Von Peitschen und ihren Folgen von Phai8287 (Wer ist besser?) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Gorgeous Carat Ein weicher und warmer Morgenmantel umschmeichelte den Körper eines jungen aristokratischen Mannes. Seine blonden Haare hingen schlaff an seinem Gesicht herab und seine amethystfarbenen Augen waren trübe vor Müdigkeit. Kleine, unschöne Schatten hatten sich bereits unter ihnen gebildet, doch diese waren ihm lieber, als das, was sich ihm auftat, wenn er seine Lider schloss. Die Villa, in der er nun schon seit einigen Monaten wohnte, lag still in der Nacht da und niemand außer ihm schien wach zu sein. War es doch mitten in der Nacht. Floréan seufzte und schlang die Arme um sich selbst. Irgendwie würde er diese, wie bereits einige der vergangenen Nächte, ohne zu Schlafen überstehen. So ging er weiter, durch das große Haus. Völlig übermüdet übersah er die Lichtstrahlen, die unter einer Tür hindurch in den Flur fielen und ging weiter, den Flur entlang, in Richtung des anderen Ende des Hauses. Da öffnete sich hinter ihm die Tür und ein demonstratives Räuspern erklang. Erschrocken atmete er laut ein, fasste sich an die Brust und drehte sich um. Nur um in ein bekanntes Gesicht zu blicken. „Spielst du Gespenst, oder was?“ grollte ihm Ray Balzac Courlande alias Noir zu. Mit verschränkten Armen stand er im Türrahmen und sah den Blonden grimmig an. Der Hellhäutige wurde sogar noch etwas blasser und passte fast perfekt zu der Frage, bevor er sich ein wenig fassen konnte. "Sollte ich dich nicht das Selbe fragen? Wo du doch mitten in der Nacht durch's Haus schleichst." „Ich hab noch gearbeitet!“, grollte der Schwarzhaarige missmutig und wand seine grünen Augen nicht von dem Anderen ab. „Was treibt dich hier rum, wo du eindeutig in deinem Bett liegen solltest!“ Floréan wand seinen Blick ab und sah den Flur entlang um sich eine Ausrede einfallen zu lassen. "Ich wollte nur... Ich... trinken...", stotterte er leise und wusste, dass es in dieser Richtung die Küche gab. „Du hast Wasser in deinem Zimmer.“, erwiderte Ray trocken, mit dem genauen Wissen, dass Laila immer dafür sorgte dass alle ihre ‚Schützlinge’ auch Nachts versorgt waren. "Oh, ähm... natürlich! Aber... Ich... Ich brauchte frische Luft.", versuchte sich der Ältere heraus zu reden und war dennoch dankbar, dass er jetzt nicht allein war, da er besonders müde und kurz vor dem Einschlafen im Stehen war. „Die hattest du ja jetzt! Also sei ein braves Kindchen und geh in dein Bettchen!“. spottete der Jüngere grimmig. Verärgert wurde der Hausherr betrachtet. "Ich bin alt genug um das selbst zu entscheiden! Schließlich bin ich älter als du!" „Dafür benimmst du dich aber gerade wie ein Kleinkind!“, schnaubte der Dieb und kam langsam auf ihn zu. Aber der junge Adlige wollte ihm nicht noch mehr zeigen, weshalb er wirklich durch die Villa lief und wand den Kopf ab. „Ich werde in mein Zimmer gehen, wenn es das ist, was du willst.“ „Ich bringe dich besser, bevor du dich noch verläufst!“ Der Spott saß deutlich in Rays erhobenem Mundwinkel. Er hörte ein beleidigtes Grunzen, als Floréan losging. Dieser konnte sich dabei ein leises Gähnen nicht verkneifen und hoffte, dass es der Dieb nicht mitbekam. „Du solltest auch in dein Bett gehen.“ „Hatte ich vor, bevor ich meinen Haus eigenen Geist erwischt habe, wie er herum spuckt!“ Der Dunkelhaarige blieb dicht hinter dem Adligen, damit dieser auch ja den richtigen Weg nahm. Ray hörte ein abfälliges Schnauben, als dieser vor Müdigkeit gegen eine kleine Anrichte lief. "Verdammt!" „Meine Güte, dass man immer auf dich aufpassen muss!“, grollte es neben ihm, als Ray seinen Arm ergriff und ihn nun führte. Amethystfarbene Augen sahen ihn schräg von der Seite an, als der Ältere zart errötete und seinen Arm wiederhaben wollte. "Lass das, ich kann allein laufen!" „Wenn du meine Möbel umrennst, setz ich die Reparatur auf deinen Schuldschein!“ wurde es gegrummelt. Dennoch war der Jüngere regelrecht sanft, als er ihn weiter zog. "Halsabschneider!", murmelte Floréan, folgte ihm aber ohne weiteren Widerstand. „Kleinkind!“, wurde es missmutig erwidert. Ein Stockwerk höher im selben Flur erreichten sie schließlich das Zimmer des Blonden und der seufzte. Wollte er seinen Schlaf doch unter allen Umständen vermeiden. "Danke, ab hier werde ich mich garantiert nicht mehr verlaufen!", gab er deshalb beleidigt von sich. „Nein, wahrscheinlich stolperst du noch über deine eigenen Füße und brichst dir das Genick!“, grollte der Dieb und öffnete die Tür, um ihn ins Zimmer zu schieben. Floréan seufzte wieder und betrat dann sein Zimmer um eine Petroleumlampe zu entzünden. Dann trat er demonstrativ und mit sicheren Schritten zu seinem Bett. "Zufrieden?" Noir machte eine eindeutige Handbewegung Richtung Bett. Er selbst schloss die Tür und folgte ihm weiter. „Na mach schon!“ Überrascht zuckte sein Gegenüber zurück und starrte ihn fassungslos an. "Was... was wird das?" Glaubte er doch durch diese Geste, dass der Schwarzhaarige sich zu ihm legen wollte. „Ich sorge dafür, dass du auch wirklich ins Bett gehst!“ grollte es und es war deutlich zuhören, dass Ray nicht glaubte, dass er es ohne Aufsicht tun würde. Zitternd wich Floréan noch ein Stück zurück und öffnete seinen Morgenmantel. Fühlte er sich doch noch immer unsicher und sogar ertappt. Doch der Jüngere sah ihn gar nicht an, sonder schlug demonstrativ das Bett auf. Ganz vorsichtig, ohne diesen zu berühren, setzte sich der Blonde auf das Laken und rutschte zur Mitte. "Und jetzt geh bitte. Ich wünsche dir noch eine angenehme Nachtruhe." „Will das Kindchen keine Gutenachtgeschichte mehr?“, spöttelte der Jüngere weiter und setzte sich demonstrativ auf den Sessel, der in der Nähe des Bettes stand. Der Adlige schnaubte und drehte sich weg, nur zum zu gähnen. Doch er würde nicht klein bei geben und versuchen wach zu bleiben. Selbst wenn es in diesem Bett noch so bequem und warm, gemütlich und geborgen war. „Deck dich zu und schlaf!“, schnitt da eine grimmige Stimme durch den Raum. Er zuckte und zog, wie befohlen die Decke über sich. Aber auch wenn seine Amethyste geschlossen waren, kämpfte Floréan gegen den Schlaf. Doch so sah er nicht, dass Ray weiter sitzen blieb und ihn intensiv beobachtete. Aber der Ältere war nicht dumm. Natürlich hatte er seine Zimmertüre nicht gehört und wusste, dass er noch immer dort war, auch wenn ihm nicht klar war, was der Dieb tat. Bis es ihm egal war, weil der verhasste Schlaf ihn doch übermannt hatte. Da erst stand Ray auf und trat zu dem Blonden ans Bett und beobachtete jenen nun mit wesentlich sanfterem Blick. Schnell stellte er fest, dass der Schlafende sich nicht erholte, denn er begann sich bereits in seinem Bett hin und her zu wälzen. Die dunkeln Brauen des Diebes zogen sich zusammen und die grünen Augen musterten den Adligen neugierig. Sie mussten sich noch ein wenig gedulden, bevor sich auch noch Schweiß auf der zarten Stirn bildete und Floréan schmerzhaft zu stöhnen begann. Ein leiser Fluch, verließ die Lippen des Älteren, bevor er sich auf das Bett setzte und den jungen Aristokraten an den Schultern packte. Da schlug Floréan bereits seine Augen auf und schrie. Weil er sich dabei ruckartig aufsetzte, stieß er sogleich mit Noir zusammen. „Vorsicht, Vorsicht!“ Völlig verstört und ängstlich wurde der betrachtet und gleichzeitig zuckte der Ältere zurück. „Man kann dich auch nicht aus den Augen lassen, was?“, grunzte der Schwarzhaarige seltsam sanft. Floréan wich noch mehr zurück und starrte ihn an. "Was? ... Aber ... Wer ... Was machst du hier?" Verwirrt, aber auch besorgt runzelte Ray die Stirn. „Ich hab dich ins Bett gebracht…“ Da begann sein Gegenüber zu verstehen und richtig zu erwachen. "Ach... ja..." Seine Wangen überzog derweil ein sanftes Rot und er senkte den Blick. "Du solltest dich jetzt zu Ruhe legen. Du hast nachher bestimmt noch genug zu tun!" „Damit du gleich wieder durch mein Haus schleichst, wie ein Geist?? Vergiss es!“, knurrte der Jüngere es ihm entgegen, mit entschlossenem Blick, auch wenn er selbst nicht wusste, für was er sich entschieden hatte. "Ich muss jetzt nicht mehr schlafen!", bestand der Blonde. "Außerdem wollte ich an die frische Luft." „Schwachsinn!“, fuhr Ray ihn scharf an. „Du siehst aus wie der wandelnde Tod! Du brauchst Schlaf!“ "Ich will nicht! Ich kann nicht!", gestand Floréan und stand an der anderen Seite des Bettes auf. "Bitte lass mich und sorge dich nicht..." An seinem schleichendem Gang war deutlich, wie sehr der Ältere schlafen musste. Dennoch ging er an seinen Schreibtisch und kramte in einer Schublade. „Was wird das?“, grollte der Jüngere und stand auf, die Arme vor der Brust verschränkend. Ein kleines Kästchen landete in der Hand des Blonden und er öffnete sie um eine kleine weiße Pille daraus zu schlucken. Es war eine Tablette, die eigentlich keinen Effekt auf seinen Körper hatte. Aber weil Floréan daran glaubte, nutzte er den Placeboeffekt um wieder richtig wach zu werden. "Ich werde mich jetzt um die Listen kümmern, die du mir gestern gegeben hast. Die für deine kleine Bibliothek." „Gar nichts wirst du tun!!“, wurde er angefahren, noch bevor der Dieb neben ihm stand und seinen Arm ergriff. „Du brauchst Schlaf!!“ Er merkte noch, wie der Blonde bei seiner Berührung erschrak und dann in sich zusammen sank. Fluchend fing der Dunklere ihn auf und hob ihn auf die Arme. „Immer Ärger mit dir…“ Als Floréan de Rocherfort seine Augen wieder aufschlug, war bereits die Sonne hoch am Himmel. Er wusste nicht, dass es ebenfalls zwei Tage später war, doch er fühlte einen großen Appetit in sich. Nachdem er sich aufgesetzt hatte, merkte er erst, dass er in seinem eigenen Zimmer war und dass er nicht alleine war. Denn in dem Sessel, der in der Nähe seines Bettes stand saß ein schlafender Ray Balzac de Courlande mit einem dicken Buch auf dem Schoß. Ein ganz sanfter Blick legte sich auf den Dunkelhaarigen und ein unbekanntes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als der Ältere wackelig auf den Beinen stand. Er griff nach einer der vielen Decken auf seinem Bett und nahm sie mit sich, nur um diese Noir zart über zu legen, nicht ohne das Buch zuvor zur Seite zu legen. Denn er wollte nicht, dass der Dieb fror oder gar erwachte, nur weil er selbst Hunger hatte. Der Dunkelhaarige murmelte etwas Unverständliches und drehte sich in die Decke. Das entlockte dem Adligen ein Lächeln, dass sich noch besser anfühlte und er strich dem Dieb unbewusst über die Stirn, bevor er das Zimmer verließ, auf dem Weg in die Küche. Die Küche war am Tage immer der lebhafteste Raum in der ganzen Villa, da sich Rays Männer dort immer sammelten. Dass es dort nun ziemlich ruhig war, konnte nur eins bedeuten… Laila war am kochen! Doch Floréan würde sogar trockene Erde essen, so hungrig war er, weshalb er leise eintrat. "Guten Morgen, Laila.", grüßte er leise. Erschrocken ließ die ihren Löffel in den Topf fallen und wirbelte herum. „Floréan! Du bist ja wach!“ Der Lächelte und setzte sich auf einen Stuhl, da er sich noch etwas wackelig auf den Beinen fühlte. "Ja. Warum überrascht dich das? Was ist überhaupt passiert? Hab ich lange geschlafen?" „Lange?“, schnaubte sie amüsiert. „Du warst zwei Tage weg von der Welt!“ Das überraschte den Blonden doch und er errötete. "Oh... Das erklärt einiges...", stellte er fest und dachte an den Dieb in seinem Zimmer. Strahlend griff die junge Frau nach einem Teller. „Möchtest du etwas essen? Ich habe Eintopf gemacht!“ "Danke, aber ich bin nur durstig.", versuchte sich Floréan jetzt doch heraus zu reden. „Ach Unsinn! Du musst doch was essen!“, lachte die Frau weiter und füllte ihm bereits auf. Er verfluchte sich innerlich dafür, dass er so todesmutig gewesen war und in die Küche getreten war. Dennoch lächelte er weiter und nahm den Teller schließlich entgegen. "Danke, Laila! ..." Hoffnungsvoll beobachtete sie ihn, war Kochen doch eine Leidenschaft von ihr, die sie auch gewürdigt sehen wollte. Was natürlich jeder wusste, auch wenn es absolut nicht schmeckte und sich die Esser manchmal fragten, ob es nicht auch giftig sei. Dennoch aß Floréan brav. "Würdest du mir etwas verraten?", fragte er derweil wie nebenbei und äußerst freundlich. Glücklich, darüber, dass er aß nickte sie. „Klar doch!“ So verschwand noch ein Löffel Eintopf in seinem Mund und er schluckte, ohne zu kauen. "Wie lange sitzt Ray schon bei mir im Zimmer?" Er sah wie Laila zögerte, bevor sie sich vergewissernd umsah und sich zu ihm setzte. „Fast die ganzen zwei Tage… und wenn er zu tun hatte hat er mich fast alle fünf Minuten los geschickt, um nach dir zu sehen!“ Amethystfarbene Augen begannen leicht zu leuchten und dessen Besitzer nickte. "Ich sollte mich bei ihm bedanken." Die junge Frau winkte diese Idee ab. „Den Dank akzeptierte er eh nicht!“ "Er muss es ja nicht direkt erfahren...", konterte Floréan darauf und wusste selbst nicht, was ihn da ritt. "Aber Noir könnte es gefallen, wenn..." Da deutete sie ihm an still zu sein, nur kurz bevor sie ein Poltern hörten. Sofort sah der junge Mann zur Küchentüre und nahm noch einen großen Schluck Wasser, ahnend, wer bald herein kommen würde. Und tatsächlich, mit zerwühlten Haaren und zerknitterter Kleidung betrat Lord Courlande die Küche und sah nicht sehr glücklich aus. „Du!“ Sofort zuckte der Blonde zusammen, da er nicht wirklich wusste, was während seiner Übermüdung geschehen war und er auf einmal schreckliche Angst bekam, wenn er zu nah mit Ray zusammen war. „Wer hat dir erlaubt das Bett zu verlassen??“, wurde er da schon angegiftet. Ganz automatisch, wie es sein Unterbewusstsein inzwischen verlangte, zog sich Floréan in eine unterwürfige Haltung zurück und sah aus wie ein verarmtes und ängstliches Kind. "Ich hatte Hunger...", nuschelte er. Skeptisch blickte Ray auf den Eintopf. „Und deshalb vergiftest du dich??“ Das hätte er besser nicht gesagt, denn jetzt zog die Frau des Hauses verärgert eine Augenbraue nach oben. "Gift?", fragte sie spitz und trat auf ihn zu. Der gefürchtete Dieb versuchte zu verbergen, dass ihn dieser Blick nervös schlucken ließ. „Drei meiner Männer sind momentan krank, nachdem du sie bekocht hast!“ Beleidigt tippte sie ihm hart gegen die Brust und zeigte keinerlei Angst vor ihrem Gebieter. "Wer sich nicht vernünftig waschen kann, ist selbst schuld! Mein Essen hat damit nichts zu tun!" Noir grunzte. „Wenn du es sagst…“ Laila nickte bestimmt und ging zurück an ihren Topf um noch einen Teller aufzufüllen. "Deshalb isst du jetzt auch etwas, N... Ray!" Grüne Augen weiteten sich panisch. „Ja bin ich denn verrückt! …äh… Außerdem muss Floréan dringend zurück ins Bett!“ Er griff nach dem Blonden, um ihn aus der Küche zu schieben. Eingeschnappt sah sie ihnen nach und gab entsprechende Geräusche von sich, während Floréan zitternd in den Flur ging. "Ich bin nicht mehr müde, wirklich.", versuchte er kleinlaut zu versichern. „Mag ja alles sein, aber du willst doch nicht ernsthaft weiter Versuchsobjekt für Lailas kulinarischen Grausamkeiten sein, oder??“ Der Ältere schüttelte sich verneinend und löste sich aus seinem Griff. "Danke, aber ich würde jetzt gern etwas hinaus." Ray runzelte verärgert die Stirn. „Im Schlafanzug?“ Er sah, wie der Adlige errötete und dann doch wieder den Weg zu seinem Schlafzimmer einschlug. "Du hast recht. Ich sollte mir etwas frisches anziehen." „Und baden solltest du auch!“ Der Jüngere sah ihn mit demonstrativ gerunzelter Nase an. Jetzt zuckte der Blonde und versteifte seine Schultern. "Ich werde auch das machen." Natürlich entsprach es nicht vollständig seiner Natur, sich so bevormunden zu lassen. Aber seine Ängste überwogen alles andere. Das entging dem Dieb natürlich nicht, er erwähnte es aber nicht. „Gut und heute Abend gehst du schlafen, verstanden??“ Der ganze Körper von Floréan begann zu zittern und er ging schweigsam in sein Zimmer. Ray blieb seufzend zurück und sah ihm noch nach, bevor er sich seinem Arbeitszimmer zuwandte. Das Abendessen war aufgetragen worden und Floréan de Rocherfort war von seinem Ausflug aus der Stadt zurück. Er war guter Laune und verschwieg, dass man ihn unterwegs bestohlen hatte. Das Essen, was nun vor ihnen stand, hatte er sogar selbst bestellt, damit der Schwarzhaarige nicht die Kost von Laila herunter würgen musste. "Ich hoffe, es wird dir schmecken, Ray." Der sah ihn allerdings erst einmal mit hochgezogener Augenbraue an. „Und wer hat hierfür gezahlt?“ Sofort zog der Blonde seinen Kopf zwischen seine Schultern. "Ich hatte kein Geld..." „Hast du dein Haushaltsgeld wieder für Noel ausgegeben?!“, brauste der Dunkelhaarige auf, da er genau wusste, dass der Blonde das bisschen Geld, welches er von Ray zur freien Verfügung bekam, oft für Süßigkeiten für das Gör ausgab. Eigentlich hatte der Ältere alles nur gut gemeint, weshalb er seinen Kopf beschämt zur Seite drehte. "Du kannst meinen Stein dafür haben, wenn du willst..." Da winkte der Jüngere bereits nebensächlich ab. „Behalt das olle Ding nur, ich setze es einfach auf deinen Schuldschein!“ Natürlich bewirkten seine Worte das Selbe wie immer. Floréan fuhr hoch und funkelte ihn wütend an. "Vergiss es! Behalte lieber mein Geld für die nächsten drei Wochen ein!" Da nickte der Schwarzhaarige, scheinbar nachdenklich. „Klingt gut, sonst wird das Gör noch dick!“ Der Ältere schnaubte zustimmend und wand sich endlich seinem Essen zu. "Guten Appetit!" "Guten Appetit!" Grinsend wurden seine Worte erwidert, bevor auch Noir zu essen begann. Es schmeckte hervorragend, was Floréan an Abendessen organisiert hatte und nicht nur das, er hatte sogar exzellenten Wein mitgebracht. „Scheinbar hast du deinen verwöhnten Gaumen nicht verloren, trotz Lailas Kochkünsten!“, versuchte sich der junge Dieb an einem Kompliment. Das zauberte tatsächlich ein zartes Rosa auf die Wangen des Adligen und er nickte dankend. "Ich glaube, dass werde ich wohl nie ablegen..." Stille entstand, da Ray nichts mehr zu erwidern wusste und lieber wieder auf sein Essen blickte. Doch auch das wusste Floréan zu ändern, war er doch schon von seinem Stande her, dazu erzogen worden, ein guter Gastgeber zu sein. "Ich habe heute auch eine junge Frau in der Stadt getroffen." Das schien nicht unbedingt das zu sein, was der Jüngere hören wollte, weshalb er missmutig seinen Blick hob. „Ach ja?“ Trotzdem nickte der Blonde begeistert. "Ja! Ich weiß sogar wo sie wohnt. Aber das ist unrelevant! Viel wichtiger, für mich war, dass sie eine ganz besondere Kette trug!" Da hob sich skeptisch eine dunkle Augenbraue. „Seit wann achtest du auf so was?“ "Es war ein Erbstück meiner Urgroßmutter. Ein königliches Geschenk... Vielleicht auch nur ein Immitat. Aber das glaube ich weniger! Ich hab sie genau erkannt! Meine Mutter hat sie nur zu sehr seltenen Anlässen getragen und mir, als ich noch ein kleiner Junge war, einzelne Details erklärt.", berichtete Floréan weiter. Plötzlich schien der Andere hellhörig zu werden. „Sicher eine sehr wertvolle Kette… oder?“ Sein Gegenüber nickte ganz unschuldig. "Ja, sie ist einzigartig!" „Und du bist dir sicher, dass es die Selbe war? Gehörte sie denn mit zu den Dingen, die deine Mutter verkauft hat?“ Ray schien sehr bemüht darüber seine Worte ganz desinteressiert klingen zulassen. Aber genau diese Worte trafen den Älteren, dennoch beantwortete er die Fragen. "Ja, ich bin mir sicher, es war die Kette! Und ja, sie hat das Schmuckstück an eine entfernte Verwandte verkauft. Mutter glaubte sie bei ihr in sicheren Händen. Sie wohnt nicht weit von ihr. Ungefähr 5 Straßen. Aber das kann ich nicht genau beurteilen, du kennst meinen Orientierungssinn..." Ray nickte bedächtig. „Stimmt, ein wunder, dass du hier her zurückgefunden hast…“ "Den Weg zur Buchhandlung und zurück kenne ich inzwischen mit verbundenen Augen!", fuhr Floréan auf. „Und da sind nun mal auch ein paar Geschäft zwischen.“ Da bohrten sich plötzlich grüne Augen misstrauisch in seine. "Was?", fragte er darauf hin unschuldig. „Du sagst, du hast eine junge Frau gesehen, aber eine entfernte Verwandte hat die Kette? Da ist aber eine gewaltige Lücke in deiner Geschichte!“ Jetzt kicherte Floréan und schüttelte den Kopf. "Nein, nein! Ich vermute, die junge Frau war die Tochter meiner Verwandten. Die war nämlich schon ziemlich alt und hatte sehr große Ähnlichkeit mit der Frau von heute." „Ah…“ Da er wusste, dass der Blonde nicht lügen konnte nahm Ray das so hin. Schließlich begann Floréan die Kette noch ausführlicher zu beschreiben, bis das Essen vertilgt war. "Sie ist wirklich wunderschön!" „Klingt wirklich nach einem kleinen Schatz…“, murmelte der Andere und es war deutlich, dass es der Dieb in ihm war, der sprach. Der Blonde nickte zustimmend und hob angeheitert sein Glas Wein. "Auf mein nicht mehr vorhandenes Erbe, mit dem ich Mutters Schulden alle begleichen könnte..." Trocken grinsend hob Ray ebenfalls sein Glas. „Auf deinen eigenen Berg Schulden!“ Alles ein wenig verschwommen sehend, nickte Floréan ganz ungetrübt und bekam schwere Lider. "Den ich bis zum Schluss abarbeiten werde!" Er erkannte auch Rays zufriedenes Grinsen nicht mehr klar. „Müde?“ „Nein! Mir geht es bestens, ich sollte nur ein wenig an die frische Luft!“, bekam es der Ältere trotzdem gerade heraus, denn auch wenn er sich benommen und wirklich müde fühlte, wollte er seinen Schlaf noch immer vermeiden. Doch ohne das er merkte wie, stand Ray plötzlich neben ihm. „Du scheinst dafür in keiner Verfassung!“ Floréan fasste sich an die Stirn und fühlte, dass irgendwas nicht stimmte, nachdem er überwunden hatte, dass der Schwarzhaarige jetzt so urplötzlich neben ihm war. "Du hast etwa...?!" Der Jüngere grinste frech. „Schlaf gut!“ "Nein!" Der Blonde versuchte sich mit aller Macht gegen seinen Körper zu sträuben, doch Ray sollte Recht behalten, nur wenige Sekunden später schlief er auf dem Stuhl ein. So merkte er nicht, wie er aus dem Stuhl auf starke Arme gehoben wurde. Als diese ihn weiter trugen, runzelte der Blonde vehement die Stirn, bis er es schaffte, seine Augen wieder zu öffnen. "Ich kann nicht!", nuschelte er dabei, kaum fähig seinen Worten zu folgen. „Du musst!“, wurde es eisern erwidert. Ganz unbewusst, lehnte sich Floréan gegen den warmen Körper und verwendete all seine Kraft darauf, die Augen offen zu halten. "Wenn ich schlafe, kommt er wieder... Ich kann nicht mehr!" Die Arme festigten sich, fast beschützend, um ihn. „Ich passe auf dich auf, dann kann er dir nichts tun…“ Rays Worte sollten jedoch nicht wirklich verstanden werden. "Nicht schlafen... Ich darf nicht schlafen...", flüsterte der Ältere daher weiter und verlor immer öfter, wenn seine Lider zufielen. „Doch, es wird dir gut tun!“, wurde es ihm zugeflüstert, als der Jüngere die Tür zu Floréan‘s Zimmer mit einem Fuß aufstieß. Jener war wieder ganz ruhig und verlor den Kampf gegen das ihm, hinterhältig eingeflößte, Schlafmittel immer mehr. „Ist gut, Schlaf ruhig.“ Darauf hoffte der Dieb sehr, da es ihn unwahrscheinlich verblüffte, wie Floréan bei so einer hohen Dosis Schlafmittel überhaupt noch bei Bewusstsein sein konnte. Als er ihn auf seinem Bett ablegte, bäumte sich der Graf noch ein letztes Mal gegen den Schlaf auf, jedoch ohne diesen zu verlassen. "Ich werde dich nicht verraten oder gefährden... Er soll mich haben... so lange... er... dir... nichts antut..." Er hörte nicht, wie der Dunkelhaarige entsetzt keuchte, aber er spürte den Druck, als dieser seine Arme ergriff. „Floréan!“ "Nicht schlafen..." Kompensierte er das Gefühl, dass ihn zurück holen wollte. „Es ist gut! Hörst du? Es ist alles gut!!“, beschwor der Jüngere ihn, aufgestachelt durch die Beichte des Blonden. Aber Floréan reagierte endgültig nicht mehr und begann in seinen Träumen gefangen zu sein. Seufzend sackte Ray neben ihn aufs Bett und starrte ihn einen Moment an, bevor er geduldig begann den Älteren zu entkleiden. Zum Vorschein kam ein äußerst ansehnlicher Körper, der jedoch bei genauerer Betrachtung von Folterungen sprach. So kam es, dass die so geübten Finger des Diebes zitterten, als er diesen in sein Nachtgewand steckte und den Schlafenden zudeckte. Kapitel 2: ----------- Nur wenige Stunden später betrat Laila das Büro von Ray Balzac de Courlande und hatte zwei dicke Bücher in den Armen. "Ich hab sie gefunden!" Der sah grimmig von seinen Papieren auf, war er doch mieser Stimmung, seit er Floréan zu Bett gebracht hatte. „Lass sehen!“ Sie nickte und schlug die Bücher vor ihm auf dem edlen Schreibtisch auf. "Es gibt nur die zwei Bilder und sie wird auch nicht groß erwähnt. Aber das was geschrieben steht, erzählt von wertvollen Juwelen." „Das wird erst Mal genügen!“ Mit einer abwesenden Geste entließ er sie. „Du kannst zu Bett gehen, ich brauch dich heute nicht mehr!“ Noir traf ein zärtlicher und leidender Blick, bevor Laila zur Tür ging. "Es wird ihm bestimmt bald wieder besser gehen. Er kann sich nicht ewig mit der Vergangenheit beschäftigen." „Geh!“, wurde sie da überraschender Weise angefahren. Was sie auch tat, nachdem sie hart schluckte und traurig ihren Kopf senkte. "Du solltest auch etwas schlafen." Er winkte ab. „Später!“ Die Türe fiel ins Schloss und verkündete dem Schwarzhaarigen, dass er nun allein war und schwer seufzend wand er sich seinen Büchern zu. Am nächsten Morgen, als Floréan wieder erwachte, tat er, als ob nie etwas geschehen war. Doch er achtete beim Frühstück peinlich genau darauf, dass er sein Essen selbst zubereitete und sein Wasser niemand anderer berührte. Ray beobachtete das höchst amüsiert und grinsend. „Nun stell dich nicht so an!“ "Ich weiß nicht wovon du sprichst!", antwortete der Ältere und biss demonstrativ in eine Scheibe Brot, die lediglich mit Butter beschmiert war. „Warum sollte ich dir beim Frühstück etwas unterjubeln, wenn du doch erst abends schlafen sollst??“ "Weil ich Abends nichts mehr essen werde?!", konterte Floréan weiter und trank etwas Wasser. Der Jüngere schnaubte abweisend. „Keinen Schlaf und kein Essen? Das hältst du doch gar nicht durch!“ Er wurde verbissen betrachtet, bevor noch ein Stück Brot in Floréan‘s Mund verschwand. "Ich denke, dass ich mich etwas besser kenne, als du mich!" „Das glaubst du zumindest!“ konterte der bekannte Dieb gelassen, bevor er einen Bissen seines reichlichen Frühstücks nahm. "Das weiß ich!", bestand der Graf und giftete ihn an. Ray grinste ihn einfach nur frech an. "Wenn sich die zwei Zankhähne mal wieder ein bekommen und darüber nachdenken möchten, ob wir heute nicht etwas aus gehen sollten?", mischte sich nun Laila mit einem lieblichen Lächeln ein. Da legten sich zwei Paar grimmige Augen auf sie, offensichtlich verärgert unterbrochen worden zu sein. Aber sie scherte das nicht und setzte sich frech dazu. "Also ich bin dafür, dass wir etwas eure Verwandtschaft besuchen!" „Hö?“ Was sie meinte, war gerade völlig fern von Rays Gedanken. Deshalb durchbohrte sie ihn mit Blicken. "Diese Tante oder was das war, von euch...!" Da schien es bei Noir ‚Klick’ zumachen. „Ah! Natürlich!“ Doch Floréan sah verwirrt zwischen ihnen hin und her. "Was meint ihr?" Da wurde er wieder hinterhältig angegrinst. „Du willst doch sicher mal wieder deine lieben Verwandten treffen, oder?“ Ametistfarbene Augen wurden skeptisch. "Will ich wissen warum?" „Eine nette Geste meinerseits?“, fragte ihn der Jüngere unschuldig lächelnd. Trotzdem behielt der Graf seine Skepsis. "Warum glaube ich dir das nur nicht?" „Du bist wohl zu misstrauisch!“, flötete der Schwarzhaarige guter Laune. "Nun, vielleicht willst du mich ja eines Besseren belehren...", lenkte der Ältere wieder ein und stand auf. "Dann sollte ich mich wohl fertig machen." „Großartige Idee!“ grinste der Dunkelhaarige und winkte ihm zu. Floréan seufzte und stand auf, bevor er leise vor sich hin mosernd das Esszimmer verließ. Ray blieb zurück und nippte zufrieden an seinem Wein. „Er bekommt sich schon wieder ein.“ "Natürlich!", grinste Laila und begann den Tisch abzuräumen. "Das hab ich dir bereits gesagt!" „Ja, ja!“ grunzte der Dunkelhaarige. Ihm wurde beleidigt der Teller unter der Nase weg gezogen. "Was auch immer gestern Abend zwischen euch vorgefallen ist. Du solltest das klären! Deine Laune ist unausstehlich!" Giftig funkelten sie grüne Augen an. „Meine Laune ist blendend!“ "Das sehe ich!", erwiderte sie spitz und trug ihre vollen Arme zurück in die Küche. Grummelnd sah der Andere ihr nach, bevor er das Esszimmer verließ, um es Floréan gleichzutun. Der Graf war in seinen Räumlichkeiten fast wieder bester Laune, als er sich fein kleidete. Die Geschichte mit dem Schlafmittel, nahm er Ray sehr übel, doch das dieser angebissen hatte und sein 'Geschenk' annahm, hatte der Blonde besser hin bekommen, als er gedacht hatte. Jedes Mal, wenn es um dieses Thema gegangen war, wenn er von seiner Verwandtschaft erzählt hatte, die Kette beschrieb oder beim Frühstück dazu genötigt wurde, die lieben Verwandten zu besuchen, war er innerlich sehr nervös. Doch Noir schien nicht mal den Hauch einer Ahnung zu haben, dass er bewusst diese Informationen erhalten hatte. Tatsächlich schien der Dieb schon richtig begeistert von seinem neuen Beutestück. Der anstehende Besuch zeigte nur, wie neugierig er darauf war. Dennoch besann sich Floréan wieder, als er sein Zimmer verließ und wirkte missmutig wie zuvor, als er in die Eingangshalle des Hauses trat. Dort erwartete der Jüngere ihn bereits grinsend und in einen edlen Anzug gekleidet. „Na endlich!“ Er sah, wie der Blonde sein Kinn etwas mehr in die Höhe streckte und ihn nicht direkt ansah. "Wo soll es denn jetzt hin gehen?" „Na, zu deiner lieben Verwandten, von der du letztens erst etwas erzählst hast!“, erwiderte der Schwarzhaarige keck grinsend. Floréan verdrehte seine ametistfarbenen Augen, bevor er explodierte. "Nein! Nein! Das hast du nicht vor! Du lässt die Finger von dieser Kette! Nur weil du den gesamten anderen Schmuck meiner Familie besitzt, werde ich dir nicht noch die Kette überlassen!" „Nun schrei hier nicht so herum! Kann dir doch nur recht sein, wenn ich das Schmuckstück den unwürdigen Händen entreiße!“, grollte der Dieb relativ gelassen zurück. "Und deine Hände sind würdiger?" Der Blonde drehte sich weg und grinste. Da piekte ihm ein Finger verspielt in die Seite. „Ich gehe mit meinen Schätzen immer gut um, das solltest du wissen!“ Der Graf zuckte aus zwei Gründen, trat noch einen Schritt weg und tat dann sehr überlegend. "Ich weiß ja nicht! So wirklich die Wahrheit ist das nicht!" Noir winkte ab. „Wie auch immer, lass uns gehen!“ Er wurde mit einer Mischung aus Belustigung und Zärtlichkeit angelächelt, bevor Floréan zur Haustüre ging und dann das Gebäude verließ. "Aber meistens hast du Recht!" Breit grinsend wurde ihm gefolgt. „Da siehst du es!“ Hinter dem Vorgarten, auf der Straße erwartete sie bereits eine Kutsche die Laila gerufen hatte und von einem von Noir's Männern gesteuert werden würde. "Nur deine Ametisten scheinen dir öfter egal zu sein..." Er hörte den Dieb glucksen, als der ihm in die Kutsche half. „Sorgst du dich darum, ob ich meine Aufmerksamkeit auch gerecht auf meinem Besitz verteile?“ Der Blonde zuckte mit den Schultern und nahm die Hilfe nicht an, bevor er sich setzte. "Na ja, die ganzen dummen Steine hegst und pflegst du. Aber... Ach, vergiss es!" Rays Grinsen war riesig, als er sich dem Anderen gegenüber hinsetzte. „Das klingt als wärst du eifersüchtig auf die dummen Steine!“ Er sah, mit seinen scharfen grünen Augen, wie sich eine Augenbraue des Älteren skeptisch hob. "Jetzt sind es also dumme Steine... aber noch immer würdige Finger?" Grinsend küsste Noir seine eigenen Fingerknöchel. „Sehr würdig!“ Daraufhin schnaubte Floréan lediglich und sah vorsichtig aus der Kutsche. „Sieh heute doch einfach als netten Familienbesuch und vergiss die Kette einfach…“, versuchte Ray es ihm leichter zu machen, auch wenn seine Stimme dabei nicht sanfter klang. Der Blonde ignorierte es und wartete auf ihre Ankunft. „Nun schmoll doch nicht!“, fuhr ihn sein Begleiter nach einer Weile an. Ganz ruhig schüttelte Floréan daraufhin den Kopf und schwenkte seinen Blick zurück in die Kutsche. "Ich schmolle nicht. Aber ich möchte dir helfen so gut ich kann und bereite mich auf unseren Besuch vor.", erklärte er ganz trocken, bevor er seine eigenen Worte realisierte. Da hoben sich bereits die dunklen Brauen des Diebes. „Ach?“ Doch der Ältere konnte nicht mehr antworten, da sie bereits angekommen waren und er ablenken konnte. "Wir sind da!" Mit einem äußerst befriedigten Lächelnd stieg Ray aus und bot Floréan wieder eine helfende Hand an. Eben jemand ganz aus dem Hochadel, wie er war, nahm dieser die Hilfe auch an und ließ die Hand danach wieder los. "Ich bin gespannt, ob sie mich wieder erkennen." „Müsst ihr Aristokraten nicht jeden einzelnen Verwandten kennen?“, fragte der Jüngere, deutlich abfällig und er hörte ein Schnauben. "Vorurteile. Das war zur Zeiten des Königs, aber heute nicht mehr..." „Heißt, deine Mutter wollte sie dir beibringen und du hast nicht zugehört?“ Noir wurde mit einem beleidigtem Blick besehen. "Du solltest mir besser zu hören! Die Frau die ich sah, ist das Kind von damals..." „Ja, ja!“, winkte der Dunkelhaarige ab. „Lass uns endlich rein gehen.“ Natürlich konnte man sich sehr wohl an den Erben der Rocherfort erinnern, weshalb sie bedenkenlos Einlass erhielten und bald von der Tochter des Hauses empfangen wurden. Diese war wirklich wunderschön und trug besagte Kette. "Floréan! Wie schön dich nach so langer Zeit wieder zu sehen!" Sie lief auf ihre Gäste zu und umarmte den Blonden mit ihrem ganzen Körper. Damit zog sie fast sofort den Ärger ihres anderen Gastes auf sich, dem es in den Fingern juckte sie von dem Blonden los zu reißen. "Reneé!", lächelte Floréan zurück und löste sich von ihr, doch sie hielt seine Hand weiter fest. "Kommt doch erst einmal richtig rein und dann erzähl mir, was du hier machst!" Da räusperte sich Ray demonstrativ. Endlich löste sich der Ältere gänzlich von seiner Verwandten und deutete zu dem Dunkelhaarigen. "Wenn ich dir vorstellen darf. Das ist Ray Balzac de Courlande! Ray, dass ist ..." Aber die junge Frau unterbrach ihm und reichte dem Dieb ihre Hand so, dass er den Handrücken küssen konnte. "Reneé!" Mit einem gekünstelten Lächeln verbeugte sich der Dieb und deutete einen Handkuss an. „Es ist mir eine Freude!“ Dann führte sie ihre Gäste weiter in ein Zimmer voller gemütlicher Sessel und Sofas. Es war zu sehen, dass hier die Kaffeekränzchen der Damen abgehalten wurden. "Setz dich bitte, Ray!" Über das einfache Du hob der Schwarzhaarige eine Augenbraue und sah seinen Begleiter fragend an. Doch während Floréan unwissend mit den Schultern zuckte, wurde ihre Deutung zu einem Einsitzer drängender. "Bitte!! ... Möchtet ihr vielleicht auch einen Tee oder Kaffee?", fragte sie dennoch freundlich und zog den Blonden zu sich auf ein Sofa und innerlich grollend nahm der Dieb den angebotenen Platz ein. "Ich hätte gern einen Kaffee.", antwortete Floréan und sah Ray fragend an. "Möchtest du etwas?" „Für mich auch… mit Schuss, wenn es geht!“ Die Stimme des Diebes verlor bereits an Höflichkeit. Ametistfarbene Augen sahen ihn verwirrt und eindringlich an, während die Hausherrin in Spe nickte. "Gern!" Ihr Blick hingegen schwenkte zu einer Dienerin, die sich nun leise zurück zog um die Getränke zuzubereiten. "Ich bitte euch meine Mutter auch zu entschuldigen. Aber sie ist ... ihr ist nicht sehr wohl." Rays Blick wurde nur noch grimmiger, je freundlicher sie wurde oder wenn sie scheinbar dichter an den Blonden heranrückte. So blieb ihre Unterhaltung auch weiterhin oberflächlich und Reneé's gute Laune wollte nicht abnehmen, wobei sie auch immer wieder versuchte mit Floréan zu flirten. Der schien das nicht einmal zu bemerken, ein weiterer Grund, warum Noir inzwischen fuchsteufelswild war. Das aber ebenfalls nicht bemerken, präsentierte sich die junge Frau mit all ihren Reizen für ihren entfernten Verwandten und rutschte ihm fast bis auf den Schoß. Da platzte Ray beinahe der Kragen und so musste er sie einfach unterbrechen. „Eine zauberhafte Kette haben sie da, Madame!“ Überrascht, weil er vorher so schweigsam war, errötete Reneé und fasste sich automatisch an den Hals. "Oh, vielen Dank, Ray! Meine Mutter hat sie von Floréan's. Sie ist sehr alt. Mutter sagt, mir würde sie hervorragend stehen, weshalb ich sie tragen darf. Mir gefällt sie auch! Deshalb ziehe ich sie nur Nachts aus." Da schaffte der bekannte Dieb es wieder ein zauberhaftes Lächeln aufzusetzen. „Selbst dann werden sie, sie wohl kaum weit weg lassen, nicht wahr!“ "Aber nicht doch!", entgegnete sie lächelnd. "Ich habe eine wunderschöne Truhe in meinem Schlafzimmer, dort verwahre ich sie während dieser Stunden." „Sehr klug, jede Frau sollte ein Schmuckkästchen haben!“ Jetzt kicherte Reneé und hielt sich scheu die Hand vor den Mund. "Ich habe da doch einen Trick, damit es nicht geklaut wird!" Neugierig schienen Rays Ohren zu zucken. „Oh wirklich?“ Sie nickte stolz und sah wieder zu Floréan. "Den Trick habe ich von dir!" Der aber runzelte verwirrt die Stirn und fragte sie lächelnd. "Von mir?" „Ja, ich hab es gesehen, als kleines Mädchen, als ich deine Familie besuchen war. Du hast es gemacht um deinen Hund zu dressieren." Jetzt verstand Floréan und nickte. "Ah, ja, dass solltest du niemandem verraten, sonst ist es kein Trick mehr um Diebe fern zu halten!" Die dunklen Brauen seines Begleiters zuckten gefährlich. „Floréan! Denkst du nicht, dass es schon reichlich spät ist??“ Ganz unschuldig erwiderte der Graf seinen Blick und nickte. "Du hast Recht! Wir sollten nach Hause fahren." „Genau, man wartet sicher schon auf uns!“ Plötzlich schien der Schwarzhaarige es sehr eilig zu haben. Das schien ihre Gastgeberin aber überhaupt nicht zu erfreuen und sie ergriff die Hand des Grafen. "Wirst du wiederkommen?" „Er ist viel beschäftigt!“, nahm Ray ihm das Wort, da er nicht wollte, dass der Blonde ihr zustimmte. Reneé ließ etwas den Kopf hängen, nickte aber freundlich. "Dann bringe ich euch besser zum Eingang.“ Kaum standen sie alle achtete der jüngere Mann darauf, sich zwischen sie und Floréan zu drängen. Womit er ihr tatsächlich auf die Füße trat, als sie das Haus verließen. "Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, Reneé!" Da lächelte auch der andere Mann endlich wieder ehrlich. „Es war auch mir ein Vergnügen, gnädige Frau!“ Wohlerzogen machte sie einen Knicks und lächelte Tugendhaft. "Ich würde mich dennoch freuen, wenn ihr uns noch einmal besucht. Natürlich nur, wenn es die Zeit zu lässt." „Wir werden sehen, ob wir es einrichten können.“, erwiderte Ray galant und führte den Blonden, mit einer Hand auf seinem Rücken Richtung Kutsche. "Was ist los mit dir?", zischte der, als sie außer Hörweite waren. "Du warst ja ganz schrecklich!" „Ich??“, zischte er zurück. „Wäre ich nicht da gewesen, wäre sie ja gleich über dich hergefallen!“ Jetzt starrte Floréan seinen Begleiter an und ließ sich anstandslos in die Kutsche zerren. "Das ist nicht wahr!" Ray schnaubte und fixierte ihn aus seinen tief grünen Augen. „Hätte ich dich jetzt nicht weggeholt hätte sie sicher noch von Hochzeit gesprochen!“ Sein Gegenüber fixierte ihn ebenfalls und war völlig naiv und ungläubig. Aber dann fasste er sich etwas und begann frech zu grinsen. "Jetzt klingst du ziemlich eifersüchtig, dafür, dass ich dir gehöre, so lange mein Schuldschein existiert." Der Andere wiederholte sein Schnauben. „Nächstes Mal kann ich ihr den ja unter die Nase halten!“ Ray hatte nicht vor zu erwähnen, dass die junge Adlige seine Schulden womöglich bezahlen könnte. Aber er kannte die Ehre des Älteren, der beleidigt den Kopf weg drehte. "Dann interessiert dich ihr Geheimnis sicher nicht!" Ganz subtil wurde ihm gegen das Schienbein getreten, während Ray grinste. „Um zu riskieren, dass ich geschnappt werde?“ Natürlich verstand das Floréan wieder nicht und er rieb sich sein Bein. "Sadist! ... Was hab ich damit zu tun, wenn du geschnappt wirst?" Selbstzufrieden lehnte der berühmte Dieb sich zurück. „Ganz einfach, wenn ich verhaftet werde, sind du und die Männer als Mittäter dran und dann landet der liebe kleine Noel in einem dieser schrecklichen Waisenhäuser!“ "Du... Du würdest uns alle... mit reinziehen? Verraten?" Das letzte Wort sprach der Graf mit ganz viel Schmerz aus und schloss seine Augen. Der Jüngere musste schlucken. „Ach was…“, murmelte er abweisend. "Dann will ich es dir erzählen!", lächelte Floréan wieder und griff nach seiner Hand. "Niemand hatte mein Geheimnis heraus gefunden!" Da er eine Schwäche für Geheimnisse hatte lehnte Ray sich gleich neugierig vor. Und so begann der Ältere zu erzählen: "Ich wollte meinen Hund dressieren und hatte einen Spielball, gefüllt mit Leckerchen. Diesen hab ich in einer Kiste versteckt, damit er ihn sucht. Aber meine Mutter wollte nicht, dass ich so eine Matsche in meinem Zimmer zum Spielen benutze und da musste ich ihn immer verstecken..." „Und in was für einem Versteck?“, fragte der Andere aufgeregt, wie ein junges Kind. "Eine Kiste!", grinste Floréan und streckte ihm verspielt zu Zunge heraus. Er begann in seiner Erzählung nämlich aufzublühen. "Um genau zu sein, in mehr als dreißig Kisten!" „Dreißig Kisten in einer?“ Als geübter Dieb bekam er eine Ahnung um was es sich handelte, wollte Floréan aber den Spaß lassen. Der grinste breiter und schüttelte den Kopf. "Dreißig Kisten in drei! Ich hatte drei identische Kisten und hatte Spiegel, die ich so aufgestellt hab, dass man sie als solche nicht erkennen konnte. Welche dann, im richtigen Winkel die Kisten kopierten." Anerkennend kniff Ray ihm in die Nase. „Cleveres Blondchen!“ Er grinste weiter und störte sich nicht an seinen Fingern, also näselte er: "Aber es gibt da noch etwas!" „Noch ein Trick?“ Der Blonde nickte. "Du kannst die Kiste nicht mit einem Schlüssel oder so öffnen!" „Solche Kisten liebe ich!“, gestand der Jüngere mit leuchtenden Augen und genau deshalb erzählte der Graf weiter. "Passend zu der Anzahl der Spiegelbilder, haben die Kisten kleine runde Verzierungen auf ihrem Deckel. Bei dreißig Kisten, sind es dreißig Verzierungen. Die Fünfzehnte, also die Mitte, dieser kleinen Kugeln kannst du eindrücken und damit öffnet sie sich über einen Mechanismus." Da bemerkte er, wie er von Ray intensiv angestarrt wurde. "Hab ich was vergessen?", fragte er unwissend nach und entfernte die Finger von seiner Nase. „Kein Wunder, dass deine Mutter pleite war, wenn sie dir als Kind solche Spielsachen gekauft hat…“ Wieder wurde dem Dieb die Zunge heraus gestreckt. "Das sind alles Erbstücke! Aber ich kann mich erinnern, dass Reneè's Mutter sie hat kopieren lassen." „Ah und welche der Kisten war die richtige?“ Gleich war der Jüngere wieder bei der Sache. Jetzt musste Florèan überlegen. "Nimm die, welche deinem Herzen am nächsten stehlt.", erklärte er schließlich verträumt. „Hä??“, unterbrach er die Träume des Blonden. „Was ist denn das für eine Antwort??“ "Es ist nur ein Gefühl, nachdem was du mir eben erzählt hast... und es ist der selbe Grund, warum es auch meine Wahl gewesen war.", erklärte der lächelnd und sah noch verträumter aus. „Aha…“ Es war deutlich, dass sein Begleiter das für ziemliches Geschwafel hielt. "Nimm einfach diese!", bestätigte Floréan noch einmal und lehnte sich in der Kutsche zurück. „Ich knack diese Trickkisten schon!“, grunzte der Schwarzhaarige schmollend. "Davon bin ich überzeugt!" Der Graf lächelte ihn an und sprach die reine Wahrheit. Zufrieden mit sich strich Noir seinen Anzug glatt. „Ich bin halt auch der Beste!“ Sein Gegenüber hielt sich kurz die Nase zu und sah dann aus dem Fenster. "Wollen wir heute Abend nicht ein wenige Karten spielen?" „Hm… bist du denn bereit dich völlig vernichten zu lassen?“ Rays Grinsen zeigte, dass er mit dieser Idee einverstanden war. "Wenn es mir zu bunt wird, können wir noch immer zu Schach wechseln...", stimmte Floréan indirekt zu und nickte. „Mir egal, wie du verlierst!“, lachte der Jüngere voll Vorfreude. "Also ist es beschlossen!" Auch der Graf freute sich und hatte richtig Leben im Gesicht. „Erwarte keine Gnade!“ "Von dir so wie so nicht!", erklang es herab lassend zurück. Da bekam er wieder, aber zärtlicher, einen Tritt gegen sein Knie. "Ich würde mich untersuchen lassen, bei diesen Zuckungen!" Floréan war zuerst noch ernst, doch dann lachte er amüsiert und herzlich los. Sein Lachen schien auch den Anderen wirklich zu erfreuen. „Vielleicht bin ich allergisch auf dich, denn diese Zuckungen hab ich nur bei dir!“ "Dann solltest du mir meinen Schuldschein geben und mich gehen lassen, wenn es deiner Gesundheit besser täte..." Mit einem lieblichen Augenaufschlag grinste der Ältere noch immer und kannte die Antwort bereits. „Ich gebe doch meinen Besitz nicht her! Da werden wir wohl damit leben müssen!“ Wie um das zu bestätigen traf Rays Fuß das Knie des Blonden. „Au!" Floréan sprang etwas hoch und stand fast in der Kutsche. "Du spinnst wohl!" „Nein, nein! Ich bin bloß ein armer, kranker Mann!“, lachte der Jüngere zu ihm hoch. Ein Schnauben war zu hören, bevor sich der Adlige beleidigt setzte und die Arme verschränkte. Fast zärtlich berührte der Fuß ihn wieder. Doch jener wurde mit dem Schienbein weg geschoben. Also versuchte er es wieder. Floréan überzog eine Gänsehaut, als er diesen dabei und damit zu streicheln begann. Also schluckte er und starrte in grüne Augen. "Was tust du da?" „Das bin ich nicht, das ist mein Knie!“, erwiderte der Andere grinsend. Er sah, wie sich der Blonde auf die Lippen biss und wegsah. "Dann solltest du dich besser unter Kontrolle halten!" „Angst mein Knie könnte beißen!“ Ray fand die Situation gerade urkomisch, auch wenn er unterbewusst Floréans Verhalten genau beobachtete. "Nein, aber sie könnten deinen Fuß fester treten lassen!" Schnell, sogar flinker, als der Schwarzhaarige es ihm zugetraut hätte, fing der Graf seinen Fuß zwischen seinen Beinen ein. „Hey!“, lachte der Schwarzhaarige und versuchte seinen Fuß zu befreien, indem er ihn wild bewegte. Er wurde wieder losgelassen und scharf betrachtet. "Hörst du auf?" Floréan wusste selbst nicht, ob er das wollte. „Soll ich denn?“, wurde er geneckt. Der Ältere überlegte einen Moment, bevor er nickte. "Ja, sonst wird mein Bein noch ganz blau!" „Blau ist eine schöne Farbe…“ "Trotzdem!", bestand Floréan und war froh, als die Kutsche hielt. Wieder stieg Ray zuerst aus und hielt ihm die Hand hin. Der Graf wollte sie demonstrativ ignorieren, doch er stolperte sofort. Aber ein Arm, um seine Hüfte hielt ihn aufrecht. „Vorsichtig!“ Natürlich versteifte der Körper unter den Händen des Schwarzhaarigen, aber dennoch zierten die Wangen des Älteren ein zartes Rot. "Danke!" „Ein blaues Bein reicht ja…“, wurde es nah an seinem Ohr gemurmelt. Ametisfarbene sahen tief in grüne Augen und hielten sich an dem dazugehörigem passenden Körper fest. "Ja, dass denke ich auch...", nuschelte der Ältere zurück. „Ja…“ Grüne trafen lila Augen und sie erstarrten in ihrer Position. Es dauerte einige, auffällig lange Sekunden, bevor sie sich lösten und Floréan einfach vorging. "Ich werde mir etwas gemütliches anziehen und treffe dich dann im Salon?" Ray räusperte sich, um sich zu fassen, bevor er nickte. „Klingt nach einer guten Idee!“ Aber Floréan ließ über eine Stunde auf sich warten, bevor er besagten Salon betrat. "Ich hoffe, du hast nicht zu lange gewartet." „Kein Problem!“ Lässig lächelnd saß Ray in einem Sessel und rauchte einer seiner Zigarren. Er trug eine nicht ganz so feine Anzughose, die aber eng anlag und sein weißes Hemd war leicht aufgeknöpft. Seine Verabredung wirkte auf den ersten Blick ebenfalls leger. Aber auf den zweiten, zeigte sie seinen Körper in all seiner edlen Schönheit. "Also, womit fangen wir an?" Ray hielt die Karten hoch. „Du wählst den Einsatz!“ Der Blonde überlegte kurz und begann zu grinsen. "Eine Münze pro Spiel." „Nun, ärmer werden kannst du nicht!“, erwiderte der Jüngere und deutete auf einen Sessel der ihm gegenüber stand und zwischen denen ein kleiner runder Tisch ruhte. Elegant und ruhig nahm Floréan darauf Platz und wartete darauf, dass er zu mischen begann und die Karten auszuteilen. "Genau deshalb... oder ich zieh dir das Geld aus der Tasche!" Ray lachte und begann die Karten zu mischen. „Träum weiter!“ Er sollte das erste Spiel noch gewinnen. Doch schon beim zweiten Spiel, drehte sich das Rad des Schicksal, denn nun dominierte Floréan jedes der folgenden Spiele. Dem Schwarzhaarigen klappte der Mund auf und wollte sich nicht wieder schließen. „Wie geht das!“ Der Graf hingegen lächelte. "Heute schlage ich dich... einmal..." „Du… du… du schummelst!“, fuhr der Schwarzhaarige ihn an, nicht in der Lage seine drohende Niederlage zu glauben. Ganz unschuldig schüttelte der Blonde seinen Kopf und sah ihn fast kindlich an. "Nein! Du würdest das eh erkennen, also lasse ich es!" „Warte nur ab! Ich schlage dich noch!“, drohte der Jüngere grollend, obwohl deutlich zuerkennen war, dass er eher schmollte, weshalb sich Floréan nicht einschüchtern ließ und sich ihm lächelnd entgegen beugte. "Das tust du öfter!" Nicht so subtil, wie er es gerne hätte, lugte Ray in seinen Ausschnitt und so auf die weiße Brust. „Tu ich?“ Ametiste nahmen ihn bewusst gefangen und nickten. "Ja, noch vorhin, in der Kutsche!" Grüne Augen wurden gerollt. „So meinte ich das nicht!“ "Ich weiß!" Floréan setzte sich wieder lächelnd auf und beendete das Spiel mit einem erneuten Sieg. „Wie kann man so ein Glück haben??“ Noch hatte Ray keine Sorgen um Floréans Schulden, auch wenn ihn dessen Gewinn wurmte. "Es ist einfach mein Abend!" Der Graf sammelte die Karten ein und stapelte sie ordentlich. Dann sah er demonstrativ auf die Uhr. "Wir sollten schlafen gehen." Verblüfft starrte der Schwarzhaarige ihn an und rutschte beinahe vom Stuhl. „Freiwillig? Ich muss dich nicht ans Bett ketten?“ Er wurde mit verengten Augen, verärgert betrachtet und so verließ der Ältere den Salon ohne ein Wort. Seufzend blieb der Jüngere zurück und starrte auf die geordneten Karten. Sein Partner hingegen ging verwirrt und grübelnd in sein Zimmer, nur um sich dort an seinen Schreibtisch zu setzen und zu arbeiten. Es verging über eine Stunde, bevor ganz leise an Floréans Tür geklopft wurde und bevor dieser richtig reagieren konnte, bat er schon wohlerzogen um Eintritt. "Herein!" Die Tür öffnete sich und Ray lehnte sich gegen den Türrahmen. „Du gehst ins Bett, hm?“ Unbeeindruckt sahen lila Augen von ihrer Arbeit auf. "Ich hab vorher noch zu tun. Du hast mich ja den ganzen Tag auf Trab gehalten." Ray schnaubte. „Lass uns die Ausreden gleich übergehen, ja??“ "Schön! Dann kannst du ins Bett gehen, während ich hier weiter mache!", schnaubte der Ältere angriffslustig zurück. „Floréan!“, ermahnte der Jüngere mit ernster Stimme. „Du kannst so nicht weitermachen!“ "Das kann ich selbst entscheiden!", fuhr der ihn an und deutete auf die Türe. "Und jetzt lass mich allein!" Aufgebracht knallte Ray etwas auf den Schreibtisch und packte den Blonden grob bei den Schultern. „Ich hab keinen Bock, das du mir wieder zusammenklappst!“ Was aber genau das Gegenteil bewirkte, denn er schüttel Floréan damit nicht zu sinnen, sondern seine Augen wurden wieder etwas leer und er sah zu Boden. "Ich komme schon allein damit klar, das hab ich bis jetzt immer." Schwer seufzend ließ der Dieb von ihm ab und wischte sich frustriert über das Gesicht. „Verdammt noch mal!“ So bemerkte er nicht, wie der Blonde aufstand und ihm zart eine Hand auf die Schulter legte. "Geh schlafen! Wenn ich mich nicht wohl fühle, werde ich dich fragen, ob ich etwas von dem Wein oder Essen von gestern haben kann, ja?" Ernst legten sich grüne Augen auf ihn. „Schwörst du es?“ Ganz ernst nickte Floréan zurück und kam noch einen Schritt näher. "Ich schwöre es dir auf das Grab meiner Mutter!" Anerkennend nickte der Jüngere. „Tu mir aber auch den Gefallen und sag mir, wenn du nicht schlafen kannst, ok?“ Er sah in dem Blick des Blonden, dass dieser seine Frage genau verstanden hatte und wie schlecht es diesem zur Zeit wirklich ging. Aber dann drehte sich der Blonde weg und setzte sich wieder an den Schreibtisch, da er es nicht schaffte, darüber zu reden, ganz besonders, da er sich geschworen hatte, Ray diesen Teil von sich nicht an zu tun. Dann begann er wieder mit seiner Arbeit. "Ich wünsche dir eine angenehme Nachtruhe!" Der grunzte nur wieder und tippte auf ein Blatt, das er auf den Tisch gelegt hatte. „Dann kannst du ja gleich hier deinen Gewinn abstreichen!“ Überrascht sah Floréan auf und lächelte wieder. "Oh, danke!" Sogleich machte er sich an die Freude und strich einen klitzekleinen Betrag von dem Schuldschein. „Ist schließlich dein Gewinn!“ Er reichte das Schriftstück wieder an Ray und war noch immer am Lächeln. "Du bist wirklich ein ehrlicher Dieb!" Der grinste ihn an und wuschelte ihm durch das blonde Haar, wobei er zärtlicher war als geplant. „Liegt in meiner Natur!“ "Dann schlaf gut!" Foréan richtete seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf die Arbeit. „Du auch…“ Nach einem letzten Blick auf ihn verließ Ray das Zimmer. "Ich verlauf mich schon nicht!", grollte der Ältere und packte das viele Geld weg, dass er für ein einziges Buch bekommen hatte, dass er nun kaufen gehen sollte. Sein ‚Boss’ packte ihn zärtlich am Kinn. „Bist du auch wach genug?“ Beleidigt drehte Floréan den Kopf weg. "Ich bin dann mal weg!" „Komm in einem Stück zurück!“, rief der Jüngere es ihm scherzend nach. Doch Floréan de Rocherfort sollte nicht zurück kommen. Der Tag verging und der Blonde betrat das Haus nicht mehr. Bereits nach wenigen Stunden, war Ray bereits auffällig nervös geworden und am Abend schickte er die ersten Trupps seiner Männer los, um ihn zu suchen. Aber auch diese kamen ohne ihn zurück, auch wenn ihre Hände nicht leer waren. Sie hatten dessen leere Geldbörse gefunden. Noirs Magen hatte sich bei diesem Anblick verknotet und er hatte kaum atmen können. Kapitel 3: ----------- „Wir müssen die Suche ausweiten! Sofort!“ Seinem Befehl folgend und auch selbst einen Freund suchend, machten sich die Männer sofort auf den Weg. Systematisch suchten sie die Straßen ab, die sich um den Buchladen erstreckten. Nichts, aber auch gar nichts war zu finden, es schien, als sei Floréan niemals dort angekommen. Noir würde Floréan finden und wenn er jeden Stein in ganz Paris umdrehen müsste. Aber auch einen Tag später gab es keine Spur des Grafen. Was er Floréan vorgeworfen hatte tat er nun selbst, nämlich nicht schlafen, zu sehr fraß die Sorge an ihm und machte ihn unsagbar nervös. Dann endlich, am Morgen des dritten Tages lief Laila in seine Arme, die bereits seinen Namen rief. „Was, was???“, rief er aufgeregt und mit gereizten Nerven. "Ich hab ihn gefunden!", keuchte sie stützte sich vor ihm mit ihren Händen auf den Knien ab. Doch Zeit zum Verschnaufen wurde ihr nicht gegönnt, denn Ray packte sie bereits an den Schultern. „Wo?? Wo ist er??“ So schwieg sie und begann wieder aus der Villa zu laufen um ihm den Weg zu weisen. Dabei hielt der Dieb sie immer wieder an schneller zu gehen, obwohl sie eindeutig aus der Puste war. Bis sie schließlich in eine dunkle Gasse lief, die in einem ganz anderen Stadtviertel war, als der Buchladen. Die ganze Zeit war Ray sich am umsehen. „Wo ist er??“ Am Ende der Gasse ragte eine hohe Mauer empor und in der dunkelsten Ecke hockte eine in zerfetzten Kleidern gehüllte Gestalt, die sie ihm zeigte. „Floréan!“, keuchte der Jüngere und stolperte beinahe schon zu dem anderen Mann. „Um Gottes Willen!“ Der gab einen ganz leisen Schreckenslaut von sich und kauerte sich noch mehr zusammen. „Shh…“, versuchte der Schwarzhaarige ihn zu beruhigen und kniete sich vorsichtig vor ihn, nur um dann langsam die Hände nah ihm auszustrecken. „Es ist ja alles gut.“ Aber der Ältere zuckte, seinem schwachen Körper entsprechen, ein wenig von ihm weg und zitterte fürchterlich. „Ist ja gut, ich tu dir nichts.“ Noch hielt er seinen Abstand, um den Anderen nicht zu erschrecken. „Ich bin es, Noir. Erkennst du mich?“ Hinter einem verdrecktem Gesicht leuchteten ametistfarbene Augen auf, als diese den Dieb genau betrachteten, bevor der Blonde zögerlich nickte. „Willst du dann nicht vielleicht mit mir nach Hause kommen?“ Mit einem panischem Blick, die Gasse entlang zurück auf die Straße, schüttelte Floréan den Kopf und legte seine Arme schützend um seine Knie um seinen Kopf zwischen Brust und Beine zu verstecken. „Du musst keine Angst haben, ich passe doch auf dich auf“, versprach Ray es ihm mit ruhiger Stimme und streckte die Arme wieder nach ihm aus. Dieses Mal ließ der Ältere sich berühren, wagte aber noch immer nicht aufzustehen und die Gasse zu verlassen. Vorsichtig zog der Jüngere ihn nun an sich. „Ist ja gut, es kann dir gar nichts mehr passieren!“ "Ray...", hauchte Floréan und ihm tat die Wärme um sich sehr gut. Zärtlich umarmte der Dunklere ihn, bevor er zu Laila blickte und ihr ein Zeichen gab, dass sie eine Kutsche holen sollte. Natürlich verschwand sie sofort um seinem stummen Befehl zu erfüllen, aber auch um ihnen ihre Privatsphäre zu lassen. Da ließ es sich der Dieb auch nicht mehr nehmen den Älteren dicht an sich zu ziehen. „Jetzt passe ich auf dich auf!“ Jener bekam einen leichten glasigen Blick und hatte es schwer sich zu beherrschen. Er schaffte es nur, weil er wusste, dass es der Dieb war, der ihn berührte, sonst wäre er vermutlich schreiend weggelaufen oder versteinert. „Wir haben dich gesucht…“, wurde es ihm da zärtlich zugeflüstert. „Alle haben geholfen und haben dich überall gesucht.“ "Ich hatte solche Angst...", erwiderte Floréan, sich ein wenig öffnend. „Ich auch!“, gestand der Jüngere leise und spürte, dass sich der Graf leicht an ihn schmiegte. "Zuerst dachte ich... ich hätte ihn gesehen..." „Ihn…“, hauchte Ray, im Klaren, wen der Andere meinte. „Ist schon gut…“ Aber der erzählte flüsternd weiter. "Ich bin gelaufen... Bis... bis..." Der Dunklere versuchte ihn weiter zu beruhigen, in dem er ihm sanft durch die Haare strich. "Sie hatten Waffen... und... dein Geld...", wimmerte Floréan leise. "..." Ray schluckte und drückte ihn fester an sich. „Jetzt ist alles vorbei!“ "Ich hatte Angst, dass sie mich finden... das sie dich kriegen...", nuschelte der Ältere, als er sich zitternd anlehnte. "...wenn ich hier weg gehe..." „Dann war es gut, dass du dich versteckt hast, aber jetzt bin ich ja hier und du kannst sicher mit nach Hause kommen!“ Der Blonde nickte zaghaft, traute sich aber nicht, sich von dem Dieb zu lösen. So kam es, als Ray Hufe hörte, dass er Floréan vorsichtig auf die Arme hob und mit ihm aufstand. „Die Kutsche ist da, wir fahren jetzt nach Hause, ok?“ Wieder nickte der Graf und versuchte sich an seiner Brust zu verstecken. So trug der Jüngere ihn zu der Kutsche, die Laila in aller Eile besorgt hatte. „Wir sind bald zu Hause!“ Im Innern von dieser zog sich Floréan in eine Ecke zurück und winkelte wieder seine Knie an. "Bald..." Vorsichtig, um den Älteren nicht zu verschrecken, setzte Ray sich neben ihn. „Genau…“ "Ich werde dir das gestohlene Geld natürlich zurück zahlen!", schüchtern sah der Blonde auf, nur um seinen Kopf dann wieder einzuziehen. „Ist schon in Ordnung, war ja nicht deine Schuld…“ Das Geld war Ray tatsächlich völlig egal, dafür war er zu erleichtert Floréan gefunden zu haben. Sie hörten ein leises Klopfen, als die Kutsche hielt. "Wir sind da, N... Ray!" „Ist gut!“ Sanft strich er über Floréans Kopf. „Kannst du aussteigen?“ Aber der Blonde schüttelte den Kopf. Tat ihm dieser enge, dunkle Raum doch sehr gut und schien ihn vor der Welt zu schützen. „Wir sind doch jetzt zu Hause, da brauchst du keine Angst mehr haben“, versuchte der Andere ihn sanft zu überreden. Lilafarbene Augen sahen ihn schüchtern an. "Ich muss nicht raus?" „Ich bring dich jetzt in dein Zimmer und da kann dir gar nichts mehr passieren, ok?“ Floréan stimmte zu und griff nach seiner Hand. "Danke... Ray..." Die Hand des Adligen wurde gedrückt. „Ich pass schon auf dich auf!“ Dafür erntete er ein absolut umwerfendes und liebevolles Lächeln. "Ray..." Der stieg nun aus der Kutsche, ohne seine Hand los zu lasen, und hievte ihn dann vorsichtig heraus. Schnell und verängstigt glitt Floréans Blick durch die Umgebung, um eventuelle Angreifer sofort ausfindig zu machen. Da umfingen ihn schon starke Arme. „Alles ist gut, lass uns rein gehen!“ Laila lief vor und öffnete ihnen die Haustüre, nur um weiter zur Küche zu eilen. "Geht schon hoch, ich werde ihm was zu Essen und Trinken bringen." Sie wurde gar nicht richtig beachtet, während Ray den Blonden in das Haus und schließlich die Treppe hoch lotste. Sie gingen sofort in Floréans Zimmer und dieser hockte sich dort wieder in eine Ecke um alles sehen zu können. Glücklich machte sein Verhalten Noir natürlich nicht und so betrachtete er den Älteren ernst. „Willst du dich nicht etwas hinlegen?“ Mit großen Augen wurde er angesehen, bevor jener Blick zum Bett glitt und sehnsüchtig war. So merkte er nicht gleich, wie sich Ray neben ihn setzte. „Oder willst du vielleicht ein Bad nehmen und dich frisch machen?“ Weshalb ihn das Geräusch der Stimme erst einmal erschreckte und er wieder zu dem Schwarzhaarigen starrte. "Passt du auf?", nuschelte er schließlich, als er die Worte realisierte. Der Andere nickte und suchte Augenkontakt, um ihm zu zeigen, dass er es ehrlich meinte. „Ich stehe Wache, wenn du willst!“ So wurde ihm wieder die zarte Hand des Älteren gereicht. "Du bist so lieb..." Noir räusperte sich und hoffte, dass er nicht rot wurde, als er die Hand ergriff. „Dann schaffen wir dich mal ins Bad…“ Etwas freiwilliger, als wie aus der Kutsche, folgte Floréan ihm und öffnete schließlich selbst die Türe zum hauseigenen Badezimmer. Doch dieses betrat er erst, als er das Holz ganz aufgestoßen hatte und Ray sich vergewissert hatte, dass niemand dort drin war. Die Tür wurde sofort wieder geschlossen, während Ray ihm Wasser einließ. Da er dem Blonden so den Rücken gedreht hatte, begann dieser seine Kleidung langsam zu öffnen. "Dreh dich bitte nicht um!" Da erlaubte sich der Jüngere endlich ein Grinsen. „Keine Sorge, ich schau schon nicht!“ Mit leisen Geräuschen fiel der Stoff in einer Ecke zum Boden, bis der Graf völlig entkleidet war und noch immer vor Dreck stand. Da räusperte sich der Schwarzhaarige wieder. „Ich werde draußen auf dich warten…“ Wie geschockt, legte Floréan seine Hände auf den gekleideten Rücken und wollte ihn festhalten. "Nein, nicht! Lass mich nicht allein!" Etwas verlegen kratzte Ray sich an der Wange. „Ok… du solltest aber trotzdem ins Wasser…“ Er sah das Nicken hinter ihm nicht, jedoch wie sich ein nacktes Bein an ihm vorbei ins Wasser schob. Damit Floréan seine Blöße weiter verbergen konnte drehte Ray sich so weg, dass der Blonde problemlos in die Wanne konnte. Mit einem leises Stöhnen glitt der auch in das warme Wasser und genoss. Da er auch wusste, dass er seine Narben in dem Schaum gut verstecken konnte, sprach er Noir schließlich wieder an. "Du brauchst mir nicht mehr den Rücken zudrehen." Da blinzelten grüne Augen wieder in seine Richtung. „Tut gut, oder?“ "Es ist sehr angenehm und brennt auch ein bisschen. Aber es ist schön, ja!", war der Ältere ehrlich und lächelte ihn an. Da hockte sich der Jüngere neben ihn. „Wenn du aus der Wanne bist… soll ich dann den Arzt kommen lassen? Damit er dich mal untersucht?“ Er wurde geschockt angestarrt, bevor der Blonde seinen Kopf schüttelte. "Nein! Nein... bitte nicht..." Beschwichtigend hob der Dieb die Hände. „Schon gut, aber du sagst mir, falls du verletzt bist, ok?“ Jetzt nickte der Graf und setzte sich etwas aus dem Wasser auf um ihm eine Wunde an seinem Arm zu zeigen. "Ich glaube, den Messern bin ich allen ausgewichen, aber die Kugel hat mich gestreift... Ist halb so wild." Vorsichtig berührte Ray seinen Arm. „Das werde ich stark desinfizieren müssen und falls es sich doch entzündet muss da doch ein Arzt ran!“ "Kein Arzt...", bat der Ältere flehend und zuckte etwas, als er der Wunde zu nahe kam. „Nur wenn es absolut nötig ist!“, versprach der Jüngere und ließ seinen Arm wieder los. „Aber sonst bist du… heil?“ Floréan nickte und tauchte sich wieder ins Wasser. "Ja, mir geht es gut... Sie haben mich nicht tiefer angefasst.", erklärte er um den Dieb zu beruhigen. Er hörte wie Ray erleichtert ausatmete. „Gott sei dank!“ Noir wurde jetzt aus ganz weichen Augen betrachtet, aber der Ältere schwieg. Der Dieb versuchte ihn deshalb besonders aufmunternd an zu lächelnd. „Du wirst sehen, wenn du erst Mal sauber bist und ne warme Mahlzeit hattest, geht es dir gleich besser!“ Da senkte der Adlige seinen Blick und verbiss sich kurz auf seinen Lippen. "Ich würde mich gern etwas ausruhen." „Das kannst du auch!“, versprach der Jüngere ihm und lächelte. „Aber erst mal waschen wir dir das Haar!“ Er nickte und lächelte breiter, diesmal aber erwartend. Grinsend schüttelte der Dieb den Kopf, bevor er sich die Ärmel hochkrempelte. Floréan setzte sich im Wasser etwas weiter auf und hielt ihm besonders den Kopf hin und Noir Griff nach einem Krug, füllte den mit Wasser und schüttete diesen über den blonden Kopf. Ein ganzer Schwall Dreck floss dabei direkt von dem edlen Kopf. Ray fluchte leise. „Da hab ich ja Arbeit vor mir!“ Und da griff er schon nach dem Shampoo. Ein leises Kichern erklang, bevor Floréan sich schnell die Hand vor den Mund hielt. "Du wirst es bestimmt gut machen!" „Natürlich! Ich hab ja auch geschickte Finger!“ Und da begann er auch schon den blonden Schopf zu massieren. Auch wenn es eine ganze Weile brauchte, weil ihm Berührung unangenehm war, begann der Graf sogar etwas zu schnurren. „Gut so?“, versicherte sich der Jüngere da trotzdem. "Sehr schön!", gestand Floréan leise. Das ließ den Dieb lächeln und unbewusst erlaubte er es seinen Fingern auch, den Nacken des Anderen zu massieren. So verwöhnt, schlief der Ältere fast schon unter seinen Händen ein. Bis ein leises Lachen ihn wieder ‚weckte’. „Vorsichtig, ich muss ausspülen!“ Da schreckte er etwas hoch. "Hm? ... Oh, ja... klar." „Augen und Mund zu!“, wurde er angewiesen, bevor ihn wieder ein Schwall Wasser übergoss. Floréan lachte sogar etwas, dabei blubbelte das Wasser von seinem Mund. Noir lachte ebenfalls. „Du hast ja richtig Spaß!“ "Du machst das wirklich sehr gut! Da könnte ich mich wirklich dran gewöhnen!", erklärte sich der Blonde sofort schuldbewusst. „Ich bin halt auf vielen Gebieten sehr begabt!“ Angeberisch lächelnd streckte Ray seine Stolz geschwungene Brust hervor. "Vielleicht findest du mal etwas, dass dich vom Stehlen ablenkt..." Ganz normal stand der Ältere auf und erschrak vor sich selbst, warum er sofort wieder zurück ins Wasser glitt. Beruhigend wuschelte der Jüngere ihm durchs nasse Haar und stand auf, um ihm ein Handtuch zu bringen. "Danke!", erklang es ehrlich, als Floréan wieder aufstand und sich einwickelte. "Wenn es dir angenehmer ist, kannst du dich ja wieder umdrehen." Doch Ray lächelte aufmunternd. „Ich sehe weg, wenn es dich stört.“ Wieder bedankte sich der Graf und es war sehr persönlich. Doch bevor er sich weiter abtrocknete und in einen der, an der Wand hängenden Bademäntel kleidete, hielt er dem Dieb seinen Arm hin, damit der sich keine Sorgen machen musste. "Du wolltest es versorgen..." Ray nickte und sorgte dafür, dass Floréan sich auf den Wannenrand setzte. Erst dann ging er zu dem Schrank, in dem Handtücher und allerlei Badeutensilien waren, genauso wie eine Kiste mit Verbandzeug und Ähnlichem. Als er zurück kam, hielt der Ältere ganz ruhig und ließ ihn die Wunde wieder betrachten. „Das wird jetzt brennen!“, warnte der Jüngere, bevor er die Wunde gründlich desinfizierte. Er hörte, wie der Verwundete durch seine Zähne zischte, aber merkte auch, wie dieser versuchte still zu halten. Dennoch war Ray sehr genau bei der Verarztung und so dauerte es, bis endlich alles versorgt und verbunden war. Vorsichtig bewegte sich der Graf und nickte. "Du bist wirklich in Vielem gut!" „Sag ich ja!“, grinste der Jüngere stolz und holte ihm einen langen Bademantel. Dankbar ließ sich Floréan noch hinein helfen und tippte dann auf Rays Nase. Den Finger, auf dem etwas Schaum war, hielt er ihm dann entgegen. "Hast du mit gebadet?" „Scheinbar!“ Der Schwarzhaarige kräuselte die Nase und pustete nach oben um den Rest Schaum loszuwerden. Er wurde weiterhin schüchtern angelächelt, als Floréan zur Tür trat und zögerte. Zart legten sich starke Hände auf seine Schultern. „Keine Sorge, hier ist niemand, der dir etwas Böses will.“ Ametistfarbene Augen sahen zurück und Floréan berührte die Klinke. Aber er konnte nicht. "Würdest du?" Eine der Hände legte sich auf seine und drückte die Klinke nach unten. Der Graf erschrak, was deutlich zu hören war. "Ray...", erklang es danach ängstlich. „Soll ich vorgehen?“ "Bitte...", stimmte der Ältere dankbar zu. Der Dieb legte einen Arm um ihn und versteckte ihn so leicht an seiner Seite, als sie das Bad verließen. Ohne gestört zu werden, erreichten sie kurz danach wieder Floréans Zimmer. „Siehst du? Schon wieder zurück!“ Der blonde Schopf nickte und löste sich von ihm um in sein Bett zu kriechen. "Ist es so in Ordnung?" Es sah regelrecht wie eine Flucht aus, als er in die Kissen stürmte. Eine Flucht aber nicht vor dem Dieb, sondern so mitten im offenem Raum zu stehen. „Sehr gut sogar!“, lobte der Schwarzhaarige und ging zu dem Kamin des Zimmers, um das Feuer zu entfachen. „Wichtig ist, dass du warm bleibst!“ "Die letzten Tage waren sehr kalt...", stimmte der Graf indirekt zur. „Eben!“ Kaum brannte das Feuer stand Noir wieder auf und trat zu ihm ans Bett. „Brauchst du noch irgendwas?“ Zuerst nickte Floréan, bevor er doch den Kopf schüttelte. Er wollte nicht noch mehr Umstände bereiten. "Es geht schon..." „Floréan!“, wurde er sanft ermahnt und dann durchdringend angesehen. "Ich... ich... will keine Umstände machen! … Nicht noch mehr…", erklärte der schließlich leise. „Blödsinn! Sag nur was du willst!“ So ganz verschüchtert gefiel er Ray nämlich gar nicht. Also schluckte er und senkte seinen Blick. "Ich hab Angst... allein..." „Dann bleibe ich gern noch hier!“, versicherte es ihm der Andere sofort. Er wurde mit fast feuchten Augen angesehen. "Oh, Ray..." „Na, irgendwer muss mich doch beschützen, wenn Laila auf die Idee kommen sollte, das versprochene Essen selbst zu kochen!“ Ein leises Kichern war zu hören, als sich Floréan zurück in die Kissen legte. "Ich werde es für dich essen." „Sehr mutig von dir!“, erklärte Ray mit ernster Miene und setzte sich auf den Sessel nahe beim Bett. „Dann brauchst du jetzt aber umso mehr Ruhe!“, grinste der Dieb breit und schlug die Beine übereinander. "Mh hm..." Floréan drehte sich in seine Richtung und war bereits fast eingeschlafen. „Schlaf gut…“, hörte er noch die sanfte Erwiderung. Seit dem er ägyptischen Boden betreten hatte, war der Blonde nicht mehr so zufrieden gewesen, wie in diesem Augenblick, weshalb er auch zu Beginn im Schlaf lächelte. Selbst Ray gönnte es sich dadurch, sich zurückzulehnen und die Augen zu schließen. Doch er sollte aus seinem wachsamen Schlaf, bereits nach einer knappen Stunde geweckt werden, als Floréan im Tiefschlaf bereits zu schreien und strampeln begann. Kapitel 4: ----------- „Verdammt!“, konnte Noir sich diesen Fluch nicht unterdrücken und stand auf, um ans Bett zu treten. „Floréan!“ Aber dieses Mal wurde der Aristokrat nicht wach und war in seinem Traum gefangen. Ray fluchte weiter und versuchte einen anderen Weg zu finden, den Älteren zu beruhigen. So setzte er sich zu ihm aufs Bett und strich ihm über den Kopf. „Ist ja gut, ganz ruhig!“ Und tatsächlich schien sich der Ältere nach einiger Zeit etwas zu beruhigen. „Gut so, es ist alles ok…“ Erleichtert, dass der Andere sich beruhigte ließ er sich neben diesen sinken. „Du machst einem nur Ärger.“ Ganz instinktiv, rutschte Floréan weiter zu ihm und seiner Wärme entgegen. "N..." Noir grinste. „Ich bin ja hier!“ Während er das sagte schob er einen Arm unter den Blonden und zog ihn an sich, der sich auch sofort und bereitwillig an ihn kuschelte und zufrieden wirkte. „Schlaf gut…“ Tatsächlich schlief der Graf die gesamte Nacht und bis in den später Morgen ausgesprochen gut. Doch dann hatte er einfach genug geschlafen und erwachte mit einem Lächeln. Da erst bemerkte er, dass er gehalten wurde und etwas Warmes neben ihm lag. Er seufzte zufrieden und lehnte sich mehr entgegen. "Wie schön..." Da kam die Wärme näher und eine Nase drückte sich gegen seinen Nacken. Floréan zuckte und versteifte sich sofort. Er traute sich nicht, seine Augen zu öffnen, aber das so etwas geschah, konnte nur eines bedeuten. Azura war noch da und alles was inzwischen geschehen war, stellte sich als eine Halluzination heraus, die er durch die Mischung von Opium und Trauma hervorgerufen hatte. Da hörte er plötzlich Gemurmel in seinem Nacken. „Flor…“ "Ah!" Aufgeschreckt und überrascht, stieß der Blonde einen spitzen Laut aus und rückte weck. "Ray!" Der setzte sich ruckartig auf, da ihn der Schrei aus dem Schlaf gerissen hatte. „Was??“ Gut erholt, aber einfach nicht wissend, was hier los war, wurde er angesehen. "Du... du... hier...!" Müde und frustriert über die Art des Aufwachens funkelten ihn grüne Augen an. „Du wolltest doch, dass ich hier bleibe!“ "Du... aber..." Floréan zeigte auf die Matratze und auf den Dieb, bevor er fürchterlich errötete und nach der Hand des Jüngeren griff. "Ich versteh nicht." „Du hast schlecht geschlafen und nur so wurdest du ruhiger…“, erklärte Ray und wand das Gesicht ab, damit Floréan nicht seine roten Wangen sah. "Oh..." Jetzt verstand der Blonde, warum er keine Alpträume gehabt hatte, oder sich zumindest nicht erinnern konnte. "Danke...", hauchte er dann und bedeckte schnell seinen Körper. Der Bademantel hatte sich im Schlaf geöffnet und diesen schloss er wieder. „War doch selbstverständlich…“, tat Noir das Lob ab und richtete wieder den Blick auf ihn. „Hast du denn gut geschlafen?“ Floréan nickte und lächelte. "Dank dir!" Er rutschte sogar etwas näher zu ihm. "Und du? Du hast meinen Namen im Schlaf gesagt." „Ach Blödsinn! Das musst du dir eingebildet haben!“, stritt der Jüngere alles ab, war aber diesmal nicht in der Lage seine Röte zu verbergen. Auch wenn Floréan sein Lächeln nicht verlor, nickte er. "Vielleicht hast du Recht...", sagte er und glaubte nicht an seine eigene Worte. Tat ihm das doch viel zu gut. Der Dieb räusperte sich, um seine Fassung zurück zu gewinnen. „Du hast gestern nichts mehr gegessen, da sollten wir jetzt zum Frühstück.“ Ihm wurde zugestimmt und der Ältere verließ das Bett, nachdem er die Ecken des Zimmers noch einmal genau betrachtet hatte, dass niemand außer ihnen dort war. "Ja, ich sollte dich auch nicht von deiner Arbeit abhalten." „Ach was, schadet mir nicht, mal ne Pause einzulegen!“, erklärte der Dunkelhaarige und zwinkerte ihm zu. Im Normalfall hätte Floréan ihm zugestimmt und vermutlich noch irgendwas gemeines hinzu gefügt, aber er wurde verlegen und trat an seinen Kleiderschrank. "Hast du heute bestimmte Aufgaben für mich?" Sich reckend stand nun auch Ray auf, bevor er seinen zerknitterten Anzug glatt strich, oder es zumindest versuchte. „Sicher, dass du schon wieder arbeiten willst? Du könntest bestimmt noch Ruhe brauchen.“ Da stimmte ihm der Graf tatsächlich zu und nickte. "Deshalb frage ich..." „Dann kann ich dir beruhigt sagen, dass du alle Zeit der Welt hast, um dich zu erholen!“ "Danke!" Floréan bedachte ihn mit einem sanften Blick und griff sich Kleidung. „Und wenn du ein braver Patient bist, erlasse ich dir auch die Zinsen für diese Zeit!“, grinste da der Jüngere, wieder neckend. Er sah, wie der andere zuckte. "Danke!" „Dann mach dich fertig, damit wir essen können!“ Ray drehte sich etwas weg, um dem Blonden seine Privatsphäre zu gönnen. Welche der auch dankbar nutzte und sich frisch ankleidete. "Fertig.", erklärte Floréan, als er wieder gut aussah. Grinsend wand sich der Jüngere ihm wieder zu. „Schön, willst du hier warten, bis ich mich frisch gemacht habe?“ Aber jetzt schüttelte der Graf kleinlaut den Kopf. Er wollte vieles, aber jetzt auf keinen Fall allein bleiben. „Noch nicht...“ Ray seufzte. „Willst du dann mit in mein Zimmer kommen?“ Der Blonde nickte kleinlaut und trat auf ihn zu. "Ja, das wäre mir recht..." „Ist gut.“ Der Schwarzhaarige kam zu ihm und strecke ihm eine Hand entgegen, welche auch zögerlich angenommen wurde. "Ich bereite dir ziemlich viele Umstände..." „Hast du doch von Anfang an...“, beschwichtigte der Andere ihn. Sie gingen gemeinsam zum Zimmer des Diebes und redeten über leichte Themen. Dabei fiel dem Blonden gar nicht auf, dass ihr Stockwerk gerade zu verlassen war, da Laila dafür gesorgt hatte, dass sie vollkommen ungestört sein konnten. So betraten sie das Zimmer des Schwarzhaarigen und Floréan versuchte nun einmal, diesen aufzuziehen. Er fühlte sich nämlich in dessen Gegenwart immer freier, ohne dies zu bemerken. "Ich kann dir ja die Fliege binden, dann sitzt sie endlich mal richtig!" Grinsend zwinkerte der Dunklere ihm zu, während er schon begann sich auszuziehen. Floréan drehte sich daraufhin schnell um, damit er den Anstand wahren konnte. Da hörte er dann Wasser plätschern. Ray hatte nämlich etwas Wasser in eine Schale gefüllt und machte sich frisch und weil er sich sicher sein konnte, das der Andere ihn nicht ansah, beobachtete der Ältere den Dieb heimlich. Nur war Ray geschult darin, sich seiner Umwelt bewusst zu sein und genoss so wissentlich die Blicke im Rücken. Deshalb ließ er sich auch etwas mehr Zeit beim waschen. Kurz bevor er fertig war, glitt der Blick aus Ametistaugen wieder in eine andere Richtung. "Ich werde nachher etwas im Haus unterwegs sein. Du kannst also ruhig deine Arbeit machen und brauchst dir keine Sorgen machen." „Du kannst auch gern bei mir im Arbeitszimmer bleiben.“ Das sagte der Dieb wie nebenbei, während er sich abtrocknete. Er sah, wie sich der Ältere dabei entspannte und dieser lächelte auch, selbst wenn das der Schwarzhaarige nicht wahrnehmen konnte. "Das ist sehr nett von dir... Ich werde vielleicht darauf zurück kommen. Aber ich sollte schnell wieder lernen, auch allein gehen zu können..." „Natürlich und du weißt ja wo du mich finden kannst.“ Ray versuchte nicht enttäuscht zu klingen, während er sich frische Kleidung heraussuchte, aus seinem großen Schrank. "Ja..." Floréan drehte sich wieder um und beobachtete den durchtrainierten Körper offensichtlich. "Hast du..." „Hab ich was?“, fragte der Jüngere nach, als er sich anzog. "... Wie lange hast du gebraucht um so gut zu werden...?", versuchte sich der Graf zu erklären. „Gut? Ich bin gut in vielen Dingen!“, murmelte der Schwarzhaarige, während er sein Hemd knöpfte. "Das weiß ich...", lächelte der Graf und trat einen Schritt auf ihn zu. "Ich meine... in deinen körperlichen Fähigkeiten. Du bist so schnell und reagierst so schnell. Du durchschaust die meisten Menschen sofort und reagierst entsprechend." Das Grinsen, das ihm der Schwarzhaarige da schenkte, zeigte, dass ihn die Worte schmeichelten. „Meine Talente sind mir natürlich in die Wiege gelegt worden, aber natürlich erfordert es alles viel Übung!“ Floréan nickte. "Es passt alles zu dir!" Blendender Laune hielt Ray ihm nun eine Fliege, die er scheinbar anstatt seines eleganten Halstuches tragen wollte. „Du wolltest sie binden?“ Überrascht, dass der Jüngere seine Hilfe annahm, nickte der Graf lächelnd und kam ihm ganz nah, bevor er die Fliege nahm. "Gern! ... Halt bitte still." Dann legte er Noirs Hemdkragen zurecht und das Band der Fliege um. „Lass mich bloß nicht lächerlich aussehen!“, grinste der gefürchtete Dieb und hielt artig still. "Niemals...", hauchte Floréan und begann den Stoff zu binden. Dabei war er so in seine Arbeit vertieft, dass er nicht merkte, wie intensiv ihn grüne Augen beobachteten. Was nicht verhinderte, dass ihm ein angenehmer Schauer über den Rücken lief, bis er fertig war. "Du siehst perfekt aus... wie immer..." Als der Blonde dann aufsah trafen sich ihre Blicke und sie gefroren, bis Ray seine Hand hob, um über Floréans Wange zu streichen. Was bei diesem einen kräftigen roten Teint auslöste, aber auch zittern. "Ray..." Der lächelte sacht und näherte sich dem Gesicht des Blonden. Aus großen, ametistfarbenen Augen wurde der Dieb angesehen, doch Floréan konnte sich nicht rühren, da er nicht weg wollte. So näherten sie sich immer weiter und ihre Lippen konnten von einer Berührung bereits träumen, als es hart an der Tür klopfte. „Noir! Floréan! Seid ihr hier?? Frühstück ist fertig!!“ Automatisch trat der Graf einen Schritt zurück und sah in eine andere Richtung. Rays Gesicht hingegen verfinsterte sich und seine Augen sprachen von den schlimmsten Verwünschungen. „Wir kommen gleich!!!“ "Gut, ich halte euch den Kaffee warm!", rief die Hausdame zurück und ging den Flur entlang ins untere Stockwerk. Da entwich Noir erst das Grollen, das ihm seit der Unterbrechung in der Kehle steckte. „Verdammtes Timing!“ "Sie hat Recht, ich habe wirklich Appetit...", nuschelte Floréan und ging bereits zur Zimmertüre. Ihm war es furchtbar peinlich, was gerade geschehen war. Die Sache mit Azura war etwas Schreckliches, ein Verbrechen, dass man ihm angetan hatte. Doch nun die Nähe zu Ray... bei ihm fühlte er sich wohl und geborgen, dabei war so etwas doch verboten, weshalb er am liebsten fliehen wollte. Der Jüngere räusperte sich und schluckte seinen Ärger herunter. So war er in der Lage seinen Arm sanft um Floréans Schultern zu legen, der es tunlichst vermied, ihn anzusehen und die Türe bereits öffnete. Da spürte er plötzlich, wie sich Lippen gegen seine Haare drückten. „Lass uns gehen.“ Erblasst und nicht fähig zu sprechen, nickte der Graf lediglich und schlug den richtigen Weg ein. Ray blieb an seiner, mit dem Arm fest um ihn. Die junge Frau sah sie bereits strahlend an und hatte ein normales und königliches Frühstück aufgetragen um den Blonden etwas verwöhnen zu können. "Da seid ihr ja schon!" „Und wir sind hungrig!“ Um Floréans Willen versuchte Ray nicht zu zeigen, dass er sauer auf sie war. Dieser bemerkte das natürlich sofort und dankte ihm mit einem breiten Lächeln. "Ja, ich hätte auch Appetit!" „Dann lasst es euch schmecken!“ fröhlich ließ sie sie allein und erst da fiel den Beiden auf, dass nur für Zwei gedeckt war. "Es ist schon reichlich spät...", versuchte Floréan sich das selbst und laut zu erklären. „Ja, es haben sicher schon alle gegessen!“ stimmte der Dunklere ihm gerne zu und zog ihm einen Stuhl zurecht. "Danke sehr!" Verlegen sah der Ältere zu ihm und setzte sich. Ray nahm grinsend direkt neben ihm Platz. „Guten Appetit!“ "Dir auch einen guten Appetit!" Mit einem unglaublichen Kribbeln im Bauch, griff Floréan nach einem Crossaint. Erst als er abgebissen hatte füllte sich Ray etwas auf. Doch sie blieben schweigsam, während des ganzen, schönen Frühstücks. „Sicher, dass du alleine klar kommst?“ versicherte sich Ray nun schon zum dritten Mal. Er wurde treu angesehen und zugenickt. "Ja... falls nicht, dann... komme ich zu dir, versprochen!", versicherte Floréan auch noch wörtlich. Es war ein leichtes Thema für ihn über den 'Abschied' zu sprechen. Leichter als über das Geschehene. „Nun gut…“ gab Ray seufzend nach und öffnete die Tür zu seinem Arbeitszimmer. „Überanstreng sich nicht!“ "Nein!" Es war ein heiliges Versprechen und Floréan berührte kurz zärtlich seine Hand. "Bis später..." „Ja, bis dann…“ Mit ungutem Gefühl betrat Ray sein Arbeitszimmer und ließ ihn so auf dem Flur allein. Der Graf selbst sah ihm noch ein bisschen nach, bevor er sich umdrehte und zum Keller des Hauses ging. Dort betrachtete er sich die Waffen und anderen Utensilien. Floréan de Rocherfort hatte sich nämlich dazu entschlossen, dass er nicht mehr immer nur das Opfer sein wollte. Er wollte keine Last mehr für den Dieb oder die Anderen sein, deshalb wollte er lernen, wie er sich auch verteidigen konnte. Nach einigen Überlegungen entschied er sich schließlich dafür, dass die Peitsche das beste Objekt war, mit dem er lernen könnte. Pistolen wären zu laut und würden seine Übungen verraten. Ray verbrachte den Tag damit immer wieder auf die Uhr zu sehen, in der Hoffnung Floréan möge auftauchen, doch das tat er bis zum Abend nicht. Hin und wieder hatte er aber ein leises Klatschen gehört, das von irgendwo im Haus kam, bis es an seiner Türe endlich klopfte. "Ray?" „Herein!“ rief der fast aufgeregt. Natürlich trat niemand anderes als der blonde Graf ein und lächelte müde. "Darf ich dir Gesellschaft leisten?" „Natürlich! Setz dich!“ Lächelnd deutete Ray auf einen Sessel, den der Ältere auch gern annahm. "Hast du viel zu tun?" „Es geht“ tat Noir das Ganze ab und lächelte seinen Gegenüber an. „Und was hast du so getrieben?“ "Nichts, das wirklich von Bedeutung wäre." Tatsächlich log der Graf nicht, war sein Training doch völlig schief gelaufen, da er sich grundsätzlich und schmerzhaft selbst getroffen hatte, wenn er es denn geschafft hatte, die Peitsche zu schwingen. Er würde vermutlich den ein oder anderen blauen Fleck am nächsten Tag haben. „Wirklich? Dafür siehst du aber ganz schön geschafft aus!“ versuchte der Dieb ihn etwas zu necken, um gleich wieder diese vertraute Stimmung zwischen ihnen zu schaffen. Und es funktionierte, denn der Ältere streckte ihm verspielt die Zunge heraus. "Ich hab das Haus nicht verlassen!" „Hatte ich auch nicht erwartet!“ "Ich hoffe, du kommst mit deiner Arbeit auch ohne die Bücher voran, die ich holen sollte.", fragte Floréan vorsichtig nach und schlug seine Beine übereinander um die Hände darüber zu kreuzen. Der Jüngere winkte ab. „Mach dir darüber keine Gedanken, ich komme klar!“ Daraufhin kicherte der Blonde. "Du siehst lustig aus, wenn du etwas wichtiges für lapidar erklärst." Ihm war schon öfter aufgefallen, wenn es um etwas ging, dass in irgendeiner Art und Weise wichtig für Ray war und es wegen dem Grafen nicht klappte, dass er öfter abwinkte. „Die Bücher sind teuer, nicht aber unbedingt wichtig!“ versuchte Ray seinen Standpunkt aufrecht zu erhalten. Jetzt senkte Floréan den Kopf. "Du kannst das Geld natürlich auf meinen Schuldschein schreiben! ... Ist schließlich meine Schuld, dass es weg ist..." „Floréan!“ wurde der Adlige da gleich heftig unterbrochen. „Das war nicht deine Schuld, also lass es sein!“ Überrascht sah der den Dieb an, nicht fähig etwas zu sagen, da der Jüngere sonst auf jeden Penny bestand und ihn fein säuberlich aufschrieb. Da lächelte der ihn auch noch an. „Also ich denke es ist langsam Zeit fürs Abendessen.“ Ihm wurde zugestimmt und sofort aufgestanden. "Natürlich!" Lächelnd legte Ray seine Papiere beiseite und trat zu ihm. „Dann lass uns sehen, ob schon gedeckt ist!“ Wieder stimmte der Ältere zu und blieb sehr dicht bei ihm. "Vielleicht lernt Laila ja noch richtig kochen... Noel würde es freuen." „Ah! Jetzt erwähne doch das Gör nicht noch, ich bin so froh noch eine Woche Ruhe zu haben, bevor seine Klasse von der Exkursion zurückkommt!“ Kichernd wurde der Dieb mit einem strengen Blick besehen. "Pass auf! Er ist noch so jung!" Ray zuckte gleichgültig die Schultern. „Er ist ja nicht hier!“ Und Floéans guter Laune tat das keinen Abbruch. "Wollen wir heute Abend nicht noch etwas zusammen machen?" „Willst du sehen ob deine Glückssträhne noch steht?“ fragte ihn der Andere lachend, als er ihn zum Speisesaal führte. "Wenn du möchtest...", bot der Graf mit leuchtenden Augen an. „Nun, wenn du wirklich so weiter machst, bist du deine Schulden bald los!“ scherzte der Jüngere mit einem Augenzwinkern. Ein trauriger Schatten huschte von Floréan selbst unbemerkt, über dessen Gesicht und er nickte. "Also, lass uns spielen!" „Aber erwarte nicht zuviel! Ich werde dich diesmal fertig machen!“ Es war schon später Abend und die Spiele zwischen den beiden Männern, waren unentschieden. Doch Floréan war inzwischen sehr müde und wurde unaufmerksam. „Haha! Gewonnen!“ freute sich Ray lautstark und warf seine Karten nieder. Er wurde zart angelächelt. "Also ist mein Schuldschein um einen Penny angewachsen..." „Also ein Vermögensverlust“ grinste der Schwarzhaarige zurück. "Da ich nichts besitze, hast du recht..." Ruhig sammelte Floréan die Karten ein und wollte sie in die Schachtel legen. Sich streckend beobachtete der Jüngere ihn dabei. „Du siehst erledigt aus, willst du zu Bett?“ "Besser nicht, ich will dich nicht von deinem Schlaf abhalten...", nuschelte der Graf zur Antwort. „Floréan“ unterbrach Noir ihn sanft. „Wo hältst du mich vom schlafen ab? Letzte Nacht hab ich doch auch Schlaf bekommen!“ Etwas Hoffnungsvolles trat in die Ametistaugen und dessen Besitzer beugte sich dem Dieb entgegen. "Heißt das... du würdest...?" „Nur, wenn du nicht wieder so die Decke hortest!“ grinste der Schwarzhaarige und zwinkerte ihm zu. Jetzt errötete der Ältere und wurde verlegen. "Ich danke dir!" „Ich hab es dir ja gesagt, ich kümmere mich um meine Schätze!“ Grüne Augen zwinkerten ihm zu und deuteten dann zur Tür. Tatsächlich errötete Floréan noch mehr und ging zur Türe. "Ja, das tust du!" Die Tür würde ihm geöffnet und Ray wies ihm, leicht verbeugend den Weg. „Darf ich bitten?“ Da legte sich aber ein Arm um seine Seite und zog ihn mit. Floréan war diese positive Aufmerksamkeit nicht nur neu. Seine aufkeimenden Gefühle begannen dabei auch verrückt zu spielen und er wollte diesen Vorzug nicht zu einer Peinlichkeit seinerseits werden lassen. „Woi!“ lachte Ray da und ließ sich gerne von ihm ziehen. Aber ihr Weg führte sie nicht in das Zimmer des Älteren, sondern in sein eigenes. "Ich kann nicht zulassen, dass du wieder deine Kleider ruinierst. Deshalb werden wir deine Schlafkleidung holen!" Der Schwarzhaarige lachte amüsiert. „Du denkst ja gleich an alles!“ Er sah ein Nicken, bevor Floréan sich stoppte und den Schrank vor dem er stehen geblieben war, nicht öffnete. "Also... Deine Sachen." „Du kannst gern aufmachen“ kam es gelassen vom Besitzer des Schrankes zurück. "Ich denke, dazu bin ich nicht der Richtige!", erwiderte der Älter leise und trat zurück. "Bitte, es sind deine Sachen." Ray trat so an ihn und den Schrank heran, dass Floréan nicht weiter zurückweichen konnte, dann öffnete er den Schrank. „Hilfst du mir beim Aussuchen?“ "Es ist doch... nur zwei Zimmer weiter... Wichtig ist doch, dass du es gemütlich hast...", wich der Blonde nun aus. „Na, wenn wir unsere Strategie von letzter Nacht fortführen wollen, muss es sich ja auch gut anfühlen…“ Ray ergriff seine Hand und führte sie zu dem Stapel Nachthemden, der gut sortiert auf Augenhöhe lag. Er konnte fühlen, wie dem Grafen heiß wurde und er stotternd zu atmen begann. "Ray... ich..." Der entließ sanft seine Hand und zog das oberste Hemd heraus. „Wie findest du das?“ Der Blonde nickte schüchtern und berührte den Stoff jetzt freiwillig. "Und es fühlt sich gut an..." „Dann ziehe ich mich mal um!“ Grinsend löste sich der Dieb von ihm, nicht ohne noch mal über seine Hand zu streichen. Floréan drehte sich selbstverständlich wieder so, dass Noir seine Privatsphäre hatte. Der hetzte sich nicht, sondern zog sich ganz gemächlich um und trat erst wieder zu dem Blonden, als er nach seinem Morgenmantel gegriffen hatte. "Wenn... wenn du noch nicht schlafen möchtest, kann ich auch noch wach bleiben.", erklärte der Graf, als er ihn wieder ansah und schluckte. „Ich bin tot müde!“ erklärte der Andere grinsend und weil er ein guter Lügner war, glaubte ihm Floréan jedes Wort. "Dann lass uns gehen." Ray warf sich den Mantel über und schlüpfte in seine Hausschuhe, bevor er die Tür öffnete. Ihm wurde sofort gefolgt und vor allem wurde er von hinten gemustert, als sie in das andere Zimmer gingen. "Möchtest du auf einer bestimmten Seite schlafen?" „Ich pass mich dir da gerne an“ erwiderte der Schwarzhaarige und legte einen Hauch Schwung in seinen Gang, sich Floréans Blicken gänzlich bewusst. "Dann würde ich gern auf deiner linken Seite schlafen.", stellte dieser dann nach kurzem Überlegen fest und betrat nach Ray sein Zimmer. „Dann spring nur rein!“ grinste der Jüngere und deutete auf das gemütliche Bett. Aber jetzt trat der Blonde an seinen Schrank. "Ich muss mich noch umziehen." „Ich dreh mich ja schon um!“ Floréan zuckte, als er das er hörte, wie ungern der Dieb das tat. Dennoch begann er sich kurz darauf umzuziehen. Ray schlug unterdessen das Bett auf und wurde dabei wieder genau beobachtet, bis der Ältere fertig war. "Möchtest du noch etwas zu Trinken?" „Hast du etwas hier?“ fragte der Dunklere überrascht und hätte sich beinahe umgedreht. Er hörte, wie etwas in ein Glas gefüllt wurde, was ihm danach gereicht wurde und gleichzeitig zeigte, dass der Graf fertig war. "Laila sorgt immer für frisches Wasser. Sie weiß, dass ich sehr viel trinke." „Danke.“ Lächelnd nahm der Dieb das Glas an, auch wenn er auf etwas Alkoholisches gehofft hatte. Auch der Kleinere trank etwas, bevor er sich auf das große, gemütliche Bett setzte. "Brauchst du sonst noch etwas?" „Nein, Mama!“ zwinkerte der Jüngere ihm zu. Jetzt klopfte Floréan neben sich und machte es sich selbst bequem. "Komm, dann lass uns schlafen." Ray kam zu ihm und schlüpfte aus Schuhen und Mantel, bevor er zu dem Blonden kroch. Er wurde aber nun unsicher angesehen, da sich der Ältere unglaublich schlecht vorkam und kindisch, dass er nicht allein schlafen konnte. Außerdem versuchte er sich gegen das Gefühl zu sträuben, dass er unbedingt in Noir's Arme wollte. Der legte sich gerade genüsslich hin und streckte einen Arm in die Richtung des Blonden. "Danke!", nuschelte Floréan da und legte sich steif neben ihn. Ray grinste und schüttelte leicht den Kopf, bevor er den Anderen mit einem Rück an sich zog. "Whuaa...", erschrak der sich, schmiegte sich dennoch an. "Was machst du?" „Damit du gut schlafen kannst!“ Wurde es ihm mit einem Grinsen erklärt. Das Herz des Blonden schlug ihm bis zum Hals und er schloss seine Augen. Gleichzeitig fragte er sich, wie er bei so einem starken Kribbeln im Bauch überhaupt schlafen sollte. „Gute Nacht“ wurde es ihm da zugehaucht. "Gute Nacht...", wünschte er es dem Jüngeren auch und vor allem wieder lächelnd. "Schöne Träume." In diesem Rhythmus vergingen die nächsten Tage, bis Laila eines Nachmittags Ray bei der Arbeit störte. "Ich muss mit dir reden...", flüsterte sie, als sie eintrat und die Tür fest hinter sich schloss. „Ist es ein Geheimnis?“ flüsterte Noir mehr als deutlich zurück. Jetzt zuckte die Dunkelhaarige mit den Schultern. "Ich glaube, du sollst es nicht wissen." „Setz dich und spuck es aus!“ Er deutete auf den Sessel vor seinem Schreibtisch. So tat sie, was er wollte und setzte sich. "Es geht um Floréan." Da war Noirs Aufmerksamkeit völlig geweckt. „Was hat er angestellt?“ "Seit er wieder da ist, ist er den ganzen Tag im Keller!" Ihre Augenbrauen zuckten bedeutungsvoll nach oben. „Und?“ "Na... in deinem bestimmten Keller!", winkte sie noch genauer mit dem Zaunpfahl und dem Kerker mit seinen Utensilien. „UND?“ wiederholte Ray und sah sie Erwartungsvoll an. Da verstand sie und begann ihre Stirn verärgert zu verziehen. "Floréan tut sich weh!" „Er ist ein großer Junge.“ Grüne Augen wurde gerollt, bevor sie sich wieder auf die Papiere richteten. "Er hat keine Ahnung von dem was er tut! Er kann sich ernsthaft verletzen oder schlimmeres antun!", bestand sie. "Du musst was tun!" „Denkst du wirklich, dass ich nicht längst wüsste was vor sich geht?“ Es traf sie ein eindeutiger Blick. „Ich hab ein Auge auf ihn!“ "Dann geh zu ihm und rede mit ihm!", bat sie ihn eindringlich. „Gut, wenn du dann Ruhe gibst!“ Laila nickte und lächelte wieder. "Ja, versprochen!" „Dann lass mich jetzt weiter arbeiten, ich spreche heute Abend mit ihm!“ Mit den Hände machte er Bewegungen, um sie hinaus zu scheuchen. Seine Hausdame seufzte und schüttelte den Kopf. "Geh jetzt!" „Um ihn zu überraschen? Dann schämt er sich in Grund und Boden und ich krieg nie den ganzen Grund raus, warum er da unten übt!“ Sie presste ihre Lippen aufeinander und holte ein zerfetztes Hemd aus einer mitgebrachten kleinen Tasche, es war vom Vortag und von Floréan. "Ich gebe dir bis heute Abend, sonst sorge ich dafür, dass er morgen nicht mehr in den Keller kommt!" „Jaja!“ grollte der Stadt bekannte Dieb und entriss ihr das Hemd gerade zu, um es an sich zu nehmen. „Und jetzt kusch!“ Zufrieden, dass sie ihn endlich erreicht hatte, nickte Laila und stand wieder auf. "Bis heute Abend dann." Grollen sah er ihr nach, bis sich die Tür hinter ihr schloss, erst dann drückte er das Hemd gegen seine Brust. Doch ein Klatschen, das leise durch das Haus hallte, ließ ihn wieder aufhorchen. Noir seufzte. „Mach kein dummes Zeug…“ Kapitel 5: ----------- Wie jeden Abend, kam Floréan kurz vor dem Essen zu Ray's Arbeitszimmer und klopfte höflich an. "Ray..." „Komm rein!“ schallte es erwartend zurück. Das tat der Graf auch und lächelte, als er sich zu ihm an den Schreibtisch setzte. "Kommst du gut voran?" „Sehr gut! Und wie steht es bei dir? Du siehst mitgenommen aus.“ Grüne Augen musterten Floréan genau, dem sogar noch etwas der Schweiß auf der Stirn stand., welchen dieser sofort wegwischte. "Ich bin etwas fertig...", gestand er schließlich ein und lächelte zart. "Wollen wir gleich etwas essen?" Lächelnd stand der Jüngere auf und trat um den Schreibtisch herum zu dem Blonden, den er einen Arm um legte. Dabei legte er die Hand auf eine Stelle, die Floréan zu schonen schien. "Ah!" Sofort stieß der einen Schmerzenslaut aus und wich refelxmäßig von ihm weg. Doch da umfasste Ray ihn schon an der Hüfte und ergriff die rechte Hand des Blonden. „Du hältst sie falsch, sonst würdest du dich nicht derartig selbst treffen.“ Große Augen sahen ihn an, mit einer Mischung aus realem und seelischem Schmerz und vor allem vor Schock. Dennoch blieb er ehrlich. "Egal wie ich sie halte... es klappt nicht..." „Was hältst du davon, wenn ich es dir zeige?“ Drang ein sanfter Vorschlag an das adlige Ohr. "Du würdest...?" Seine körperlichen Schmerzen für einen Augenblick völlig ignorierend, drehte Floréan sich um und presste sich an den gesunden Körper. "Ich will nicht mehr... für alle ein Klotz am Bein sein oder euch alle in Gefahr bringen! Ich will nicht mehr immer nur der sein, mit dem man dich ausnimmt oder dir etwas antun will! Ich möchte stark werden! So stark wie du!", begann er dabei zu schluchzen. Starke Arme schlangen sich fest, aber dennoch sanft, um ihn. „Du bist kein Klotz! Aber ich bring dir trotzdem bei, wie du dich verteidigen kannst!“ "Ich hab so Angst!" Der Blonde hielt sich fest und sah mit roten Augen auf. Voll Zärtlichkeit wurde dem Älteren nun über die Wangen gestrichen. „Ich pass auf dich auf und ich werde dir helfen, noch besser auf dich selbst aufzupassen!“ "Ich danke dir!" Noch einmal presste sich der Blonde an und begann wieder die Nähe des Diebes zu suchen. "Ich will alles lernen und dir nie wieder Schande bereiten!" „Manchmal redest du dummes Zeug, Blondie! Du bereitest mir doch keine Schande!“ Wie um ihn aufzumuntern grinste Ray und kniff in die Nase des Älteren. Dann aber löste sich Floréan und legte die Arme um sich selbst, da der Schmerz zu groß wurde. „Alles ok?“ wurde er sogleich besorgt gefragt. Der Blonde nickte kleinlaut. "Ich hab Schmerzen..." „Dann sollten wir dich vielleicht zusammen flicken, bevor wir essen gehen!“ Wieder nickte Floréan und sah ihn entschuldigend an. "Ja, das wäre ganz gut." Zart wurde ihm über die Haare gestrichen. „Dann komm…“ "Danke!" Der Ältere ging zur Türe und wartete darauf, dass ihm gefolgt wurde. Dann schlug er wieder den Weg zum Bad ein. Dort wurde er wieder auf den Wannenrand gesetzt, während Ray die Kiste mit dem Verbandszeug hervor kramte. „Wo hast du dich denn überall erwischt?“ Äußerst verlegen und daher besonders vorsichtig, öffnete der Graf sein Hemd und präsentierte sich. "Ich glaube... überall ein bisschen..." Der Dunkelhaarige konnte sich ein Grollen nicht verkneifen. „Warum hast du nur nicht früher um Hilfe gebeten?“ Aber genau damit schüchterte er den traumatisierten jungen Mann wieder ein. "Tut... tut mir leid..." Seufzend kniete sich der Jüngere vor ihn. „Schon gut, das wird jetzt nur ein bisschen unangenehm.“ Floréan schloss seine wunderschönen Augen und würde es geschehen lassen. Aber seine Angst war weniger vor noch mehr Schmerzen, als viel eher davor, dass Ray seine ganzen Narben sah. Doch der schwieg gelassen, als er begann die einzelnen Wunden zu desinfizieren. "Ich wollte dir nicht noch mehr Arbeit machen... Deshalb hab ich es nicht gesagt. Ich wollte, dass du bei einer entsprechenden Gelegenheit siehst, was ich für dich ... und mich ... gelernt habe.", erklärte der Graf dabei leise, auch um sich abzulenken. „Es ist ungemein schwer, sich selbst beizubringen mit der Peitsche umzugehen“ versuchte der geübte Dieb ihm das Gemüt zu erleichtern. "Es hätte ja klappen können...", lächelte Floréan und öffnete seine Augen um ihn zu beobachten. Er sah, wie gewissenhaft Ray bei der Arbeit war und jede noch so kleine Schramme gründlich versorgte. Da musste er dennoch nach einer Weile anfangen zu kichern. „Hö?“ Verwirrt sahen grüne Augen auf. "Ich seh aus wie ein befleckter Pudel... und deine Finger kitzeln...", erklärte der Ältere darauf hin. „Tut mir leid!“ Trotz seiner Worte grinste der Jüngere und kitzelte leicht die Seiten des Blonden, was diesen zum lachen brachte und sich zu winden begann. "Rayaaaayyy..." „Oh, kitzelt das etwa?“ wurde Floréan geneckt und noch einmal gekitzelt. Er viel lachend nach hinten in die Wanne und stöhnte dabei leise. Doch der Schmerz war sein kleinstes Problem, da es dem Grafen Spaß machte. „Bist du jetzt ein braver Patient und belachst deinen Arzt nicht mehr?“ wurde er keck gefragt und Ray zwinkerte ihm verspielt zu. "Ja! Aber hilf mir hier heraus!", verlangte der Blonde. Grinsend zog der Dieb ihn aus der Wanne, in die er gerutscht war. „Gut, dann nur noch verbinden und du bist wie neu!“ Floréan nickte und setzte sich wieder brav hin. "Danke!" „Tu ich doch gerne!“ Und tatsächlich beeilte sich Ray dann dabei, die Wunden zu verbinden. Weil er dabei besonders zärtlich vorging, bekam der Blonde eine Gänsehaut und im Gesicht eine Röte. "Also übe ich ab Morgen mit dir." „Genau und wir werden es ganz vorsichtig angehen lassen!“ Jetzt wurde Noir skeptisch betrachtet, während Floréan sein frisches Hemd, dass er erst geholt hatte, bevor er zu diesem ging, wieder anzog. "Ich bin keine junge Frau! Du brauchst mich nicht schonen!" „Zum einem bist du ja verwundet und zum anderen lernst du es so am besten, wenn wir am Anfang langsam voranschreiten“ erklärte Ray ungehalten darüber, dass der Ältere ihm schon jetzt in den Unterricht herein redete. "Gut, dann will ich mich dir anpassen...", versprach Florean und fummelte an den letzten Knöpfen. „Braves Kind!“ Da Ray nun von seinem Geheimnis wusste, aß Floréan beim Abendbrot viel und kräftig, da er großen Hunger hatte. Außerdem trank er auch viel. Bis Noir durch ein Lachen verriet, dass er ihn beobachtete. „Der Wein mag verdünnt sein, aber wenn du weiter so trinkst brummt dein Schädel morgen zu sehr um zu üben!“ Leicht beschwipst wurde er bereits betrachtet. "Nichts würde mich davon abhalten können!" „Lass es trotzdem ruhiger angehen, ja?“ In den grünen Augen erschien etwas bittendes. Daraufhin nickte der Ältere und lächelte ihn breit an. "Wir sollten eh bald ins Bett gehen, da wir früh raus müssen." „Da hast du natürlich Recht, bist du denn schon fertig?“ Er deutete zu die Speisen, die, wie immer, noch reichlich da waren. Ein knurrender Magen verriet, dass Floréan tatsächlich noch Appetit hatte und er füllte sich noch etwas auf seinen Teller. "Ein bisschen brauche ich noch!" „Dann lass es dir schmecken!“ feuerte der Jüngere ihn an, bevor er sich den Resten auf seinem Teller zuwandte. Am Ende des Essens hatte Floréan noch drei Gläser geleert und die Auflage eines weiteren Tellers gegessen, als er sich gemütlich in seinem Stuhl zurück lehnte. "Uh, das war gut! Ich bin am platzen!" „Das sehe ich!“ erklang es von Ray höchst amüsiert, der ihn schon die letzten Minuten nur noch beobachtete. "Sollen wir uns jetzt in mein Zimmer rollen?", lachte der Blonde weiter über seinen Wortsitz und blinzelte lieb zu ihm herüber. Es schien ihm auf einmal unendlich leichter, sich bald in die warmen Arme zu legen und er freute sich darauf. “Na ob wir es schaffen, die Treppe hoch zu rollen?“ lachte der Schwarzhaarige und erhob sich. "Hm..." Schwer überlegend stand auch der Graf auf und hielt sich am Stuhl fest. "Wird schon irgendwie klappen..." Ray trat neben ihn und hielt ihm den Arm hin. „Rollen wir los?“ Freudestrahlend wurde dieser ergriffen und festgehalten. Was gleichzeitig bewirkte, dass sich Floréan gänzlich an ihn schmiegte. "Gern...!" So sah er nicht, wie Noir rot wurde und das Gesicht abwandte. Der führte den Blonden dann zu dessen Zimmer. "Treppe hochrollen hat doch geklappt!" Der Temperaturunterschied, des warmen Esszimmer und des kühlen Flures hatten dafür gesorgt, dass der Wein in Floréan Adern noch einmal zuschlug. Dieser öffnete dann seine Zimmertüre und hielt sie Ray auf. "Nur herein, schöner Mann!" Eine schwarze Augenbraue hob sich amüsiert. „Du lädst mich in Heim und Bett ein?“ Und dem konnte Floréan nur zustimmen. "Ja, ich lade dich ein!" Da ließ Ray sich nicht bitten und betrat das Zimmer, das auch er nachts bewohnte. Ein schöner und unschuldiger Mann folgte ihm, der sich sogleich zu entkleiden begann. Noir bemerkte davon noch nichts, da er selbst erst einmal zu einem Stuhl ging, über den seine Nachtwäsche hing. Doch da unterbrach der Ältere ihn sanft. "Könntest du mir bitte meine Nachtwäsche herüber reichen?" Denn natürlich hatte er seine in der Nähe des Diebes liegen. Ray griff danach und drehte sich dann zu ihm um, nur um zu erstarren. "Ich danke dir!" Lächelnd griff der Andere nach den Sachen und drehte sich, Splitter nackt wieder um. Noir starrte seine Rückansicht noch einen Moment an, bevor er sich zusammen riss und sich seinem Umziehen widmete. Da hörte er auf einmal ein Krachen. Selbst halbnackt wirbelte der Schwarzhaarige herum und eilte zu Floréan, der mit dem Nachthemd über den Kopf zu Boden gefallen war. "Ausch!", stellte der fest und rieb sich das Stück seines Hinterns, dass nicht auf dem Teppich saß. "Ray?" Der half ihm erst einmal den Kopf, durch das Nachhemd zubekommen, damit Floréan seinen Dieb auch sehen konnte. „Was stellst du nur immer an?“ Der grinste gerötet und kam ihm noch näher, wobei er nicht wirklich auf seine Frage einging. "Du bist so warm!" Ray lächelte etwas wehmütig, da er die Situation gerne auch ausgenutzt hätte. Doch er riss sich am Riemen und strich bloß über das blonde Haar. „Na los, ab ins Bett mit dir!“ Natürlich lehnte der sich der Hand entgegen und lächelte weiter. "Nur mit dir!" Da wurde er fast ruckartig auf die Beine gezogen, bevor Ray sich verlegen räusperte. „Geh doch schon mal vor und wärm das Bett an, ich muss mich noch umziehen…“ "Ich helf dir, wie bei der Fliege!" Sofort war Floréan wieder bei ihm und hielt sich an seinem Arm fest. „Das ist nett…“ krächzte der Jüngere heiser, wobei er merkte, das zarte Finge um seinen Hosenbund strichen. "Dann können wir gleich schön schlafen!" Ray musste schwer schlucken und wich fast unmerkbar zurück, um sich selbst die Hose auszuziehen. Da ließ der Graf ihn endlich gewähren, weil er von seiner Rückansicht einfach gefangen genommen wurde. Der Dieb nahm ihm diese Sich aber schnell, da er sich sein Nachthemd rasch überwarf. Danach wurde seine Hand ergriffen. "Es ist schön, wenn du nachts bei mir bist... und ich nicht allein sein muss..." „Ich pass ja gerne auf dich auf!“ erklärte Ray verlegen und führte ihm zum Bett. Schnell kroch der Blonde hinein und unter die Decken, welche er für den Dieb neben sich aufschlug und auf ihn wartete. Der zögerte nur kurz und hoffte die Probe seiner Widerstandskraft wäre vorbei. Als er dann aber neben Floréan lag, kuschelte sich dieser sofort an seine Seite. "Ist dir das auch warm genug?" „Es ist seehr warm…“ gestand der Jüngere, umarmte ihn aber dennoch fest. Da lächelte der Graf und streichelte seine Brust, während er sein Knie über Noir's Beine legte. "Dann schlaf gut!" Ray aber glaubte nicht, dass er schnell Schlaf finden würde. Am nächsten Morgen war der Ältere sehr früh wach, denn ihn plagte ein Problem, weshalb er auch von dem Schwarzhaarigen zurück wich und sich zwischen die Beine griff, noch bevor ihn die Erinnerung des vergangenen Abends einholte. "Ohh..." Doch zu seinem Leidwesen schlang sich da ein Arm um seinen Bauch und es schien als wollte der Schlafende ihn noch nicht gehen lassen. "Ahh..." Fast stöhnend fiel Floréan zurück in die Kissen und starrte auf Ray. Der schien ihn unbedingt näher bei sich haben zu wollen, da er den Blonden jetzt zu sich zog. "Oh!", erklang es wieder und ein Zittern folgte, als sich der dabei ungewollt am Bein von Noir rieb. Sein Atem begann schneller zu gehen und sein Kopf befahl ihm, sich zurück zu ziehen. Doch sein Körper wollte bleiben wo er war und noch mehr. Auch sein Martyrium sollte nicht enden, da sich eine wohlgeformte Nase nun gegen seinen Hals drückte. "Ray...!", stöhnte der Graf nun offensichtlich, wenn auch leise und kniff seine Augen fest zusammen. So störte es ihn auch nicht, als er noch enger an den anderen Körper gezogen wurde und die Nase an seinem Hals schien sich an ihm zu reiben, genau so wie sich seine Lenden automatisch am Oberschenkel von Ray zu reiben begann. Heißer Atem streichelte nun den Hals des Blonden und auch Lippen schienen dies immer wieder zu tun. Da konnte Floréan nicht mehr anders und stöhnte, wobei er seine Augen noch immer fest geschlossen hielt und seine Arme umklammerten den Jüngeren. „Hm?…Floréan?“ wurde es da gemurmelt und Ray schien zu erwachen. Erschrocken riss der Gefragte seine ametistfarbenen Augen auf und versteifte auf der Stelle. Dennoch ging sein Atem noch immer keuchend und stoßweise. "Ray...?" Der Dieb machte eine richtige Show daraus sich die Augen zu reiben und ‚auf zu wachen’, was er in Wirklichkeit schon vor Minuten getan hatte. Als er damit fertig war, sah er in Floreans Gesicht ein Farbenspiel aus kalkweiß und puterrot. "Ha... Ha... hast du gut geschlafen?" „Recht gut, wie steht es bei dir?“ Ray lächelte ihn überfreundlich an. Jetzt drehte sich der Ältere weg, damit er nicht auf die Idee kam, sein Problem in tieferen Regionen zu bemerken. "Danke, sehr gut! ... Wollen wir gleich frühstücken?" Sich reckend und streckend stand Ray auf und zog sich da schon das Nachthemd über den Kopf. „Klingt gut!“ Gierige Augen beobachteten ihn dennoch dabei und Floréan biss sich auf die Lippen. "Magst du schon einmal vorgehen? Ich will mir noch die richtige Kleidung für unsere Übungen heraus suchen." Lächelnd drehte der Dunklere ihm den Kopf zu. „Ach, keine Sorge, ich warte gern auf dich!“ Er selbst ging nun zu der frischen Kleidung, die Laila inzwischen immer hier für ihn zurecht legte. "Ich... ich müsste auch noch einmal!", versuchte sich der Graf jetzt Freiraum zu verschaffen. „Und?“ fragte ihn der Andere völlig unbedarft. Doch da eilte Floréan zur Zimmertüre. "Ich bin gleich wieder da!" Breit grinsend blieb Noir zurück. „Rache ist süß!“ Nur zehn Minuten später kehrte der Blonde zurück und wirkte sehr befriedigt. Gleichzeitig hatte er sich eine Ausrede zurecht gelegt. "Entschuldige, ich wollte dir dieses Eau de Toilette ersparen!" Er sprach davon, dass er sich hätte groß entleeren müssen, doch da er nur lügen konnte, wenn er wirklich etwas wollte, wurde er vor Peinlichkeit wieder rot. „Ah, wie rücksichtsvoll von dir!“ strahlend trat der frisch gekleidete Dieb auf ihn zu. "Ich ziehe mich dann eben frisch an und wasche mich.", erklärte Floréan weiter und trat zu seinem Schrank. Ray blieb stehen wo er war, ohne die Augen von dem Älteren zu nehmen. Doch dieser war vollkommen nüchtern und sah ihn fragend an. "Stimmt was nicht?", fragte er deshalb unschuldig. „Alles in bester Ordnung“ lächelte der Schwarzhaarige weiter. "Würdest du dann die Güte besitzen und mich umziehen lassen?", fragte Floréan weiter. „Oh natürlich!“ Als wäre ihm das jetzt erst aufgefallen drehte Ray sich weg. "Danke!" Der Blonde entkleidete sich und begann, nachdem er Wasser in eine Schale gegeben hatte, sich gründlich zu waschen. Wovon grüne Augen heimlich immer wieder einen Blick erhaschten, bis der Graf gekleidet war und neben ihn trat. "Bin ich so gut genug vorbereitet?" „Perfekt!“ lobte der Jüngere mit einem flirtenden Augenzwinkern. Auch wenn Laila während des Frühstück immer wieder scharfe Blicke zu ihrem Herrn schickte, war sie doch beruhigt, als Ray Floréan danach in den Keller folgte. "Also, wie fangen wir an?", fragte der Blonde vorsichtig und griff sofort zu der zusammen gerollten Peitsche. „Erst einmal fangen wir mit einer Nummer kleiner an!“ grinste sein Trainer und ging zu seinem verschlossenen Waffenschrank. Mit runzelnder Stirn wurde ihm nachgesehen. "Was meinst du?" Ray öffnete den Schrank und holte eine handlichere Peitsche heraus. „Das meine ich!“ Jetzt verstand Floréan und nickte, bevor er die Große ziemlich umständlich wieder zusammen rollte. Der Dieb reichte die Peitsche an ihn weiter. „Zeig mir, wie du sie hältst!“ Und der Graf nickte, nur um die Peitsche in seine Hand zu nehmen und den Zeigefinger dabei an den Rand des Griffes zu legen. "So." „Oh!“ fluchte der Jüngere schon fast. „So kannst du dir doch den Finger brechen!“ Schnell korrigierte er Floréans Griff. „Siehst du?“ Der passte genau auf und nickte. "Ja, aber so kann sie mir auch schneller aus der Hand rutschen." „Deshalb musst du ja auch an deinem Griff arbeiten, du musst wissen, wie fest du sie bei welchem Schlag halten musst!“ Florean nickte und legte den Griff der Peitsche jetzt so in seine Hand, als ob diese eine Armverlängerung sei. "Ist es so richtig?" „Perfekt! Und jetzt versuche sie so zu schwingen!“ Ray machte eine Armbewegung vor und zögerlich wurde die Bewegung nachgeahmt. "Gut so?" „Genau, nur noch einmal mit Schwung!“ Der Ältere tat, was er verlangte und es knallte laut. Doch genau dabei zuckte er zusammen, weil es zum ersten Mal echt klang. „Siehst du! Du hast doch Talent!“ lobte ihn da auch schon Noir, der ihn dafür sogar drückte. Gerötet und noch immer geschockt, sah der Blonde zu ihm auf. "Wirklich?" Grüne Augen sahen auf ihn herab und der Dieb nickte. „Wenn ich es doch sage.“ Floréan sah wieder gerade aus und wiederholte seine Handlung. Dieses Mal jedoch mit mehr Kraft. Doch dabei traf er sich fast wieder selbst. „Nicht so übermütig, du musst die Bewegung schon exakt einhalten, schau!“ Ray umarmte ihn dann von hinten, eine Hand auf dem Bauch des Blonden, die andere ergriff Floréans Peitschenhand. „Und jetzt zusammen!“ Aber der Graf begann jegliche Konzentration zu verlieren, als er so umarmt wurde. "Zu... zu... sammen...", stammelte er und machte seine Bewegung viel zu lasch. Ein sanftes Kichern drang an sein Ohr. „Das kannst du besser!“ Nicht mehr fähig klar zu denken, nickte der Blonde und wiederholte seine Handlung. Dieses mal jedoch halbherzig und mit mehr Kraft. Wieder wurde er durch ein sanftes Lachen ermahnt. „Floréan!“ Da sahen ametistfarbene Augen glänzend wieder zu Ray auf. "En... e... Verzeihung..." Der erwiderte den Blick nur lächelnd. Floréan schluckte und sah wieder zu der Peitsche. Als er dann wieder ausholte um zu zuschlagen, schmiegte er sich weiter nach hinten und an den warmen Körper. Auch die Hand auf seinen Bauch schien ihn fester zu halten und Noir führte nun endlich seine Hand, so dass es zu einem perfekten Schlag kam. "Danke!" Der Graf fasste sich äußerlich etwas und wiederholte ein weiteres Mal, diesmal aber ebenfalls perfekt. „Du machst dich gut!“ lobte der Jüngere ihn da wieder mit zärtlicher Stimme. Er sah ein Nicken, bevor Floréan den Schlag immer wieder wiederholte. „Sehr gut!“ Lobend streichelte die Hand ihm über den Bauch. Da erzitterte der Körper und die Peitsche fiel zu Boden. „Floréan?“ erklang es da wieder sanft an seinem Ohr. Ganz langsam drehte der Angesprochene seinen Kopf nach hinten und sah zu ihm auf. Kaum entstand Blickkontakt, schienen sich grüne Augen in seine zu bohren. Wodurch die Knie des Blonden wie Pudding wurden. „Floréan…“ wisperte Ray und senkte seinen Kopf zu dem des Blonden hinab. Der starrte ihn noch immer an, nicht fähig, sich zu bewegen oder etwas anderes zu machen. Die grünen Augen fixierten ihn und schienen ihn nicht wegzulassen, bis sie sich plötzlich schlossen, denn da presste er seine Lippen endlich auf die des Blonden. Floréan riss seine Augen noch weiter auf, bis auch er sie schloss. Kapitel 6: ----------- Stunden später saßen die beiden Herren im Speisesaal und ließen sich von Laila ihr Abendessen auftragen. Nichts schien sich verändert zu haben. Viel eher, wirkten sie, als ob eine große Distanz zwischen ihnen herrschte, auch das Knistern, das die junge Frau immer wieder bemerkt hatte, fehlte. Es machte sogar teilweise den Eindruck, als seien sich die Männer völlig egal und als hätten sie nie irgendwelche Dinge erlebt, die sie verbinden würden. Auch die Unterhaltung hielt sich eher seicht und vermied deutlich ernste Themen. "Kann ich euch noch etwas bringen?", fragte sie am Ende des Essens, mit den Nerven am Ende. Relativ freundlich wurde sie von Ray entlassen. „Wir begeben uns wohl eher gleich zu Bett. Die junge Frau nickte und verbeugte sich, bevor sie sich zurück zog. "Ich werde deine frische Wäsche wieder in Floréans Zimmer bringen." „Danke“ war die einzige Erwiderung die sie bekam. Auch die nächsten Tage verliefen nicht anders. Floréan und Noir trainierten zusammen und schliefen in einem Bett, doch sie waren entfernter den je. Bis zum Abend, bevor Noell zurück kommen sollte. Sie waren wieder im Zimmer des Grafen und dieser betrachtete die Rückansicht seines Begleiters. "Ray...?" „Hm?“ Er hatte sein Hemd gerade aufgeknöpft, als er sich zu dem Blonden umdrehte. Langsam kam der auf ihn zu und sah ihn dabei an. "Lass mich dir helfen..." „Das scheinst du ja sehr gern zu machen“ grinste der Jüngere und ließ sich von Floréan das Hemd von den Schultern zu schieben. Ganz zärtlich strich er mit den Fingern über die freigelegte Haut und lächelte. „Ja..." Zart wurde ihm da durch das blonde Haar gestrichen. „Ich werde wohl nie wieder in meinem eigenen Bett schlafen können, so anhänglich, wie du wirst!“ Ray sah ein zartes Lächeln, als sich der Ältere gegen seine Hand lehnte. "Wir können auch zu dir gehen..." „Du bist ziemlich neumalklug!“ lachte der Schwarzhaarige und zog ihn da plötzlich an sich, um ihn zu küssen. Wie immer war Floréan vollkommen benebelt, als sie sich lösten und hing in Noirs Armen. "Irgendwas muss ich ja von dir gelernt haben..." Da bekam der Blonde einen Klaps auf den Hintern. „Frechdachs! Geh lieber brav ins Bett, sonst gibt es keinen Gutenachtkuss mehr!“ Wankend, da ihn die Gefühle berauschten, tat der Graf was von ihm verlangt wurde und kroch in sein Bett. "Das hältst du eh nicht aus!" Der Dieb schnaubte hochnäsig, bevor sich umdrehte und seine Hose auszog. Natürlich wurde er dabei genau beobachtet und Floréan freute sich wie ein kleines Kind auf ihre gemeinsame Nacht. In seinem typischen Schlafdress legte sich Ray schnell zu ihm. „Warst du vor ein paar Tagen nicht noch schüchtern?“ Doch damit hatte er einen wunden Punkt getroffen. Floréan de Rocherfort vertraute ihm blind, doch solche Fragen warfen ihn zurück. "Ich... ich... tut... mir leid..." Zart berührte der Dieb ihn an der Wange. „Entschuldige dich nicht, ich wollte dich doch nur etwas necken!“ "Ich... es... so..." Floréan zuckte ganz hilflos mit den Schultern und fühlte sich etwas unwohl. Da wurde sein Gesicht sanft umfasst. „Es ist ok, denk nicht mehr darüber nach. Mach einfach, was dir gefällt!“ So drehte sich jenes Gesicht, bis dessen Lippen eine Handinnenfläche berührten und diese Küssten. „Genau so was meine ich!“ flötete der Dunklere und zog ihn dann an sich. Floréan löste seine Lippen nur widerwillig und lächelte ihn an. "Ich mag dich..." Da wurde ihm zart die Nasenspitze geküsst. „Ja?“ Er nickte und schmiegte sich fester an, um über die männliche Kehle zu küssen. "Ja!" Der Dunkelhaarige gurrte und machte es sich in den Kissen bequem, damit Floréan ihn verwöhnen konnte. Was dieser auch tat. Mit flatterndem Herzen, küsste er sich weiter über den Hals zu den zarten Ohrläppchen des Jüngeren. Immer wieder löste er dadurch heiseres Stöhnen bei dem geübten Dieb aus. Doch, wie auch den Abend zuvor, endete diese Verwöhnung, mit einem zarten Kuss auf die Wange bevor der Graf sich an seine Brust schmiegte. Da erlaubte es sich dann auch der Jüngere ihn zu berühren, indem er ihn fest umarmte. „Willst du schlafen?“ "Eigentlich nicht...", gestand Floréan leise und streichelte die Haut, welche von seinen Fingern berührt wurde. „Und was willst du dann machen?“ hauchte der Grünäugige und begann durch das blonde Haar des Anderen zu streichen. "Bei dir sein...", flüsterte der Ältere leise zurück und lehnte sich seiner unschuldigen Berührung entgegen. „Bist du das denn nicht?“ wurde er leise, aber mit einem Schuss Humor gefragt. "Noch nicht lange genug, um von dir getrennt sein zu wollen!", blieb Floréan leise aber ehrlich. Da vibrierte die Brust, auf der er lag, leicht vor Lachen. „Dann werde ich dich nicht mehr loslassen!“ "Das klingt... einfach hervorragend!" Lila Augen sahen zu Ray auf und lächelten verliebt. „Ich bin bekannt für mein Genie!“ grinste der keck zurück, um die eigenen Emotionen zu überdecken, die ihm dennoch in den schönen Augen standen. "Manchmal...", stimmte der Graf wieder zu und legte sein Knie über deine von Noir. „Manchmal?“ fragte der empört nach und packte den Jüngeren an dem Oberschenkel dieses Knies. Floréan nickte und begann zu grinsen. "Manchmal..." Der Dieb zog den Oberschenkel dichter an sich. „Ich glaube ich muss dir mal Respekt beibringen!“ Er bemerkte dabei nicht, wie der Schimmer in den gegenüberliegenden Augen etwas schwächer wurde. "Ich bin also respektlos?" „Und wie!“ gurrte der Schwarzhaarige und ließ seine Hand über den Schenkel wandern. Automatisch drückte sich der ihm mehr entgegen, bis das ganze Bein über seinen lag. Da ihm diese Position sehr gefiel, ließ Ray es sich nicht nehmen die Stirn des Blonden zu küssen. "Du tust mir nicht weh!", nuschelte der leise und umschlang die Beine unter seinem mit diesem um sie zu halten. Noir runzelte die Stirn und festigte die Arme um den Blonden. „Natürlich nicht!“ Dafür erntete er ein Lächeln und spürte, wie sich ihre Positionen änderten. Ray lag nun nicht mehr unter, sondern neben ihm, mit der Tendenz nach oben. „Klammeräffchen.“ "Du hast mich doch dazu gebracht...", kicherte der Ältere jetzt. Weiter konnte er nicht sprechen, da warme Lippen die seinen verschlossen und diesmal schlang Floréan seine Arme um den Nacken des Anderen. Von seiner Leidenschaft übermannt umarmte der Dieb ihn fest und rollte sich leicht auf ihn, dennoch zuckte der Graf nicht zurück und schien es zu genießen. So ließ Ray von seinen Lippen ab und begann sich dem Hals zuzuwenden. Er rutschte dabei noch weiter auf den anderen Körper, der leise keuchte. "Ray..." Auch der Dieb war alles andere als gefasst, als er sich an dem Hals des Blonden fest saugte. Doch nachdem er einen kleinen, dunklen Fleck hinterlassen hatte, der auch ein Treffer der Peitsche hätte sein können und zu knabbern begann, versteifte der Körper unter ihm. „Floréan?“ keuchte der Jüngere und rückte etwas von ihm ab. Aber dessen Körper war bereits erblasst und er hatte seine Augen krampfhaft geschlossen. „Floréan??“ In Panik geratend rutschte Ray gänzlich von ihm ab. „Sag doch was!“ Er sah, wie sich der blonde Körper zusammen rollte und die Hände auf sein Gesicht presste. "Tut... tut mir leid!" „Shh, ist ja gut!“ Zärtlich berührte der Jüngere ihn an der Schulter und rückte wieder zu ihm. „Es ist in Ordnung.“ "Du tust mir nicht weh!", bestätigte sich der Graf noch einmal und zitterte. „Ich beschütze dich“ wisperte ihm nun auch der Jüngere zu. „Hier bei mir, kann dir niemand etwas tun!“ "Ich versteh das nicht!" Mit roten Augen sah Floréan auf und sah ihn an. "Ich verstehs nicht..." „Du bist hier sicher. Hier kann dir nichts passieren!“ Der Blonde nickte kleinlaut und legte die Arme um sich selbst. "Ich weiß... aber..." „Schon gut.“ Sanft strich Ray ihm über den Kopf. „Ich weiß, dass du es schwer hast.“ Aber Floréan wollte reden, wenn er auch nicht viel heraus brachte. "Es sind nur winzige Kleinigkeiten... nichts großes... aber auch nichts bestimmtes und es ist... es fühlt sich an als ob..." Ray wollte ihn nicht unterbrechen, weshalb er nur stumm dessen Hand ergriff. "Wenn es kommt, bin ich gefangen...", erklärte Floréan daher weiter. „Dann werde ich halt einen Weg finden dich zu befreien“ sagte ihm der Andere zärtlich und hob die Hand des Blonden, um sie zu küssen. "Es tut mir so leid, dass du das alles mit ansehen und erfahren musst!", beteuerte Floréan leise und kam näher zu ihm. „Entschuldige dich doch nicht“ ermahnte ihn der Schwarzhaarige sanft und nahm ihn wieder in den Arm. "Dabei... dabei... will ich doch mit dir zusammen sein... ganz..." Zärtlich wurde dem Blonden nun über den Rücken gestrichen. „Wir lassen uns einfach Zeit… irgendwann…“ "Du bist so lieb!!" Der Graf klammerte sich an und weinte. "Oh Ray...!" Der hielt ihn fest an sich gedrückt und murmelte ihm sanfte Unwichtigkeiten ins Ohr, um ihn zu beruhigen. Aber nach einer Weile spürte er, wie die Hände, sich um sein Nachtgewand lösten und ihn streichelten. "Ray..." „Hm?“ gurrte der es in sein Ohr. "Lass deine Augen zu... bitte...", hauchte der Ältere leise und streichelte weiter. Verwirrt zog der Dieb die Brauen zusammen. „Floréan?“ Da glitt eine Hand über dem Stoff tiefer und zarte Lippen strichen über seinen Hals. "Bitte..." Die wandernde Hand wurde sanft ergriffen. „Ist schon gut…“ Deren Finger verflochteten sich mit Noirs. "Es wird dir gefallen, bestimmt...", versicherte der Blonde. „Floréan!“ wurde er da sanft angesprochen. „Das glaube ich dir gerne, aber du musst das nicht machen.“ Der Graf verstand und ließ von ihm ab. Dennoch kuschelte er sich an. "Also einfach nur beisammen sein...?" „Genau!“ Liebevoll wurde die Stirn des Blonden geküsst. „Das reicht ja auch erst mal.“ Wieder sprach dieser den Namen des Diebes voller Gefühl aus und lächelte wieder glücklich. „Lass uns schlafen, Blondchen.“ Am nächsten Tag war großer Trubel im Haus. Noell sollte von einer Exkursion mit der Schulklasse zurück nach Hause kommen und alles wurde wunderschön hergerichtet. Ray beobachtete, das alles mit grimmiger Miene, auch wenn er zugeben musste, dass es ohne den Knirps fast zu ruhig im Haus war. „Und wann müssen wird das Gör vom Bahnhof abholen?“ "Gleich, gleich! Ihr müsst euch beeilen!", drängte Laila und deutete nach draußen. "Die Kutsche wartet auch bereits!" Grummelnd wand der Dieb den Blick von ihr ab und Floréan zu. „Wollen wir?“ Aber dieser wich zurück in den Raum, als die Haustüre von der jungen Frau geöffnet wurde und die Sonne einfiel. War er doch seit jenem Vorfall nicht mehr im Freien gewesen. „Floréan…“ sprach ihn der Jüngere ruhig an und die grünen Augen suchten beruhigend nach seinen. "Kannst du... würdest du Noel bitte allein holen? Sag ihm einfach, ich habe mich etwas erkältet und warte zu Hause auf ihn...", versuchte sich der heraus zu reden. „Floréan. Da draußen passiert dir nichts.“ Doch der Graf wich noch einen Schritt zurück, bevor er unsicher auf die Straße sah. "Bitte..." „Du kannst dich nicht drücken“ wurde es ruhig erwidert und Ray streckte ihm eine Hand entgegen. Natürlich wurde das von Laila gesehen und sie scheuchte das Personal weg, bevor sie sich strahlend, selbst zurück zog. „Komm, nimm meine Hand, dann kann dir nichts passieren“ flüsterte der Schwarzhaarige und lächelte ihn aufmunternd zu. Zitternd wurde ihm die zarte Hand gereicht, auch wenn dessen Besitzer ängstlich in die nahe Zukunft blickte. Aber er bewegte sich noch keinen Schritt nach vorn. Ermutigend wurde die Hand des Blonden gedrückt. „Dein Nervenbündel wartet sicher schon auf uns.“ "Bleib dicht bei mir, ja?", fragte Floréan zögernd nach. „Ich werde die ganze Zeit neben dir sein“ versprach der Andere es ihm gerne. Der Blonde lächelte vorsichtig und nickte, als er neben ihn trat. "Danke!" „Ich pass auf dich auf!“ wisperte Ray und legte den Arm um ihn, während er ihn aus der Tür führte. Floréan selbst schloss seine Augen, als er in die Sonne trat und drehte seinen Kopf zu dem Schwarzhaarigen. "Ich hab Angst!", nuschelte er dabei. „Ich weiß, aber dafür bin ich ja da!“ flüsterte der Dieb es ihm voll Zärtlichkeit ins Ohr. Sie erreichten die Kutsche und dem Grafen ging es deutlich besser, als sie diese betreten und geschlossen hatten. „Die kleine Rotznase wird sich freuen dich zu sehen“ versuchte Ray eine Unterhaltung aufzubauen, als sich die Kutsche in Bewegung setzte. „Er heißt Noel!", ermahnte Floréan. "Und er ist keine Rotznase!" Noir schnaubte abfällig. „Hast du mal darauf geachtet, wie oft da Schnodder rauskommt??“ So brachte er den Älteren tatsächlich zum Kichern. "Er ist ein Kind!" „Das ist keine Entschuldigung!“ "Natürlich ist das Eine! Schließlich muss er noch lernen, auch, wie man sich vor Erkältungen schützt und sich richtig die Nase putzt!" Floréan ging voll und ganz darin auf, war der Junge doch wie ein richtiger Sohn für ihn. „Und warum bringst du es ihm dann nicht bei?“ Auch wenn das ein alter Streit war, grinste Ray, über das Engagement des Blonden. Wo er aber nicht mit rechnete war, dass der Graf alte Dinge umdrehte. Denn nun traf ein gezielter Tritt das Schienbein des Diebes. "Immer eins nach dem Anderen! Was glaubst du, hat es mich gekostet, ihn auf diese Reise zu schicken, für ihn und mich? Noel wollte nicht, er hatte so große Angst wieder allein zu sein." Der Fuß des Blonden wurde zwischen den Beinen gefangen genommen. „Er ist eben doch noch ein Baby…“ "Aber unseres!", grinste Floréan und ließ den Fuß zwischen den Beinen höher rutschen. „Dann warst du aber lange schwanger,… Mami!“ grinste Noir und zwinkerte dem Älteren keck zu. Da erreichte der Fuß das obere Ende, zwischen Rays Beinen. "Ja, Papi!" Der Dieb atmete hörbar ein und der Fuß bewegte sich vorsichtig. "Gefällt dir das...?" „Was ist das für eine Frage?“ krächzte der Jüngere, eindeutig um seine Fassung ringend. "Also wirst du Noel nicht noch einmal so beleidigen?" Es gefiel dem Grafen, dass er den Anderen so in der Hand hatte, weshalb er ihn weiterhin verwöhnte. „Wenn du so weiter machst, kann ich wohl kaum unter Kinder treten…“ keuchte der Schwarzhaarige und versuchte von ihm ab zu rücken. Aber da stoppte Floréan ihn und tauschte seinen Fuß gegen seine Hand. "Wir können uns ruhig ein paar Minuten verspäten, wenn du ein lieber Junge bist!" Ray musste schlucken. Er war Dieb und nicht sonderlich geübt darin Versuchungen zu widerstehen, weshalb ihn die letzten Tage stark strapaziert hatten. „Auf deine Verantwortung!“ Da wurde er noch fester und leidenschaftlicher berührt, als ihn heiße Lippen eroberten. Floréan hatte zwar sein Trauma nicht verloren. Doch dass er zufällig die Oberhand über ihre Spielerei bekommen hatte, ließ ihn aufleben und seine Ängste für ihre Zweisamkeit in der Kutsche vergessen. Er hatte die Kontrolle und genau das half. Und Ray ließ ihn machen, ganz überwältigt von all der Leidenschaft, die sich aufgestaut hatte in den vergangenen Tagen. Schlussendlich lag er erschöpft in den Armen des Blonden, der lächelte und ihn mit zarten Küssen bedeckte. „Wow…“ keuchte der Dunklere und lehnte seinen Kopf, gegen die Schulter des Älteren. "Schön!", lächelte Floréan und hielt ihn. "Bist du jetzt beruhigt genug um Noel zu empfangen?" „Ich war also ein lieber Junge?“ grinste Ray, als er sich von dem Blonden löste. Ihm wurde eine Hand auf den Oberschenkel gelegt. "Ja, ein sehr lieber Junge! Wenn du so bleibst, können wir das später ja vertiefen..." „Oh und wie ich mich vertiefen will!“ erklärte Ray, als die Kutsche plötzlich hielt. „Mist!“ Schnell versuchte der Dieb seine Kleidung zu richten. Doch da wurden seine Hände festgehalten. "Ich mach das schon, du zitterst noch!" Denn Floréan kannte das, war es doch bei Azura nicht anders gewesen, wenn er diesen zu seiner Zufriedenheit verwöhnt hatte. Was er unbewusst immer versucht hatte, um Misshandlungen zu entgehen, nachdem er das wusste. „Danke“ hauchte Noir und strich ihm zärtlich durch das blonde Haar. Es klopfte gediegen an die Kutschentüre, als der Ältere gerade fertig war und sich ihm entgegen lehnte. "Wir sind da!" Seufzend wollte Floréan sich wieder von ihm entfernen, als eine Hand ihn im Nacken packte und Ray ihre Lippen für einen Moment stürmisch vereinte. Schnell löste er sich dann wieder und öffnete die Tür. Der Graf errötete und sah ihm nach, als er ausstieg, dennoch zierte sein Gesicht ein breites Grinsen. Da streckte sich ihm schon eine helfende Hand entgegen und ganz selbstverständlich nahm er sie an. Nicht, ohne Ray mit einem sanften Blick zu bedenken, bis er auf dem Boden stand und erstarrte. „Komm, das Baby wartet“ wurde sanft auf ihn eingeredet. Floréan hob eine Augenbraue. "Wolltest du nicht lieb bleiben...?", zischte er leise und ging sehr langsam los. Noir blieb dich an seiner Seite. „Ich bin ein wahrer Engel!“ Als sie schließlich den Bahnhof betraten, rief ihnen eine junge Frau nach. "Floréan!" Doch weder der Blonde noch sein dunkler Begleiter hörten sie und waren so schnell im Gedränge verschwunden. Es war Reneé und sie wollte gerade ihre Beine in die Hand nehmen, um ihnen nach zu eilen. "Floréan!" Doch ihre Begleiterin, die ihren Blick beim erkennen des Blonden sah, hielt sie auf. „Psst! Du willst doch nicht mit denen gesehen werden!“ zischte ihr die andere Dame der Gesellschaft hinter vorgehaltener Hand zu. Verwirrt runzelte die Hübschere die Stirn und wandte ihr wieder den Blick zu. "Was? ... Wovon sprichst du?" „Du bist viel zu viel im Haus, bei deiner Mutter!“ empörte sich ihre Begleiterin da, als würde Reneé das Beste verpassen. „Es gibt die wildesten Gerüchte über Lord de Rochefort und seinen Geldeintreiber!“ "Geldeintreiber?", fragte sie weiter nach und wurde leiser, aber auch begieriger, neue Gerüchte zu hören. "Sprich doch deutlich!" „Es ist ja bekannt, dass er die Schulden der Familie bei Courlande abarbeitet, aber es heißt auch, dass sich das nicht nur auf normale Arbeit beschränkt!“ Reneé blinzelte und ihr klappte der Mund auf. "Das ist nicht wahr! Der nette Ray würde Floréan doch nicht zu so etwas zwingen!" „Wer spricht von zwingen?!“ kicherte die andere Dame, höchst erfreut über die bösen Gerüchte. „Man sagt die beiden seien ein Liebespaar!“ "Oh!" Auf einmal verstand die Höhergestellte und hielt sich die Hand vor den Mund. Jetzt war ihr klar, was mit Ray losgewesen war. "Du meinst wirklich?" „Und Courlande soll fürchterlich eifersüchtig sein! In letzter Zeit hat er den Jungen nicht einmal aus dem Haus gelassen… Wer weiß schon, was sie da angestellt haben!“ Reneé entsetzte sich und begann nun, von ihren Erlebnissen mit dem ungewöhnlichem Paar zu berichten. Kapitel 7: ----------- Erleichtert stöhnend viel Ray am Abend auf das Bett des Blonden. „Gott, wie kann das Gör so viel quasseln?“ "Es hat ihm gefallen, das ist schön!" Floréan setzte sich neben ihn und strahlte. "Das hätte ich nicht gedacht, wenn man bedenkt, dass er nicht fahren wollte." „Aber musste er uns von jeder Minute seines Ausfluges mindestens zweimal erzählen??“ jammerte der Schwarzhaarige weiter. "Das ist eben unser Sohn...", kicherte der Graf und ließ sich auf den Rücken fallen. Da schielten ihn grüne Augen an. „Das hat er aber nicht von mir…“ "Wer weiß..." Floréan drehte sich zu ihm und lächelte breit. "Vielleicht hat auch einfach nur unsere Gesprächigkeit mal zwei." „Na wunderbar!“ grummelte der Jüngere und drehte sich so, dass seinen Arm sich problemlos um Floréan schlingen konnte. Der machte es ihm leichter, als er näher an ihn heran rutschte. "Morgen ist er wieder zur Schule. Also, vergiss das doch einfach für heute Abend..." „Willst du mir beim vergessen helfen?“ gurrte Ray grinsend und streichelte dabei seinen Rücken. Das Lächeln vor ihm wurde breiter und er erhielt einen Kuss. "Ich glaube, das klingt nach einer guten Idee!" „Ich habe nur gute Ideen!“ lachte der Dieb und küsste den Anderen nun seinerseits. "Ach ja, ich vergaß! ... Ich habe es ja mit einem Meisterdieb zu tun!" Floréan intensivierte den Kuss und öffnete vorsichtig seinen Mund. Für einen Moment ließ Ray ihn den Kuss dominieren, bevor er ihn richtig zu erwidern begann. Er musste feststellen, dass er auf ziemlich wenig Widerstand traf und weiter an den warmen Körper gezogen wurde. Da riskierte der Dieb es, sich leicht über den Blonden zu rollen. Aber der brach ihren Kuss nicht ab und blieb auch weiterhin mit aktiv. „Floréan!“ keuchte Noir da in ihren Kuss, bevor er sich löste, nur um sich sofort an dem Hals des Blonden fest zu saugen. Der hielt sich an ihm fest und zitterte ein wenig. Auch wenn er anfing leicht zu genießen. Da schnurrte es regelrecht an seinem Hals und Ray leckte über das Mal, dass er verursacht hatte. „Lecker!“ Der Brustkorb unter ihm begann sich schneller zu bewegen und deren Besitzer keuchte leise. "Oh Ray..." Floréan bemerkte dabei nicht, wie sein seichtes ängstliches Zittern in ein erregtes Zittern wechselte und er ein Bein neben dem Dieb aufstellte. Da berührten heiße Lippen bereits die Wangen des Blonden, bevor Ray ihre Nasen aneinander rieb. Er wurde aus verschleierten Augen angesehen und Floréan strich mit seinen Händen über den Nacken des Jüngeren. „Sag mir,… sag mir wenn es zu viel wird, ja?“ keuchte Noir ihm entgegen. Gerötet senkte der Ältere den Blick und nickte. Wollte er doch gerade an nichts erinnert werden. Der Schwarzhaarige grinste breit, bevor er seine Lippen wieder auf die des Älteren presste. Schnell hatte er damit wieder die gesamte Aufmerksamkeit des Grafen, der sich ganz automatisch fest an ihn schmiegte. So erlaubte der Dieb es sich, sich ganz auf den Anderen zu rollen. Zarte Arme umfingen ihn danach und untersuchten gierig den bekleideten Rücken. Doch dann löste sich Floréan aus ihrem Kuss und sah feuerrot und zittrig zu dem Jüngeren. "Ist... ist das nicht falsch?" Die schönen Brauen des Dunkleren zogen sich zusammen. „Falsch?“ Floréan wurde verlegen und zog an ihrer Kleidung um sich zu erklären. „Das wir angezogen sind? Ja, sehr falsch!“ grinste Ray und wollte ihn gleich wieder küssen. Aber er wurde schon wieder aufgehalten, da der Graf nicht verstand. "Willst du etwa nicht...?" Ray begann breit zu grinsen. „Darf ich dich denn auspacken?“ Er merkte, wie Floréan sich zu winden begann, doch anders, als er dachte. "Muss... muss ich das nicht selbst tun?" Der Dieb küsste ihm die Nasenspitze. „Müssen tust du gar nichts!“ "Möchtest du denn?", fragte der Blonde nach und schaute hoffnungsvoll. „Wenn ich darf!“ Jetzt nickte Floréan schüchtern lächelnd und schloss erwartungsvoll die schönen ametistfarbenen Augen. Zart wurde ihm die Wange geküsst, bevor Ray begann ihm das Hemd aufzuknöpfen. Zum Vorschein kam eine Gänsehaut, welche nicht verhinderte, dass der dazugehörige Körper zitterte. "Du bist so zärtlich!" „Und du bildschön!“ hauchte der Jüngere grinsend und küsste die freigelegte Brust. Floréan kicherte und konzentrierte sich freudig auf die schönen Berührungen. Da strichen raue Finger bereits unsagbar sanft über seinen Bauch. "Oh!", entfleuchte es ihm, nicht mehr ganz so leise und er drückte sich etwas ins Hohlkreuz. „Gefällt dir das?“ murmelte es ihm der Dieb ins Ohr, bevor er es sich erlaubte die Hose des Grafen zu öffnen. Ganz überraschend, nickte der heftig und tastete mit seinen Händen nach den starken Schultern um vertrauten Halt zu finden. „Du kannst jeder Zeit stopp sagen“ versicherte der ihm noch einmal und fummelte nun am Stoff der Hose, um diese von Floréans Hüften ziehen zu können. Es war schwieriger als gewöhnlich, da der Stoff aus erregtem Grund sehr eng war. Ray musste etwas an ihm herunter rutschen, um ihm die Hose über die schlanken Beine zu ziehen, deren Waden daraufhin zart geküsst wurden. "Nicht, bitte...", erklang es da zart und Florean sah Noir wieder an. „Warum nicht?“ hauchte der gegen die zarte Haut des linken Beines. "Du... du bist mir zu wichtig um mich da zu... küssen...", flüsterte der Graf und hoffte, dass sein Partner verstand. Es würde sich für ihn so anfühlen, als ob sich Ray erniedrigen würde und ihm selbst die Füße küsste. Der Schwarzhaarige kicherte und lehnte sich mit der Wange gegen die Wade. „Da ist doch nicht demütigendes dabei, schließlich hast du schöne Beine und Füße!“ Mit einem liebevollem Blick fasste Floréan seinen Kopf und zog ihn hoch, um ihn leidenschaftlich zu küssen. "Nächstes Mal?" „Versprochen?“ raunte der Andere, der Gefallen an den Füßen des Adligen gefunden hatte und dieser sah seine große Bitte in seinen Augen. Deshalb küsste der Graf ihn erneut, bevor er ihn los ließ. "Ich kann ja wieder meine Augen zu machen und versuche den Gedanken weg zu schieben?" „Zwing dich nicht!“ ermahnte ihn Ray da gleich und ließ das Bein los. „Es ist nur…“ Der Dieb errötete. „Ich… ich mag Füße…“ Da wurde ihm gleich wieder der Fuß hingehalten. "Irgendwie finde ich es süß! Mach nur, was du möchtest. Wenn ich es unangenehm finde, sage ich dir bescheid! ... Und was meine Bitte betrifft... Ich könnte dir nichts verweigern, was dir gefällt!" Dafür wollte Ray ihn eigentlich wieder ermahnen, doch sein Blick blieb an dem Fuß hängen. „Der ist hübsch…“ Der wurde ihm noch weiter entgegen gestreckt, bis Floréan diesen auf der Schulter des Jüngeren abstützte. Dass er damit seinen Intimbereich völlig offenlegte, vergaß er sogar durch die Situation. "Dann soll er dir gehören!" Da entwich dem Jüngeren ein Stöhnen und sein Blick wanderte vom Schoß des Anderen zu dessen Fuß und wieder zurück. Verspielt tippte der Blonde mit seinen Zehen auf der Schulter. "Ich stehe dir zur Verfügung!" Ray schluckte und lächelte ihn dann an, während er den Fuß in beide Hände nahm. „Ich nehme dich beim Wort!“ Und auf einmal war auch der Ältere ganz aufgeregt, da ihn die Berührung nicht kitzelte, sondern angenehme Schauer durch seinen Körper jagte. "Ja..." Da berührten auch schon warme Lippen seinen Fußrücken und erkundeten diesen küssend. Was mit einem angenehmen "Mhh...", kommentiert wurde. „Schöner Fuß…“ murmelte der Jüngere und verband die Spuren seiner Küsse nun mit seiner Zunge. "Das... das fühlt sich gut an...", hauchte Floréan und konnte die Augen nicht von ihm wenden. „Oh ja!“ gurrte der Jüngere und saugte den Großenzeh des Blonden in seinen Mund. Das brachte diesen doch zum kichern. "Huch!" und er hielt sich verspielt die Hand vor den Mund. "Was machst du denn da?" Flirtend wackelte der Dunklere mit den Augenbrauen und biss leicht in den Zeh. Er musste feststellen, dass Floréan das zum stöhnen brachte. Das ließ den Dieb kichern und er ließ seine Zunge auch über die kleineren Zehen fahren. Der Graf sank weiter in die Kissen und genoss. "Oh... wie schön...!" Während er an jeden einzelnen Zeh des Blonden lutschte massierten seine Finger den Rest des Fußes. "Wenn du überall so gut bist, lasse ich dich nie wieder aus dem Bett!", keuchte Floréan inzwischen, einem imaginären Orgasmus nahe. „Ist das ein Versprechen?“ gurrte der Jüngere, der seine Finger gerade über Floréans Wade krabbeln ließ. "Ahh!", war das Einzige, was der Blonde antworten konnte. Grinsend biss Ray ihm sacht in die Ferse. Floréan wand sich leicht und hob seinen anderen Fuß an um damit den Oberschenkel des Jüngeren zu massieren. Der Dieb griff ganz unbewusst auch nach diesem Fuß und schob ihn etwas in Richtung seiner Körpermitte. Denn wie am Nachmittag zuvor, machte ihn das unglaublich scharf und auch der Graf hörte, genau so wenig auf, sondern massierte vorsichtig weiter. Stöhnend presste der Dunkelhaarige sein Gesicht gegen den Fuß in seinen Händen. Aber nach einer Weile zog Floréan seine Füße zurück und setzte sich mit einem vor Lust verschleiertem Blick auf, nur um Ray innig zu küssen. Der war bereits weit fort mit seinen Sinnen und zog ihn so ganz ungehemmt an sich. "Ich glaube, das gefällt mir...", stellte der Blonde leise fest und kuschelte sich danach an. „Hö?“ wurde es klug gegen seine Wange gemurmelt, da Rays Verstand nicht wirklich mehr anwesend war. Doch seine Frage wurde nicht beantwortet, als zarte Finger seine Kleidung öffneten. Wohlig murrend fuhr Noir ihm mit den Händen durch das blonde Haar und küsste Floréans Gesicht. Der strich zärtlich über jede noch so kleine, freigelegte Hautstelle und freute sich beim 'auspacken' wie ein Kind an Weihnachten. Da bemerkte der Graf, wie sich Finger in den Stoff seines Hemdes krallten, um ihm dieses nun endgültig von den Schultern zu ziehen. und er ließ bereitwillig seine Arme sinken um Ray nicht aufzuhalten. Der zog ihn danach gleich wieder an sich und ließ sich mit ihm zurück in die Kissen sinken. Willig drückte sich Floréan danach an die Brust des Diebes und piekte den dabei sanft mit seiner Erregung, nur um genüsslich zu stöhnen. Um sich selbst endlich Luft zu verschaffen fummelte Ray nun selber an der Öffnung seiner Hose. Danach stieß er mit seiner Härte an die des Blonden. Simultan stöhnten die Beiden auf und Ray zog ihn noch fester an sich. Keuchend sah er zu dem Schwarzhaarigen auf und küsste ihn, bevor er an ihnen beiden wieder hinunter sah. "Und... und jetzt?" „Wi… wir können machen, was immer du willst…“ brachte Ray keuchend hervor, während er ihm mit der Hand über den Rücken streichelte. „Ich weiß nicht...", blieb Floréan ehrlich aber auch unsicher und ängstlich. „Wir machen nichts, was du nicht willst!“ versprach ihm der Dunklere da noch einmal, bevor er ihn ganz sanft und zärtlich küsste. Sie rutschten dabei wieder in eine Position, in der Floréan unter ihm lag und ehrlich aufschaute. "Ich weiß nicht... wie lange ich kann..." Es war nicht die Ausdauer, von der er sprach, sondern, ab wann seine Panik wieder anfing. Doch er hatte bis zu diesem Zeitpunkt das äußerst starke Bedürfnis mit dem Prinzen zu schlafen. „Wollen wir es einfach mal versuchen?“ wisperte der Dunkelhaarige es ihm ins Ohr, dessen Muschel daraufhin auch gleich sanft geküsst wurde. Wie so oft, wenn Ray ihn berührte, durchlief den Körper des Grafen ein Schauer und er nickte einfach nur benommen. „Ich deute das als Ja!“ kicherte der Jüngere jetzt und begann den Hals des Blonden zu küssen, während er eine Hand zwischen ihre Körper schob. Floréan stöhnte wohlig und bog seinen Rücken durch, wobei er seine Schenke automatisch weiter auseinander schob. Ray umfing mit seiner Hand ihre beiden Erregungen und hielt sie aneinander gedrückt. Er wurde dabei mit weit aufgerissenen Augen angestarrt und dem Älteren entwich ein erregter Schrei. Das löste bei Ray ein breites Grinsen aus und er begann sie aneinander zu reiben. Mit einem seligen Grinsen sank der Ältere zurück in die Kissen und stöhnte hemmungslos im Takt der Bewegung. Schwarzhaarige lehnte sich nun richtig über ihn, ihre Lenden immer wieder aneinander reibend. Irgendwie wollte Floréan sich an ihm festhalten und griff nach seinen Schultern. „Oh... Ah... Rayy!" Der presste ihre Lippen zusammen, um nicht in die Versuchung zu geraten schmutzige Dinge zu sagen. Da begann der Graf unter ihm zu zucken und sich zu verkrampfen und ihn umschlossen starke Arme wieder und hielten ihn, bis zum Schluss. Erst nach einigen Versuchen, schaffte es Floréan danach seine Stimme wieder zu finden und sah Noir aus tränennassen Augen an. "Ray..." „Alles ok?“ fragte jener keuchend nach. Der Blonde nickte und klammerte sich an ihn. "So... so wunderbar!" „Das macht mich froh!“ hauchte der Schwarzhaarige und küsste ihm die Wange. Benommen wurden seine Lippen dabei eingefangen, als der Ältere seinen Kopf drehte. "Kann... darf... helfen?", nuschelte er schüchtern danach. „Wenn du gern möchtest…“ Floréan nickte schüchtern und tastete den Körper des Diebes mit zitternden Fingern ab. Der Körper vibrierte unter seiner Hand und Ray raunte ihm heiser ins Ohr. Dabei spreizte der Graf die Beine, zum einen um besseren Zugang zu haben und zum anderen, damit es der Jüngere bequemer hatte. Ray stöhnte auf, als er so auf dem Anderen lag und presste das Gesicht gegen dessen Hals, der ihn dabei genau so wie wenige Stunden zuvor zwischen die Finger nahm und massierte. „Gott…“ keuchte der Dunkelhaarige und versuchte sein Becken ruhig zu halten. "Gefällt dir das?", flüsterte es heiß an seinem Ohr, bevor schüchtern hinein gebissen wurde. Ray hatte es bei Floréan getan, so hoffte der, dass es dem Dieb auch gefiel. Dessen Zehen zogen sich vor Wohlbehalten sogar zusammen. „Oh Gott… so sehr!“ "Mir auch...!" Der Griff des Grafen wurde etwas fester und er küsste Noir wollüstig. Der stöhnte hemmungslos in den Kuss hinein und drückte sich nun doch der Hand entgegen. Aber da hörte Floréan in seinem Tun auf und drehte peinlich berührt den Kopf zur Seite. Noir hatte seinen Intimbereich berührt und somit um einiges mehr. „Was?“ fragte dieser keuchend, da er kurz vor dem Abgrund stand. Ein innerer Kampf entbrannte, der nach außen nur wenige Sekunden dauerte. Doch der Graf hatte das Gefühl, als würde er alles noch einmal erleben müssen, was ihm angetan wurde, bis er sprach. "Willst du... mit mir... also ich meine... in mich...? Oder...bin ich dir zu dreckig?" „Was?“ verwirrt und noch immer benebelt richtete Ray sich auf, indem er sich auf seinen Unterarm stützte. „Was redest du denn da? Du bist doch nicht dreckig!“ Der Blonde strahlte und schüttelte den Kopf, auch wenn er wusste, dass er nicht verstanden wurde. "Schlaf mit mir!" Dem Dieb klappte der Mund auf. „In echt jetzt?“ "Mach schon, oder mir wird es zu peinlich!!" Gerötet drehte Floréan den Kopf weg. Bevor er es sich anders überlegen konnte presste Ray ihre Lippen zusammen. Mit großer Freude fühlte der Graf die Gefühle und die Lust in dem Kuss, der ihm früher nur Ekel bedeutete, weshalb er ihn innig erwiderte und die Beine um die Hüfte über sich schlang. „Oh, Floréan!“ keuchte der Jüngere und rieb ihre Becken wieder gegeneinander. „Meinst du es wirklich ernst?“ "Ich brauche dich! Nur du kannst mir zeigen, wie stark ich noch lebe und wie viel du für mich empfindest!", sinnierte der Blonde zurück und presste den Stärkeren angenehmen zwischen seinen Schenkeln ein. „Uhh…“ Ray viel es schwer seine Gedanken beisammen zu halten. „Hast du… Hast du Öl oder so etwas?“ "In der Komode unter dem Waschbecken.", erklärte Floréan und küsste ihn noch einmal. „Ok…“ Noir erwiderte den Kuss, bevor er sich vorsichtig löste und mit wackligen Beinen zur besagter Kommode eilte. "Die erste Schublade!", lächelte der Blonde weiter und fragte etwas nach. "Was hast du damit vor?" Mit der Ölflasche in der Hand kam der Dieb zu ihm zurück aufs Bett. „Na ich will dir schließlich nicht weh tun.“ Das verwirrte den Älteren aber noch mehr. "Das ist unglaublich lieb von dir! Aber was hat das mit dem Öl zu tun?" „Das hilft bei der Vorbereitung“ erklärte Ray sanft und ruhig. „Natürlich nur, wenn du noch willst…“ "Welche Vorbereitung?" Mit einem sanften Lächeln hielt Floréan ihm seine Hand entgegen und wollte ihn wieder bei sich haben. Milde lächelnd rutschte der Dieb wieder dicht an ihn heran und küsste ihm die Stirn. „Ich zeige es dir!“ Sein Partner nickte und hatte jetzt vollstes Vertrauen. "Ich bin bereit für dich!" „Lehn dich zurück und entspann dich!“ Floréan nickte wieder und küsste ihn, bevor er sich auf den Rücken legen ließ. "Sei... sei bitte vorsichtig..." „Keine Sorge, ich bin zärtlich!“ Da begann er auch schon sanft die Beine des Älteren zu streicheln, damit dieser sich entspannte. Schon nach kurzer Zeit sah Ray, das seine Streicheleinheiten sein Ziel nicht verfehlten, denn Floréan stand wieder aufrecht vor ihm. Da entkorkte er die Flasche und ölte sich die Finger ein, die er dann vorsichtig tiefer schickte. "Oh." Der Ältere klang erstaunt und auch ängstlich. "Du... du willst?" Sofort stoppte Ray. „Nicht ok? Hab ich dich falsch verstanden?“ "Ich will dich!", bestätigte der Blonde noch einmal und schüttelte dann den Kopf. "Ich wusste nur nicht... Das Öl, dein Finger... Ich kenne das nicht." Zart wurde sein Knie geküsst. „Du kannst das auch nicht vergleichen, wir haben hier etwas ganz anderes!“ Der Dieb wurde angelächelt und sah, wie ihm etwas mehr Platz zwischen den Schenkeln gemacht wurde. "Etwas völlig anders!" Noir nickte ihm lächelnd zu und küsste ihm wieder das Knie. „Wenn es zu viel ist, sag stopp, ok?“ "Versprochen!" Da ließ Ray seine Hand wieder lächelnd zu Floréans Intimsten gleiten. Der lehnte sich zurück und lächelte, denn da er so einen zärtlichen Partner hatte, konnte es nicht schlimm werden. Als plötzlich einer der Finger in ihn eindrang. "Ah!" Floréan stöhne auf und verzog etwas sein Gesicht. "Alles ok...", nuschelte er danach. „Shh, versuch dich zu entspannen, dann geht es leichter!“ redete der Dieb auf ihn ein, bevor er seinen Finger leicht im Kreis bewegte. Aber so vorsichtig er war und auch zärtlich, je mehr er seinen Freund versuchte auf den eigentlichen Akt vorzubereiten, desto wenige Platz hatte sein Finger und härter wurden die Muskeln. Seufzend versuchte Ray ihn zu beruhigen, indem er dem Älteren wieder die Beine streichelte. "Ray...?" Vorsichtig zog der seinen Finger zurück. „Du verkrampfst.“ Unschuldig schüttelte der Blonde den Kopf und verzog leidend sein Gesicht. "Ich mache nichts!" „Dann tust du es unbewusst!“ erklärte der Jüngere seufzend und legte sich wieder neben den Blonden. Jetzt war Floréan beschämt und senkte seinen Blick. "Ich... es... was kann ich tun?" „Keine Ahnung, vielleicht bist du einfach noch nicht bereit…“ Tröstend zog Ray ihn in den Arm und hielt ihn. Und wieder begann der Ältere zu weinen. "Es tut mir so leid! Ich wollte doch! Ehrlich!" „Ich weiß! Ich weiß!“ Tröstend küsste der Dunklere ihm das Gesicht. „Ist nicht so schlimm!“ "Ich will es wieder gut machen!", schluchzte der Graf weiter und streichelte ihn. "Denn... denn... ich..." „Floréan! Du hast doch nichts falsch gemacht!“ widersprach Ray sanft und küsste ihn. Als sie sich lösten, sprach aus dem Angesprochenen die reine Wahrheit, was auch zu sehen war. "Du bist mir so wichtig! Ich will dir alles Gute der Welt tun!" „Das weiß ich“ versicherte der Dunklere sanft und küsste ihm immer wieder das Gesicht. „Aber wenn du noch Zeit brauchst, ist das halt so!“ "Es tut mir so leid!" Floréan schmiegte sich wieder an und klammerte sich fest. „Ist ja nicht deine Schuld!“ wisperte der Jüngere und wiegte ihn sanft hin und her. Der Graf schluckte und fühlte sich dennoch unglaublich schuldig. Doch sagen konnte er nichts mehr. Noir küsste ihn immer wieder sanft, um ihn wirklich zu beruhigen und hielt ihn dabei auch richtig fest an sich gedrückt. Dann hatte Floréan sich in den Schlaf geweint und hielt sich noch immer ganz fest. Liebevoll wurde ihm durchs Haar gestrichen, bevor Ray sie vorsichtig unter die Decke beförderte. Und am nächsten Morgen geschah etwas unglaubliches. Denn als der Schwarzhaarige erwachte, war sein Partner noch immer am schlafen. Da das noch nie geschehen war, genoss der berüchtigte Dieb den Anblick und strich immer wieder zärtlich über die golden glänzenden Haare. Ihm sollte noch eine ganze Weile seine ruhige Zweisamkeit gegönnt bleiben, bis es heftig an der Türe klopfte und eine Kinderstimme rief. "Floréan!!" Grummelnd seufzend ließ Noir seinen Kopf gegen den des Grafen sinken. „Dein Gör sucht dich!“ Der erwachte endlich und kuschelte sich gleich wieder richtig an, da er sich sonst einsam fühlte. "Wer?" „Dein Balg ist an der Tür“ wurde es ihm ins Ohr gemurmelt, als schon wieder laut geklopft wurde. Abrupt setzte sich Floréan auf und starrte auf das Holz. "Ich komme gleich, Noel!" Dann sah er Noir und sich selbst an. "Wir müssen uns etwas anziehen!". erklang er leise und panisch. Der Jüngere blieb lieber ruhig liegen und schob unter der Decke eine Hand auf das Bein des Blonden. „Mir gefällst du so.“ Sofort bildete sich eine Gänsehaut und ein leiser, angenehmer Ton verließ den Älteren, als er errötete. "Aber... Noel..." Grüne Augen wurden gerollt. „Ist doch egal, was er sieht, nach unserer Lautstärke gestern Nacht, weiß wahrscheinlich eh jeder was wir getan haben!“ Was Ray von sich gab, war ein bisschen zu viel für den Blonden und er wurde erst putter rot, bevor er erblasste und die Augen verdrehte beim Ohnmächtig werden. Mit einem Grinsen beobachtete der Verursacher ihn, bevor es wieder an der Tür klopfte. Grollend stand er auf, band sich ein Lacken um und stapfte zur Tür, die er grob auf riss. „Geh frühstücken Gör, wir kommen nach!!“ Verschreckt und mit riesigen Augen wurde er angesehen. "Ray...?" „Bist du taub??“ "Wo ist Floréan?", blieb der Kleine hartnäckig. „Da dies sein Schlafzimmer ist, würde ich sagen im Bett!“ grollte der Schwarzhaarige grimmig. Noel blinzelte verwirrt und nickte. "Aber er kommt gleich?" „Nur, wenn du jetzt abzischt!!“ Schnell nickte der Knabe und lief, den Flur entlang aus dem Sichtfeld des Dunkelhaarigen. „Nervkröte“ murmelte Ray zu sich selbst und schloss die Tür wieder. Kurz darauf blinzelte Floréan wieder und sah sich um. "Uhh... Ich hatte einen schrecklichen Traum!" „Der sicher wahr wird, wenn du deinen hübschen Hintern nicht aus dem Bett bekommst!“ grinste Ray und ließ seine Decke fallen. Er wurde schüchtern lächelnd betrachtet, hatte der Ältere doch noch immer ein schlechtes Gewissen. "Ich hab verschlafen, stimmts?" „Nur wenn man deine sonstige Zeit als Standart nimmt!“ erklärte der Dieb gut gelaunt, während er sich frisch machte. Natürlich schreckte Floréan sofort hoch und gesellte sich zu ihm. "Noel war nicht hier, oder?", fragte er, als er sich wusch. „Doch, aber ich habe ihn weggeschickt“ erklärte der Jüngere wie nebenbei, bevor er nach einem Handtuch griff. Diese Hand wurde sanft ergriffen. "Es ist alles gut, ja?" Der Besitzer der Hand rollte die Augen, bevor er den Blonden küsste. „Was sollte schief gegangen sein?“ Diese Frage erleichterte diesen und er lächelte, bevor er Noir küsste. "Also trainieren wir heute?" „Wenn du dir die Pest vom Leib halten kannst!“ Ray hatte nämlich keine Lust, dass Noel ihnen beim Training vor die Füße lief. Er sah ein Strahlen und ein breites Nicken. "Noel wird lernen müssen! Ich hab dir doch schon gesagt, er muss heute noch mal zur Schule, bevor es übermorgen normal weiter geht." „Dann stört er wenigstens nicht!“ Fertig mit abtrocknen reichte Ray ihm das Handtuch und nutze die freien Hände dann dafür, dem Blonden einmal über den Hintern zu streichen. Tatsächlich genoss der dies und schloss kurz die Augen, bevor auch er sich Frühstück fertig machte. Als sie dann beide fertig waren, gab es an der Tür noch einen Kuss, bevor sie das Zimmer verließen. Floréan versuchte sich normal zu verhalten, doch sein Gesicht sprach von großer Verliebtheit. „Dein Baby wartet sicher schon“ machte Ray deshalb den Versuch, ihn in eine harmlose Unterhaltung zu lotsen und es klappte, wenn man davon absah, dass sich das Gesicht des Älteren nicht änderte. "Ich hoffe, er ist nicht sauer." „Und wenn schon, du sollst ihm ja eh beibringen kein Baby mehr zu sein. Soll er es als Lektion ansehen!“ Mit grimmiger Überzeugung nickte Ray, als sie den Speisesaal erreichten und er dem Blonden die Tür öffnete. "Floréan!" Sofort stürmte Noel auf den Blonden zu und umarmte ihn, nur um ihn dann genau in Augenschein zu nehmen. "Wo hast du dir weh getan?" Die beiden Männer starrten ihn verwirrt an und Ray konnte nicht widerstehen Noel einen Klaps auf den Kopf zu geben. „Was redest du für einen Blödsinn!?“ Verletzt und mit einem weinenden Auge rieb sich der Junge den Kopf. "Aber... Floréan hat doch so laut geschrien. Ich dachte er hatte Schmerzen! Aber Laila wollte mich nicht zu ihm gehen lassen!" Seine unschuldig gemeinten Worte trieben da sogar Ray ein leichtes Rosa ins Gesicht. „Ihm geht es blendend!“ Noel bis sich auf die Unterlippe und betrachtete den Grafen, der wieder feuerrot war, bevor er seine Hand griff. "Dir geht es wirklich gut?" Ihm wurde daraufhin verkrampft lächelnd zugenickt. "Ja, Noel, mir geht es gut." Da ihn das sichtlich erleichterte umarmte der Kleine ihn stürmisch. „Wie schön!“ Ray traf ein leidender Blick, bevor Floréan die Umarmung erwiderte. "Wollen wir jetzt frühstücken? Sonst kommst du zu spät zur Schule." Freudig nickte der Junge, ließ den Älteren aber nicht gänzlich los und warf dem Dieb einen giftigen Blick zu, da er noch nicht ganz überzeugt war, dass der seiner ‚Mama’ nicht weh getan hatte. So wurde er an den Tisch geführt und der Blonde achtete peinlich genau darauf, dass er Ray nicht zu nahe kam um sämtliche Gerüchte zu zerstören. "Was möchtest du denn essen?" Augen rollend nahm Noir am Kopf des Tisches Platz. Er hatte geahnt, dass der Knirps anhänglich sein würde, aber die Ausmaße störten ihn doch sehr. Doch er sollte ausreichend entschädigt werden, tischte Laila doch die besten Leckereien auf und einen ganzen Berg an unterschiedlich zubereiteten Eiern. Skeptisch zog Ray eine Augenbraue hoch und sah die junge Frau an. „Sind die Hühner gestorben?“ Aber die schüttelte ganz unschuldig und besonders schlecht gespielt den Kopf. "Nein, aber ich dachte ihr könntet heute Morgen viele Eier vertragen..." Gedankt wurde ihr mit einem Grummeln, bevor der Schwarzhaarige sich bereits auffüllte. "Na Floréan, bekommst du auch Eier?", fragte Laila hingegen frech und grinste den Blonden an. Dieser errötete derart unter ihrem Grinsen, dass sie von ihrem Boss einen leichten Tritt bekam. So drehte sie sich leise kichernd um und setzte sich auf ihren Platz. Dabei beobachtete sie die beiden jungen Männer immer wieder, da ihr fast klar war, warum dieses Knistern welches sie bemerkt hatte, eines Abends verschwunden war. Auch jetzt machten sie keine Anstalten sich besonders zu beachten, ganz im Gegenteil schien Ray bloß auf sein Essen fixiert, während Floréan den kleinen Noel beschäftigte. Dennoch sah sie, wie stark sich der Blonde verändert hatte und den starken Glanz in seinen Augen, genau so, wie den wärmeren Blick des Diebes. "Ich finde, heute ist ein wunderschöner Tag!", stellte sie fest und begann ebenfalls zu Essen. Aber wieder erwartend, stimmte ihr der Graf zu. "Ja, so schön wie sehr lange nicht mehr!" „Weil ich wieder da bin?“ fragte sein Ziehsohn aufgeregt. Ihm wurde lächelnd durch das weiche Haar gewuschelt und er sah ein Nicken. "Das auch, Noel!" Laila entging nicht, dass sich da die Augen der beiden erwachsenen Männer für einen kurzen Augenblick trafen. Aber dann sah Floréan auf die Uhr und stellte fest, wieviel Uhr es war. "Musst du nicht langsam zur Schule?“ Noel zog eine beleidigte Schnute, wollte er doch viel lieber bei dem Blonden bleiben. „Muss ich denn?“ Der nickte wieder dieses Mal aber deutlicher. "Ja, Unterricht ist sehr wichtig! Oder willst du dumm werden?" „Werden?“ warf Ray grinsend ein. Dafür erntete er einen scharfen Blick des Älteren, der jedoch nicht mehr so streng wie sonst war. "Noel ist sehr clever! Deshalb wird er jetzt auch zur Schule gehen." „Bringst du mich dann auch hin?“ mischte sich da die Stimme des Kleinen wieder ins Geschehen ein. Aber da erstarrte Floréan und schluckte. „Floréan muss noch arbeiten! Laila bringt dich!“ wischte Noir das Thema bereits vom Tisch, damit es den Grafen nicht zu sehr belastete. Noel zog zwar einen Schmollmund, nickte aber und grinste Laila an. "Du kannst dir ja mal den Unterricht mit angucken kommen." Normalerweise hätte die junge Frau erklärt, dass auch sie viel Arbeit hatte, aber nun lächelte und nickte sie bloß. Das brachte auch wieder den Grafen zum Grinsen und er sah erneut demonstrativ auf die Uhr. "Dann solltet ihr losgehen!" Da war Laila auch schon auf den Beinen und begann Noel aus dem Zimmer zu scheuchen, natürlich nicht ohne die beiden Männer noch einmal anzugrinsen. „Stellt nichts an, während ich weg bin!“ Wie sollte es auch anders sein, wurde Floréan wieder rot und sah ihnen nicht nach, da er sich erwischt fühlte. „Also langsam wird sie zu unverschämt!“ Darauf reagierte der Ältere nicht und spielte mit seinen Fingern. "War ich wirklich so laut?" Nun selbst unverschämt begann Noir zu grinsen. „Nun, leise warst du nicht…“ "Ohhh... je..." Floréan versteckte sein Gesicht hinter seinen Händen. "Oh je!" So merkte er nicht, wie Ray aufstand und hinter ihn trat, bis dieser die Hände auf seine Schultern legte. „Wir können ja an deiner Lautstärke arbeiten!“ Ein kurzer Ruck ging durch den Körper des Blonden und er griff sofort nach den Händen. "Ray..." „Mach dir nicht so viele Gedanken um alles“ grinste der weiter und lehnte sich zu ihm herunter, um ihn die Wange zu küssen. Seine Hände und die dazugehörigen Arme wurden um den Grafen gezogen. "Das geht nicht..." „Und wieso nicht?“ fragte der Jüngere und umarmte ihn fest. Als er auf entsprechender Höhe war, drehte Floréan den Kopf und küsste ihn. "Bei klarem Verstand muss ich immer denken. Ich weiß nicht, wie man das abschaltet oder weg macht... und ich bin mir nicht sicher, ob ich das will." „Aber weiter bringen tut es dich nicht, also schallt zumindest deine Sorgen runter.“ Auch der Blonde bekam noch einen Kuss, bevor Ray sich aufrichtete. „Wollen wir trainieren gehen?“ Der Graf nickte und stand ebenfalls auf um seine Kleider zurecht zu rücken. "Darf ich es heute mit der Langen versuchen?" „Wenn du dir das zutraust…“ "Ich würde es gern versuchen.", erklärte Floréan und lächelte. Sein Lehrmeister nickte ihm mit einem Lächeln zu. „Dann steht dir ja nichts mehr im Weg!“ Gemeinsam gingen sie wieder in den Keller und begannen mit den Übungen. Dieses Mal jedoch mit der langen Peitsche, die Noir auch als Dieb benutzte, Doch dann überraschte Floréan ihn, in dem er mit dieser, rückwärts drei Ziele traf. „Hey!“ rief der Grünäugige erstaunt aus. „Hast du heimlich geübt??“ Er wurde verliebt angegrinst. "Du warst immer bei mir, Tag und Nacht!" „Dann war also meine bloße Präsenz so inspirierend?“ grinste der Jüngere und deutete ihm sein nächstes Ziel, was sogleich getroffen wurde. Aber schon wieder anders, als Ray es dem Älteren beigebracht hatte. "Möglich..." „Aber immer noch musst du alles auf deine Art machen!“ grinste der Lehrer und wies ihn an es noch mal zu machen. „Diesmal so wie du es sollst!“ Floréan kicherte und schwang die Peitsche eleganter als dieser selbst, bevor er es dennoch wieder auf seine Art machte. „Floréan!“ Jener trat zu dem Jüngeren und kuschelte sich an seinen Arm. "Jaa?" „So hübsch das alles aussieht, auf Dauer leierst du mit dem extra Drumherum das Handgelenk aus!“ wurde er sanft ermahnt, bevor Ray ihm in den Hintern kniff. Floréan kicherte, nahm die Peitsche mit der anderen Hand und drehte das benutzte Gelenk. "Schade..." „Nun sei ein braver Schüler, dann zeige ich dir vielleicht bald, wie du mit anderen Waffen umzugehen hast!“ Ray bekam noch einen Kuss, bevor der Graf genau das tat, was er gelernt hatte. "Ich bin doch immer brav!" „Jetzt drei auf einmal!“ befahl der Lehrmeister und gab dem Schüler, gerade als der ausholte einen Klaps auf den Hintern. Natürlich traf dieser darauf nicht und starrte ihn entsetzt an. "Das ist unfair!" „Das Leben ist nicht fair!“ wurde er grinsend belehrt. „Du musst mit allem rechnen!“ "Aber... aber... aber... Wir üben doch nur!", versuchte sich Floréan weiter zu rechtfertigen. Doch Ray wischte alle Einsprüche mit einer Handbewegung weg. „Papperlapapp, ich dulde keine Ausreden!“ Er wurde grimmig angesehen, bevor der Blonde es erneut versuchte, diesmal ohne ‚Hilfestellung’. Wie fast alles an diesem Tag, klappte es wieder und Floréan strahlte. "Es wird immer besser!" „Natürlich, ich unterrichte dich ja auch!“ lobte Ray mehr sich selbst, als den Blonden, auch wenn sein Blick genau das Gegenteil tat. Floréan war inzwischen am anderen Ende des Raumes um die Ziele neu zu justieren, als er sich umdrehte. Kurz darauf legte sich wie von selbst und ganz sanft, das Ende der Peitsche um das Handgelenk des Diebes. "Ich glaube, ich kann alles kriegen, was ich will!" Grüne Augen betrachteten die Peitsche und eine dunkle Augenbraue hob sich, als die umschlungene Hand danach griff und den Blonden zu sich zog. „Und was willst du?“ "Dich!", kam es sofort zurück und er wurde geküsst. "Immer an meiner Seite!" Fest wurde der Graf umklammert und an den anderen Körper gepresst. „Wie gut, dass du schon mir gehörst!“ Der raunte und legte die Peitsche jetzt auch noch um Rays Hüfte. "Und wenn ich mich frei kaufe um dich zu erobern?" Das selbstsichere Grinsen des Diebes wäre ihm beinahe vom Gesicht gerutscht. „So viel Geld hast du nicht!“ "Wer weiß..." Der Kleinere zog ihn zu sich und küsste ihn voll Hingabe. Um ihr Zittern zu verstecken krallte Ray seine Hände in den Rückenteil von Floréans Hemd. Der Jüngere wurde nicht losgelassen, als sie sich lösten, sondern fühlte, wie sich der Graf noch weiter ankuschelte. "Machen wir eine Pause?" „Gleich hier und jetzt?“ gurrte ihm der Dunklere verführerisch und klang dabei fast wie eine Raubkatze auf der Pirsch. "Sofort...", raunte Floréan verspielt zurück. Da wurde sein Gesicht auch schon umfasst und ihre Lippen zusammen gepresst. "Mit Noel müssen wir uns wirklich etwas einfallen lassen...", keuchte Floréan, als sie sich wieder lösten. Ein Laut, wie von einem gequältem Tier, verließ Rays Kehle. „Erwähne doch jetzt nicht das Gör!“ "Er darf es nicht mitbekommen...", stellte der Ältere leidend fest und schmiegte sich an um sich zu erklären. „Er würde es doch eh nicht verstehen“ erklärte der Andere Augen rollend, da er diese Angst nicht nachvollziehen zu können. Floréan seufzte und kuschelte sich an. "Jetzt sind wir allein!" „Und was wollen wir, mit unserer Zweisamkeit anfangen?“ "Das überlasse ich ganz dir...", säuselte der Ältere zur Antwort. "Zuerst haben wir Pause und auch da werde ich ganz brav auf meinen Lehrer hören!" „Du stehst mir also zur freien Verfügung?“ ließ Ray es sich nicht nehmen, mit einem Grinsen nachzufragen. Er fühlte ein Nicken an seiner Brust zur Bestätigung, bevor die Worte folgten. "Ja, genau das tu ich!" „Du willst mich nur in Versuchung führen…“ murmelte der Grünäugige da und vergrub sein Gesicht in den blonden Haaren. "Das käme mir nie in den Sinn!", kicherte der Blonde und löste die Peitsche vom Körper des Jüngeren. „Wie Schade…“ wurde es gegen den Kopf des Grafen gemurmelt. "Vielleicht warte ich ja auf eine Reaktion von dir...", kicherte der Ältere weiter. Da wurde sein Hintern von zwei Händen kräftigt gepackt und der Ältere für einen Moment leicht angehoben. „So eine vielleicht?“ Bei dem eigentlichen Ruck, zuckte Floréan zuerst, doch als die vertrauten Hände auf seinem Körper weiter ruhten, schmiegte er seine vier Buchstabend hinein. "Vielleicht..." Der Jüngere nutzte seine positive Reaktion, um seinen Händen noch ein paar Griffe mehr zu erlauben und tatsächlich, je vertrauter sie sich wurden, desto entspannter wurden die Muskeln unter seinen Fingern. "Ich mag deine Hände..." „Meine Hände mögen deinen Hintern!“ wurde es dem Blonden ins Ohr gehaucht, bevor Ray ihm nicht ganz sanft ins Ohrläppchen biss. Als Reaktion darauf, fühlte er, wie sich Floréan in seinem Hemd festkrallte um seinen weichen Knien nicht nachgeben zu müssen. "Geht... geht das denn... am Tag?" Noir löste sich etwas von ihm, um ihn mit seinen grünen Augen anzublinzeln. „Wieso sollte es nicht?“ Da knickte sein Partner etwas ein und sah ihn von weiter unten an. "Ich denke, es geht nur nach Sonnenuntergang..." Ray legte die Arme um ihn, um ihn zu halten. „Unsinn!“ erklärte er sanft und küsste dem Blonden die Nasenspitze. „Es geht immer und überall, vor allem wann immer man will!“ Floréan errötete aufgrund seiner Naivität und senkte den Blick. "Das erklärt dein Gefallen in der Kutsche... Ich hatte schon Angst, es stimmt etwas nicht mit uns." „Mit uns ist alles in Ordnung“ versicherte der Jüngere noch einmal und presste den Blonden fest an sich. "Warum ist es dann so verpönt und so schmerzhaft?", fragte der Graf noch einmal nach und legte seinen Kopf auf die Schulter des Diebes, genau so, dass er dessen Hals mit leichten Küssen verwöhnen konnte. Rays Griff um ihn festigte sich, auf Grund seiner Worte, noch einmal mehr um ihn. „Die Menschen sind halt nach außen hin gerne spießig… und schmerzhaft… ist es nicht, wenn es richtig gemacht wird…“ Da saugten sich zarte Lippen an seine Haut und brummten leise. Es war ein vertrauen spendender Tun, so hoffte Floréan zumindest, denn er würde den Schwarzhaarigen alles machen lassen. Der streichelte ihm sanft über den Rücken und lehnte den Kopf zur Seite, damit der Graf an seinem Hals mehr Platz hatte. Mehrere Male schmatzte es und dieser Kitzelte ihn sanft, bis er abbrach und frustriert seufzte. Wollte er doch auch kleine dunkle Male auf der Haut hinterlassen, was nicht funktioniert hatte. Der Jüngere erlaubte sich ein Kichern. „Stimmt was nicht?“ Ihm wurde zugenickt und ametistfarbene Augen sahen ihn an. "Ich muss hohe Kragen tragen, da ich meinen Hals verbergen muss. Aber deine Haut ist immun dagegen!" Da entwich dem Grünäugigen ein richtiges Lachen. „Nicht immun! Du übersiehst nur einen Trick!“ Und dieses ehrliches Lachen, erfreute Floréan, weshalb er lächelte, als er fragend seine Stirn runzelte. "Einen Trick?" „Saugen!“ murmelte der Jüngere, bevor er das mit Floréans Lippe demonstrierte. Die Durchblutung wurde dadurch noch größer unter den Lippen und der Blonde stöhnte, als sie sich lösten. "Sau... gen...", wiederholte er leise. „Genau“ murmelte der Dieb und bot ihm wieder den Hals an. Dieses Mal war der Ältere besser und tat genau, was ihm erklärt wurde, nur um kurz darauf ein großes, dunkles Mal zu hinterlassen. Auch Noir atmete inzwischen schneller, als er durch das blonde Haar strich und den Grafen angrinste. „Gefällt es dir so besser?“ "Jetzt solltest du auch hohe Kragen tragen!", kicherte Floréan und nickte zufrieden. „Ein Grund mehr für Laila sich über uns lustig zu machen!“ Natürlich reagierte der Ältere, wie er es immer tat. Er errötete stark und wand sich ab um mit zitternden Knien nach er Peitsche zu greifen. "Sag sowas nicht!" Ray trat hinter ihn und berührte zart seine Schulter. „Du musst dir keine Sorgen darum machen, was andere denken, ok?“ Zuerst kaute Floréan unsicher auf seiner Unterlippe herum, was etwas schmerzhaft war, da sie besonders gut durchblutet war. Dann aber leckte er sich darüber und versuchte sein Gefühl zu beschreiben. "Es ist unangenehm. Ich fühle mich so schmutzig, nur wenn du da bist, geht es mir gut. Aber wenn dann andere... ich kann das nicht." Die Hand an seiner Schulter drehte ihn herum und liebevoll umfasste Ray das Gesicht des Blonden, mit seinen starken Händen. „An dir ist nichts schmutzig! Und um die Anderen musst du dir auch keine Sorgen machen, denn ich verspreche, dich nicht vor ihren Augen auf dem Frühstückstisch zu vernaschen!“ Ganz unsicher nickte der Graf zustimmend. Konnte dem Jüngeren aber nicht in die Augen sehen. Da nutzte der Dieb die Position seiner Hände, um Floréan dazu zubekommen ihn anzusehen, dann stahl er sich einen Kuss. Als sie sich lösten, errötete dieser schon wieder. Sah ihm diesmal aber gerötet in Augen. "Jetzt hab ich dir bestimmt alles kaputt gemacht..." „Du redest immer so einen Blödsinn!“ wurde der Blonde mit sanfter Schärfe gescholten. „Du hast nichts kaputt gemacht!“ Floréan schluckte hart und laut, bevor er schließlich nickte. "Wo waren wir denn stehen geblieben?" „Du meinst, nachdem du dein Territorium markiert hast?“ Er nickte wieder kleinlaut und würde seine rote Farbe wohl vorerst nicht verlieren. "Ja..." Ray grinste seicht und zog ihn wieder in seine Arme. „Willst du denn weiter machen?“ "Ich würde es gern versuchen!" Lächelte Floréan jetzt enthusiastischer, nachdem er seinen Hintern wieder in die Hände des Diebes gelegt hatte. "Vielleicht werde ich ja heute noch bestohlen." „Welch ein Zufall, ich bin nebenberuflich nämlich Dieb…“ So versuchte Floréan einen ganz unschuldigen Augenaufschlag und tat erschrocken. "Oh nein! In was für Hände bin ich hier nur geraten?" Starke Hände begannen sein Hinterteil zu kneten. „In sehr geschickte!“ Und gurrend versuchte er sein Spiel weiter zu spielen. "Aber... mein Herr, was machen sie da?" „Ich bin doch ein Dieb! Ich überprüfe, was für Kostbarkeiten du am Leibe trägst!“ grinste Ray beinahe schon hinterhältig und zog ihn fest an sich. In einem versuch sich zu retten und zu entkommen, legte Floréan seinen Kopf zurück um so seine Kehle anzubieten. "Ich habe nur, was sie fühlen können... Mehr ist nicht in meinem Besitz." „Dann wird mir das genügen müssen!“ Kaum ausgesprochen legte der Dunklere die Lippen auf den entblößten Hals. Aller Erwartungen zum Trotz, kam Ray weiter, als er vermutet hätte, denn in dieser Umgebung, verbunden mit ihrem kleinen Spielchen, schaffte er den älteren Körper so zu entspannen und erregen, dass sie sich in einem leidenschaftlichem Spiel vereinigen konnten. Für Floréan war es sehr angenehm und zum ersten Mal in seinem Leben schön. Seine Ängste und Paniken wurden durch die Umgebung, die keines Falls harmlos war, überlistet. Bedeutete für seinen Körper doch Pein und Erniedrigung, dass es im Bett geschah, was hier eindeutig nicht der Fall war. Kapitel 8: ----------- Das schwarze Haar klebte ihm in der Stirn und der Boden unter ihm war alles andere als warm, aber noch war Ray zu weit weg und zu befriedigt um es zu realisieren. Doch der Unterschied wurde ihm schnell klar, als sich zwar warme, vor allem aber zitternde Arme um ihn schlangen. Noir zog den nackten Körper, der neben ihm lag, auf sich und umarmte ihn fest. „Wir sollten uns wieder anziehen…“ Aus glasigen Augen wurde er betrachtet und schwache Finger strichen über seine Wangen, als sich der blonde Schopf schüttelte. Es war bei genauerer Betrachtung kein Schütteln, dass es werden sollte. Floréan war einfach so müde, dass er bei dieser Tätigkeit fast einnickte. "Kann... nicht..." Er bezog das auf seine körperliche Substanz, die sich wie Gummi anfühlte, als auch auf das Gefühl, dass er in sich spürte. Fürchtete er doch im selben Augenblick auszulaufen, indem er aufstand. Ein leises Kichern entwich dem Jüngeren, der wärmend über den Rücken des anderen rubbelte. „Wir müssen aber vom kalten Boden hoch“ erklärte Ray sich dann sanft, auch wenn er nicht das Bedürfnis verspürte den Anderen loszulassen. "Sind... allein... im Haus?", brachte es der Ältere in seinem matschigem Hirn zu stande. Hatte er doch das selbe Verlangen und eine Idee, die er früher wohl nie ausgesprochen hätte. Noir bemühte sich seinen Verstand aufzuklaren, damit er sich erinnern konnte. „So gut wie. Laila ist mit einigen Männern einkaufen, der Rest sollte außerhalb des Hauses tätig sein…“ Sofort stahl sich ein breites Grinsen auf das Gesicht des Grafen und er schien zufrieden. Er brauchte dennoch einige Sekunden, bevor er sich wirklich verständlich erklären konnte. "Wir könnten ins große Wohnzimmer, auf das Fell vor dem Kamin... Decken haben wir auch... Müssen nur die Vorhänge zuziehen und die Türen verschließen...!" Kaum ausgesprochen brachten seine Worte grüne Augen zum blitzen und auch Rays Hände machten sich auf ihm wieder selbstständig. „Sehr verlockende Idee!“ "Gehst du vor?", wimmerte Floréan jetzt leise. „Wenn du willst, trage ich dich sogar!“ Ray wurde mit einem leidendem Blick betrachtet. Die eine Seite des Älteren wünschte es sich, die andere Seite, wollte das peinliche Geheimnis aber nicht preisgeben, das sie noch verbarg. Grüne Augen blinzelten ihn verwirrt an und warme Hände strichen ihm diesen Ausdruck aus dem Gesicht. „Was ist?“ Wie er seinen Partner kannte, wurde dieser sehr rot und senkte den Blick. "Dein... Saft will wieder raus..." Dem gefürchteten Dieb fiel es äußerst schwer, sich ein Grinsen zu verkneifen, da er ja sehr wohl sah, wie unangenehm Floréan das alles war. „Naja… er kann ja kaum drin bleiben…“ Deshalb nuschelte es nur eine leise Antwort. "Gehst du vor, damit ich mich waschen kann?" Ray küsste ihm die blonde Braue, bevor er nickte. „Wenn dir das lieber ist.“ "Es ist mir gerade sehr peinlich...", erklärte Floréan leise, lächelte aber wieder, aufgrund des Verständnisses. Wieder wurde er geküsst, diesmal aber auf die Stirn. „Dann schüre ich das Feuer für dich schon mal neu.“ Bevor sich Ray aber wirklich mit seinen Lippen wieder lösen konnte, fing der Mund des Älteren diese in einer flinken Bewegung ein. "Danke!" Die grünen Augen zwinkerten ihm zu, bevor der Dunkelhaarige ihn von sich runter schob, um aufzustehen. Ganz unbewegt und mit zusammen gekniffenen Pomuskeln, blieb der Graf zurück und sah ihm konzentriert nach. "Ich beeile mich!" Ray warf sich schnell zumindest ein paar seiner Kleider über und verließ den Kerker dann mit einem letzten Augenzwinkern. Ihm wurde auch weiterhin nachgesehen, als der Körper von Floréan nachgab und ihr körperliches Bekenntnis entließ. Verschämt entsorgte der Blonde danach was er angestellt hatte und begab sich in das Badezimmer des Hauses. Er hatte sich seine Kleider gerade so um seinen Körper gebunden, dass alle wichtigen Dinge verhüllt warn und doch hatte der Dieb Recht. Niemand begegnete ihm auf seinem Weg. Schnell machte sich Floréan frisch und reinigte sich, nur um gleich darauf in sein Zimmer zu verschwinden. Dort zog er sich zarte Stoffe über, die aber so viel Haut frei ließen, dass er geradewegs aus einem Buch hätte entspringen können um einem Gott ähnlich zu sehen. Das Ganze dauerte ungefähr eine halbe Stunde, dann ging er zurück ins Erdgeschoss des Hauses um leise an der Wohnzimmertüre zu klopfen. "Ray...?" Er hörte das Schloss der Tür, bevor diese lautlos geöffnet wurde. Da der Hausherr hinter der Tür stand gab er gleich den Blick auf das einladende hergerichtete Wohnzimmer. Vor dem brennenden Kamin, war ein großes Fell ausgebreitet, neben dem eine zusammengefaltete Decke lag. Kerzen tauchten den Raum in ein romantisches Licht, waren sie mit dem Kamin doch die einzigen Lichtquellen, da die schweren Vorhänge gänzlich zugezogen waren. Überwältigt von diesem traumhaftem Anblick, trat Floréan ehrfürchtig ein. Sein Lächeln war dabei auf seinem Gesicht eingeprägt und er staunte. "Wunderschön!" Hinter ihm schloss sich die Tür und wurde abgeschlossen, bevor sich zwei Arme um ihn schlagen. „Das dachte ich auch gerade. Durch den Schein des Feuers, erschien Floréans Gesicht gerührt und die übermäßige Röte wurde kaschiert. Dann drehte der sich zu dem Jüngeren um und lächelte. "Danke sehr!" „Ich dachte mir ich mache es deinem Hintern dieses Mal warm und gemütlich!“ Jetzt wurde das Lächeln noch breiter und Noir bekam einen Kuss. "Sollen wir es uns denn gemütlich machen?" „Gern!“ Noch während er sprach griff Ray richtig nach ihm und hob ihn sich auf die Arme. „Ich habe ja gesagt, ich trage dich!“ Halb schreiend und halb lachend hielt Floréan sich fest und küsste den Jüngeren immer wieder. "Du bist verrückt!" „Nur ein bisschen!“ stimmte Ray ihm so halb zu und trug ihn hinüber zum Fell, um ihn nicht ganz so vorsichtig darauf abzusetzen. Dennoch hielt sich Floréan weiter fest und zog ihn zu sich. "Genau so wie ich!" „Dann passt es ja!“ grinste der Jüngere und setzte sich so neben ihn, dass ihre Hüften sich berührten. Er wurde verträumt betrachtet und eine Hand legte sich auf seinen Unterarm um diesen zu streicheln. "Manchmal frage ich, wieso ich nicht gestorben bin, vor Langeweile... bevor du in mein Leben getreten bist!" „Ein Teil von dir wusste wohl, dass ich dich aus deinem tristen Alltag befreien würde!“ lachte der Schwarzhaarige und stützte sich mit einer Hand neben Floréans anderer Seite ab. Leuchtende Augen nickten ihm zu und Floréan beugte sich etwas nach oben, um den über ihm Schwebenden zu küssen. "Ich habe nur auf dich gewartet!" Mit der linken Hand, die mit der er sich nicht abstützte, strich Ray ihm über die Stirn. „Ja?“ Fast melancholisch lächelte der Dunklere zu ihm hinab. „Wenn du auf alles zurück siehst, was passiert ist, seit wir uns kennen… würdest du dich trotzdem wieder von mir… kaufen lassen?“ Der Graf überlegte einen Augenblick angestrengt. Jeden noch so kleinen Augenblick, an den er sich erinnern konnte, welcher mit Noir zusammen hing, schwirrte dabei durch seinen Kopf. Gute, als auch schlechte. Dann sah er den Dieb mit seinen ametistfarbenen Augen tief und fest an, bevor er voller Ehrlichkeit nickte. "Ja, jederzeit!" Rays Gesicht sprach von tiefer Erleichterung, als er sich herab beugte, um den Blonden zu küssen, Als sie sich nach einem langem und zärtlichen, aber vor allem unschuldigem Kuss wieder lösten, blieb Floréan ihm ganz nah. "Ray...?" „Ja?“ hauchte der leise zurück und hielt ihre Gesichter nah beieinander. "Ich liebe dich!" Grüne Augen weiteten sich und schimmerten im Feuerschein, wie echte Smaragde und ihrem Besitzer stockte Herz und Atem. Ray erhielt noch einen zarten Kuss, bevor sich Floréan wieder zurück lehnte und ihn anlächelte. Er erwartete nicht, dass der Jüngere genau so empfand, doch nach allem, was die letzte Zeit geschehen war, musste er sich und dem anderen dieses starke Gefühl eingestehen. Der Jüngere schluckte, bevor er sich neben Floréan hinlegte, aber immer noch so, dass er sich über diesem abstützte. „Ich… Liebe ist kein Wort, dass ich mit guten Erinnerungen verbinde… vielleicht…vielleicht kannst du das ändern…“ Äußerst vorsichtig wurde ihm über die Wange gestrichen und er wurde voller Wärme und Mitgefühl betrachtet. "Ich werde dir meine Gefühle schenken. Vielleicht ist es möglich, dass sie dein Herz irgendwann erreichen..." „Das tun sie… es weiß nur nicht, wie es erwidern soll…“ Nun legte Ray sich gänzlich hin und ließ seinen Kopf auf der Schulter des Blonden ruhen. Er wurde in die Wärme der Arme gezogen und gehalten, bevor sie ihn streichelten. "Ich werde auf dich warten und jede Zuwendung genießen, die dein Herz für mich übrig hat!" „Dann passen wir also gegenseitig aufeinander auf?“ murmelte der Jüngere gegen seine Brust. "Ja, genau das tun wir!", wurde es bestätigt und er auf seinen dunklen Schopf geküsst. Ray schob seine Arme unter den Älteren, um ihn fest zu umarmen. „Klingt gut.“ Sie kuschelten sich zusammen und hielten sich, wobei ihr Blick ins Feuer glitt. "Jede Minute in deiner Nähe ist ein Geschenk für mich!" Rays Erwiderung bestand darin zärtlich über den Arm des Blonden zu streichen und leise, aber zustimmend, zu brummen. Ein halbes Jahr war vergangen und die Nähe und Beziehung des jungen Paares hatte sich etwas gefestigt. Floréan war, wenn sie zu zweit waren, offener und freier geworden und was das Wissen der Anderen im Haus betraf, so hatte man ihm nicht noch einmal gezeigt, wie genau man über sie bescheid wusste. Selbst Noel hatte, nach einiger Ermahnung von Laila, nicht nachgefragt, warum Mama Floréan und Papa Noir in einem Zimmer schliefen. Besagtes Zimmer war inzwischen das des Diebes, da es wesentlich geräumiger war und abseits der anderen Zimmer lag, sodass sie ungehörter blieben. Der größte Teil von Floréans Garderobe war nun dort untergebracht und auch viele Kleinigkeiten, die ihm gehörten, wie die Bürste mit Elfenbeingriff, die seiner Mutter gehört hatte und mit der er sich nun die Haare kämmte, während er darauf wartete, dass sein Liebster für die Nacht in ihr Zimmer einkehrte. Doch es war schon spät und der Graf begann sich zu sorgen, während er vor dem Spiegel saß und sich schön machte. Hatte er doch bemerkt, wie sehr der Jüngere es genoss, wenn er sich für ihn schön machte. Da hörte er plötzlich, wie die Tür aufging. Ray trat herein, noch immer in den Kleidern seines Alias Noir. Sofort drehte sich der Blonde zu ihm und strahlte, dass er unversehrt war. "Noir!" Der Dieb lächelte ihn sanft an und trat hinter ihn an seinen Spiegeltisch, den sie ebenfalls in das Zimmer gebracht hatten. „Du sollst doch nicht immer auf mich warten…“ Floréan grummelte und sah nach hinten zu ihm auf. "Was soll ich denn machen, wenn du 'arbeitest'?! Ich mach mir halt Sorgen! Vielleicht solltest du aufhören...?" Grüne Augen wurden gerollt, hatte Ray diese Worte doch schon öfter gehört. „Gib es auf!“ Er sah eine Schmolllippe und blinzelnde Augen. "Ich kann es ja mal versuchen..." Da umfassten starke Hände seine Schultern und Noir massierte diese leicht. „Ich hab dir auch etwas mitgebracht…“ Floréan begann zu schnurren und entspannen. "Mir...?" Ray nahm seinen Zylinder ab und warf ihn mit seinem Umhang über einen Stuhl, dann trat er wider richtig hinter den Blonden und grinste. „Mach die Augen zu!“ Tatsächlich schloss Floréan seine Ametiste, was er früher wohl so freiwillig nie gemacht hätte und lächelte. "Da bin ich ja gespannt!" Plötzlich spürte er etwas an seinem Hals. Überrascht fasste er sich danach an diesen und runzelte verwirrt die Stirn. "Noir?" „Mach die Augen auf“ flüsterte der ihm nun ins Ohr. Floréan lief ein Schauer über den Rücken, bevor er wieder tat, was der Dieb von ihm verlangte. Als er dann aber einen Blick in den Spiegel warf, erstarrte er. „Ich dachte mir, an dir sieht sie viel besser aus“ murmelte sein dunkelhaariger Liebster und strich mit den Fingern über die Kette, die um den schönen Hals des Grafen hing. Es war die Kette seiner Mutter, ein Erbstück seiner Familie, die noch vor kurzem Reneé gehörte und der Graf sah zu dem Jüngeren auf. "Noir..." Er fasste sich wieder an den Hals und schüttelte den Kopf. "Bist du denn wahnsinnig?" Die dunklen Brauen des Diebes zogen sich zusammen, da der die Reaktion nicht verstand. „Musst du immer so reagieren? Dann hab ich halt deine Verwandte bestohlen, na und?“ Aber Floréan schüttelte den Kopf und verzog sein Gesicht so, als ob er jeden Moment hätte zu Weinen beginnen können. "Das ist es doch gar nicht!!! Was ist wenn sie dich erwischt hätten? Wenn dir etwas geschehen wäre???" „Hä??“ Damit hatte Noir nun gar nicht gerechnet und trat dementsprechend verdattert zurück. „Um so was sorgst du dich? Ich bin doch eh immer mehrfach abgesichert!“ Dennoch stand auch der Ältere kopfschüttelnd auf und kam zu ihm. "Ich habe jedes Mal Angst um dich! Ich habe das Gefühl, ich sterbe, wenn ich nur daran denke, dir könnte etwas passieren!" Auch wenn ihn das rührte, verzog Ray extra grimmig das Gesicht. „Mir passiert nichts! Wenn du dich so sehr sorgst kommst du nächstes Mal einfach mit!“ Jetzt erblasste der Graf und wich zurück. "Waas?" Noir umfasste nun seine Hüfte und zog ihn an sich. „Du könntest mir helfen… schließlich wirst du immer besser in meinem Handwerk!“ Floréan wusste, dass er in den letzten Monaten gut geworden war, er hatte ja nicht nur geübt, sondern er hatte sogar seine eigene Technik entwickelt. Aber das er stehlen sollte und auch noch gut genug dafür war, konnte und wollte er nicht glauben. "Ich... ich soll...?" Eine Nase hatte sich inzwischen an seinen Hals gestohlen und rieb sich daran. „Du könntest mir etwas zur Hand gehen… nichts Schlimmes. Vielleicht könntest du mal als Ablenkung dienen.“ Noir wusste genau, dass er den Blonden genau so, perfekt um den Finger wickeln konnte und dieser war bereits nicht mehr klar bei sinnen. "Für deine Sicherheit...?" „Genau… so wäre ich doppelt so sicher wie sonst“ versicherte der Schwarzhaarige und küsste seinen Hals. "Dann würdest du heil nach Hause kommen...", raunte Floréan, innerlich bereits überzeugt. „Hm“ stimmte der Jüngere zu und spielte bereits an den Knöpfen von Floréans Hemd. Floréan ergab sich gänzlich in seine Hände und nickte mit geschlossenen Augen. "Ich will dir helfen...!" „Das ist aber lieb von dir!“ Wie als Belohnung bekam der Blonde einen zärtlichen Kuss, bevor sein Hemd auch schon neben Noirs ‚Arbeitskleidung’ landete. Der Dieb hatte inzwischen verstanden, warum Floréan ihm vor Monaten erzählt hatte, dass er die Kiste auf der Seite des Herzens nehmen musste, um die Kette stehlen zu können. Es ging um ein Gefühl, zu dem Schmuckstück... zu der Person um die es ging. Deshalb diese Seite und genau so, mit diesem starken Gefühl gaben sie sich ihrer ersten Nacht hin, in der Floréan in jeglicher Weise mit Ray vereint war. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)