Ein Teufel zum verlieben?!? von Aya_ko ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Kapitel 8 Mikaru sah zu Denka hinüber und sagte leise: “Weil es meine Schuld ist. Um mir aus dem Weg zu gehen, hat er sich bei einem Freund verkrochen, obwohl er wusste das sein Vater ihn dafür bestrafen würde.“ Mit hochgezogener Augenbraue lauschte Erina Mikarus Erklärung. “Und warum kümmert dich das?“ ,fragte er ehrlich interessiert, entsprach es doch so gar nicht Mikarus Art sich um jemand anderen zu sorgen. Seinen Bruder Kei und ihn, Erina, mal ausgenommen. Schweigend betrachtete Mikaru Denkas Gesicht, das unter der dicken Decke kaum zu sehen war. ´Ja, warum überhaupt? Wie oft hatte er sich diese Frage inzwischen gestellt? Er wusste es nicht. Genauso wenig wie die Antwort. Denka ließ ihn alle seine Angewohnheiten über Bord werfen und weckte in ihm einen Beschützerinstinkt wie er ihn noch nie gefühlt hatte. Er wandte den Kopf und sah Erina in die Augen, der noch immer auf eine Antwort wartete. “Ich weiß es nicht. Er hat Angst vor mir, geht mir aus dem Weg, läuft vor mir davon und schreit mich an … und trotzdem bringt er mich dazu Dinge zu tun und zu fühlen die ich nicht will.“ ,sagte er aufrichtig und bereitet sich innerlich schon darauf vor ausgelacht zu werden. Erina aber lachte nicht. Er sah erst ihn und dann Denka lange an und man sah ihm regelrecht an wie es in seinem Kopf arbeitet. “Die du nicht willst … oder die dir nur fremd sind?“ ,fragte er schließlich leise ohne Mikaru dabei anzusehen. “Wie meinst du das?“ ,fragte Mikaru stirnrunzelnd worauf ihm Erina einen kurzen Blick zuwarf. “Gut, dann anders. Du sagst er bringt dich dazu Dinge zu tun die du nicht willst… kommen sie dir richtig vor?“ Kurz dachte Mikaru darüber nach und nickte dann langsam. Ja, es war ihm richtig vorgekommen ihn nicht einfach zu nehmen sondern es auch für ihn schön zu machen. Es war ihm richtig vorgekommen dafür zu sorgen dass sie in der Schule niemand sah. Es war ihm richtig vorgekommen ihn dann doch gehen zu lassen, obwohl er ihn bei sich haben wollte. Es war ihm richtig vorgekommen ihn in Ruhe zu lassen während er sich bei Ivy aufhielt und es war ihm richtig vorgekommen ihn mit hierher zu nehmen und sich um ihn zu kümmern. Noch einmal nickte er, doch diesmal kräftig und überzeugt. Verwirrt betrachtete er dann Erinas Gesicht in das sich ein sonderbares Lächeln geschlichen hatte. “Was ist?“ ,fragte er und schon sah ihn der andere mit glänzenden Augen lächelnd an. “Ich hab da so ne Vermutung, aber wenn es das ist musst du da schon selbst drauf kommen.“ “Wie selbst drauf kommen? Was meinst du? Wenn du was weist spuck´s aus! Ich zerbrech mir da schon seit dem ersten Tag den Kopf!“ Leise lachend schüttelte Erina den Kopf. “Wenn dem so ist, dann hast du es vielleicht schon längst begriffen und willst es dir nur nicht eingestehen!?“ “Eingestehen? Was zum Geier soll ich mir eingestehen? Das ich mich wie ein Idiot aufführe und das wegen eines lächerlichen kleinen Menschen? Das hab ich ja wohl schon getan!“ Als das Lächeln Erinas breiter wurde hatte er das dringende Bedürfnis laut zu schreien. Wovon sprach der andere? Und wieso glaubte der so schnell die Antwort zu kennen, nach der er selbst schon fast verzweifelt suchte? Ohne Mikaru weiter zu beachten ging Erina auf das Bett zu und setzte sich darauf ohne Denka jedoch zu berühren. Still betrachtete er die Gesichtszüge des schlafenden und musste wieder lächeln. ´Ein lächerlicher kleiner Mensch? Ja, vielleicht für mich und jeden anderen. Aber für dich wohl kaum, Mika. Warum sonst verlierst du die Beherrschung nur wegen einer für uns ganz normale Aussage? Warum kümmert dich was aus ihm wird? Oder wies ihm geht?´ Leise seufzend hob Erina die Hand und strich sanft über Denkas Stirn. ´Wie lang wird es wohl dauern bis er es begreift? Und wenn es soweit ist, was wird dann passieren? Er hat doch mit Liebe so gar keine Erfahrung. Und was wirst du dann tun, kleiner Mensch? Versuchen davon zu laufen und ihm das Herz brechen oder still halten und dich aus Angst fügen?´ Kaum merklich schüttelte er den Kopf und zuckte erschrocken zusammen als kaum eine Sekunde später ein erschrockener Mikaru neben ihm stand. “Was ist los? Was fehlt ihm? Du kriegst das doch wieder hin, oder?“ ,sprudelte es aus diesem heraus, während er mit panischem Blick zwischen Denka und Erina hin und her sah. Erina, der einen Moment brauchte um zu begreifen das Mikaru sein Kopfschütteln nicht nur gesehen sondern auch falsch gedeutet hatte, hob beruhigend die Hände. “Ganz ruhig. Ich hab nur über etwas nachgedacht. Lass mir Zeit ihn mir anzusehen, sonst kann ich weder dir noch ihm helfen, ok?“ Zögernd nickte Mikaru und trat einige Schritte zurück. Schweigend sah er zu wie Erina die Decke zurückschlug und damit begann Denka abzutasten. Er fragte sich nicht was dieses Gefühl in seinem inneren bedeutete, das regelrecht explodiert war als er Erinas Kopfschütteln sah. Er wusste es, er wusste das es Angst gewesen war. Angst Denka könnte schwerer verletzt sein als er dachte. Angst er könnte ihn verlieren. Egal wie sehr er sich gegen diese Einsicht sträubte er konnte sich nicht länger belügen. Nicht nachdem, er bei dem Gedanken Denka könnte vielleicht sterben, das Gefühl hatte den Verstand zu verlieren. Er verstand noch immer nicht was es war was er für diesen Menschen empfand, aber das da etwas war, das war nun selbst ihm klar. Er wollte ihn nicht verlieren! Er wollte ihn in seiner Nähe haben, wollte ihn vor allem bösen beschützten. `Allem bösen?´ ,dachte er und lächelte grimmig. ´Und was bin ich? Ein Teufel der nur vorgibt ein Mensch zu sein! Ich stelle eine größere Gefahr da als irgendein anderer!´ Doch da war eine leise Stimme in seinem inneren die genau das Gegenteil erzählte. ´Aber du würdest ihn nie absichtlich verletzten! Würdest ihn nie so zurichten wie ER es getan hat!´ ,sagte sie und Mikaru konnte nicht anders als ihr zuzustimmen. Ja, wenn er eines wusste dann das genau das die Wahrheit war! Ein leises Stöhnen riss ihn aus seinen Gedanken und lies ihn blinzeln. Erina hatte sich erhoben und stand nun neben dem Bett, die eine Hand auf Denkas Stirn die andere auf seine Brust gelegt. Leise murmelte er Worte die Mikaru nicht verstand und nach und nach begangen Erinas Hände zu leuchten. Es war lange her das Mikaru ihm dabei zugesehen hatte wie er diese Kräfte anwandte. Und nie zuvor war ihm der Kontrast zwischen dem was Erina war und dem was er da tat so stark aufgefallen. Ein Dämon der mit goldenem Licht Wunden heilte. Es waren völlige Gegensätze und doch die Wahrheit. Zum ersten Mal betrachtete er Erina genauer und als das goldene Licht stärker wurde und Erinas Gesicht beschien und Augen und Haare funkeln lies begriff er zum ersten Mal warum sein Bruder Erina schön nannte. Er war schön! Nur war es ihm nie aufgefallen weil er ihn Zeit seines Lebens kannte. Erina war immer für ihn da gewesen, war sein Freund und vertrauter gewesen. Nie hatte er ihm gegenüber etwas anderes als Freundschaft empfunden. Anders als sein Bruder, der für Erina viel mehr fühlte, der viel mehr in ihm sah. Kei hatte ihm einmal anvertraut dass es ihm eines Abends bei Sonnenuntergang das erste Mal aufgefallen war. Dass er in jenem Moment begriffen hatte das er Erina liebte. ´Es muss so ähnlich wie jetzt gewesen sein.´ ,dachte Mikaru und betrachte Erina der in diesem Moment viel ehr an einen Engel als einen Dämon erinnerte. Ja, jetzt konnte er endlich nachvollziehen warum Kei Erina als wunderschön bezeichnete. Und dennoch könnte er in ihm niemals einen Geliebten sehen. ´In ihm nicht, aber vielleicht… Gewaltsam brach er den Gedanken ab. Sich in einen Menschen verlieben? Er?? Das war lächerlich! Er wollte nichts mit Liebe zu tun haben! Sie war in seinen Augen nichts als ein flüchtiges Gefühl das einen daran hinderte frei zu denken. Das einen sich wie einen Trottel aufführen und alles über Bord werfen ließ das einem wichtig war. Nur um am Ende als jammernder Waschlappen zurückzubleiben weil doch nichts aus der großen Liebe geworden war! Darauf hatte er keinen Bock. Liebe konnte ihm gestohlen bleiben, heute und für immer! Warum nur hatte er dann das Gefühl das er gerade dabei war in genau diese Falle zu tappen? Verärgert schüttelte er den Kopf und konzentrierte sich wieder auf das Geschehen vor sich. Als er sah wie Erinas Hände über Denkas Körper huschten, ihn hier und dort mal kürzer mal länger berührten, konnte er ein Knurren nicht unterdrücken. Erina war zwar völlig auf seine Arbeit konzentriert, spürte Mikarus Zorn aber deutlich genug um zu wissen dass er sich lieber beeilen sollte. Als er nun Mikarus Knurren hörte, zuckte er kurz zusammen, fasste sich aber schnell wieder. Ohne in seinem tun inne zu halten sagte er leise: “Reis dich zusammen! Um ihm zu helfen muss ich ihn berühren, aber ich gebe dir mein Wort das ich es nich länger tue als notwendig. Und nun bleib ruhig und lenk mich nicht weiter ab, sonst dauert es nur umso länger. Ich beeile mich!“ Und das war auch nötig. Mit jeder Minute die verging fiel es Mikaru schwerer Erina nicht von Denka wegzuzerren. Die Hände zu Fäusten geballt stand er mit vor Zorn rotglühenden Augen nur 2 Schritte entfernt und zerbiss sich mit seinen Fängen die Unterlippe, nur um sich daran zu hindern Erina an den Kragen zu gehen. Als der sich schließlich aufatmend zurücklehnte und das Licht um seine Hände erlosch war es mit seiner Selbstbeherrschung allerdings endgültig vorbei. Mit einem Knurren stieß er Erina vom Bett weg, um sich im nächsten Moment selbst darauf nieder zu lassen. Vorsichtig strich er erst über Denkas Gesicht und dann über seine Brust, besah sich jede der zuvor verletzten Stellen und wusste nicht wohin mit der Freude in seinem Herzen als er sich sicher war das der andere wieder völlig gesund war. Ein kleiner Teil von ihm redete auf ihn ein, wie bescheuert er sich doch gerade benahm, aber dem anderen, momentan viel stärkeren Teil seines Bewusstseins war das in diesem Moment total egal. Beruhigt deckte er Denka wieder zu und erhob sich. Nach einem letzten Blick auf den schlafenden, drehte er sich um und verließ das Zimmer. An der Tür blieb er stehen und wartete bis auch Erina, der ihm unaufgefordert folgte, in den Flur getreten war und schloss sie dann. Er wusste nicht recht was er jetzt sagen sollte doch füllte er sich dazu verpflichtet, also fasste er alles was ihm in diesem Moment im Kopf herumspuckte in einem einzigen Wort zusammen. “Danke!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)