Ein Teufel zum verlieben?!? von Aya_ko ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- *mal schnell reinspring und fix ein Kapi hochlad* Ich komm zwar irgendwie zu gar nix mehr, aber wenigstens das pünktlich hochladen krieg ich noch hin xD Viel Vergnügen! ~+~ Kapitel 10 Nur langsam kehrte Denka ins Bewusstsein zurück, doch er spürte sofort dass einige Zeit vergangen sein musste. Er brauchte ein paar Augenblicke um das Caos an Bildern und Empfindungen zu ordnen das in seinen Gedanken herrschte. Dann aber schlug er die Augen auf und starrte an die Decke ohne sie wirklich zu sehen. Ängstlich bewegte er sich etwas, doch der erwartete Schmerz blieb aus. Er erinnerte sich doch deutlich daran was geschehen war, wieso also spürte er keine der vielen Verletzungen? Und was war das für ein sonderbares, warmes Gefühl das seinen Körper durchströmte? Irritiert setzte er sich auf und erst jetzt registrierte er auch seine Umgebung. ´Wo… wo bin ich?´ ,fragte er sich und sah sich mit großen Augen im Zimmer um. Er hatte noch nie ein so großes Schlafzimmer gesehen und nichts anderes konnte es sein, lag er doch in einem aus seiner Sicht riesigen Bett. Sowohl der große Kleiderschrank als auch die kleinen Nachttische links und rechts des Bettes waren aus dunklem Holz das aber durch die ansonsten hellen Farben nicht erdrückend wirkte. Die Wände waren in hellem Beige gehalten und die Decke weis. Die Gardinen vor dem großen, mit einem Rollo versehenen, Fenster waren hellgelb und auf dem hellbraunen Laminatboden lagen weise Vorleger. Während er sich staunend umsah vergaß er alles andere und so zuckte er erschrocken zusammen als plötzlich die Tür aufging. Mit einem unguten Gefühl im Bauch drehte er den Kopf und als er sah, wer da das Zimmer betrat war von einem Moment auf den anderen die Angst wieder da. Langsam ging Mikaru auf das Bett zu, blieb aber in einigem Abstand stehen als er sah wie Denka ängstlich vor ihm zurückzuweichen versuchte. Er wusste nicht was er tun oder sagen sollte also entschied er sich für das einzige das ihm sinnvoll erschien. “Du bist in Sicherheit. Hier kann dir keiner mehr etwas tun.“ ,sagte er leise und versuchte dabei so beruhigend wie möglich zu klingen. ´Keiner außer dir.´ ,dachte Denka und presste sich ängstlich an den Rückteil des Bettgestells. Mikaru, der diesen Gedanken deutlich in Denkas Kopf hörte, versetzte es einen Stich. Er verstand nicht warum, doch dass der andere solche Angst vor ihm hatte machte ihn irgendwie… traurig. “Wo bin ich hier?“ ,fragte Denka mit zitternder Stimme und lies Mikaru nicht aus den Augen. “Bei mir.“ ,sagte der. Doch als sich Denkas Augen daraufhin erschrocken weiteten fügte er noch schnell hinzu. “Oder besser gesagt, in der Wohnung die ich mir für die Dauer meines Aufenthalts ausgeliehen hab.“ Betont auffällig sah er sich um und meinte dann grinsend: “Bei mir zuhause sieht es ein wenig anders aus. Ich glaub nicht das es dir da besonders gefallen würde.“ Als Denka nichts sagte sondern ihn weiter nur ängstlich ansah, seufzte er. “Jetzt hör schon auf so zu gucken als wollt ich dich fressen! Wenn ich das vorhätte, hätte ich dich vorher nicht erst noch heilen lassen!“ Fragend sah Denka ihn an. Nur ganz langsam dämmerte ihm was das gesagte bedeutete. Er blickte auf seine Hände, die keine Schnittwunden zeigten, hob langsam die Hand zu den Lippen, die unbeschadet waren. Ungläubig senkte er die Decke die er schützend über seinen Körper gezogen hatte und tastete seine Brust ab. Da war kein Schmerz, keine blauen Flecken. Es schein so als wären seine Rippen wirklich geheilt. Und auch sein Rücken, in den sich die Scherben gebohrt hatten, schien unverletzt. Vollkommen überfordert sah er wieder zu Mikaru der ihn aufmerksam beobachtete. “Du hast…? Warum?“ Er verstand es nicht. Welchen Grund sollte dieser Teufel dazu haben ihm zu helfen? Er war so verwirrt das er selbst seine Angst vor ihm für den Moment vergas. Schon fast bedauernd schüttelte Mikaru den Kopf. “Nicht ich. Ich kann so was nicht. Er war´s.“ ,sagte er und deutete zur offenen Tür. Unsicher betrat Erina den Raum, blieb aber gleich hinter der Tür stehen und betrachtete Denka interessiert. Er sah die Angst in seinen Augen, aber gleichzeitig auch die Verwirrtheit die er empfand. “Hallo. Ich bin Erina und ein Dämon unterer Klasse. Wie fühlst du dich? Ich hab getan was ich konnte.“ ,sagte er mit freundlichem Lächeln. “Ganz… gut. Danke.“ ,antwortete Denka stockend und konnte die Augen nicht von ihm lassen. Obwohl seine Stimme verriet das er ein Mann war, war er so hübsch wie eine Frau und das helle, eng anliegende Kleid das er trug stand ihm wie angegossen. Das hochgesteckte braune Haar aus dem scheinbar ganz beabsichtigt einige Strähnen lose heraus fielen und sein Gesicht umschmeichelten, verstärkte seine ohnehin schon femininen Züge zusätzlich. Denka konnte nicht anders als ihn anzustarren. Erina war schöner als jede Frau die er in seinem bisherigen Leben gesehen hatte! Gut, von ein paar Stars im Fernsehen mal abgesehen, aber die konnte man nicht wirklich mitzählen, oder? Das Auftauchen des Dämons müsste ihn eigentlich beunruhigen, doch komischer Weise spürte er bei ihm keine solche Angst wie bei Mikaru. Und auch wenn er über sein Äußeres nicht vergas WAS er war, Erina war ihm irgendwie sympathisch. “Aber… aber warum??“ ,fragte Denka also noch mal, diesmal an den Dämon gewandt. Der spürte sofort dass das ein Fehler war und zuckte trotzdem zusammen als ihn ein eisiger Windhauch traf. Auch Denka fuhr erschrocken zusammen und starrte Mikaru an der ihn ziemlich wütend ansah. Jedes bisschen Freundlichkeit war aus seinem Blick gewichen. “Warum? Weil du mir nichts bringst wenn du jetzt schon draufgehst!“ ,sagte er kalt und sah zufrieden das Denka wieder zu zittern begann. Im nächsten Augenblick hätte er sich am liebsten selbst eine reingehauen. Was zum Teufel machte er hier? Er wollte ihm doch keine Angst machen! Aber als Denka Erina so angestarrt hatte… irgendwas in ihm hatte rot gesehen, hatte ihn bestrafen wollen… ´Mist.´ ,dachte er und fuhr sich seufzend mit der Hand durch die Haare bevor er Denka wieder anblickte, der die Decke fest umklammert hielt. “Erina hat dir was zu essen gemacht. Ich hoffe du magst Suppe?“ ,fragte er in wieder sanften Ton. Verwirrt blinzelte Denka und sah kurz von einem zum andern bevor sein Blick wieder bei Mikaru hängen blieb. Das Benehmen des Teufels verwirrte ihn noch mehr als sonst. Erst versuchte er ganz offensichtlich nett zu ihm zu sein, dann war er wieder so wie er ihn kennen und fürchten gelernt hatte und im nächsten Moment war er wieder total verändert. Als er begriff das der größere offenbar wirklich auf eine Antwort wartete, nickte er langsam und als Mikaru sich dann mit einem erfreuten Lächeln umdrehte klappte Denkas Kiefer runter und er starrte dem Teufel mit offenem Mund hinterher als der das Zimmer verlies. Erina hatte sich nicht gerührt und nur innerlich seufzend den Kopf geschüttelt als Mikaru den kleinen Menschen anfauchte der gar nicht über das nötige Wissen verfügte um begreifen zu können was er falsch gemacht hatte. ´Du wirst ja ganz schön schnell eifersüchtig Mika.´ ,dachte er und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken als er sah wie dieser sich nervös durch die Haare fuhr. Doch sofort wurde er wieder ernst. ´Ich hoffe für euch beide das du es schnell verstehst sonst ist es vielleicht zu spät.´ Das Mikaru vorhin nur auf Denka reagiert hatte beunruhigte Erina. Wenn die Wut über die Verletzungen dieses Menschen seine schlummernden Kräfte weckte… wenn dessen erwachen genügte ihn wieder zur Besinnung kommen zu lassen… was würde geschehen wenn diesem Jungen etwas zustöße? Oder schlimmer noch, wenn er selbst dafür verantwortlich wäre? Als Mikaru das Zimmer verließ spürte Erina wie er eine unsichtbare Barriere zurück ließ die Denka rundherum abschirmte. Kurz ärgerte er sich das sein Schützling ihm offenbar so wenig vertraute, doch dann musste er ihn für seine Vorsicht loben. Natürlich wusste er das Erina ihm nichts tun würde doch jeder andere würde selbst die kleinste Unachtsamkeit seinerseits nutzen und ihm sein kleines Spielzeug entreißen. Dass er das was ihm wichtig war schon ganz instinktiv mit einem Schutz umgab wenn er es verlies zeigte nur das er sich bewusst war das er niemandem gegenüber Schwäche zeigen durfte. Das einzige Problem war nur das er Liebe ebenfalls als Schwäche sah, was die ganze Situation nur noch komplizierter machten würde. Nachdenklich musterte Erina Denka, der noch immer Mikaru nachstarrte. Er brauchte nicht in seinen Gedanken lesen können um zu wissen dass er völlig verwirrt war. Das sah man ihm nämlich auch so deutlich genug an. “Reiz ihn nicht zu sehr kleiner Mensch.“ ,sagte er leise und blinzelnd sah Denka ihn an. “Das versuch ich ja..“ ,meinte er leise und man hörte deutlich seine Angst heraus. “Du bringst ihn durcheinander.“ Ungläubig riss Denka die Augen auf. “Ich? Aber ich mach doch gar nichts!“ ,sagte er leise und überraschte sich selbst als er hinzufügte: “Nichts außer vor ihm weglaufen…“ Denka senkte den Kopf und sah auf die Decke herab die er mit den Händen immer mehr zerknautschte. Warum er mit diesem Dämon sprach verstand er selbst nicht doch wenn er schon sonst niemand zum reden hatte warum es nicht einfach tun? Und vielleicht würde er ja sogar etwas erfahren das ihm helfen könnte. Lächelnd blickte Erina ihn an. “Das ist ganz normal. Er ist eben ein leibhaftiger Teufel. Hättest du vor ihm keine Angst hätte er dich vermutlich sofort in Stücke gerissen nur um dir zu zeigen das du lieber welche haben solltest.“ Entsetzt sah Denka zu dem Dämon auf. Der lässige Ton in dem der gesprochen hatte ließ ihn erschaudern. Für diese Wesen war es scheinbar etwas ganz selbstverständliches andere Geschöpfe umzubringen. “Aber wenn das was ganz normales ist was bringt ihn dann durcheinander?“ ,fragte er dann schnell wusste er doch nicht wie lang es dauern würde bis Mikaru zurückkam. Unsicher kratzte sich Erina am Kopf. “Tja, das ist etwas schwierig. Er weiß es selbst nämlich noch nicht weist du. Aber er muss es allein herausfinden deshalb kann ich dir dazu nichts sagen.“ Verwirrt legte Denka den Kopf schief. “Und andernfalls würdest du es?“ Da senkte Erina die Hand und sah ihn seinerseits überrascht an. “Wer weiß?“ ,meinte er dann geheimnisvoll lächelnd bevor er wieder ernst wurde. “Wenn du es wissen willst bleib am leben.“ “Wer sagt das ich das nicht sowieso will?“ ,fragte Denka leise und stellte sich ganz ernsthaft die Frage ob er das nach diesem Tag überhaupt noch wollte. “Die Antwort kennen wir beide.“ ,sagte Erina leise und sah ihn wissend an. “Ich habe dich geheilt kleiner Mensch. Ich kenne deinen Körper. Bleib am leben und ich befreie dich später vielleicht auch noch von den alten Narben die du trägst.“ Denka wurde kalt als er das hörte. Wie viel wusste dieser Dämon von ihm? Unbewusst legte er eine Hand auf seinen Bauch und erinnerte sich an die bis heute schwerste Verletzung die er davongetragen hatte. Damals hatte er sogar ins Krankenhaus gemusst. Als Erina ihn weiter nur wissend ansah schluckt er. Ok, er wusste offenbar wirklich über seinen Körper Bescheid… Als sie ein scheppern hörten sahen sie beide zu der offenen Tür und schnell trat Erina vor und schloss sie. Dann nahm er schnell wieder seinen Platz ein und sah wieder zu Denka der verwirrt zwischen der Tür und ihm hin und her sah. “Hör zu Denka! Er ist gerade dabei das wahre Ausmaß seiner Kräfte zu entdecken. In diesem Stadium verlieren selbst die Besonnensten schnell mal die Kontrolle über sich und ihre Kräfte. Und wie dir bereits aufgefallen sein dürfte ist er ehr der impulsive Typ. Wenn er zu sehr gereizt wird könnte es passieren das er dich verletzt ohne es zu wollen oder auch nur zu merken, also pass auf dich auf! Ich kann dir nicht sagen warum, aber so wie es aussieht könntest du ihn vielleicht beruhigen wenn er die Beherrschung verliert.“ “Ich? Aber warum gerade ich? Was ist mit dir?“ ,rief Denka völlig überfordert doch Erina gebot ihm rasch zu schweigen und sprach schnell weiter. “Ich kann nicht hier bleiben und wie gesagt, ich kann es dir nicht sagen. Aber eines solltest du noch wissen, er ist im Grunde seines Herzens ein guter Kerl. Er kann es nur nicht zeigen. Und wenn er nett zu dir ist dann nicht weil er sich einen Vorteil davon verspricht sondern weil ihn etwas in ihm dazu bringt. Er begreift nur nicht was das ist und das bringt ihn durcheinander.“ Bevor er noch mehr sagen konnte flog die Tür mit einem lauten Knall auf und Mikaru kam mit einem vollbeladenem Tablett hereinspaziert. Kurz streifte er Erina mit einem undeutbaren Blick bevor er zum Bett hinüber ging. Ängstlich duckte sich Denka als Mikaru ihn ansah doch als er einen Blick auf das Tablett warf das dieser vorsichtig ausbalanciert hielt damit keine Suppe verschüttet wurde zwang er sich dazu sich aufrecht hinzusetzen. Trotzdem zitterte er als der Teufel direkt neben ihm stehen blieb und sich vorbeugte um das Tablett vor ihm auf die Decke über seinen Beinen stellen zu können. Als er sich wieder aufrichtete sah er Denka aus den Augenwinkeln an doch bevor er ihm wieder angst machte wandte er schnell den blick ab. “Warum war die Tür zu?“ ,fragte er Erina und sah ihm forschend ins Gesicht. “du hattest sie doch geschlossen als du raus gingst.“ ,meinte der in liebenswürdigem Ton und sah ihm direkt in die Augen. “Hab ich?“ “Warum sollte sie denn sonst zu gewesen sein?“ ,fragte der Dämon und lächelte ihn an. Seufzend schüttelte Mikaru den Kopf. Er war sich sicher dass er sie aufgelassen hatte aber bitte. Sollte Erina doch seine kleinen Geheimnisse haben. ´Zumindest vorerst.´ ,dachte er als er auf Denka herabsah der Erina beeindruckt musterte. Der hob den Kopf als hätte er seinen Blick gespürt und zum ersten Mal sah er in seinen Augen auch etwas anderes als nur Angst. Neugier hatte sich in seinen Blick geschlichen und Mikaru fragte sich nun doch was zwischen den beiden vorgefallen war. Gerade wollte er in Denkas Gedanken nach der Antwort suchen als Erina sich räusperte und leise fragte: “Brauchst du mich dann noch?“ Leicht verärgert sah Mikaru ihn an und es hätte des listigen Blickes gar nicht bedurft um zu wissen dass der andere diesen Moment nicht zufällig gewählt hatte. “Ja, es gibt da noch was über das ich mit dir reden will.“ ,sagte er zähneknirschend und ging zur Tür. Dort blieb er noch mal stehen und sah zu Denka zurück. “Iß! Und keine Angst, sie ist nicht vergiftet.“ ,sagte er mit einem schiefen grinsen und winkte Erina hinaus. Der nickte Denka noch mal lächelnd zu bevor er der Raum verlies. Und einen Augenblick später war Denka allein. Hoffnungslos verwirrt starrte er die geschlossene Tür eine Weile an bevor er den blick senkte und das essen musterte. Er begriff noch immer absolut nichts von all dem was hier passierte geschweige denn von dem was Erina ihm da gesagt hatte. Er hatte noch immer wahnsinnige Angst vor Mikaru und die wurde noch stärker wenn er an Erinas Worte dachte. ´Wenn er zu sehr gereizt wird könnte es passieren das er dich verletzt ohne es zu wollen oder auch nur zu merken…´ Na wenn das mal keine tollen Aussichten waren! Und dann würde der Dämon allem Anschein nach in Kürze wieder verschwinden und mit Mikaru allein lassen! Allein bei dem Gedanken gefror alles in ihm zu Eis. Am liebsten hätte Denka das Tablett weggestellt und wäre einfach abgehauen. Es gab nur zwei Dinge die ihn davon abhielten. Zum einen das er unter der Decke fast nackt war und nirgends seine Sachen entdecken konnte und zum andern das der Geruch der Suppe ihn daran erinnert hatte das er seit dem frühen Mittag nichts gegessen hatte und daher ziemlichen Hunger hatte. Also griff er langsam nach dem Löffel und kostete. Es schmeckte köstlich! Ohne noch länger nachzudenken leerte Denka den ganzen Teller und tunkte am Ende sogar mit dem Rest des mitservierten Brotes den letzten Klecks aus dem Teller. Und obwohl es nur eine Suppe gewesen war fühlte er sich so satt wie schon ewig nicht mehr. Kurz lehnte er sich zurück und überlegte, doch dann stellte er das Tablett vorsichtig auf den kleinen Nachttisch, schlug die Decke zurück und stand auf. Faszinier sah er an sich herunter. Er konnte immer noch nicht ganz fassen dass er tatsächlich unverletzt war. Plötzlich sah er Mikarus Augen vor sich wie sie ihn vorgestern in seinem Zimmer angesehen hatte und mit rotem Gesicht rannte er zum Kleiderschrank. Er mochte unversehrt sein aber das könnte sich auch schnell ändern sollte Mikaru ihn hier so stehen sehen. Nicht mal 5 Minuten später hatte er sich angezogen und fühlte sich zumindest etwas sicherer. Die Sachen waren ihm viel zu groß aber das war ihm in diesem Moment herzlich egal. Und auch die Tatsache dass er hier gerade einen fremden bestahl störte ihn erstaunlicher Weise so gut wie gar nicht obwohl er Diebstahl immer verurteilt hatte. ´Schon merkwürdig wie sich die Prioritäten verschieben wenn man einem echten Teufel begegnet...´ Kurz fuhr er sich mit den Händen glättend durch die Haare bevor er zur Tür ging und sie leise öffnete. Vorsichtig streckte er den Kopf heraus und sah sich um. Langsam trat er auf den Flur und ging auf die Tür zu seiner linken zu die scheinbar die Eingangstür zu sein schien. Zögernd streckte er die Hand aus, doch es war abgeschlossen. Überlegend sah er den Türknauf an. Mikaru war ein Teufel und stammte aus einer anderen Welt. Das hier war nicht seine Wohnung also war es unwahrscheinlich das er einen Schlüssel besaß oder auch nur brauchte. Es würde ihm also auch nicht auffallen wenn einer fehlte. Suchend sah sich Denka um und zog schließlich das Schubfach eines kleinen Tischchens auf das neben dem Schuhschrank stand. Grinsend nahm er die drei Schlüssel heraus die dort lagen und betrachtete sie. Als er den einen als Autoschlüssel identifizierte legte er diesen zurück. Mit den anderen beiden trat er an die Tür. Schon mit dem ersten ließ sich die Tür mit einem leisen Klicken öffnen. Zufrieden nickend steckte er die beiden Schlüssel ein ohne die Tür wieder abzuschließen. Und blickte über die Schulter zurück. Auf der einen Seite wollte er hier schleunigst weg, auf der anderen aber auch nicht nach Hause. Dass er da nicht drum herum kam war ihm zwar klar aber noch zögerte er zu gehen. So idiotisch es ihm auch vorkam irgendwie hatte er das Bedürfnis sich bedanken zu müssen. Wenn schon nicht bei Mikaru dann doch wenigstens bei Erina. Zögernd drehte er sich um und ging langsam den Flur entlang. Als er ein riesiges Wohnzimmer betrat hörte er plötzlich Stimmen und ging so leise wie möglich darauf zu. An einer nur angelehnten Tür blieb er stehen. Dem leckeren Geruch nach musste dahinter die Küche liegen. Gerade als er die Hand ausstreckte wurde die Luft plötzlich kälter und er hörte ein lautes klirren. Erschrocken zog er die Hand zurück und lauschte. Weder Mikaru noch Erina sagten ein Wort bis sie wieder in der Küche waren und auch dann schwiegen sie sich erst noch einige Minuten an. Während Mikaru den Stuhl wieder hinstellte und sich darauf setzte machte Erina sich ans Aufräumen. Schließlich war es wieder Erina der der die Stille durchbrach. “Erinnerst du dich an vorhin?“ ,fragte er leise und sah über die Schulter zu seinem Schützling. Der wusste sofort was der andere meinte und runzelte die Stirn. “Nicht so richtig. Ich hab nicht mehr mitbekommen was um mich herum passiert. Und ich hab dich nicht wirklich erkannt…“ Erina nickte, hatte er doch nichts anderes erwartet. “Ja, das hab ich mir gedacht. Weißt du noch was der Auslöser war?“ “Ja.“ ,war die geknurrte Antwort und wieder glühten seine Augen. Doch diesmal fuhr Erina zornig herum und herrschte ihn an. “Reis dich zusammen! Wenn du noch eine Weile hier bleiben willst bitte das läst sich schon irgendwie vertuschen denk ich, aber dann reis dich verdammt noch mal auch zusammen! Wenn du eine Panik auslöst weil man dein wahres Gesicht sieht oder du Amok läufst weil du dich nicht beherrschen kannst dann wird man deinen Eigenmächtigkeiten ein für alle Mal einen Riegel vorschieben!“ Verblüfft blinzelte Mikaru überrascht. So hatte der andere ja schon ewig nicht mehr mit ihm gesprochen. Jeden anderen, einschließlich seines Bruders, hätte er jetzt in seine Schranken verwiesen doch nicht Erina. Mochten andere denken was sie wollten, sie beide wussten das Erina mehr Einfluss auf Mikaru hatte als sein eigener Vater und der war immerhin uneingeschränkter Herrscher der Unterwelt! Zwar schnauzte Mikaru ihn öfter an und ja, manchmal kommandierte er ihn wie einen einfachen Diener herum doch es war ihre ganz eigene Art. Und Erina spielte schließlich auch mit. Bis zu gewissen Punkten jedenfalls und gerade hatten sie einen solchen erreicht. Unerschrocken sah der jüngere in die golden funkelnden Augen des Dämons … und nickte gehorsam. Zufrieden sah Erina ihn noch kurz scharf an bevor er sich wieder umdrehte. “Du musst vorsichtig sein. Du weißt wie gefährlich dieses Stadium ist. Weniger für dich als viel mehr für deine Umgebung.“ Wieder nickte Mikaru. “Ich weiß. Ich wird aufpassen so gut ich kann.“ ,sagte er leise und erinnerte sich an das unglaubliche Gefühl absoluter Macht das er in diesem Augenblick empfunden hatte. “Es war unbeschreiblich…“ ,nuschelte er fasziniert. “Dazu sag ich nichts mehr, du weist selbst alles was es dazu zu wissen gibt.“ ,meinte Erina nur und lies Wasser in die Spüle laufen. “Sagst du mir dann etwas anderes?“ ,fragte Mikaru interessiert und im üblichen leicht überheblichen Ton. Seufzend drehte sich der ältere wieder um und sah ihn an. Er hatte kein gutes Gefühl dabei. “Was denn?“ “Was hast du ihm gesagt während ich weg war?“ “Nichts weiter…“ ,meinte Erina ausweichend und zuckte zusammen als ihn ein kalter Windzug traf. “Nichts weiter, aha. Und warum hat er dann so komisch geguckt als ich zurückkam?“ “Ich hab ihm nur gesagt das er dich nicht unnötig reizen soll.“ ,sagte Erina trotzig und blieb damit sogar bei der Wahrheit. “Und ich soll dir jetzt allen Ernstes glauben das das alles war!?“ ,fauchte der junge Teufel und funkelte ihn an. Jetzt reichte es Erina. Er stemmte die Hände in die Hüften und starrte zurück. Im Grunde wollte er es nicht, verstand er doch sehr gut was in Mikaru vorging, doch konnte er auch nicht jedes Mal klein bei geben. “Was genau stört dich eigentlich?“ ,fauchte er also so bissig wie möglich bevor er ein anzügliches lächeln aufsetzte und in zuckersüßem Ton säuselte: “Vielleicht das er mich auf den ersten Blick hübscher fand als dich?“ Schlagartig sank die Temperatur und es wurde eiskalt. Langsam stand Mikaru auf und mit einer einzigen Handbewegung fegte er alles was sich noch auf dem Tisch befunden hatte herunter. Mit lautem klirren zerbrach das Geschirr in tausend Scherben. Diese blieben aber nicht lange ruhig auf dem Boden liegen, denn Mikaru ließ sie mit einer weiteren flüchtigen Handbewegung in die Höhe steigen bis sie um ihn herumflogen, die scharfen Spitzen auf Erina gerichtet der sich erschrocken gegen den Schrank presste. “Versuch es doch wenn du dich traust.“ ,sagte Mikaru mit leiser kalter Stimme. “Versuch ruhig zu bekommen was mir gehört aber dann sei auch auf die Folgen vorbereitet.“ Und ohne Vorwarnung fies er die Scherben fliegen. Mit einem entsetzten schrei riss Erina die Arme hoch und beschwor eine Barriere an der die meisten Scherben zu Staub zerfielen doch er war nicht schnell genug um alle abzuwehren. Als er die Arme wieder senkte sah ihn Mikaru ohne sichtliche Regung an was Erina kalte Schauer über den Rücken jagte. Er hatte ihn zwar provozieren wollen aber er hatte offenbar die Stärke von Mikarus Gefühlen unterschätzt. Es gab Dinge für die stellte man sich gegen jeden sei es Freunde, Familie oder Ziehvater. Und auch wenn er nach wie vor sicher war das Mikaru es noch immer nicht verstand, er hatte etwas gefunden für das er es tat. Als sie Temperatur wieder stieg blinzelte er überrascht. Mikaru sah ihn mit undeutbarem Blick an. “Lass die Finger von ihm Erina, ich bitte dich. Ich will nicht gegen dich kämpfen aber ich würde es wenn du mich dazu zwingst.“ ,sagte er leise und senkte den Kopf. “Warum?“ ,flüsterte Erina. “Ich weiß es nicht! Ich versteh es doch selbst nicht! Ich weiß nur das ich vermutlich jeden umbringen würde der versuchen würde ihn mir wegzunehmen… jeden den er so ansehen würde wie dich vorhin…“ “Oh Mika…“ ,flüsterte Erina leise, ging auf ihn zu und legte ihm die Hände auf die Schultern. “Ich habe kein Interesse an ihm das weist du. Ich bin keine Gefahr.“ “Ich weiß… und doch konnte ich grad nicht anders… verzeih.“ Mit großen Augen sah Erina ihn an. Es war ewig her das der junge Teufel sich zuletzt entschuldigt hatte. “Ist schon gut, das sind nur Kratzer. Aber du solltest wirklich an deiner Beherrschung arbeiten!“ Da hob Mikaru den Kopf und lächelte leicht. “Hast ja recht.“ Da nickte Erina und trat zwei Schritte zurück. “Vielleicht solltest du mal nach ihm sehen. Wenn er denn Lärm gehört hat, hat er bestimmt wieder Angst bekommen.“ Traurig schüttelte Mikaru den Kopf. “Er ist weg.“ ,sagte er leise. “Wie weg?“ ,fragte Erina und sah den jüngeren verwirrt an. Mikaru deutete zur Küchentür. “Er stand an der Tür als ich…“ Er sprach nicht weiter, doch der Blick mit dem er auf die Scherbe in Erinas Schulter starrte genügte völlig. Seufzend griff Erina danach und zog sie mit einem Ruck heraus als wäre es nichts weiter als ein kleiner Holzsplitter. “Worauf wartest du dann bitte!?“ “Wie?“ ,verwirrt sah Mikaru ihn an doch Erina drehte sich einfach um und machte sich wieder ans Aufräumen. “Worauf du wartest frag ich! Los, geh zu ihm! Wäre ich nicht hier wärst ihm doch schon längst nach.“ Und ohne noch etwas zu sagen drehte sich Mikaru um und war verschwunden. Erinas Lächeln blieb sein Geheimnis. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)