Mister Tux von Gingerred ================================================================================ Kapitel 2: Unfall ----------------- Irgendwann braucht man mal Urlaub oder? Jetzt, wo ich hier schon in Texas fest sitze, kleine Entscheidung, lange Geschichte, kann ich es auch genießen. Mein Name ist Mr. Tux, zumindest kennt man mich hier unter diesem Namen denn ich muss ja under cover unterwegs sein. Es ist nicht wichtig zu wissen wieso. Jedenfalls lief ich, genervt über die Tatsache dass der Flieger schon geflogen war, wie es blöde Flugzeuge eben taten, ein wenig spazieren um mich um zu sehen und etwas zu beruhigen. Tja, ich lief wohl ein wenig zu weit, in Gedanken und die Umgebung versunken, denn ich hatte bald vergessen aus welcher Richtung ich gekommen war. Entsetzt darüber, dass ich mich mitten in Texas verlaufen musste, einem für mich fremden Ort mit fremden Leuten und einem fremden Akzent im Englisch sah ich mich (unglücklicherweise schon den Tränen nahe) nach Zivilisation um und entdeckte eine Baustelle. Das stimmte mich wirklich freudig, zwar nicht so freudig wie es ein verschlafener … äh … Jalapeno oder wie sie diese pennenden Mexikaner nannten (Die es hier gar nicht gab aber man durfte ja hoffen. ) oder ein kleines Dorf es getan hätten. Aber ich war mir sicher dass irgendwer schon etwas zu tun hatte auf der Baustelle. Als ich näher kam, staunte ich nicht schlecht denn diese Baustelle war keine Baustelle. Tja, das klingt als wenn jemand mitten in Texas ein Bild von einer Baustelle aufgestellt hatte. Aber so ähnlich fühlte es sich an. Es war ein verlassener Golfplatz. Seufzend ließ ich mich auf einen Metallpfeiler sinken und stützte den Kopf in die Hände, ehe mich eine zarte Frauenstimme wieder aufschrecken ließ. “Howdy! “, grüßte die Lady mit den blonden Haaren mich und machte ein leicht besorgtes Gesicht: “Was ziehst du denn für ein Gesicht Kleiner?“ Ich seufzte auf. Warum nannte mich jeder Kleiner? Ich war groß für mein Alter … : “Nichts Miss. Ich glaube nur dass … ist das hier ein Golfplatz?“, diese Frage war zwar eigentlich nebensächlich aber die blonde Lady würde mir schon nicht weg rennen. Zumindest hoffte ich das. Das Mädchen lächelte freundlich und nickte: “Ich bin die glückliche Besitzerin. Hast du Lust auf ein Spielchen? Ich spendiere es dir gerne, dann ziehst du zumindest keine Schnute mehr. “, ich mochte das Mädchen jetzt schon. Aber Mini Golf? Ich meine, ich hatte noch nie gespielt, meines Wissens nach. Lange Rede, kurzer Sinn stand ich dann irgendwann an den Löchern und spielte, als wäre ich mit dem Golfschläger in den Händen zur Welt gekommen. Und wie sich heraus stellte war der kleine, leere Golfplatz weder klein, noch leer. Denn es kamen bestimmt drei oder vier Männer, darunter auch eine Frau um sich mit mir zu messen. Und ich besiegte, zu meinem Erstaunen und meiner Freude, jeden von ihnen. Bis ich irgendwann wieder alleine da stand und den Golfschläger schwang. Tja, das spielen selbst machte mir Spaß. Es wurde nur etwas langweilig, als ich keine Gegner mehr hatte. Und als hätte jemand meine Gedanken gehört, sprach mich jemand darauf an. “Howdy! “, grüßte er mich, wie es die Lady getan hatte. Ich drehte mich um und schluckte leicht. “Was hältst du von einem Spielchen, mein Freund? “, fragte mich ein junger Mann der gut und gerne einen Kopf größer war als ich. Ich zögerte auch nicht lange und sagte so überzeugend wie möglich: “Nun, dann mach dich auf eine Niederlage gefasst. “, ich grinste ihn freundlich an, mit einem Hauch von Spott, was so gar nicht meine Art war und nahm den Golfschläger präsent in meine rechte Hand. Der Typ war größer und leider auch noch jünger als ich wie ich später erfuhr. Und er war Texaner, nicht nur texanischer Tourist, das sah man ihm an. Ehe ich meine Gedanken fort … äh … denken konnte unterbrach er die kurzweilige Stille mit einem kurzem, charmanten Lachen und sagte zu mir wie zu einem Kind: “Hehe, sachte Kleiner. “, mein erst so schelmisches Grinsen wich einem leicht beleidigtem Gesicht. Ich wiederstand auszusprechen, was ich insgeheim dachte und suchte eine bessere Formulierung dafür denn das letzte was ich jetzt wollte waren Feinde. Ich hob bedeutend meinen Zeigefinger und holte schon Luft um endlich meine geniale, beleidigende aber nicht beleidigend klingende Formulierung abzulassen, da unterbrach er mich. Also sympathisch war etwas anderes. “Gut, dann lass und mal spielen! “, sagte er und zog mit Zeigefinger und Daumen die Krempe seines Hutes ins Gesicht, was einen erfahrenen und weisen Effekt gab. Gut, sympathisch war er nicht. Aber ich mochte ihn trotzdem irgendwie, wahrscheinlich weil er eine charmante Art hatte und das einfach gut zu seinem Aussehen passte. Die schulterlange, kupferfarbene Hippie-Mähne und darüber der beige Hut mit dem simplen Stickmuster auf den Stoff der um den Kopfteil genäht war. Das karierte Shirt, auf dem sich viel rot, blau ,weiß und braun wiederfand. Jedoch mehr rot als alles andere. Dazu die lange, braune Hose die ihm sogar über die rotbraunen Stiefel reichte, schlimmer noch als meine es tat. Und er hatte Handschuhe an, was weiß ich wieso, aber er trug welche. Und er spielte gut. Und unser Match fand, bis zu einem bestimmten Punkt sogar Zuschauer. Doch es war klar, dass sie wieder verschwanden. Wenn ich davon ausging, dass bei jedem der Schlag immer aufs erste saß, würde ich mich auch langweilen. Für ihn, Armadillo hieß er, wie ich erfahren durfte, wie auch für mich war das Spiel jedoch ein starkes Stückchen Konzentration. Ich lag vorne und den Platz wollte ich mir sichern. Der nächste Schlag musste also sitzen. Wieder zog ich mir etwas am Kragen, diese Geste war inzwischen Gewohnheit geworden da es wirklich verdammt heiß war. Ich sah rüber zu Armadillo, grinste freundschaftlich und tat dann, ohne hin zu sehen, meinen Schlag. Ich lochte ein, wie ich es mit meiner Abschätzung berechnet hatte. Es musste schon etwas länger her sein, dass ich den Flugplatz verlassen und auf dieser Baustelle ein kleines Match mit einem vermutlich neuen Freund begonnen habe. Die Sonne stand nun nämlich tiefer am Himmel als das letzte Mal, als ich danach gesehen hatte. Armadillo schien langsam die Kraft auszugehen, er setzte sich inzwischen nach jedem Schlag irgendwohin. Naiv wie ich war … oder bin … hätte ich natürlich nicht gedacht, dass es daran liegen konnte, dass es so heiß war. Armadillo tat das, was ich eigentlich nötig gehabt hätte, aber das merkte ich erst zu spät. “Ausgepowert, hm?“, gab ich mit meiner Ausdauer an. Armadillo lachte und sagte mir nun doch zum dritten Mal: “Setz dich doch auch mal hin.“, ich nahm das als spöttische Bemerkung gegenüber meiner Kraft trotz dieser Größe auf, drehte mich wieder und visierte das Loch an, dass wir wahrscheinlich schon fünf Mal oder häufiger vor Augen hatten. Wie gesagt, der Platz war nicht so klein, wie er aussah aber auch nicht groß. Als ich ausholte merkte ich, wie ich kurzweilig doppelt sah. Irritiert kniff ich meine Augen etwas zu um wieder etwas schärfe zu erlangen, aber stattdessen schwankte ich nur leicht zur Seite und hielt mich noch, indem ich mich mit dem Schläger vom Boden abstützte. Schwer atmend sah ich zu Boden. Mein Atem fühlte sich bei jedem ausatmen im Mund schleimig und im Hals kratzig an. Wann hatte ich das letzte Mal etwas getrunken? “Nun mach doch auch einmal Pause.“, befahl Armadillo in einem mir gut bekannten Tonfall. Er war von seinem Platz aufgestanden um mir Platz zu machen. Vielleicht hat er Recht, dachte ich, nur eine kurze Pause. Das würde mir gut tun. Ich lächelte ihn müde an und sagte:“Mir geht’s gut.“, obwohl er mich nicht einmal danach gefragt hatte wie es mir ginge, aber ich wollte ihm den Platz im Schatten nicht streitig machen. Doch als er erneut sagte ich solle mich wenigstens kurz ausruhen, er würde schnell seinen Schlag machen und uns dann Limo spendieren, klang das zu verlockend um Nein zu sagen. Ich ging also schweren Schrittes zu dem Stuhl der an der Hauswand des einzigen Hauses (Es war die Bar, von der Armadillo sich zu einem Match mit mir bequemt hatte) hier gelehnt war. Ich hätte es früher tun sollen und bereute unbedingt besser zu sein gewollt zu haben. Denn als ich bemerkte schwer meine Schritte waren und ich nach unten sah ob vielleicht irgendwas meinen Weg behinderte, kippte ich tatsächlich unkontrolliert nach vorne und wirbelte rötlichen Staub von mir weg. Ich wollte mich aufrichten, doch anscheinend wollte das mein Körper nicht und ich verlor mein Bewusstsein. Als ich Mr.Tux das vielleicht vierte, vielleicht auch fünfte Mal sagte er solle sich hinsetzten fügte ich auch noch hinzu: “Das wird jetzt mein letzter Schlag, dann spendier ich uns beiden ne Limo, okay?“, tja und ohne ihn zustimmen zu lassen war ich aufgestanden und bot ihm mit meiner Hand meinen Platz an. Ich kannte Mr.Tux nun schon so weit, dass ich wusste dass dieses Ich-bin-besser-als-du-und-das-in-jeder-Hinsicht nicht seine wahre Natur war. Und dieses Angebot abzulehnen wäre in seinen Augen höchstwahrscheinlich beleidigend gewesen. Also trottete er mit unkoordinierten Schritten zu mir. Endlich, dachte ich mir. Doch zu früh, denn was ich eigentlich verhindern wollte trat nun doch ein. Mr.Tux küsste wortwörtlich den Boden. Er kippte nach seinem zweiten Schritt der Länge nach um und landete mir quasi direkt vor den Füßen. Erschrocken war ich, das kann man wohl sagen. Ich hatte ja schon oft von sowas gehört aber es nie erlebt. Für mich waren diese Temperaturen ja völlig normal. “Mister … ?“, fragte ich leise und kniete mich vor ihm hin. Als er nicht reagierte wiederholte ich mich etwas lauter und rüttelte an seiner Schulter. Doch Mr.Tux blieb regungslos liegen. Ich wusste dass er nicht tot war. Ich war zwar nicht dass hellste Licht am Sternenfirmament hier in Texas, zumindest wurde mir das gerne nach gesagt, aber soweit ich das beurteilen konnte lebte er noch. Ich seufzte und versuchte noch ein Paar Mal ihn zu wecken. Niemanden sonst schien es zu kümmern dass er hier zusammen gebrochen war. Als ich mich umsah bemerkte ich, dass es niemanden kümmern konnte! Denn sie waren alle gegangen als es zu langweilig wurde. “Mist.“, fluchte ich genervt. Wenn man sie brauchte waren sie nicht da und wenn man sie nicht brauchte standen sie nur im Weg rum. Ich nahm meinen Hut ab und wischte mir die Stirn ab. Der einzige der noch da war, war die Lady Ladenbesitzerin und die hatte schon dicht gemacht. Ja, sie vertraute mir was die Golfschläger betraf und wusste dass ich sie immer zurück bringen würde. Aber hätte sie nicht wenigstens einmal misstrauisch sein können? Ich seufzte noch einmal, diesmal lauter. Es sah nicht aus als ob das ein normaler Ohnmachtsanfall war. Außerdem konnte ich ihn nicht einfach auf dem sandigen Boden liegen lassen. Ich überlegte. Was würde er an meiner Stelle tun? Mir war schon klar was er tun würde … “Maaaann.“, ächzte ich als ich mit ihm Huckepack den kurzen Weg zum Dorf lief: “Was hat der Kerl gefuttert?!“, ich weiß, das klang so ziemlich so als wäre er verdammt schwer gewesen, aber eigentlich war es eher so dass ich so viel körperliche Betätigung nicht gewohnt war und jemanden brauchte auf den ich die Schuld schieben konnte. Ich merkte ständig dass er runter rutschte, er hielt sich ja auch nicht fest und ich musste ihn andauernd nach oben bugsieren damit ich anständig voran kam. Doch ehrlich gesagt war ich schon nach halber Strecke aus der Puste. Das zweite Problem war, dass ich nicht in diesem Dörfchen lebte und das dritte Problem war dass es immer noch heiß vom Himmel herab brannte und das machte es nicht besser. “Typisch …“, murmelte ich, schob mit einer Hand meinen Hut zurück, der dank Mr.Tux ständig nach vorne rutschte und hätte ihn dabei sogar beinahe fallen gelassen. Ich beschloss den Hut ab zuziehen, setzte mein Zwangsgepäck neben mir ab und setzte ihn ihm stattdessen auf. Ich wollte ja nicht dass das mit der Hitze bei ihm noch schlimmer wurde als es ohnehin schon war. Wo ich schon dabei war zu pausieren (Was ich eigentlich nicht vorgehabt hatte) streckte ich mich einmal ausgiebig und lud den Kleinen wieder auf meinen Rücken. Das Dorf war ja immerhin schon in Sicht. Es war schon eine Art Kunststück den Leuten an der Rezeption des Hotels Weis zu machen, dass ich mit einem Bewusstlosen unterwegs war. Sie glaubten es mir freundlicherweise als ich ihn mit in das Hotel nahm und sie meinten eigentlich, ich solle ihn zu einem Arzt bringen. Haha, dachte ich nur, guter Witz, wo der nächste Arzt in der nächsten Stadt ist die ja nur ein bis fünf Kilometer entfernt war. Aber das war kein Problem ich flog dort eben mal mit meinem Luftkissenfahrzeug hin und heilte die kranken Menschen mit einer Berührung an der Stirn wie Jesus es einst getan hatte. Ich bekam das Zimmer schließlich doch, es war auch nur ein Zimmer für eine Person, zu mehr hatte es nicht gereicht. Doch konnte ich mich glücklich schätzen dass ein kleines Sofa darin stand. Vorsichtig also legte ich den jungen Mr.Tux auf dem Bett ab und nahm meinen Hut wieder an mich. Als er so da lag, die Augen geschlossen und ruhig ein und aus atmend fand ich ihn gar nicht mehr so bedrohlich als Golfer. Eher irgendwie niedlich, wie einen kleinen Jungen der eben Mittagsschlaf hielt. Ich schüttelte leicht den Kopf und schmiss den Hut auf das grüne Sofa. Mit meinen Augen durchsuchte ich das Zimmer, ob ich wohl noch irgendwas tun konnte um ihm den Aufenthalt genehmer zu machen. Also dachte ich zurück. Die Ursache seiner Ohnmacht war ja die Hitze gewesen und schwarz war eine Farbe die sich mit Hitze aufzuladen pflegte, hatte ich gehört. Ich öffnete die Augen und sah ihn an. Lange und nachdenklich bis ich seufzte und murmelte: “Es führt kein Weg daran vorbei … “, zuerst klappte ich die Holzlatten vor dem Fenster halb zu und dann musste ich ihm wohl oder übel alles Schwarze ausziehen, sprich, sein Jackett und seine Hose. Natürlich deckte ich ihn daraufhin schnell zu und stellte den Ventilator an. Erstens wollte ich, dass er etwas auskühlte und zweitens hatte ich keine Lust von ihm beschimpft zu werden, wenn er sich nur in Shirt und Boxershorts wieder fand aber ich ahnte schon, dass daran wohl auch kein Weg vorbei führte. Ich öffnete auch seinen Kragen ein Stück und löste diese dusselige Fliege, die er getragen hatte. Ich drehte sie etwas in der Hand und legte sie kopfschüttelnd auf den Nachttisch auf dem ein Digitalwecker stand dessen rote Lichter die Uhrzeit angaben. Wie konnte man nur so etwas Albernes tragen …? Mir würde so etwas gewiss nicht stehen. Nicht bei meinem Stil. Aber ihm passte sie ausgezeichnet, das musste ich zugeben. Ich sah auf die Uhr. Wir hatten anscheinend wirklich lange gespielt, so lange hatte ich noch nie meine Zeit auf dem Minigolf Platz verbracht. Ich war gekommen um genau zwölf am Mittag und jetzt war es schon sieben. Ich verdrehte die Augen und ließ mich auf das Sofa sinken. Auch ich war völlig fertig … Es dauerte nicht lange, zumindest kam es mir nicht lange vor aber der Wecker sagte was anderes, bis ich wieder aufwachte. Ich war anscheinend eingeschlafen. Orientierungslos sah ich mich um, als ich merkte dass das nicht mein Wohnzimmer war und dass ich nicht in meinem Bett lag, wenn ich schon geschlafen hatte. “Ahja …“, murmelte ich im Halbschlaf als ich mich wieder daran erinnerte weswegen ich hier war. Leise gähnte ich und warf einen Blick rüber zu dem Bett in dem Mr.Tux noch immer seinen Temperaturbedingten Ohnmachtsanfall ausschlief. Eigentlich, zumindest denke ich dass es so hätte sein müssen, sollte er schon längst wach sein. Doch er schlief selig und drehte sich sogar murmelnd auf die Seite. Ein gerührtes und auch erleichtertes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Erleichtert, da es ihm anscheinend besser ging und Gerührt … naja sagen wir, er erinnerte mich an jemanden der einen ebenso lebhaften Schlaf hat. Als ich merkte, dass es mir langsam frostig wurde und das wurde es selten hier, stellte ich den blöden Ventilator ab. Es war hier drinnen ziemlich schattig und inzwischen auch schon kalt. Doch das kam dem jungen Mr.Tux anscheinend nur zu Gute denn ihn schien diese kühle Luft hier drinnen nichts auszumachen. Aber mir. Ich stand auf, lehnte mir zu dem Fenster neben Mr.Tux, welches ich ja geschlossen hatte eben damit die Hitze nicht so drückte und schob die Fensterläden wieder auf, zumindest soweit es ging ohne den Kleinen zu wecken. Draußen war es schon dunkel aber das war keine Überraschung für mich. Wann war ich gleich eingeschlafen? Ahja, gegen fünf, danke. Und aufgewacht war ich dann um zwei Uhr morgens. Das einzige Geräusch welches die Nacht füllte war das sanfte Geräusch eines kleinen Grillen Chors und einer Tenor Grille, die über die anderen ihr Solo sang und ich lauschte ihnen eine Weile. Bisher hatte ich die Viecher und ihre Musik als völlig gewöhnlich empfunden und nie auf ihre Musik geachtet. Sie war irgendwie beruhigend und die Luft draußen war sogar jetzt, wo es dunkel geworden war noch relativ warm, aber immer noch zu kalt für mich. Also schloss ich das Fenster wieder, nahm den Hut vom Sofa, schmiss ihn gezielt auf die Nachttischlampe auf der er auch hängen blieb und legte mich auf den grünen Bezug des kleinen Sofas, dass gerade so lang war dass ich darauf bequem hatte liegen können. Ich spürte eine Unebenheit zu meinen Füßen, trat ein wenig auf ihr herum dass sie sich wieder gerade bog doch dann merkte ich zu meinem Erstaunen, denn ich hätte schwören können noch keine gesehen zu haben als ich hier herein gekommen war, dass es keine Unebenheit war sondern eine Decke. Die kam mir gerade Recht und ich dankte wem auch immer da oben, dass mich immer solch glückliche Zufälle ereilten. Das hieß, nun ja, wäre der Mister vorhin nicht umgekippt, hätte ich jetzt auch Zuhause sein können. Das war es, was ich damals dachte. Aber da wusste ich nichts von dem Pech, dass Mister Tux seinen Flug verpasst hatte. Was denkst du wo er gewesen sein könnte, wäre er mir nicht auf dem Golfplatz in Ohnmacht gefallen. Ich schüttelte leicht den Kopf und murmelte leise: “Städter.“ … dann schlief ich erneut ein. Aber nur, um eine halbe Stunde später wieder geweckt zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)