Ein Teufel zum verlieben?!? von Aya_ko ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2 Als am Morgen Denkas Wecker klingelte schreckte dieser aus tiefem Schlaf auf und wäre fast aus dem Bett gefallen als er ihn ausschalten wollte. Murrend entknotete er seine Bettdecke, die sich um ihn gewickelt hatte, stand auf und wankte schlaftrunken ins Bad hinüber. Auf dem Flur blieb er kurz stehen und lauschte an der Schlafzimmertür seines Vaters. Wie üblich verriet lautes Schnarchen dass dieser sich noch im Tiefschlaf befand. Im Bad schloss er die Tür ab, zog sich aus und stieg in die Dusche. Als das warme Wasser auf seinen Körper prasselte, legte er seufzend den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und genoss das angenehme Kribbeln auf der Haut. Kurz zuckten Bilder seines wirren Traums der letzten Nacht durch seinen Kopf und ließen ihn die Stirn runzeln. Das war ein sehr komischer Traum gewesen, so unwirklich und doch unglaublich real. Da war ein Mann gewesen, mit Flügeln und Vampirzähnen und der hatte… Unwillig schüttelte Denka den Kopf. Wieso träumte er so was? Gut, er hatte keine Freundin, wollte aber auch gar keine. Sexuell unausgelastet hatte er sich trotzdem nie gefühlt! Was also brachte sein Unterbewusstsein auf solche Ideen? Noch dazu mit einem Kerl in der Hauptrolle? Auch wenn er zugeben musste das dieser Teufel gut ausgesehen hatte, so fühlte er sich doch trotzdem ehr zu weiblichen Rundungen hingezogen! Kopfschüttelnd stellte er das Wasser ab und trocknete sich ab, bevor er sich das Handtuch um die Hüfte wickelte und nach einem zweitem griff, um sich die Haare trocken zu rubbeln. Als er zufrieden war, legte er es zum trocknen über die Heizung und griff nach der Zahnbürste. Dabei fiel sein Blick in den Spiegel. Klappernd fiel die Zahnbürste ins Waschbecken, als Denka sie erschrocken fallen ließen und zwei Schritte zurück wich. Minutenlang stand er so da und merkte gar nicht dass er immer stärker zu zittern begann. Unfähig den Blick abzuwenden starrte er sein bleiches Spielbild an. Oder genauer gesagt den dunklen Fleck an seinem Hals der gestern noch nicht dagewesen war! Der gar nicht da sein dürfte! ´Nur ein Traum, es war alles nur ein Traum!´ ,sagte er sich in Gedanken immer wieder, doch glaubte er gleichzeitig noch einmal die Lippen des Teufels zu spüren, die erst über seinen Hals und dann über seine Brust gewandert waren. Es war so real gewesen. Viel zu real für einen Traum. Und Träume hinterließen ja für gewöhnlich auch keine Spuren. Aber wenn das wirklich passiert war, wenn es diesen Teufel wirklich gab, was bedeutete das dann jetzt für ihn? Sein Vater war früher nach Hause gekommen und hatte ihn dadurch nicht nur gerettet sondern war auch mal nicht auf ihn losgegangen. Denka erinnerte sich noch das er, kurz nachdem sein Vater sein Zimmer wieder verlassen hatte, eingeschlafen war. Er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern dass er noch mal aufgewacht war. Warum aber hatte er dann seinen Schlafanzug getragen als er aufwachte? Und in seinem Zimmer war auch alles an Ort und Stelle gewesen. Sein Vater war auf Garantie weder für das eine, noch für das andere verantwortlich. Aber wer dann? Es kam eigentlich nur einer in Frage, aber warum hätte ER das tun sollen? Wenn ER wirklich noch mal zurückgekommen war, warum hatte ER dann nicht da weitergemacht wo ER zuvor unterbrochen wurden war? Nicht das Denka der Gedanke gefiel, aber er musste sich eingestehen dass er da ein noch viel leichteres Opfer gewesen wäre. Nicht das das einen großen Unterschied machte, wenn der andere über die Fähigkeit verfügte einen zu lähmen, aber die hätte ER wohl nicht mal mehr gebrauchen müssen. Dass nichts passiert war während er schlief, dessen war sich Denka sicher. Er spürte nichts das darauf hinwies, weder Schmerz noch etwas anderes. War es IHM zu langweilig wenn sein Opfer schlief? Oder hatte ER sein Vorhaben am Ende aufgegeben und war wieder verschwunden? Das der Teufel seinen, Denkas, Vater als Störfaktor gesehen haben könnte, schloss Denka konsequent aus. Schließlich hätte der nach spätestens einer halben Stunde eh nicht mehr mitbekommen was im Stockwerk über ihm passierte. Wie also ging es nun weiter? Ohne sich die Zähne geputzt zu haben verlies Denka langsam das Bad. Nur zögernd ging er zu seinem Zimmer zurück, den Schlafanzug in seinen Händen nervös zusammenknüllend. Ängstlich blieb er vor der Tür stehen und lauschte, bevor er sie langsam öffnete und vorsichtig ins Zimmer spähte. Als er niemand sah, atmete er erleichtert auf und ging schnell hinein. Langsam wurde ihm doch etwas kalt, trug er doch noch immer nicht mehr als das feuchte Handtuch. Er warf das Wäscheknäuel aufs Bett und ging zu seinem Stuhl auf dem, ordentlich gefaltet, seine Schuluniform lag. Als er zögernd nach dem Hemd griff erkannte er überrascht das alle Knöpfe wieder dort waren wo sie hingehörten. Nervös sah er auf seinen Schreibtisch von dem aus ihm das ausgeliehene Buch höhnisch anzufunkeln schien. Nur um sich zu vergewissern schlug er es auf und betrachtete die verhängnisvollen Zeichen der Beschwörung, die er nach wie vor nicht verstand. ´Noch vor dem Unterricht gebe ich es zurück!´ ,beschloss er. Er wollte nichts mehr mit diesem Buch zu tun haben. Schnell stopfte er erst das Buch und dann auch noch alles andere, das er heute brauchen würde in seine Schultasche und zog sich dann rasch an. Teufel hin, Teufel her, er war noch nie zu spät gekommen und das sollte auch so bleiben! Nachdem er im Bad noch seine, inzwischen trockenen, Haare gekämmt hatte, verlies Denka schließlich ohne Frühstück das Haus und rannte in Richtung Schule. Da diese nur wenige Straßen entfernt lag, schaffte er es grad noch rechtzeitig vor dem letzten Klingeln. Doch reichte die Zeit nicht mehr um in der Bibliothek vorbei zu schauen und so fand er sich kurz darauf mit dem verfluchten Buch in der Tasche in seinem Klassenzimmer wieder. “Das war ja ganz schön knapp. Kennt man von dir gar nicht.“ ,begrüßte ihn der braunhaarige Junge am Pult neben ihm. “Morgen Ivy “ ,sagte Denka und schenkte ihm ein Lächeln. Der andere legte den Kopf schief und musterte seinen Freund kurz. “Was ist los mit dir? Du bist so blass. Gab´s wieder Ärger?“ Die besorgte Frage Ivys ignorierend, packte Denka erst mal seine Tasche aus. Was sollte er ihm denn sagen? Ivy war sein einziger Freund und auch wenn es Denka nicht gefiel, wusste Ivy von seinen Problemen mit seinem Vater. Er hatte nicht einmal sehr lange gebraucht um dahinter zu kommen. Seitdem half er ihm so gut er konnte und soweit Denka es zuließ. Wie aber sollte er ihm dabei helfen können? Vielleicht war die Sache ja auch schon erledigt. Das Buch jedoch, das ihn aus seiner Tasche heraus anzugrinsen schien, und das ungute Gefühl in seinem inneren, ließen Denkas Hoffnungen darauf immer mehr schwinden. “Denka?“ ,fragte Ivy und berührte den anderen vorsichtig am Arm. Denka, der völlig in Gedanken vertieft das Buch angestarrt hatte, zuckte erschrocken zusammen und starrte ihn ängstlich an. Fast sofort hatte er sich wieder in der Gewalt, doch Ivy hatte seine Angst natürlich bemerkt und zog schnell seine Hand zurück. “Was ist los mit dir?“ ,fragte er leise. Denka schüttelte nur den Kopf, stellte seine Tasche auf den Boden neben seinen Tisch und sagte genauso leise: “Nichts. Ich hatte nur einen schlechten Traum“ “Schlechter Traum, klar.“ ,schnaubte Ivy und sah ihn böse an. “Deshalb kommst du auch fast zu spät und bist völlig durch den Wind.“ “Du würdest es mir ja doch nicht glauben.“ ,murmelte Denka und starrte auf die Tischplatte. Bevor Ivy noch etwas sagen konnte ging die Tür auf und ihr Klassenlehrer betrat den Raum. Augenblicklich wurde es still. “Guten Morgen“ ,sagte er lächelnd und legte seine Tasche aufs Lehrerpult. Sofort antwortete ihm ein 22stimmiges Guten Morgen bevor es wieder ruhig wurde. Kurz sah sich der Lehrer im Raum um, bevor er zu sprechen begann. “Es kommt zwar unerwartet, aber ab heute habt ihr einen neuen Mitschüler. Komm bitte rein!“ Er hatte noch nicht zu Ende geredet, da begangen schon alle durcheinander zu reden. Auch Denka und Ivy sahen sich überrascht an. Ein neuer mitten im Schuljahr? Das war wirklich ungewöhnlich. Plötzlich spürte Denka etwas das ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Panisch drehte er den Kopf zurück zur Tür und erstarrte als er den braunhaarigen Jungen sah der in diesem Moment den Raum betrat. Neben dem Lehrer blieb er stehen und lies seinen Blick durch den Raum schweifen. Als er Denka sah, fing er an zu lächeln und sagte: “Hallo, ich bin Mikaru. Freut mich euch kennenzulernen.“ Im darauf folgenden lauten Geplapper, das Großteils vom weiblichen Teil der Klasse stammte, blieb Denkas entsetztes Keuchen ungehört. Niemand außer Ivy bemerkte Denkas sonderbares benehmen oder Mikarus intensiven Blick. Ivy war sich sicher das die beiden sich schon einmal begegnet sein mussten und auch das es keine sehr angenehme Begegnung gewesen war. Als der Lehrer verkündete dass der neue hinter Denka sitzen sollte sah Ivy erschrocken nach vorn. Zwar war diese Entscheidung ganz normal, gab es in ihrer Klasse doch nur einen einzigen freien Tisch, doch ahnte Ivy jetzt schon, dass das Denka nicht gerade helfen würde. Ohne auf seine anderen Mitschüler zu achten ging Mikaru zu dem ihm zugewiesenen Platz. Die ganze Zeit ruhte sein Blick auf Denka und er genoss es zu sehen wie der zitternd in sich zusammensackte. “So sieht man sich wieder. Hast du wirklich geglaubt ich gebe so schnell auf?“ ,sagte er grinsend in Denkas Gedanken. Der zuckte erschrocken zusammen und starrte ihn ängstlich an. Als der Teufel an ihm vorbei ging streifte seine Hand ganz sacht Denkas Arm und wieder hörte dieser die dunkle Stimme des anderen direkt in seinem Kopf. “Du solltest dich nicht so auffällig benehmen, sonst überleg ich es mir noch anders und hol mir gleich was ich will.“ Als Denka daraufhin blitzartig seinen Blick auf die Tischplatte vor sich richtete und mit hochrotem Kopf nach Luft schnappte, hörte er hinter sich nicht nur das scharren von Stuhlbeinen, sondern auch ein leises amüsiertes Lachen. Die ganzen nächsten zwei Stunden war Denka einfach nicht in der Lage sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Die ganze Zeit starrte er einfach vor sich hin und dachte gleichzeitig über alles Mögliche und nichts nach. Mehrfach wurde er vom Lehrer zurechtgewiesen ohne etwas daran ändern zu können. Auch Ivys Bemühungen ihn dazu zu bringen dem Unterricht zu folgen, brachten nichts. Denka wusste, dass sein Freund nur darauf wartete ihn zur Rede stellen zu können und zerbrach sich den Kopf darüber was er ihm denn erzählen könnte. Ein Alles OK würde er ihm schon mal nicht abkaufen, soviel stand fest. Während Denka so überlegte und gleichzeitig versuchte die an ihm nagende Angst unter Kontrolle zu halten, war auch Ivy mehr mit seinen Gedanken als dem Unterricht beschäftigt. Immer wieder ertappte er sich dabei wie er über den neuen nachdachte. Wer war dieser Mikaru? Woher kannten er und Denka sich? Was war zwischen ihnen vorgefallen, das Denka solch eine Angst vor ihm hatte? Und was war das für ein sonderbares Gefühl das er in sich spürte seit Mikaru den Raum betreten hatte? Irgendetwas an diesem neuen war unheimlich! Ivy wusste nur noch nicht was. Auch Mikaru achtete nicht auf das was sich vorn an der Tafel abspielte. Es war ihm aber auch total egal. Er war nur wegen Denka hier, alles andere interessierte ihn nicht im Geringsten. Warum er sich überhaupt die Mühe gemacht und sich hier eingeschlichen hatte, wusste er selbst nicht. Als er überlegt hatte was er nun tun könnte, war das das erste das ihm einfiel und irgendwie war es ihm richtig vorgekommen. Innerlich seufzend betrachtete er Denkas Hinterkopf. Warum zum Teufel machte er sich solche Mühe nur um diesen Menschen zu bekommen? Geduld war doch sonst nicht seine Art! Anders als sein Bruder Kei gehörte er nicht zu denen die dem Objekt ihrer Begierde ewig nachjagten. Er schaffte lieber Tatsachen. Und das dann wann er es wollte! Normalerweise. Dieses Mal … war irgendwas anders. An seiner Lust, mit Denka zu spielen änderte das allerdings nichts. Er wollte ihn jagen, in die Enge treiben, in um Gnade winseln sehen. Ein boshaftes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er an die vergangene Nacht dachte. Ja, so hatte es ihm gefallen. So machte es ihm auch am meisten Spaß. Dass sich das ganze diesmal etwas in die Länge zog war da wohl ein notwendiges Übel. Er nahm sich fest vor das Ganze als Ausgleich noch viel mehr zu genießen als sonst. Als es schließlich endlich läutete, sprang Denka sofort auf und rannte aus dem Zimmer. Ivy und Mikaru standen ebenfalls schnell auf, beide mit der festen Absicht ihm zu folgen. Aber kaum hatte sich Mikaru erhoben, war er schon von einer Traube lautstarker Mädchen umgeben, die ihm alle möglichen Fragen an den Kopf warfen. Leise knurrend sah er über die Köpfe der Mädchen hinweg zu Ivy. Der blieb an der Tür noch mal kurz stehen und sah zu ihm zurück. Ein beruhigter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, bevor er das Zimmer verlies um seinen Freund zu suchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)