Ein Teufel zum verlieben?!? von Aya_ko ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Neues Jahr,neues Glück =D Viel Spaß! ~+~ Kapitel 9 Erina hatte Mikarus Benehmen schweigend hingenommen und mit großem Interesse zugesehen wie dieser den Körper des Menschen abgetastet hatte. Er war mehr als nur überrascht gewesen als er den erleichterten, glücklichen Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen hatte. Das Mikaru mal offen Gefühle zeigte war schon ewig her! Aber andererseits hatte er nicht auch schon vorhin in ihm lesen können wie in einem offenen Buch? Als das rote glühen in den Augen des Teufels verschwand und von einem ungewohnten Glanz abgelöst wurde, musste Erina lächeln. Er hatte die Hoffnung das einmal bei seinem Schützling erleben zu dürfen schon vor einiger Zeit aufgegeben. Als Mikaru sich erhob und das Zimmer verließ beeilte sich Erina ihm zu folgen, ahnte er doch dass es keine gute Idee wäre allein mit dem Menschen zu bleiben. Als der andere sich dann bei ihm bedankte verschlug es ihm die Sprache. Nicht wegen dem was er sagte, sondern darum wie er es tat. Aus ihm sprach eine so tiefe Dankbarkeit wie es Erina noch nie erlebt hatte. “Gern geschehen“ ,sagte er leise und griff dann sanft nach Mikarus Arm um ihn wieder in die Küche zu verfrachten. Inzwischen hatte er auch selbst Hunger, verbrauchte eine Heilung doch einiges an Kraft. Zwar war der Mensch nicht wirklich schwer verletzt gewesen, doch waren es viele kleine Wunden gewesen. Und nicht alle waren neueren Ursprungs. Er war sowohl auf Spuren gestoßen die erst wenige Tage alt waren, als auch auf solche deren Wunden schon Jahre zurück lagen. Ob Mikaru wohl wusste das das nicht das erste Mal gewesen war das man ihn so zugerichtet hatte? Als sie schließlich am gedeckten Tisch saßen und aßen, wagte er es das bedrückende Schweigen zu brechen das sie einhüllte seit sie in die Küche zurückgekehrt waren. “Wie heißt dein Kleiner denn nun eigentlich?“ “Denka.“ ,antwortete Mikaru und sah kurz von seinem Essen auf. Er war dankbar das Erina die Stille durchbrach, war ihm selbst doch einfach nichts sinnvolles zu sagen eingefallen. Und über seine Gedanken würde er bestimmt nicht sprechen. Viel zu peinlich. Viel zu dämlich! “Hm und wer hast du gesagt hat ihn so zugerichtet?“ ,fragte Erina vorsichtig weiter. Zwar wusste er auf welch dünnem Eis er sich bewegte, doch war er nun doch neugierig. Und ja, Denka tat ihm leid. Es musste ihm schon lange sehr schlecht ergehen und es interessierte ihn warum. Er wirkte nun wirklich nicht wie ein Draufgänger oder Raufbold, also wie kam er zu solchen Verletzungen? “Sein Vater“ ,knurrte Mikaru und seine Essstäbchen knackten verdächtig als er die Hände ballte. Allein die flüchtige Erinnerung an das was er in Denkas Geist gesehen hatte, lies ihn vor Zorn beben. ´Sein Vater? Hatte ich mich also doch nicht verhört!?´ ,dachte Erina entsetzt und starrte den braunhaarigen an der sichtlich um seine Beherrschung kämpfte. Er wollte nicht weiter fragen, doch wenn Mikaru diesen Menschen wirklich liebte (und es sah ganz danach aus, egal was er sagte) dann sollte er besser so viel wie möglich in Erfahrung bringen um seinen Schützling später eventuell vor schweren Fehlern bewahren zu können. “Weil er bei einem Freund…“ ,begann er also wurde aber von Mika unterbrochen. “…übernachtet hat, ja! Er hatte Angst ich könnte ihn wieder in seinem Zimmer überfallen wie vorgestern also ist er zu diesem Ivy geflüchtet.“ “Ohne seinem Vater was zu sagen?“ “Nein!“ ,fauchte Mikaru aufgebracht und sah Erina in die Augen. “Er hat ihm Bescheid gesagt! Aber das war dem völlig egal!“ Erina sagte nichts dazu, überschlugen sich seine Gedanken doch. Sein Vater hatte das getan? Aus einem so dummen Grund? Hieß das … dass es die anderen male auch sein Vater gewesen war? “Erina?“ ,fragte Mikaru lauernd und betrachtete den anderen genau. “Ja?“ ,antwortete der und wich seinem Blick aus. “Warum interessiert dich das?“ “Nur so.“ ,nuschelte Erina leise und wusste gleichzeitig das es zu spät war. Mikaru hatte gemerkt das er nicht nur `einfach so´ fragte und das machte der nun auch deutlich. “Ich bin nicht dumm Erina. Ich sehe doch dass du über irgendwas nachdenkst. Also spuck´s aus! Wenn´s um Denka geht will ich´s wissen!“ Jetzt im Nachhinein bereute es Erina nicht in Denkas Gedächtnis geforscht zu haben als er die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Durch seine Heilkräfte war es ihm nämlich auch möglich tiefer in das Bewusstsein anderer einzudringen als es zum Beispiel Mikaru konnte. Dadurch war es ihm auch möglich in lang zurückliegenden Erinnerungen zu lesen und vergessenes oder verdrängtes wieder ans Tageslicht zu bringen. Unsicher sah Erina ihn an und überlegte fieberhaft was er jetzt sagen sollte. Er kannte Mikaru von klein auf und wusste nur zu gut das der jetzt nicht ehr ruhe geben würde als bis er erfahren hatte was er wissen wollte. Seufzend senkte er den Kopf um dem fordernden Blick seines Gegenübers auszuweichen. “Mir ist da nur was aufgefallen.“ ,sagte er leise und spielte unruhig mit den Fingern an seinem Kleid herum. “Aufgefallen?“ ,fragte der jüngere und runzelte die Stirn. Er wusste dass sich Erina Heilmagie nicht nur auf das heilen von Verletzungen beschränkte sondern ihm auch einige andere Dinge ermöglichte. Was das jetzt aber im Bezug auf Denka zu tun haben könnte fiel ihm beim besten Willen nicht ein. “Ja…“ Erina schloss kurz die Augen und atmete einmal tief durch, bevor er den Kopf hob und Mikaru ins Gesicht sah. “Als ich seine Wunden heilte bin ich dabei auf Spuren viel älterer Verletzungen gestoßen.“ Im ersten Moment verstand Mikaru nicht was Erina ihm damit sagen wollte. Für Wesen wie sie es waren Verletzungen nichts ungewöhnliches. Die Unterwelt war alles andere als ungefährlich und auch Kronprinzen wie er waren nicht sicher wenn sie sich als Kinder oder Halbstarke aus dem sicheren Schloss schlichen. Erina hatte ihn schon öfter wieder ´zusammenflicken´ müssen. Es brauchte einen Augenblick bis ihm der Fehler in seinen Überlegungen auffiel. Denka war keiner von ihnen. Er war ein Mensch. Und Menschen pflegten wesentlich stärker über die Unversehrtheit ihrer Kinder zu wachen als es ihre Art tat. Während es bei ihnen hieß ´was es nicht umbringt macht es stärker´ versuchten die Menschen dagegen ihren Nachwuchs so behütet wie nur irgend möglich aufwachen zu lassen. Denka war vielleicht kein Kind mehr, doch erwachsen war er trotzdem selbst nach menschlichem Maßstab noch nicht. Und ein Draufgänger war er definitiv auch nicht. Erina hätte also gar nichts finden dürfen! Zumindest nicht wenn seine Eltern auf ihn aufgepasst hätten. Schweigend beobachtete der hübsche Dämon wie sich das Gesicht seines Schützlings veränderte. Zuerst hatte Mikaru ihn nur verständnislos angesehen, doch dann hatten sich seine Augen geweitet und er war blass geworden. Ja, er hatte verstanden was er ihm hatte sagen wollen und es entsetzte ihn nicht nur es machte ihn auch wahnsinnig wütend! Das Erschrecken in Mikarus Gesicht wurde übergangslos von Wut ersetzt und die Temperatur in der Küche sank plötzlich so weit nach unten das Erina seinen Atem als Dampf sehen konnte. Er achtete aber gar nicht weiter darauf denn das was er jetzt sah ließ ihn überrascht die Augen aufreißen. Nicht nur Mikarus Augen hatten wieder begonnen rot zu leuchten. Über sein ganzes Gesicht zog sich ein verschlungenes Muster aus rotglühenden Linien. Erina senkte den Blick und wie er erwartet hatte war das gleiche Muster auch auf Mikarus Händen erschienen. Er konnte es zwar nicht sehen doch er wusste genau dass es sich nicht nur dort sondern überall auf seinem Körper ausgebreitet hatte. Als Mikaru den Mund ein Stück öffnete und ein so bösartiges Knurren ausstieß wie es Erina noch nie zuvor gehört hatte, konnte er nicht verhindern das er zu zittern begann. Unfähig den Blick abzuwenden starrte er den jüngeren an und bekam eine Gänsehaut als er sah das dessen Fangzähne jetzt fast doppelt so lang waren als normal. Mit einem lauten krachen fiel der Stuhl auf dem er gesessen hatte um als er plötzlich aufsprang. Seine Flügel schossen aus seinem Rücken und zerfetzten das Hemd ohne dass er auch nur Notiz davon nahm. Mit großen Augen betrachtete Erina das rote Muster das jetzt durch die Kleidung schimmerte und sich auch über die, jetzt ebenfalls größeren, Flügel ausbreitete. Zusammen mit dem Wirbel aus Dunkelheit der jetzt um ihn herumfegte war es ein durch und durch erschreckender aber zugleich auch majestätischer Anblick. Das hier war nicht mehr sein kleiner Mikaru, das hier war der Kronprinz der Unterwelt! Erina war sich sicher das Mikaru zum ersten Mal das volle Ausmaß seiner Kräfte erkannte und das bedeutete dass er im Moment mit unzähligen neuen Eindrücken konfrontiert wurde. Ein gefährlicher Moment, verlor man dabei doch schnell die Kontrolle wie er wusste. Und doch musste er versuchen ihn auch in diesem Zustand von Dummheiten abzuhalten. Egal ob normaler Teufel oder zukünftiger Herrscher, die Regeln verboten die Einmischung in das Leben der Menschen. Im Grunde hatte er das zwar längst getan doch noch ließe sich das verbergen. Wenn er jetzt aber einen privaten Rachefeldzug begann wäre das nicht mehr möglich. Langsam stand Erina auf und sofort ruckte Mikarus Kopf zu ihm herum und ihn traf eine Böe eiskalter Luft. Erina schluckte. Wie um alles in der Welt sollte er ihn bloß besänftigen? Langsam hob er die Hände und machte einen Schritt zur Seite so dass der Tisch nicht mehr zwischen ihnen stand. Er wollte auf ihn zugehen doch ein Knurren ließ ihn erstarren. Er spürte deutlich dass der andere in diesem Moment für ihn eine genauso große Gefahr darstellte wie für jeden anderen in weitem Umkreis. Sollte er jetzt unbedacht seine Kräfte einsetzten blieben von diesem Gebäude und der näheren Umgebung nicht viel übrig. “Ganz ruhig.“ ,sagte der Dämon leise bekam aber nur ein weiteres Knurren als Antwort. “Komm zu dir Mika. Oder willst du riskieren das du deinen Kleinen womöglich noch verletzt?“ Das schien Mikaru zu erreichen denn der dunkle Wirbel um ihn herum wurde etwas schwächer. Krampfhaft überlegte Erina was er weiter sagen könnte als Mikaru plötzlich mit einem Ruck den Kopf drehte und angespannt Richtung Schlafzimmer starrte. Und bevor Erina auch nur Begriff was los war verflog der Zauber und er stand wieder einem Teufel in Menschengestalt gegenüber. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)