Ein Ahornblatt im Winter von Kristall-Kiaba ================================================================================ Kapitel 18: Eine Feier zum Abschied von Freunden mit kleinen zwischenfällen --------------------------------------------------------------------------- Sanft und warm, so fühlten sich die Lippen, seines heimlich geliebten Diebes an. Auch wenn es ziemlich komisch zu diesem Kuss gekommen war, irgendwo genoss ihn der Oberschülerdetektiv auch sehr. Es ist als wenn er in seiner eigenen Welt wäre, weg von all dem Bösen und Guten Dingen dieser Erde. Nur dieses warme Gefühl auf seinen Mund und das angenehme Kribbeln in seinem gesamten Körper. Doch was ist das? Schritte? Doch noch bevor Shinichi überhaupt seine Augen öffnen kann, hört er auch schon die tiefe Stimme Umi`s von der Schlafzimmertreppe her, zu ihnen herüber gleiten. Auch wenn es nur ein Laut war, den er sich hätte wahrlich sparen können. Seine Augen öffnend, sieht er in die blauen Amethysten Kaito´s, diese zeigen jedoch von tiefster Verwirrung und auch Schock zugleich. Eisern schließt sich eine Eisenkette um das Herz des Detektivs, lässt ihn innerlich ziemlich erzittern, doch äußerlich lässt er sich nichts davon anmerken. Seine Hände gegen die starke Brust des anderen legend, drückt er ihn mit sanfter Gewalt etwas von sich herunter und somit auch die Verbindung ihrer Lippen zu unterbrechen. Doch auch wenn er es nicht will, muss er es tun, will er Kaito doch nicht wirklich als Freund verlieren. Sofort breitet sich eine Kälte in ihm aus, vertreibt das schöne Gefühl der aufkommenden Wärme restlos, so als hätte es sie niemals gegeben. Schweigend und dennoch etwas vom Schreck ergriffen, lässt sich der Mondscheindieb nach oben drücken, woraufhin er sich mit seinen flachen Handflächen, auf den weichen Teppich abstützt. Es ist schon irgendwie komisch, wie die beiden so halb auf dem Teppich und halb im Schrank liegen. Immerhin hat Shinichi seine Beine gespreizt und der Dieb liegt dazwischen, was wahrlich für den Wächter ein lustiges Bild abgibt. //Kaito….//, seine Kehle ist wie ausgetrocknet und dennoch fühlt er sich wie in einem Eisfach. „Ähm…. Tut mir leid.“, verlegen entreißt sich der Mondscheindieb aus seiner Starre und klettert vom Detektiven herunter. Schnell richtet er sein Oberteil zu Recht und hält den, noch am Boden liegenden jungen Mann, hilfreich seine Hand hin. Sich etwas mit dem Oberkörper aufrichtend, nimmt er dankend die Hand des anderen an, um sich beim Aufstehen helfen zu lassen. Schnell richtet sich auch Shinichi seine Sachen, wobei ihm auch auffällt, dass sich eine kleine Wölbung in seiner Hose gebildet hat, zwar noch klein, aber dennoch für ihn, wie eine große Beule. Ein leichter Rotschimmer legt sich auf seine Nase, woraufhin er leicht seinen Kopf Richtung Wand dreht, nur um nicht noch weiter aufzufallen. „Also ihr zwei macht ja Sachen, dass hätte ich euch gar nicht zugetraut.“, kommt es neckend von dem Vater der beiden ehemaligen Wächter dieser Insel. Sofort wird die Röte in dem Gesicht des Detektiven, um ein paar spuren dunkler, selbst der Meisterdieb kriegt einen Hauch dieser Farbe um die Nase herum. „Ach das war nur Zufall gewesen, immerhin sind wir ausversehen aus den Schrank gefallen.“ Verlegen kratz sich der junge Magier an seinen Hinterkopf, der mit braunen Haaren bedeckt ist. „Hm, wir können das gerne beim weiteren Einpacken eurer Sachen besprechen.“ “Ich komme gleich nach, ich werde schon mal im Bad alles zusammen packen.“, leicht zu den älteren Herren schauend, zieht er sein Oberteil etwas über seine Beule drüber, um sie weiterhin versteckt zu halten. „In Ordnung, aber wenn was ist, dann sag Bescheid.“ Sich herum drehend, schreitet er zusammen mit dem ihm folgenden Kaito, schon mal im Wohnzimmer herunter. „Verdammt, was mach ich nur?“, leicht verzweifelt schaut er wieder zu seinem Problemchen herunter, was sich nun leider auch immer mehr vergrößert. Hitze steigt aus der Mitte seines Körpers aus, lässt seinen Bauch freudig kribbeln und seine Gedanken mal wieder, um seinen heimlichen Geliebten kreisen. Schnell sieht er sich im Raum umher, ob er auch wirklich, nur noch allein oben ist, bevor er sich zur Badtür begibt. Seinen Kopf etwas nach links drehend, schaut er noch mal zu der Treppe herüber, bevor er die Klinke herunter drückt, damit der Riegel sich aus dem Schloss zieht und er so nur noch das hölzerne Brett zu sich ziehen muss. Sein Herz klopft ihm schon bis zum Hals und seine Sorge wächst, dass man es vielleicht im gesamten Haus hören könnte, obwohl was völlig unmöglich ist. Leise zieht Shinichi die Tür zu sich heran, aber auch wiederum nur so weit, damit er hindurch schlüpfen kann, um sie gleich wieder hinter sich leise zu schließen. Er kommt sich irgendwie, wie ein Schwerverbrecher vor, der hier in sein eigenes Bad einbricht. Doch was sollte man hier schon klauen? Zahnbürste, Handtücher, Klopapier oder vielleicht Rasierer? Okay das ist nun wirklich verrückt, was sich in dem Kopf des Detektiven hier gerade zusammen braut, immerhin ist er kein Dieb. Sicherlich will er auch keiner werden, dass überlässt er nun, dann doch lieber dem anderen, auch wenn er damit nicht so recht einverstanden ist. Mit der Hand nach dem Lichtschalter tastend, knipst er die Lampe an der Decke an. Als sich seine Augen an die neue Helligkeit gewöhnen, geht er mit einem leicht entnervten seufzen zu der Toilette herüber. Kühl fühlen sich die Fließen unter seinen Füßen an, doch das stört ihm in Moment am wenigsten, immerhin muss er sich nun um was hier kümmern, bevor es noch einer der andern beiden sieht. Zum ihm hingehend, geht er neben seinem Oberkörper auf die Knie und legt seine zittrigen Hände auf seine Schultern um ihn etwas zu rütteln, in der Hoffnung, er würde dadurch wieder zu Bewusstsein kommen. Aber egal wie viel er an dem anderen auch herumzupft oder schüttelt, seine Ohnmacht hält ihn weiterhin fest in ihren Griff, nicht dazu bereit ihn aus ihrem Bann zu entlassen. //Na klasse nun hab ich es endgültig geschafft, was muss er mich jetzt nur für ein Perversen halten?//, Angst gemischt mit Hilflosigkeit, zwingt Shinichi dazu, mit seiner rechten Hand auszuholen und dem weiterhin am Boden liegenden Magier, eine Maulschelle zu verpassen. Leider bringt sie nicht die gewünschte Wirkung, die er sich dabei erhofft hat, außer dass die Wange des anderen einen schönen gut sichtbaren Handabdruck wiederspiegelt. „Hilft alles nichts.“, sich nun endlich mal zusammen reißend, erhebt sich der Oberschüler wieder auf seine Füße und beugt sich stattdessen, nun etwas herunter. Seinen linken Arm unter den Rücken und seinen rechten Arm unter die Knie des Diebes schiebend, hebt er ihn mit etwas Mühe an. Wobei er einen kurzen Schritt nach vorne machen muss, um das Gleichgewicht halten zu können. Sanft schmust er sich unbewusst an den Körper in seinen Armen, bevor er sich einmal fast um die eigene Achse dreht und auf das große Bett zuschreitet. Auf seiner Seite, die immer noch dort ist wo das Fenster eingebaut wurde, bleibt er stehen und lässt ihn behutsam auf die Tagesdecke hinab gleiten. Mit Sorge und auch Wut auf sich selber, mustert er den anderen mit seinen traurigen Augen, als er zögerlich seine Hand hebt und über den Kopf des anderen streichelt. Egal was Umi nun sagen wird, er wird nicht von der Seite Kaitos weichen, irgendwie ist er ihm das auch schuldig, nach dem Schrecken den er ihm eingejagt hat. Seine Hand wieder von ihm wegnehmend, geht er auf die andere Seite herüber, wo er die Tagesdecke wegschlägt, um die Bettdecke des Oberschülers hervor zu ziehen. Sie vor sich zu einem kleinen Haufen zusammen knüllend, schlingt er seine Arme drum herum, bevor er mit leises Schrittes zur Treppe geht. Tränen steigen ihm in die Augen, die er aber mit einem schnellen Blinzeln wieder verschwinden lässt, wenigstens solange, bis er dem Hüter des Meeres gesagt hat, dass er bei Kaito bleibt. Fast so, als hätte der andere seine Gedanken gelesen, kommt besagter auch aus der Küche mit einer Tasse Kaffee in der Hand heraus und schaut fragend zu ihm hinauf. „Wo ist Kaito? Er wollte eigentlich nur nach dir sehen gehen.“ Wie ein Kloß im Hals, drückt ihm sein eigener Körper gegen seine Stimmbänder, dennoch zwingt er sich gegen dieses unangenehme Gefühl und spricht leise, aber dennoch so laut das es der andere hören kann zu ihm herunter. „Ich hab Mist gemacht und nun ist Kaito deswegen ohnmächtig, könntest du bitte den Rest einpacken? Ich will nicht von seiner Seite weichen, nicht wenn ihm doch noch was passieren sollte.“ Eine Braue hochziehend, nimmt der alte Mann sich einen Schluck von den heißen Schwarzgetränk, woraufhin er mit einem mal grinsen muss. „Also hattest du keine Schmerzen, sondern konntest deine Hormone nicht zügeln.“, kommt es belustigt von diesem, woraufhin der angesprochene einen leichten Rotschimmer wieder in sein Gesicht bekommt. „Ja so in etwa, aber es war ja auch keine Absicht.“, verteidigt sich nun Shinichi wieder, bevor er sieht, wie Umi mit einem noch breiterem grinsen zurück ins Wohnzimmer verschwindet. Mit dem Kopf etwas schüttelnd, geht der Detektiv wieder zu seinem Schützling zurück, damit er ihn die Decke über den Körper legen kann. Damit er nicht noch krank wegen ihm wird. Sich wieder neben Kaito hin stellend, legt er sanft die wärmende Decke auf seinen, schon etwas kühleren Körper, bevor er sich neben dem Bett nieder kniet und dort still verharrt. Sich auf die Unterlippe beißend, zwingt er sich wieder die aufkommenden Tränen zu unterdrücken, die so sehr danach ringen, ans Tageslicht zu gelangen. Diese Gefühle und Situationen sind so neu und fremd für ihn, daher weiß er einfach nicht damit umzugehen, aber das schlimmste ist dabei, er kann sich keinen anvertrauen, weder Ran noch einen anderen seiner alten Freunde. Es ist ihm nur peinlich Schwäche zu zeigen, aber alles in sich hinein fressen ist doch auch keine Lösung, oder vielleicht doch? Er weiß es nicht, aber eins ist ihm sicher, er wird den anderen schützen, selbst wenn er dabei sterben wird. Seinen Kopf etwas auf das Bett bettend, schließt er nur etwas seine Augen, um sich für den Abend auszuruhen. Die Stunden vergehen wie im Fluge und so hat auch der Hüter des Meeres es endlich geschafft, die letzten Sachen von den beiden in die Kisten zu verstauen. Die letzte Kartonkiste schnappend stellt er sie zu den anderen beiden hinaus in den Flur, bevor er sich seinen Mantel überzieht und in seine Stiefel hinein schlüpft. Die Haustüre öffnend, schiebt er seinen Kopf heraus um zu gucken, wie nun die Wetterlage ist. Aber zu seinem Glück, hat der Schneesturm nachgelassen und er kann sich schon die ersten beiden Kisten schnappen und zum Hubschrauber bringen. Es ist schon ziemlich dunkel, was aber auch nicht zu verdenken ist, da es schon weit nach 22:00 Uhr ist. Die Kerzen in den Fenstern der Bewohner, lassen den Schnee unter ihrem Licht Orange schimmern und spenden den Mann wenigstens etwas Sehmöglichkeit. Leise fällt der Riegel der Haustür ins Schloss, lässt aber dennoch, Shinichi aufschrecken. War er etwa eingeschlafen? Seine Augen mühselig öffnend, braucht er kurz, um sich im halbdunkeln zurecht zu finden. Umi war so freundlich und hat ihnen ein kleines Nachtlicht in die Steckdose gesteckt, damit sie nicht die Treppe oder ähnliches herunterfallen würden. Seinen Kopf hat er auf den Rand der Matratze weiterhin gebettet, gleich neben dem Bauch von Kaito, der sich in der zwischenzeit schon etwas zusammen gerollt hat. Müde hebt er seinen Kopf, wobei er auch merkt, wie sein gesamter Rücken sich vor Schmerz zusammen zieht, anscheinend tat ihm diese Position nicht ganz so gut, wie eigentlich erwartet. Sich mit den Händen auf der Matratze abstützend, spürt er wie sie unter seinem Gewicht nachgibt, aber ihm dennoch genug wiederstand gibt, um sich in eine aufrechte Position zu erheben. Sich ausgiebig streckend, lässt er dabei auch einen wohltuenden Seufzer vernehmen. „Junge so alt bist du nun auch wieder nicht.“, kommt es leise belustigt aus dem Bett heraus, woraufhin er in seiner Bewegung zusammen schreckt. „Du bist munter? Wie geht es dir?“ Erleichterung aber auch wieder dieses beklemmende Gefühl der Sorge macht sich in Shinichi breit, was er den anderen nicht spüren lässt. „Nur ein wenig müde, aber ansonsten ist alles ok. Nur ich hatte so einen seltsamen Traum gehabt, aber sicher bin ich mir da nicht so ganz.“ Leise spricht der Magier zu dem anderen herüber, da sein Körper noch nicht so bereit ist, seine volle Kraft und Vitalität her zu geben. Abwesend, senkt der Detektiv seinen Kopf und streitet sich innerlich mit sich selber, ob er dem anderen nun die Wahrheit sagen soll oder nicht. Auf der einen Seite ist er es ihm schuldig, auf der anderen wiederum hat er Angst, wie Kaito da drauf reagieren wird, wenn er erfährt, dass es kein Traum war. „Sag mal, wie spät haben wir es eigentlich?“ Aus den gedanklichen Streit gerissen, sieht der Oberschüler, wie sich der andere nun in ihrem Bett aufsetzt und nun selber seine Glieder genüsslich streckt. „Es ist 22:37 Uhr, du hast ziemlich lange geschlafen und ich wollte dich nicht allein hier oben lassen, deswegen bin ich bei dir geblieben. Umi hat derweil schon alles eingepackt und sicherlich auch schon zum Hubschrauber getragen. Wir müssen nur noch zu den beiden ins Haus, wo die beiden sicherlich auf uns warten. Immerhin ist auch Besuch für uns mitgekommen, so wie der Hüter des Meeres gesagt hat.“ Sich an der Stirn unter seinem braunen Pony kratzend, überlegt der Mondscheindieb kurz, bevor er zustimmend nickt. „Da war ja mal was gewesen.“, breit und unbekümmert, grinst Kaito den anderen an, bevor er die Decke beiseite schlägt und sich aus dem Bett begibt. Nach kurzen Vorbereitungen, stehen die beiden auch schon vor ihrer Haustür um sie ein letztes Mal abzuschließen. „Es sind viele Erinnerungen hier entstanden und die möchte ich wahrlich niemals missen.“ Fragend schaut Shinichi zu ihm herüber, denn durch den kalten Abendwind, der ihnen um die Ohren pfeift, hat er leider nur die Hälfte verstanden. Sich etwas näher zu dem Detektiven stellen, um ihn so auch etwas mit zu wärmen, beugt er sich mit seinen Kopf näher zu seinem hin und wiederholt seinen Satz noch einmal für seinen Freund. „Ich hab gesagt, es sind hier viele schöne Erinnerungen entstanden und ich möchte sie wahrlich niemals missen.“ Wie auf Knopfdruck wird sein Herzrhythmus schneller als zuvor, auch wird seine Körperwärme nur von der alleinigen Nähe seines geliebten Diebes erhöht, dennoch blickt er weiterhin, dass Haus vor sich an. Stumm nickt nun der andere Oberschüler mit dem weniger wildem Haar, bevor ihm eine Erinnerung spontan wieder in den Sinn kommt. Seinen Schal etwas vom Mund wegziehend, um besser sprechen zu können, schaut er leicht im Augenwinkel zu dem Meisterdieb herüber. „Weißt du noch im Herbst, wo wir die Drachen steigen ließen? Vor allem Kristalls war doch voll der Hammer.“, grinsend sieht er zu, wie sich das Gesicht des anderen, noch ein paar spuren röter färbt, was nicht an der Kälte des harten Winters liegt. „Erinnere mich nur nicht da dran, ich hab mich schon gewundert warum es bei mir unten so zieht.“ Seine in weißen Handschuhen steckenden Hände, in seine Manteltasche verschwinden lassend, dreht er sich der Straße hin und Shinichi könnte schwören, dass ein trauriger Glanz in seinen sonst so starken herausfordernden Augen liegt. //Hab ich eine alte Wunde damit aufgerissen?//, fragt sich der Hobbyschnüffler selber, doch daran kann es eigentlich nicht liegen. Denn an diesem Herbsttag, war nicht schlimmes passiert, gut außer mal davon abgesehen, dass sich Kristall für ihre Bücher gerächt hat, die er damals einfach mal so auf das Meer gezaubert hat. Sie wissen beide heute noch nicht, wie sie es geschafft hatte, dass Kaito seine Unterhose, die er an diesem besagten Tag auch an hatte, mit einem mal an ihrem Drachen oben hang. Darüber schwieg sie bis zu ihrem Tod, aber egal wie sehr auch der die Magier sie anbettelte ihr es zu verraten, sie blieb hart und schwieg. „Du willst auch nicht von hier weg, aber du weißt dass es leider keinen anderen Weg gibt, um hier zu bleiben.“ Schwach nickt der Mondscheindieb auf seinen Satz hin und ein unmerkliches Zittern geht durch seinen Leib. „Weißt du, auch wenn wir uns immer gedroschen hatten, es hat Spaß gemacht sie heraus zu fordern, mit ihr zusammen Dummheiten zu machen. Genauso wie wir am Abend zusammen gesessen hatten und sie uns Geschichten der alten Zeit erzählte. Es war so, als seien wir eine kleine Familie gewesen, vor allem weil sie so sehr auch für uns getan hat. Auch die Dorfbewohner waren nett zu uns, gaben uns Arbeit und auch ihre Unterhaltungen habe ich sehr genossen. Nun aber soll alles vorbei sein, wie ein schöner Traum aus dem man gerissen wird.“ Brüchig und auch mit einem bitteren Unterton in der Stimme, starrt der Magier einfach über die Straße hinweg, hinauf zum Hügel, auf dem die beiden den letzten Wunsch der Wächterin erfüllt hatten. „Ich kann dich verstehen, mir ergeht es nicht anders.“, er sagte es leise kaum mehr als ein Flüstern, dann schaut auch der Detektiv hinauf zum Punkt, den der andere in Augenschein nimmt. „Shinichi, ich möchte dich um etwas bitten, egal ob wir uns an diesem Tag bei einem meiner Raubzüge begegnen oder uns so treffen, möchte ich an ihrem Todestag eine Kerze anzünden. Einmal als Erinnerung an sie und um den Bewohnern dieses Dorfes unsere Ehre zu erweisen.“ Überrascht schaut der Meisterdetektiv den Meisterdieben an, denn so kennt er ihn ja gar nicht. Ihm ist bis jetzt nur diese alberne Seite bekannt, die immer nur Dummheiten und Schabernack im Kopf hat, der ihm die Kekse vom Blech klaut oder sich neben ihm, nachts im Bett, mit einem Puddingeimer sitzt und nascht. Aber an dem Tag, wo er in Gefahr war, wo er Angst hatte vor dem Gewitter, war Kaito für ihn da, hat ihn Beschütz und sich sogar mit ihm im Bett zusammen gekuschelt. Selbst heute noch macht er es, auch wenn er seinen eigenen richtigen Körper hat, der Magier hatte sich nicht mehr davon abbringen lassen, ihn in den Arm zu nehmen und gemeinsam mit ihm im Bett zu schlafen. „Das mache ich mit dir Kaito und ich würde dich sehr gerne auch außerhalb deiner Raubzüge treffen.“, sanft umspielt ein liebes aufrichtiges Lächeln die Lippen des Detektiven, bevor er sich ein wenig nach vorne beugt, um ihm einen kurzen freundschaftlichen Kuss auf die Wange zu geben. Blinzelnd schaut der Magier zu dem anderen herüber, bevor seine linke Hand zu seiner Wange wandert, wo der anderen ihm diesen Kuss auf gehaucht hat. Gedanken kreisen in seinen Kopf umher, ihm kommt wieder das Bild in den Kopf, auf dem er Shinichi im Bad erwischt hatte, wie er seinen Namen stöhnte und auch sich einen runtergeholt hatte. //Nein, das war kein Traum.//, leicht legt er die Stirn in Falten, bevor er etwas weiches, aber dennoch nasses an den Kopf bekommt. Verwundert dreht er sich herum und sieht, wie Shinichi sich wieder zu dem Schnee herunter beugt, um einen weiteren Ball zu formen. „Na warte, dass kriegst du wieder.“, sich auch schnell herunter beugend, greift er sich einen kleinen Haufen und formt diesen zu einem Ball, bevor er ihn zu den Detektiven wirft. Geschickt weicht dieser zur Seite aus, nur um kurz darauf auch den anderen wieder unter Beschuss zu nehmen. Lachend und sich weiterhin mit Schneebällen bewerfend, treten die beiden ihren Weg zum Haus der beiden Hüter und den ehemaligen Wächtern an. Als sie unten ankommen, sind sie voll mit schnell und völlig außer Atmen. Was dem Magier aber nicht davon abhält, Shinichi in den Schnee zu schubsen, in den dieser, auch mit dem Gesicht voran hinein fällt. Sich schon den Bauch haltend vor Lachen, läuft dem Mondscheindieb schon vereinzelt Tränen über seine kalten Wangen, weil es einfach nur zum Schießen aussah, wie verzweifelt der Oberschüler mit den Armen in der Luft herum gefuchtelt hat, nur um sein Gleichgewicht wieder erlangen zu können. Sich auf die Seite drehend, schaut er etwas schmollend den Dieben an, bevor er sich insgeheim schon etwas wie einen Racheplan zusammenstellt. „Kannst du mir bitte hoch helfen?“, seine linke Hand nach oben streckend, hofft er, dass er von dem anderen die erwartete Hilfe bekommt. „Oh man, du hättest dich selber sehen sollen, das war wahrlich ein Bild für Götter.“, sich die Lachtränen wegwischend, kommt er her und streckt ihm die Hand entgegen um Shinichi auf zu helfen. Leise knirscht der Schnee unter den Sohlen seiner Stiefel, bei jedem Schritt den er auf dem gefrorenen Kristallwasser macht. Seinen Arm austreckend, um nach der Hand des anderen zu fassen, wird er mit einer blitzschnellen Bewegung am Handgelenk gepackt und mit einem Ruck in den Schnee gezogen. Sich ins sitzen erhebend, tischt Shinichi noch mal liebevoll den Kopf des Magiers in den Schnee. Mit dem Kopf schüttelnd, wischt er sich den restlichen Schnee aus dem Gesicht, bevor er grinsend zu seinem gleichgesinnten herüber sieht. Bevor er sich auf ihn stürzen kann, um weiterhin mit ihm im Schnee herum zu albern, dringt ein räuspern an ihre Ohren. In ihren Bewegungen inne haltend, sehen sie zu der Haustüre herüber, wo auch schon Tsuki mit vor der Brust verschränkten Armen im Türrahmen steht. „Wie zwei kleine Kinder, also wirklich.“, mit einem liebevollen grinsen schüttelt sie ihren Kopf ein wenig, wobei ihre Haare sich leicht mit bewegen. „Kommt rein, es ist schon spät und eure Gäste erwarten euch schon sehnsüchtig.“ Lächelnd nicken die beiden noch schnell, bevor sie sich gegenseitig beim Aufstehen helfen, um sich anschließend, vom Schnee zu befreien, der sich an ihre Mäntel, sowie an ihren Haaren geheftet hat. Freudig knuddelt Tsuki die beiden zur Begrüßung einmal kurz, bevor sie wieder in der Wärme des Hauses verschwindet, dicht gefolgt von den beiden Herren. „Trotzdem hat es Spaß gemacht.“, kichern die beiden leise vor sich hin, während sie aus ihren Mänteln und Stiefeln schlüpfen, nur um kurz darauf, wieder in die dafür bereitgelegten Hauspantoffeln zu schlüpfen. „Umi kommt gleich, er hat bis eben noch die Bücher in die Kisten verstaut und bringt die letzte grade weg, immerhin halten wir auch das Wort unserer Tochter.“ Sanft wie immer klingt die Stimme der Hüterin des Mondes, wobei ihre silbernen Augen sie neugierig mustern, denn was sie so von Umi erfahren hat, belustigt selbst sie. Sich in die Küche begebend, schickt sie die beiden jungen Männer zu ihren Besuch ins Wohnzimmer. Bei jedem Schritt den der Detektiv macht, steigt auch seine Nervosität, denn immer hin weiß er ja nicht einmal, wer ihn da abholen will. Leise Stimmen erfüllen den Raum, die sofort verstummen, als man die eingetroffenen Gäste erblickt. „Shinichi?! Junge was machst du denn hier?“ Etwas schwerfällig erhebt sich der dickliche Inspektor aus dem Sofa heraus auf den erstaunten Oberschüler zu. Eifrig schütteln sich die drei die Hände, bevor die Miene des Inspektors Besorgnis zeigt. „Wo ist Conan? Ich dachte Herr Umi wollte ihn holen. Immerhin, hat er doch die Flaschenpost mit den Brief geschrieben.“ Eine Hand hebend, deutet er den alten Herren an, zu schweigen, was auch sofort befolgt wird. „Am besten setzten wir uns, denn es ist wirklich eine sehr lange Geschichte.“ Shinichi, sowie der Mann neben ihm, der sich bei Megure als Kaito vorgestellt hat, nehmen nun wieder auf dem gemütlichen Sofa ihren Platz ein. Als Tsuki und Umi dann auch endlich in der kleinen gemütlichen Runde sind, kann der Oberschülerdetektiv endlich alles erzählen, was zu berichten ist. „Inspektor, was ich ihnen nun erzähle, dass muss unter allen Umständen unter uns bleiben.“, die Ernsthaftigkeit in Shinichis Stimme, unterstreicht diese Aussage noch mal zusätzlich. Ein aufrichtiges Nicken, von der Seite des Polizisten her, lässt etwas die Anspannung von den Schultern der beiden Männer fallen, aber dennoch nicht komplett verschwinden. Sein Blick gleitet zu seinem ehemaligen Schlafgemach, dessen weitere Einsicht, durch die dunkle Holztür verhindert wird. Hier hat alles begonnen und hier wird auch alles sein Ende finden. „Als mich der Chef der Terroristen aus dem Luftschiff geschmissen hatte, ist Kid mir hinterher und hat mich aufgefangen. Ich hatte mir solche Sorgen gemacht, dass es nun aus mit mir sei, aber zum Glück, war dem dann noch nicht so gewesen. Wir kamen kurz darauf in ein Unwetter, woraufhin sein Gleiter den Geist aufgab und wir ins Meer stürzten, dort haben wir uns aus den Augen verloren.“, eine leichte Gänsehaut breitet sich auf den Körper des Erzählers aus, was dennoch gut verdeckt wird, da sein Pulli zum Glück lange Ärmel hat. „Nach einer Weile hab ich mein Bewusstsein verloren, als ich gegen ein Unterwasserriff mit den Kopf geschlagen wurde oder so was in der Art. Ich wurde hier auf Sakushima angespült und dort hat man mich auch aufgesammelt. Es war eine Inselbewohnerin von hier, sie hieß Kristall und war wirklich sehr lieb.“ Schweigend hören die anderen ihm zu, doch irgendwie versteht der dickliche Mann mit Hut einfach nicht, was Shinichi mit Conan zu tun haben könnte, dennoch wagt er es nicht den jungen Mann zu unterbrechen. Irgendwas sagt ihm, dass da noch wirklich ein dickes Ding kommen wird. Liebevoll legt Kaito sein fast Ebenbild einen Arm um die Hüfte und zieht ihn etwas zu sich heran, worauf dieser sich sofort an ihn schmiegt. Es ist zur Gewohnheit geworden, dass sie so miteinander umgehen, um wenigstens so dem anderen das Gefühl zu geben, nicht allein auf dieser Welt zu sein. Ja Sakushima hat wirklich eine komische Wirkung auf die Menschen, die hier nicht aufgewachsen sind. „Sie pflegte mich Gesund und noch am ersten Abend, als ich wieder zu mir kam, hab ich auch Kaito kennen gelernt, er war auf einer kleinen Reise mit seinem Segelschiff, als auch ihm der Sturm überraschte und sein Schiff sank.“ Schweigend hört der dickliche Polizist mit Hut dem Oberschüler zu, dennoch sind da für ihn ein paar Fragen, die noch unbeantwortet sind. Trotzdem wagt er es nicht, den anderen zu unterbrechen, er lässt ihn weiter erzählen. „Wir mussten uns Arbeit suchen, um uns wenigstens unseren Lebensunterhalt zu verdienen und auch um nicht hier zu vergammeln vor langerweile. Es war noch nicht alzu lange her, dass wir hier gestrandet waren, da haben wir mit Kristall einen kleinen Ausflug gemacht. Sie zeigte uns ihr Heimatdorf, wobei wir auch auf ihren Bruder Imaya trafen. Zwischen ihnen entbrannte ein Streit, woraufhin wir mit in die Sache hinein gezogen wurden. Aber es machte uns nichts aus, denn wir wussten ja noch nicht, welche Folgen, dass für uns haben würde. Kristall ist Imayas Stiefschwester gewesen. Umi und Tsuki fischten sie zufällig aus dem Meer und zogen sie wie ihr eigenes Kind auf. Was aber ihrem wirklichen Kind, nicht gefallen hat, woraufhin ein Streit mit schwerwiegenden Folgen entstanden war.“ Eine kurze Schweigepause einlegend, damit seine Zuhörer das gerade erzählte verdauen können, nimmt er einen Schluck aus seiner heißen Teetasse, bevor er mit seiner Geschichte fort fährt. „Es war nicht schwer etwas Passendes für uns zu finden. Kaito brachte man das Tättoowieren bei und ich brachte die Post zu den Bewohnern, damit wir wenigstens etwas Ablenkung hatten. Es war eine schöne Zeit, wir haben uns an das Leben hier gewöhnt und auch viele neue Bekanntschaften gemacht. Ein paar Tage vor Weinachten, hat mich Imaya entführt und in sein Versteckt gebracht, was außerhalb des Dorfes, in einer Höhle liegt.“ Ein zittern durchfährt seinen Körper, genauso wie die schrecklichen Bilder sich wie ein Film in seinen Kopf abspielen. Doch mit einen mal, hat er das Gefühl, er würde beobachtet, von jemandem der nicht wollte, dass er wieder in Trauer verfiel. Doch es kann nicht Kaito sein, denn er schaut starr auf seine Tasse die er auf den Tisch stehen hat und lauscht seiner Erzählung halbwegs aufmerksam. Auch Tsuki und Umi können es nicht sein, denn die beiden schauen ihn zwar an, aber nicht so, wie er es spürt. Es muss etwas anderes sein, irgendwas was nicht mehr normal erscheint für jemanden der nicht mit dem allen in Verbindung steht. //Kristall….//, leicht schwebt der Name durch seine Erinnerungen und ihr Abbild taucht vor seinem inneren Auge auf. Wie liebevoll sie auf ihn aufgepasst hat, als sie gemeinsam auf dem Felsen am Strand lagen. Sanft lächelt er vor sich hin, wobei ihm ein innerlicher Seufzer entflieht. Egal was die Zukunft auch bringen mag, sie würde immer auf die beiden aufpassen, auch wenn es nicht mehr möglich ist, aber durch ihre Taten in der Vergangenheit kann sie es. „Kristall und Kaito haben mich schnell gefunden, was daran lag, dass Imaya ihnen einen Zettel hinterlassen hatte, was aber sein größter Fehler gewesen war. Sie kämpften wie die Ritter, mit langen Schwertern und Dolchen, sie griffen sie sich damit immer wieder an, wobei Kaito die Ablenkung nutze um mich zu befreien. Es war heimtückisch, wie er die junge Frau aus ihrer Reserve herausgelockt hat. Er hat ihr die ganze Schuld in die Schuhe geschoben. Er sagte ihr, dass sie an allem die Schuld habe, was an diesem Tag und davor passiert sei. Als ihr Stiefbruder sie dann auf den Boden vor seinen Füßen hatte, wollte er sie töten, für den angeblichen Verrat an seiner Familie. Doch noch bevor er zustechen konnte, bin ich dazwischen gesprungen und hab die Klinge abbekommen, nicht sie. Naja sie hatte mir geholfen wieder ich selbst zu werden, das heißt ich bin eigentlich Conan Edogawa. Damals wurde ich durch ein Gift einer geheimnisvollen Organisation geschrumpft, womit sie mich eigentlich umbringen wollten. Aber das ist eine andere Geschichte und die würde ich gerne ein anderes Mal erzählen.“ Weit öffnen sich die Augen der beiden älteren Herren, als sie dieser unfassbaren Erzählung bis zu seinem letzten Wort gespannt zuhören. Ihre Nerven sind bis auf das äußerste angespannt und auch wenn es sich unglaublich anhört, so glauben sie ihm. Immerhin gibt es die Insel Sakushima nicht einmal auf den Verzeichnissen der neuesten Karten. Doch auch von Erzählungen Tsukis, sowie den Beweis den sie den beiden Gästen geliefert hatten, glauben sie ihm das alles sogar, denn die Bücher mit den alten Schriften, sind schon mehr als hundert Jahre alt. „Sie tötete ihren Bruder mit einem Stich ins Herz und als sie sich herumdrehte, brachte er sie auch mit einem gezielten Wurf seines Dolches um. Wir blieben an ihrer Seite, bis sie ihren letzten Atemzug getan hatte, selbst an ihrer Beerdigung haben wir teilgenommen um uns von ihr Verabschieden zu können.“ Schweigen breitet sich in dem mollig warmen Wohnzimmer aus, was keiner der Beteiligten vermochte zu durchbrechen, während draußen sanft die Schneeflocken von Himmel herunter fielen. „Es tut uns wahrlich leid, dass ihr eine gemeinsame Freundin verloren habt, aber dennoch ist meine Frage an euch. Wollt ihr mit zurück nach Tokyo oder habt ihr hier euren Frieden gefunden und wollt bleiben?“ Nun ergreift der unentdeckte Meisterdieb das Wort für Shinichi, da sich dieser lieber mit dem Inhalt seiner Tasse, beschäftigt. „Wir möchten gerne mit nach Tokyo zurück, denn wir müssen die Mörder von Kristalls Eltern finden, damit sie ihre gerechte Strafe bekommen, das haben wir ihr geschworen.“ Sichtlich beeindruckt, dass da anscheinend immer mehr ans Tageslicht kommt, was das Schicksal der ehemaligen Wächterin und das Schicksal der beiden Meister ihres Faches betrifft, freut er sich dennoch, dass die beiden mit nach Haus möchten. „Gut, wenn ihr dann nichts mehr vorhabt, würden wir dann Morgen nach dem Frühstück oder besser gesagt nachdem ihr euch von allen verabschiedet habt, zurück fliegen.“ „Einverstanden.“, kommt es synchron von den beiden Jungen, als sie ein Zischen und einen dumpfen Knall hören, das gefolgt von einen blauen Farbton am Himmel überrascht. „Frohes neues Jahr euch allen.“ Die Sektgläser füllend, reicht Tsuki jeden ein Glas um auf dieses neue Jahr anzustoßen. „Und darauf, dass wir für immer im Geiste verbunden bleiben, egal was auch noch kommen mag.“ Ein sanftes Erklingen der Gläser vernehmen die Menschen, als sie die Gläser gemeinsam anstoßen und wenigstens für den Rest der Nacht, ihre Sorgen vergessen. 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