Eine schwierige Geburt von Adame (NEWS: Kapitel 21 on^^) ================================================================================ Kapitel 2: Kuchen naschen und Wiedersehensfreuden ------------------------------------------------- So, hier muss mal ein neuer Anfangstext hin. Allerdings gibt es nicht viel zu schreiben. Ich wünsche nur allen die sich jetzt noch hier her verirren viel Spaß bei lesen. ich hoffe doch mal das ihr den haben werdet!^^ *wink* cya Adame Will saß unten im Hof auf einer Kiste und blickte stur zu Boden. Er war nach der Auseinandersetzung mit seinem Cousin nicht mehr in die Küche gegangen, sondern war raus an die frische Luft gestürmt. Dort sog er erstmal tief die klare Frühlingsluft ein und sah sich im Hof um. Es hatte sich doch einiges verändert seit sie damals so überraschend aufgebrochen waren. Es herrschte wieder geschäftiges Treiben auf dem Anwesen. Zwei Mägde kamen gerade mit leeren Körben aus der Küche und liefen lachend an ihm vorbei in Richtung Hühnerstall. Aber nicht ohne ihn vorher noch freundlich zu begrüßen. Er nickte zurück. Eines der Mädchen bekam einen leichten roten Schimmer auf ihren Wangen. Ein Geräusch lenkte Will ab, so das sich das Mädchen schnell entfernen konnte. Er blickte nach rechts und entdeckte Sam, der sich gerade von dem halben Heulballen, den er in seinen Kleidern mit sich trug, befreite, als er verschwitzt aber wie immer lachend, aus dem Stall kam. Einige Hühner rannten gackernd quer über den Hof und suchten sich ihr verspätetes Mittagessen zusammen. Die anderen Arbeiter konnte er im Moment nicht sehen, da diese draußen auf dem Feld schufteten. Eine hohe aus Naturstein erbaute Mauer, die erst letztes Jahr fertig gestellt worden war und sich um das herrschaftliche Gebäude zog, schirmte sie vor seinen Blicken ab. Innerhalb der Mauer befanden sich eine Scheune und ein Anbau am Haupthaus in dem die Angestellten wohnten. Er konnte sich noch gut an die Auseinandersetzung zwischen Natie und Robin erinnern. Natie konnte es damals nicht fassen, dass Robin seine Bediensteten mit im Schloss unterbringen wollte. Sie hatte ihm versucht klar zu machen, dass sich so etwas auf Grund seiner Stellung nicht schicken würde. Doch Robin sah keinen Grund, warum dies nicht gehen sollte. Nach einigen mehr oder weniger wilden und vor allem lauten Diskussionen, hatten sie sich auf einen Anbau geeinigt. Dies stellte beide Seiten einigermaßen zufrieden. Will hatte darüber damals nur den Kopf schütteln können. Er hatte schon eine seltsame Familie. Einen Cousin, der immer noch meinte, sich für die "Schwachen" einsetzen zu müssen. Eine Schwester, die sich eher wie ein Bruder benahm. Und eine andere Schwester, die einen ungehobelten Klotz geheiratet hatte, obwohl er ihr davon abgeraten hatte und die ihn nun bei ihrer großen Stunde nicht dabei haben wollte. Seine Laune, die sich in den letzten Minuten gebessert hatte, verfinsterte sich wieder zusehends. Grummelnd ließ er sich auf eine der leeren Obstkisten nieder. Wenn sie mich nicht dabei haben will, dann soll sie es auch so bekommen! Ich bin doch nicht ihr Laufbursche! Hol Wasser aber komm mir nicht zu nah! Bleib am besten gleich ganz weg! Was denkt sie sich eigentlich?! Ich hab ihr doch gar nichts getan! Als ob ich etwas dafür könnte, dass sie jetzt Schmerzen hat! Das hat sie doch wohl ihrem netten Ehemann zu verdanken! Ich hab es immer gesagt, der macht sie noch mal unglücklich! Aber auf mich hört ja keiner! In seine Gedankengänge vertieft, schob sich plötzlich etwas zwischen ihn und die Sonne. Widerwillig sah er auf. Sam stand fragend vor ihm. "Ist es wahr?! Barbara hätte mich vorhin fast umgerannt und im ganzen Haus ist der totale Aufruhr. Lara und Sally, die Küchenmägde, sagten, Mylady bekäme jetzt ihr Baby. Ist das wahr?! Bekommt ihre Schwester jetzt wirklich das Kind?" Will sah uninteressiert wieder weg. Was wollte der denn jetzt?! Sieht der denn nicht, dass ich einfach nur meine Ruhe haben will?! Widerwillig antwortet er: "Ja, ja. Es stimmt." Hätte er es mal lieber nicht getan. Denn plötzlich strahlte Sam bis über beide Ohren und setzte sich zu ihm. "Das ist ja wunderbar! Ein kleines Kind. Und genau rechtzeitig! Dann kann Mylady ja vielleicht doch noch mit auf den Empfang im Schloss. Das wird sie bestimmt freuen! Und sie werden Onkel. Das ist doch auch nicht so schlecht, oder?!" Wild mit den Armen fuchtelnd wartete er erst gar nicht auf eine Antwort, sondern redete gleich weiter. "Ein kleines Kind. Meine Tante hat ja auch so viele und ich bin ja auch kein Einzelkind! Wissen sie, das war manchmal schon nicht so einfach. Zumal wir ja auf engstem Raum zusammen gelebt haben. Und da ich der Älteste war, musste ich natürlich auch am meisten tun. Anstrengend sag ich ihnen. Aber was rede ich denn da. Sie haben ja Jahrelang im Wald gelebt. Da war mein Leben wohl eher purer Luxus. Aber wenn das Kind dann erstmal da ist, dann..." Denn Rest von Sams Wortschwall bekam Will schon gar nicht mehr mit. Er verfiel lieber wieder dem Schmollen. Warum auch in aller Welt, hatte sie ihn aus dem Zimmer geworfen?! Das ergab doch gar keinen Sinn! Und warum wurmte ihn das auch noch so?! Vor lauter sich-selbst-bemitleiden und Flüche-Richtung-Schwager-schicken, hätte er fast die beiden Reiter verpasst, die ein paar Minuten später durch das Tor galoppiert kamen. Mutch sprang behändet von seinem Pferd, während Marian aufgrund ihres Kleides einige Schwierigkeiten hatte. Fluchend schaffte sie es aber schließlich doch noch. "Verdammt, da zieht man einmal ein langes Kleid an und dann so was!" "Na, das hast du aber nicht in Frankreich gelernt, oder?" fragte Mutch, belustigt über ihre nicht al zu Damenhafte Wortwahl. Marian ordnete lachend ihr Kleid und antwortete: " Nein! Ganz sicher nicht! Man hätte mich dort sofort wieder nach hause geschickt, hätte ich solche Wort benutzt." Dann fiel ihr Blick auf Will der sie im selben Augenblick sah. Lächelnd ging sie auf ihn zu. Robin und Barbara hatten es sich gerade für ein paar Minuten in der Küche bei einem Stückchen Kuchen gemütlich gemacht. Zusammen saßen sie in der Ecke neben dem Herd, die nicht mit Töpfen und Pfanne belagert war, so wie die meisten anderen und aßen schweigend die letzten Krümel vom Teller. Barbara sah betreten zu Boden. Sie machte sich große Sorgen um ihre Schwester. Sie hatte schon gehört, das eine Geburt lang und anstrengend sein konnte, Doch nun, da sie eine Solche live mit erlebte, machte es ihr Angst. Was, wenn etwas schief lief? Wen die Hebamme nicht rechtzeitig kam? Oder dem Baby etwas fehlte? Oder Winifred?! Was sollte sie tun wenn Winifred etwas zustieß?! Als sie Mutch in die Stadt geschickt hatte, war nicht die Zeit gewesen, groß über die ganze Sache nach zu denken. Und später hatte sie zusammen mit Robin Wassereimer hoch geschleppt. In dieser Zeit war ihr der Ernst der Lage nicht so bewusst gewesen. Doch nun, während sie hier in Ruhe sitzen konnten und Kuchen aßen, kamen ihr all diese Fragen in den Kopf geschossen. Es war die erste Geburt die sie miterlebte. Und wenn sie ehrlich war, wäre es ihr am liebsten, es würde auch die Letzte sein! Sie würde nie Kinder bekommen! Das schwor sie sich heute. Niemals! Ein Arm legte sich um ihre Schultern. "Mach dir keine Sorgen!" sagte Robin beruhigend. "Es wird schon alles gut gehen! Die Hebamme wird bald da sein. Und noch bevor es wirklich ernst wird!" "Woher willst du das wissen?!" fragte Barbara verunsichert. "Ich hab das im Gefühl!" er zuckte lächelnd mit den Schultern. "Keine Ahnung warum. Aber ich bin mir sicher das es Winifred und dem Baby gut gehen wird." "Du hast es im Gefühl?!" wiederholte Barbara langsam. "Und das soll mich aufmuntern?" Robin lachte. "Na ja, versuchen kann man es ja." Barbara sah ihn noch einen Moment zweifelnd an und musste dann unwillkürlich mit lachen. Wenn schon nicht seine Worte ihr geholfen hatten, so half ihr doch seine lockere und durch nichts aus der Ruhe zu bringende Art. Und wenn sie es recht überlegte, bis jetzt hatte er sich auch auf sein Gefühl verlassen können. Früher hatte sie nun wirklich bind darauf vertraut. Wieso sollte sie es jetzt nicht auch tun?! Schaden konnte es ja nicht. Immer noch lachend griff sie nach noch einem Stück Kuchen der auf der Arbeitsfläche vor ihnen stand als Sally mit hochrotem Kopf wieder durch die Tür kam, nachdem sie diese erst vor wenigen Minuten verlassen hatte. Dabei brabbelte sie unentwegt vor sich hin, ohne zu bemerken, das sie nicht alleine war. "Oh, was wird er jetzt nur von mir denken?! Er nickt nur mal kurz und ich werde gleich rot! Oh nein! Das darf doch nicht wahr sein. Warum muss das ausgerechnet mir passieren?!" Geräuschvoll lies sie ihren Korb auf den Tisch fallen und atmete mehrmals tief durch. Barbara sah ihren Cousin fragend an. Dieser zuckte nur mit den Schultern und erhob sich extra geräuschvoll bevor dem Mädchen noch einfiel den Namen ihres Angebeteten zu erwähnen. Dann würde es ihr erst recht peinlich werden, wenn sie sie erblickte. Sally fuhr erschrocken herum als sie das Geräusper hinter sich hörte und blieb wie angewurzelt stehen als sie ihren Herren sah. "Oh ... gu ... guten Tag! Ich habe sie gar nicht bemerkt. Ich ... also, ähm..." stotterte sie völlig verwirrt. "Hallo Sally. Sag mal, hast du diesen Kuchen gebacken? Der ist ausgezeichnet!" irritiert sah Sally Robin zu, als er sich wie zur Bestätigung noch ein halbes Stück Kuchen in den Mund schob. Leider war es etwas zu groß, so dass er sich daran verschluckte und husten musste. Erst nach dem Barbara und Sally ihm gemeinsam auf dem Rücken herum geklopft hatten, löste sich das verirrte Stücken aus seinem Hals. "Danke!" presste Robin unter Tränen hervor. "Keine Ursache!" antwortete Sally lachend. "Hab ich doch gerne gemacht! Und nein! Der Kuchen ist nicht von mir. Den hat Natie gebacken. Ich hab ihr nur geholfen." Froh und auch befreit über seine Ablenkung, wand sie sich wieder ihrer Arbeit zu. Die Erdbeeren, die sie im Garten gepflückt hatte, mussten noch gewaschen und geschnitten werden. Sie sollten später der jungen Mutter schmecken. Ein alter Brauch im Hause Huntington. Schon Robins Urgroßmutter hatte nach jeder Geburt ein Körbchen Erdbeeren bekommen. Diese waren auch alle samt in den Sommer gefallen so dass es auch mit der Jahreszeit hingekommen war. Das sagte zumindest Natie. Sally wunderte sich zwar über diesen Brauch doch fand sie ihn auch irgendwie wieder nett. Während sie sich eine Schüssel und ein Messer bereitstellte, verabschiedeten sich die zwei Besucher und gingen wieder nach oben. Vor Winifreds Gemächern fanden die beiden den wieder wie wild herum tigernden Will vor. "He, großer Bruder. Auch wieder da?!" wurde er von Barbara begrüßt. Sie erhielt außer einem Brummeln keine Antwort und wollte schon schulterzuckend an ihm vorbei ins Zimmer gehen, als er sie zurück hielt. "Die Hebamme ist da. Wir dürfen nicht mehr rein!" "Wann ist sie denn eingetroffen?" "Vor ein paar Minuten erst. Es wird wohl noch etwas dauern. Ich verstehe nur nicht, warum John drinnen bleiben darf und ich nicht!?!" Robin antwortete nicht. Zum einen, da er es sich heute schon genug mit ihm verscherzt hatte. Zum anderen, da er spürte, dass dies keine Frage war, auf die Will eine Antwort erwartete. Es war eher eine Feststellung seinerseits. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)