstelle der Aufforderung ihrer Tochter nachzukommen, setzte sie sich zu ihr auf die Bettkante. „Michiru. Lass mich dir doch helfen. Ich weiß, das ich dir in diesem Moment zwar nicht deinen Kummer nehmen kann, aber glaub mir, der Junge ist es sicherlich nicht wehr, wenn er dich so schlecht behandelt hat.“ „Es ist aber ein Mädchen!“, brachte die Schwimmerin in diesem Augenblick einfach nur hervor, und vergrub dann ihren Kopf wieder in ihr Kissen. „Oh!“, war Frau Kaioh erst einmal von dem soeben gehörten überrascht. Doch dann legte sie behutsam ihre rechte Hand auf die Schulter ihrer Tochter ab. „Dann ist halt dieses Mädchen ein ziemlicher Dummkopf, wenn sie meint, dich so schlecht behandeln zu müssen.“ Erneut blickte Michiru zu ihrer Mutter auf. Hatte sie das da eben wirklich so gesagt! Störte es sie denn nicht, dass ihre Tochter auf Frauen stand. Das sanftmütige Lächeln, was ihr in diesem Moment entgegen gebracht wurde, wischte alle Zweifel von ihr weg, und so ließ sie sich nur noch danken in die Arme ihrer Mutter fallen. --- FLASHBACK 6 Ende --- „Tja, so haben dann auch meine Eltern davon erfahren, dass ich halt Lesbisch bin. Zwar war es für Beider erst einmal ein ziemlicher Schock gewesen, aber im Endeffekt haben sie es dann akzeptiert.“, fügte Michiru noch hinzu. „Wau, also nun kann ich diese Kumiko noch weniger leiden.“, kam es über die Lippen der Blonden. „Die scheint ja ein richtiges Biest zu sein. Kein Wunder, das du absolut nicht erfreut warst sie wiederzusehen.“ Die Geigerin richtete sich ein wenig auf, um sich zu ihrer Liebsten umdrehen zu können. „Ja, das ist sie auch. Aber das ist nun Schnee von Gestern, und interessiert mich nicht mehr. Denn schließlich habe ich ja nun eine überaus wunderbare Frau getroffen, die mich über alles liebt, und mich auf Händen trägt.“ Mit einem strahlenden Lächeln beugte sie sich den Lippen von Haruka entgegen, da sie das Verlangen danach hatte, diese küssen zu wollen. Kapitel 32: Die List -------------------- Am nächsten Morgen erwachte Michiru mal wieder als erstes. Aber das war ja bei ihren Langschläfer eigentlich auch meistens keine allzu große Kunst. Nachdem sie einen kurzen Blick auf die Uhr geworfen hatte, entschied sie sich dazu, ihren Blondschopf noch ein wenig Zeit in ihrer Traumwelt zu gönnen. Doch all zu lange würde das nicht mehr sein, da die Beiden für heute ja vorhatten an den Strand zu gehen, und sich die Musikerin daher schon sehr darauf freute im Meer schwimmen zu können. Und auf jeden Fall würde sie dafür sorgen, dass sie Haruka heute auch ins Wasser bekam. Wenn dies nicht Freiwillig ginge, dann würde sie halt zu ihrer List greifen müssen, wobei sie aber doch stark auf das erstere hoffte. Michiru drehte sich nun zu ihren Wildfang um, und betrachtete ihren auf den Rücken liegenden Schatz. >Sie sieht ja so was von niedlich aus, wenn sie schläft.<, dachte sich die Geigerin mit einem Strahlen im Gesicht, und ein wohliger Schauer durchlief ihren Körper. >Ich glaube nicht, das ich sie nun noch länger schlafen lassen werde. Das hat sie nun davon, dass sie auch noch schlafend so unwiderstehlich aussehen muss.< Gerade als sich die Türkishaarige dazu entschlossen hatte, die Sportlerin wecken zu wollen, drehte diese sich auf die Seite in ihre Richtung um, legte dabei ihren rechten Arm um sie, und schief so angekuschelt weiter. Der Herzschlag der Schwimmerin hatte sich durch diese Aktion deutlich erhöht, was ihren Plus schon fast zum rasen brachte. Und so konnte sie nicht anders, als diesen Moment eine kurze Zeit lang einfach auf sich wirken zu lassen. Mit einem zufriedenen Schmunzeln genoss die Geigerin die Nähe, und das damit verbundene Gefühl von Geborgenheit, durch ihren Schatz. >Sie schafft es sogar noch im schlafenden Zustand, mich dahinschmelzen zu lassen. Tja, dafür wird sie nun definitiv nicht mehr weiter träumen dürfen.< Mit diesen Gedanken fing die Musikerin damit an ihre Liebste überall im ganzen Gesicht zu küssen, da sie sich jetzt einfach nicht mehr länger zurück halten konnte. Angefangen von der Stirn, zu den Wangen, der Nasenspitze, dem Kinn, und auch wieder zurück, ließ sie ihre Lippen auf ihren Wildfang niedersinken. Eine Flut von etlichen sanften Küssen holte Haruka soeben aus ihrem Schlaf. Mit einem überaus zufriedenen Seufzer und einem Lächeln auf dem Gesicht, genoss sie diese wunderbare Art, von ihrem Engel geweckt zu werden. Als sich ihre Liebste gerade wieder ihrem Gesicht nährte, schlug die Blonde kurz ihre Augen auf, zog ihre Meerjungfrau näher zu sich heran, und fing an, deren samtige Lippen zu kosten. Dieses entlockte nun der Anderen einen in dem Kuss untergehenden Seufzer, und veranlasste Michiru, diesen zu intensiveren. Ohne den Kuss zu unterbrechen, beförderte Haruka ihre Freundin durch eine behutsame Körperdrehung auf dem Rücken, und sich selbst nun über ihr. „Guten Morgen mein Liebling. Womit habe ich den diese überaus nette Art verdient, so von dir geweckt zu werden?“, meldete sich die Läuferin dann zu Wort. „Muss es denn dafür einen Grund geben!“, grinste die Kleinere nur, und legte ihre Arme in den Nacken ihres Gegenübers. „Reicht es denn nicht aus, das es ist, wie es ist?“ Haruka sah ihr in die tiefen blauen Augen, und nährte sich dem anderen Gesicht ein wenig. „Doch, das tut es voll und ganz. Ich war ja nur ein wenig überrascht und auch erfreut, so liebevoll von dir geweckt zu werden. Und von mir aus, kannst du das ruhig öfters machen.“ Während sie das sagte, nährte sie sich dem Gesicht von Michiru so sehr, das diese den warmen Atem auf ihrer Haut spürte. Was nun dazu führte, dass deren Atmung ein wenig schneller wurde, und sie den bevorstehenden Kuss kaum noch erwarten konnte. Doch anstelle die Lippen ihrer Liebsten zu berühren, zog sich die Blonde mit einem leichten und vor allem frechen Grinsen ein wenig zurück. Ihr gefiel es, was sie da gerade bei ihrer Freundin für eine Reaktion auslöste. Vorsichtig und nun noch breiter Grinsend wanderte sie zu dem linken Gesichtseite der Musikerin. „Ich liebe es zu sehen, welchen Einfluss ich anscheinend auf dich habe.“, hauchte Haruka ihr sinnlich ins Ohr. „Ach ja, wie kommst du denn nur darauf, dass du das auch wirklich hast!“, konterte die Türkishaarige nun zurück. „Wer sag dir denn, dass es nicht genau das ist, was ich gerade nur bereit bin zuzulassen.“ Diese Worte veranlassten die Sportlerin dazu, ihren Engel mit einem leicht verdutzen Gesichtsausdruck anzusehen. >Genau darauf habe ich nur gewartet.<, grinste Michiru innerlich, und nutzte die Gunst der Stunde, um einen Positionswechsel vorzunehmen. Und da sie die Überraschung voll auf ihrer Seite hatte, gelang es ihr auch ohne Probleme, ihren Schatz auf den Rücken zu drehen. Dabei setzte sie sich sogleich auf sie, drückte deren Arme auf die Matratze, indem sie ihre Hände mit denen von Haruka verschränkte, und beugte sich nun ihrerseits ganz dicht zu ihr herunter. Mit einem zufriedenen Lächeln vernahm die Schwimmerin, das jetzt der Blondschopf eine erhöhte Atmung hatte. „Und wer ist es nun, der hier den deutlichen Einfluss auf den Anderen hat?“ „Vielleicht bist du es, vielleicht aber auch nicht.“, grinste die augenscheinlich Unterlegene. Doch schon zog sie ihre Arme mit den noch immer verschränkten Händen ruckartig weiter auseinander, was dazu führte, das Michiru unweigerlich mit ihren Lippen nun auf die von Haruka traf. Beide mussten sie kurz darauf über die ganze Sachen Lachen, bevor sie sich dann aber sehr leidenschaftlich und innig küssten. Gegen späten Vormittag waren die beiden Mädchen zum Strand aufgebrochen, und hatten sich gerade ein schönes Plätzchen in der Nähe vom Wasser ausgesucht. Schnell war die Decke ausgebreitet, und der Sonnenschirm aufgestellt. Michiru hatte sich heute ihren neuen Bikini angezogen, während Haruka eine Bermudas und ein Muskelshirt nun an hatte. „Kommst du mit mir ins Wasser?“, fragte die Schwimmerin sogleich, und hoffte ja, dass sie auch erfolg damit hatte. „Ne, lass mal. Ich würde mich gerne erst mal ein wenig hier hinlegen. Nachher vielleicht.“, winkte die Blonde nur ab. Das war sicherlich nicht das, was Michiru hören wollte, doch ging sie nicht weiter darauf ein, um ihren Wildfang nicht doch noch argwöhnisch werden zu lassen. „Okay, mach das. Du weißt ja wo du mich finden kannst.“ Sie gab Haruka noch einen flüchtigen Kuss, und verschwand dann in ihr so geliebtes Element. Die Sportlerin blickte ihrer Meerjungfrau noch eine Zeit lang hinterher, bevor sie sich auf die Decke zurücklegte, und die Augen ein wenig schloss. Schon bei den ersten Schwimmzügen im Wasser, fühlte sich Michiru gleich noch viel glücklicher. Schöner währe es aber noch, würde sie Haruka auch noch an ihrer Seite haben. >Ich muss doch tatsächlich zu Unfährären Mitteln greifen, um meinen Blondschopf zu mir ins Wasser zu bekommen.<. dachte sich die Geigerin, als sie so in ihrem Element eintauchte. >Aber gut, sie hat es ja nicht anders gewollt, da sie nachher sicherlich auch nicht mitkommen wird. Na dann schaue ich doch mal, das sich für meinen Plan auch eine gute Gelegenheit ergibt.< Sichtlich zufrieden ging Michiru noch einmal ihr Vorhaben für später durch, und konnte sich dabei ein breites Grinsen nicht verkneifen. Man gut, das davon die Blonde aber überhaupt nichts mitbekam. Nach einer ganzen Weile schlug der Runningback seine Augen wieder auf, und stellte fest, das ihre Liebste anscheinend noch immer im Wasser zu sein schien. Haruka richtete sich ein wenig auf, indem sie sich auf ihren Unterarmen abstützte, und suchte nach ihrer Freundin. Schnell hatte sie ihre Wassernixe auch schon ausfindig gemacht. >Man, sie scheint ja gar nicht genug von dem Meer zu bekommen. Wie lange ist sie denn nun schon eigentlich da drin? Am besten ich frag sie mal.< Mit diesen Gedanken stand die Blonde auf, und ging bis zur hälfe ihrer Schienbeine ins Wasser. „Hey meine kleine Meerjungfrau. Magst du heute gar nicht mehr aus dem Wasser kommen?“, richtete die Blonde ihre Worte zu ihrem auf dem Rücken schwimmenden Engel. Da Michiru schon aus den Augenwinkeln heraus gesehen hatte, das ihre Freundin gerade ein wenig nähr zu ihr rüber kam, löste es ein schelmisches Schmunzeln bei ihr aus. >Gut, anscheinend habe ich nun gerade mal Harukas volle Aufmerksamkeit. Na dann kann ich ja loslegen.<, dachte sich die Schwimmerin noch, bevor sie ihren –Haruka ins Wasser bekommen-Plan auch in die Tat umsetzte. Langsam veränderte sie ihre Position, so dass sie nun auf der Stelle schwimmend zu ihrer Liebsten schauen konnte. „Oh Haruka, du bist .... Ahhhaaa, verdammt.“, schrie Michiru auf, und verzog dabei ihr Gesicht vor Schmerzen. Sofort war die Sportlerin besorgt. „Michiru, ist alles in Ordnung.“, rief sie zu ihren türkishaarigen Schatz rüber. „Nein, ich habe einen Krampf in meinem Bein.“, brachte diese nur gequält hervor. Und um ihren Worten von ein wenig Nachdruck zu verleihen, ließ sie es so aussehen, als könnte sie sich nicht mehr so richtig über Wasser halten. Als Haruka das sah, machte sie sich ohne zu Zögern auf den Weg zu ihrer Liebsten. Mit schnellen Zügen schwamm sie zu Michiru hin, die noch immer damit zu kämpfen hatte, sich mit schmerz verzerrtem Gesicht über Wasser zu halten. Doch als sie dann bei ihr ankam, veränderte sich die ihr dargebotene Situation schlagartig. Ohne ein weiteres Anzeichen von einer Notsituation, legte die Musikerin ihre Arme in den Nacken ihrer angeblichen Retterin, und grinste sie nur noch frech an. Erst da wurde es der Blonden bewusst, dass sie ihrer Freundin gerade voll auf dem Leim gegangen war. „Boah, du bist ja so was von Hinterhältig. Das hätte ich jetzt echt nicht von dir erwartet. Du hast es also schon wieder einmal geschafft, mich ins Wasser zu bekommen.“ „Na ja, irgendetwas musste ich ja tun, damit du mal mit mir schwimmen gehst.“, meinte Michiru nur keck, und gab ihren Schatz einen kurzen Kuss. „Ja aber, dass du dabei gleich zu solchen Mittel greifen musst, ist doch schon ganz schön Ausgekocht.“, erwiderte Haruka daraufhin nur. „Sei doch mal ehrlich. Anders hätte es sicherlich nicht so gut geklappt. Und du kannst mir jetzt nicht sagen, dass du nachher dann auch wirklich noch mit mir ins Wasser gegangen wärst, oder!“ „Okay, du hast ja Recht.“, gab sich die Läuferin geschlagen. „Dennoch hast du dir dafür nun eine kleine Strafe verdient.“ Im selben Augenblick, als Haruka das aussprach, tauchte sie ihre Freundin auch schon unter Wasser. Doch für diese war es eine Leichtigkeit, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien, und sich gewand hinter der Großen zu begeben. „Glaubst du ernsthaft, mich in meinen Element Schlagen zu können.“, flüsterte sie ihr dabei nur ins Ohr, und drehte den Spieß nun um, so dass jetzt Haruka unfreiwillig unter Wasser gedrückt wurde. Beiden alberten sie noch eine ganze weile so herum, bevor sie sich dann erst einmal wieder an Land begaben, und es sich zusammen auf der Decke gemütlich machten. Haruka hatte sich auf den Rücken gelegt, und Michiru kuschelte sich seitlich an sie heran. Nach kurzer Zeit richtete sich die Türkishaarige jedoch ein wenig auf, und blickte ihren Wildfang in die Augen. „Ich danke dir mein Schatz.“, sprach sie dann zu ihr, und küsste sie dabei sinnlich. „Und wofür?“, harkte die Läuferin nach, als sich die Lippen wieder voneinander trennten. „Einfach für alles.“ Lächelte die Musikerin. „Dafür, das du mit mir im Wasser warst.“ Dabei gab sie ihr einen erneuten Kuss. „Dann dafür, das du mit mir an den Strand gegangen bist.“ Wieder legte sie ihre Lippen auf die der Blonden, was sie dann bei jeder weiteren Aufzählung tat. „Für den Besuch im Aquarium. Dann auch dafür, das du hierher mit mir in den Urlaub gefahren bist. Und zu guter letzt dafür, dass ich dich hab.“ Der letzte Kuss wurde dann wieder wesentlich länger, und viel Leidenschaftlicher. Und so legte Haruka ihre Arme um ihren Engel, und zog ihn ein wenig Näher zu sich heran. „Also für solch eine tolle Belohnung, mache ich das jederzeit wieder mit dir.“, äußerte sich die Sportlerin daraufhin. Michiru grinste nur kurz. „Gut, dann kommst du ja jetzt noch einmal mit mir ins Wasser.“ Mit einem erwartungsvollen und charmanten Gesichtsausdruck untermalte sie das Ganze noch. Der Runningback konnte gar nicht anders, als dieser Aufforderung zuzustimmen. „Also wenn ich noch einmal einen Kuss dafür bekomme, dann erfülle ich dir diesen Wunsch auch ganz bestimmt.“ „Oh, wenn es weiter nichts ist.“ Ohne noch lange eine weiter Anmerkung abzuwarten, setzte Michiru diese Bedingung ihrer Freundin auch in die Tat um. Es wurde ein sehr intensiver, und fordernder Zungenkuss, in dem sich Beide sehr schnell ein wenig verloren. Erst als sie wieder Sauerstoff brauchten, beendeten sie diesen dann. „Was hältst du davon, wenn wir einen kleinen Wettkampf veranstalten?“ fragte die Schwimmerin. „Und was schwebt dir da so gerade vor!“, ging Haruka gleich darauf ein. „Nun, wer von uns beiden als erster dort drüben an dem Pfahl im Wasser ist, der darf über den restlichen Tag entscheiden. Und als besonderer Anreiz schließt das natürlich auch die andere Person voll und ganz mit ein.“, flüsterte Michiru ihrer Liebsten ins Ohr. Der Blondschopf tat es ihr gleich. „Über wirklich alles?“, hauchte sie ihr ein wenig lüstern klingend entgegen. Als erste Antwort darauf küsste die Musikerin den Hals ihrer Freundin, und sprach dann weiter. „Oh, ich weiß ganz genau, worauf du da gerade anspielst. Aber ja, ich meine damit einfach alles. Also, bist du dabei, oder gibst du vorher schon freiwillig auf?“, erwiderte Michiru, und küsste dabei ihr Gegenüber. Der sinnlichen Verführung ein wenig erlegen und davon leicht benebelt, nahm die Sportlerin die Herausforderung an, und besiegelte das mit einem weiteren Kuss von ihrer Seite aus. Langsam löste die Türkishaarige diesen dann wieder auf, nur um im nächsten Moment auch schon sich aufzurichten, und zum Wasser hin loszulaufen. „Hey, das ist unfair!“, rief eine noch verdutzt drein schauende Haruka ihr hinter her. Zwei Sekunden später war sie dann aber auch schon auf ihren Beinen. Doch anstelle wie ihre Freundin es machte, lief sie ehr noch so weit es ging dabei am Strand entlang. Sie wusste, dass diese im Wasser einen klaren Vorteil hatte. Daher nutzte sie nun ihren eigenen, um den Weg durch das Wasser so kurz wie nur irgendwie Möglich werden zu lassen. Als Michiru erkannte, was die Blonde da gerade tat, legte sie sich noch ein wenig mehr ins Zeug. >Man, das hätte ich ja echt nicht gedacht, dass sie so raffiniert Mitdenkt. Also halt dich ran Michiru.< Jede versuchte also auf die für ihn beste Möglichkeit so schnell wie nur irgendwie möglich an das Ziel zu kommen. Mittlerweile befand sich nun auch die Blonde im Wasser, und steuerte den Pfahl gradewegs an. Aus ihren Augenwinkel heraus konnte sie sehen, wie ihre Meerjungfrau ihrerseits sich die größte Mühe gab, vor ihr da zu sein. >Komm schon Haruka. Du kannst sie doch jetzt nicht gewinnen lassen.< Das Ganze entwickelte sich somit gerade zu einem Kopf an Kopf rennen zwischen den Beiden. Weder die Schwimmerin, noch die Läuferin wollte hier klein beigeben. Und so nährten sie sich jeweils von ihrer Seite aus mit ausgestreckten, rechten Arm dem angestrebten Ziel. Kapitel 33: Plötzliches Verlangen --------------------------------- Mit einem triumphierenden Grinsen blickte Michiru zu ihrer Freundin, als sie mit ihrer Hand den Pfeiler erreicht hatte. „Ha, gewonnen. Für den restlichen Tag gehörst du nun voll und ganz mir, und musst somit das tun, was ich dir sage.“ Doch die Sportlerin verzog nun ihrerseits das Gesicht zu einem breiten Grinsen. „Na dann schau doch bitte mal genauer hin!“, sprach sie dabei sichtlich erfreut. „Denn es tut mir ja leid, dich diesbezüglich enttäuschen zu müssen.“ Im ersten Moment verstand die Musikerin nicht, was ihr Haruka damit gerade mitteilen wollte. Als sie aber ihre Aufmerksamkeit auf das Ziel richtete, erkannte sie schlagartig, was ihre Freundin damit gemeint hatte. „Ja aber! Wie hast du das denn bitte schön gemacht.“ Die Hand von Michiru lag nämlich nicht wie sie erwartet hatte auf dem Pfeiler, sondern auf die von der Blonden. Offensichtlich hatte die es noch irgendwie geschafft, ihre eigene Hand geschickt unter die von der Türkishaarigen zu bringen, bevor diese das Ziel erreicht hatte. Dadurch machte es die Läuferin ja eindeutig zur Gewinnerin des Wettkampfes. „Tja, gekonnt ist halt gekonnt.“, grinste der Runningback nur noch frech, und freute sich über den Sieg. „Also bist du es ja wohl, die ab jetzt meinen Wünschen Folge leisten muss.“ „Scheint so.“, gab Michiru sich geschlagen. Dabei schwamm sie näher zu ihrem Wildfang, und legte auch schon gleich darauf ihre Lippen auf die der Anderen ab. Dieses löste ein heftiges kribbeln im Bauch der Sportlerin aus. „Wau, wofür war der denn jetzt? Ich habe doch noch gar nichts von dir verlangt gehabt.“, wunderte sich Haruka, nachdem der eine kleine Ewigkeit andauernden Kuss beendet wurde. „Das war ja auch nur meine Anerkennung zu deinem Sieg.“, kam es als Antwort, während die Musikerin ihre Arme in den Nacken von ihrem Schatz legte, und sich noch ein wenig mehr an sie schmiegte. Sogleich umfasste Haruka in gewohnter Manier mit ihren Armen die Taille ihres Engels, da sie sie ganz nah bei sich haben wollte. Doch das hatte nun allerdings zur Folge, dass sich die Größere nicht mehr so gut über Wasser halten konnte. Aus diesem Grund löste sich Michiru wieder von ihr. „Na, sollen wir lieber wieder an Land gehen?“, erkundigte sich die Türkishaarige. „Nein, das brauchen wir nicht. Ein wenig dichter am Strand, so dass ich stehen könnte, wäre für mich schon ausreichend genug. Es sein denn das du gerne aus dem Wasser willst, was ich aber sehr stark bezweifele.“, war die Antwort darauf, und die Beiden schlugen dabei schon einmal die angestrebte Richtung näher ans Ufer ein. Die Schwimmerin war ein wenig überrascht, dass ihr Blondschopf doch tatsächlich noch etwas länger mit ihr im Wasser bleiben wollte. „Ist das dein Ernst?“ „Aber sicher doch, sonst hätte ich das ja nicht so gesagt.“, schmunzelte Haruka nun ein wenig, da sie merkte, dass sie ihre Wassernixe damit etwas durcheinander gebracht hatte. Das nächste was ihr sogleich aber auffiel war, das sie schon dicht genug am Strand waren, so dass sie stehen konnte. Somit bestand ihre nächste Handlung darin, ihren Schatz wieder näher zu sich heran zu ziehen. „Außerdem sind wir hier im Wasser doch ein wenig ungestörter, als am Strand. Oder findest du nicht?“, sprach die Läuferin, und legte sogleich ihre Hände auf den Rücken ihrer Freundin ab. Doch dort verweilten sie nicht lange, denn Haruka ließ sie an Michirus Rückseite langsam in Richtung Po wandern. Während sie das tat, blickte die Läuferin verführerisch ihren Engel an. Diese Aktion löste sofort eine etwas erhöhte Atmung, aber auch noch eine leichte Unsicherheit bei der Musikerin aus. „Ruka. Was hast du vor? Du willst doch hier jetzt nicht etwa …. .“ Doch weiter kam sie nicht mehr, da die große Blonde ihre Lippen auf ihren Mund gelegt hatte, und sie sogleich in einen sehr leidenschaftlichen Kuss verwickelte. Und da deren Hände mittlerweile auch ihr Ziel erreicht hatten, trieb das den Herzschlag von Michiru gleich noch mehr in den Bereich von über hundertachtzig. Also legte sie ihre Arme wieder im Nacken ihres Wildfangs ab, weil sie im Moment das Tun ihrer Liebsten einfach ein wenig genießen wollte. „Hm, … ich weiß nicht. …. Es ist .. gerade so ….. verlockend.“, brachte Haruka zwischen dem Kuss hervor, ohne ihn wirklich beenden zu wollen, oder auch nur eine Schmälerung an der Intensität zuzulassen. Viel zu sehr gefiel ihr dass, was sie da soeben begonnen hatte. Das brachte aber nun auch ihren Puls und die Atmung in ein erregteres Gefilde. Ihre linke Hand war dabei gerade wieder im Begriff sachte über die Haut vom Rücken nach oben zu der Schulter zu wandern. Auch Michiru fiel es nun immer schwerer, dieser Versuchung nicht vollkommen nachzugeben. Zu sehr hatte es die Blonde eben geschafft, ihr mit dieser Aktion den klaren Verstand zu benebeln. Die Grenze zwischen Vernunft und Verlangen schien sich immer mehr aufzuheben. „Ruka.“, kam es gedämpft Keuchend über die Lippen der Türkishaarigen hervor, als sie spürte, dass die rechte Hand ihres Wildfangs sich einen Weg unter ihre Bikinihose gesucht hatte, und nun direkt auf ihren Hintern lag. Zudem hatte die Blonde gerade ihre andere Hand nach vorne gezogen, und legte sie auf ihrer rechten Brustseite ab. „Bitte .. !“, klang es nun ehr schon vor Lust gequält, als das es wirklich eine Aufforderung zum Aufhören sein sollte. Die Sportlerin hatte schon seit längerem völlig vergessen, wo sie sich gerade mit ihrer Liebsten befand, und das sie dabei sogar gesehen werden konnten. Für sie gab es nur noch einen Wunsch zurzeit, und dem ging sie gerade sehr stark nach. „Ja?“, mehr beiläufig als wirklich Bewusst, waren daher auch ihre Worte. „Was ist!“ „Wir … wir müssen aufhören.“, brachte Michiru gerade so zwischendurch hervor. „Denn wir sind hier nicht alleine.“ Auch wenn es ihr eben selber ziemlich schwer fiel und sie es ja auch eigentlich nicht wollte, so löste sie ihre Lippen nun von denen der Blonden. So langsam kehrte ihr Verstand auch wieder ins hier und jetzt zurück. „Oder willst du, dass man uns dabei wirklich zusehen könnte?“ „Wau, na wenn das mal eben nicht eine Vollbremsung war.“, gab Haruka nur zu verstehen, als auch sie so langsam wieder klarer Denken konnte. „Aber du hast ja vollkommen recht. Wir sollten das hier besser lassen.“ Damit löste sie nun auch ihre rechte Hand von der Pobacke ihrer Freundin, und brachte zusätzlich noch ein wenig mehr Abstand zwischen ihr und sich. Sie musste das erst einmal selber ein wenig verarbeiten, das sie doch tatsächlich drauf und dran gewesen war, ihren Schatz in aller Öffentlichkeit vernaschen zu wollen. >Oh man Haruka, was war denn da gerade in dich gefahren! Hätte Michiru dich nicht gestoppt, dann währst du hier wohl deinem Verlangen voll und ganz nachgegangen. Ich sollte mich echt mal ein wenig mehr zügeln, und damit dann lieber bis heute Abend warten. Aber sie sieht ja auch zu unwiderstehlich in ihrem Bikini aus.< „Bist du mir nun böse?“, fragte Michiru sogleich nach, da sie sich gerade diesbezüglich nicht ganz sicher war. Mit einem liebevollen Lächeln, und der sanften Berührung ihrer Wange durch die rechte Hand von Haruka, wurde sie aber sofort beruhigt. „Nein, das bin ich nicht. Du kannst also unbesorgt sein. Entschuldige, das ich dich eben ein bissel mit meiner Aktion überfallen habe. Na komm, lass uns noch ein wenig schwimmen, bevor wir wieder an Land gehen.“ Glücklich, aber auch beruhigt durch diese Aussage, vernahm die Schwimmerin zufrieden den Vorschlag, und lächelte ihre Freundin dabei an. Und so verbrachten die Zwei noch einige Zeit im Wasser, bevor sie sich erst einmal wieder zu ihren Liegeplatz begaben. Dort angekommen trockneten sie sich ein wenig ab, und setzten sich dann noch gemütlich zusammen hin. Dabei hatte sich der Blondschopf hinter ihrer Freundin begeben, und diese zu sich in eine Umarmung gezogen. So aneinander Angelehnt, saßen sie den Rest vom Nachmittag einfach so da und erzählten miteinander, bevor sie sich dann zurück ins Hotel begaben. Gleich nachdem sie das Hotelzimmer betreten hatten, war es nun Michiru, die sich an ihren Schatz schmiegte, und deren Hals küsste. „Und, wie sieht nun deine weitere Planung für heute so aus?“, fragte sie dabei ihren Wildfang. Ein wenig durch diese Aktion überrumpelt, brauchte Haruka einen Augenblick, bevor sie Antworten konnte. „Oh ich dachte, das wir uns erst einmal ein wenig frisch machen, dann schön zusammen etwas Essen gehen, und danach ... .“, grinste die Blonde nur noch keck und blickte Michiru dabei fordernd an. Die Schwimmerin verstand ganz genau, worauf ihr Gegenüber da hinaus wollte, und lächelte sie deshalb viel versprechend an. „Na dann schauen wir doch mal, ob sich das dann nachher auch einrichten lässt.“, und Zwinkerte ihrem Schatz zu. Doch in Wahrheit war ihr das aber bis dahin eindeutig zu lange. Denn ihr Verlangen, welches von Haruka vorhin am Stand ja voll entfacht wurde, war noch immer da. >Oh, sie glaubst doch wohl nicht allen ernstes, das ich es bis nachher noch abwarten kann, um von ihr Verführt zu werden. Hm, mal überlegen, wie ich das ändern könnte, da sie ja die Entscheidung über den restlichen Verlauf des Tages hat. Ah, ich hab’s. So werde ich ganz gewiss zu meinen Willen kommen.< „Lässt du mir dann bitte den Vortritt ins Badezimmer?“, bat sie ihre Freundin um diesen Gefallen. „Klar, kein Problem.“, war die Antwort darauf. Sogleich machte sich die Türkishaarige auch schon auf den Weg ins Bad, während es sich die Sportlerin ein wenig auf dem Bett gemütlich machte. Sie schloss dabei ihre Augen, und überlegte sich gerade, was sie denn nun so schönes aus ihrem Wettkampfgewinn nachher alles machen könnte. Nach nur kurzer Zeit öffnete sich die Tür zum Badezimmer wieder. Da Haruka aber davon ausging, das ihre Freundin ja noch nicht fertig sein konnte, und sie sich daher wohl noch mal schnell etwas holen wollte, blieb sie regungslos auf dem Bett liegen, und ging weiter ihre Gedanken nach. Erst als sie plötzlich die sanften Lippen ihres Engels auf den ihren spürte, ließ es sie wieder aus ihren Überlegungen kommen. Mit einem zufriedenen Seufzer erwiderte die Läuferin den ihr entgegengebrachten Kuss. Sie öffnete ihre Augen, und sah sogleich in das liebevolle Gesicht ihrer Liebsten. Als sich Michiru dann auf die Bettkante setzte, ließ sie ihren Blick über den nur noch mit einem Handtuch bedeckten Körper wandern. „Na mein Schatz, hast du noch was vergessen?“, stellte sie diese Frage sogleich an ihr Gegenüber und richtete sich auf den Unterarmen abstützend ein wenig auf. Doch anstelle darauf zu antworten stich ihr Michiru mit dem rechten Zeigefinger von der Nasenspitze über den Mund, und weiter zum Kinn. Von dort aus ging es dann den Hals entlang. Mit einem verführerischen Lächeln, ließ sie den Finger als nächstes über den Oberkörper weiter abwärts wandern. Mit einem überraschten Gesichtsausdruck und offen stehendem Mund verfolgte Haruka die ganze Aktion ihrer Meeresgöttin. Sie war sich noch nicht ganz schlüssig, was die Türkishaarige damit gerade bezwecken wollte. Zumal sie bis jetzt ja auch noch gar nichts gesagt hatte. Doch alleine ihr Blick trieb die Erregung der Sportlerin schon wieder in die Höhe. >Oh man, macht sie das gerade mit Absicht, oder bin ich einfach noch von vorhin so geil drauf!<, schoss es der Blonden durch den Kopf, während sich ihre Atmung und der Puls veränderten. Sichtlich zufrieden vernahm die Musikerin die ansetzenden Auswirkungen ihres Handelns bei ihren Schatz. >Wusste ich es doch, dass sie noch genauso scharf drauf ist wie ich. Gut, dann kann ich ja ruhig weiter machen.< Somit nahm sie ihren Wildfang bei der Hand, und forderte sie dadurch auf, sich vom Bett zu erheben. Erst jetzt fing sie an zu sprechen. „Komm mal bitte mit mir mit.“, war aber alles was sie sagte, und ging dann mit Haruka an der Hand ins Bad. Widerstandslos ließ sich die Blonde von ihren Engel führen, und folgte ihr in das Badezimmer. Dort konnte sie sehen, das Michiru anscheinend Wasser in die Badewanne eingelassen hatte. Als sie dann anhielten, wollte die Große schon ihre Arme um ihre Liebste legen, wurde aber von ihrer Meeresgöttin diesbezüglich mit einem Lächeln davon abgehalten. Dafür konnte Haruka aber feststellen, das die Türkishaarige sich nun nach und nach daran machte, ihr die Kleidungsstücke auszuziehen. Wie verzaubert stand die Läuferin da, und ließ ihren Schatz gewähren. Das ganze hatte einen so magischen Effekt auf sie, dass sie gar nicht anders konnte. Ab und zu atmete sie etwas tiefer ein und aus, oder sie musste mal deutlich Schlucken, weil ihre Begierde ziemlich stark angestiegen war. Erst als sie nun komplett Nackt da stand, war sie nun endlich wieder in der Lage sich zu rühren. Michiru hatte Gefallen daran, ihren Wildfang mal so vollkommen ruhig zu bekommen, und ihr auch noch Stück für Stück die Wäsche auszuziehen. Hin und wieder küsste sie auch noch mit ihren Lippen die freigelegte Haut. Vor allem wirkte sich diese ganze Aktion auch noch auf eine sehr erotische Art und Weise ziemlich anziehend auf sie selber aus. Und sie konnte sich dabei gar nicht so richtig satt sehen, je mehr sie von dem so wunderschönen Körper, den sie so sehr liebte, entblößte. So musste sie sich schon hin und wieder mal auf die Unterlippe beißen, um sich nicht gleich vollkommen der Blonden an den Hals zu werfen. >Michiru, du bist ein schlimmes Mädchen. Nutzt deinen Sexy pile dazu aus, um das zu bekommen, was du gerade haben willst.<, tadelte sie sich dabei selber. >Aber sie ist nun mal so unwiderstehlich, und immer wieder eine Sünde wert. Nun reiz dich aber gefälligst ein wenig mehr zusammen. Du hast doch deine Liebste schon so weit, dass sie es gar nicht mehr so lange schafft, sich zu beherrschen und ihr Verlangen zu kontrollieren.< Also versuchte sich die Türkishaarige wieder voll und ganz auf ihr Gegenüber zu konzentrieren, und befasste sich nun mit dem noch letzten Kleidungsstück. Sie stand vor der Blonden, sah ihr tief in die Augen, und ließ ihre Hände seitlich an deren Oberkörper bis zum Bund der Boxershorts herabgleiten. Zielstrebig ging die Türkishaarige in die Hocke, küsste den durchtrainierten Bauch ihres Wirbelwindes und führte die Shorts dann dem Boden entgegen. Mit sanften Berührungen streichelte Michiru nun mit den Händen an der Außenseite der langen Beine von Haruka wieder nach oben, was dieser nun ein leichtes Stöhnen entlockte. „Chiru.“, kam es in einem erregten Ton über die Lippen des Runningbacks. Die Atmung und der Puls waren mittlerweile noch um einiges gestiegen. In ihrem Körper kribbelte es vor verlangen nur so vor sich hin. Behutsam legte Haruka ihre rechte Hand unter das Kinn von ihrem Engel, und forderte sie dadurch auf, sich wieder aufzurichten. Kurz darauf beugte sie sich das letzte Stückchen zu den samtweichen Lippen von Michiru entgegen, und verwickelte sie gleich in einem atemraubenden Zungenkuss. Kaum war dieser dann zu ende, so führte Haruka ihre Hände zu dem Handtuch, welches ihre Freundin noch immer umgebunden hatte. Mit einem frechen Grinsen löste sie dieses, und überließ den Rest dann einfach der Schwerkraft. Dabei musste sie aber selber mal kurz Schlucken, so überwältigt war sie von dem ihr nun dargebotenen Anblick auf den Körper der Schwimmerin. >Sie ist einfach so wunderschön.<, ging es der Blonden dabei durch den Kopf. Diese ganze Aktion zauberte aber auch gleich noch einen Hauch von Röte auf die Wangen der Musikerin, was das schelmische Grinsen der Sportlerin noch größer werden ließ. Bestimmend zog die Blonde ihre Liebste zu sich an ihren Körper heran. Neben der ausstrahlenden Wärme konnte Haruka auch noch den beschleunigten Herzschlag und die erhöhte Atmung von der Kleineren vernehmen. Abermals küsste sie ihren Schatz sehr verlangend, und ließ ihre Hände dabei über den Rücken streichen. Sehr zufrieden darüber, dass sie ihr Ziel erreicht hatte, legte Michiru ihre Arme wieder in den Nacken der Blonden, und erhöhte nun auch von ihrer Seite aus die Intensität des Zungenspiels. Als Haruka ihre Hände wieder zu ihren Po wandern ließ und sie sanft, aber dennoch bestimmend anhob, verstand die Musikerin sofort, was sie damit bezwecken wollte, und schlag ihre Beine um den Körper der anderen. Widerstandslos ließ sie sich zurück in das andere Zimmer tragen, und wurde dann kurz darauf auch schon auf dem Bett abgelegt. Sofort war der Blondschopf über ihr, und küsste nun verlangend ihren Hals, so das der Türkishaarigen ein stöhnen entwich und sie sich lustvoll räkelte. „Ruka.“ Dieses veranlasste die Sportlerin dazu ihre momentane Aktion einfach noch ein wenig mehr zu verstärken, und so fuhr sie mit ihrer Zunge dem Hals hinauf, um dann an dem linken Ohrläppchen der Schwimmerin zu knabbern. Dabei legte sie ihre Hände auf deren Brüste ab, und massierte sie mit leichtem Druck. „Ha ruka.“, kam es sogleich wieder über die Lippen von Michiru, und sie streichelte mit ihren Fingern über den Rücken der Größeren entlang. „Wollten wir uns nicht eben noch frisch machen? Immerhin hab ich uns doch dafür extra ein Bad eingelassen.“, fragte sie noch vorsichtig nach, wobei sie aber inständig hoffte, dass ihr Schatz dem nun nicht nachgehen wollte. „Kann sein!“, war die Antwort der Läuferin, und küsste sich wieder dem Hals hinab. Als sie am Schlüsselbein ankam, sprach sie kurz weiter. „Aber nun will ich dich viel lieber auf der Stelle vernaschen.“ Und so führte sie ihren Lippen weiter abwärts zu der linken Brust, wo sie mit der Zunge den Nippel umkreiste, und dafür sorgte, dass er sich verhärtete. Abermals stöhnte Michiru wohlwollend auf, und drückte sich der Berührung ein wenig entgegen. >Na geht doch! Das ist genau das, was ich gerade auch nur will.<, stellte sie für sich zufrieden in Gedanken fest, und vergrub ihre Hände in den kurzen, blonden Haaren. >Oh man, wenn Michiru wüsste, wie verrückt ich nah ihr bin. Andauernd möchte ich sie Berühren, ihr nahe sei, sie in Extasse versetzen, um zu sehen, wie sie sich mir vollkommen hingibt. Dieser Engel ist mit seinem so perfekten Körper einfach die Versuchung pur, der ich nicht wiederstehen kann. Und ich bin ja so was von froh, das sie die Meine ist.< Liebevoll bedeckte sie nun den gesamten Bauch ihrer Freundin mit unzähligen Küssen, während sie ihre Hände von den zwei Hügeln sanft am seitlichen Oberkörper hinab glitten ließ. Ganz zaghaft fuhr sie nun mit ihren Fingern am Becken ihrer Liebsten entlang in Richtung ihres Intimbereichs. Mit einem Schmunzeln vernahm sie die Reaktion, die sie dadurch ausgelöst hatte. Kurz vor dem Ziel hielt sie mit ihren Händen aber inne. Dafür ließ sie aber ihre Lippen nun Stückchen für Stückchen weiter abwärts wandern. Kurz und eigentlich mehr flüchtig küsste sie einmal die Schamlippen. Doch auch das reichte schon aus, dass sich die Geigerin ihr weiter entgegen bewegte, und noch lustvoller zu stöhnen anfing. >Na aber hallo. Michiru scheint ja schon ziemlich erregt zu sein. Hm, ich sollte sie wohl ruhig noch ein wenig zappeln lassen.<, ging es der Blonden durch den Kopf, und sie grinste dabei vor sich hin. Also legte sie noch einmal kurz über die Schamlippen, bevor sie sich wieder weiter nach oben bewegte. Die Musikerin musste sich schon bei der ersten Berührung ihres Intimbereichs durch die Lippen ihres Blondschopfes ziemlich zusammen reizen. Doch ihre Laute waren mehr als eindeutig, wie sehr sie das alles genoss. Als sie aber merkte, dass Haruka sich wieder von dort wegbewegte, zog sie erst einmal scharf die Luft ein. >Will sie mich jetzt etwa quälen? Das kann doch nicht ihr Ernst sein.< Dennoch nahm sie wohlwollend die erneuten Liebkosungen ihrer Liebsten auf, die sich nun Stückchenweise nach oben bewegte, und jetzt wieder mit ihren Brüsten spielte. Michiru legte ihre Hände an das Gesicht der Blonden, und forderte sie dadurch auf, sich ihren Lippen zu nähren. Da sich Haruka ja zwischen ihren Beinen befand, schlag die Türkishaarige diese dann auch mit dem einsetzenden Kuss sofort um die Blonde, was nun der ein leichtes aufstöhnen entlockte, welches aber durch den Kuss gedämpft wurde. Zusätzlich zog sie ihren Schatz auch noch mit ihren Armen näher zu sich heran, und ließ all ihre Leidenschaft in den Kuss mit einfließen. Erst als die Läuferin ihr Becken ein wenig mehr gegen das Ihrige drückte, unterbrach sie das intensive Zungenspiel, und warf ihren Kopf mit einem lustvollen Stöhnen nach hinten. Sehr zufrieden über die Reaktionen der Musikerin auf ihre Aktion hin, übte die Sportlerin erneut etwas mehr Druck mit ihrem Becken aus, was auch wieder den gewünschten Effekt erzielte. Zudem küsste sie nun auch noch sehr verlangend den unteren Bereich von Michirus Hals. „Ruka.“, stöhnte die Geigerin dabei ziemlich erregt auf. „Bitte!“, klang es jetzt schon ziemlich gequält. „Nimm mich endlich.“ Mit einem breiten Grinsen nahm Haruka daraufhin ihr Becken ein wenig zur Seite, und legte ihre rechte Hand auf die vor Erregung schon ziemlich feuchten Schamlippen ab. Noch ein wenig neckisch ließ sie ihre Finger durch diesen Bereich gleiten. Da ihre Freundin sich aber kaum noch beherrschen konnte, was sie zusätzlich durch den festen Druck ihrer Hände auf dem Rücken der Blonden verdeutlichte, führte sie nun doch zwei Finger in Michiru hinein. Mit jeder Bewegung, die sie damit ausführte, trieb sie ihren Engel immer mehr in Ektase, was auch ihre eigene Erregung deutlich erhöhte. Sich dem so berauschendem Genuss ihres Höhepunktes erliegend, krallte sich die Türkishaarige nun regelrecht mit ihren Fingernägeln in die Haut ihrer Liebsten, während sie sich gleichzeitig an den Oberkörper der Blonden presste. Ihr lustvolles Stöhnen wurde ein wenig von der Schulter ihrer Partnerin gedämpft. Erst als Haruka dann sachte ihre Finger wieder herausgenommen hatte, konnte sich die Schwimmerin nun auch allmählich wieder entspannen, und so ließ sie sich ziemlich erschöpft auf das Bett zurück sinken. Kapitel 34: Wie du mir, so ich dir ---------------------------------- Der Runningback schmunzelte zufrieden vor sich hin, und legte sich dabei nun neben die noch immer um Kontrolle bemühte Musikerin ab. Sogleich nahm Haruka ihre Meeresgöttin behutsam in ihre Arme, und küsste sie sanft auf die Stirn. Während sich Michiru noch ein wenig mehr an sie kuschelte, konnte der Blondschopf eindeutig den noch immer erhöhten Herzschlag von der Schwimmerin vernehmen, und grinste daher noch ein bisschen breiter vor sich hin. „Das war richtig fies von dir, mich so hin zu halten, und mich dadurch zu foltern.“, gab die Türkishaarige nach einigen weiteren Minuten dann ein wenig empört von sich. Dennoch fing sie damit an den unteren Bereich von dem Hals ihres Wildfangs zu küssen. „Hm, also deinen Lauten und Reaktionen zu Folge hat es dir aber anscheinend sehr gefallen.“, konterte die Läuferin nur frech. Michiru wusste, das ihr Schatz damit eindeutig Recht hatte. Dennoch wollte sie das nicht so auf sich sitzen lassen, und beschloss daher sich diesbezüglich gleich mal zu revanchieren. „So so. Dir ist aber schon klar, dass ich das was du kannst, schon lange drauf hab!“ Sie hatte noch nicht einmal ihre Worte ganz beendet gehabt, als sie sich auch schon sofort auf ihre Partnerin legte, und sie ziemlich stürmisch und verlangend küsste. Ihre rechte Hand verschränkte sie dabei sogleich mit der Linken von Haruka, während sie ihre andere Hand in den blonden Haaren vergrub. Zwar war die Sportlerin ein wenig von dieser schnellen Aktion überrumpelt worden, ließ sich dann aber sehr gerne auf die Liebkosungen von ihren Engel ein. >Oi, ich glaube, das könnte jetzt ziemlich heiß werden.<, stellte sie noch für sich fest, da die Geigerin sie mittlerweile in einen sehr innigen Zungenkuss verwickelt hatte. Mit ihrer noch freien Hand streichelte sie über die Haut von Michirus Rücken, bis sie damit knapp über den Po ihrer Freundin anhielt, und dort nun verweilte. Immer fordernder küsste Michiru die Person unter sich, was deren Atmung in die Höhe trieb. Abwechselnd wanderte sie dabei auch mal wieder zu dem Hals der Blonden hin, oder knabberte an deren Ohrläppchen. Das sie dadurch ihren Schatz ziemlich unter Kontrolle hatte, und deren Verstand immer mehr umnebelte, trieb die Musikerin in ihren Bemühungen weiter voran. Mittlerweile hatte sie nun auch ihre linke Hand mit der noch freien Hand ihres Wildfangs verschränkt, und hielt die Arme seitlich auf deren Kopfhöhe fest. Michiru blickte mit einem zufriedenen Lächeln in das Gesicht von Haruka. „Du bist echt ganz schön frech. Wird Zeit, das ich dir mal eine Lektion erteile.“, grinste die Musikerin keck. „Versuch es doch!“, meinte die Sportlerin daraufhin nur, und zog ihre Arme mal wieder ruckartig auseinander. Doch diesmal war die Schwimmerin aber darauf vorbereitet, und so nahm sie ihren Kopf weiter zurück. Dadurch blieb der von der Blonden erwartete Kuss leider aus. „Glaubst du wirklich, dass ich ein weiteres Mal darauf reinfalle?“, meinte Michiru nur. Ohne darauf zu antworten sah die Läuferin ihren Schatz einfach nur an. Nach und nach veränderte sie ihre Mine zu einem gespielt schmollenden Gesicht, und sie machte dazu noch große Hundeaugen. Tatsächlich klappte es, dass sich die Türkishaarige erweichen ließ. Denn schon kurz darauf küssten sich die Beiden wieder voller Leidenschaft. Auch wenn es der Geigerin gerade sehr gefiel ihre Liebste so innig zu küssen, und den angenehm warmen Körper unter sich zu spüren, so begab sie sich dennoch als nächstes in eine sitzende Position auf dem Becken ihres Schatzes. Mit ihren Händen hielt sie aber weiterhin die von der Blonden fest. Die Türkishaarige beugte sich nun wieder zu den Lippen von Haruka hinab, und berührte sie ehr flüchtig mit den ihren. Viel mehr schaute sie in die blaugrünen Augen von ihrer Liebsten, und verlor sich einige Augenblicke darin. Liebevoll Lächelnd küsste sie dann wieder ihren Schatz, nur um kurz darauf mit ihren Lippen nun aber über das Kinn erneut an dem Hals ihrer Partnerin entlang zu wandern. Am Ansatz vom Schlüsselbein verweilte sie jetzt etwas länger, und bedeckte den Bereich mit sehr vielen Küssen. Ab und an legte sie dabei auch über die Haut der Blonden. Haruka untermalte das Ganze mit einigen zufriedenen Seufzern, da ihr die Handlung ihres Engels eindeutig gefiel. Als deren Aktionen nun noch intensiver wurden, trieb das nicht nur die Atmung und den Puls der Läuferin in schwindelerregende Höhe, sondern auch ihr Verlangen nach mehr. Somit konnte sie es auch nicht vermeiden, dabei Lustvoll und etwas lauter aufzustöhnen. „Chiru!“ Mit einem deutlichen Grinsen vernahm das türkishaarige Mädchen die Laute ihrer Freundin. >Gut zu wissen, wie sehr sich Ruka schon vor Verlangen nach mir verzerrt. Dann kann ich ja ruhig so weiter machen.<, freute sich Michiru schon innerlich darauf ihre Revanche weiter auszukosten. Somit richtete sie sich nun wieder auf, und löste ihre Hände jetzt von denen ihres Wildfangs, damit sie diese stattdessen über die Brust der Blonden führen konnte. Ehr spielerisch befasste sie sich mit den zwei Hügeln, was aber dennoch ausreichte, um Haruka abermals ein Stöhnen zu entlocken. Die Schwimmerin blickte ihren Schatz dabei die ganze Zeit über an. Ihr gefiel es, Haruka so ergeben ihr gegenüber zu sehen. Sich leicht auf die Unterlippe beißend ließ sie wieder ihre Hände über den Oberkörper der Sportlerin wandern. An deren Seite entlang zog sie diese auf Bauchhöhe zur Mitte, und führte sie dann wieder zu den Brüsten nach oben, um sie sanft zu massieren. Das Ganze wiederholte sie nun so einige male, was von dem Blondschopf jedes Mal mit leichten Seufzern und anderen Lauten untermahlt wurde. Auch wenn es ihr Zwischenzeitlich immer schwerer fiel, so konnte Haruka ihre Augen die ganze Zeit über nicht von ihrem süßen Engel abwenden. Egal wie sehr Michiru auch gerade mit ihr spielte, die Läuferin nahm jede Bewegung und Regung zufrieden auf. Doch die Aktionen der Türkishaarigen forderten immer mehr das Verlangen auf eine baldige Erlösung hervor. >Okay, das habe ich nun davon, das ich mein Schatz gerade so ärgern musste. Aber ich bin noch nicht bereit dazu, hier jetzt schon klein beizugeben. Ich muss mich einfach nur etwas mehr konzentrieren, und Michis Aufmerksamkeit ein wenig auf etwas anderes lenken.<, versuchte sich die Sportlerin selbst zu motivieren noch weiter standzuhalten, und ging dabei in eine Gegenoffensive über. Während die Musikerin gerade mit ihrer rechten Hand hinter sich griff, und diese über den Intimbereich ihrer Freundin wandern ließ, streichelte Haruka mit ihren Händen an den Oberschenkelinnenseiten der Türkishaarigen in Richtung zu deren Lustzentrums entlang. Das verursachte nun auch bei der Schwimmerin wieder einige unkontrollierte Laute. Sichtlich durch diese Aktion des Runningbacks ein wenig aus dem Konzept gebracht, bemühte sich die Geigerin darum, sich wieder zu beherrschen. >Michiru, reiz dich gefälligst ein wenig mehr zusammen. Ruka will dich ja nur durcheinander bringen, damit sie nun selber etwas verschnaufen kann. Also lass dir nicht die Zügel aus der Hand nehmen.< Doch trotz dieses Vorsatzes musste sich die Schwimmerin eingestehen, dass es ihr sehr gefiel, was ihr Wildfang da gerade tat. Somit ließ Michiru sie ein wenig gewähren, während sie aber im Gegenzug mit ihren Fingern ihre Freundin weiter verwöhnte. Sehr geschickt und fordernd bewegte sie diese durch die Schamlippen, oder spielte ein wenig neckisch mit dem Kitzler. Da sie deutlich spürte, wie Haruka daraufhin versuchte ihr nun noch mehr den Verstand umnebeln zu wollen, weitete sie ihre Bestrebungen dahin aus, dass sie auch zwischenzeitlich mit zwei Fingern in sie eindrang. Schon bei den ersten Mal, als der Blondschopf die Finger ihrer Liebsten in sich spürte, konnte sich die Läuferin kaum noch auf ihre eigene Aktion konzentrieren. Ihr Herzschlag ging nun in ein Rasen über, und so ließ sie wenige Augenblicke später von ihrer eigenen Handlung ab. Ihre Atmung wurde bei den weiteren Bewegungen von Michirus fordernden Fingern immer unkontrollierter, und ihre Laute dafür lustvoller und lauter. Doch gerade als sich ihr Verlangen immer mehr dem Höhepunkt entgegen neigte, wurden die Bewegungen abrupt gestoppt. Als Michiru dann auch noch ihre Finger zurücknahm, sah die Blonde ihren Engel ein wenig entsetzt an. „Wieso hörst du auf? Komm schon, das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein!“, wollte Haruka sogleich wissen. Die Musikerin beugte sich ihr aber erst einmal ein wenig entgegen, und sah sie mit einem schiefen Grinsen an. „Siehst du, so auf die Folter gespannt zu werden ist nicht gerade angenehm.“ „Okay, okay, ich hab es ja kapiert.“, gab der blonde Wildfang nur noch klein bei, und legte dabei die rechte Hand an der Wange ihrer Freundin ab. Mit dem liebevollsten Lächeln, was sie zu bieten hatte, fuhr sie fort. „Könntest du dann jetzt bitte weiter machen?“ „Nein.“, kam es nur kurz und knapp als Antwort. „Was! Ja aber … , warum denn das jetzt auf einmal.“, war Haruka ein wenig aufgebracht, und fing auch gleich an zu schmollen. Michiru musste sich sichtlich zusammen reizen, um nicht laut loszulachen. >Sie ist ja immer so was von niedlich, wenn sie nicht ihren Willen bekommt, und sich dann wie ein Kleinkind benimmt.< Doch das entging der Läuferin keineswegs, und somit wurde ihre Laune gleich noch ein wenig schlechter. Damit sich der Blondschopf nicht noch weiter in die ganze Sache hineinsteigerte, küsste die Geigerin die Person unter sich lieber ganz schnell. „Hey Schatz, das war doch gerade nur Spaß. Natürlich lasse ich dich hier jetzt doch nicht so unbefriedigt zurück. Also entspann dich mal wieder.“ „Du machst mich echt fertig.“, lachte Haruka daraufhin nur und ließ ihre Lippen leidenschaftlich mit denen ihrer Meeresgöttin verschmelzen. Nach etlichen Minuten löste sich Michiru dann wieder von ihrer Liebsten, und wanderte auch sofort ziemlich Zielstrebig nach unten zwischen deren Beinen. Mit bestimmender Leichtigkeit drückte die Türkishaarige die Schenkel von Haruka weit auseinander, und ließ dann auch gleich ihre Zunge durch die dadurch gut freigelegten Schamlippen gleiten. Wie nicht anders erwartet, nahm sie die lustvollen Geräusche von der Läuferin wohlwollend und mit einer großen Zufriedenheit auf. Also fuhr sie mit ihrer Aktion fort, und trieb ihren Wildfang damit immer mehr in Ekstase. Das Herz von Haruka hämmerte ziemlich heftig gegen ihren Brustkorb, und ihre Atmung war nur noch stockend und unkontrolliert. Mit ihrem ganzen Körper gab sie sich ihrer Freundin vollkommen hin. Immer lauter wurde dabei ihr lustvolles Stöhnen, da es für sie sehr berauschend war, wie Michiru mit ihrer Zunge und den gleichzeitigen Einsatz ihrer Finger sie zu ihren Höhepunkt führte. Krampfhaft hielt sich die Blonde mit ihren Händen an dem Bettlacken fest, da sie versuchte das schon so gut wie unvermeidliche Ergebnis der in sich bewegenden Fingern noch ein wenig länger standhalten zu können. Doch als ihr Engel dabei wieder ihren Kitzler mit der Zunge umrundete, hielt sie es nicht mehr länger aus. Unter dem deutlichen Ausruf des Namens von ihrer Freundin, und am ganzen Körper bebend, kam Haruka nun zu ihrem Orgasmus. Vollkommen erschöpft legte sie sich dann zurück auf das Bett, und blickte ihre Meeresgöttin verträumt an. Als Michiru merkte, dass ihre Liebste gerade zu ihrem Höhepunkt kam, hielt sie auch schon kurz darauf in ihrer Aktion inne. Behutsam zog sie ihre Finger wieder heraus, und richtete sich ein wenig auf. Nachdem sie feststellen konnte, dass sich der Blondschopf ein bisschen gefangen hatte, begab sie sich neben ihr. Mit noch leicht zitternden Händen zog die Sportlerin die Türkishaarige zu sich heran, und berührte deren Wange mit ihrer rechten Hand. Da sie weiterhin etwas außer Atem war, musste sie sich noch mal kurz sammeln, und konnte ihren Schatz somit gerade nur ein wenig anlächeln. Daher war es nun Michiru, die als erstes das Wort ergriff. „Na, geht’s wieder, oder soll ich dir noch ein wenig Ruhe gönnen?“, lächelte sie ihr Gegenüber an, und beugte sich mit ihrem Gesicht ganz dicht über das ihrer Freundin. „Ja, es geht wieder.“, gab Haruka von sich, und fing aber auch gleich an zu grinsen. „Und behaupte du nochmal, dass ich schlimm bin. Du bist ja eindeutig kein Deut besser als ich. Aber gerade das gefällt mir ja auch so an dir, und dafür liebe ich dich.“ „Wie, nur deshalb?“, harkte Michiru leicht entrüstet nach, und zog dabei eine Augenbraue hoch. „Nein, natürlich gibt es da noch so vieles mehr, warum ich das tue.“, meinte die Blonde nur. „Und das wäre?“, wollte die Musikerin es jetzt noch genauer wissen, während sie erwartungsvoll in die blaugrünen Augen blickte. Mit einem Schmunzeln blickte Haruka ihren Engel an. „Nun willst du es aber ganz genau wissen.“ „Ja, das will ich.“ „Du bist Liebevoll, Intelligent, Fürsorglich, Begabt, Willensstark, und vor allem atemberaubend Schön, um nur mal einen kleinen Teil zu nennen.“, fing die Sportlerin an vorzutragen, bevor nun aber ihr Mund von einem Kuss verschlossen wurde. Während den letzten Aufzählungen hatte die Musikerin die letzten Zentimeter zu den Lippen der Blonden überbrückt, und küsste sie nun voller Leidenschaft. Ihr hatten schon die ersten Worte gereicht. Denn alleine schon das Haruka ja hier mit ihr zusammen war zeigte ihr, wie viele ihr Wildfang für sie empfand. Dennoch war es auch mal schön zu hören, was ihre Partnerin so alles an ihr schätzte. „Na komm, nun lass uns mal unser eigentliches Ziel wieder nachgehen, und erst einmal ein gemeinsames Bad nehmen.“, sprach die Türkishaarige mit einem bezaubernden Lächeln. Dabei streifte sie kurz mit ihrer linken Hand über Harukas Wange, stand dann auf, und ging somit sehr verführerisch in Richtung Bad. Ohne lange zu Zögern folgte die Blonde ihr, und hatte dabei ein zufriedenes Grinsen im Gesicht. >Michiru versteht es echt, mich um den kleinen Finger zu wickeln.<, stellte Haruka für sich fest. >Aber wer könnte denn schon diesem bezaubernden und engelsgleichen Wesen wiederstehen. Ich auf jeden fall nicht.< Nachdem Michiru nun neues Wasser in die Badewanne eingelassen hatte, nahm sie ihren blonden Wirbelwind bei der Hand, und dirigierte ihn gleich mal dort hin. „Wenn ich bitten darf.“ Haruka tat wie ihr aufgetragen wurde, und nahm dann schon mal platz. Sie konnte es ihrem Schatz an der Nasenspitze ansehen, das sie gerade noch was ganz spezielles vorhatte. Also freute sie sich schon mal darauf, und ließ sich von ihr überraschen. Gleich nachdem sich ihre Freundin hingesetzt hatte begab sich die Schwimmerin nach einer kurzen Anweisung, das die Blonde doch noch etwas vorrutschen sollte, hinter sie. Anschließend nahm sie einen Schwamm und das Duschgel, und machte sich dabei Harukas Rücken zu waschen. „Das wollte ich schon die ganze Zeit mal mit dir machen. Denn wenn unser Hotelzimmer schon eine Badewanne besitzt, dann sollten wir das doch ruhig auch mal ausnutzen.“ „Ja, das finde ich auch. Aber wäre es nicht besser, wenn wir uns dafür nicht anders hinsetzen würden?“, harkte die Läuferin nach, und wollte sich gerade aufrichten. Doch Michiru hinderte sie daran, indem sie ihre Arme um ihre Liebste Schlang. „Oh nein, du bleibst schön da, wo du gerade bist.“, hauchte sie der Blonden in Ohr. „Also entspann dich und lass mich dich mal ein wenig verwöhnen.“ Dieses löste sofort einen kribbelnden Schauer bei Haruka aus, und ohne es nun so richtig wahrzunehmen, ließ sie sich ein wenig mehr nach hinten in die Umarmung der Musikerin sinken. Bei den nachfolgenden sanften Berührungen mit dem Schwamm auf ihrer Oberkörpervorderseite schloss die Sportlerin ihre Augen. Es fühlte sich richtig schön an, was ihre Freundin da tat. Somit ließ sie sie gewähren. Zufrieden nahm Michiru dieses zur Kenntnis, und fuhr in ihrer Aktion fort. Es gefiel ihr, das sich ihren Wildfang nun vertrauensvoll in ihre Hände begab. Mit einem Schmunzeln stellte die Musikerin fest, das sich die Atmung ihrer Liebsten gerade ein wenig erhöht hatte, als sie den Schwamm in ihrer rechten Hand zwischen den Brüsten der Blonden weiter abwärts wandern ließ. Also machte sie auch sogleich damit weiter. „Michi, was .. tust du da!“, brachte Haruka ein wenig gedehnt hervor. „Wollten wir uns denn jetzt nicht für das Essengehen fertig machen?“ „Aber das machen wir doch.“ „Ach ja! Und warum machst du mich denn hier gerade wieder so verrückt?“, harkte die Sportlerin weiter nach, weil ihre Meeresgöttin mittlerweile den Schwamm beiseitegelegt hatte, und nur noch mit den Händen über ihren Oberkörper fuhr. „Hey, was kann ich denn bitteschön dafür, wenn du hier mal wieder gleich andere Gedanken hast.“, rechtfertigte sich Michiru, während sie aber bewusst mit ihrer rechten Hand nun noch weiter nach unten wanderte. Der Runningback zog dabei einmal scharf die Luft ein. „Du bist ja so was von fies.“, gab die Läuferin noch von sich, bevor sie ihren Engel zu einem leidenschaftlichen Küss heran zog. Und so schmusten die Beiden noch eine gut Zeit lang gemeinsam im Bad, bevor sie sich dann endlich zum Ausgehen fertig machten. Es war gerade kurz nach 21 Uhr, als Haruka ihren Engel bei der Hand nahm, und sich mit ihr von dem Restaurant wieder auf dem Weg ins Hotel begab. Gemütlich schlenderten sie die Straße entlang und unterhielten sich dabei ein wenig, als Michiru auf einmal stehen blieb. Ohne lange zu zögern zog sie sogleich ihren blonden Wildfang näher zu sich heran. Mit einem freundlichen Lächeln legte sie ihre Arme in dem Nacken der Größeren ab, und streckte sich deren Lippen entgegen. „Ich möchte dir nochmals für diesen wunderschönen Tag danken.“, sprach sie noch kurz vor den dann einsetzenden Kuss. Widerstandslos ließ sich Haruka darauf ein, und umschlang mit ihren Armen die Hüfte von der Türkishaarigen. Als der Kuss dann endete sah der Blondschopf in die strahlenden Augen ihrer Freundin. „Gern geschehen.“, kam es als Antwort, bevor sich das Gesicht aber zu einem breiten Grinsen verzog. „Was ist denn?“, fragte die etwas verunsicherte Schwimmerin nach. „Na ja, eigentlich ist der Tag ja noch gar nicht ganz vorbei.“, meinte die Andere nur, und sah Michiru dabei jetzt lüstern an. „Immerhin muss ich es doch so richtig auskosten, dass du heute noch komplett meinen Anweisungen folge leisten musst. Also lass uns mal schnell weiter gehen.“ „Ruka!“, tat Michiru ein wenig empört, harkte sich aber sogleich bei ihrer Liebsten ein, und machte sich dann mit ihr wieder auf den Weg. Schon kurze Zeit später betraten die zwei Liebenden das Zimmer, und die Sportlerin überfiel ihren Engel gleich mal mit einem leidenschaftlichen Zungenkuss. Auch ihre Hände schickte sie gezielt auf Wanderschaft. Diese machten sich daran den Körper der Türkishaarigen von dem Kleid zu befreien. Sofort als der Stoff zu Boden glitt fuhren die Hände sanft über den Rücken der Musikerin, und die Lippen von Haruka küssten sich den Hals entlang. „Hey, du kannst wohl heute echt gar nicht genug davon bekommen?“, stellte Michiru daraufhin fest, während sie aber ihren blonden Wildfang in deren Handlung weiter freie Hand ließ. „Also das von vorhin ging doch wohl eindeutig von deiner Seite aus! Oder glaubst du etwa, das ich deine Aktion nicht durchschaut habe?“, gab die Läuferin ihr zu verstehen, und blickte sie nun mit einem breiten Grinsen an. „Du hast das gemerkt? Ja aber, … warum.. .“ Weiter kam die Schwimmerin nicht, da die Blonde ihr mit ihrem Gesicht so nahe getreten war, das sich ihre Nasenspitzen schon leicht berührten, und sie sich in dem liebevollen Blick verlor. Alleine schon durch diese Geste fing das Herz der Geigerin an ein wenig schneller zu schlagen. „Warum sollte ich das denn nicht auch ausnutzen, dass du so scharf darauf warst mit mir zu schlafen! Immerhin hatte ich dadurch ja auch meinen Spaß, und so wie du mich da vorhin verführt hast, konnte ich ja auch gar nicht anders, als mich dann schließlich darauf einzulassen. Denn sei doch mal ehrlich. Es wäre doch viel schlimmer gewesen, wenn ich deinem so verlockenden Angebot nicht nachgegeben hätte.“ Michiru legte nun ihre Arme in dem Nacken ihre Freundin ab, und kam ihr somit gleich noch ein ganzes Stück näher. Beide konnten sie neben dem sanften Atem der anderen auch die ausgestrahlte Wärme der Haut spüren. „Ja, das wäre es in der Tat gewesen. Aber du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich dich dann vorhin so ohne weiteres hätte mit mir weggehen lassen! Denn wenn du nicht darauf eingegangen wärst, so hätte ich dich dann spätesten in der Badewanne vernascht, ob du nun wolltest oder nicht.“, gab die Türkishaarige keck von sich. Dabei löste sie sich ein wenig von der Blonden, zwinkerte ihrem Gegenüber auffordernd zu, und ging dann schon mal in die Richtung zu dem Bett rüber. Als Haruka diese Worte aus dem Mund ihrer Meeresgöttin vernahm, war sie erst einmal ein wenig sprachlos. Nach einem deutlichen Schlucken ergriff sie dann aber das Wort. „Du machst mich Wahnsinnig und bist echt mit allen Wassern gewaschen.“ Ohne aber noch viel mehr Zeit zu verlieren, folgte sie der Schwimmerin. Und so landeten sie gemeinsam dann auf der Matratze, wo sie sich noch die halbe Nacht lang einander hin gaben. Kapitel 35: Überraschender Besuch --------------------------------- Die restlichen Tage von ihrem Urlaub gingen dann auch ziemlich schnell vorbei, und so fanden sich die Beiden am Montagabend wieder in Tokio ein. Kaum waren sie in der Wohnung der Blonden angekommen, machten es sich die zwei Mädchen bei einem schönen Film auf dem Sofa gemütlich. Da sie nicht wirklich mehr die Lust dazu hatten, sich etwas zu essen zu kochen, wurde kurzerhand eine Bestellung aufgegeben. Aneinander angelehnt ließen sie diesen Abend dann in aller Ruhe ausklingen, bevor sie sich zu Bett begaben. Als die ersten Sonnenstrahlen in das Zimmer schienen wurde die Türkishaarige so langsam wach. Ein Blick zur Seite zeigte ihr, das Haruka noch voll und ganz in ihrer Traumwelt versunken war. Nachdem die Musikerin kurz auf die Uhr gesehen hatte, entschied sie sich schon mal dafür aufzustehen. Da sie ihren Wirbelwind aber noch weiterschlafen lassen wollte, machte sich Michiru als erst einmal auf den Weg ins Bad. Ungefähr dreißig Minuten später kam die Schwimmerin in einem Handtuch gewickelt wieder in das Schlafzimmer zurück, wo der Blondschopf noch immer unverändert im Bett lag. >Hm, Ruka scheint sich ja so gut wie gar nicht gerührt zu haben. Na dann werde ich mein kleinen Langschläfer schon mal das Frühstück vorbereiten, bevor ich sie dann wecken werde.<, ging es der Geigerin beim Betrachten ihrer Liebsten durch den Kopf. Somit schritt Michiru zum Kleiderschrank rüber, um sich was zum Anziehen hervor zu holen. Dabei musste sie aber feststellen, dass sie gar nicht mehr so viele Sachen zur Verfügung hatte. >Wir müssen nachher unbedingt noch einiges aus meiner Wohnung holen gehen, und unser Kleidungsstücke vom Urlaub dann auch gleich noch mal waschen.< Fertig zurecht gemacht ging sie dann in die Küche rüber. Noch sichtlich im Halbschlaf befindlich drehte sich die Blonde gerade auf die linke Seite, und streckte dabei ihren rechten Arm aus. Doch anstelle diesen um den Körper ihres Engels legen zu können, fand sie nur noch einen leeren Platz vor. Langsam öffnete sie ihre Augen und sah, dass ihre Freundin tatsächlich nicht mehr neben ihr lag. >Nanu, ist Michi etwa schon aufgestanden? Wie spät ist es denn eigentlich!< Der Wecker verriet der Sportlerin, das es gerade fünf Minuten nach halb zehn war. „Boah, wie kann sie nur immer so früh wach sein.“, sprach die Blonde nun vor sich hin, und vergrub ihren Kopf erst einmal unter den Kissen. Nach zwei, drei weiteren Minuten stand Haruka nun aber doch endlich auf. Nachdem sie sich dann erst einmal ordentlich gestreckt und gereckt hatte, war sie auch gleich schon viel munterer, und ging nun aus dem Zimmer. Sofort bemerkte die Läuferin, dass sich ihr Schatz in der Küche befand, und schlenderte direkt dorthin. Als sie im Türrahmen stand, entdeckte sie ihre Liebste mit den Rücken zu ihr gewannt vor dem Geschirrschrank stehend. Vorsichtig und vor allem sehr leise schlich sich der Runningback von hinten an sie heran. Kurz bevor die Blonde die Geigerin nun erreicht hatte, hielt sie noch einmal inne, da sie sich gerade ein wenig in dem Betrachten ihrer Meeresgöttin verlor. Dann schlang sie aber nun doch noch ihre Arme um die Hüfte ihrer Partnerin herum, und trat somit ganz dicht von hinten an sie heran. „Guten Morgen mein bezaubernder Engel.“, brachte Haruka neben den sanften Küssen, welche sie gerade an der rechten Halsseite der Türkishaarigen verteilte, hervor. Michiru zuckte bei der ersten Berührung ein wenig erschreckt zusammen, da sie überhaupt nicht damit gerechnet hatte. Doch schon mit den einsetzenden Liebkosungen ihres Wildfangs entspannte sie sich dann wieder, und legte ihre Arme auf die der Anderen ab. „Guten Morgen Ruka. Du bist ja schon wach. Hm, das ist aber schade!“, brachte die Musikerin hervor. Verwirrt hielt die Blonde in ihrer Bewegung inne. „Wieso ist das denn schade?“ „Na weil ich dich eigentlich gleich ganz nett wecken wollte.“, entgegnete die Geigerin. „Aber nun bist du ja schon von ganz alleine Aufgestanden.“ Haruka lehnte sich mit ihren Kopf an den ihrer Freundin an. „Wie hättest du das denn dann bitteschön angestellt?“, wollte die Große daraufhin neugierig wissen. „Tja, Pech gehabt. Das wirst du nun nicht mehr erfahren.“ „Oh, na ja, ich kann mich ja noch mal ganz schnell wieder ins Bett begeben.“, grinste die Läuferin frech. „Dann könntest du es doch noch machen.“ „Du bist echt unmöglich.“, äußerte sich die Türkishaarige. „Heißt das, das du es machen würdest!“, harkte der Blondschopf genauer nach, da sie es unbedingt in Erfahrung bringen, bzw. lieber sogar in den Genuss dieses Geheimnisses kommen wollte. „Nein.“, gab Michiru nur von sich. Sofort schmollte die Blonde gleich mal wieder ein wenig vor sich hin. „Och menno. Das ist jetzt aber gar nicht nett von dir. Mir erst etwas davon zu erzählen, und es dann doch lieber für sich selber behalten.“ „Ach, findest du!“, sprach die Schwimmerin, und sah ihrer Liebsten dabei von der Seite direkt in die Augen. Sogleich versank sie wieder in deren Strahlen. Da sie merkte, wie sich ihr Schatz auch in diesem Blick zu verlieren schien, drehte sie sich kurzerhand in der Umarmung um, und legte ihre Hände in den Nacken ihre Freundin ab. „Wie wäre es denn dann hiermit?“ Den Kopf von ihrer Liebsten ein wenig sanft nach unten ziehend, und sich dem letzten Stückchen entgegenstreckend, legte Michiru ihre Lippen auf die der Blonden ab. Sehr schnell wurde er dann gleich intensiver, und vor allem verweilten die Beiden ziemlich lange in diesem dann. Erst als sie halb den Erstickungstode nahe waren, lösten sie ihre Münder wieder voneinander. „Das ist doch schon eindeutig besser.“, brachte Haruka etwas außer Atem hervor, freute sich dabei, und küsste ihren Schatz erneut. „Ich werde mich nun mal ein wenig frisch machen. Vielleicht magst du ja auch mitkommen!“, mit einem verlockenden und zugleich auch herausfordernden Blick sah die Läuferin ihre Freundin an. Die Musikerin streichelte mit ihrer rechten Hand über die Wange ihrer Liebsten. „Das wirst du wohl ohne mich machen müssen, da ich vorhin schon geduscht habe. Aber ich werde mich dann mal weiter um unser Frühstück kümmern. Also sie zu, das du schnell wieder hier bist, sonst werde ich einfach ohne dich anfangen.“ Sogleich gab sie Haruka noch einen zärtlichen Kuss, und löste sich dann von ihr. Somit trottete die Blonde in Richtung des Badezimmers von dannen, war dann aber nach ungefähr zwanzig Minuten wieder fertig in der Küche. Während die Beiden gemütlich zusammen aßen, erklärte Michiru ihrer Freundin, das sie heute noch unbedingt mal zu ihr nach Hause fahren müssten. Also beschlossen sie dieses dann später auch noch zu tun. Doch erst einmal schnappte sich die Sportlerin nach dem Frühstück die rechte Hand von ihrem Engel, und ging zu deren Überraschung vorher noch mit ihr ein wenig Musizieren. Überglücklich saß die türkishaarige Musikerin neben ihren Wirbelwind im Auto. Schon alleine wie der heutige Tag mal wieder begonnen hatte, ließ die Schwimmerin verträumt vor sich hin blicken. >Seit dem ich hier in Tokio bin, und meinen Schatz kennen und lieben gelernt habe, kommt mir das Ganze manchmal nur wie ein einziger, wunderbarer Traum vor. Aber genau dann, wenn ich mir absolut nicht mehr sicher bin, ob ich nun wach bin oder das alles doch nur träume, dann beweist mir Haruka instinktiv wie real es doch ist.< Mit einem Lächeln strich sich die Beifahrerin eine verirrte Strähne hinters Ohr, und sah zu ihrem Schatz rüber. Erst als der Wagen nun vor der Wohnung der Geigerin zum Stehen kam, löste sich Michiru wieder aus ihren Gedanken. Schnell war Haruka aus ihren Wagen gestiegen, um ihrem Engel die Tür zu öffnen und beim Aussteigen behilflich zu sein. Kaum stand Michiru neben der Größeren, zog diese ihre Liebste mit einem zufriedenen Grinsen zu sich heran, und schlang ihre Arme um die Kleinere. „Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?“, hauchte die Sportlerin der Türkishaarigen von der Seite ins Ohr. Ohne aber wirklich eine Antwort darauf abzuwarten, fuhr sie in ihrer Handlung fort. „So sehr, dass ich nie genug von dir bekommen kann.“ Mit diesen Worten nährte sie sich dem Gesicht ihrer Freundin, und küsste sie. Michiru genoss in vollen Zügen diese Zuwendung von ihren Wildfang, da es doch genau das war, worüber sie noch vor kurzem nachgedacht hatte. Als diese sich dann wieder von ihr löste, konnte es sich die Schwimmerin aber nicht verkneifen Haruka ein wenig ärgern zu wollen. Sie gab dem Blondschopf einen Klaps auf deren Hinterteil, und rannte dann so schnell sie konnte in die Richtung ihrer Haustür. Natürlich war es ihr bewusst, dass sie nicht im Geringsten eine Chance hatte, der Läuferin zu entkommen. Dennoch hatte sie sichtlichen Spaß daran, die Andere gerade ein wenig zu necken. „Hey!“, beschwerte sich der Runningback bei den erhaltenden Klaps gespielt empört. „Na warte, das kriegst du zurück.“ Gewand sprintete Haruka ihrer Liebsten hinterher, und hatte sie auch schon ziemlich schnell wieder eingeholt. Zur Strafe packte sie das kleinere Mädchen, und kitzelte sie in einer Umarmung festhalten ein wenig durch. Während die Beiden so vergnügt herumalberten, bemerkten sie nicht, dass sie dabei ausgiebig beobachtet wurden. „Äham!“, war wenig später ein deutliches Räuspern hinter den Zwei herumtollenden zu hören. Augenblicklich hielten diese nun in ihren Bewegungen inne, und drehten sich zu dem Geräusch um. Schlagartig wurde Michiru noch ruhiger, löste sich augenblicklich von der Blonden, und eine verlegene Röte breitete sich in ihrem Gesicht aus. „Mum, Dad, was macht ihr den hier!“, brachte die Türkishaarige dann endlich nach einer kurzen Zeit völlig Überrascht hervor. Haruka staunte nicht schlecht, als sie das hörte. Sie schaute zu den zwei Erwachsenen rüber. >Dies sind also die Eltern meiner Freundin. Aber was machen die den auf einmal hier. Michiru hatte doch erzählt, dass sie ins Ausland gegangen sind.< „Hallo Michiru-chan.“, sprach Tenshi Kaioh als erstes ihre Tochter an. Dann richtete auch der Mann seine Worte an die Musikerin. „Wir haben uns ein wenig Sorgen um dich gemacht, da wir schon seit 5 Tagen versuchen dich telefonisch zu kontaktieren. Aber wie es mir scheint, kennen wir ja nun den Grund dafür, warum wir dich nicht erreichen konnten.“ Dabei sah Herr Kaioh abschätzend zu dem blonden Jungen neben seiner Tochter hin. Als Michiru das hörte, wurde sie erneut ein wenig Verlegen, fing sich aber recht schnell wieder. Um die ganze Situation nun ein wenig aufzulockern, stellte sie somit ihren Eltern erst einmal ihre Liebste vor. „Mum, Dad, darf ich euch meine Freundin Tenoh Haruka vorstellen. Haruka, das sind meine Mutter Kaioh Tenshi und mein Vater Kaioh Daiki Ryu.“ Mit einer leicht gehobenen Augenbraue musterte Herr Kaioh die große Blonde erneut, als sie einander Vorgestellt wurden. Das da vor ihm war also eine Frau, die auch noch mit seiner Tochter zusammen war. Aber da war noch etwas anderes, was ihm gerade ein wenig sonderbar vorkam. Doch bevor sich Daiki noch weitere Gedanken über die Person, die ihm da gegenüber stand, machen konnte, wurden sie alle als nächstes erst einmal von seinem türkishaariger Sonnenschein in die Wohnung gebeten. Michiru konnte es noch gar nicht so richtig fassen, das ihre Eltern tatsächlich gerade hier bei ihr zu Besuch waren. Als sie mit ihren Gästen und Haruka die Wohnung betrat, führte sie alle in das Wohnzimmer. „Kann ich euch etwas zu Trinken anbieten?“, fragte sie sogleich mal nach. „Ja danke, ein Kaffee wäre jetzt nicht schlecht.“, meldete sich Frau Kaioh zu Wort. Gerade als sich die Musikerin dafür wieder von der Couch erheben wollte, übernahm das aber schon ihr Schatz. „Lass ruhig Michiru, ich mach das schon. Du hast sicher eine Menge mit einen Eltern zu bereden.“ Ohne auch nur eine Antwort darauf abzuwarten, ging die Sportlerin in die Küche. Nun war das türkishaarige Mädchen mit ihren Eltern allein in dem Zimmer. Eine schweigende Stille machte sich so langsam in dem Raum breit, da keiner im Moment wusste, wo er anfangen sollte. Nach einem kurzen Blick in die Runde, ergriff nun Frau Kaioh als erstes das Wort. „Wie ich sehe, geht es dir hier in Tokio ja ganz gut. Das Mädchen ist also deine neue Freundin.“ „Ja, das ist sie.“, bestätigte die türkishaarige Schwimmerin mit einen freudigen Lächeln. „Und wie mir scheint, hast du sie sehr gern.“, damit spielte die Mutter sofort auf die Reaktion ihrer Tochter an, da es ihr nicht im Geringsten entgangen war, wie diese gerade zu Strahlen anfing. „Sie scheint eine nette Person zu sein. Auch wenn ich zugeben muss, das ich sie im ersten Moment für einen jungen Mann gehalten habe.“ „Na ja, so ging es mir am Anfang aber auch, was mich schon ziemlich durcheinander gebracht hat.“, offenbarte Michiru. „Weil, wie ich euch ja schon vor einiger Zeit mal gesagt habe, nur etwas für Frauen empfinde.“ „Was meinst du damit, dass es dich auch durcheinander gebracht hat?“, harkte die Mutter gleich mal nach. „Was mich nun aber mal interessieren würde ist, warum wir dich denn nun nicht haben erreichen können?“, reihte sich jetzt auch Herr Kaioh mit in das Gespräch ein. „Immerhin haben deine Mutter und ich schon vor einigen Tagen versucht dir mitteilen zu wollen, das wir dich besuchen kommen. Doch leider konnten wir außer deinem Anrufbeantworter dich nicht erreichen, was uns schon ziemlich in Unruhe versetzt hat.“ „Oh, es tut mir Leid, das ihr euch wegen mir Sorgen gemacht habt. Aber ich war letzte Woche mit Haruka zusammen in Urlaub gefahren.“, erklärte die Geigerin ihren Eltern. „Und wir sind gestern erst wieder zurückgekommen.“ „Aber du hättest uns ja schon mal zwischendurch von dieser Veränderung in deinem Leben in Kenntnis setzen können.“, bemerkte Tenshi daraufhin. „Ihr habt ja Recht. Das hätte ich wirklich schon mal machen können. Ich hab halt nicht daran gedacht.“, gestand die Musikerin ihren Eltern. „Na ja, Hauptsache ist doch, das es du gesund und munter bist, und es dir somit gut geht.“, meinte Daiki daraufhin nur. In diesen Moment betrat die Läuferin wieder das Zimmer, und überreichte den Gästen ihren Kaffee. Danach setzte sie sich mit zu ihrer Freundin auf die Couch. Haruka war ein wenig nervös, da sie keine Ahnung hatte, wie sie sich nun verhalten sollte. Zwar wusste sie durch Michiru, das deren Eltern über die Neigung ihrer Tochter bescheid wussten, und es auch zu akzeptieren schienen, doch so ganz sicher war sie sich deswegen noch nicht. Als die Musikerin merkte, dass ihr Wirbelwind etwas verunsichert war, ergriff sie sofort deren rechte Hand, und verschränkte sie mit einer der ihren. Zudem schenkte die Schwimmerin der Blonden auch noch ein bezauberndes Lächeln. Und es schien zu wirken, da sich die Größere entspannte, und ihr ebenfalls ein Lächeln zurück schenkte. Aufmerksam beobachtete Frau Kaioh die beiden Mädchen dabei. >Die Beiden scheinen ja wirklich so richtig ineinander verliebt zu sein. Alleine schon die Blicke, die sie sich gegenseitig schenken strahlen so viel Wärme aus.<, waren die Gedanken von Tenshi, während sie an ihrem Getränk nippte. >Ich muss schon zugeben, dass es für mich immer noch nicht so leicht zu verstehen ist, das mein einziges Kind sich zu ihresgleichen hingezogen fühlt, aber Hauptsache meine Tochter ist glücklich und zufrieden.< „Nun verratet uns doch mal, wie ihr Zwei euch denn überhaupt habt kennen gelernt.“, wollte Daiki auf einmal wissen, und richtete sich dabei aber ein wenig spezieller an das blonde Mädchen. „Immerhin würden meine Frau und ich schon gerne etwas mehr über sie in Erfahrung bringen wollen.“ Haruka verstand, was Herr Kaioh damit bezweckte, und ihr somit gerade auch sagen wollte. Als Vater war es doch nur allzu verständlich, das er mehr über die Person, die mit seiner Tochter zusammen war, in Erfahrung bringen wollte. „Michiru und ich gehen zusammen in dieselbe Klasse, und haben uns somit dann zum neuen Schuljahr hin kennen gelernt.“ „Wobei man aber noch erwähnen muss, dass du mich ja dabei erst einmal glatt über den Haufen gerannt hast.“, warf die Musikerin mit einem Grinsen ein. „Wieso denn das?“, wollte Tenshi gleich mal genauer wissen. „Michi, das ist jetzt aber nicht fair, das du das gerade erwähnst.“, schmollte Haruka in ihrer gewohnten Manier, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein, dass sie es tat. „Wieso denn? Es entspricht doch aber der Wahrheit. Du hattest es ja an diesem Tag ziemlich eilig gehabt, noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen, so dass du mich dann glatt übersehen hattest.“ „Ja aber trotzdem musst du das ja hier jetzt nicht gleich so preisgeben.“, grummelte die Sportlerin weiter vor sich hin. Daraufhin konnte Michiru sich nun aber ein Lachen nicht mehr verkneifen. Auch die Eltern der Türkishaarigen mussten bei dieser Szene, die sich ihnen da gerade bot, schmunzeln. Das wiederum ließ den Blondschopf noch ein wenig trotziger werden. Damit sich ihr Wirbelwind nun aber wieder beruhigte, gab sie ihren Schatz einen Kuss auf die Wange, und flüsterte ihr was ins Ohr. „Hey Schatz, sei mir nicht böse. Du weißt doch, wie sehr ich dich liebe.“ „Ja, das weiß ich. Und ich bin dir auch gar nicht wirklich böse.“, gab Haruka genauso leise ihren Engel mit einem Lächeln zu verstehen. >Man, meine Tochter scheint ihre Freundin ja voll und ganz im Griff zu haben. War diese gerade noch ein wenig aufgebracht, so ist sie nun nach einigen Worten von meinem Sonnenschein wieder völlig zahm. Die Zwei verstehen sich ja echt gut.<, registrierte Herr Kaioh für sich. >Vor allem strahlt Michiru eine so unglaubliche Freude aus, das man richtig merkt wie glücklich sie ist. Diese Ausgelassenheit und Fröhlichkeit hab ich bei ihr seit ihrem Liebeskummer schon lange nicht mehr gesehen.< Die beiden Mädchen erzählten Michirus Eltern nun noch den weiteren Verlauf, wie sich die Zwei denn nun zusammen gefunden hatten. Dabei erfuhren sie aber auch, das Haruka auf der Schule als ein Junge galt. „Ach darum meintest du vorhin, das dich Haruka-san so durcheinander gebracht hat, weil du ja auch davon ausgingst, das sie ein Er sei.“, bemerkte Frau Kaioh beiläufig, aber eigentlich ehr mehr für sich. „Ja, das war es. Aber das hatten wir ja dann zwischen uns geklärt.“ Mit einem breiten Schmunzeln blicke Michiru zu ihrer Liebsten rüber, und wusste, dass diese gerade auch daran dachte, wie sie damals Harukas Geschlecht offengelegt hatte. „Und sie machen diese ganze Maskerade nur, um in der Football-Mannschaft mitspielen zu können?“, harkte Daiki bei der Blonden nach. „Nein. Ich bin und gebe mich halt so, wie ich bin. Das ist einfach etwas, was sich dann so dadurch ergeben hat. Und da ich sehr gerne Laufe, und mir dieser Sport auch viel Spaß macht, beließ ich es dabei.“, erklärte der Runningback. „Und Haruka ist wirklich gut darin. Man hat den Anschein, als würde sie dabei mit dem Wind um die Wette laufen.“, brachte die Musikerin mit ein. Diese Worte ihrer Freundin zauberten einen leichten Rotschimmer auf das Gesicht der Sportlerin. „Sind sie wirklich so gut, Haruka-san?“, erkundigte sich Tenshi daraufhin. „Bitte, Haruka recht völlig aus.“, bat die Läuferin die Mutter ihrer Freundin darum, die Endung weg zu lassen. „Nun ja, ich würde schon sagen, das mir keiner der anderen Spieler aus unserer Mannschaft diesbezüglich das was erreichen kann.“ „Davon würde ich mich sehr gerne mal selber überzeugen.“, gab Michirus Vater in diesem Moment von sich. Das erstaunte Michiru und Haruka gerade gleichermaßen, was man ihnen auch deutlich ansehen konnte. Um die Verwirrung der beiden Mädchen ein wenig zu lichten, setzte Frau Kaioh zu einer Erklärung an. „Du wirst es jetzt zwar nicht so richtig glauben mein Schatz, aber dein Vater hat durch seine Position in der neuen Firma die Möglichkeit sich die Heimspiele der Dallas Cowboys live ansehen zu können. Darum hat er sich schon mal ein wenig mit diesem Nationalsport auseinander gesetzt, um dann in der neuen Saison nicht ganz unwissend vor seinen Chef dazustehen.“ „Echt jetzt! Sie können sich ein NFL-Spiel der Lieblingsmannschaft meines Coachs ansehen. Wau, das muss bestimmt ein tolles Gefühl sein, dieses in einem solchen gigantischen Stadion live verfolgen zu können.“, sprudelte die Begeisterung aus der Sportlerin nur so heraus. „Um nun aber noch mal auf ihren Wunsch zurück zu kommen, kann ich ihnen nur sagen, dass wir uns leider zurzeit ja in der Sommerferienpause befinden, und somit ist das mit einem Spiel gerade nicht so leicht umzusetzen. Aber sollten wir es in die Playoffs, und sogar in das Finale schaffen, dann währen sie recht herzlich dazu eingeladen.“ „Na das nenne ich doch mal ein Angebot, welches ich dann nur allzu gerne annehmen würde.“, freute sich Daiki darüber. In diesen Augenblick konnte Michiru gar nicht anders, als die euphorischen Reaktionen ihrer Freundin mit einem zufriedenen und lächelnden Ausdruck zu vernehmen. Es freute sie sehr, dass sich ihre Eltern und ihre Liebste anscheinend gut verstanden. Und so unterhielten sich die Vier noch eine ganze Weile, bis sich Herr und Frau Kaioh wieder auf den Weg in ihr Hotel begeben wollten. Aber bevor Michirus Eltern dann gingen, verabredeten sie sich gleich noch für den nächsten Tag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)