Ein Mord zuviel   von Ryuzaki_L
                         (GZEN- Agenten leben einsam)
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                      Kapitel 2: Kapitel 2: Der Profiler
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Oli wies ihn erneut an, ihm weiter zu folgen und schon bald kamen sie an einen
anderen Raum an. Er öffnete die Türe und blieb im Türrahmen stehen. „Hey
Katha, schau mal auf von deiner Arbeit. Ich bringe Besuch mit!“ Er versuchte
sich nicht anmerken zu lassen, wie vertraut er mit ihr war. Zu seinem großen
Erfreuen erkannte er, dass auch Tina bereits da war. „Hallo Tina- wisst ihr wo
Micha und Dave sind? Oder vielleicht Phil?“ Katha sah von ihrer Arbeit auf.
„Ah... ein Neuer...“ stellte sie erstmal fest und grinste etwas, wenn auch
eher zurückhaltend. Olivérs andere Frage erstmal ignorierend, stand sie auf
und ging mit ausgestreckter Hand auf den Neuankömmling zu. „Hallo Oli...“,
sagte sie kurz beiläufig ehe sie Taki erreicht hatte. „Freut mich sie kennen
zulernen. Mein Name ist Katharina Schmitz“ Sie wartete, bis auch Taki sich
vorgestellt hatte und wandte sich dann wieder an Oli, um ihm seine Frage doch
noch zu beantworten. „Ich denke Micha und Dave werden gleich hier sein. Wir
haben für heute Abend nach der ganzen Arbeit eine Bowlingbahn reserviert um
abzuschalten. Ich denke- ihr zwei seid dabei?“ Sie sah von Oli zu Taki. Dieser
überlegte gerade, dass er mit seinem ersten Eindruck richtig gelegen hatte. Es
war eine sehr nette Arbeitsatmosphäre und die Leute verstanden sich hier gut,
oder kamen wenigstens bei der Arbeit miteinander aus. Was das Team betraf, so
war er vollauf zufrieden. Sein Arbeitsplatz gefiel ihm immer mehr. „Umso mehr
wir sind, umso eher habe ich die Chance den letzten Platz auf der Rangliste der
Bowlingbahn zu ergattern!“ Katha schmunzelte. „nein- eigentlich wollte ich
eher sagen, umso mehr, umso lustiger, allerdings muss ich zu meinem Unmut
verkünden, dass ich in Bowling wirklich kein Talent zeige.“ Oli schien
dennoch begeistert. „Hervorragende Idee- dann kann er das Team sogleich
richtig kennen lernen. Er wird ab demnächst übrigens mit uns zusammenarbeiten-
er wurde uns zugeteilt.“, verkündete er den beiden jungen Frauen. Taki
überlegte kurz. „Ja, warum eigentlich nicht? Ich würde mich freuen“ Er
setzte sein charmantes Lächeln auf. „Dann ist es beschlossene Sache“, sagte
Katha zu Tina. 2Oder hast du noch irgendwelche Einwände vorzubringen?“ Noch
bevor Tina verneinen konnte, öffnete sich die Türe erneut und zwei junge
Männer, beide mit dunklem Haar, betraten den Raum. Einer von ihnen war etwas
größer und hatte ebenfalls etwas längeres Haar, während der andere eher eine
kleine und schmächtigere Statur hatte, mit kurzem, fransigem Haar. „Abend
allerseits!“, sagte der Kleinere. „ich habe mich schon mal umgezogen.“ Im
Gegensatz zu den anderen Agenten in ihrer Arbeitskleidung trug er eine schwarze
Lederjacke mit dem Logo von Metallica und einer verwaschenen, blauen Jeans. Das
Shirt war fast schon zu groß für den kleinen Körper, doch es stand ihm trotz
allem außerordentlich gut. Es passte einfach zu ihm. „Oh... hallo..“, sagte
dieser, als er Taki entdeckt hatte. „Gar nicht gesehen- mit wem habe ich das
Vergnügen?“ Taki nickte dem Kleinerem freundlich zu. „Hallo, es freut mich-
ich bin Taki!“ Der Kleinere schien zufrieden. „Ah... schön dich kennen
zulernen.“, sagte er und machte sich gar nicht erst die Mühe, Taki zu siezen.
„Ich bin Dave.“ „Unser Computerexperte“, ergänzte Katha. Währenddessen
hatte auch der Größere Taki die Hand entgegen gestreckt. „Mein Name ist
Micha- freut mich dich bei uns begrüßen zu dürfen!“ Katha sah tadelnd zu
Dave herüber. „Aber Dave, dir ist klar, dass eigentlich noch Dienstkleidung
angesagt ist?!“ Ihre Frage war rhetorisch. „Jap- aber du kennst mich! Immer
nach den Vorschriften... wenn man das Leben nicht genießen will. Sag einfach
Herrn W. Nichts davon und es fällt keinem auf.“ Katha seufzte und schüttelte
etwas den Kopf. Sie wusste, das sie in jeden Fall nur gegen eine Mauer sprechen
würde. Das war nun einmal Daves Art. Er sah alles etwas lockerer. „na gut,
aber eine Stunde ist noch Arbeit angesagt! Ich bin gerade an einer Seite dran...
scheint uns auf den besten Weg zu bringen. Aber du kannst dich gerne nützlich
machen Dave- wir müssen uns hier einhacken!“ Mit einer lockeren Geste
lächelte Dave. „No Problem!“ Schon saß er hinter dem PC. Taki beugte sich
hinter Dave etwas vor. „Worum geht es in dem Fall?“ Dave beantwortete die
Frage, während er weiter auf die tasten einhackte. „Der jetzt? Ein gesuchter
Massenmörder- er taucht immer wieder unter, wechselt Gesicht wie Image und
Identität. Wir müssen ihn lokalisieren, obwohl wir damit rechnen, dass er
möglicherweise nicht einmal ganz oben steht. Es könnte noch einen Boss
geben...“ Katha hatte sich wieder hingesetzt, diesmal vor den Schreibtisch.
„Wir sollen ihm, oder ihnen das Handwerk legen...“ Taki stützte sich neben
Dave auf dem Tisch ab, um einen besseren Blick auf den Bildschirm zu haben.
„Hat sich schon mal ein Profiler an die Sache begeben?“ Er hatte die Frage
halb an die anderen gestellt. „es benötigt nur unser einer!“, sagte Dave
grinsend und war schon dabei die Dateien, die er gehackt hatte, herunterzuladen.
Man merkte, dass er wusste, was er tat. Das Licht ging aus, nur der PC arbeitete
weiter. „Scheint, als hätte jemand den Lichtschalter erwischt... das kann
eigentlich nur Lobus gewesen sein...“, sagte Dave lachend. „Ich bin drin!“
Kurzzeitig in Gedanken schrak Katha auf. „Wo drin?“ Dave grinste in sich
hinein. „Hier- schön hinein geflutscht!“ Er war sich allzu bewusst, dass
diese Aussage nicht eindeutig klang. „Es war harte Arbeit!“ Katha verzog das
Gesicht und fuhr ihn an. „Boah Dave!“ manchmal übertrieb er es wirklich.
Taki richtete sich unterdessen wieder auf und besah sich die Seite um sie sich,
wie auch alles andere heute, zu merken. Tina verdrehte die Augen nach Daves
Kommentar und seufzte kurz. „Mensch Dave- du bist unverbesserlich!“ Taki
schien das ganze einfach zu überhören und konzenrteierte sich. Das Licht ging
wieder an und Katha war aufgestanden um die Seite mit zu erforschen.Zu sehen war
ein Männergesicht, wobei Name und Aussehen nicht mit dem übereinstimmten, was
sie vorher über ihn gesammelt hatten. Dennoch war sie sich sicher, dass es der
war, den sie suchten. „Er ist hier! Hier im lande! Ich denke, wir haben die
Suche fast vollbracht!“, sagte sie erstaunt. „Wir sollten uns wohl trotzdem
in Acht nehmen.“ Dave lehnte sich nachdenklich zurück. „Mmh... das sieht
nicht gut aus... vielleicht wäre ein Profiler doch nicht ganz unsinnig...
möchtest du das übernehmen, Taki?“ Tina mischte sich ein. „Dave... Taki
ist in unserer Truppe und doch kein Profiler! Ich denke er meinte, wir sollten
uns einen Professionellen zu Rate ziehen, jemanden, der nichts anderes tut. Und
das ist nicht Taki... oder?“ Unsicher sah sie zu Oli. 
„Dann kann er doch wenigstens mal Ausschau halten, ob er einen guten findet-
damit hat er uns auch schon etwas Arbeit abgenommen und sich integriert.“,
schlug Dave vor. Katha nickte etwas. Sie schien nachdenklich, denn sie war sich
sicher, dass wenn der Kerl hier im lande war, seine Schergen sicherlich schon
ausgeschert waren, um ihnen das Leben zur Hölle zu machen. „Wisst ihr was-
wir sind doch heute eigentlich fertig... lasst uns Schluß machen und uns morgen
nach einem umsehen!“, sagte Katha dann schließlich, weil sie genug für heute
von der Arbeit hatte. Oli räusperte sich etwas. „Wir müssen es Taki nicht
zumuten einen suchen zu gehen... wir finden schon eine Lösung.“ Doch Taki hob
schnell die Hände. „Nein, nein! Das ist schon okay!“, sagte er an Oli
gewandt. „Ich denke, dass dürfte kein allzu großes Problem sein. Ich brauche
lediglich die tatortbeschreibungen, Zeiten, Befunde und Berichte der
Pathologie.“ Oli sah zu Taki und lächelte etwas. 2Sicher könnten sie die
kriegen... allerdings müssen sie sich nichts aufschwatzen lassen. Warten wir,
bis wir einen Profiler gefunden haben.“ Taki lächelte etwas. „Ich BIN
Profiler. Also, wo sind die Informationen zu diesem Fall?“ Die Umstehenden
sahen den jungen japaner mit leichtem Erstaunen an. Damit hatten sie wohl nicht
gerechnet. Es war nicht einmal für Oli aus den Daten hervorgegangen, dass Taki
ausgebildeter Profiler war, doch er musste gestehen, dass er sich diese noch
nicht recht durchgelesen hatte, sondern nur überflogen. Katha reagierte als
Erste. „Also Unterlagen habe ich...“ Sie holte einen versteckten Ordner
hervor und hielt ihn Taki hin. „Wenn sie den haben wollen- dort ist alles
aufgelistet!“ Dave lehnte sich währenddessen im Stuhl zurück. „Dann kann
er uns ja mal zeigen, was er drauf hat!“ Taki nahm den schweren Ordner an
sich. „Es kann etwas dauern... gebt mir zwei Stunden... ungefähr.“ Es war
ziemlich unwahrscheinlich, so dachte Oli, dass Taki innerhalb von 2 Stunden ein
komplettes Profil des Killers erstellen konnte- schon alleine wenn man den Berg
an Unterlagen und Informationen betrachtete. „Wir werden warten“, sagte dann
Katha und lächelte freundlich. Auch sie schien es nicht ganz zu glauben, dass
er in zwei Stunden fertig würde. „Das finde ich übrigens echt super- es
nimmt uns einen Haufen Arbeit ab! Aber du kannst auch ruhig morgen anfangen- das
reicht vollkommen.“ Sie sah auf die Uhr. „Wir sollten eh zusehen das wir
loskommen, sonst schließt die Bowlingbahn noch, bevor wir überhaupt hier raus
sind.“ Oli schien alles andere als abgeneigt. „Gut... dann treffen wir uns
bei den Autos.“ Langsam, wo es auf Feierabend zuging, wurde er lockerer und
schien sich von seiner Chefrolle zu lösen. Taki allerdings hob eine Hand und
machte auf sich aufmerksam. „Geht ihr nur vor- ich beeile mich hiermit! Ich
kenne mich, und wenn ich das jetzt nicht erledige, habe ich diese Nacht einen
schlechten Schlaf... wenn ich denn dann überhaupt schlafen würde“ Es gab ein
Einstimmiges aufseufzen. „Oh Mann... ein Workaholic also!“, sagte Dave und
hob eine Braue. Es war offensichtlich, dass er selbst nicht zu dieser Sorte
Mensch gehörte. „na lassen wir ihn, wenn er schon so freundlich ist!“,
antwortete Katha an die anderen gewandt und nickte Taki dankbar zu. „Danke
schon mal im Voraus- kommen sie einfach nach, wenn sie fertig sind und die Bahn
noch offen haben sollte. Ich gebe ihnen eine Karte- darauf steht die Adresse.“
Sie schob ihm die Visitenkarte der Bowlingbahn zu. Oli sah anschließend, wie
Katha zu einem Schrank ging und ihre normale Kleidung heraus nahm. Sie
verschwand hinter einer versteckten Türe und kam einige Minuten später
umgezogen wieder heraus. Sie war in einfachen, jedoch modischen Klamotten
gekleidet, wobei man wusste, dass sie privat nur das trug, was sie als bequem
empfand. Erst jetzt fiel auf, dass Micha sich unterdessen wieder aus dem Raum
geschlichen hatte. „Und wo ist nun Micha?“, hakte Oli nach und sah sich um.
Tina hob die Schultern. „Was weiß ich denn? Fahrt schon mal vor- ich schaue
nach ihm und komme in fünf Minuten mit dem Monsieur im Schlepptau nach!“ 
Taki nahm am rechner Platz, nachdem Dave sich erhoben und schon einmal den Weg
in Richtung Türe eingeschlagen hatte. Er begann damit, den Ordner durch
zuarbeiten und überflog relativ schnell Seite für Seite und machte sich
Notizen. Katha sah zu Tina. „Dann sehen wir uns gleich. Und Taki...“ Sie
wandte sich an den jungen Mann. „Wenn sie fertig sind- ich denke sie finden es
oder?“ Taki nickte kurz, ohne groß aufzublicken. „Ich gehe dann auch schon.
Ich überlasse es ihnen, wenn das in ordnung ist. Wir sehen uns dann hoffentlich
gleich.“, sagte Olivér lächelnd zu Taki und ging mit Katha in Richtung der
Türe. Zusammen gingen die beiden zu den Tiefgaragen und gesellten sich zu ihren
Autos. Jeder von ihnen stieg in ein eigenes Auto. Während Olivér einen Ford
Mustang fuhr, hielt Katha sich schlicht mit einem Audi A6. Sie hatte nicht vor
noch mehr aufzufallen. Dave wiederum hatte einen Oldtimer wieder fit gemacht und
kurvte voller Stolz in diesem herum.  Knapp fünf Minuten später, nachdem sie
an der Bowlingbahn angekommen waren, kamen dann, wie angekündigt,  auch Tina
und Micha dazu. Micha grinste in die Runde. „hey Leute!“ Er nahm neben Oli
Platz. „Und? Wie macht sich der Neue?“ Oli lachte etwas. „Ich gebe zu- ich
finde ihn sehr sympathisch. Er scheint mal ein anständiger und auch
nützlicher... Mitarbeiter... zu sein, den wir da vorgesetzt bekommen haben.“
Seine ganze Art war wie ausgewechselt, er hatte seine Authorität größtenteils
abgelegt und schien nun eher der Typ zu sein, mit dem man auch einen Discobesuch
wagen würde. Er war weder steif, noch ernst und hatte vor sich schon den ersten
kleinen Schnaps stehen. Zu seiner Wohnung würde Katha ihn wohl fahren müssen-
doch nach zwei tagen Dauerarbeit brauchte er seine Auszeit. 
Nach etwas weniger als zwei Stunden betrat ein junger Japaner den Raum und
grüßte die kleine Truppe, die eifrig dabei war, alle Zehn Kegel umzukegeln. 
Taki trug nun ebenfalls wieder seine Alltagskleidung. „Hallo!“, sagte er und
machte ein fröhliches, wenn auch angespanntes Gesicht. Oli winkte ihn zu sich,
soweit es möglich war, ohne Katha von seinem Schoß herunterzustoßen. „Hey,
schon da?!“ Er grinste etwas, was größtenteils wohl im Einfluss des Alkohols
war. Er machte in dieser kleinen Gruppe, in der er sich gerade befand, auch
nicht den großen Hehl aus der Beziehung zwischen sich und Katha. Er wusste,
dass er diesen Leuten sein leben anvertrauen würde. Die Arbeit war beendet und
so war auch die einzige Zeit gekommen, in der er etwas mit Katha unternehmen
konnte. Dave war ebenso erstaunt. „Oha...und? Wie weit bist du gekommen? Hast
du erste Ansätze? Oder hast du dir erstmal alles nur durchgelesen?“ Katha sah
tadelnd zu Dave. „Du kannst nicht zuviel erwarten- er hat nicht einmal zwei
Stunden bisher daran gearbeitet! So gut ist er dann wohl doch nicht. Ich glaube
kaum das man so schnell erste Ansätze finden kann! Aber morgen ist ja auch noch
ein tag... Also warum die Hektik?“ Taki setzte sich auf einen freien Platz und
schien langsam etwas zu entspannen. „Ich bin fertig“, sagte er in die Runde
hinein, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. Micha, der gerade
an Daves Getränk genippt hatte, verschluckte sich glatt, während Oli aus
Versehen Katha von seinem Schoß stieß und vollkommen erstaunt zu Taki blickte.
Katha, die unsanft auf dem Boden aufkam und sich ihr Gesäß rieb sah ebenfalls
zu Taki. „Wie fertig?... Mit lesen meinen sie wohl?!“  Dave hatte das Glas,
das noch vor ihm stand, umgekippt, anstatt es zu nehmen. „Wie fertig?!“
„Unmöglich!“, sagte Oli zweifelnd. Taki errötete leicht. „Ähm...
doch... ich bin.. komplett fertig- also … das Täterprofil liegt nun vor...“
Oli sprang auf und sah Taki entgeistert an. „Es ist was? Wie hast du das
gemacht? Besitzt du vielleicht magische Fähigkeiten! Das ist unmöglich- selbst
die Profis vom... FBI... brauchen Tage dafür!“ Er setzte sich wieder hin,
nachdem er den ersten Schock verdaut hatte. Dann atmete er tief durch und hielt
Taki erneut die Hand hin. „Übrigens... Wenn wir nicht im Dienst sind, bin ich
Oli. Einfach nur Oli- und bitte kein Sie. Wir duzen uns in unserer Freizeit...
Aber... um nochmal darauf zurückzukommen- ich habe geglaubt es sei ein Ding der
Unmöglichkeit so schnell ein Täterprofil zu erstellen.“ Dave hatte es zum
ersten Mal die Sprache verschlagen und er sagte schon die ganze Zeit kein Wort
mehr.  Katha hatte das ganze so irritiert, dass sie bis jetzt nicht vom Boden
aufgestanden war. Das einzige was sie tat, war es, Taki zu mustern. „Naja...
doch...es ist... möglich.“, sagte Taki kleinlaut.Tina dagegen legte
ungläubig die Stirn in Falten. „Moment Taki... nimm es mir nicht übel,
aber... das geht doch einfach nicht!“ Micha hustete immer noch und beruhigte
sich nur allmählich. „Dann müsstest du uns ja schon einiges über ihn
erzählen können- nach diesen zwei Stunden.“ Taki nickte daraufhin. „So ist
es auch.“ „Dann fang gleich mal an!“, forderte Dave und lehnte sich
zurück. Er rechnete damit, dass Taki nun wohl ins stolpern kommen würde. Oli
hatte Katha mittlerweile aufgeholfen und diese hatte wieder Platz auf seinem
Schoß gefunden. „Entschuldige“, sagte er kurz an sie gewandt und sie
lächelte nur.  Taki atmete tief durch und beugte sich etwas vor. Nachdem er
sich davon überzeugt hatte, dass niemand lauschte, den dies nicht anging,
begann er zu erzählen. „Ich finde das höchst interessant- der Kerl hat seine
Opfer immer in der Zeit zwischen 17 und 23 Uhr umgebracht und immer auf dieselbe
Weise... aus irgendeinen Grund hatte er ihre handynummern und schrieb ihnen zu
jeweils einer bestimmten zeit eine SMS, damit sie an einen bestimmten Ort kamen.
Es sei denn, die Opfer befanden sich zu dieser Zeit bereits an dem bestimmten
Ort. In diesem Falle schrieb er ihnen, um sie abzulenken und freies Schussfeld
zu haben. Die ersten beiden Opfer wurden aus der Ferne durch ein Weihrauch
Gewehr – auch bekannt unter HW35- mit Schalldämpfer getötet... Das schien
jemandem aufgefallen zu sein. Die letzten Morde jedoch sind aus nächster Nähe
verübt worden und durch eine ganz andere Art und Weise. Das bedeutet, wir haben
es womöglich mit eher zwei Tätern als einem zu tun. Es wäre möglich, das es
eine ganze Organisation ist, die auf Jagd aus ist... Also wurden die ersten von
einem anderen verübt als die letzten- der erste tötete seine Opfer durch
Erschießen, während mir Morde aufgefallen sind, die denen zuzuschreiben sind
und durch Toxin verübt wurden. Der oder die Täter haben eine Vorliebe für
öffentliche Hinrichtungen, wenn es auch Orte waren, die eher spärlich besucht
waren- während einer der Täter schlechter hört oder gar auf einem Ohr taub
ist. Und noch etwas ist mir aufgefallen- er leidet an Raumangst! Er hat also
Klaustrophobie... daher auch die Hinrichtungen im Freien.“ Er sah die anderen
an, die währenddessen keinen Mucks mehr von sich gegeben hatten. Allesamt
schienen sie die münder offen stehen zu haben. Es war ihm fast ein wenig
unangenehm. „Das war allerdings nur eine grobe Zusammenfassung- das komplette
Profil befindet sich in der Datenbank der Zentrale gespeichert...“ Katha fand
als Erste wieder ihre Fassung. „Ähm.. ich glaub.. soweit war... alles drin.
Erst die HW35... dann die Morde aus nächster Nähe...“ Oli schien begeistert.
„Erstaunlich, wirklich! Ich glaube, darauf sollten wir einen Trinken!
Willkommen bei uns im Team! Fühl dich einfach wie unter guten Freunden!“ Er
lachte etwas, wobei Katha sich nun doch neben ihn setzte . Oli stand auf, ging
um den Tisch herum und klopfte Taki leicht anerkennend auf die Schulter. Dave
dagegen schien kurz zu schmollen, dass der Neue tatsächlich besser war als
eingeschätzt und trotz seinem ersten Tages schon jetzt so einen guten Stand
hatte und sicherlich auch rangtechnisch schneller aufsteigen würde, als er es
jemals konnte. „Unser Schützling hat wohl ziemlich viel auf dem Kasten“,
sagte er dann jedoch lächelnd. Taki würde das Team schließlich unterstützen
und ihnen bei den Fällen helfen. Neid und Schmollen brachte ihn nicht weiter.
Katha lächelte ihn ebenfalls an. „Wohl wahr!“ Tina war vollkommen
fasziniert, was Micha fast etwas eifersüchtig werden ließ. „Das ist echt der
Wahnsinn!“, schmachtete sie ihn an, allerdings nur, weil sie sein Talent sehr
schätzte. Micha nickte trotz allem anerkennend. Mit einer gesunden
Gesichtsfarbe versuchte Taki die Blicke die alle auf ihn gerichtet waren zu
verdrängen. „Ähm naja... ich habe einfach ein Gespür für Menschen... keine
Ahnung woran es liegt, aber ich kann Menschen und Situationen recht schnell
einschätzen. Nun gut, ich liege auch mal öfters daneben, aber meistens..
trifft es die Sache ganz genau.“ Er versuchte kurz zu lächeln und abzuwinken.
„Vergessen wir das“ Oli hatte sich seinen Weg zur internen Bar gebahnt und
kam mit  3 Schnäpsen wieder. „Und weg damit! Kannst du trinken?“ Grinsend
hielt er Taki das kleine Schnapsglas hin.

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