Ungleiche Kampfpartner von Shadowthief_Lupa (Ein Yaoi-Crossover: Proto Creed) ================================================================================ Kapitel 5: Operation: Blutrote Täuschung ---------------------------------------- Operation: Blutrote Täuschung „... und nun wurden diese gefangen genommen. Zur Zeit stehen Sie unter ständiger Beobachtung in Gentek. Die Wachen müssen also verdoppelt werden, damit Sie nicht von ihren Verbündeten befreit werden können. Die drei Terroristen müssen unbedingt ihre Strafe erhalten, sonst wird niemals Ruhe einkehren in der Schuldfrage. Da das Militär ja scheinbar nicht im Stande war, den wahren Täter zu fassen, müssen diese drei Verbrecher erst einmal herhalten, um den Blutdurst der Medien und der Bevölkerung zu stillen. Um Ihnen die Dringlichkeit unsere Tat bewusst zu machen, hat jeder von Ihnen eine Mappe mit allen wichtigen Daten und Fotos erhalten. Verinnerlichen Sie sich diese Geschichte, damit ihnen auf keinen Fall ein Fehler unterlaufen kann, während Sie im Fernsehen und Radio Interviews geben. Sie haben nun Ihre Befehle. Damit sind Sie entlassen.“ Der Soldat öffnete die Mappe, in dem alle wichtigen Papiere drin waren und schaute sich die Fotos an. Auf einem waren zwei Frauen abgebildet. Die Eine war schlank, gut bestückt und blond. Zudem trug sie einen Kittel und hatte stoisch die Arme vor ihr verschränkt. Wenn sie nicht so ein ernsten Gesichtsausdruck hätte, wäre sie in jedem feuchtem Traum der Männerwelt. Die zweite Frau hingegen hing lachend an ihrer Schulter und schien das glatte Gegenteil von ihr zu sein. Sie hatte kurzes schwarzes Haar mit violetten Strähnen, ausgewaschene Klamotten und ein paar Kopfhörer um den Hals. Man sah ihr sofort an, dass sie die Sachen alle etwas lockere anging, als manch andere. Dieses Foto war eindeutig aus privaten Hand, weil man im Hintergrund einen alten Van und einige Gebäude sah. Das zweite Bild, war jedoch ein Passfoto und zeigte einen Mann mit kurzen, roten Haaren, Bart und Brille. Er schaute genauso ernst wie die Blondine und hatte genau wie sie, seine Arme vor der Brust verschränkt. Der Soldat blätterte weiter und überflog die Papier nach wichtigen Details: ZEUS, einen Mann Namens Desmond Miles und die drei Gefangen bildeten die Organisation ‘Sodalizio‘, was soviel wie Bruderschaft auf italienisch bedeutet und versuchten mit der Drohung der Freisetzung des Blacklight-Virus eine Menge Geld zu erpressen. Durch mehrere unglückliche Zufälle, haben sie dann doch die Seuche los gelassen. Sonst stand nichts neues in den Papieren. ... Müde öffnete der Formwandler die Augen. Warum, Gott verdammt nochmal, haben alle seine heutigen Opfer diese eine Erinnerung. Sie war so sehr in ihr Gedächtnis eingebrannt, dass er bei jedem Soldaten, den er konsumierte, zuerst das selbe sah. Erst später kamen, dann andere sinnlose Gedanken. Es war so, als hätten alle diese Sitzung mit dem weißhaarigen Wissenschaftler täglich über sich ergehen lassen müssen, sodass nur diese eine Information ihr Gehirn überflutet hatte. Aber für was war das gut? Sollte Alex das sehen? Und wenn ja, warum? Er war sowieso verwirrt warum, er mit diesen vier Menschen, die er nicht einmal kannte, in eine Organisation gesteckt wurde. Er wusste ja nicht einmal, wie dieser Desmond Miles aussah. Vor allem war es ihm irgendwie, als würde er etwas übersehen. Die Erinnerungen, der vorhergehenden Soldaten hatten sich eigentlich nur intensiv die Fotos angeschaut. Dieser hier hatte auch einmal die Dokumente durchgelesen. Und da stand etwas, was seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Doch seinem müdem Verstand entglitt diese Information wie ein glitschiger Fisch. Wenn es wirklich wichtig war, würde es ihm schon wieder einfallen... Jetzt war sowieso wichtiger seinen Frust los zu bekommen. Nachdem was er mit Jonathan gemacht hatte, war ihm seine momentane Situation erst richtig klar geworden: Er diente wirklich nur als Wirt für den Virus und wenn er nicht das tat, was dieser wollte, wurde er einfach seines Körpers beraubt. Wie konnte er jemals wieder eine Entscheidung treffen, ohne die Sicherheit, diese auch durchzuführen zu dürfen? Immerhin konnte er ja nicht einfach die Biomasse fragen. Frustriert schaute er sich nach den nächsten Opfern um. Alex war deshalb nach seiner Tat das einzige tun gegangen, wo er wusste, dass es dem Virus nicht widerstrebte – er rottete Hives aus und konsumierte Soldaten. Und diese mussten wirklich alle diese nervige Erinnerung haben. Er glaubte wirklich schon, dass Blackwatch ihm damit etwas sagen wollte, doch er verstand nicht was. Als er sich abermals von einem Haus stürzte, einen Helikopter dabei mit sich riss und alle überlebenden Soldaten danach mit seinen Krallen zerfetzte, kamen ihn wieder die geschrieben Worte in den Sinn: „ZEUS, dieser Mann Namens Desmond Miles und die drei Gefangen bildeten die Organisation ‘Sodalizio‘, was soviel wie Bruderschaft auf italienisch bedeutet...“ Bruderschaft? Wo hatte er das vor kurzem erst gehört, dieses ungewöhnliche Wort. Und dann fiel endlich der Stein: Jonathan hatte von seiner Vergangenheit erzählt und von der Bruderschaft der Assassinen und dass dessen Feinde die Templer von Abstergo waren... jetzt wo er so darüber nachdachte, hatte der Wissenschaftler einen Kittel mit dem dreieckigen Firmenlogo an, was Willow auf den Rücken gebrandmarkt bekommen hatte... Moment, das hieße, dass dieser Desmond möglicherweise Jonathan war? - er hatte ja immerhin gesagt, dass er eine falsche Identität besaß. Vielleicht, vielleicht... sah er Sachen, die nicht da waren. Er würde erst Klarheit bekommen, wenn seine Schwester alles für ihn herausgesucht hatte... dazu musste er aber zuerst einmal zurückkehren... Es sträubte Alex, Heim zu gehen. Doch wenn die ganze Geschichten von wegen ewiger Kampf zwischen Assassinen und Templern nur ansatzweise stimmte, dann hatte der jüngere Mann nun ein großes Problem. Und das nervigste daran war, dass der Formwandler aus unerfindlichen Gründen mit hineingezogen wurden war. Mit nun richtig mieser Laune ging er zurück. Doch die Wohnung war bis auf seine Schwester leer, die finster dreinschauend auf ihn wartetet. Kaum hatten seine Füße den Boden seines Zimmers berührt, fing er sich eine Ohrfeige ein: „Du Vollidiot!! Ich war gerade mal eine Stunde nicht da. EINE. Verdammte. Stunde! Was hast du wieder angestellt??“ Er seufzte tief. Dafür hatte er keine Zeit, also packt er sie an der Schulter gab ihr einen Ruck, damit sie aus ihrem Gezeter herausgerissen wurde und ihm ihr Gehör schenkte. „Jonathan und ich hatten eine kleine Unterhaltung, als du nicht da warst. Und bevor du nun wieder mit dem Geschrei anfängst, hör mir erst einmal genau zu und checke es danach einfach mal: Jonathan ist ein Assassin auf der Flucht vor seinen Erzfeinden den Templern...“ Dann erzählter er ihr alles, was er von dem jüngeren Mann gehört und auch später in den Gedanken seinen Opfer gesehen hatte. Dabei vermied Alex das Thema, wie er 'Jonny-Boy' zum Reden gebracht hatte. Ihre Reaktion war ein leises, unsicheres Lachen. Als er darauf mit seinem üblichen emotionslosen Gesichtsausdruck antwortete, wurde ihr klar, dass ihr Bruder diese Geschichte wirklich ernst meinte. Ungläubig löste sie sich von ihm, ging in ihrem Zimmer an den Computer und fing an das zu tun, was eine gute Journalistin ausmachte: sie recherchierte. Der Formwandler hingegen hatte nun zwei Optionen für sein weiteres vorgehen: Entweder wartete er nun auf die Ergebnisse seiner Schwester oder er ging den Assassinen suchen und teilte ihm alles mit, auf die Gefahr hin, als kompletter Idiot dazustehen, der jedes Ammenmärchen glaubte, was ihm erzählt wurden war. Es war sowieso ein Wunder, wenn er den Jüngeren schnell hier auf der verseuchten Insel fand; aber versuchen konnte er es ja Mal. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Man man man... du bescherst einem nur Scherereien. Weißste eigentlich wie schwierig es iss, nachdem diese verdammte Barrikade aufgebaut wurden war, hier für all meine Kunden ne Identität zu erschaffm – und dann kommste daher und willst schon wieder ne neue?“, murrte der Mann Mitte fünfzig, der nur in Shorts bekleidet durch seinen Laden ging. Er glich einem riesigen Kunstwerk aus Muskeln, Tätowierungen und Piercings, die das gesamte Bild abrundeten. Selbst sein Glatzkopf wurde von gewunden, brennenden Dornenranken geziert. Er hatte dieses laufende Gemälde vor vielen Jahren kennengelernt. Damals wollte die Bruderschaft ihre Insignien in ihn brennen, wie es jeder Assassin an sich trug. Als er dazu zu diesem Mann hier gebracht wurde, der hauptberuflich Tätowierer war und sich auch mit allen möglich anderen Bodyarts auskannte, konnte er den Hünen zu dem Formschöneren Tribal an seinem linken Handgelenk überreden. Immerhin war darin kunstvoll das Assassinen-Logo versteckt. Deshalb konnte ihm auch die Bruderschaft nicht wirklich bestrafen, obwohl er sich ihren Befehl widersetzt hatte. Zu der Zeit hatte er die Aufmerksamkeit von Freddy auf sich gezogen. Er hatte schon damals gesehen, dass Desmond nicht zufrieden mit seiner Lebenssituation war und hatte ihm offeriert, was sein zweiter geheimer Job war: die Schaffung von neue Identitäten. Nach seiner Flucht hatte ihn deshalb sein erster Weg hier her geführt. Genauso nachdem er ein zweites Mal zuerst von Abstergo und dann wieder von den Assassinen geflohen war. Und nun stand er wieder einmal auf seiner Schwelle und verlangte erneut nach einem neuen Leben – hoffte er doch, dass es diesmal das letzte Mal sei. Müde war Desmond auf der Couch zusammengesackt und wartete auf die Papiere, die er neu bekam. Das monotone Klicken der Tastatur lullte ihn immer weiter ein, bis er kurz vorm einschlafen war. Da er die Nacht zuvor kein Auge zugetan hatte, streikte sein Körper nun, sich auch nur ansatzweise aus seiner jetzigen Position zu bewegen. Das schien auch sein tätowierter Bekannter bemerkt zu haben, weshalb er sich kurz räuspernd zu ihm herumdrehte. „Sage mal Des, willste heute net bei mir und meinor Dochter bleibm? - Du siehst echt geschafft aus, ruh dich doch einfach ma en bittl aus. Und ol' Freddy kümmert sich derweilen um dat neue Leben von Andrew Scyll, ne? Katie würde sich auf jeden Fall freuen, nach all der langen Zeit in diesem Gefängnis einor Insel endlich ma en vertrautes Gesicht zusähn.“ Als wäre das eine Erlaubnis gewesen, fiel der jüngere Mann zur Seite auf die Couch um und gab sich der dunklen Umklammerung des Schlafes hin. o0O*~*O0o Er wachte Schweißgebadet aus einem bizarren Traum aus roten und schwarzer Verderbnis auf. Das war jedoch nicht mehr die Couch, auf der er in den unruhigen Schlaf gefallen war, sondern ein großes Bett in einem weiß gestrichenen Zimmer. Die Panik stieg in ihm auf, als er parallelen zu dem Raum sah, indem er bei Abstergo leben musste... Nein, dass konnte doch gar nicht sein. Freddy würde ihn doch nicht verraten... Plötzlich öffnete sich die Tür abrupt und ein hyperaktiver Teenager sprang ihn an: „DESSY, du bist ja wach?! Warum kommste denn net raus? Paps hat scho dat Essen fertig und wir wartn auf.. dich... wat issn los? Du siehst aus, als hätteste en Geist gesähn...“ Das Mädchen würde eng in die Arme geschlossen und fest gedrückt. Tiefe Erleichterung durchflutete Desmond. Sein traumatisiertes Gehirn hatte ihm eine Illusion vorgegaukelt. Er hätte die vielen Unterschiede sehen müssen: die einzelne Tür war aus Holz und nicht aus Metall, es gab keinen großen Spiegel auf der gegenüberliegenden Seite seines Bettes und dieser Raum hier hatte Fenster. Er brauchte ernsthaft etwas Ruhe, sonst würde er eines Tages noch wahnsinnig werden. Nun da er wieder Herr der Lage war, löste er sich von dem verwirrten Mädchen und lächelte sie an: „Sorry, hab schlecht geträumt... was gibt’s denn zu essen?“ Ein breites Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des 14 Jährigen Mädchens aus. Dann zog sie ihn lachend aus dem Bett und rief über ihre Schulter, dass er es doch selbst herausfinden sollte. Während des Dinners wurde ihm dann erzählt, wie er auf der Couch eingeschlafen sei und ihm Freddy dann die Treppe hoch in sein Apartment gebracht habe. Beschämt den älteren Mann solche Probleme bereitet zu haben, entschuldigte er sich über den ganzen Abend verteilt ungefähr tausend Mal bei ihm. Das Essen war eine willkommene Abwechslung zu seinem tristem Leben der letzten Zeit. Es wurde geschmaust und gelacht. Hier durfte er sein, wer er war, Desmond Miles, ohne Gefahr zu laufen, gleich von der Bruderschaft oder den Templer gefangen genommen zu werden. Dann fielen ihm die schönen Abende mit Dana wieder ein. Zwar musste er da wegen anderen Dingen seine wahre Identität verheimlichen, konnte dort aber auch einmal befreit von den meisten Lasten eine schöne Zeit verbringen. Naja, es war halt nicht alles schlecht in seinem Leben... Nach dem Essen wurde das kleine quirlige Mädchen zu Bett gebracht. Nun konnten sich die Erwachsenen in Ruhe über die wichtigen Dinge unterhalten: „Deine Identität iss fertsch, Herr Andrew Scyll. Den Preis liegt bei 25...“ Erschrocken schaute Desmond seinen Freund an und schluckte schwer als er den Preis wiederholte, „25.000 Dollar?“ Er bekam Lachen als Antwort, „Nee, natürlich nur 25 Dollar. Weißste Des, Dank dir und deinem Job als Barkeeper haste mir so viele, gut zahlende Kunden geschickt, datt ich dir en kleenen Rabatt gewährn kann. Freu dich doch einfach mal, datt der ol' Freddy dia so ein Geschenk macht.“ Erleichterung und Dankbarkeit durchströmten den jüngeren Mann. Er zahlte weniger als einen Prozent des normalen Preises, als wusste sein alter Kumpel, dass er gerade eine wirklich miese Zeit hinter sich hatte. „Hoffe nur, datt de nu mehr Glück damit habm wirst, als mit Matthew Holland und Jonathan Willow.“, damit überreichte ihn das laufende Kunstwerk seine Papiere. Desmond schaute sich alles genau an und verinnerlicht sich die neuen Daten über seine Person. Als er noch seine ganzen Dokumente sichtete, verschwand Freddy schnell in der Küche und kam kurze Zeit später mit einem Tablett mit verschiedensten Spirituosen wieder. Das war eine Einladung, die dem Ex-Barkeeper nicht zweimal gesagt werden musste. Er ließ alles stehen und liegen, mixte für sich und seinen Freund ein paar Drinks und ertränkte seine Probleme im Alkohol. Als beide Männer angeheitert waren, fiel Desmond wieder eine Bitte ein, die er an Freddy stellen wollte: „Sag mal, könntest du mir vielleicht ein Branding wegmachen... oder zumindest mit etwas anderem übertünchen?“ Die Antwort war ein enthusiastisch Nicken. Ohne langes zögern, zog sich der Jüngere das T-shirt über den Kopf und zeigte ihm das Logo von Abstergo auf seinem Rücken. Kühle Finger fuhren über das Mal: „Und was willste habm? - En Tribal oder ein stilvolles Bild?“ „Tribal“, war die kurze Antwort. Die gespielte Enttäuschung verwandelte sich in ein Lachen als der Tätowierer dazu folgendes sagte: „Och schadö, dabei wollt ich dia so gern en rosarotes und himmelblaues Engelschen drauf machen. Ha Ha Ha. Machma glei morgn früh dann.“ o0O*~*O0o Nach einer durch gezechten Nacht und einem Morgen voller Schmerzen, Dank seiner neuen Tätowierung, verließ Desmond die traute Welt bei Freddy und suchte sich nun eine Neue Wohnung. Sein Plan stand fest. Er würde in Richtung Greenwich gehen – auch wenn es größtenteils eine Red Zone war, so war es am Rand immer noch eine Yellow Zone; er würde es eher ein dunkles Orange nennen, aber ihn fragte ja niemand. Hier würde er dann die Ruhe haben, die er haben wollte – gegen Hunter und Zombies kam er super an, nur die Menschen machten ihn in letzter Zeit Probleme. Auf seinen Weg dahin, kam er an einem Schaufenster vorbei, in dem viele Fernsehergeräte standen und in denen gerade Nachrichten liefen. Es war immer wichtig auf den neusten Stand der Dinge zu sein, weshalb er sich der kleinen Gruppe von Menschen anschloss, die sich wie eine Traube um das Fenster herum gebildet hatte. Was er jedoch dort zu Gesicht bekam, ließ ihn leicht zurücktaumeln: Der Nachrichtensprecher sprach gerade darüber, dass es zu neuen Erkenntnissen über die Katastrophe hier in Manhattan gekommen war. Er erzählte davon, dass es nicht nur ein Mann, sondern eine ganze Gruppe, die für diese Endzeit-Apokalypse verantwortlich waren. Dazu wurden fünf Bilder von den Verdächtigen gezeigt, die dem Ex-Assassin sehr bekannt waren. Zudem kam gerade eine Eilmeldung herein, dass drei von ihnen gefangen genommen wurden waren und sie bald für ihre Taten hingerichtet werden würden. Was dann folgten waren Augenzeugenberichte und Kommentare vom Militär. Taumelnd wich Desmond von dem Schaufenster zurück. Das konnte doch nicht wahr sein? Er musste schleunigst von hier verschwinden, denn eines dieser Bilder trug sein Gesicht. Bevor er von irgendwen erkannt werden würde, rannte er in die nächste Gasse, erklomm die Feuerleiter bis zum Dach und versteckte sich hinter einer Klimaanlage. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein... Warum wurde ihnen das an gehangen und vor allem, was brachte ihnen das? War es vielleicht Zufall das ausgerechnet sie als Sündenböcke herhalten mussten? Nein, es war viel zu offensichtlich, dass diese Falle extra für ihn ausgelegt wurden war. Doch sie haben nicht nur die Bilder von Lucy, Rebecca und Shaun gezeigt, sondern auch ein Video, wie sie von dem örtlichen Militär weggeführt wurden waren; sie waren also nun gerade wirklich Gefangene von Blackwatch. Wie konnten sie überhaupt die Assassinen gefangennehmen? Ist ja nicht so als wären sie ganz normale Zivilisten, nein, diese drei waren voll ausgebildete Meisterassassinen. Verdammt, er hing in der Schwebe. Weder konnte er es einfach ruhen lassen, noch konnte er wirklich etwas unternehmen. Wenn er nun Hals über Kopf eine Rettungsaktion startete, würde er sich einfach in die Hände des Gegners spielen. Die nächste Frage war, was überhaupt das genaue Ziel war? Waren die Templer hier in Manhattan? Oder wollte das Militär über sie, ihre Finger an Mercer kriegen und Desmond war nur der Mittelsmann dazwischen? Doch warum ausgerechnet die Assassinen? Woher kannten das Militär sie? Es waren garantiert wieder die Templer daran schuld. Doch was sollte er dann tun? VERDAMMT, so kam er nicht weiter. Spekulationen und die stetigen Fragen brachten ihn gar nichts. Er brauchte Antworten und zwar schnell. Er könnte einfach nach alter Assassinen Manier wichtige Leute ausspionieren und/oder sich gewaltsam Informationen beschaffen... doch er hatte seine Ausbildung nie wirklich beendet. Er konnte von allem etwas, doch er hatte es niemals zum Meister geschafft. Weshalb die Fehlschlags Quote sehr hoch sein würde. Nein, er brauchte eine sichere Quelle für all die Informationen. Da blieben ihm aber nur zwei Möglichkeiten: Freddy und Dana. Keines von beiden verlockte ihn dazu, die jeweilige Person aufzusuchen. Einerseits wollte er den Familienvater nicht in Gefahr bringen, anderseits wollte er nicht wieder zu den Mercers zurück. Doch die Antwort war eigentlich recht einfach, denn er würde niemals zulassen, dass ein Kind in Gefahr geraden würde... Wut, aber vor allem Angst und Terror umklammerten seinen Körper als er wenig später vor dem verhassten Apartment stand. Hier war wirklich der zweitschlimmste Ort auf der Welt, an dem er niemals wieder zurückkehren wollte. Nur der Animus konnte dieses Gefühl der Beklommenheit noch toppen. Er stand nun schon zwei Minuten unentschlossen vor der Tür. In ihm waren Zweifel aufgekommen, ob er die drei wirklich retten sollte. Die Assassinen würden das nur wieder als Vorwand nehmen, um ihn wieder zurück in die Bruderschaft zu zerren. Das würde Desmond nicht noch einmal überstehen. Andererseits könnte er sich es niemals verzeihen, wenn sie wegen ihm sterben würden. Er wurde zunehmend wütender auf sich selbst, weil ihn die Angst durch diese Tür zu gehen, davon abhielt, das Richtige zu tun. Mit einem tiefen Atemzug klopfte Desmond energisch gegen das spröde Holz, hielt dann die Luft an und zählte von zehn rückwärts. Schon bei der Sieben wurde die Tür aufgerissen und er wurde in die Wohnung gezogen. Zwei Frauenarme schlossen sich eng um ihn und drückten ihn eng an eine leicht zitternde Gestalt: „Oh Desmond, man bin ich froh, dass es dir gut geht.“ Eine unangenehme Stille entstand. Dana hatte ihn nicht nur aufs herzlichste Willkommen geheißen, sondern ihn auch noch mit seinem richtigen Namen angesprochen... Was hatte er eigentlich erwartet? Immerhin hatte er dem Formwandler vieles über sich erzählt und seine Schwester war eine exzellente Hackerin. Es hätte ihm klar sein müssen, dass er hier nicht in die alte Situation zurückkehren konnte. Als er nicht auf ihre Umarmung reagierte, löste sie sich von ihm. Nach den ersten Sekunden der Freude, kam die Realität zurück. Und die Frage was er hier wollte: „Und ich dachte, nachdem wir dein 'kleines Geheimnis' erfahren haben, würdest du dich hier nie wieder Blicken lassen. Aber stattdessen tauchst du keine drei Tage später hier wieder auf – was ist geschehen?“ Desmond schluckte schwer und suchte nach den richtigen Worten. Er war zu überrascht, wie sich die jüngere Mercer ihm gegenüber verhielt. Irgendwie hätte er mehr Neugier, Wut oder gar Angst erwartet, denn immerhin stand ein Meuchelmörder vor ihr. Stattdessen strafte sie ihn mit Ignoranz und wollte nur wissen, warum ihn seine Füße wieder zu dieser Schwelle getragen hatten. Um seine Nerven zu beruhigen, atmete er tief durch und wollte gerade etwas sagen, als ihm die Erklärung seines Erscheinens abgenommen wurde. „Er will Hilfe von dir, weil seine Kumpanen vom Blackwatch gefangengehalten werden, nicht war Jonny-Boy... oh ich vergaß, er sollte Desmond heißen, nicht?“, knurrte jemand, dessen Stimme wie aus dem Grabe kam. Ein enormer Schauer lief der Jüngeren über den Rücken, als er ihn hörte. Dabei war er so froh gewesen, dass nur Dana im Apartment gewesen war. Der Formwandler stand in der immer noch offenen Tür, hatte beide Arme verschränkt und schaute düster aus dem Schatten seiner Kapuze hervor. Dem anderen Mann so nah zu sein, machte Desmond unglaublich nervös, doch wenn er nun nachgab, würde weder ihm noch seinen ehemaligen Waffenbrüdern und -schwestern geholfen werden. Darum unterdrückte er all seine einschnürenden Emotionen, würde alle etwaigen Probleme mit dem Formwandler erst einmal herunterschlucken und sich nur noch auf die Mission, die vor ihm lag, konzentrierten. Er drehte sich langsam zu Alex um und sprach dann mit verdächtig ruhiger Stimme: „Das Militär hält drei meiner einstigen Verbündeten gefangen. Ich brauche Informationen über ihren genauen Aufenthaltsort, den Sicherheitsvorkehrungen und die genauen Pläne, wann und wo sie hingerichtet werden sollen. Allein werde ich das nicht zur rechten Zeit schaffen, weshalb ich euch...“, dabei schaute er über die Schulter hinweg zu der jüngeren Mercer, „... Danas Hilfe brauche.“ Sein Blick wanderte wieder zum Gestaltwandler zurück, der an seiner Pose nur verändert hatte, dass er sich nun gegen den Türrahmen lehnte. Durch den tiefen Schatten seiner Kapuze konnte man nicht erkennen, woran der Ältere gerade dachte oder wie seine Entscheidung sein würde. Die Nervosität kroch wieder die Knochen des Ex-Assassins hinauf. Als würde es Alex wissen, wie sehr ihn diese Situation gerade quälte, zog er jeden Moment unendlich in die Länge. Desmond hielt es nicht länger aus. Aber statt nun kleinlaut um Hilfe zu betteln, machte er seine Wut Luft: „Gut, du bist sauer, dass ich euch beide belogen habe, versteh ich. Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich regle danach alles selbst. Das einzige, was ich dazu benötige, sind diese gottverdammten Infos. Mehr verlange ich auch nicht. Dann werdet ihr mich und jegliche Gefahr um mich herum nie wieder zu Gesicht bekommen. Verstanden?!“ Er hätte schwören können, dass sich sein Mundwinkel kurz nach oben verzogen hatte, doch dann wurde er wieder emotionslos. Seine Antwort bestand darin, in die Wohnung zu treten und die Tür hinter sich zu schließen; der Jüngere wurde nicht weggeschickt. Das war doch ein gutes Zeichen, oder? „Warum?“ Desmond hatte nicht erwartet, sich noch weiter mit Alex zu unterhalten und hatte sich deshalb schon zu Dana umgewandt, um mit ihr über seine jetzige Situation zu sprechen. Nun etwas bestärkt, dass ihm die Hilfe gewährt wurden war, fragte er etwas bissig zurück, was er von ihm wollte. Alex reagiert auf den Kommentar gar nicht und stellte seine Frage mit tiefer, ruhiger Stimme erneut: „Warum willst du ihnen helfen? Wenn deine kleine Geschichte nur ansatzweise richtig sein sollte, dann hättest du keinen Grund, sie zu befreien.“ Es überraschte den Jüngeren schon, dass er gerade darauf hin ansprach: „Tse, und dann hast du mir doch nicht vollkommen zugehört letztens. Vor etlichen Jahren haben mich die Templer entführt und dann wurde ich von den Assassinen befreit. Und nun rate mal, wer die drei Personen waren, die mich aus dem HQ von Abstergo raus geholt haben? - 100 Punkte für den Kandidaten... Sehe es einfach als eine Art Schuldenausgleich; genau so etwas, was zwischen uns gerade stattfindet. Mögen müssen wir uns trotzdem nicht.“ Damit wandte sich der Hilfesuchende wieder der jüngeren Mercer zu und wollte ihr gerade in ihr Zimmer folgen, als er wieder an der Schulter festgehalten wurde. Wieder fuhr ein eiskalter Schauer durch seinen Körper. „Das war noch nicht die letzte Unterhaltung zwischen uns, Assassin.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es war wieder einmal bemerkenswert, wie sehr sich der Jüngere unter Kontrolle hatte. Obwohl er von Angst und Panik geschüttelt gewesen war, konnte er ruhig und vor allem bestimmt mit ihnen reden. Er hatte anscheinend die seltene Gabe vollkommen im Jetzt zu Leben und alles vergangene vollkommen zu ignorieren, damit er die Gegenwart nach seinen Wünschen formen konnte; wenn ihm diese Einstellung nicht irgendwann gegen das Bein läuft... Von dem Verhalten, das seine Schwester an den Tag legte, leitete er ab, dass die ganze Geschichte von wegen 'Assassinen vs Templer' wahr zu sein schien. Eine wirklich unangenehme Erkenntnis. Was ihn aber noch mehr überraschte, war die Tatsache, dass Jona... Desmond von allein hier her zurückgekehrt war. Woher hatte er denn die Informationen, dass seine Kumpanen Gefangene von Blackwatch waren. Und noch viel wichtiger war die Frage, wie er allein gegen so eine Übermacht ankommen will. Immerhin war er kein Monster, so wie Alex. Egal welche Informationen ihn Dana übermittelte und er daraus glaubte, einen sicheren Plan zu kreieren, er würde den Jüngeren nicht so einfach ziehen lassen. Einerseits weil er dabei sein wollte, um zu sehen, wie er dieses Meisterstück gegen diese Massen an Soldaten vollbringen wollte und andererseits weil seine Biomasse wieder kleine Kapriolen schlug, als er den Assassin berührt hatte. Schon allein wegen dem Virus konnte er ihn nicht einfach tun lassen, was er vor hatte. Darum gesellte er sich zu den zwei Personen vor dem PC, als seine Schwester anfing die ersten Daten ihrer Recherche mit dem jüngeren Mann zu teilen. „... also wie du siehst, erwarten sie nicht nur dich, sondern auch meinen Bruder.“, endete gerade ihr Vortrag über die Sicherheitsvorkehrungen. Überrascht, was aber nicht in seiner Stimme heraus hörbar war, fragte er, was sie damit meinte. Deshalb zählte sie nochmal alles auf: Unzählige Wachen, die bis zu den Zähnen bewaffnet waren, starke Scheinwerfer, die alles erhellen können, laute Sirenen, die die restlichen Soldaten der Umgebung alarmieren würden und Bloodtox Gas Generatoren, die zumindest einen der beiden Männer behindern konnten. „Sie erwarten also, dass wir zu zweit dort auftauchen...“, flüsterte der Assassin und schien schon an einem Plan für die Rettung seiner Kameraden zu tüfteln. Vollkommen in Gedanken, murmelte er verschiedene Taktiken vor sich hin. Beide Mercer schauten den jüngeren Mann interessiert an, fragten sich, auf welche Ideen er kommen würde und waren überrascht als er kurz zitterte, als wäre ihm ein Schauer über den Rücken gelaufen. Erst dann schaute er zu Alex hinüber. „Sie erwarten also uns beide dort? Dann sollten wir beide auch dort hingehen, nicht?“, sagte er ernst, „Aber nicht zu ihren Konditionen... Sie erwarten, dass du die ganzen Wachen und Soldaten eliminieren wirst, während ich im Chaos versuche, meine Waffenbrüder und -schwestern zu befreien.“ Und plötzlich verzog sich der Mundwinkel von Desmond zu einem fiesen Lächeln: „Und genau diese Einstellung ihrerseits wird ihr Untergang sein. Sie werden schon sehen, was passiert, wenn man sich den Zorn eines Ex-Barkeeper zuzieht. Die Templer werden bereuen mich unterschätzt zu haben...“ Dann erklärte er ihnen seinen genauen Plan. Es war eigentlich sehr einfach, doch genau deshalb würde es von Erfolg gekrönt sein werden. Was jedoch den Formwandler überraschte, war, dass Desmond so bereitwillig mit ihm zusammenarbeiten wollte. Andererseits, würden sie sich bei der Mission so gut wie gar nicht begegnen. Also keine Kämpfe Rücken an Rücken; irgendwie schade. Warum dachte er so? - Allein in den letzten paar Minuten hatte der junge Mann mehr von seiner Persönlichkeit freigegeben, als in den letzten paar Wochen zusammen. Und es hatte Alex Neugier geweckt. Im Kampf hatte er schon vorher diese kalt berechnende Ader gezeigt, und nun gesellte sich noch die dunkelroten Flamme der Leidenschaft dazu, die von seinem tiefer Hass gegenüber allem genährt wurde, die ihn in seiner und der Freiheit seine Kumpanen beschnitten. Eine sehr interessante Kombination, die dem Gestaltwandler nicht fremd war. Andererseits hätte ihn Alex sowieso nicht solo losziehen lassen. Schon allein wegen der Gefahr, dass wenn er doch versagte, dass er dann nicht gegen die Mercers eingesetzt werden konnte. Und irgendwie glaubte er, dass dies sogar im Sinne des Virus war. Es war zwar keine gute Ablenkung von dem Problem, welches er mit der Krankheit hatte, aber besser als gar keine... … Und nun stand er hier. In einiger Entfernung konnte man das Gentek HQ und eine dunkle Gestalt ausmachen, die zwischen den Bloodtox Generatoren herum schlich. Dann verschwand der Schatten. Es war das Signal, was zeigte, dass die Operation nun startete. Um einen bessern Blick zu bekommen, kletterte er auf das nächste Dach und beobachtete das Höllenspektakel, welches keine zwei Sekunden später losging: Die Umgebung wurde hell erleuchtet, ein unglaublicher Lärm von den Sirenen schallte durch die Nacht, die Bloodtox Generatoren schwängerten die Luft mit ihren roten Rauch und, wie Ameisen, kamen von überall her Soldaten angerannt. Desmond hatte den Alarm ausgelöst; wie es verabredet war. Als nächstes würde er alle aufs Dach von Gentek locken, um dort 'kurzen Prozess' mit ihnen zu machen. In der Zwischenzeit würde Alex die Gefangenen suchen und befreien gehen... Es war schon irgendwie lachhaft, wie simpel der Plan war. Eigentlich hatten sie ja nur die Rollen getauscht. Aber der Effekt war enorm, denn der Feind würde im ersten Moment glauben, der Assassin wäre allein gekommen und hätte versehentlich die Fallen ausgelöst. Ihre erste Priorität wäre dann vor allem, den jungen Mann dingfest zu machen, sodass sie ihre Umgebung vollkommen außer Acht lassen würden. Und hier schlug ihre Falle zu: Die Rettungsaktions 'Blutrote Täuschung' würde nicht nur von 2 Personen durchgeführt, sondern von drein. Dana saß in ihrem sicheren Versteck und hatte sich schon vorab in das Sicherheitssystem von Gentek gehackt. Das war der Grund, weshalb alle Scheinwerfer, bis auf jene auf dem Dach, plötzlich erloschen. Und auch die Sirenen wurden etwas leiser. Zudem hatte sie nun zu allen Kameras und Türverriegelungen im Gebäude Zugriff und konnte darüber bestimmen. Dass die Gas Generatoren kurze Zeit später stockend pufften bis sie vollkommen den Geist aufgaben, war jedoch die Schuld des Schattens von vorhin. Desmond hatte alle Geräte beschädigt, sodass sie früher oder später einfach in ihrer Funktion streiken mussten. Somit war das äußerer Erscheinungsbild nur noch eine schwache Kopie von dem was eigentlich sein sollte. Aber bis das der Feind mitbekam, war es zu spät. Nun wartete Alex geduldig darauf, dass sich die Tür zum Dach öffnete und endlich die große Show des Assassinen begann. Nach einer knappen viertel Stunde war es soweit: Der Assassin stürmte durch die, Dank Dana, offenen Tür. Doch irgendwie... was hatte denn Desmond da an? Wo war denn sein Kapuzenpulli, den er als Markenzeichen immer trug. Stattdessen hatte er eine weißes Hemd, darüber eine mit goldschimmernden Knöpfen verzierte schwarze Weste und eine Hose in der gleichen Farbe an... Sag bloß das war seine Barkeeper-Uniform gewesen? Das weiß und schwarz schmeichelten eindeutig seine Figur, vor allem weil es sehr enganliegend war, aber... Aber warum hatte er sie überhaupt an? - Dann erinnerte sich Alex an den Spruch, den der Jüngere in seiner Wut gesagt hatte; „Sie werden schon sehen, was passiert, wenn man sich den Zorn eines Ex-Barkeeper zuzieht. Die Templer werden bereuen mich unterschätzt zu haben...“ Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Formwandler aus. Der kleine Idiot hatte Tatsache seinen Worten Taten folgen lassen. Nun würde sich zeigen, ob er auch in diesem Outfit der Killer sein konnte, den er vorgab, zu sein. Der Assassin hatte die Terrasse überquert, stand nun mit dem Rücken zur Reling und wartete auf seine Gegner. Ungeduldig rieb Desmond einen Zwei-Faustgroßen metallenem Gegenstand in seinen Händen. Erst als er es wie eine Profi anfing zu schütteln, erkannte Alex den Shaker. Die Personen, die ihm bis dorthin verfolgt hatten, schauten auch etwas verwirrt, als sie ihn sahen. Was hatte er damit vor? Viele der Blackwatch-Soldaten richteten ihre Schusswaffen auf ihn und die anderen, die anscheinend die Templer waren, stellten sich mit ihren Schlagstöcken kampfbereit hin. Aber irgendwie wollte sich keiner dazu durchringen, den Barkeeper anzugreifen. Am Anfang verstand er es nicht, doch dann wanderte Alex Blick wieder zu der weiß-schwarzen Figur. Dann traf ihn die Erkenntnis. Die rhythmischen Bewegungen während des Shakens war irgendwie... hypnotisierend. Wie in Trance verfolgten alle das Schütteln des metallischen Bechers. Selbst der Formwandler konnte seinen Blick nicht mehr von ihm abwenden, obwohl er über 100 Metern von ihm entfernt stand. Und plötzlich explodierten viele kleine Kugeln in der Menge der erstarrten Zuschauer. Gerade als Desmond den Shaker in die Luft geschmissen hatte und alle Augen dem kleinen Gegenstand gefolgt waren, hatte er ihre Unachtsamkeit ausgenutzt und seine Minibomben in die Gruppe von Gegnern geworfen. In diesem Überraschungsmoment, stürzte der Assassin in die teils geschockten, teils verletzten Feinde hinein. Öffnete den metallischen Becher, den er vorher elegant gefangen hatte, vergoss eine Flüssigkeit, die er vorher gemixt hatte, die dort wo sie anfing zu verdampfen, eine enorme Rauchwolke bildete. Man hörte nur verwirrtes Gebrüll, abgehackte Befehle und Todesschreie. Immer wieder rannten und flogen einzelne Menschen aus dem Rauch, stürzten über die Reling und fielen in ihr Verderben. Das absolute Chaos, was nun auf dem Dach herrschte, war das Startsignal für Alex. Als er sich von dem Sims fallen ließ, ein Auto unter sich dem Boden gleichmachte und dann auf das Gebäude zu rannte, konnte er ein düsteres Grinsen nicht unterdrücken – der Assassin hatte nicht untertrieben, als er sagte, dass er eine erstklassige Show abziehen wollte. Der Blacklight Virus verriet ihm, dass gerade eine Unmenge an Blut auf dem Dach vergossen wurde. Der Gestaltwandler hatte aber nicht das Gefühl, als sei nur ein Tropfen davon von seinem Assassin. Am liebsten wäre er auch gleich mit auf die Terrasse gekommen und hätte mitgemischt, doch seine Rolle in ihrer Rettungsaktion war klar beschrieben; er musste die drei Gefangenen befreien. Innerhalb kürzester Zeit hatte er die wenigen Wachen, die noch auf ihren Posten waren, eliminiert und brach nun durch die Tür des Labors, welches zur Gefängniszelle umfunktioniert wurden war. Zu seiner Enttäuschung fand er keine gefesselte Assassinen vor, sondern nur sein altbekannter Gegenspieler: „Cross!“ „Mercer.“, kam die gleichmütige Antwort. Einige Augenblicke lang schwiegen sich die Männer nur an, bis es dem Formwandler zu dumm wurde. „Und wo versteckt ihr die Assassinen?“, fragte er gereizt. „Ouh sorry, Mercer, die sind nicht mehr hier. Die Templer ließen sie kurzfristig verlegen. Du musst also mit mir Vorlieb nehmen.“, damit hatte er kurz seinen Schlagstock auf seine Hand fallen lassen und aktivierte es dann. Nun erfüllte nur noch ein Surren der elektrisierten Waffe den Raum. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Ist es nicht irgendwie traurig. Da glaubte man immer, man wusste schon, wie es in der Welt lief und dann stellt sich heraus, dass Templer, von einem Krieg vor über einem Millennium, über uns herrschen. Ich dachte immer, unsere Kämpfe seien etwas besonders, aber nun sind wir beide nur noch die Marionetten von diesen Kreuzrittern und ihren kleinen Rebellenklan.“, sagte er gekünstelt gekränkt von der Situation, bis er eine kleine Fernbedienung hervorholte und eine der Tasten drückte, „Aber ich muss trotzdem sagen, dass dieser Vidic ein ganz ausgekochter Wahnsinniger ist. Obwohl es klar war, dass ihr zu zweit hier auftauchen würdet, haben, bis auf ihn, alle etwas anders erwartet – du als Lockvogel und dein kleiner Freund als Retter. Aber dieser alte Fuchs hatte uns eines besseren belehrt.“ Der Spezialist drückte noch auf weitere Tasten, die bewirkten, dass sich das Labor hermetisch verriegelte und ein purpurnes Gas durch die Ventilationsschächte verströmt wurde. „Darf ich vorstellen: Bloodtox 2.0. Es wurde speziell für dich erschaffen und wirkt nun dort, wo du Resistenzen gegen das alte Gas entwickelt hast.“ Man sah sofort die Veränderung in der Körpersprache des Terroristen; er verkrampfte sich und zeigte eher Anzeichen von Flucht als von Kampf. Langsam schritt Cross auf den paralysierten Mann zu und schlug auf ihn ein. Dass sich Mercer wegen der Lähmung, die das neue Gas hervorrief, gerade kein Stück mehr bewegen konnte, minderte zwar die Kampfeslust, doch es gab ihm trotzdem ein Hochgefühl, endlich den Formwandler überlegen zu sein. Nach wenigen Minuten lag dieser röchelnd am Boden und versuchte vergebens nur eine Faser seines Körpers zu bewegen. Und nach ein paar weiteren Schlägen rührte sich sein schlimmster Feind gar nicht mehr und schien durch die Elektroschockbehandlung sein Bewusstsein verloren zu haben. Triumphierend stand er über Mercer und trat ihm noch einmal kräftig in den Bauch, um sicher zu gehen, dass dieser auch wirklich K.O. war. Robert Cross hatte es endlich geschafft: 'Top Number One Terrorist' Alex Mercer war besiegt und konnte zuletzt doch gefangen genommen werden. Er legte ihn gerade spezial für ihn angefertigte Fesseln an, als plötzlich die Verriegelung des Labors aufgehoben wurde. Ein vollkommen blutbesudelter Mann in einer leicht zerrissenen schwarz-weißen Uniform kam durch die, nun offene, Tür hinein geprescht und schlug mit einem Schlagstock, den er anscheinend einem der Templer abgenommen hatte, nach ihm. Cross parierte. Doch als er zu einem Gegenschlag ansetzten wollte, verschwamm seine Sicht. Der Spezialist versuchte trotzdem auf den anderen Mann einzuschlagen, doch dieser wich all seinen Angriffen mit Leichtigkeit aus. Nun fing der Raum auch noch an, sich zu drehen und ihm wurde schlecht. Dann regnete es Schläge auf ihn herab. Als er zu Boden ging, hockte sich der andere Mann neben ihn und zog einen kleinen Splitter aus dem Arm, den er gar nicht bemerkt hatte, dass er ihn damit gestochen hatte. Dann sprach der Assassin niederträchtig zu ihm, während er besagten Splitter genauer ansah.: „Du bist nicht der Einzige, der mit Gift arbeitet, Cross. Du elender Mistkerl wirst sogar noch Glück haben, weil dieser Bolzen schon in drei weiteren Templern gesteckt hatte und damit die Substanz an der Spitze nur noch ein Bruchteil vom Anfang war. Aber es wird noch seine Dienste tun, auch wenn es dich nicht mehr töten wird.“ Dann durchsuchte er seine Uniform nach dem Schlüssel für die Fesseln um Mercers Hände. Dem Spezialisten ging es immer schlechter. Was war das für ein Gift? Es fühlte sich an. als würde er zugleich erfrieren und verbrennen. Wie konnte das geschehen? Was war schief gelaufen? Wieso konnte der Assassin hier in Seelenruhe agieren, ohne von irgendwen gestört zu werden? - Hatte er alle seine Gegner allein besiegt? Das war doch nicht möglich... Der vergiftete Captain hörte, wie sich die Fesseln lösten als die Schlösser knacken. Dann kam der Assassin auf die hockende Gestalt am Boden zu und sagte ihm kalt, das er wüsste, wie er nochmal auf einen bewusstlosen Mann eingetreten hatte: „Da bin ich doch noch netter als du, denn du bist ja immer noch wach, nicht?“ Damit wurde er zuerst auf die Beine gezogen, um sich dann einen harten Tritt in den Solarplexus einzufangen. Er schlitterte mehrere Meter über den Boden bis er auf ein Hindernis stieß und dort benommen liegen blieb. Es war aber noch immer nicht zu Ende. Nun kam die verschwommene Gestalt auf ihn zu, schüttelte ihn und schlug ihn immer wieder mit der flachen Hand ins Gesicht. Erst jetzt bemerkte er, dass der wütende Mann, die ganze Zeit mit ihm geredet hatte: „... ammt nochmal, Cross, nun hören sie mir doch endlich mal zu!“ Er wollte gerade wieder zuschlagen, da zuckte der geschwächte Captain zusammen – ein Zeichen, dass er ihm endlich verstand. „Na endlich. Du bist der einzige, der einem gemeinsamen 'Freund' von uns beiden eine Nachricht übermitteln kann, weil du... nun ja... der Einzigste bist. Sag Vidic, dass er verloren hat. Und egal wen er mir entgegenschicken will, sie werden alle ein schnelles Ende finden... Ach und noch etwas, wenn er meinen Kumpanen auch nur ein Haar krümmt, wird meine Rache furchtbar sein. Ist! Das! KLAR!?“ Cross nickte stumm. „Braver Schoßhund.“, dabei tätschelte er ihn, wie einen folgsamen, guten Hund, am Kopf, „Und nun: Stell dich Tod!“ Ein harter Schlag traf ihn im Nacken und er verlor das Bewusstsein. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Seid gegrüßt werte Leser, hier ist das nächste Kapi meiner FF. Und langsam zeichnet es sich mal wieder ab, wie sehr sich meine Charakter in einer FF zu etwas eigenem entwickeln... Alex verdrängt seine Probleme, schiebt alles auf den Virus und verliert irgendwie seine Badass Ausstrahlung. Und Des... ehm ja, gerade der letzte Abschnitt zeigt ihn richtig Mord lüstern... Verdammt >.< Andererseits habe ich in den vorhergehenden Kapi schon gesagt, dass ich nur mit den Material Prototype I, ACI, ACII und ACBrotherhood arbeite: Weil man ihn selbst zockte, hab ich nicht so viel von Alex Attitüde mitbekommen, außer dass er leicht anfängt mit ragen, aber sonst immer keinerlei Emotionen zeigt... Und Desmond kam in den drei Spielen, die ich als Quelle nahm, sowieso immer viel zu kurz, weshalb man da auch etwas Freiraum in der Charaktergestaltung hat... (alles Ausreden, um sich aus das Thema ooc raus zu winden ^^°) so nun zu einigen Erklärungen zum Kapi selbst: Freddy und seine Tochter sprechen sächsisch X'D hängt damit zusammen, dass ich einen, ehm, lässigen Akzent verwenden wollte (im englischen würde er alles mit wanna, gonna und anderen Vereinfachung sagen) → solltet ihr wider erwarten etwas nicht verstehen, was sie sagen, dann fragt mich einfach ^^ Wissen das Begeistert: Solarplexus ist ein Punkt über dem Magen, der höllisch schmerzt, wenn man ihn trifft, die Person zum Kotzen animiert oder ihn gar vollkommen ausknockt, ein wirklich sehr effektiver Punkt ^^ Es gibt dieses Gift wirklich, aber werde ich es weder beim wahren Namen nennen, noch woher es gewonnen wird – In den nächsten Kapis werde ich ein anders Fake-Gift nennen, um es besser umschreiben zu können – um genau zu sein wird es eines der Gifte sein, dass auch im Spiel genannt wurden ist, auch wenn der Effekt vollkommen verschieden sein wird, als jenes von dem ich in diesem Kapi geredet habe → habe es nur gesagt, damit sich die Schlaufüchse unter euch dann nicht in den nächsten kapis wundern ^^ Hoffe es gefällt euch, trotz der ganzen schönen Fehler würde mich über jeden Kommi freuen ^^ Mit diesen Worten viele Grüße von eurer Lupa ^.~ Hosted by Animexx e.V. 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