When the Snow stops falling down... von AlbelNox (Frau x Ayanami) ================================================================================ Kapitel 18: Arrogance and the forbidden garden ---------------------------------------------- Chapter Eighteen: Arrogance and the forbidden garden „Bist du fertig?“ fragte Ayanami leise als er sich anzog und einen kurzen Blick durch das Fenster nach draußen warf. „Vielleicht sehen wir sie ja irgendwann wieder…“ Eigentlich war es mehr eine Feststellung zu sich selbst, aber man durfte ja noch hoffen dürfen. Solange sie nicht irgendwann einmal wie Lehl aussehen würde, war alles in Ordnung. Frau hatte sich langsam an die Kälte gewöhnt, die sie draußen empfingen. Mit bestimmten, schnellen Schritten ging er neben dem Chief her, den Schal über seinen Mund gezogen, nur noch die Nase behielt er frei für seinen Atem. "Du meinst wohl: wir werden sie wieder sehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Val gefreut hat, dass wir da waren. Alle zu dritt. Und wer weiß? Vielleicht können wir auch hier zusammen leben, hm? So schlimm finde ich die Kälte nicht." Grinsend legte der Bischoff seinen Arm um den Silberhaarigen, drückte ihn an sich und vergrub kurz sein Gesicht in dessen Haaren. Ja, zusammen. Er und Ayanami, denn ihn verlassen würde er niemals. Nie wieder wollte er die Einsamkeit spüren, die er gespürt hatte, als er das Bild von Belphegor gesehen hatte. Nie wieder wollte er diese Eifersucht verspüren, dass er sogar so weit gehen würde Eve zu töten, nur um Ayanami zu haben, ihn bei sich zu haben. Ihn zu küssen, zu lieben und zu halten. Und trotzdem musste sich der Blonde bei solch einem Gedankengang fragen, ob er wirklich solche Verlustängste hatte. Warum fühlte er immer wieder einen Stich in seinem Herzen bei dem Gedanken, dass Ayanami weg sein könnte? Wie ein Nebelhauch am frühen Morgen oder wie eine Schneeflocke auf einer warmen Handfläche. Doch jetzt würden sie ihre Aufmerksamkeit erst mal auf Adeth richten müssen als der Silberhaarige mit Frau das Haus verließ und den Mantel kurz enger um sich zog. Sein Blick heftete sich kurz auf den Kompass in seiner Hand, während die Andere prüfend zu seinem Gürtel wanderte, wo sowohl der Dolch als auch das Amulett befestigt waren. „Dann lass uns losfliegen, vielleicht können wir Sin noch vorher abfangen.“ Er versuchte sich diese Worte einzureden, aber er glaubte selber nicht an diese. "Ich bezweifle, dass Sin nicht schon längst da ist," murmelte er eher zu sich selber, bevor er sich auf den Sitzplatz setze und der Hawkziles sich kurz darauf in die Luft erhob. Der Griff um die Lenker verstärkte sich bei den Gedanken, dass Adeth gar nicht mal so weit von Nahvee weg lag. Sie dürften in weniger als drei Stunden dort sein- bei der letzten Stand, bei der letzten Sünde. Bei Luzifer. Mit einem leisen Seufzen kontrollierte Ayanami noch einmal den Kompass und hoffte, dass sie den richtigen Kurs einschlagen würden. Noch während sie sich auf den Weg gemachten hatten nach Adeth, beobachtete Ayanami seine Umgebung genau. Es hörte bald auf zu schneien und die Wärme der Sonne schien wieder an Kraft zu gewinnen, während die violetten Augen die Welt um sie herum im Auge behielten. Eine Stunde verging, zwei Stunden und kurz bevor die Dritte anbrechen konnte erkannte man das riesige, schwarze Tor der Stadt. Eine große Steinmauer war um diese gebaut worden, dass Stahltor verziert mit allerlei Schriften und Rosen versperrte ihnen den Weg. Doch Frau achtete nicht auf das Tor, flog einfach darüber hinweg und landete hinter diesem. Die Stadt an sich begann erst einen Kilometer, wenn nicht zwei, nach dem Tor. Sie war noch einmal eingekesselt von einer kleineren Mauer. Häuser ragten über diese, Bäume erstreckten sich zum Himmel. Dunkle Regenwolken hingen über ihr, ein sanftes Donnern aus der Ferne war schon zu hören. Da Adeth in einem hügligen Gebiet anzutreffen war, bestand auch die Stadt selber aus vielerlei Hügeln. Die Straßen führten rauf und runter, kreuz und quer - doch der Mittelpunkt war der Friedhof. Er wurde auch 'Rosenfriedhof' genannt, denn die Gräber wurden meisten mit roten, blauen, gelben oder schwarzen Rosen bedeckt. Frau's Schritte führten ihn durch verschiedene Pfützen, bevor er tatsächlich die Stadt erreichte. Es waren nicht viele Menschen unterwegs, doch alle trugen sie einen farbigen Regenschirm bei sich. Die Stadt an sich war grau und eintönig. Man hörte wenige Stimmen und kaum Gelächter, doch aus den Gasthäusern und Restaurants war aufgeregtes Treiben zu vernehmen. Schützend vor dem anbahnenden Regen hob der Blonde schon einmal seine Hand vor die blauen Augen und sah sich aufmerksam um. Fragend sah er zu dem silberhaarigen Chief neben sich. "Und jetzt?" „Am besten wir machen uns gleich auf den Weg zum Tor. Wir müssen Sin so schnell wie möglich aufhalten.“ Mit einem leichten Nicken deutete er in die Richtung des Friedhofes, der sich in der Mitte der Stadt befand. Sie durften keine Zeit verlieren, wenn es darum ging Eve zu retten und sie davor zu bewahren vielleicht ihre Seele zu verlieren. Doch Ayanami konnte sich bereits schon bereit dafür machen, was sie erwarten würde. Während er den Weg zum Friedhofsplatz weiter schritt, hatte er kein weiteres Wort gesagt und bereitete sich innerlich eher auf das vor, was gleich kommen würde. Sein Herz begann schneller zu schlagen als sie letztendlich vor einem weiteren kleineren Zaun mit einem Eisentor ankamen. Die Außenstreben waren umringt von dunkelblauen und dunkelroten Rosen, auf dem oberen Rand war das Gesicht eines Dämons zu erkennen, zwei eingravierte Flügel erstreckten sich über die Seiten, fassten die Türen des Tors ein. Ohne weiter auf Frau zu achten, zog er das in Leder geschlagene Buch hervor und überflog kurz die Zeilen, wie sie Luzifer dazu bringen würden mit ihnen zu reden. Dies war die letzte Sünde. Der Hochmut. Stolz. Selbstsicherheit. Alles was sich in diesem einen Gefühl wiederfinden würde. Kurz biss er sich auf die Lippe, bevor er das Buch zuklappte und den Dolch aus seinem Gürtel zog. Er hatte sich so was schon gedacht. Aber gut. Der Blick der violetten Augen ging kurzzeitig zu dem Tor, bevor er den Dolch nahm und die silberne Klinge an seiner Hand ansetzte. Das Blut lief in Rinnsalen über die blasse Handfläche, als er das Messer wieder in seinen Gürtel steckte und mit der verletzten Hand über einen der Flügel strich. Hoffentlich würde das wirklich so funktionieren. Die Wunde an seiner Hand schloss sich schnell, so wie er es normalerweise immer gewohnt war. Dieses Mal wandte er seinen Blick zu dem Bischoff, bevor er das Gefühl hatte als wenn die Zeit um sie herum langsamer werden bis sie stehen blieb. Ein Regentropfen der so langsam an ihnen vorbei rauschte, dass er beinahe laut war, als er auf dem Boden aufschlug. Dann begannen sich die Rosen plötzlich zu bewegen, bis sie ihre Ranken ausbreiteten, mehr Blüten entstanden und fingen an das Eisentor zu verschließen und eine Gestalt zu bilden. Die Hände bildeten sich zu Fäusten als sich die Rosen wieder zurückzogen und ein Mann mit schwarzen, schulterlangen Haaren vor ihnen stehen blieb. Seine Augen waren blutrot und schimmerten wie das lodernde Feuer der Hölle selbst. Zwei tiefschwarze Flügel fanden sich auf seinem Rücken und dem Silberhaarigen stieg der beißende Geruch von Schwefel in die Nase. Eine Schlange, lag um seine Schultern und züngelte in der Luft um die Neuankömmlinge zu entdecken. Die Schlage umschlag seinen Hals wie ein Schal, den er am Liebsten den Hals umgedreht hätte. Nun, schließlich war es doch auch zum Teil ihre Schuld, dass Eva den Apfel genommen hatte. Wobei man sich natürlich fragen konnte, wieso Gott überhaupt solch eine Versuchung in seinen Garten platziert hatte. War ihm langweilig geworden, sodass er seine eigenen Kreationen testen wollte, obwohl er wusste, dass sie zu schwach, zu naiv waren, als anders zu handeln als einfach nur den Apfel zu nehmen? Wenn man den Gedanken sogar weiter sponn war die Versuchung stärker gewesen als ihr Glaube zu Gott, was doch hieß, dass auch sie keinen wirklich starken Glauben zu Gott pflegten. Hm. Frau hätte gerne noch weiter darüber philosophiert, doch die blutroten Augen des Dämonen zogen den Bischoff vollends in seinen Bann. „Schon wieder jemand der in den Garten will?“ knurrte er ein wenig verärgert und verschränkte die Arme vor der Brust, an denen sich weiterhin die Dornenranken entlang wandten. Doch nun konnte er eine Stimme in seinen Gedanken hören und wahrscheinlich sollte Frau sie ebenso vernehmen. „Doch bevor ich euch die Chance gewähre das Paradies zu sehen, müsst ihr eure letzte Sünde anerkennen.“ Die violetten Augen verfinsterten sich ein wenig bevor er dann abwartend den Dämon musterte, dessen Lippen von einem hämischen Grinsen beseelt wurden. „Das letzte was euch fehlt ist der Hochmut. Eure Selbstüberschätzung wird euch irgendwann nochmal das Genick brechen. Dir, Verloren, hat es das ja bereits getan.“ Ein Knurren folgte von dem wiedergeborenen Todesgott, dessen Augen wieder einen leicht roten Schimmer in sich trugen. „Sag uns einfach, was deine Aufgabe beinhaltet.“ Das Grinsen auf den Lippen Luzifers wurde noch eine Spur überheblicher als er dann von oben herab auf sie blickte und ihnen seinen abwertenen Blick schenkte. „Ihr werdet uns eure Demut gegenüber dem Herren zeigen müssen.“ Irgendwie hatte der Chief es ja schon geahnt. Ausgerechnet das, was er am meisten hasste musste er nun bekennen. Das es etwas höheres und unerreichbares für sie gab und das sie vor allen Dingen dies aus freien Stücken und mit Wahrheit anerkannten. "Demut gegenüber... den Herren? Was soll ich tun, hm? Mich auf die Knie werfen und zu dem da oben beten?! TSE!" Verächtlich verschränkte er die Arme vor der Brust, zog eine Augenbraue amüsiert hoch und ließ ein Grinsen auf seine Lippen auftauchen. Also wirklich, wie lächerlich. Er würde NICHTS zeigen - zumindest nicht zu Gott. Ganz ehrlich: Dieser arrogante, egoistische Mann! Who the hell did he think who he was?! Wenn er ihm irgendwann wieder gegenüber stand- und immer noch im Besitz von Verlorens Sense war- dann würde er ihn eigenhändig köpfen. Ein anderer Gott oder kein Gott war besser als er! So sah Frau das zumindest, wenn er darüber nachdachte, was er Verloren, Eve und sogar Ayanami angetan hatte. Was er ihm – Frau - und all den anderen Ghosts antat. All die Tote, die er in Kauf nahm. Er hätte die Macht, die Welt friedlich werden zu lassen und doch entschied er sich für Chaos. WIESO?! Hätte Frau die Chance gehabt den Allmächtigen eine Frage zu stellen, dann wäre es diese gewesen. Wieso ließ er so viel Leid zu? Wieso ließ er so viele Menschen sterben? Wieso schien es so, dass er sich an dem Chaos und an dem Leid ergötzte? Wieso?! Wieso tat er es ihnen an? Knallhart sahen die blauen Augen in die Roten, bevor die Nase kurz kräuselte. Shit, musste er wirklich beten? „Ja so in etwa. Ihr sollt im Staub kriechen vor eurem Schöpfer, dem ihr euer mickriges Leben zu verdanken habt.“ Grinste er nur verschlagen und die Schlange begann sich weiter um seinen Hals zu wickeln, züngelte noch einmal in die Richtung Verlorens, bevor sie mit dem Kopf weiter Richtung Luzifers Arm wanderte. Allerdings war Ayanami schon wirklich in Versuchung seinen Geliebten… - hatte er gerade wirklich Geliebten gedacht? – anzuherrschen, dass er nicht so vorlaut sein sollte. Er wollte das ja auch nicht, aber was sollten sie denn tun? Sie mussten sich diesem Willen beugen. Auch wenn der Todesgott ihn auf alle Maßen hasste und ihm sonst irgendwelche Flüche an den Hals wünschte, so würde ihnen das jetzt hier auch nicht weiterhelfen. Noch immer war er der Meinung das Gott nichts weiter als ein kleines dummes Kind mit einem Brennglas über dem Ameisenhaufen war. "Das... ist nicht dein ernst," knurrte er in einer Mischung zwischen drohen und flehen. Er würde doch nicht beten!!!... Aber Eve... Shit- wieso musste dieses Mädchen auch nur dem Todesgott so viel bedeuten? "Verflucht seid ihr alle," murmelte der Bischoff mehr als nur gereizt, als Luzifer keine Antwort gegeben hatte. Oh ja, wenn er schon beten musste, dann würde er solch ein Hassgebet ausstoßen, was sie gewaschen hatte. Er würde nämlich jetzt ganz sicherlich nicht anfangen zu beten. „Frau!“ knurrte er den Bischoff an als dieser weiter zu meckern begann, bevor er sich versuchte zu überwinden und vor diesen Dämon kniete. Kurz atmete der Violettäugige tief durch und faltete die Hände, die schimmernden Amethyste schlossen für sich einen kurzen Moment. Der Silberhaarige war nicht gerade der Mensch, der sich groß auf irgendwelche Gebete einlassen würde. Vielleicht war genau das auch ein Grund wieso er nicht in der heiligen Sprache beten würde, warum der liebe Herr da oben mit dem sich zufrieden geben müsste, was er gewillt war zu geben. Denn mehr würde er definitiv nicht bekommen. „Vater unser, der Du bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name; zu uns komme Dein Reich; Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden! Unser tägliches Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsren Schuldigern; und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Amen.“ Er bekreuzigte sich und blickte wieder nach oben, der Blick so entschlossen und fest wie vorher. Luzifer schien tatsächlich ein wenig irritiert, dass er es wirklich getan hatte. Er hätte sich niemals denken können, dass der alte Todesgott wirklich so weit gehen würde nur um in diesen Garten zu gelangen. Danach wanderten die Augen des Dämons wieder zu dem Blondhaarigen Mann der sich anscheinend immer noch quer stellte, bis auch Ayanami den Kopf zu ihm umwandte, eine Stille Aufforderung befand sich in diesen. Mit gefasster Miene trat er einen Schritt zurück, doch dann fiel sein Blick auf die Schlange. Diese hässliche Kreatur und er musste an ihr genaues Gegenteil denken - Eve. Je mehr Zeit verging, desto unwahrscheinlicher würde es sein, sie lebend anzutreffen. "Ich mach ja schon," knurrte er schon und es war das erste Mal- und sicherlich letzte Mal - dass er dies nicht für seinen Liebsten tat. Nein, dieses Gebet war an Eve gerichtet. Und deswegen auch nicht an Gott, sondern an Maria. Ja, er betete. Aber er betete zur Mutter Gottes, die wahrscheinlich ebenfalls irgendwo da oben war. Ob sie versuchte Gott zu bändigen oder nicht wusste Frau nicht, doch er spürte eine festere Verbindung - wenn überhaupt- zu ihr, als zu dem Herren. Oder musste das Gebet wirklich an Gott gerichtet sein? "Ave, Maria, gratia plena, Dominus tecum; benedicta tu in mulieribus, et benedictus fructus ventris tui, Jesus. Sancta Maria, Mater Dei, ora pro nobis peccatoribus, nunc et in hora mortis nostrae. Amen." Der Bischoff, der ein Knie in den staubigen Boden gerammt hatte, das andere Bein diente als stütze für seine gefalteten Hände, zögerte einen kurzen Augenblick, die Augen immer noch geschlossen. Nein. Er spürte es jetzt schon, dieses Gebet musste an den Herren da oben gerichtet sein. genau an denjenigen, den er köpfen würde. "Pater Noster, qui es in caelis: sanctificétur nomen tuum; advéniat regnum tuum; fiat volúntas tua, sicut in caelo, et in terra. Panem nostrum cotidiánum da nobis hódie; et dimítte nobis débita nostra, sicut et nos dimíttimus debitóribus nostris; et ne nos indúcas in temptatiónem, sed líbera nos a malo. Quia tuum est regnum, et potéstas, et glória in sáecula. Amen." Sofort erhob sich der Blonde danach, fühlte sich schmutziger und heuchlerischer denn je. Mit einem verbissenen Ausdruck in den Augen klopfte er sich den Staub von der Hose. Erlösung? Gebete sollten Erlösungen bringen?! PAH! Ihn brachten sie eher ans Rand der Verzweiflung mit einer Dosis Mordlust. Er konnte froh sein, dass er die Gebete auf Latein sagen konnte. Gut, er hatte sie auch nie anders gelernt. Latein war die heilige Sprache, die einzig Richtige. So wurde es ihm zumindest immer gelehrt. Latein war wie Maria - die Mutter aller Sprachen. Jede andere Sprache baute auf Latein auf, denn wenn man sie beherrschte, beherrschte man so gut wie jede andere. "Okay, wir haben im Staub gekrochen wie die Insekten, die wir sind. Können wir rein?!" „Ich muss zugeben, ich hätte nicht gedacht, dass ihr es wirklich tun würdet. Gut, Zehel vielleicht. Aber Verloren. Das ist wirklich sehr amüsant.“ Das abwertende Lachen setzte erneut ein und zwischenzeitlich war der Violettäugige wirklich in Versuchung ihn zu schlagen, einfach damit er endlich die Klappe hielt. „Nun gut, ihr habt also damit die Anerkennung des Hochmuts erreicht und alle Sünden erkannt.“ Der schwarzhaarige Dämon streckte die Hand aus und der junge Mann mit den amethystenen Augen hatte das Gefühl, dass sich etwas in seiner Tasche bewegte, bis der Kompass aus dieser herauskam und in die Hand Luzifers schwebte. Diese umfasste eben jenes metallene goldene Stück und mit etwas Druck zerbrach dieser auch schon in tausende Teile. „Den werdet ihr nun nicht mehr brauchen. Euch ist es nur einmal vergönnt den Garten zu betreten.“ Die Schlange bewegte sich erneut als wollte sie ihre Muskeln weiter um diesen schlanken Hals des Dämons bewegen und züngelte erneut in ihre Richtung bevor er die Stimme erneut in seinen Sinnen widerhallen hören konnte. „Du kennst die Gesetze des Gartens. Ihr dürft ihn nur betreten, wenn ihr bereit seit einen Pfand zu geben, für das was ihr im Paradies sucht. Solltet ihr den Garten nicht rechtzeitig verlassen, wird er die Seele, die als Pfand gegeben wird verschlingen.“ Der Chief atmete tief durch und nickte dann leicht, so was hatte er sich schon gedacht und er wusste dass sie sich beeilen müssten, wenn sie Eve retten wollten, denn auch er wollte diese nicht noch einmal verlieren. „Die Amulette werden das Siegel öffnen.“ Während noch immer die Stimme der Schlange zu hören war, ging Luzifer zur Seite des Tores und die Schlange begann sich um einen der Torbogen zu schlängeln, bevor der Dämon wieder durch die Rosen verschwand – seine Aufgabe war hiermit getan. Zögerlich nahm Ayanami das Amulett entgegen welches Frau damals aufgefangen hatte und löste das Eigene von seinem Gürtel. Sein Blick glitt suchend über den Torbogen, bis er rechts und links zwei Einkerbungen entdeckte, in die er die beiden Goldfassungen mit den Steinen einsetzte. Die Erinnerungen seitens des Todesgottes kehrten langsam zurück, denn ihm war klar, was er zu tun hatte, bevor er wieder zu seinem Liebsten zurückkehrte und an dessen Seite stehen blieb. Auch die Schlange begann in den Rosen zu verschwinden als sich der Silberhaarige an seinen Begleiter wandte. Erst jetzt konnte er sich sicher sein, dass er ihm in Ruhe noch ein paar Worte sagen konnte, bevor sie wirklich dort hineingehen würde. Die blassen Finger fanden erneut die Wangen des Blondschopfes, während er in den tiefblauen Seen zu versinken drohte. „Bevor wir hineingehen… denk bitte daran: egal was passiert… egal was mit mir ist … du darfst nicht eingreifen. Es könnte uns beide vernichten.“ Er hoffte, dass der Größere es verstehen würde, als er sich zu ihm beugte und einen zarten Kuss auf die leicht kühlen Lippen hauchte. Dann ließ er ihn wieder los und zwang sich dazu ruhig zu bleiben, bevor sie den Garten betreten würden. Jetzt führte kein Weg mehr daran vorbei, als er sich wieder von dem Bischoff löste und dann zu dem Tor ging, welches er öffnete und ein plötzlicher Nebel ihnen entgegen schlug. Kurz warf er dem Blauäugigen nochmal einen Blick zu, doch er konnte nichts in diesen erkennen, weshalb er sich dazu entschied durch das Tor zu treten und er kurz die Augen schloss. Als er sie wieder öffnete, hatte er das Gefühl als wenn er kurz die Luft angehalten hätte. Augenblicklich schien die Unruhe in Frau nur noch schlimmer zu werden, denn er wusste, dass etwas nicht stimmte. Ja, dass hier war falsch. Er- als Ghost und als Mensch- hatte keine Befugnis hier zu sein. Ein Stich durchfuhr seinen Körper, ausgehend von seinem Herzen und kurz knickten seine Beine ein. Doch der Schmerz verflüchtigte sich augenblicklich, als Frau wieder nach Luft schnappen konnte. Es war genau das, wovon man in den vielen Geschichten hörte. Eine Ruhe die niemand zu stören wagen würde, während der Wind durch tiefgrüne Bäume strich und diese zum Rauschen brachte. Sie selbst befanden sich an dem Rand einer Waldlichtung. Von irgendwoher konnte er das Rauschen eines kleines Flusses vernehmen, der sich seinen Weg durch den Wald suchte. Der Gesang einiger Vögel war zu hören, während das Rascheln im Unterholz einem bewusst machte wie viel Leben es hier doch gab. Ayanami musste tatsächlich kurz schlucken als sich die innere Unruhe in ihm bemerkbar machte. Er fühlte sich hier nicht wohl und dennoch, hatten sie keine andere Wahl als er den Blick auf die Waldlichtung richtete und dann auch schon glaubte eine junge Frau erkennen zu können. Sie trug ein weißes Kleid und das braune Haar war in einem Zopf an der rechten Seite gebunden worden. Sie hatte jetzt noch viel mehr Ähnlichkeit mit ihrem früheren Ich und ohne genau darüber nachzudenken, setzte er sich in Bewegung, wollte er doch zu ihr gelangen, dabei gar nicht weiter auf den Ghost achtend. Kaum setzte er jedoch einen Fuß auf diese Lichtung, zeigte sich jedoch auch schon das, was man das Gesetz des Paradies nannte. Das…. Was er nun auch an Eve erkennen konnte. Ihr Arm war bis zur Schulter von Dornenranken umschlungen, dünne Blutrinnsäle befleckten die reine Haut und leere Augen starrten geradeaus. „Eve!“ Ein plötzlicher Schmerz zuckte durch den linken Arm, der schon durch Verlorens Sense verletzt worden war und die violetten Augen wanderten kurz zu diesem hinab. Er war nicht weit vom Rand entfernt und wie auch bei Eve, schien aus eben diesem diese Dornenranken zu erscheinen, welche sich erbarmungslos um den blassen Arm schlangen. Ihre Spitzen bohrten sich in die blasse Haut, rissen die Wunde erneut auf und schickten eine schmerzhafte Welle durch den Körper Verlorens. Sein Herzschlag verschnellerte sich um ein paar Takte, bis er spürte wie seine Kräfte schwanden. Er konnte sich nicht gegen diese Kraft des Gartens stellen, die ihn unerbittlich am Weiterkommen hinderte. Doch jetzt verstand er auch was damit gemeint war, wenn seine Kraft nicht ausreichen würde, denn eben jene Dornen schienen unerbittlich eben jene Lebenskraft einzufordern. Wie von selber bewegten sich Frau's Füße zu seinem Liebsten, knieten sich neben ihn. Die Hände schwebten über den Dornenranken, jederzeit bereit diese von dem Arm wegzuzerren, doch dann... nein. 'Egal was mit mir ist, du darfst nicht eingreifen.' Zögernd glitten die Hände des Mannes mit den Meeraugen zu den Wangen des Anderen und hoben diesen an. "Ich werde wiederkommen." Damit küsste er Ayanami auf die Wange, holte den Dolch aus dessen Gürtel hervor und warf ihn kurz in die Luft, nur, sodass Frau ihn wieder auffangen konnte. Das Gold des Dolches glitzerte im Licht des Waldes. Geschwind erhob sich der Bischoff, packte den Dolch weg und fasste Sin als sein nächstes Ziel. Zum Glück wusste er ganz genau, wo dieser sein würde. Eve sah er nicht an, den Anblick von Ayanami hatte er kaum ertragen können, aber Gottes Tochter zu leer zu sehen - nein, stopp. Korrektur. Eve hatte ihren Kopf zu ihnen zur Seite gedreht, auf ihren Lippen nur ein Wort ('Nicht.'), bevor sie nach vorne gefallen war. Der Blick war trüb, ohne jegliches Leben und Frau konnte förmlich spüren, wie die Dornen ihr mehr und mehr ihrer Seele aussaugten. Gott, wie lange waren sie schon hier gewesen?! Wütend fing Frau an zu laufen. Seine Umwelt schien sich kurz zu verändern, denn das Paradies war für jeden etwas anderes - nicht wahr? Brücken über Seen, kleine Pavillons, Gänseblümchen, die sich in der Briese wiegten. Offenes Land mit Kirschblütenbäumen. Doch Frau hatte keine Zeit und keine Lust sich an der Schönheit zu ergötzen. Stattdessen kam er dem einzigen Baum immer näher, der sich nicht zu verändern schien. Und davor stand Sin, die Arme weit ausgebreitet. Die silbernen Augen waren geschlossen, dass schwarze Haar wehte leicht im Wind. Seine Lippen bewegten sich. Betete er? "Yo - Drecksstück! Ich hab hier was für dich!" Ohne sich von den Gebeten zu lösen, öffnete Sin die Augen und drehte seinen Kopf zu frau um. Seine Augen sahen leer aus, er schien blasser. Gott- von wie vielen Sünden hatte er sich schon gelöst?! Am Boden, vor dem Baum, lag schon mal eine tote Fliege und allerlei Dinge, die die anderen Sünden repräsentierten. So wie Frau es sah, fehlten nur noch zwei: Hochmut und Lust. Zu spät war er also noch nicht. Mit einer schnellen Bewegung zog er den goldenen Dolch hervor. Mit dem sollte er Sin doch töten können, nicht wahr? Der Bischoff holte mit dem Dolch aus und warf. Das Gold zischte durch die Luft, doch Sin drehte sich desinteressiert wieder zum Baum um, faltete nun die Hände vor der Brust, sank auf die Knie und betete weiter. Die Augen schlossen sich. Und der Dolch? Dieser prallte von dem Jungen einfach ab. Verwirrt starrte Frau den Dolch an. "Kinderspielzeuge," zischte der Bischoff, rannte dann auf den Jungen zu. Neben Sin schien die Erde sich zu öffnen und ein kleines Blechstück kam zum Vorschein mit einer Frau, die auf einen Löwen ritt mit einem Zepter in der Hand. Das Symbol für Hochmut. Nur noch eine Sünde. "Niemals," knurrte der Blonde, schnappte sich im Laufen den Dolch vom Boden. Dann hatte er Sin erreicht. Mit Wucht legte er seinen Arm um den Jungen, zog ihn zu sich in die Brust und wollte den Dolch durch das miserable Herz Sins stoßen, als der Himmel sich auftat. Alles um den Baum schien sich zu erhellen und es war eine tiefe Stimme zu hören, die doch so undefinierbar war. Männlich? Weiblich? Für Frau hatte sie schon immer alt und brüchig geklungen, wie die eines senil werdenden, alten Mannes mit weißen Bart. "Tu es nicht, Zehel. Die perfekte Kreation kann dir deine Aufgabe erleichtern." "Was?" "Mein... wahrhaftiges Kind - Sin, die Perfektion!" Damit schloss sich der Himmel wieder und Frau lag unter Sin, der Dolch meterweit von seiner Hand entfernt. Er starrte hoch in silberne Augen, die jedoch nichts mehr vorzuweisen hatten. Sogar das Wahnsinnige war dem Bischoff lieber gewesen, als diese leeren Augen. Die eine Hand Sins ruhte um den Hals des Bischoffs, die Andere umfasste einen Dolch, den er durch Frau's Hans trieb. Ohne ein weiteres Wort erhob sich Sin. "Meine Aufgabe ist getan." Wie leer seine Stimme klang. Wenn Frau nicht so beschäftigt damit wäre, einmal tief und schmerzvoll aufzuschreien, dann hätte er vielleicht etwas auf seine Aussage erwidert. Doch der Dolch schien sich in seine Haut zu fressen, sein Fleisch zu verbrennen. Keuchend griff er mit der freien Hand nach dem Handstück, doch es stellte sich schwieriger aus, als es sein sollte, den Dolch aus seiner Handfläche rauszubekommen. „Frau!“ rief Ayanami als er dessen Stimme vernahm, welche so voller Schmerz klang und die ihm beinahe das Herz zerriss. Gott verdammt er musste etwas unternehmen! Auch wenn er eigentlich selbst nicht eingreifen durfte, konnte er dies nicht einfach so geschehen lassen! Eve durfte nicht sterben und er würde sie sicherlich nicht einfach diesem Schicksal überlassen! Verbissen riss sich der Bischoff die Klinge aus der Handfläche. Ein brennendes Mal zeichnete sich auf diese mit seinem eigenen Blut, doch er achtete nicht drauf. Stattdessen rappelte er sich auf und rannte der Perfektion hinterher, die schon längst wieder bei Eve angekommen war. Sanft kniete sich Sin zu ihr, strich ihr über die Wange. "Jetzt sind wir zusammen. Für immer und e-" "NIEMALS!" Damit warf Frau sich gegen Sin und riss ihn somit von Gottes Tochter weg, die so unendlich zerbrechlich und wirklich tot wirkte, dass der Blonde sich nicht sicher sein konnte, ob ihr Herz überhaupt noch schlug. Der wiedergeborene Todesgott bekam wieder mehr die Kontrolle über die menschliche Hülle, die ihm nun mehr die freie Hand ließ, sofern er denn noch genug Kraft hatte. Ihm blieb also nichts anderes übrig als die Zähne zusammen zubeißen und aufzustehen und einen Schritt vor den Anderen zu setzen. Der Chief wusste nicht ob es funktionieren würde, aber es blieb nur noch eine Chance und er hoffte, dass Zehel sich nicht dagegen stellen würde. Das Blut lief weiter über seinen Arm, rissen die Dornen nur noch weitere Wunden in diesen und zogen mehr von dieser Kraft ein, die ihm noch übrig blieb. Sie hatten nicht viel Zeit mehr… Ayanamis Lebenskraft ließ rapide nach, je mehr Blut er drohte zu verlieren und je mehr davon in diesem Garten vergossen wurde. Abrupt sah der Blondschopf nach oben, begegnete den violetten Augen, die jedoch einen roten Schimmer angenommen hatten. Er kämpfte. Ayanami und Verloren kämpften beide um die zu retten, die anscheinend beiden am Herzen lagen. „Zehel.“ Seine Hand legte sich kurz auf dessen Schulter, als sich die violetten Augen auf Sin richteten, die Spiegel wirkten wie endlose leere Seen, während er versuchte all seine letzte Kraft zu sammeln, die er noch hatte. „Ich weiß es widerspricht deiner Aufgabe. Aber ich bitte dich darum… auch wenn ich es nicht gerne tue. Gib mir für diesen einen Moment die Sense zurück. Ich werde sie nicht lange beherrschen können… aber es ist der einzige Weg.“ Er sprach so leise, dass es nur der Bischoff hätte hören können, bevor er den rechten, noch unverletzten Arm ausstreckte. Die Sense? Nicht war es nur gegen seine Aufgabe, doch war es auch noch verdammt mühsam und mit Schmerzen verbunden ihm diese zu geben. Doch als er spürte, wie Sin sich ohne Mühe aus seinem Griff befreite, wobei er Frau in seinem Moment der Unachtsamkeit das Handgelenk einfach umdrehte, und aufstand konnte Frau nicht anders. Er sah nicht nur keinen Ausweg, außerdem sagte er sich, dass noch mehr Schmerzen nun wirklich keinen Unterschied machen würden. Nicht, wenn seine beiden Hände brannten wie Feuer, welches sich durch seine Knochen brannte. Keuchend nickte der blonde Bischoff also nur und ergriff die rechte Hand, die ihm Verloren entgegen streckte. Ein Ruck ging durch den Körper des Ghosts und er musste einen weiteren, qualvollen Schrei unterdrücken, als ihm die Sense gewissermaßen aus dem Körper gerissen wurde. Wie in Zeitlupe verließ sie seinen Arm, ging über in die Hand, die er bis eben gehalten hatte, bevor er seine eigenen Hände brauchte um sich an der Erde abzustützen. Die Verbindungen zu der Sense, wirkten wie Schlangen als sie seinen Arm einnahmen, sich in seine Haut gruben und sein Herz zu rasen begann. Der Schmerz aus seinem, von den Dornen umrankten, Arm bohrte sich schlagartig bis in seinen Kopf und machten ihm das Atmen schwer. Doch es schien zu funktionieren als er für den Augenblick die Schwere in seinen Händen fühlen konnte, die Kraft die durch ihn pulsierte als er die Sense in diesen hielt und der Rotschimmer in den violetten Augen eine Spur intensiver wurde. Verloren stand zwischen ihnen. Zwischen Frau und Eve, und Sin welcher noch gerade eben versucht hatte Eve zu bekommen. „Egal was du versuchst, du wirst sie nicht bekommen, Sin.“ Die Stimme des wiedergeborenen Todesgottes wirkte nicht mehr so wie vorher, sie war leerer nahe dem was er früher einmal gewesen war. Die Perfektion selbst. Die größte Schöpfung die Gott jemals hervorgebracht hatte. Er würde nicht zulassen, dass er eben jenes Mädchen bekam. "Ich werde sie bekommen, denn sie gehört zu mir," erwiderte Sin emotionslos und lächelte kühl. "Hat sie dir nie von mir erzählt, meine liebste Eve? Hat sie dir nie erzählt, dass Gott mich erschaffen hat - für sie? Damit sie von dir loskommt... es ist also nur natürlich, dass sie zu mir kommen wird, Verloren, denn was kannst du ihr schon bieten? Unperfektion und Leere. Du bist ein Nichts, Todesgott. Nein, nicht einmal göttlich. Du bist menschlich und hilflos, brauchst die Hilfe deines Peinigers um dich mir entgegen zu stellen! Doch Eve's Kraft endet langsam und mir liegt zu viel an ihr, als das ich sie hier sterben lasse. So nehmet sie mit, doch wisset, dass ich sie holen werde. Bald. Nachdem ich die Fragmente habe." Sin hatte nicht ganz Unrecht, was Verloren dazu brachte sich kurz auf die Unterlippe zu beißen. Die Sense in seinen Händen konnte er nur schwer unter Kontrolle behalten. Sie hatte ihren eigenen Willen und der war nur schwer zu bewältigen. Die flüssigen, silbernen Augen fixierten nun den Ghost, der anscheinend langsam dem Ende seiner Kräfte entgegensah. Schmunzelnd kniete sich Sin zu diese und fuhr Frau durch das blonde Haar. "Und du," flüsterte die perfekte Sünde und pflanzte einen zärtlichen Kuss auf den Lippen des Bischoffes. "Du wirst auch noch mir gehören..." „Sie wird dir niemals gehören und sie wird wohl selbst entscheiden können zu wem sie gehört.“ Zischte der Todesgott ihm nur zu, bevor auch der Teil von Ayanami in ihm langsam wütend wurde als Sin die Frechheit besaß die Lippen auf die des Bischoffs zu legen. Was zum Teufel fiel dieser Ausgeburt eigentlich ein!? Wütend begann er mit der Sense auszuholen in der Intention ihn einfach in Stücke zu reißen, doch dann entfernte sich Sin auch schon wieder und er hatte nicht die Chance ihn zu erreichen. "Nun denn, bis bald - Verloren, Zehel... meine geliebte Eve." Der Rücken wurde den Dreien zu gewandt, bevor Nebel den Jungen mit den rabenschwarzen Haar umhüllte und er verschwand. Eine Seele hat der Garten gehen gelassen. Langsam lösten sich die Dornen um Eve's Arm, doch sie blieb genauso starr liegen wie vorher. Frau wollte aufstehen, wirklich, und sie holen, doch seine Kraft reichte gerade mal dazu auf seinen zwei Beinen stehen zu bleiben im Moment. Gott, was hatte dieser Dolch mit ihm angestellt? Benommen, wie der Bischoff war, sah er zu Verloren. Die Macht der Sense zwang diesen erneut in die Knie als das Zerren in seinem rechten Arm zunahm und ihm leiser Schmerzensschrei entkam. Eben jener Seelenfänger begann wieder zu seinem jetzigen Meister zu wechseln, sich nicht darum kümmernd, dass dieser ein paar Meter von ihm entfernt war. Der Silberhaarige hatte beinahe das Gefühl als wenn es ihn gleich in Stücke reißen würde als er spüren konnte wie seine frühere Waffe zurück zu Zehel wanderte. Keuchend blieb er auf ein Knie gestützt auf dem Boden sitzen, eine Hand stützte sich auf dem Boden ab, während er versuchte seinen Atem wieder zu beruhigen. Das Brennen in dem anderen Arm, der noch immer weiter von den Dornen bedeckt wurde. Gott… er musste hier raus… so schnell es ging. Schwer atmend rappelte sich der Chief wieder auf, während der leicht rötliche Schein in seinen Augen langsam verflüchtigte und eben jener menschlichen Hülle wieder mehr Spielraum ließ. Seine Schritte trugen ihn mit zittrigen Bewegungen wieder zu dem Blondhaarigen, welcher nun wo die Sense wieder in seinem Besitz befand wieder etwas mehr Kraft haben musste. „Kannst du dich um Eve kümmern?“ Er selbst wäre wahrscheinlich nicht wirklich dazu in der Lage, denn seine Kräfte schwanden immer weiter und wenn sie sich nicht beeilten, dann würde auch Ayanami recht schnell sterben. Seine Energie war so gut wie aufgebraucht und dieser menschliche Körper, war für eine solche Belastung einfach nicht geschaffen. Der wiedergeborene Todesgott, griff nach dem goldenen Heft des Dolches, der auf dem Boden lag bevor er erneut damit über seine Handfläche schnitt. Er wusste nicht genau woher er sich so sicher war, aber irgendetwas sagte ihm einfach aus seinen Erinnerungen, dass es genau das war, was er tun musste. Er streckte die rechte Hand nach oben aus und schien wie in der Luft den Torbogen des Eisentors nachzuzeichnen, durch das sie gekommen waren. Und schon hatte er das Gefühl als wenn sie wieder dieser Nebel einhüllen würde. Indessen hatte sich der Mann mit den meerblauen Augen erhoben, schwankte noch kurz, bevor er zu Eve gerannt war und seine Arme hinter ihrem Rücken und dann unter ihre Beine. Das Mädchen gab keine Reaktion von sich, nicht mal so viel wie ein Atemhauch konnte der Bischoff vernehmen. Wieder sog sich die Luft beinahe schon automatisch aus seine Lugen. Dabei dachte er kurz an Sin und das Mal auf seiner Hand. Wieso... gehörte er bald Sin? Der Gedanke ließ den Blonden erschaudern. Keuchend atmete Frau die Luft ein, als diese wieder zur Verfügung stand. Ayanami stand etwas weiter von ihm weg, Blut tropfte von seiner Wunde. In seinen Gliedern brannte es, er wollte zu ihm rennen und ihn in den Arm nehmen, doch diese waren leider anderweitig beschäftigt. Die Macht des Todesgottes schien sich mehr zurückzuziehen und der Schmerz in seinem Arm wurde fast unerträglich. Ein Blick auf seinen linken Arm zeigte ihm das ganze Ausmaß, denn dieser war übersäht von Wunden – genau wie bei Eve auch. Suchend sah er sich nach Frau um. Dieser hatte einen besorgten Blick auf deren Gesicht gelegt, welches so unendlich blass erschien. "Verloren? Ich... weiß es ist unpassend, aber ich glaube es ist besser, wenn du sie trägst." Und dafür gab es zwei Gründe: 1. Eve würde auf die Nähe des Todesgottes wahrscheinlich besser reagieren, als auf seine und 2. würde es Verloren wahrscheinlich gut tun, wenn er seine Liebste wieder in den Armen halten konnte. Nicht ohne Grund, hatte er den Silberhaarigen nicht mit seinem Geburtsnamen angesprochen. Er wollte zwar mit Ayanami reden, ihn in den Arm nehmen und ihn küssen, doch er konnte nicht. Eve hatte Priorität zusammen mit Verloren und da Verlorens Körper auch Ayanamis Körper war... "Ich werde eine Unterkunft suchen- kümmere du dich um sie, in Ordnung?" Der wiedergeborene Todesgott hatte sich schon weit wieder zurückgezogen, damit er nicht zu viel von der Energie des Chiefs abzweigen musste und dieser dann doch noch irgendwann zusammenbrechen würde. Doch er reagierte ebenso noch auf das was man ihm zu sagen hatte, selbst wenn Ayanami bereits wieder die Oberhand hatte. Mit einem leisen Seufzen blickte er sich um, er würde selbst nicht laufen können, wenn er Eve tragen sollte. Also würde er hier bleiben und warten das Frau eine Unterkunft für sie finden würde. Schweigend setzte er sich also auf den Boden und lehnte sich gegen den metallenen Zaun, der den Friedhof umfasste, bevor er die Arme ausbreitete und Eve dann an sich drückte, als er diese in die Arme gelegt bekam seitens des Bischoffs. "Ich komme so schnell wie möglich wieder." Die amethystenen Spiegel lagen auf dem blassen Gesicht von Gottes Tochter. Gott, sie war so kalt und ihr Atem ging flach. Gut.... er sah wahrscheinlich auch nicht besser aus, denn er fühlte ebenso wie die Müdigkeit an ihm zerrte und die Erschöpfung ihn vollkommen einnahm. „Ich werde hier warten.“ Bestätigte der Violettäugige und sah dann dem Bischoff nach, welcher sich von ihnen beiden entfernte. Während er darauf wartete, dass der Größere wieder zurückkehren würde, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Eve, die in seinen Armen lag und so unheimlich tot wirkte. Jetzt hatte sie wohl noch mehr Ähnlichkeit mit dem Todesgott, der ebenso blass und müde wirkte. „Es tut mir Leid… das ich nicht eher da war…“ kam es leise von dem Chief, der nun seinen Kopf gegen den ihren lehnte und ihren Duft einatmete. Er konnte nicht glauben, dass er sie nicht hatte retten können. Sie durfte einfach nicht sterben, nicht noch einmal wollte er dieses Mädchen verlieren, was sein Herz erwärmt hatte. Doch was sollte er nur tun? Sie konnten nur hoffen, dass sie so schnell wie möglich, die Möglichkeit bekamen ihre Wunden zu versorgen und dann sich ein wenig auszuruhen. Doch seine eigene Kraft ließ ebenso nach, sein Arm begann langsam taub zu werden und die Müdigkeit wurde immer schlimmer. Es wäre sicherlich nicht schlimm, wenn er sich ein wenig ausruhen würde… nur ein bisschen, bis Frau wieder zurück wäre. Aus diesem Grund lehnte er seinen Kopf gegen den Eve’s, Silber vermischte sich mit braun, bevor er die Augen schloss und versuchte seinen Geist zu beruhigen und sich ebenso ein wenig auszuruhen. Und während beide dem Ende zusammen entgegen steuerten, hatte Frau entkräftet eine Herberge gefunden. Sie schien groß und offen zu sein und der Wirt hatte sich auf einen Extrapreis eingelassen - plus Transporthilfe bei Eve und Ayanami. Außerdem hatte er versprochen keine Fragen zu stellen, wofür der Blonde sehr glücklich war. Total ausgelaugt kam er zurück an den Brunnen und das Bild war so verstörend und gleichzeitig so verzaubernd, wie die beiden schönsten Menschen, die er kannte zusammen lagen in ewiger Zweisamkeit, dass er sich kaum bewegen konnte. Bis ihm auffiel, dass beide kurz vor dem Abgrund des Todes waren. Hastig rannte der Bischoff zu den Beiden und mithilfe des jungen Sohnes vom Wirt, den man nur D. nannte, hievte er Ayanami auf seinen Rücken. Er schien total weg vom Fenster, zumindest reagierte der Chief kaum auf die einfühlsamen Worte, die Frau ihm zuflüsterte. Durch das Adrenalin, welches durch die Adern des Bischoffs pumpten schaffte er es auch zurück zu dem Hotel, wo er Ayanami die drei Stockwerke hochschleppte. Seine Kraft ließ erst dann nach- und das ziemlich plötzlich- als er den Silberhaarigen in ein Bett gelegt hatte und die Wunde verbunden hatte. Seine Knie gaben auf der Stille nach und der Bischoff kollabierte total erschöpft im Zimmer seines Geliebten, den Kopf auf die Matratze gelegt, dass goldene Haar fiel ihm vor die geschlossenen Augen. D. hatte Eve leise ins Zimmer und dort auf das Bett gegenüber gelegt. Nachdem er Gottes Tochter ebenfalls zugedeckt hatte, war der stämmige Junge mit den vielen Sommersprossen aus dem Zimmer verschwunden und würde es fürs Erste auch nicht betreten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)